DE4301232C2 - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung textiler netzartiger Flächengebilde - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Herstellung textiler netzartiger FlächengebildeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrich
tung zur Herstellung textiler netzartiger Flächengebilde
nach verschiedenen Verfestigungsverfahren, beispiels
weise dem Ketten- oder Nähwirkverfahren.
In der Textilindustrie werden Netze üblicherweise
mit bekannten Netzknüpf- bzw. -knotmaschinen mittels
Knüpfhaken oder mit bekannten Ketten- bzw. Näh
wirkmaschinen mittels Zungen- bzw. Schiebernadeln
gefertigt. Nachteilig ist dabei, daß die Produktbreite
durch die Arbeitsbreite und die Netzöffnungsstruktur
determiniert, die Strukturvariabilität stark durch die
Verfahren eingegrenzt oder nur mit hohem Aufwand,
wie bei dem kettengewirkten Netz mit im Randbereich
variierter Netzmaschengröße, die den Einsatz mehrerer
Legeschienen und die Variation der Legung erfordert
(JP 51-57041), zu verwirklichen ist. Die Produkte sind
infolge der Fadenanhäufungen im Knotenbereich und
der daraus resultierenden Scheuerempfindlichkeit so
wie ihrer geringen Strukturvariabilität nur begrenzt ein
setzbar.
Bekannt ist eine modifizierte Kettenwirkmaschine
zur Verarbeitung von Kunststoffgarnen (DE 27 06 930)
mit Parallelschußeintrag, wobei die Verbindung der Fä
den mittels Schweißschwertern realisiert wird. Dabei
entspricht die erzeugbare Produktbreite nur der Ar
beitsbreite der Maschine. Die Netzmaschengeometrie
ist durch die festgelegte Arbeitsbreite und die Anord
nung der verbindenden Elemente, der Schweißschwer
ter, determiniert. Des weiteren ist durch das gewählte
Verfestigungsverfahren nur die Verarbeitung thermo
plastischen Materials möglich, so daß das Produkt in
seinen Anwendungsmöglichkeiten eingeschränkt ist.
Es sind auch Nähwirkmaschinen bekannt, auf denen
Quadratmaschennetze gefertigt werden können
(DD 2 69 298). Dabei werden quer zur Verarbeitungs
richtung parallel liegende Schußfäden zugeführt und in
der Arbeitsstelle in bestimmten Abständen quer zur
Verarbeitungsrichtung von Maschenstäbchenabschnit
te bildenden Arbeitsorganen durchstochen und mittels
kettfadenumschlingender Nähfäden angebunden bzw.
eingebunden. Nachteilig ist dabei, daß nur Quadratma
schennetze mit durchgehenden Schuß- und Kettfäden
realisierbar sind und die durch den Abstand zwischen
den zugeführten Schußfäden bzw. den Abstand der ma
schenstäbchenbildenden Arbeitsorgane untereinander
bestimmte Größe der Netzöffnungen nur begrenzt und
mit hohem Aufwand änderbar ist. Desweiteren ist die
maximale Produktbreite gleich der Arbeitsbreite und
die Festigkeit der Produkte ist bedingt durch die Tatsa
che, daß auch nicht an der Maschenbildung beteiligte
Spitzennadeln die Schußfadenvorlage anstechen, ge
ring.
Haken- und nadelförmige Elemente zum Ausziehen von
Fadenschlingen, die in derartigen Verfahren und Vorrichtungen
Verwendung finden, sind bekannt (vgl. DE-PS 6 12 547 und DE-OS
38 23 475).
In der nachveröffentlichten DE-OS 41 40 826 ist vorgeschlagen
worden, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zur
Herstellung von Abstandstextilien mit zwei Deckflächen, die
durch ein Verbindungsfadensystem miteinander verbunden sind,
wobei die Deckflächen gewebt, gewirkt, gestrickt oder nach
einem anderen Herstellungsverfahren für textile Flächengebilde
gefertigt sind, zwei während des Prozesses hergestellte
Deckflächen mit unterschiedlichem lokalem Abstand zueinander
durch ein Verbindungsfadensystem miteinander zu verbinden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach verschiedenen
Verfestigungsverfahren, beispielsweise dem Ketten- oder Nähwirkver
fahren- zur Herstellung textiler, netzartiger Flächengebilde mit
großer Netzöffnungsweite, hoher Strukturvariabilität und über die
Arbeitsbreite hinausgehenden Produktbreiten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch das Kennzeichen der Patent
ansprüche gelöst; in den Unteransprüchen sind zweckmäßige Ausge
staltungen offenbart.
Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Lösung an einem Ausführungs
beispiel näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 Schematische Darstellung der Verfahrensschritte:
Erzeugung von Netzschenkelfadengruppen, Verbindung
eines Funktionsfadens mit einer Netzschenkelfaden
gruppe und Herausführung der Funktionsfäden,
Fig. 2 Schematische Darstellung der Verfahrensschritte:
Bildung einer Funktionsfadenreserve und Verbindung
mit einer Netzschenkelfadengruppe,
Fig. 3 Schematische Darstellung des Verfahrensschrittes:
Erreichen der Ausgangsstellung,
Fig. 4 nähgewirktes netzartiges textiles Flächengebil
de in Herstellungslage,
Fig. 5 nähgewirktes netzartiges textiles Flächengebil
de in Gebrauchslage,
Fig. 6 kettengewirktes netzartiges textiles Flächenge
bilde in Herstellungslage,
Fig. 7 kettengewirktes netzartiges Flächengebilde in
Gebrauchslage,
Fig. 8 Nähwirkarbeitsstelle,
Fig. 9 Fadenreservebildungssystem,
Fig. 10 Kettenwirkarbeitsstelle,
Fig. 11 a-f Produktstrukturen.
In den Fig. 1 bis 3 sind die erfindungsgemäßen Ver
fahrensschritte an Hand einer Nähwirkarbeitsstelle
schematisch dargestellt. Der Nähwirkarbeitsstelle wer
den die Netzschenkelfadengruppen 1, bestehend aus ei
nem Nähfaden 2, einem Stehschußfaden 3 und Funk
tionsfäden 4 in bekannter Weise zugeführt. Dabei ent
steht durch Fransenlegung der Nähfäden 2 ein stabiler,
aus einem Maschenstäbchen bestehender Netzöff
nungsschenkel in Verarbeitungsrichtung, wobei im Pro
zeß der Maschenbildung die bandförmigen Stehschuß
fäden 3 und die Funktionsfäden 4 durchstochen werden
und der Funktionsfaden mit der Netzschenkelfaden
gruppe 1 verbunden wird. Diese Bildung der Netzöff
nungsschenkel in Verarbeitungsrichtung kann in be
kannter Weise durch das Weglassen der Stehschußfä
den 3, durch die verbundene Anzahl der Maschenstäb
chen im Netzmaschenschenkel und bei mehr als einem
Maschenstäbchen im Netzmaschenschenkel durch eine
andere Bindung der Nähfäden 2 variiert werden.
Fig. 1 zeigt den Zeitpunkt an dem während der Ma
schenbildung durch eine seitliche Versatzbewegung die
Funktionsfäden 4 nach links aus dem Bereich der Netz
schenkelfadengruppe 1 herausgeführt werden.
In Fig. 2 ist gezeigt, daß die Unterlegung des Funk
tionsfadens 4 unter die benachbarte Schiebernadel und
die Ausbildung der Funktionsfadenreserven durch Aus
lenken der Funktionsfäden 4 in oder entgegen der Ver
arbeitungsrichtung und Bildung einer Schlaufe abge
schlossen ist. Die gebildeten Funktionsfadenreserven
werden freigegeben und gleichzeitig an- bzw. eingebun
den und so in der benachbarten Netzschenkelfaden
gruppe 1 fixiert. Als Funktionsfadenreserve wird dabei eine während der Entstehung eines textilen Netzes im
Prozeß der Maschenbildung aufgebaute und durch die
Überführung des textilen Produktes aus seiner Herstel
lungslage in die Gebrauchslage (Spreizen) aufhebbare,
schlaufenförmige Fadenreserve im Funktionsfadensy
stem verstanden.
Fig. 3 stellt die Bewegung in die Ausgangsstellung
dar. Entsprechend der Netzmaschengeometrie erfolgt
zu einem geeigneten Zeitpunkt wieder das Herausfüh
ren der Funktionsfäden 4 aus der Netzschenkelfaden
gruppe 1 und ein erneutes Bilden der Funktionsfadenre
serve.
Der Funktionsfaden kann nach dem erfindungsgemä
ßen Verfahren in einer der nebenliegenden Netzschen
kelfadengruppen oder in der selben Netzschenkelfaden
gruppe an- bzw. eingebunden werden. Aus den Funk
tionsfäden können dabei quer und in Verarbeitungsrich
tung keine und/oder gleiche und/oder unterschiedliche
Funktionsfadenreserven gebildet werden. Die Einbin
dung der mit Funktionsfadenreserven versehenen
Funktionsfäden in Verarbeitungsrichtung kann dabei
rechtwinklig oder schräg zur Verarbeitungsrichtung er
folgen, wobei unter rechtwinklig eine Einbindung im
gleichen Arbeitszyklus und unter schräg eine Einbin
dung in einem der nächsten Arbeitszyklen verstanden
wird.
In Fig. 4 ist das nach dem Nähwirkverfahren herge
stellte erfindungsgemäße Produkt in Herstellungslage
und in Fig. 5 in Gebrauchslage dargestellt.
Fig. 4 zeigt, daß Stehschußfäden 3, Näh- und Funk
tionsfäden 2; 4 die Netzschenkelfadengruppen bilden
und damit in der bereits beschriebenen Weise die Netz
maschenschenkel in Verarbeitungsrichtung. Die wech
selweise in zwei benachbarten Netzschenkelfadengrup
pen an- oder eingebundenen Funktionsfäden bilden die
Funktionsfadenreserven. Fig. 5 stellt das textile Netz in
Gebrauchslage dar. Die Funktionsfadenreserven sind
aufgehoben, die Funktionsfäden sind ausgestreckt und
bilden somit vorzugsweise quer zur Verarbeitungsrich
tung liegende Netzmaschenschenkel. Es ist erkennbar,
daß zwischen der ersten und zweiten Netzschenkelfa
dengruppe 1.1; 1.2 der Funktionsfaden 4 in Verarbei
tungsrichtung um einen abnehmenden Betrag ausge
lenkt bzw. nicht ausgelenkt, d. h. unterschiedliche Funk
tionsfadenreserven gebildet, zwischen der zweiten und
dritten Netzschenkelfadengruppe 1.2; 1.3 der Funk
tionsfaden um gleiche Beträge ausgelenkt, d. h. gleiche
Funktionsfadenreserven gebildet und zwischen der drit
ten und vierten Netzschenkelfadengruppe 1.3; 1.4 nicht
ausgelenkt, d. h. keine Funktionsfadenreserven gebildet
werden. Aus dieser Konstellation ergibt sich ein Pro
dukt in Gebrauchslage wie es Fig. 5 zeigt.
Wurde das Produkt nach dem Kettenwirkverfahren
hergestellt, ergibt sich die in Fig. 6 und 7 dargestellte
Produktstruktur in Herstellungs- und Gebrauchslage.
Die Netzschenkelfadengruppen bestehen dabei aus ei
nem Kettfaden 18 und zwei gegenlegig zugeführten
Funktionsfäden 4 und bilden auf bekannte Weise die
Netzmaschenschenkel in Verarbeitungsrichtung, wobei
die Funktionsfäden in der Netzschenkelfadengruppe
kettenwirktypisch durch Unterlegungen ein bzw. ange
bunden sind.
Es ist auch möglich, die An- bzw. Einbindung und die
Bildung der Netzschenkelfadengruppe aus mindestens
einem Kettfaden und mindestens einem Funktionsfaden
oder mindestens einem Kettfaden, mindestens einem
Stehschußfaden und mindestens einem Funktionsfaden
nach dem bekannten Häkelgalonverfahren zu realisie
ren. Das An- bzw. Einbinden des Funktionsfadens an die
Netzschenkelfadengruppe kann durch Anstechen des
Funktionsfadens bei der Maschenbildung sowie durch
dessen Einbindung als Teilschuß oder Masche erfolgen.
Es ist auch möglich, die An- bzw. Einbindung durch
thermische oder chemische Fixierung zu realisieren.
In Fig. 8 ist eine Einrichtung zur Durchführung des
beschriebenen Verfahrens dargestellt, wobei die Ver
bindung der Netzschenkelfadengruppe und des Funk
tionsfadens 4 mittels einer Verfestigungseinrichtung, die
als Nähwirkarbeitsstelle ausgebildet ist, geschieht. Die
Nähwirkarbeitsstelle besteht dabei aus mehreren auf
einer Nadelbarre 6 zusammengefaßten, gemeinsam be
weglichen Schiebernadeln 5, denen jeweils ein Schließ
draht 7 zugeordnet ist, aus ein oder mehreren als Lege
schiene ausgebildeten Fadenführern, mit meist als Loch
nadeln 16 ausgebildeten Fadenführungselementen und
wie in der dargestellten Ausführung über den Schie
bernadeln 5 angeordnet, mit als Legeröhrchen ausgebil
deten Funktionsfadenführern 8 - aus mehreren jeweils
zwischen den Schiebernadeln 5 angeordneten Ab
schlagelementen 9, sowie aus einer Gegenhalterschiene
10. Erfindungsgemäß ist in der Nähwirkarbeitsstelle ein
mindestens zwischen zwei quer zur Verarbeitungsrich
tung benachbarten Schiebernadeln 5 auf mindestens ei
nen Funktionsfaden 4 einwirkendes Funktionsfadenre
servebildungssystem 11 angeordnet. In der dargestell
ten Ausführung besteht es aus mehreren, in einer Reihe
fest auf zwei, quer zur Verarbeitungsrichtung über die
gesamte Arbeitsbreite der Maschine reichende, über
einanderliegende, senkrecht zu ihrer Längsachse be
wegliche und zusätzlich schwenkbare Barren befestig
ten, als Hakennadeln 12 ausgebildeten Elementen zur
Funktionsfadenreservebildung. Im Funktionsfadenre
servebildungssystem 11 ist jeder Barre ein als Getriebe
ausgebildeter Antrieb 13, jedem Antrieb eine Verände
rungssteuerung 14 und dem Gesamtsystem eine Muste
rungssteuerung 15 zugeordnet.
Fig. 9 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform
eines Funktionsfadenreservebildungssystems 11, wobei
die Elemente zur Funktionsfadenreservebildung in ei
ner Reihe fest, auf mehreren, quer zur Verarbeitungs
richtung in einer Reihe nebeneinander angeordneten,
senkrecht zu ihrer Längsachse beweglichen und zusätz
lich schwenkbaren Nadelbarren 6 befestigt und als Ha
kennadeln 12 ausgeführt sind. Im Funktionsfadenreser
vebildungssystem ist jeweils jeder Nadelbarre 6 ein als
Getriebe ausgeführter Antrieb 13 mit zugeordneter
Veränderungssteuerung 14 und dem Gesamtsystem ei
ne Mustersteuerung 15 zugeordnet.
In Fig. 10 ist eine Einrichtung zur Durchführung des
beschriebenen Verfahrens dargestellt, wobei die Ver
bindung der Netzschenkelfadengruppe 1 und des Funk
tionsfadens 4 mittels einer Verfestigungseinrichtung,
welche als Kettenwirkarbeitsstelle ausgeführt ist, ge
schieht. Die Kettenwirkarbeitsstelle besteht dabei aus
mehreren auf einer Nadelbarre 6 zusammengefaßten,
gemeinsam beweglichen Wirknadeln - hier als Schie
bernadeln 5 mit Schließdraht 7 ausgebildet - aus ein
oder mehreren als Legeschiene ausgebildeten Faden
führern, mit als Lochnadeln 16 ausgebildeten Fadenfüh
rungselementen zur Führung des Kettfadens 18 und des
Funktionsfadens 4, sowie aus mehreren jeweils zwi
schen den Schiebernadeln 5 auf einer Barre angeordne
ten kombinierten Einschließ- und Abschlagplatinen 17.
Erfindungsgemäß ist in der Kettenwirkarbeitsstelle ein
mindestens zwischen zwei quer zur Verarbeitungsrich
tung benachbarten Schiebernadeln 5 auf mindestens ei
nen Funktionsfaden 4 einwirkendes Funktionsfadenre
servebildungssystem 11 angeordnet. In der dargestell
ten Ausführung ist es mit mehreren in einer Reihe fest
auf einer senkrecht zu ihrer Längsachse beweglichen
und zusätzlich schwenkbaren Barre befestigten, als Ha
kennadeln 12 ausgebildeten Elementen zur Funktionsfa
denreservebildung ausgeführt. Dem Funktionsfadenre
servebildungssystem 11 ist ein Antrieb 13 mit einstellba
rem Hub und diesem eine Veränderungssteuerung 14
zugeordnet.
Erfindungsgemäß sind auch andere Anordnungskom
binationen der Wirk- bzw. Schiebernadeln 5 mit Funk
tionsfadenreservebildungssystemen 11 möglich. Als
Funktionsfadenreservebildungssysteme können auch
starre bzw. gemeinsam und/oder gruppenweise und/
oder einzeln bewegliche Verdrängerelemente, wie Pla
tinen, Zungen- bzw. Schiebernadeln, Greifer etc. Ver
wendung finden.
Nachfolgend wird die Wirkungsweise der erfindungs
gemäßen Einrichtungen beschrieben.
In den Fig. 1 bis 3 ist die Wirkungsweise der in den
Fig. 8 und 9 gezeigten Ausführungsform eines Funk
tionsfadenreservebildungssystems 11 schematisch dar
gestellt. Der Nähwirkarbeitsstelle werden die Netz
schenkelfadengruppen 1, bestehend aus den Näh- 2,
Stehschuß- 3 und Funktionsfäden 4 in bekannter Weise
zugeführt. Dabei entsteht durch Fransenlegung der
Nähfäden 2 ein stabiler, aus einem Maschenstäbchen
bestehender Netzöffnungsschenkel in Verarbeitungs
richtung, wobei im Prozeß der Maschenbildung die
bandförmigen Stehschußfäden 3 und die Funktionsfä
den 4 von den Schiebernadeln 5 durchstochen werden
können. Fig. 1 zeigt den Zeitpunkt, an dem während der
Maschenbildung durch eine seitliche Versatzbewegung
der Funktionsfadenführer 8 die Funktionsfäden 4 nach
links aus dem Bereich der Netzschenkelfadengruppe 1
herausgeführt werden. Die als nach unten geöffnete Ha
kennadeln 12 ausgebildeten Elemente zur Funktionsfa
denreservebildung erfassen die Funktionsfäden 4, indem
sie in Richtung der Lochnadeln 16 bewegt und ihre Ha
kenenden gleichzeitig durch eine Schwenkbewegung
der gesamten Barre nach unten geklappt werden. Die
Ausbildung der Funktionsfadenreserven muß dabei mit
der Unterlegung des Funktionsfadens 4 unter die Schie
bernadel 5 bzw. mit dem Anstechen des Funktionsfa
dens durch die Schiebernadel abgeschlossen sein. In Fig.
2 ist die Unterlegung der Schiebernadeln 5 und die Aus
bildung der Funktionsfadenreserven durch die Rückbe
wegung der Hakennadeln 12 abgeschlossen. Durch eine
Schwenkbewegung der Barre nach oben werden die
Funktionsfadenreserven freigegeben und gleichzeitig
durch die Schiebernadeln 5 an- bzw. eingebunden und
so in der benachbarten Netzschenkelfadengruppe 1 fi
xiert. Fig. 3 stellt die Bewegung des Funktionsfadenre
servebildungssystems 11 in Richtung der Schiebernadel
spitzen in die Ausgangsstellung dar. Entsprechend der
Netzmaschengeometrie erfolgt zu einem geeigneten
Zeitpunkt das Herausführen der Funktionsfäden 4 aus
der Netzschenkelfadengruppe 1 nach rechts und ein er
neutes Bilden der Funktionsfadenreserve durch das
Funktionsfadenreservebildungssystem 11.
In Fig. 10 ist eine Kettenwirkarbeitsstelle mit erfin
dungsgemäßem Funktionsfadenreservebildungssystem
11 abgebildet. Die nebeneinander auf der Nadelbarre 6
in einer Reihe angeordneten Schiebernadeln 5 mit den
ihnen zugeordneten Schließdrähten 7 bilden aus der
mittels der Lochnadeln 16 zugeführten Netzschenkelfa
dengruppe 1 - bestehend aus den Kettfäden 18 und den
Funktionsfäden 4 - unter Mitwirkung der kombinier
ten Einschließ- und Abschlagplatinen 17 in bekannter
Weise die Netzmaschenschenkel in Verarbeitungsrich
tung.
Der Funktionsfaden 4 wird dabei im Netzmaschen
schenkel angebunden. Erfindungsgemäß ist in der Ket
tenwirkarbeitsstelle ein mindestens zwischen zwei quer
zur Verarbeitungsrichtung benachbarten Schieberna
deln 5 einwirkendes Funktionsfadenreservebildungssy
stem 11 angeordnet. Das Funktionsfadenreservebil
dungssystem 11 besteht aus den Hakennadeln 12 welche
in einer Reihe nebeneinander auf der über die gesamte
Breite der Maschine reichenden, horizontal verschieb
baren und um ihre Längsache schwenkbaren Barre be
festigt sind, die durch den Antrieb 13 bewegt wird, wel
chem eine Veränderungssteuerung 14 zugeordnet ist.
Entsprechend der Netzgeometrie wird der Funktionsfa
den 4 durch die Lochnadel 16 aus der Netzschenkelfa
dengruppe 1 herausgeführt, durch die horizontale Be
wegung der Barre mit den Hakennadeln 12 in Richtung
der Schiebernadeln 5 und eine gleichzeitige Schwenkbe
wegung von oben nach unten von den Hakennadeln 12
erfaßt und durch die folgende Rückbewegung der Barre
zur Funktionsfadenreserve kuliert. Anschließend wird
der Funktionsfaden 4 in der nebenliegenden Netzschen
kelfadengruppe 1 durch die Schiebernadel 5 an- bzw.
eingebunden und die Funktionsfadenreserve durch eine
Schwenkbewegung der Hakennadeln 12 von unten nach
oben und eine horizontale Bewegung derselben in die
Ausgangsposition abgeworfen.
An Kettenwirk- oder Nähwirkarbeitsstellen mit zwei
Nadelsystemen bzw. mit als Zungen- oder Spitzenna
deln ausgebildeten Wirknadeln oder an Ketten- oder
Nähwirkarbeitsstellen mit runder Arbeitsstelle ist die
Erfindung gleichermaßen anwendbar.
Die Fig. 11a bis f zeigen verschiedene, nach beschrie
benem Verfahren herstellbare Netzgeometrien, die
durch die Variation der Funktionsfadenzuführung, der
Größe der Funktionsfadenreserve und der Ein- bzw.
Anbindung der Funktionsfäden 4 an die Netzmaschen
stäbchen erreicht werden können. Dabei ist links jeweils
die Herstellungslage und rechts jeweils die Gebrauchs
lage des Netzes dargestellt.
Bezugszeichenliste
1 Netzschenkelfadengruppe
1.1 erste Netzschenkelfadengruppe
1.2 zweite Netzschenkelfadengruppe
1.3 dritte Netzschenkelfadengruppe
1.4 vierte Netzschenkelfadengruppe
2 Nähfaden
3 Stehschußfaden
4 Funktionsfaden
5 Schiebernadel
6 Nadelbarre
7 Schließdraht
8 Funktionsfadenführer
9 Abschlagelement
10 Gegenhalterschiene
11 Funktionsfadenreservebildungssystem
12 Hakennadel
13 Antrieb
14 Veränderungssteuerung
15 Mustersteuerung
16 Lochnadel
17 Einschließ- und Abschlagplatine
18 Kettfaden
1.1 erste Netzschenkelfadengruppe
1.2 zweite Netzschenkelfadengruppe
1.3 dritte Netzschenkelfadengruppe
1.4 vierte Netzschenkelfadengruppe
2 Nähfaden
3 Stehschußfaden
4 Funktionsfaden
5 Schiebernadel
6 Nadelbarre
7 Schließdraht
8 Funktionsfadenführer
9 Abschlagelement
10 Gegenhalterschiene
11 Funktionsfadenreservebildungssystem
12 Hakennadel
13 Antrieb
14 Veränderungssteuerung
15 Mustersteuerung
16 Lochnadel
17 Einschließ- und Abschlagplatine
18 Kettfaden
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung textiler netzartiger
Flächengebilde aus Fäden, dadurch gekennzeich
net, daß
- - mehrere nebeneinander liegende, die Netz maschenschenkel in Verarbeitungsrichtung bildende Netzschenkelfadengruppen erzeugt,
- - mindestens ein Funktionsfaden mit minde stens einer Netzschenkelfadengruppe verbun den,
- - die Funktionsfäden quer zur Verarbeitungs richtung zur Bildung der anderen, quer zur Verarbeitungsrichtung liegenden Netzma schenschenkel aus der Netzschenkelfaden gruppe herausgeführt,
- - mindestens ein Funktionsfaden zur Bildung von Funktionsfadenreserven zur Schleife ku liert und
- - der Funktionsfaden mit mindestens einer Netzschenkelfadengruppe verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Netzschenkelfadengruppe nach
dem Nähwirkverfahren aus mindestens einem Näh
faden und mindestens einem Funktionsfaden gebil
det wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Netzschenkelfadengruppe nach
dem Nähwirkverfahren aus mindestens einem
Stehschußfaden, mindestens einem Nähfaden und
mindestens einem Funktionsfaden gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Netzschenkelfadengruppe nach
dem Kettenwirkverfahren aus mindestens einem
Kettfaden und mindestens einem Funktionsfaden
gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Netzschenkelfadengruppe nach
dem Kettenwirkverfahren aus mindestens einem
Kettfaden, mindestens einem Stehschußfaden und
mindestens einem Funktionsfaden gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Netzschenkelfadengruppe nach
dem Häkelgalonverfahren aus mindestens einem
Kettfaden und mindestens einem Funktionsfaden
gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Netzschenkelfadengruppe nach
dem Häkelgalonverfahren aus mindestens einem
Kettfaden, mindestens einem Stehschußfaden und
mindestens einem Funktionsfaden gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindung zwischen Netzschen
kelfadengruppe und Funktionsfaden durch chemi
sches oder thermisches Fixieren erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Funktionsfaden nach Ausbildung
der Funktionsfadenreserve mit der nebenliegenden
Netzschenkelfadengruppe verbunden wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Funktionsfaden nach Ausbildung
der Funktionsfadenreserve mit der gleichen Netz
schenkelfadengruppe verbunden wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die quer zur Verarbeitungsrichtung
nebeneinander zugeführten Funktionsfäden nicht
und/oder um gleiche und/oder unterschiedliche Be
träge kuliert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in Verarbeitungsrichtung in bezug
auf die vorausgehenden Funktionsfäden folgenden
Funktionsfäden nicht und/oder um gleiche und/
oder unterschiedliche Beträge kuliert werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die kulierten Funktionsfäden mit der
nebenliegenden Netzschenkelfadengruppe quer
zur Verarbeitungsrichtung rechtwinklig verbunden
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die kulierten Funktionsfäden mit der
nebenliegenden Netzschenkelfadengruppe in Ver
arbeitungsrichtung versetzt verbunden werden.
15. Einrichtung zur Herstellung textiler, netzartiger
Flächengebilde mit mindestens einer Funktionsfa
denzuführung und mindestens einer Nähfadenzu
führung und/oder mindestens einer Kettfadenzu
führung und/oder mindestens einer Stehschußfa
denzuführung und mehreren nebeneinander liegen
den, die Netzmaschenschenkel in Verarbeitungs
richtung aus den Netzschenkelfadengruppen bil
dende Verfestigungseinrichtungen, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstand zweier nebeneinan
derliegender Verfestigungseinrichtungen der Län
ge eines quer zur Verarbeitungsrichtung liegenden
unkulierten Netzmaschenschenkels entspricht, je
der Verfestigungseinrichtung mindestens ein, auf
den Funktionsfaden (4) einwirkender, den Abstand
zwischen den nebeneinanderliegenden Verfesti
gungseinrichtungen überbrückender Funktionsfa
denführer (8) und jeder Verfestigungseinrichtung
mindestens ein zwischen zwei nebeneinanderlie
genden Verfestigungseinrichtungen, auf den Funk
tionsfaden (4) einwirkendes, mit Elementen zur
Funktionsfadenreservebildung versehenes, steuer
bares Funktionsfadenreservebildungssystem (11)
zugeordnet ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verfestigungseinrichtung eine
Nähwirkarbeitsstelle ist.
17. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verfestigungseinrichtung eine
Kettenwirkarbeitsstelle ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verfestigungseinrichtung eine
Häkelgalonarbeitsstelle ist.
19. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Funktionsfadenreservebildungs
system (11) einen Antrieb (13) enthält, dem eine
Veränderungssteuerung (14) und/oder eine Mu
stersteuerung (15) zugeordnet ist, welche mit den
Steuerungen der Einrichtung korellieren.
20. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Realisierung unterschiedlicher,
voneinander abhängiger Funktionsfadenreserven
das Funktionsfadenreservebildungssystem (11) mit
geometrisch unterschiedlich ausgebildeten Ele
menten, wie Nadeln, Häkchen, Greifer, Verdrän
gerorgane, Platinen Luftblasröhrchen, ausgestattet
ist.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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