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Doppelflächige, maschensichere Strick- oder Wirkware sowie Verfahren
und Strickmaschine zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft insbesondere eine
z+ z-Rechtsund-Rechts-Strickware, und zwar eine _sogenannte Rippware, und hat den
Zweck, eine derartige Ware laufmaschensicher zu machen.
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Bekanntlich hat diese Ware, insbesondere wenn sie aus einem Fadenmaterial
mit glatter Oberflächenbeschaffenheit hergestellt ist, den Nachteil, daß sich bei
Beschädigung der Ware die Maschen sehr leicht auflösen oder sich sogar bei großer
Dehnung derselben aus den umgenähten Stellen heraus auflösen. Was besonders bei
aus solcher Ware hergestellten Artikeln bzw. Gebrauchsgegenständen, wie Unterwäsche
usw., ein großer Übelstand ist.
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Die nach der Erfindung geschaffene Maschenbindung ist nun absolut
maschensicher und beseitigt nicht nur dadurch die genannten Nachteile, bei Beibehaltung
der ihr eigenen Dehnbarkeit und Elastizität, sondern gibt dieser Ware noch besondere
vorteilhafte Eigenschaften. Diese Vorteile bestehen noch darin, daß der Ware der
ausgeprägte Rippcharakter genommen ist und ihr mehr die Eigenschaften der Interlockstrickware,
aber mit einer größeren Porosität verleiht.
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Ferner können in die erfindungsgemäße Ware infolge ihrer absoluten
Maschensicherheit ohne- seitliches Übertragen von Maschen, Durchbruchmusterungen
auf einfachste Weise dadurch erreicht werden, wenn eine Masche abgeworfen, also
nicht mit der folgenden Masche verbunden wird und somit eine große Öffnung in der
Ware entsteht.
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Auch ist dadurch die Möglichkeit gegeben, von x -f- z auf 2 +2 gestrickter
Ware ohne Maschenübertragung überzugehen.
Die doppelflächige, insbesondereRechts-und-Rechts-Maschenware
als maschensichere Ware kennzeichnet sich dadurch, daß sie auf beiden Warenflächen
abwechselnd von mindestens einer Maschenreihe um die andere aus einer Maschenreihe
mit kleinen Maschen und aus einer Maschenreihe um die andere mit größeren Maschen
gebildet ist, wovon von zweifädigen Maschen der einen Warefläche (der Maschenreihe
mit größeren Maschen) Maschenschenkel des einen Fadens zu einfädigen kleinen Maschen
der kleinen vorhergehenden Maschenreihe der anderen Warenfläche gehen und der andere
Faden dieser langen Maschenreihe zu großen Maschen der gleichen Warenfläche geht,
so daß im Maschenstäbchen der einen und der anderen Warenfläche zweifädige Maschen
durch die großen Maschen, dann die kleinen Maschen (Sperrmaschen) durch die zweifädigen
Maschen hindurch usw. abwechselnd gebildet sind. _ Nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung soll diese maschensichere Ware bzw. Maschenreihen von dieser mit normaler
Rechts-und-Rechts-Maschenware oder mit Reihen dieser kombiniert werden, so daß mindestens
zwischen den Maschenreihen mit den großen Maschen für beide Warenflächen und den
Maschenreihen mit kleinen Maschen für eine Warenfläche, eine normale Maschenreihe
für beide Warenflächen gebildet ist.
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Das Bilden von Maschenreihen zu zwei verschiedenen Fadenlängen schafft
unterschiedliche Zugverhältnisse der Maschen zueinander und damit insbesondere durch
die kleine Sperrmasche mit den von ihr ausgehenden Maschenschenkeln zu den zweifädigen
Maschen der Ware die vollkommene Maschensicherheit im Gebrauchsfalle.
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Degleichen kann die erfindungsgemäße Ware mit Fangmusterung gebildet
werden, und zwar in vorteilhafter Weise derart, daß die durch die großen Maschen
gebildeten zweifädigen Maschen ausfallen und als Fanghenkel zwischen der großen
und kleinen Masche einer Warenfläche eingebunden sind. Ferner können sich auch solche
Fangmustermaschen über mehr Maschenreihen erstrecken, vor allem, wenn noch normale
Maschenreihen zwischen den erfindungsgemäßen Maschenreihen gebildet sind.
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Bei der Herstellung der Ware nach der Erfindung auf einer Strickmaschine
mit zwei Nadelreihen wird wie folgt verfahren, daß in einem Maschenbildungsvorgang
von den Nadeln der einen Nadelreihe der Faden zu Maschen gebildet und über den Nadeln
der anderen Nadelreihe nicht zu Maschen, sondern als Fanghenkel verbleibt und im
.folgenden Maschenbildungsvorgang, bei welchem die Nadeln beider Nadelreihen den
Faden zu Maschen bilden, diese Fadenhenkel (Fanghenkel) mit zu einer zweifädigen
Masche gebildet werden, worauf sich bei den folgenden beiden Maschenbildungsvorgängen
dieser Vorgang, ausgeführt von den Nadeln der anderen Nadelreihe, wiederholt usw.
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Die Herstellung dieser Ware kann also auf einfachste Weise auf einer
Rundstrickmaschine mit einer größeren Anzahl von Arbeitssystemen durch Änderungen
der Nadelbewegungen erfolgen, ohne daß zusätzliche Mittel benötigt werden. Für die
Maschenbildung der doppelflächigen Rechtsund-Rechts-Maschenware wird ferner so verfahren,
daß die Fäden nacheinander zu einer kleinen und einer größeren Maschenreihe einmal
von den Rippnadeln über die Zylindernadeln und das andere Mal zu kleinen und größeren
Maschenreihen über den Rippnadeln von den Zylindernadeln kuliert werden und daß
beim Bilden der großen Maschenreihe von den Nadeln, über denen jeweils der Faden
kuliert wird, die kurzen Schleifen des vorhergehenden Maschenbildungsvorganges noch
auf den geöffneten Zungen gehalten werden.
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Zum Bilden von besonders kleinen Maschen wird nach der Erfindung so
verfahren, daß das Kulieren des Fadens für diese Maschenreihe über den tieferliegenden
Teil der Nadel zwischen Nadelhaken und Nadelbrust erfolgt und daß die kleinen Maschen
vorerst über die stärksten Stellen der Nadelbrust und geöffneten Zunge ihrer Nadel
gebracht werden, während die Schleife desselben Fadens auf der Nadel der anderen
Nadelreihe noch auf deren schwachem Teil zwischen Nadelhaken und Nadelbrust sich
befinden, worauf dann diese ihre Aufwärtsbewegung ausführen.
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Wenn zwischen den erfindungsgemäßen Maschenbildungsvorgängen normale
Maschenbildungsvorgänge eingeschaltet werden, dann erfolgt das Kulieren des Fadens
wie üblich nur durch die Zylindernadeln über die Rippnadeln.
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In der Zeichnung sind Beispiele der Maschenbindungen der erfindungsgemäßen
Warenarten und die Anwendungsmöglichkeiten der Verfahren zur Herstellung solcher
Waren dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Maschenbindung; Fig. 2 bis 12 und
14 zeigen in Seitenansichten die erfindungsgemäßen Nadelstellungen zur Herstellung
der Ware nach Fig. 1, 13 und 15; Fig. 13 und 15 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Maschenbindung. Die nach der Erfindung herzustellende maschensichere,
doppelflächige, 1+i gearbeitete Rechts-und-Rechts-Strickware (Fig. 1) mit einer
Warenfläche aus Maschen C, gebildet von den Zylindernadeln und einer Warenfläche
aus Maschen R, gebildet von den Rippnadeln, besteht abwechselnd aus kurzen Maschenreihen
a und langen Maschenreihen b. Bei der Bildung der Maschenreihe
a werden nur Maschen B auf einer Warenfläche gebildet (und zwar auf
den Nadeln einer Nadelreihe), während die dazwischenliegenden Fadenschleifen auf
der anderen Warenfläche (von den Nadeln der anderen Nadelreihe) nicht zur Masche
gebildet werden, sondern erst in der folgenden Maschenreihe b, die von Nadeln beider
Nadelreihen gebildet wird, mit zu einer doppelfädigen Masche D, mit den Maschen
dieser Reihe gebildet wird, indem die anderen Maschen der Reihe b auf der anderen
Warenfläche zu großen Maschen A gebildet werden.
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Durch das Bilden von Fadenschleifen der kurzen Maschenreihe a, z.
B. auf der Warenfläche C, und das Abbinden des Fadenhenkels in der' folgenden Maschenreihe
b noch mit zu Maschen D der anderen Warenfläche R werden die Maschen
B auf der Warenfläche C zusammengezogen und bilden dadurch eine Sperrmasche. Um
nun in Richtung der Maschenstäbchen
abwechselnd auf beiden Warenflächen
CundR Sperrmaschen B zu erhalten, findet die Bildung dieser Maschen B von
einer kurzen Maschenreihe a zur anderen im Wechsel in der Warenfläche statt,
so daß immer in Richtung der Maschenstäbchen in jeder Warenfläche C und R über eine
zweifädige Masche D eine Sperrmasche B, dann eine große Masche
A,
zweifädige Maschen D usw. abwechselnd entstehen. Die große Masche A entsteht
dadurch, daß beim Bilden der kurzen Maschenreihe a keine Masche durch die Masche
A hindurch gebildet wird.
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Diese Maschenbindung gibt der Ware ein gleichmäßiges Aussehen und
ist etwas fülliger als die bekannte Rippware.
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Da der Faden der Maschenreihe a teils mit zu Maschen D in einer folgenden
Maschenreihe b gebildet wird, verlaufen Maschenschenkel S zu den Maschen B, während
von den Maschen D zu den Maschen A der Maschenreihe b Platinenmaschen
P die Verbindung der Maschen von einer Warenfläche (Warenseite) zur anderen herstellen
(Fig. z).
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Im folgenden werden die Maschen A; B und D der Zylindernadeln,
die die Maschenstäbchen der Warenfläche C bilden, mit CIA, C/B und
CID bezeichnet und die Maschen A, B und D der Rippnadeln, die die
Maschenstäbchen der Warenfläche R bilden, mit R/A, R/B und R/D bezeichnet.
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Die Herstellung der Ware nach der Erfindung geht nun wie folgt vor
sich: Es wird angenommen, daß sich schon eine kurze Maschenreihe a mit den Maschen
C/B auf den Zylindernadeln CN und die noch nicht zur Masche verarbeiteten Fanghenkel
F auf den Rippnadeln RN mit den Maschen R'A der vorangegangenen Maschenreihe b befinden
(Fig. 2). Die Fanghenkel F liegen noch auf der geöffneten Zunge der Rippnadel, während
die Maschen R/A der Rippnadeln RN und die Maschen C/B der Zylindernadeln CN unter
der Zunge liegen bzw. gebracht worden sind. Den Zylindernadeln CN wird der Faden
für die Maschenreihe b zugeführt und durch das übliche Abziehen derselben nach unten
in die Kulier- und Abschlagstellung über die geöffneten Zungen der Rippnadeln RN
zu Schleifen gebildet (Fig. 3). Bei diesem Arbeitsvorgang für die Maschenreihe b
werden besonders lange Maschen bzw. Fadenschleifen durch das tiefer als übliche
Abziehen der Zylindernadeln CN gebildet. Die Zylindernadel hat nun die Masche
CIA durch die Masche C/B ausgearbeitet und den Faden gleichzeitig über den
Kippnadeln RN auf der geöffneten Zunge zu Schleifen gebildet, so daß sich nunmehr
auf diesen die beiden Fadenschleifen aus der kurzen Maschenreihe a und der langen
Maschenreihe b zum Bilden der Maschen R/D und die Maschen R/A unterhalb der Zunge
befinden. Hierauf beginnt die Kippnadel RN sich zum Ausarbeiten und Abschlagen der
Masche R/D zu bewegen (Fig. q.), wobei die Schleifen für die Masche R/D in den Nadelhaken
kommen und die Maschen R/A die Zunge schließen und über diese abgeschlagen werden.
Damit ist ein Maschenbildungsvorgang einer Maschenreihe b abgeschlossen.
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Zum Beginn des Maschenbildungsvorganges der Maschenreihe
a werden die Zylindernadeln CN und die Rippnadeln RN wie üblich so weit nach
oben bewegt, daß bei beiden die Maschen CIA und R/D unterhalb der geöffneten
Zunge auf deren Nadelschaft zu liegen kommen. Darauf ändert sich entsprechend der
Erfindung die Arbeitsweise der Zylindernadeln CN und Rippnadeln RN in der Weise,
daß der zugeführte Faden für die Maschenreihe a von den Rippnadeln RN zu Maschen
und über den Zylindernadeln CN zu
Schleifen gebildet wird. Um die Maschen
dieser Maschenreihe a vorzugsweise so klein wie möglich bilden zu können, wird der
Faden von den Rippnadeln nicht über die geöffneten Zungen bzw. Nadelbrust der Zylindernadeln
CN kuliert, sondern über den schwachen Teil zwischen Nadelbrust und Haken und die
Rippnadeln RN selbst werden nur so weit in die Abschlagstellung gezogen, als unbedingt
notwendig, um den Faden zu kurzen Maschen R/B und Schleifen zu bilden (Fig. 3).
Die Bewegung der Nadeln wird dabei so zueinander abgestimmt, daß, wenn die Rippnadeln
RN beim Bewegen in ihre Kulier- und Abschlagstellung den Faden an die Zylindernadeln
CN anlegen, die Zylindernadeln noch nicht so weit nach unten gegangen sind, daß
die Maschen CIA die Zungen ganz geschlossen haben, sondern nur so weit, daß
dieselben ungefähr im rechten Winkel zur Nadel stehen, damit der Faden noch in den
Nadelhaken gelangen kann. Beim weiteren Bewegen der Rippnadeln RN zum Ausarbeiten
der Maschen R/B bewegt sich auch die Zylindernadel CN noch weiter nach unten, aber
nicht in Abschlagstellung, sondern in die Stellung gemäß Abb. g. Dadurch ist nun
der Maschenbildungsvorgang für die kurze Maschenreihe a beendet.
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Die Zylindernadeln CN bleiben nun mit der Masche CIA und auf der Schleife
für die Masche C/D in den geschlossenen Nadelhaken in dieser Stellung stehen, bis
der nächste Maschenbildungsvorgang wieder für eine lange Maschenreihe b eingeleitet
wird.
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Erfindungsgemäß ist nun die folgende Auf- und Auswärtsbewegung der
Nadeln CN und RN unter Berücksichtigung der kurzen Maschen R/B auf den Rippnadeln
RN und der kurzen Schleifen auf den Zylindernadeln CN so abgestimmt, daß nicht beide
Nadeln gleichzeitig, sondern vorerst die Rippnadeln RN so weit ausgetrieben werden,
bis die auf ihnen befindlichen Maschen R/B über dem größten Umfang der Nadel, der
Nadelbrust und geöffnete Zunge auf den Nadelschaft gebracht ist. Bei dieser Bewegung
der Rippnadeln RN steht die Zylindernadel CN noch in ihrer Stellung wie bei Beendigung
des vorangegangenen Arbeitsvorganges, und zwar so hoch, daß sie das Abstreichen
der Maschen R/B auf die Kippnadeln RN noch herbeiführen, aber ihre Schleifen sich
noch auf dem schwachen Teil zwischen Haken und Nadelbrust befinden. Dadurch wird
ermöglicht, daß selbst, wenn die Masche R/B kleiner ist als der stärkste Nadelumfang,
diese Masche Faden von der Schleife auf den Zylindernadeln CN nachholen kann, wenn
die über die stärksten Stellen hinweggehen muß. Nachdem nun die Kippnadeln RN diese
Stellung erreicht haben (Fig. 6), wird die Zylindernadel CN nun so weit nach oben
bewegt, daß die Schleife als Fanghenkel F noch auf der geöffneten Zunge liegenbleibt
(Fig. 7).
Hierauf wird wiederum den Kippnadeln RN der Faden für
die lange Maschenreihe b zugeführt und von diesem beim Bewegen in die Abschlagstellung
über den geöffneten Zungen der Zylindernadeln CN zu Schleifen gebildet (Fig.8).
Bei diesem Arbeitsvorgang für diese Maschenreihe b werden ebenfalls besonders lange
Maschen und Fadenschleifen durch das tiefer als übliche Einziehen der Kippnadeln
RN kullert. Die Kippnadel hat dabei nun die Masche RIB ausgearbeitet und den Faden
gleichzeitig über den Zylindernadeln CN auf der geöffneten Zunge zu schleifen, so
daß sich demzufolge auf dieser die Fadenschleifen aus der vorangegangenen kurzen
Maschenreihe a und der langen Maschenreihe b zum Bilden der zweifälligen
Maschen C/D und die Maschen CIA unterhalb der Zunge befinden. Darauf beginnt die
Zylindernadel CN sich zum Ausarbeiten und Abschlagen der Masche CID nach unten zu
bewegen (Fig. g), wobei die Schleifen für die Maschen C/D in den Nadelhaken und
die Maschen CIA die Zunge schließen und über diese von den Nadeln abgeschlagen werden.
Damit ist der andere Maschenbildungsvorgang einer Maschenreihe b abgeschlossen.
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Zum Beginn des Maschenbildungsvorganges der Maschenreihe a werden
nun wiederum die Zylindernadeln CN und die Kippnadeln RN wie üblich so weit nach
oben bewegt, daß bei beiden die Maschen CIA
und RIB unterhalb der geöffneten
Zunge auf deren Nadelschaft zu liegen kommen. Darauf ändert sich entsprechend der
Erfindung nun wieder die Arbeitsweise der Kippnadeln RN und Zylindernadeln CN in
der Weise, daß der zugeführte Faden für diese Maschenreihe a von den Zylindernadeln
CN zu Maschen und über den Kippnadeln RN zu Schleifen gebildet wird. Um die Maschen
dieser Maschenreihe a auch vorzugsweise so klein wie möglich bilden zu können, wird
der Faden von den Zylindernadeln CN nicht über die geöffneten Zungen bzw. Nadelbrust
derRippnadelnRN kullert, sondern über deren schwachen Teil zwischen Nadelbrust und
Haken und die Zylindernadeln CN selbst werden nur so weit in die Abschlagstellung
gezogen, wie unbedingt notwendig, um den Faden zu kurzen Maschen C/B und Schleifen
zu bilden (Fig. io). Die Bewegung der Nadeln wird dabei so zueinander abgestimmt,
daß, wenn die Zylindernadeln CN beim Bewegen in ihre Kuller- und Abschlagstellung
den Faden auf die Kippnadeln RN auflegen, diese noch nicht so weit nach hinten gegangen
sind, daß die Maschen RIA die Zungen ganz geschlossen haben, sondern nur soweit,
daß dieselben ungefähr im rechten Winkel zur Nadel stehen, damit der Faden noch
in den Nadelhaken gelangen kann. Beim weiteren Bewegen der Zylindernadeln CN zum
Ausarbeiten der Maschen C/B bewegt sich auch die Kippnadel RN noch weiter nach hinten,
aber nicht in Abschlagstellung, sondern in die Stellung gemäß Fig. io. Dadurch ist
nun auch dieser Maschenbildungsvorgang beendet. Die Kippnadeln RN bleiben nun mit
der Masche R/A auf und mit der Schleife für die Masche R/D in den geschlossenen
Nadelhaken in dieser Stellung stellen, bis der nächste Maschenbildungsvorgang wieder
für eine Maschenreihe b eingeleitet wird. Die nun folgende Aus- und Aufwärtsbewegung
der Nadeln RN und CN ist im Hinblick der auf ihnen befindlichen kurzen Maschen C/B
und der kurzen Schleifen ebenfalls so abgestimmt, wie im vorangegangenen, für die
Arbeitsweise der Nadeln gemäß Fig.6 beschrieben, nur daß hierbei die Zylindernadeln
CN, die Arbeitsweise der Kippnadeln RN und die Kippnadeln RN die Arbeitsweise der
Zylindernadeln CN ausführen (Fig. ii). Haben die Zylindernadeln CN die Stellung
in Fig. io erreicht, wird die Kippnadel RN dann so weit nach auswärts bewegt, daß
die auf ihnen befindliche Schleife als Fanghenkel F noch auf der geöffneten Zunge
bleibt, worauf sich nun gemäß Fig.2 die beschriebenen Arbeitsvorgänge wiederholen.
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Es werdem demnach vier Arbeitssysteme für einen erfindungsgemäßen
Bildungsvorgang benötigt, die in der Reihenfolge so arbeiten, daß beim ersten Arbeitssystem
eine kurze Maschenreihe a nur von den Zylindernadeln CN zu Maschen B, während
der Faden dieser Reihe auf den Kippnadeln RN zu FanghenkelnF gebildet wird; beim
zweiten Arbeitssystem eine lange Maschenreihe -b der Faden von den Zylindernadeln
CN kullert und von den Zylindernadeln CN und Kippnadeln RN zu Maschen gebildet
wird, wobei die Fanghenkel F mit zu zweifälligen Maschen R/D von den Kippnadeln
RN und zu einfälligen Maschen CIA von den Zylindernadeln CN gebildet werden; beim
dritten Arbeitssystem wieder. eine kurze Maschenreihe a nur von den Kippnadeln RN
zu Maschen B, während der Faden dieser Maschenreihe über den Zylindernadeln CN zu
Fanghenkeln F gebildet wird; beim vierten Arbeitssystem eine lange Maschenreihe
b der Faden nochmals von den Kippnadeln RN kullert und von den Kippnadeln RN und
Zylindernadeln CN zu Maschen gebildet wird, wobei die Fanghenkel F mit zu
zweifälligen Maschen C/D von den Zylindernadeln CN und zu Maschen R/A von den Kippnadeln
RN gebildet werden.
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Der den Rippnädeln RN zum Kulieren durch dieselben zuzuführende Faden
muß so aus dem Fadenführer austreten, daß sein Austritt gegen die Kippnadeln RN
gerichtet ist (Fig. 7). Das kann dadurch bewirkt werden, daß der Fadenführer in
einer solchen Lage zu den Kippnadeln RN gebracht wird, wie in Fig.7 dargestellt,
oder dieser behält seine übliche Lage gemäß Fig.2 bei und erhält, wie für andere
Zwecke bekannt, für den Faden eine von oben nach unten zu den Kippnadeln RN gehende
Bohrung.
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In Fig. i ist eine in der erfindungsgemäßen Ware gebildete Fangmasche
X, und zwar in einer vorteilhaften Ausführungsart dargestellt. Bei dieser Ausführung
ist die Masche A, die an sich schon in ihrer Länge über zwei kleine Maschen
B und D geht, als Fangmasche X ausgebildet und geht noch mit in die
kurze Maschenreihe a hinein, wodurch die darauf-. folgende zweifällige Masche D
ausfällt und deren beide Fäden als Fanghenkel R IH von der nachfolgenden kurzen
Masche B eingebunden sind. Die Bildung von Fangmaschen X wird auch hierbei hauptsächlich
durch die Kippnadeln RN bewirkt. Das Arbeiter dieser Fangmaschen X wird während
eines Arbeitsvorganges zum Bilden einer langen Maschenreihe b
(gemäß
Fig. 3) durch die Zylindernadeln CN auf den Kippnadeln so vorgenommen, daß die die
Fangmasche X arbeitenden bestimmten Kippnadeln RN beim Ausarbeiten der Masche R/D
dieser Maschenreihe nicht in Abschlagstellung gehen und dadurch die Schleifen für
die Masche R/D auf ihnen bzw. in ihren Haken verbleiben. Beim Beginn des folgenden
Arbeitsvorganges für eine kurze Maschenreihe a werden dann alle Kippnadeln RN so
weit ausgetrieben, daß die Schleifen bzw. Fanghenkel R/H unterhalb der geöffneten
Zunge gebracht (Fig. 12) und beim Ausarbeiten der Maschen R/B dieser Maschenreihe
über den Nadeln abgeschlagen werden.
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Es liegt im Bereich der Erfindung, daß auch die anderen Maschen
D oder B der Kippnadeln zu Fangmaschen ausgebildet sein können, und
zwar so, daß die Fangmaschen über mehr Maschenreihen hinweggehen.
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In Fig. 15 ist die Maschenbildung der Erfindung mit normalen rechts
und rechts gearbeiteten Maschenreihen kombiniert dargestellt. Die normalen Maschenreihen
g werden zwischen den Maschenreihen b und a
gebildet, und zwar,
daß diese nach der Maschenreihe b beginnen und vor einer Maschenreihe a enden. Der
Faden der Maschenreihe g wird zu Kippnadel- und Zylindernadehnaschen E gebildet.
Werden zwischen zwei Maschenreihen a und b nur eine normale Maschenreihe
g gebildet, dann hat dies auf die Maschensicherheit weiter keinen Einfluß, und die
Ware erhält dadurch ein besonderes Aussehen. Eine solche Herstellungsweise erfordert
nur, daß zwischen zwei Arbeitssystemen für die erfindungsgemäße Maschenbindung,
d. h. daß mindestens ein Arbeitssystem für die normale Maschenbindung nachzweiArbeitssystemen
für die erfindungsgemäße Arbeitsweise vorgesehen sind. Bei Fangmusterung können
auch Fangmaschen mit oder nur Maschen der normalen Maschenreihe g sein.
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Als besonders vorteilhaft eignet sich die erfindungsgemäße Maschenbindung
zum Bilden von durchbrochenen Musterungen (Fig. z3), durch ihre im Gebrauchsfalle
absolute Maschensicherheit und im besonderen, wenn diese Maschenbindung noch dazu
aus Wolle, Baumwolle und Zellwolle hergestellt ist. Auch eine aus diesen Materialien
hergestellte Ware hat, abgesehen von der Maschensicherheit, ihre besonderen, vorteilhaften
Eigenschaften.
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Die Durchbruchmusterung wird erfindungsgemäß bei dieser Maschenbindung
so erreicht, daß eine große Masche, z. B. eine Masche R/A, nicht mit der folgenden
Masche R/D der Maschenstäbchen R verbunden ist, also als Masche 0 freiliegt (Fig.
z3). Da nun die große Masche R/A bzw. 0 durch die kleine Sperrmasche R/B hindurch
gebildet ist, wird die Masche R/A durch die Masche R/B fest abgebunden gehalten.
Die Masche 0 ist also z. B. eine Rippnadelmasche der langen Maschenreihe b, und
in den folgenden beiden Maschenreihen a und b würde sonach eine zweifädige
Masche R/D durch die Masche R/A hindurch entstehen, deren Fäden aber in diesem Falle
ähnlich wie Fanghenkel als Henkel H von der hierauf wieder folgenden kurzen Masche
R%B eingebunden werden. Dadurch wird eine Öffnung in der Ware erzielt, die einer
solchen durch seitliches Übertragen von Maschen gleicht (Fig. z3). Diese Durchbruchmusterung
ist auf einfachste Weise auf einer Rundstrickmaschine mit einer ähnlichen Mustereinrichtung,
wie zum Arbeiten von Fangmustern, herstellbar. Im allgemeinen werden vorzugsweise
zu Musterzwecken die Kippnadeln RN verwendet, d. h. daß die Musterung auf der Warenfläche
der Rippnadelmaschen vorgenommen wird. Bei der erfindungsgemäßen Musterung können
aber ohne Schwierigkeiten dazu auch die Zylindernadeln verwendet werden.
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Zum Bilden einer derartigen Mustermasche wird wie folgt verfahren:
Nachdem eine Maschenreihe b, deren Faden z. B. von den Kippnadeln RN über den Zylindernadeln
CN kuliert worden ist, gebildet ist (Fig.8), wird die von der Mustervorrichtung
ausgewählte Nadel bis zum Beginn des nächsten Arbeitsvorganges so betätigt, daß
sie erst einmal so weit ausgetrieben wird, bis die große Masche A hinter die geöffnete
Zunge zu liegen kommt (Fig. z4). Hierauf wird dieselbe sofort wieder bis in Kammhöhe
eingezogen (punktiert gezeichnete Stellung derselben Fig. 14) und dabei die Masche
A von der Nadel als Masche 0 abgeworfen (Fig. z3). Diese Nadelbewegung wird zwischen
zwei Arbeitssystemen vorgenommen, während die anderen Nadeln keine besondere Bewegung
ausführen, und muß beendet sein, wenn alle Kippnadeln RN zum Beginn des kommenden
Maschenbildungsvorganges ausgetrieben werden. Um nun dabei die geschlossenen Zungen
der Nadeln, die diesen Mustervorgang ausgeführt haben, zu öffnen, ist eine Zungenöffnerbürste
an der Austriebsstelle der Kippnadeln RN angebracht, so daß dieselben wieder Faden
aufnehmen können.
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Wenn diese Musterung auf der Warenfläche der Zylindernadeln CN vorgenommen
werden soll, dann wird diese Bewegung von den Zylindernadeln ausgeführt und erfolgt
nach dem Bilden der Maschenreihe b gemäß Fig. 3.
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Ferner kann diese Ware vorzugsweise abwechselnd aus zweierlei Material,
z. B. aus Kunstseide und Baumwolle, so hergestellt werden, daß auf der einen Warenfläche
vorwiegend die Kunstseide und auf der anderen Warenfläche vorwiegend die Baumwolle
in Erscheinung tritt oder auf der einen Warenfläche nur die Kunstseide und auf der
anderen Warenfläche vorwiegend die Baumwolle.
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Das wird dadurch erreicht, daß beispielsweise eine kurze Maschenreihe
a aus Baumwolle, die folgende Maschenreihe b (lange Maschenreihe) aus Kunstseide,
dann die nächste kurze Maschenreihe a wieder aus Kunstseide unddie darauffolgende
lange Maschenreihe b wieder aus Baumwolle, dann wieder kurze Maschenreihe a aus
Baumwolle usw. gebildet ist oder daß nur die langen Maschenreihen b der einen Warenfläche
aus Baumwolle oder Wolle, und zwar auf der Innenseite der Ware, gebildet sind.
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Es liegt im Bereiche der Erfindung, nur bestimmte Maschen in einer
Maschenreihe in der erfindungsgemäßen Maschenbindung in bekannten Waren zu bilden
und ebenso die erfindungsgemäßen Verfahrensweisen mit den bekannten Verfahrensweisen
zusammen bei einem Maschenbildungsvorgang anzuwenden.