DE4345026A1 - Verfahren zum Abdichten von Spundbohlenkonstruktionen, Vorrichtung zur Auftragung des Abdichtungsmaterials, sowie auf diese Weise hergestellte Dichtungen - Google Patents
Verfahren zum Abdichten von Spundbohlenkonstruktionen, Vorrichtung zur Auftragung des Abdichtungsmaterials, sowie auf diese Weise hergestellte DichtungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
Konstruktionen aus metallischen Spundbohlen, welche bei
einer sehr großen Anzahl ihrer Anwendungen eine sehr gute
Dichtigkeit aufweisen müssen, sei es gegen Wasser, sei es
gegen andere Flüssigkeiten, sei es gegen Produkte die sich
in diesen Medien in Lösung oder in Suspension befinden,
oder sei es gegen die in den Müllkippen freigesetzten Gase.
Sie bezieht sich im besonderen auf ein Verfahren das
Spundbohlenkonstruktionen für Flüssigkeiten und Gase
undurchlässig macht, und auf eine spezialisierte
Vorrichtung zur Einbringung der Dichtungsmaterialien in die
Klauen der Spundbohlen, sowie auf die mit Hilfe der Lehren
der vorliegenden Erfindung hergestellten Dichtungen.
Man weiß, daß die Ränder der Spundbohlen, deren
allgemeines Profil gerade, U-förmig oder Z-förmig sein
kann, so geformt sind, daß eine Spundbohle an eine zweite
daran angrenzende Spundbohle gekoppelt werden kann. Diese
geformten Ränder, die man Klauen nennt, werden eine in die
andere hineingeschoben oder eingefädelt. Welches auch immer
die spezifischen Querschnitte und die speziellen Namen der
bekannten Klauen sein mögen, einer ihrer gemeinsamen Punkte
besteht darin, daß die Klauen im Hinblick auf die
Vereinigung der einzelnen Spundbohlen ein gewisses inneres
Spiel aufweisen. Dieses Spiel erlaubt es einerseits das
Einfädeln ohne Festklemmen zu ermöglichen und es führt
andererseits zu einer Konstruktion welche noch einen
gewissen Grad an Gelenkigkeit und an relativer
Beweglichkeit besitzt.
Wenn es noch verhältnismäßig einfach ist Spundbohlen,
die im Werke zu zwei oder drei Einheiten zusammengesetzt
werden, dicht zu gestalten, oder die nach dem Rammen noch
aus dem Boden hervorragenden Teile von Spundbohlenwänden
entsprechend zu behandeln, dann ist dem absolut nicht mehr
so für die Teile der Klauen welche, eine nach der anderen
ineinander eingefädelt werden, in den Boden eindringen und
dann dort nicht mehr zugänglich sind. Nun ist es aber so,
daß man für viele Arten von Bauwerken, sei es daß
dieselben am Rande des Wassers errichtet werden, sei es
vielmehr noch daß mit denselben Müllkippen und
Schutthalden eingegrenzt werden, eine immer weitergehende
und immer dauerhaftere Dichtigkeit verlangt.
Eine der bekannten Methoden, deren Zweck es ist sowohl
die überirdischen als auch die unterirdischen Teile von
Konstruktionen aus Spundbohlen dicht zu gestalten, ist in
dem deutschen Patent DE-PS 27 22 978 beschrieben. Gemäß
dieser Methode trägt man zuerst unter Druckanwendung auf
dem Grund der Klaue ein Produkt mit einer flüssigen bis
plastischen Konsistenz so auf, daß es dort unter dem
Einfluß des Druckes festhaftet. Der so in der Klaue
abgelegte noch nachgiebige Streifen wird alsdann mit Hilfe
einer Art von Abstreifer ausgebreitet und geformt, um ihm
an dem vorherbestimmten Teil der Klauenwand das gewünschte
Profil zu verleihen, bevor das Produkt durch Polymerisation
aushärtet, anschließend aber weiter elastisch bleibt. Die
so behandelte Klaue wird dann in eine nicht behandelte
bereits in den Boden gerammte Klaue eingezogen. Die
Anwendung dieser Methode, unter Einsatz der empfohlenen
Dichtungsprodukte, setzt voraus, daß der Hohlraum der
Klaue vollkommen sauber ist, mittels eines Sandstrahles
entzundert wird und daß er anschließend mit einem
Haftgrundmittel angestrichen wird, damit das
Dichtungsprodukt auch dort an der Wand haftet wo die
Dichtung ausgebildet wird. Die meisten dieser Arbeitsgänge
werden von Hand und einer nach dem anderen ausgeführt.
Selbst wenn, wie in der Patentbeschreibung dargelegt, nur
jede zweite Klaue behandelt zu werden braucht, so ist es
trotzdem jede für eine Konstruktion bestimmte
Spundbohleneinheit - sei es die einzelne Bohle oder
diejenigen einer Doppel- oder Dreifachkombination - die
separat behandelt werden muß. Es ist offensichtlich, daß
diese aus mehreren aufeinanderfolgenden Interventionen
bestehende Behandlung langsam, langweilig und kostspielig
ist. Das Profil der hergestellten elastischen Dichtung
weist darüberhinaus mehrere Nachteile auf; in erster Linie
kann die Dichtung sehr unregelmäßig sein wenn der
eingespritzte Streifen zu wenig oder zu viel Material
aufweist, darüberhinaus kann sie anschließend an die
notwendige Egalisierung noch immer nicht gradlinig sein,
und schlußendlich kann sie insbesondere nicht in die
vordere spitzwinklige Ecke der Larssenklauen
hineinbefördert werden, da diese für handwerkliche Geräte
zu schlecht zugänglich ist. Der allergrößte Nachteil
dieser Art von Dichtungen aus auf diese Weise eingebrachtem
elastomeren Material besteht aber in der Tatsache, daß die
so behandelten Spundbohlen nicht mit der für die Dichtung
gewünschten Sicherheit gerammt werden können wenn ein
Vibrationsgerät eingesetzt werden soll, da letzteres
nämlich weniger schädliche Auswirkungen zeigt und deshalb
sehr oft den Rammbären vorgezogen wird. In der Tat reißt
die Dichtung, sie löst sich ab oder sie erleidet infolge
der Temperatur und der Reibung Schäden. Der losgelöste Teil
der Dichtung wickelt sich auf oder sammelt sich am Kopfende
der bereits gerammten Klaue an. Das überschüssige Material
verstopft den freien Raum zwischen den beiden Klauen und es
verursacht über eine des öfteren sehr große Strecke ein
Abschaben oder ein Zerbröckeln der Dichtung. Es ist
offensichtlich, daß infolgedessen die Dichtung, wenn man
überhaupt noch von Dichtung in der Klaue sprechen kann,
absolut nicht mehr die erforderte Dichtigkeit
gewährleistet.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht
infolgedessen darin, ein System zum Abdichten von
Spundbohlenkonstruktionen vorzuschlagen, welches einerseits
einfach, rational und zuverlässig angewendet werden kann,
und welches andererseits eine Dichtung ergibt, die nicht zu
Beschädigungen neigt, sondern im Gegenteil eine optimale
Dichtigkeit über die ganze Länge und über die ganze
Ausdehnung der behandelten Klaue gewährleistet.
Dies wird erreicht durch das erfindungsgemäße
Verfahren zum Abdichten der Verbindungsstelle zweier
Spundbohlenklauen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
man vor dem Einfädeln der besagten Spundbohlen wenigstens
eine der zwei Klauen eines Klauenpaares, über eine gewisse
Strecke ihrer Länge hinweg, vollständig mit
Abdichtungsmaterial einer plastischen oder dickflüssigen
Konsistenz ausfüllt, wobei letztgenanntes Material in einem
sich von der Sohle bis zum oberen Rand der Klauenkammer
erstreckenden Versorgungsraum eingegrenzt ist, und daß,
während man sich den Versorgungsraum von einem Ende zum
anderen der Klaue weiterbewegen läßt, das Material,
welches das ganze Volumen des Querschnitts der Klaue
ausfüllt, von selbst entlang der Wände eines profilierten
Dornes ausfließt, Dorn der zusammen mit dem
Versorgungsraum weiterbewegt wird, während seine Achse
konzentrisch zu derjenigen des Hohlraumes der Klaue
gehalten wird.
Die Erfindung hat zusätzlich ebenfalls eine Vorrichtung
zur Ausübung des besagten Verfahrens zum Gegenstand. Diese
Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie sich
zusammensetzt aus einer zentralen Kammer, welche eine
rückseitige mit einem Vorratsbehälter für
Abdichtungsmaterial in Verbindung stehende Eintrittsöffnung
aufweist, aus einem vorderen längsgerichteten Gleitschuh,
dessen Querschnitt leicht enger, aber sonst identisch ist
mit demjenigen der Kammer der Klaue durch welche er frei
hindurchbewegt werden kann und deren hintere Wand die
vordere Begrenzung der Einlaufkammer bildet, sowie aus
einem abschließenden auf die Einlaufkammer folgenden Dorn,
der die hintere Begrenzung der letztgenannten Kammer bildet
und der aus einem Formstück besteht, welches konzentrisch
zu der Kammer der Klaue ist und welches einen Querschnitt
aufweist der abhängig ist von der Konfiguration die man dem
Abdichtungsmaterial geben möchte, Material das entlang dem
Dorn abfließt und in Form eines Überzuges an den Wänden
der Klaue haften bleibt, nachdem es vorab den ganzen
Querschnitt der Einlaufkammer völlig ausgefüllt hat. Man
stellt fest, daß sich dieser durch die Vorrichtung
begrenzte Querschnitt der Einlaufkammer vollkommen mit dem
Querschnitt der Kammer der Spundbohlenklaue deckt, und daß
sich der Überzug, sobald er getrocknet ist, als eine Haut
darstellt, welche in den zwei längs- und querverlaufenden
Richtungen kontinuierlich ausgebildet ist und welche
dieselbe Konfiguration hat wie der an den Wänden der Klauen
haftende Überzug, ohne daß dafür ein anderer zusätzlicher
Arbeitsgang notwendig wäre.
Man wird verstehen, daß die die Vorrichtung bildenden
Elemente, nämlich der vordere Führungsschuh, die
Einlaufkammer für das Abdichtungsmaterial und der den Spalt
für das Ausfließen des besagten Materials freigebende
Dorn, vorzugsweise als ein Stück geformt oder zu einem
solchen zusammengesetzt sind, sei es daß die Vorrichtung
aus Metall, aus Kunststoff oder aus einer Kombination der
zwei Materialien besteht. Die Oberfläche kann übrigens
einer Spezialbehandlung unterzogen werden, um Hemmungen
oder ein Festfressen während dem Verschieben der
funktionellen Teile der Vorrichtung durch die Klaue
hindurch zu vermeiden und um die Benetzung durch das
Abdichtungsmaterial auf ein Minimum zu beschränken. Diese
neue Konzeption erlaubt es, in nur einem einzigen
Durchgang, einen Abdichtungsüberzug mit Hilfe einer
multifunktionellen sich selbst zentrierenden Vorrichtung
gegen die innere Wand einer Spundwandklaue anzubringen, und
sie eignet sich vorzüglich für eine Automatisierung.
Verschiedene Möglichkeiten und verschiedene bekannte
Mittel, die hier nicht näher beschrieben zu werden
brauchen, stehen zur Verfügung, um die automatische
Translationsbewegung der Vorrichtung durch die
Spundbohlenklaue hindurch zu bewerkstelligen.
Schlußendlich stellt die Dichtung, die man
entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren und mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Vorrichtung herstellt, ein anderes
Ziel der vorliegenden Erfindung dar. Eine solche Dichtung
kennzeichnet sich durch den Umstand, daß sie, in der
Querrichtung gesehen, wenigstens den größten Teil der
Innenfläche von wenigstens einer Klaue eines Klauenpaares
mit einem kontinuierlichen Überzug bedeckt, das heißt, für
eine große Anzahl der bekannten Spundbohlen, drei innere
verschieden orientierte Wände, und dies auf der ganzen
erforderlichen Länge.
Je nach den spezifischen Ausführungsformen weist die
sich infolge des Aushärtens des Überzuges ergebende Haut
Teile mit einer modulierten Wandstärke auf, das heißt, je
nach Anordnungsstelle ist die Stärke verschieden, wie
beispielsweise auf dem Grund der Klaue oder aber
insbesondere in der spitzwinkligen versteckten Ecke der
Klauen der Larssen-Spundbohlen. Wohl ist es in vielen
Fällen ausreichend nur eine der beiden Klauen, welche nach
dem Einfädeln ein Paar bilden, zu behandeln. Trotzdem kann
man aber auch die beiden Kammern eines Klauenpaares
behandeln, wobei dann üblicherweise die Häute von gleicher
aber geringerer Stärke sind, mit möglicherweise einer
Ausnahme was die Ecken anbetrifft. Tatsächlich kann man
dank der erfindungsgemäßen Methode Häute darstellen, die,
während die durchschnittliche Stärke im allgemeinen gering
ist, an ausgewählten Stellen überdurchschnittliche Stärken
aufweisen, sei es dort wo bei dem Einfädeln keine
allzustarke Friktion stattfindet, sei es dort wo eine
zurückliegende Ecke mit Hilfe anderer Methoden nicht
zugänglich ist. Demzufolge hat man die Wahl eine oder auch
beide Kammern eines Klauenpaares mit einem Überzug zu
versehen. Da die Arbeit im Werk oder auf der Baustelle mit
Hilfe einer automatisierten Vorrichtung durchgeführt wird
und da es, je nach den eingesetzten Materialien, nicht
notwendig ist eine weitreichende Vorbehandlung der Klauen
vorzunehmen, sei es durch Sandstrahlen, durch Trocknen und
durch Aufbringen eines Grundanstriches, sei es daß die
Spundbohlen flach und horizontal in einem besonderen Stand
angeordnet und behandelt werden müssen, ist der
Arbeitsvorgang einfach, schnell und wirtschaftlich. Als
Abdichtungsmaterial kann man im Prinzip jedes bekannte
Produkt wählen, welches nach seiner Auftragung, entweder
eine genügende Elastizität bewahrt oder aber einer
Wasserschwellung unterliegt. Ausgezeichnete Resultate sind
mit der letztgenannten Materialart erzielt worden.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen
Fig. 1, eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur
Auftragung eines abdichtenden Überzuges im Innern einer
Klauenkammer,
Fig. 2, drei Querschnitte a-a, b-b und c-c gemäß
Fig. 1, wobei eine gegebene Querschnittsansicht der
Spundbohlenklaue die relative Stellung der letztgenannten
gegenüber den Vorrichtungsteilen zeigt, und
Fig. 3 ist ein Schnitt durch zwei ineinandergezogene
Klauen der Larssenausführung welche durch Behandlung einer
einzigen Klaue abgedichtet worden sind.
Fig. 1 zeigt eine aus einem Stück Eisen 1 bestehende
einstückige Vorrichtung. Man erkennt ohne Schwierigkeit die
hauptsächlichsten funktionellen Elemente der Vorrichtung,
welche, von links nach rechts gesehen, der
Führungsgleitschuh 20, die Einlaufkammer 30 und der
Verteilerdorn 40 für das Abdichtungsmaterial sind.
Bezieht man sich auf Fig. 2, so sieht man ganz gut,
daß der Querschnitt des Führungsgleitschuhes 20 genau
dieselbe Form aufweist wie diejenige der Larssenklaue 50,
außer daß er etwas schlanker ist und einen freien
Zwischenraum 25 abgrenzt. Die vordere Wand 21 des
Gleitschuhes 20 kann desweiteren eine Verjüngung 22
aufweisen, um bei der Weiterbewegung der Vorrichtung 1
jedes Anhaken des besagten Gleitschuhes innerhalb der Klaue
zu vermeiden. Letztere brauch im Prinzip nicht vorerst
gereinigt zu werden wenn sie sich im normalen Walzzustand
befindet. Eine geringe Querschnittsverringerung,
beispielsweise von ungefähr 0,5 mm in den verschiedenen
Querschnittrichtungen, genügt auf daß der Gleitschuh 20
seine Translationsbewegung durch die Klaue hindurch
durchführen kann, und ohne daß das sich unter einem
leichten Überdruck in der Vorratskammer 30 befindliche
Abdichtungsmaterial nach vorne ausfließen kann.
Der Gleitschuh 20, die Kammer 30 und der Dorn 40 weisen
auf der Seite der verdickten Krümmung 51 der Klaue der
Spundbohle 50 eine Einengung 11 auf. Letztere überragt die
obere Außenfläche dieser Klauenkrümmung 51 und sie
verhindert ein Ausfließen des Abdichtungsmaterials nach
oben, das heißt nach außen, wo es von absolut keinem
Nutzen mehr wäre. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Hinterwand 13 der Vorrichtung 1 glatt und sie
gleitet entlang der Außenfläche des die Klaue
verlängernden Spundbohlensteges 53 und sie ist ebenfalls
glatt. Auf diese Weise bleibt ein Ausfließen zwischen der
Hinterwand 13 der Vorrichtung 1 und dem Steg 53 der
Spundbohle ausgeschlossen. Es ist selbstverständlich, daß
man bei anderen als dem dargestellten Spundbohlenprofil
analog zu dem verfährt was man hier für die Vorderfront 14
gemacht hat und genauso wird man der Hinterwand 13 eine
Form geben, die an das Profil des betroffenen
Spundbohlentypes angepaßt ist. Man wird ebenfalls zur
Kenntnis nehmen, daß eine solche Vorrichtung während
seiner Vorwärtsbewegung keiner speziellen Zentrierung
bedarf.
Die Einlaufkammer 30 gemäß Fig. 1 und dem Schnitt b-b
der Fig. 2 ist auf der Vorderseite, das heißt in Richtung
der Fortbewegung der Vorrichtung, durch die flache
vertikale Hinterwand 23 des Gleitschuhes 20 begrenzt. Von
oben mündet eine Öffnung 12 in die Kammer 30 ein und hält
dieselbe durchgehend mit einem Abdichtungsmaterial von
dickflüssiger bis plastischer Konsistenz gefüllt. Je nach
Bedarf, wird entweder ein größerer Vorratsbehälter oder
aber eine bewegliche Zufuhrleitung zusammen mit dem (nicht
gezeigten) Translationsschlitten der Vorrichtung
weiterbewegt. Im Bereich der Kammer 30 weist die
Vorrichtung also einen, außer während dem Betrieb,
vollkommen leeren Hohlraum auf, welcher in Wirklichkeit der
Kammer der Klaue entspricht und welcher nach oben durch die
der Bohrung 12 Durchlaß gewährende Wand der Vorrichtung
abgeschlossen ist, so wie dies am besten durch den Schnitt
b-b der Fig. 2 dargestellt ist.
Die Einlaufkammer 30 wird durch den in Fig. 1
erkenntlichen und aus dem Schnitt c-c der Fig. 2
ersichtlichen Dorn 40 abgeschlossen. Letzterer zeigt die
Profilierung 44, welche man in Funktion des Profils und der
Ausdehnung der Überzugsschicht, mit welcher man die
Innenwände der Klaue bedecken will, gewählt hat. Es ist
also der zwischen der Außenfläche 44 des Dorns 40 und den
besagten Innenwänden der Klaue liegende Zwischenraum 45
welcher das Profil des Überzuges und demzufolge der sich
daraus ergebenden Haut festlegt.
Der Dorn 40 ist vorzugsweise länger als der
Gleitschuh 20. Dies ist insbesondere der Fall wenn der
Dorn 40 hohl ist und wenn er zur Beförderung eines Mediums,
wie etwa eines Gases oder einer Flüssigkeit, dient, welches
man durch winzige seitliche Düsen nach außen austreten
läßt, um auf den Überzug einzuwirken welch letzterer im
Innern der Kammer 30 mit der Innenfläche der Kammer der
Klaue in Verbindung tritt. So kann ein Gas dazu dienen den
Überzug rauher zu gestalten, während ein flüssiges Produkt
dazu benutzt werden kann um zum Beispiel die Polymerisation
zu beschleunigen oder aber den Ablauf der Hydroschwellung
zu verlangsamen.
Aus dem vorhergehenden hat man ersehen, daß es gemäß
der Erfindung notwendig ist Werkzeuge einzusetzen die an
die verschiedenen Profile und an die unterschiedlichen
Dimensionen der zu behandelnden Spundbohlen angepaßt sind.
Nun ist es in Wirklichkeit aber so, daß der
auszuwechselnde Teil einer Anlage einzig und allein in der
beschriebenen Vorrichtung besteht, welche durch ein
bearbeitetes Stück gebildet ist das nicht länger als 10 bis
20 cm und nicht höher als 5 bis 10 cm ist, bei einer
maximalen Breite von weniger als 5 cm. Nichtsdestoweniger
kann man auch die Fertigbearbeitung eines ganzen
Formstückes umgehen und man kann den den Hohlraum der Klaue
ausfüllenden Teil 11, sowie auch den Gleitschuh 20 und den
Dorn 40 auswechselbar gestalten.
In der Fig. 3 hat man eine einfache Abdichtungshaut 61
dargestellt, welche lediglich die inneren Wände der
alleinigen linken Klaue bedeckt. Je nach den
Einsatzbereichen für welche die Spundwände bestimmt sind,
kann man natürlich aber auch die zweite Klaue behandeln,
und der Zwischenraum 62 wird seinerseits auch durch eine
Haut, welche identisch zu der Haut 61 ist, ausgefüllt. Man
kann sich hier überzeugen, daß der Überzug in der
rechtwinkligen Ecke (zwischen den Teilen 53 und 54)
wesentlich dicker sein kann als anderswo, genauso wie auch
in der spitzwinkligen Ecke (zwischen den Teilen 52 und 51),
welche unter der Verdickung 51 der Klaue liegt. Wenn man
Dichtungsprofile nach handwerklicher Art und nach den
bekannten Methoden anbringt, so ist es insbesondere in der
letztgenannten spitzwinkligen Ecke wo es nicht gelingt eine
annehmbare Dichtung anzubringen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung aber hat man dagegen absolut kein Problem um das
Profil des einen großen Teil der Wandflächen der Klauen
bedeckenden Überzuges so zu modulieren, daß man
insbesondere die Ecken gut ausfüllen kann. Da auf den
flachen Flächen der Überzug im Prinzip dünn ist, wird er
bei dem Einziehen von zwei Spundbohlen eine in die andere
nicht aus der Klaue herausverdrängt oder beschädigt,
sondern er bleibt über den ganzen Querschnitt und über die
gesamte Länge der Spundbohle sehr wohl an seinem Platz, im
Gegensatz zu den herkömmlichen Dichtungen die allzu leicht
durchreißen, abnützen oder zerbröckeln.
Claims (9)
1. Verfahren zum Abdichten von
Spundbohlenkonstruktionen, dadurch gekennzeichnet, daß man
vor dem Einfädeln der besagten Spundbohlen wenigstens eine
der zwei Klauen eines Klauenpaares, über eine gewisse
Distanz ihrer Länge hinweg, vollständig mit
Abdichtungsmaterial einer plastischen oder dickflüssigen
Konsistenz ausfüllt, wobei letztgenanntes Material in einem
sich von der Sohle bis zum oberen Rand der Klauenkammer
erstreckenden Versorgungsraum (30) eingegrenzt ist, und
daß, während man sich den Versorgungsraum (30) von einem
Ende zum anderen der Klaue weiterbewegen läßt, das
Material, welches das ganze Volumen des Querschnitts der
Klaue ausfüllt, von selbst entlang der Wände eines
profilierten Dornes (40) ausfließt, Dorn der zusammen mit
dem Versorgungsraum (30) weiterbewegt wird, während seine
Achse konzentrisch zu derjenigen des Hohlraumes der Klaue
gehalten wird.
2. Vorrichtung zur Auftragung des Abdichtungsmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß sie sich zusammensetzt aus
einer zentralen Kammer (30), welche eine rückseitige mit
einem Vorratsbehälter für Abdichtungsmaterial in Verbindung
stehende Eintrittsöffnung (12) aufweist, aus einem vorderen
längsgerichteten Gleitschuh (20), dessen Querschnitt leicht
enger, aber sonst identisch ist mit demjenigen der Kammer
der Klaue durch welche er frei hindurchbewegt werden kann
und dessen hintere Wand (23) die vordere Begrenzung der
Einlaufkammer (30) bildet, sowie aus einem abschließenden
auf die Einlaufkammer (30) folgenden Dorn (40), der die
hintere Begrenzung der letztgenannten Kammer und
gleichzeitig die vordere Wand des Dorns (40) bildet, wobei
der Querschnitt des letztgenannten kleiner ist als
derjenige des Gleitschuhs (20).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dorn (40) aus einem Formstück besteht, das
konzentrisch zu der Kammer der Klaue ist und das einen
Querschnitt aufweist der abhängig ist von der Konfiguration
die man dem Abdichtungsmaterial geben möchte welches
entlang den Wänden des Dorns (40) abfließt und in Form
eines Überzuges an den Wänden der Klaue haften bleibt.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gleitschuh (20), die Kammer (30)
und der Dorn (40) von wenigstens einer Einengung überdeckt
sind, welche in engem Kontakt mit den äußeren Teilen der
Klaue steht oder dieselben überdeckt, um ein Ausfließen
des Abdichtungsmaterials nach oben zu unterbinden.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gleitschuh (20), die Kammer (30),
der Dorn (40) und der die Einengung (11) bildende Teil eine
entsprechende Anzahl von einzelnen Teilen bilden, welche
den Profilen und den Dimensionen der Spundwände angepaßt
sind und je nach Bedürfnis zusammengesetzt werden.
6. Vorrichtung nach irgendeinem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) an einem
Translationsfuhrwerk von bekannter Art, welches für die
Benutzung im Zusammenhang mit Spundbohlen angepaßt ist,
befestigt ist.
7. Dichtung, die entsprechend dem vorstehend
beschriebenen Verfahren und mit Hilfe der definierten
Vorrichtung ausgebildet worden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als eine kontinuierliche Haut wenigstens den
größten Teil der Innenfläche der Kammer von wenigstens
einer Klaue eines Klauenpaares bedeckt.
8. Dichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Haut über alle Innenflächen einer
Spundbohlenklaue irgend einer allgemeinen Ausführungsart
erstreckt.
9. Dichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haut Teile mit einer modulierten
Wandstärke aufweist, das heißt, daß die Stärke je nach
Anordnungsstelle auf dem inneren Umfang der Klaue
verschieden ist.
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