DE3242098A1 - Vorrichtung und verfahren zur herstellung von textilen flaechengebilden - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur herstellung von textilen flaechengebildenInfo
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- D04B—KNITTING
- D04B23/00—Flat warp knitting machines
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Description
Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Textlien
Flächengebilden
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von textlien Flächengebilden auf Kettenwirkmaschinen,
insbesondere Nähwirkmaschinen, wobei das textile Flächengebilde aus einer Fasermaterialgrundware besteht, in
die durch mit Schiebern verschließbare spitze Hakennadeln der Kettenwirkmaschine Kettfäden eingebunden werden.
Es ist bereits eine Nähwirkmaschine zur Herstellung von textlien
Flächengebilden aus einem Vlies und eingenähten bzw. eingewirkten Fäden bekannt (DD-PS 76 571). Zu diesem Zweck ist die
Nähwirkmaschine mit mit Schiebern verschließbaren spitzen Hakennadeln
ausgestattet, die mit Lochnadeln zusammenarbeiten. Zum Führen bzw. Abstützen der Fasermaterialgrundware beim
Durchgreifen der Hakennadeln ist die Maschine vorn mit einer
Gegenhaltebarre, welche mit Stiften besetzt ist, und hinten mit einem Abschlagkamm versehen. Unter den Hakennadeln befindet
sich zwischen dem Abschlagkamm und der Gegenhaltebarre ein Anschlag für das Fasermaterial.
Das Ziel der bekannten Vorrichtung ist es, einen Teil der Fasern des Vlieses in die Maschen zu bringen, um Laufmaschensicherheit
zu erreichen.
Die bekannte Vorrichtung bzw. das Verfahren ermöglichen jedoch nicht, die Verfahrensschritte bzw. Vorrichtungselemente an der
Maschine so zu vereinfachen, daß an der Nähwirkstelle mehr Raum für die Anordnung von Zusatzeinrichtungen für Musterungszwecke
des textlien Flächengebildes geschaffen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die in ihrer konstruktiven Gestaltung einfacher als
die bekannte aufgebaut ist und die Möglichkeit bietet, laufmaschensichere Maschen gleichzeitig aus Fasern und Fäden zu bilden,
eine feste Einbindung möglichst aller Fasern und hohe
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Gebrauchswerteigenschaften des herzustellenden Enderzeugnisses zu
erreichen. Dabei soll das Enderzeugnis ein fadenverstärktes Nähgewirke von relativ geringem Flächengewicht und mit textlien Eigenschaften
zum Einsatz für Bekleidung, Dekorationsstoffe, Heimtextilien, Textilien für den medizinischen Bereich bzw. technische Erzeugnisse sein.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 bis 12 angegebenen
Merkmale gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es nun möglich, die
Verfahrensschritte - Führen und Legen eines Fadens und Zurückhalten
und Einlegen von Fasern eines Vlieses mit nur einem Vorrichtungselement
- zu gewährleisten.
Das erfindungsgemäße Führungselement ist in eine an sich bekannte
Nähwirkstelle so eingebaut, daß die Haken- bzw. Schiebernadel zwischen zwei solcher Führungselemente einstechen
kann. Das Führungselement ist in der Lage, die Fasern des einzuarbeitenden Vlieses bei der Vorwärtsbewegung der Schiebernadel
zurückzuhalten, so daß der Haken frei wird zur Aufnahme eines Nähfadens. Der Nähfaden wird in den Haken eingelegt,
und bei dieser Bewegung gibt das Führungselement dem Vlies den Weg frei, so daß sich das Vlies wieder ausdehnen kann und
von dem Haken der Schiebernadel mit erfaßt wird. Dadurch liegen sowohl Fasern des Vlieses als auch der Nähfaden im Haken.
Sie werden zu Maschen geformt und in bekannter Weise zu Maschenstäbchen abgeworfen. Um das Erfassen der Fasern des Vlieses
zu steuern, können diese auch durch das Führungselement in den Haken der Nadel eingelegt werden. Zur Ausführung dieser
Aufgaben sind die Führungselemente mit senkrechten Kanten, evtl. Einbuchtungen oder Abschrägungen und ösen bzw. Löchern
zur Führung der Fäden ausgestattet. Die Führungselemente sind normalerweise einteilig ausgeführt. Möglich ist jedoch auch
eine zweiteilige Ausführung, bei der der eine Teil das Ein-
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legen der Fasern des Vlieses, der andere das Einlegen der
Fäden besorgt. Sowohl die einteiligen als auch die mehrteiligen Führungselemente führen eine Hub-Senk-Bewegung mit ihren
vorderen Kanten aus, gleichzeitig wird eine Versatzbewegung zur Erzeugung verschiedener Fadenlegungen, wie Franse, Trikot,
Tuch, Schuß, Atlas, Kombinationen davon usw. ausgeführt. Auch die Anordnung der Führungselemente auf zwei oder mehr
Legeschienen ist möglich.
Bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird das Faservlies
weitgehend und die Fäden vollständig zu Maschen aufgearbeitet, und beide maschenbildenden Elemente, Fasern und Fäden,
werden gleichzeitig von den Haken der Schiebernadeln erfaßt und zu Maschen geformt. Entsprechend der Anordnung der
Fadenführung bestehen die gebildeten Maschen aus Fasern und mindestens einem Faden oder aus Fasern und Fäden und Fasern
oder Fäden. Diese Maschen unterschiedlicher Bestandteile können mustergemäß neben und/oder übereinander angeordnet
werden. Bei Auswahl geeigneter Fäden und Fasern werden die erforderlichen Eigenschaften hinsichtlich Laufmaschensicherheit,
Reißkraft und Reißdehnung sowie fester Einbindung der Fasern des Faservlieses gewährleistet, so daß z. B. Rauhprozesse
möglich sind und stabile Rauhdecken erreicht werden oder für medizinische Zwecke eine stabile Vliesware für alle
Weiterverarbeitungsvorgänge bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten ermöglicht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Fig. 1 bis 8 erläutert.
Es zeigen:
Es zeigen:
Fig. 1: die Anordnung des erfindungsgemäßen Führungselementes
in der Nähwirkstelle,
Fig. 2
bis 6: verschiedene Stellungen des erfindungsgemäßen Führungs
elementes, -
Fig. 7: mögliche Bewegungsformen des Führungselementes in
Richtung der Nadellängsachse,
Fig. 8: verschiedene Ausführungsformen des Führungselementes.
Die erfindungsgemäßen Führungselemente 1 sind in bekannter
Weise zu Fassungen von 25 mm Breite zusammengefaßt und gemäß Fig. 1 angeordnet. Die Nähwirkstelle besteht demzufolge
aus dem Führungselement 1, der Schiebernadel 2, dem Schließdraht 3 und der Abschlagplatine 4. Ein Arbeitsspiel verläuft
wie folgt:
Die Schiebernadeln 2 kommen aus dem hinteren Totpunkt, treten zwischen zwei Abschlagplatinen 4 hindurch und treffen
auf das Vlies 5. Das Vlies 5 setzt dem Durchtritt der Schiebernadeln
2 einen Widerstand entgegen und versucht, ihnen auszuweichen. Dabei legt es sich an die Anlagekante 6 des Führungselementes
1 an und wird durch diese an einer weiteren Ausweichbewegung gehindert. Dadurch haben die Schiebernadeln
Gelegenheit, das Vlies 5 zu durchstechen, und die Haken 2' der Schiebernadeln 2 werden frei zur Aufnahme des im Führungsloch
1' des Führungselementes 1 geführten Fadens 7 (Fig. 2).
Fig. 3 zeigt das Führungselement 1 in seiner Bewegung nach unten, wobei der Faden 7 in den Haken 2' der Schiebernadel 2
eingelegt wird und dieser den Faden 7 erfassen kann (Fig. 4).
Das Führungselement 1 schwingt nunmehr so weit nach unten, daß das Vlies 5 sich ausdehnen kann und Fasern des Vlieses 5
vom Haken 2' der Schiebernadel 2 erfaßt werden können (Fig. 5). Dabei befindet sich die Schiebernadel 2 bereits auf dem Rückwärtsgang
und zieht sowohl die erfaßten Fasern des Vlieses 5 als auch den erfaßten Faden 7 mit, bildet beide zu einer gemeinsamen
Masche aus und legt sie als Maschenstäbchen 8 auf der linken Warenseite ab. Dabei hat die Schiebernadel 2 ihren
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Rückwärtsgang beendet und das Vlies 5 verdichtet (Fig. 6).
In dieser Zeit gehen die Führungselemente 1 wieder in ihre
Ausgangsstellung zurück bzw. führen einen Versatz quer zur
Schiebernadellängsachse gemäß der eingestellten Bindung aus. Dabei können auch mustergemäß Maschen aus Fasern des Vlieses
5 und Fäden 7 und solche, die nur aus Fasern des Vlieses
5 bzw. Fäden 7 bestehen, vorhanden sein. Es ist auch möglich, analog zum Versatz der Fäden das Vlies 5 um eine
oder mehrere Nadelteilungen zu versetzen. Danach beginnt das Arbeitsspiel von vorn.
Es entspricht auch der Erfindung, wenn die Führungselemente
eine kreis-, ellipsen- oder rechteckförmige Bewegung in Richtung der Nadellängsachse ausführen (Fig. 7). Das Einlegen der
Fasern des Vlieses 5 in den Nadelhaken 2' kann durch spezielle Einrichtungen, wie sie bereits bekannt sind, unterstützt werden.
Erfindungsgemäß erfolgt jedoch das Einlegen durch die
Führungselemente 1. Zu diesem Zweck können sie unterschiedlich ausgebildet sein, wie Fig. 8 erkennen läßt. Dabei zeigt
Fig. 8 a beispielsweise ein Führungselement 1 normaler Bauart, d. h., eine spezielle Einrichtung zum Einlegen des Faservlieses
5 ist nicht vorhanden. Das Führungselement 1 nach Fig. 8b weist einen feststehenden Dorn 9 auf, der das Faservlies 5 bei
der Durchschwingbewegung nach unten drückt. In Fig. 8c ist der
Dorn als kippbare Zunge 10 ausgebildet. Bei der Bewegung nach
unten liegt diese starr am Führungselement 1 an, bei der Bewegung
nach oben klappt sie an die Anlagekante 6 des Führungselementes 1 an. Fig. 8 d zeigt ein Führungselement 1 mit gestufter
Anlagekante 11 und zwei Führungslöchern 1', und Fig. 8 e zeigt eine gewellte Anlagekante 12.
Erfindungsgemäß ist es auch möglich, querliegende Fäden oder
auch Flächengebilde, wie z. B. Folien, Gewebe oder Spinnvliese usw., zwischen Maschenstäbchen und Vlies anzuordnen.
Des weiteren ist es auch möglich, anstelle des Faservlieses
Lagen aus Fäden, Folien oder anderen Flächengebilden einzusetzen,
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wobei das Ausweichen dieser Lagen in Richtung der Nadellängsachse
an der Anlagekante des Führungselementes begrenzt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß die bei
der üblichen Herstellung von Vlies-Faden-Nähgewirken erforderliche
Gegenhalteeinrichtung in Wegfall kommen kann. Die Funktion der Gegenhaltestifte wird von der Anlagekante des
erfindungsgemäßen Führungselementes übernommen. Dadurch wird
es möglich, den für die Zuführung des Vlieses zur Verfügung
stehenden Platz wesentlich zu vergrößern. Damit werden die Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit der Nähwirkstelle und
gleichzeitig die Qualität der hergestellten textlien Erzeugnisse wesentlich verbessert. Die bisher bei der Produktion
von Vlies-Faden-Nähgewirken durch die Anordnung der Gegenhaltestifte
auftretenden Verzüge des Vlieses beim Durchgang desselben zwischen Abschlagplatine und Stützschiene werden
vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist universell einsetzbar, indem
die verschiedensten Materialien als Grundware verwendet werden können. Da die die Grundware bildenden Fadenlagen, Folien oder
dergl. durch das Führungselement in ihrer Lage bis zum und beim
Vernähen gehalten werden, wird gleichzeitig die Qualität der
hergestellten textlien Erzeugnisse erhöht.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen;
1 = Führungselement 1" = Führungsloch
2 = Schiebernadel
2" = Haken der Schiebernadel
3 = Schließdraht
4 = Abschlagplatine
5 = Vlies
6 = Anlagekante des Führungselementes
7 - Faden
8 = Maschenstäbchen
9 = feststehender Dorn
= kippbare Zunge
= gestufte Anlagekante
= gewellte Anlagekante
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Herstellung von textlien Flächengebilden
aus Fasern und Fäden durch Bildung von Maschen, dadurch gekennzeichnet,
daß ein flächenförmig ausgebildetes Führungselement (1) an der dem Vlies (5) zugewandten Seite eine Anlagekante (6) und in der Fläche mindestens ein Führungsloch
(1*) bzw. eine öse oder dergleichen zur Führung eines Fadens
(7) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungselement (1) kreis-; ellipsen- oder rechteekförmig in Richtung der Nadellängsachse oder quer zur Nadellängsachse
bewegbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (1) einen Dorn (9), eine kippbare Zunge (10)
oder dergleichen aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagekante (6, 11, 12) glatt, gestuft oder geteilt, gewellt,
abgeschrägt oder anderweitig geformt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
unterschiedlich geformte Anlagekanten (6, 11, 12) mustergemäß nebeneinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungselemente (1) auf mindestens zwei Legeschienen angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (1) mit Lochnadeln kombiniert sind, die auf
der gleichen Legeschiene oder auf zusätzlichen Legeschienen angeordnet sind.
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8. Verfahren zur Herstellung von Flächengebilden aus Fasern und Fäden durch Bildung von Maschen über die volle Arbeitsbreite/
dadurch gekennzeichnet, daß die Maschen gleichzeitig aus Fasern und Fäden gebildet werden, wobei das Faservlies
weitgehend zu Maschen aufgearbeitet wird und beide maschenbildenden Elemente gleichzeitig von den Haken der
Schiebernadeln zu Maschen geformt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Maschen aus Fasern und mindestens einem Faden gebildet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß aus Fasern und Fäden und aus Fasern oder Fäden bestehende Maschen
mustergemäß neben und/oder übereinander angeordnet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzug der Fäden in die Führungselemente mustergemäß erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle
eines Faservlieses Lagen aus Fäden, Folien oder anderen Flächengebilden eingesetzt werden, wobei das Ausweichen
dieser Lagen in Richtung der Nadellängsachse an der Anlagekante des Führungselementes begrenzt wird.
BAD
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