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Plüschware, sowie Verfahren und Pundstrickmaschine zu deren Herstellung
Die Erfindung betrifft eine gestrickte oder gewirkte Plüschware, bestehend aus einer
gestrickten oder ewirkten Grundware und aus wenigstens einem henkelbildenden Plüschfaden,
der in Nadelmaschen der Grundware verankert ist, sowie ein Verfahren und eine Runstrickmaschine
zur er-Stellung solcher Plüschware, wobei die Rundstrickmaschine mit zwei Reihen
sich gegenüberliegenden getrennt gesteuerten in Führungsnuten von Nadelbetten geführten
Strickwerkzeugen ausgeführt ist.
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Beispielsweise aus den DT-PSen 1 153 482 und 1 585 051 sind Schneid-
und Henkelplüschwaren in verschiedenen Ausbildungsformen mit höherem Plüschflor
bekannt, bei denen der Plüschfaden mit den Maschen der Grundware zweifädige Maschen
bildet, so daß der Plüschfaden fest in der Grundware verankert ist. Daneben ist
in der DT-PS 1 943 345 eine Plüschware beschrieben, bei der der Plüschfaden zwischen
die Platinen- und Nadelmaschen der Grundware, ähnlich wie bei Futterware, eingearbeitet
und nachträglich durch Verkleben mit der Grundware fest verbunden ist.
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en der Plüschfaden in die Maschen der Grundware derart eingearbeitet
ist, daß er mit diesen zweifädige Maschen bildet, wird bei Verwendung von starkerem
PlüschEadenmaterial
die Ware sehr schwer und damit teuer. Bei der
anderen Plüschwarenart, bei der die Plüschfäden zwischen den Nadel- und Platinenmaschen
verlaufen, wird die feste Verankerung der Plüschfäden in der Grundware nur durch
Verkleben erlangt, wodurch die Verwendungsmöglichkeit der Ware beschränkt ist, während
andererseits das nachträgliche Verkleben einen eigenen zusätzlichen Verarheitungsschritt
darstellt.
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Allen den erwähnten Plüschwarenarten ist gemeinsam, daß die Plüschfäden
in die Grundware schräg eingebunden sind, wodurch bedingt ist, daß der Plüschflor
keinen aufrechten Stand in der Ware erhält.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Weg zu weisen, der es gestattet, eine Plüschware herzustellen, bei
der die Plüschfäden fest und aufrechtstehend mit der Grundware verbunden sind, ohne
daß dazu übermäßig viel Plüschfadenmaterial in die Grundware eingearbeitet ist7
rund die ohne eine zur Befestigung des Plüschfadenmaterials erforderliche Nachbehandlung
für alle Zwecke verwendbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Plüschware gemäß der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß der Plüschfaden durch die Maschen der Grundware in Form einer
Schleife hindurchgezogen und unter Umschlingung der beiden Maschenschenkel der jeweiligen
Masche über diese abgeschlagen und festgezogen ist, derart, daß der Plüschfaden
mit aufrechtstehenden Henkeln knotenartig in die Maschen der Grundware eingebunden
ist.
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Bei der neuen Plüschware sind die Plüschhenkel mit den Maschen der
Grundware echt verknüpft,und zwar mit einer ähnlichen Bindung, wie sie bei handgeknüpften
Teppichen vorhanden ist. Die Grundware ist zweckmäßigerweise einreihige
Rechts-Links-Ware,
doch kann für bestimmte Anwendunqsfälle auch jeweils eine Grundware mit anderer
Maschenbildung verwendet werden.
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Die Plüschfadenhenkel können aufgeschnitten sein, d.h.
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es ist wahlweise möglich, die Plüschware als Henkel-oder Schneidplüschware
auszubilden. Daneben kann der Plüschfaden mustergemäß jeweils nur in einzelne Maschen
der Grundware eingebunden sein, während im Normalfall der Plüschfaden in alle Maschen
der Grundware eingearbeitet ist. Schließlich ist es denkbar, daß die Grundware aus
einem elastischen Grundfaden gearbeitet ist.
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Für die neue Plüschware bestehen vielseitige Verwendungsmöglichkeiten,
beispielsweise als Frottierstoff, Möbelstoff, Teppich (mit unverklebten Plüschfäden)
und für Bekleidungsartikel. Dadurch, daß die Crundware in der Regel einfädig gebildet
ist und der Plüschfaden knotenförmig mit der Grundware verbunden ist, kommt normalerweise
in einer Strickstelle jeweils nur ein Faden zur Verarbeitung, so daß hinsichtlich
der Wahl der Garnstärke und -qualität größere Freiheiten bestehen. Insbesondere
können sich der Plüschfaden und der Grund faden durch größere Unterschiede auszeichnen.
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Zur Herstellung einer solchen Plüschware kann gemäß weiterer Erfindung
derart vorgegangen werden, daß zunächst eine Maschenreihe der Grundware mit wenigstens
einem Grundfaden auf einer Nadelreihe gearbeitet wird, sodann diese Grundfadenmaschen
auf den Nadeln zurückgeschoben werden, anschließend auf die Nadelrücken in dem Bereich
zwischen Nadelhaken und Grundfadenmasche wenigstens ein Plüschfaden aufgelegt und
über die Nadelrücken'zu Plüschhenkeln ausgezogen wird, worauf die auf den Nadelrücken
liegenden Plüschfadenschleifen durch die Grundfadenmaschen hindurchgezogen werden,
während die Grundfadenmasschen auf
den Nadelschäften in den Nadelkopf
zurückgleiten und schließlich die Plüschfadenschleifen mit mäßiger Spannung über
den Nadelkopf abgezogen und sodann festgezogen werden.
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Zur Herstellung der neuen Plüschware kann eine Rundstrickmaschine
der eingangs genannten Art Verwendung finden, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet
ist, daß die eine Strickwerkzeugreihe aus Plüschnadeln besteht, die hinter einer
Nadelzunge jeweils einen in den Nadelschaft eingesetzten, schwenkbar gelagerten,
winkelförmigen Schwenkteil aufweisen, der in wenigstens einer Stellung verrastbar
ist und daß die andere Strickwerkzeugreihe mit Kulierplatinen besetzt ist. Die Verrastung
des Schwenkteiles kann dabei durch eine Stahlfeder geschehen, die ungewollte Verschwenkungen
verhindert.
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Die in dem den Plüschnadeln gegenüberliegenden zweiten Nadelbett eingesetzten
Kulierplatinen ermöglichen das Kulieren längerer Plüschschleifen und bewirken das
feste Einknüpfen des Plüschfadens in die Maschen der Grundware.
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Vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Kulierplatinen den Zungennadeln
zugewandte Kulierhaken aufweisen. Durch diese Ausrichtung der Kulierhaken wird erreicht,
daß die Plüschfäden sich selbsttätig aushängen, wenn diese anschließend abgestreift
werden.
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Für gröbere Nadelteilungen oder zur Verarbeitung stärkerer Plüschfäden
kann die Anordnung auch derart getroffen werden, daß jede Plüschnadel aus zwei Teilen
besteht, von denen ein erster Teil als Zungennadel ausgebildet ist und der andere,
auf dem Rücken des Nadelschaftes des ersten Teiles verschieblich geführte zweite
Teil an seinem vorderen Ende den schwenkbar gelagerten Schwenkteil trägt, wobei
beide Teile jeweils gemeinsam in einer Führungsnut liegend gleichartig gesteuert
sind.
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Soll auf der Rundstrickmaschine Schneidplüsch hergestellt werden,
so ist es zweckmäßig, wenn die Kulierplatinen jeweils aus zwei nebeneinander in
einer Führungsnut liegenden dünnen Platinenblechen mit einer dazwischen liegenden
messerscharfen Scneidplatine bestehen, wobei die Schneidplatine relativ zu den beiden
zugeordneten Platinenblechen in Richtung des Kulierhakens bis zum Durchschneiden
eines im Kulierhaken liegenden Plüschfadens vorschiebbar ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 Eine Henkelplüschware gemäß der Erfindung in
einer Draufsicht auf die Plüschseite der Ware, Fig. 2 den Herstellungsvorgang der
Plüschmaschen in einer Rundstrickmaschine gemäß der Erfindung mit umlaufendem Nadel
iylinder und umlaufender Rippscheibe, in einer perspektivischen Ansicht auf die
Arbeitsstellungen der Plüschnadeln und schematischer Darstellung, Fig. 3 eine zweiteilige
Plüschnadel in einer Seitenansicht, Fig. 4 die Plüschnadel nach Fig. 3 in der Draufsicht,
Fig. 5a bis 5e eine Plüschnadel der Rundstrickmaschine nach Fig. 2 in verschiedenen
Arbeitsstellungen zur Veranschaulichung der Herstellung der knotenartigen Verbindung
des Plüschfadens mit einer Masche der Grundware,
Fig. 6 bis 11 eine
Plüschnadel und eine dieser zugeordnete Kulierplatine der Rundstrickmaschine nach
Fig. 2, in einer Seitenansicht, unter Veranschaulichung verschiedener aufeinanderfolgender
Arbeitsstellungen bei der Bildung der knotenartigen Verbindung zwischen dem Plüschfaden
und einer Masche der Grundware bei der erstellung von Henkelplüsch, Fig. 12 bis
17 eine zweiteilige Plüschnadel und eine dieser zugeordnete dreiteilige Kulierplatine,
in einer Darstellung entsprechend den Fio.6 bis 11, zur Veranschaulichung entsprechender
aufeinanderfolgender Arbeitsstellungen bei der Herstellung von Schneidplüsch, Fig.
18A 1 8B zwei Platinenbleche einer Kulierplatine nach den Fig. 12 bis 17 in einer
Seitenansicht, Fig. 19 die Schneidplatine für die Platinenbleche nach Fig. 18 in
einer Seitenansicht und Fig. 20 eine zweiteilige Plüschnadel entsprechend den Fig.
3, 4 gemeinsam mit einer mehrteiligen Plüschplatine in einer schematischen Seitenansicht
zur Veranschaulichung eines Schrittes der Herstellung von Schneidplüsch.
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In Fig. 1 ist das Maschenbild einer neuen Henkelpliischware in einer
Ansicht auf die Plüschseite dargestellt. Der Orundfaden 1 ist zu Maschen einer glatten
Pecht-Links-Ware verstrickt, die die Dichte und Festigkeit der Plüschware bestimmt.
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Durch je eine Masche 2 der Grundware ist ein Plüschfaden 3 in- Form
einer Schleife 4 hindurchgezogen, die in der aus der Figur ersichtlichen Weise die
beiden Maschenschenkel 5, 6 der Masche 2 umschlingt und über deren Maschenkopf 7
abgeschlagen und sodann festgezogen ist. Damit ist der Plüschfaden 3 mit aufrechtstehenden
Henkeln 8 knotenartig in die Maschen 2 der Grundware eingebunden.
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Die Maschenhenkel 8 können auch aufgeschnitten sein, womit sich eine
Schneidplüschware ergibt.
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Die Naschendichte der Plüschware kann zusätzlich durch die Maschenzahl
der Grundware und durch die Wahl der Nadelteilung der Strickmaschine bestimmt werden.
Während bei dem dargestellten Maschenbild der Plüschfaden 3 in jede Masche 2 der
Grundware eingearbeitet ist, kann die Anordnung auch derart getroffen sein, daß
der Plüschfaden 3 mustergemäß jeweils nur in einzelne Maschen 2 der Grundware eingebunden
ist. Die Grundware kann im übrigen einfädig aus normalem Garn gearbeitet sein, doch
ist es auch möglich, sie aus einem elastischen Grund faden 1 herzustellen. Anstelle
einer glatten Rechts-Links Ware ist es in Einzelfällen auch denkbar, eine Grundware
mit einer anderen Maschenbildung, auch eine mehrfädige Grundware, zu verwenden.
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Eine zur Herstellung dieser Plüschware eingerichtete Rundstrickmaschine
ist in Fig.2 u.6-12 im Ausschnitt schematisch veranschaulicht. Die Rundstrickmaschine
weist einen umlaufenden Nadelzylinder 9 und eine umlaufende Rippscheibe 10 auf,
die beide Nadelbetten in an sich bekannter Weise tragen, in deren Führungsnuten
Strickwerkzeuge längsverschieblich geführt sind. Dabei sind in die Führungsnuten
des Nadelzylinders Kulierplatinen 13 eingesetzt,
die in der Ausführungsform
nach Fig.2 und 6-12 jeweils einteilig ausgebildet sind und einen der Rippscheibe
10 zugewandten Kulierhaken 14 aufweisen.
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In den Führungsnuten der Rippscheibe sitzen Plüschnadeln 15, die in
einer ersten Ausführungsform, beispielsweise in den Fig. 5a bis Se, und in einer
zweiten Ausführungform in den Fig. 3, 4 veranschaulicht sind. Der Austrieh der Plüschnadeln
15 ist durch ein Rippschloß in der üblichen Weise gesteuert, während die Steuerung
der Bewegung der Kulierplatinen 13 durch ein nicht weiter dargestelltes, feststehendes
Zylinderschloß ebenfalls in an sich bekannter Weise geschieht.
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Die Plüschnadeln 15 weisen jeweils einen Nadelhaken 17 und eine diesem
zugeordnete, in den Nadelschaft 18 schwenktar gelagerte Nadelzunge 19 auf. Hinter
der Nadelzunge 19 ist in einer entsprechenden Nut des Nadelschaftes 18 ein winkelförmiger
Schwenkteil 20 schwenkbar gelagert. Der Schwenkteil 20 weist zwei Schenkel 21, 22
auf, von denen der Schenkel 22 so ausgebildet ist, daß er mit seinem Vorderteil
über dem Nadelschaft 18 in der aus Fig. 5a ersichtlichen Weise unter der offenen
Nadelzunge 19 zu liegen kommt, wenn die Plüschnadel in ihrer Rundlaufstellung steht.
Der andere Schenkel 21 ist so gerichtet, daß er in dieser Stellung des Schwenkteiles
20 etwa rechtwinklig von dem Nadelschaft 18 absteht. An dem Nadelschaft 18 ist außerdem
eine Blattfeder 23 endseitig verankert, die auf den Schwenkteil 20 derart einwirkt,
daß sie diesen in seinen jeweiligen Stellungen nach den Fig. 5a und 5b, die im einzelnen
noch erläutert werden1 lösbar verrastet.
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Das Zusammenwirken des Schwenkteils 20 mit der Nadelzunge 19 und die
Herstellung der knotenartigen Verbindung des Plüschfadens 3 mit den Maschen 2 der
Grundware-bei der Herstellung der Plüschware nach Fig. 1 ist in den Fig. 5a bis
5e
und 6 bis 11 anhand einzelner aufeinanderfolgender Arbeitsstellungen
einer Plüschnadel 15 und einer dieser zugeordneten Kulierplatine 13 veranschaulicht:
Bei der in Fig. 6 veranschaulichten Ausgangsstellung hängt eine Masche 2 des Grundfadens
1 in dem Nadelhaken der zurückgezogenen Plüschnadel 15.
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Bei dem üblichen Vollaustrieb der Plüschnadel 15 gleitet die im Nadelkopf
17 hängende Masche 2 des Grundfadens 1 über die offene Nadelzunge 19 und über den
darunter liegenden Schenkel 22 des Schwenkteils 20 bis in den Winkel zwischen den
beiden Schenkeln 21, 22 des Schwenkteils 20, ohne den Schwenkteil 20 zu verschwenken
(Fig. 5a,7 ).
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Beim weiteren Austrieb der Plüschnadel 15 wird der Schwenkteil 20
durch die in seinem Winkel liegende Masche 2 nach hinten geschwenkt, so daß sein
Schenkel 22 nach oben geklappt wird (Fig. 5b, 8).
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In dieser Stellung wird der Schwenkteil 20 durch die Blattfeder 23
verrastet.
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Nunmehr wird durch einen Fadenführer 24 (Fig. 2) der Plüschfaden 3
hinter der geöffneten Nadelzunge 19 auf den Nadelrücken aufgelegt und durch die
nach unten gehenden Kulierplatinen 13 zu längeren Schleifen kuliert, die später
die Plüschhenkel 8 bilden (Fig. 5b, 8).
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Anschließend wird die Plüschnadel 15 mit der darauf befindlichen Masche
2 soweit zurückgezogen, daß der schmale Schenkel 22 des Schwenkteiles 20 auf dem
geöffneten Löffel der Nadelzunge 19 zu liegen kommt, und der-Plüschfaden 3 unter
dem Schenkel 21 eingeschlossen ist (Fig.5c,9).
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Während der weiteren Einzugsbewegung der Plüschnadel 15 gleitet die
Grundfadenmasche 2 über den schmalen Schenkel 22 des Schwenkteils 20 hinweg in den
Nadelkopf 17 zurück, wobei die auf dem Nadelrücken liegende Plüschfadenschleife
durch die Masche 2 hindurchgezogen wird (Fig. 5d, 10).
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Bei dieser Bewegung kommt der Plüschfaden hinter die offene Nadelzunge
zu liegen (Fig. 5d, 10), so daß nach kurzem weiterem Zurückziehen der Plüschnadel
15 die Nadelzunge 19 durch den Plüschfaden 3 bis auf den Nadelkopf 17 verschwenkt
wird (Fig. 5d, 10).
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Beim weiteren Rückzug der Plüschnadel 15 wird die auf der nunmehr
geschlossenen Nadelzunge 19 liegende Plüschfadenschleife über den Nadelkopf 17 abgepreßt,
wodurch der Plüschfaden 3 unter Umschlingung der Schenkel 5, 6 der in dem Nadelkopf
17 hängenden Grundfadenmasche 2 knotenartig in diese eingebunden wird (Fig. Se,
11).
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Die dem Plüschhenkel 8 entsprechende, auf dem Nadelrücken liegende
Plüschfadenschleife wird dabei durch die Kulierplatinen 13 solange gestreckt festgehalten,
bis die Plüschmasche" in die Grundfadenmasche 2 fest eingebunden ist (Fig. gbis
11).
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Die Freigabe der Plüschhenkel 8 aus den Haken 14 der Kulierplatinen
13 geschieht bei Schlingen- oder Henkelplüsch selbsttätig durch den Warenabzug bei
jeder neu gebildeten Maschenreihe des Grund fadens 1 und dem nächstfolgenden Austrieb
der Kulierplatinen 13, weil der Haken 14 der Kulierplatinen 13 einwärts weisend,
d.h. auf die Plüschnadeln 15 zu ausgerichtet angeordnet ist.
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In einer nachfolgenden Strickstelle arbeiten die Plüschnadeln 15 mit
kürzerem Austrieh als einfache Z Zungennadeln,
wobei sie aus dem
von einem Fadenführer zugeführten Grundfaden 1 in der üblichen Weise eine Rechts-Links-Maschenreihe
arbeiten, in deren Maschen 2 in der nächsten Strickstelle der Plüschfaden 3 in der
beschriehenen Weise eingearbeitet wird.
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In den Fig. 5a bis 5e und 6 bis 11 sind Plüschnadeln 15 dargestellt,
die einen einstückigen Nadelschaft 18 aufweisen. Für gröbere Nadelteilungen und
zur Verarbeitung stärkerer Plüschfäden 3 können die Plüschnadel 15 auch zweiteilig
ausgebildet sein, wie dies in den Fig. 3, 4 veranschaulicht ist, in denen entsprechende
Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
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Die bei 150 dargestellte zweiteilige Plüschnadel weist einen ersten
Teil 151 auf, der als Zungennadel mit niedrigem, schlankem Nadelschaft 180 ausgebildet
ist. Auf dem Rücken des Nadelschaftes 180 des ersten Teiles 151 ist ein zweiter
Teil 152 angeordnet, der einen schmalen Schaft 182 aufweist und an seinem vorderen
Ende den schwenkbar gelagerten Schwenkteil 20 mit den beiden Schenkel 22, 21 trägt,
der in bereits beschriebener Weise mit der in dem Schaft 182 endseitig verankerten
Blattfeder 23 zuammenwirkt. Die beiden Teile 151, 152 sind jeweils mii£ einem Füßchen
153 bzw. 183 versehen, wobei die beiden Füßen 153, 183 hintereinanderliegend angeordnet
sind und in einen gemeinsamen Schloßkanal eingreifen, so daß die beiden Teile 151,
181 in einer Führungsnut liegend gleichartig gesteuert sind.
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Zur Herstellung von Schneidplüsch müssen die Plüschhenkel 8 der Plüschware
nach Fig. 1 aufgeschnitten werden. Zu diesem Zwecke sind die einteiligen Kulierplatinen
13 durch mehrteilige Kulierplatinen ersetzt, deren Aufbau in den Fig. 18, 19 veranschaulicht
ist. Jede dieser Kulierplatinen
besteht aus zwei deckungsgleichen,
dünnen Platinenblechen 131, die entsprechend einer Kulierplatine 13 jeweils mit
einem Kulierhaken 141 ausgebildet und nebeneinanderliegend in eine Führungsnut 11
des Nadelzylinders 9 eingesetzt sind, wo sie mittels angeformter Füßchen 142 durch
das Zylinderschloß bewegt werden. Zwischen den beiden Platinenblechen 131 liegt
eine dünne Schneidplatine 143, die an ihrem oberen, spitzwinklig zulaufenden Ende
bie 144 messerscharf geschliffen ist. Wird die Schneidplatine 143 zwischen ihren
beiden Platinenblechen 131 nach oben in Richtung auf den Kulierhaken 141 zu verschoben,
so wird ein in den Kulierhaken 141 eingehängter Plüschhenkel durchschnitten, wie
dies in Fig. 17 veranschaulicht ist. Die Schneidplatine 143 ist mit einem Füßchen
145 versehen, das in einen nicht dargestellten Schloßkanal des Zylinderschlosses
eingreift, welcher die Relativbewegung der Schneidplatine 143 zwischen den Kulierplatinen
131 steuert.
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Bei der in den Fig. 18, 19 in ihren Einzelteilen dargestellten Kulierplatine
ist der Kulierhaken 141 so angeordnet, daß bei eingesetzter Kulierplatine der Kulierhaken
141 nach auswärts weist (Fig. 20). Selbstverständlich ist es möglich, die Anordnung
auch derart zu treffen, daß der Kulierhaken 141 ähnlich dem Kulierhaken 14 der Kulierplatinen
13 im eingesetzten Zustand nach innen weist; hierzu bedarf es lediglich einer anderen
Anordnung der Füßchen 142, 145 auf der gegenüberliegenden Seite.
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Die Arbeitsvorgänge beim Einbinden des Plüschfadens 3 in die Grundware
bei der Herstellung von Schneidplüsch sind im einzelnen in den Fig. 12 bis 17 dargestellt.
Hierbei entsprechen die in den Fig. 12 bis 16 veranschaulichten Vorgänge jenen nach
den Fig. 7 bis 10, so daß sich insoweit eine nochmalige Erläuterung erübrigt.
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Während bei der Herstellung von Henkelplüsch nach dem Abpressen der
auf der geschlossenen Nadelzunge 19 liegenden Plüschfadenschleife über den Nadelkopf
17 entsprechend den Fig. 10, 11 der so gebildeten Plüschfadenhenkel 8 anschließend
an den Zustand nach Fig. 11 von dem Kulierhaken 14 der Kulierplatine 13 freigegeben
wird, wird bei der Erzeugung von Schneidplüsch auf den in Fig. 11 entsprechenden
Zustand folgend, die Schneidplatte 143 zwischen ihren beiden Platinenblechen 131
vorgeschoben, so daß in der aus Fig. 17 ersichtlichen Weise der in dem Kulierhaken
141 hängende Plüschhenkel 8 durchschnitten wird. Anschließend kehren alle Teile
wieder in ihre Ausgangsstellung zurück, worauf an der nächsten Strickstelle, wie
bereits erwähnt, eine Grundfadenmaschenreihe gebildet wird.
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-Patentansprüche-