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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei Nadelbetten und mit mindestens zwei an einem Schlitten angeordneten Strickschlössern, mit denen jeweils sowohl Maschenbildungs- als auch Umhängeoperationen durchführbar sind, wobei das Gestrick mindestens zwei in Strickrichtung aufeinanderfolgende Strickbereiche aufweist, die mit separaten Fadenführern gestrickt werden.
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In modernen Flachstrickmaschinen werden Strickschlösser eingesetzt, die sowohl Strickoperationen als auch Umhängeoperationen durchführen können. Solche Strickschlösser sind beispielsweise in der
DE 34 33 628 C2 beschrieben. In der Regel sind mehrere solcher Strickschlösser am Schlitten der Strickmaschine angeordnet, sodass es möglich ist, in einem Schlittenhub sowohl Maschen zu bilden als auch Umhängeoperationen durchzuführen. Dazu wird eines der Strickschlösser für die Umhängeoperationen reserviert, während mit den anderen Strickschlössern Maschen gebildet werden können. Beim Bilden von Gestricken mit mehreren aufeinander folgenden Strickbereichen, die sich durch die Farbe oder Beschaffenheit der verwendeten Garne unterscheiden und somit mit getrennten Fadenführern gestrickt werden, muss eine der Anzahl der Strickbereiche entsprechende Anzahl von Strickschlössern sowie ein weiteres Strickschloss zum Maschenumhängen vorgesehen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem solche Gestricke auch mit weniger Strickschlössern hergestellt werden können.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei Nadelbetten und mit mindestens zwei an einem Schlitten angeordneten Strickschlössern, mit denen jeweils sowohl Maschenbildungs- als auch Umhängeoperationen ausführbar sind, wobei das Gestrick mindestens zwei in Strickrichtung aufeinander folgende Strickbereiche aufweist, die mit separaten Fadenführern gestrickt werden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in einem Schlittenhub mindestens ein Strickschloss sowohl Maschenbildungsoperationen als auch Umhängeoperationen durchführt.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es nun nicht mehr erforderlich, ein separates Strickschloss für die Umhängevorgänge, die in einer Strickreihe durchzuführen sind, zu reservieren. Die Umhängevorgänge können von einem der ansonsten auch strickenden Strickschlösser übernommen werden. Vorzugsweise kann dabei jedes der Strickschlösser in einem oder mehreren Strickbereichen Maschen bilden und in dem oder den anderen Strickbereichen Umhängeoperationen ausführen. Dadurch ist es möglich, mit wenigen Stricksystemen Gestricke herzustellen, die eine Vielzahl unterschiedlicher, in Strickrichtung aufeinander folgender Strickbereiche aufweisen. Beispiele solcher Gestricke sind Pullover oder Jacken mit farbigen Längsstreifen. Diese können nach dem neuen Verfahren mit relativ wenigen Strickschlössern und in jedem beliebigen Strickmuster hergestellt werden.
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Dabei kann zwischen den Maschenbildungsoperationen und den Umhängeoperationen der Strickschlösser eine Verstellung von Schlossteilen durchgeführt werden, die das Umschalten von der Maschenbildung auf das Umhängen und umgekehrt bewirken. Solche Verstellbewegungen können auch mehrfach während eines Schlittenhubs durchgeführt werden. Zwischen den Maschenbildungs- und Umhängeoperationen der Strickschlösser kann außerdem eine Verstellung mindestens eines der Fadenführer in seine Arbeitsposition oder in seine Ruheposition durchgeführt werden. Dabei lassen sich die Fadenführerfunktionen zeitgleich mit den Strickschlössern verstellen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens können die Umhängeoperationen mithilfe von eine Umhängekurve für die Nadelfüße der Flachstrickmaschine bildenden Schlossteilen durchgeführt werden. Diese Schlossteile sorgen durch ihre Stellung für einen ausreichend weiten Austrieb der Nadeln, sodass die auf der Nadel liegende Masche von der gegenüberliegenden Nadel übernommen werden kann.
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Die Maschenbildungsoperationen können mithilfe von eine Strickkurve für die Nadelfüße der Flachstrickmaschine bildenden Schlossteilen durchgeführt werden. Durch die Strickkurve werden die Nadeln weniger weit ausgetrieben als durch die Umhängekurve, zum Kulieren der Masche anschließend jedoch weiter zurückgezogen.
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Bei einer weiteren Variante des Verfahrens können auch die Maschenbildungsoperationen und die Umhängeoperationen mithilfe einer einzigen, durch Schlossteile gebildeten Kurve durchgeführt werden. Bei dieser Verfahrensvariante ist es also nicht notwendig, von der Umhängekurve auf eine Strickkurve überzugehen, wenn nach einem Maschenumhängen durch das Strickschloss wieder Maschen gebildet werden sollen. Auch beim Übergang von Stricken auf Umhängen müssen keine Schlossteile verstellt werden. Die Kurve ist derart gestaltet, dass die Nadeln immer in Umhängeposition ausgetrieben und immer in Kulierposition zurückgezogen werden. Sollen Maschen gebildet werden, so wird ein Faden in die Nadelhaken eingelegt und die Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts nicht ausgetrieben. Zum Umhängen von Maschen wird dagegen kein Faden eingelegt, aber die entsprechenden Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts ausgetrieben.
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Der wegen der Umschaltvorgänge zwischen dem Maschenbildungsbereich und dem Maschenumhängebereich eines Strickschlosses liegende Bereich nicht strickender Nadeln wird bei dieser Variante lediglich durch die Umschaltzeit der Fadenführer zwischen der Arbeits- und Ruheposition bestimmt. Der Übergangsbereich ist damit sehr kurz.
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Führt das Strickschloss dagegen die Maschenbildungsvorgänge mit einer Strickkurve durch, so wird auch für das entsprechende Verstellen von Schlossteilen Zeit benötigt. Der Übergangsbereich nicht strickender Nadeln zwischen einem Strickbereich und einem Umhängebereich eines Strickschlosses ist bei dieser Verfahrensvariante daher breiter. Die Breite des Übergangsbereichs hängt außerdem von der Geschwindigkeit des Schlittens ab, wohingegen beim Maschenbilden und Umhängen mit einer einzigen Kurve des Strickschlosses der Übergangsbereich von der Schlittengeschwindigkeit unabhängig ist.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Flachstrickmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mindestens zwei an einem Schlitten angeordnete Strickschlösser aufweist, die während eines Schlittenhubs zwischen einer Umhänge- und einer Maschenbildungsfunktion umschaltbar sind. Dazu können die Strickschlösser während eines Schlittenhubs schaltbare Schlossteile aufweisen. Dazu sind entsprechend rasch schaltbare Antriebselemente für die Schlossteile vorzusehen und die Steuerung der Flachstrickmaschine derart anzupassen, dass die erforderlichen Schaltvorgänge während eines Schlittenhubs durchführbar sind.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnung näher beschrieben.
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Im Einzelnen zeigen:
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1 eine Fadenlaufdarstellung eines ersten Verfahrens zur Herstellung eines Gestricks mit zwei Strickbereichen;
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2 eine Fadenlaufdarstellung eines zweiten Verfahrens zur Herstellung eines Gestricks mit zwei Strickbereichen;
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3 eine schematische Darstellung eines Strickschlosses bei der Maschenbildung nach dem ersten Verfahren;
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4 eine schematische Darstellung des Strickschlosses aus 3 bei der Durchführung von Maschenumhängeoperationen nach dem ersten Verfahren;
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5 das Strickschloss aus 3 bei der Maschenbildung und dem Umhängen nach dem zweiten Verfahren.
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Die in den 1 und 2 dargestellten Verfahren zur Herstellung eines Gestricks mit zwei Strickbereichen K1 und K2 werden auf einer Flachstrickmaschine mit zwei Strickschlössern S1 und S2 durchgeführt, die zwischen einer Umhängefunktion und einer Strickfunktion verstellbar sind. Die beiden Strickschlösser sind auf einem Schlitten der Flachstrickmaschine angeordnet. Dabei ist das Strickschloss S1 dem Strickbereich K1 und das Strickschloss S2 dem Strickbereich K2 bezüglich der Maschenbildung zugeordnet. Dabei führt jedes der beiden Strickschlösser S1 und S2 Umhängeoperationen sowie die nötigen Schaltoperationen für Fadenführer und/oder Schlossteile im jeweils anderen Strickbereich K2, K1 aus. Die beiden Fadenführer, mit denen die Strickbereiche K1 und K2 hergestellt werden, sind mit F1 und F2 bezeichnet. Mit U1 bzw. U2 sind Bereiche bezeichnet, in denen Umhängeoperationen stattfinden, während die Bereiche SR1 und SR2 Bereiche sind, in denen Schaltvorgänge zumindest der Fadenführer ausgeführt werden.
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Das in den 1 und 2 dargestellte Gestrick mit zwei Strickbereichen K1, K2 benötigt zu seiner Herstellung nach dem Verfahren nach dem Stand der Technik drei Strickschlösser, während es nach den Verfahren gemäß der Erfindung mit nur zwei Strickschlössern herstellbar ist, wie nachfolgend gezeigt wird:
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1 zeigt in Reihe R0 die Nadelbelegung des vorderen Nadelbetts V und des hinteren Nadelbetts H vor der Durchführung der ersten Verfahrensvariante. Im Strickbereich K1 bildeten die Nadeln M bis R und U bis X des vorderen Nadelbetts V rechte Maschen sowie die Nadeln s und t des hinteren Nadelbetts H linke Maschen. Im Strickbereich K2 bildeten die Nadeln A bis D und G bis L des vorderen Nadelbetts rechte Maschen und die Nadeln e und f des hinteren Nadelbetts linke Maschen. Der Schlitten wurde in Pfeilrichtung X von links nach rechts über den Strickbereich bewegt. Der Fadenführer F2 wurde nach der Fertigstellung des Strickbereichs K2 am rechten Rand seines Strickbereichs abgestellt und in diesen hinein in eine Außertätigkeitsposition bewegt. Der Fadenführer F1 wurde am rechten Rand des Strickbereichs K1 abgestellt, jedoch nicht in diesen hinein bewegt, da im gezeigten Beispiel im Anschluss an den Strickbereich K1 keine weiteren Strickbereiche folgen.
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In Reihe R1a bewegt sich der Schlitten in Richtung des Pfeils Y. Das vorlaufende Strickschloss S1, dessen Schlossteile vor dem Strickbeginn in die Position zur Maschenbildung geschaltet wurden, bilden im Strickbereich K1 mit den Nadeln X bis U und den Nadeln R bis M des vorderen Nadelbetts rechte Maschen und mit den Nadeln t bis s des hinteren Nadelbetts linke Maschen. Bei Weiterbewegung des Schlittens über die Nadelbetten werden im Bereich SR2, der sich zwischen den Nadeln L bis G des vorderen bzw. den Nadeln l bis g des hinteren Nadelbetts im Strickbereich K2 befindet, die nötigen Schaltvorgänge zum Verschwenken des Fadenführers F1 aus seiner Arbeitsposition in eine Ruheposition und in seinen Strickbereich K1 hinein sowie zum Schalten des Stricksystems S1 von der Strickfunktion auf die Umhängefunktion durchgeführt. Im daran anschließenden Umhängebereich U2 werden die Maschen der Nadeln e, f des hinteren Nadelbetts H auf die Nadeln E, F des vorderen Nadelbetts umgehängt. Außerdem werden die Maschen der Nadeln C, D des vorderen Nadelbetts auf die Nadeln c, d des hinteren Nadelbetts umgehängt.
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Die Reihe R1b zeigt, wie das dem Strickschloss S1 nachlaufende Strickschloss S2 im Gegensatz zum Strickschloss S1 vor Beginn der Schlittenbewegung über die Nadelbetten in die Umhängefunktion geschaltet wurde. Im Umhängebereich U1 werden die Maschen der Nadeln U, V des vorderen Nadelbetts auf die Nadeln u, v des hinteren Nadelbetts umgehängt. Außerdem werden die Maschen der Nadeln s, t des hinteren Nadelbetts auf die Nadeln S, T des vorderen Nadelbetts umgehängt. Bei der Weiterbewegung des Schlittens über die Nadelbetten werden im Bereich SR1 die nötigen Schaltvorgänge zum Verschwenken des Fadenführers S2 aus seiner Ruheposition in seine Arbeitsposition und aus seinem Strickbereich K2 heraus sowie zum Schalten des Stricksystems S2 von der Umhängefunktion auf die Strickfunktion durchgeführt. Nach diesen Schaltvorgängen erfolgt das Bilden von rechten Maschen auf den Nadeln L bis E und B bis A des vorderen Nadelbetts und das Bilden von linken Maschen auf den Nadeln d bis c des hinteren Nadelbetts im Strickbereich K2.
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In Reihe R01 ist die Nadelbelegung des vorderen Nadelbetts V und des hinteren Nadelbetts H nach der Anwendung der ersten Verfahrensvariante gezeigt. Es wurde mit den beiden Strickschlössern S1, S2 in einem Schlittenhub in den Strickbereichen K1 und K2 jeweils eine Maschenreihe gebildet und in den Strickbereichen K1 und K2 außerdem Maschen umgehängt. Die Strickschlösser S1, S2 wurden dabei von rechts nach links über den Strickbereich hinwegbewegt. Der Fadenführer F1 wurde nach der Fertigstellung des Strickbereichs K1 am linken Rand seines Strickbereichs K1 abgestellt und in diesen hinein bewegt. Auch der Fadenführer F2 wurde am linken Rand seines Strickbereichs K2 abgestellt, jedoch nicht in seinen Strickbereich K2 hinein verschwenkt, da das Gestrick am Ende des Bereichs K2 endet. Ein Verschwenken des Fadenführers F2, um ungehindert weitere Maschen bilden zu können, war hier nicht erforderlich.
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Die Breite der Schaltbereiche SR1 und SR2 hängt von der Schlittengeschwindigkeit ab. Sie ist am geringsten, wenn der Schlitten während der Schaltvorgänge zur Verstellung der Schlossteile keine Bewegung entlang der Nadelbetten ausführt. Bei bewegtem Schlitten vergrößern sich die Bereiche linear mit der Zunahme der Schlittengeschwindigkeit.
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In 2 ist in ähnlicher Weise wie in 1 eine zweite Verfahrensvariante gezeigt, die ohne Verstellung von Schlossteilen zwischen Umhängeabschnitten und Strickabschnitten auskommt.
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R0 zeigt die Nadelbelegung des vorderen Nadelbetts V und des hinteren Nadelbetts H vor der Anwendung des Verfahrens. Im Strickbereich K1 haben die Maschen M bis O und R bis X des vorderen Nadelbetts rechte Maschen und die Nadeln p, q des hinteren Nadelbetts linke Maschen gebildet. Im Strickbereich K2 wurden mit den Nadeln A bis G und J bis L des vorderen Nadelbetts V rechte Maschen und mit den Nadeln h, i des hinteren Nadelbetts H linke Maschen gebildet. Dabei wurde der Schlitten in Richtung des Pfeils X von links nach rechts über den Strickbereich bewegt. Der Fadenführer F2 wurde nach der Fertigstellung des Strickbereichs K2 am rechten Rand des Strickbereichs K2 abgestellt und in diesen hinein bewegt, um die Maschenbildung im anschließenden Bereich K1 nicht zu behindern. Der Fadenführer F1 wurde am rechten Rand seines Strickbereichs K1 abgestellt, aber nicht in diesen hinein bewegt, da rechts des Strickbereichs K1 keine weiteren Maschen zu bilden sind.
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In Reihe R1a wird die Strickrichtung umgekehrt, sodass sich der Schlitten nun in Richtung des Pfeils Y bewegt. Die jeweils vorlaufenden Schlossteile der beiden Strickschlösser S1 und S2 werden vor dem Strickbeginn in die Position zum Maschenumhängen geschaltet. Das vorlaufende Strickschloss S1 bildet im Strickbereich K1 mit den Nadeln X bis R und den Nadeln O bis M des vorderen Nadelbetts rechte Maschen und mit den Nadeln q, p des hinteren Nadelbetts linke Maschen. Im Gegensatz zum Umhängevorgang werden hier jedoch nicht auch die Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts ausgetrieben. Stattdessen findet eine Fadeneinlage statt, sodass es zu einer Maschenbildung kommt.
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Bei Weiterbewegung des Schlittens über die Nadelbetten werden im Bereich SR2, der sich zwischen den Nadeln L bis J des vorderen Nadelbetts und den Nadeln l bis j des hinteren Nadelbetts befindet, die Schaltvorgänge zum Verschwenken des Fadenführers F1 aus seiner Arbeitsposition in seine Ruheposition und in den Strickbereich K1 hinein durchgeführt. Da das vorlaufende Schlossteil im Strickschloss S1 vor Strickbeginn in die Position zum Umhängen von Maschen geschaltet wurde, werden sowohl die Maschenbildungs- als auch die Umhängeoperationen in dieser Schlossstellung durchgeführt, wie unten mit Bezug auf 5 näher erläutert wird.
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In Reihe R1b wurden das in Strickrichtung dem Strickschloss S1 nachlaufende Strickschloss S2 wie auch das Stricksystem S1 vor Strickbeginn in die Funktion zum Maschenumhängen geschaltet. Im Umhängebereich U1 werden die Maschen der Nadeln R, S des vorderen Nadelbetts auf die Nadeln r, s des hinteren Nadelbetts umgehängt. Außerdem werden die Maschen der Nadeln p, q des hinteren Nadelbetts auf die Nadeln P, Q des vorderen Nadelbetts umgehängt. Bei der Weiterbewegung des Schlittens über die Nadelbetten werden im Bereich SR1, der sich zwischen den Nadeln O bis M des vorderen bzw. den Nadeln o bis m des hinteren Nadelbetts befindet, die nötigen Schaltvorgänge zum Verschwenken des Fadenführers F2 aus seiner Ruheposition in seine Arbeitsposition und aus seinem Strickbereich K2 heraus durchgeführt. Schaltvorgänge für Schlossteile sind nicht erforderlich. Da das vorlaufende Schlossteil im Stricksystem S2 vor Strickbeginn in die Position zum Maschenumhängen geschaltet wurde, werden sowohl die Maschenbildungs- als auch die Umhängeoperationen in dieser Schlossstellung durchgeführt.
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In Reihe R01 ist die Nadelbelegung des vorderen Nadelbetts V und des hinteren Nadelbetts H nach der Anwendung des Verfahrens dargestellt. Es wurde mit zwei Strickschlössern S1, S2 in einem Schlittenhub in den Strickbereichen K1 und K2 jeweils eine Maschenreihe gebildet und außerdem in den Strickbereichen K1 und K2 Maschen umgehängt. Die Strickschlösser S1, S2 wurden von rechts nach links über den Strickbereich bewegt. Der Fadenführer F1 wurde nach der Fertigstellung des Strickbereichs K1 am linken Rand des Strickbereichs K1 abgestellt und in diesen hinein bewegt. Auch der Fadenführer F1 wurde am linken Rand seines Strickbereichs K2 abgestellt, jedoch nicht in den Strickbereich K2 hinein bewegt.
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Bei dieser Verfahrensvariante ist die Breite der Schaltbereich SR1 und SR2 konstant und nicht von der Bewegungsgeschwindigkeit des Schlittens abhängig. Dabei ist die Breite der Schaltbereich SR1 und SR2 bei dieser Verfahrensvariante geringer als beim Verfahren gemäß 1, da beim Verfahren nach 2 nur der entsprechende Fadenführer in eine Ruheposition und in seinen Strickbereich hinein bewegt wird.
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Die 3 bis 5 zeigen exemplarisch ein Strickschloss 100, mit dem die beiden Verfahrensvarianten durchgeführt werden können, mit unterschiedlichen Stellungen der Schlossteile.
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Das Strickschloss 100 entspricht dabei den Strickschlössern S1, S2 in den 1 und 2.
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Das Strickschloss 100 ist in 3 in seiner Schaltstellung zur Maschenbildung gezeigt. Die die Maschenbildung bewirkende Schlosskurve für die Nadelfüße 500 wird durch das Austriebsteil 101, das Begrenzerteil 110, die beiden Abzugsteile 120, 120' sowie die Austriebsteile 130, 130' gebildet. Die Bewegung des Schlosses 100 über das hier nicht dargestellte Nadelbett geschieht in Richtung des Pfeils X.
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4 zeigt nun das Strickschloss 100 aus 3 in der Schaltstellung zum Umhängen oder auch zum Splitten von Maschen. Die den Umhängevorgang bzw. den Vorgang zum Splitten von Maschen bewirkende Umhängekurve für die Nadelfüße 500 wird vom Austriebsteil 101, dem Begrenzerteil 110, den Abzugsteilen 120, 120' sowie den Austriebsteilen 130, 130' und einem Splittfinger 140 gebildet. Die Nadeln werden dadurch weiter ausgetrieben und anschließend weniger weit zurückgezogen als durch die Schlosskurve in 3 für das Maschenbilden. Die Bewegung des Schlosses 10 über das hier nicht dargestellte Nadelbett erfolgt ebenfalls in Pfeilrichtung X.
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5 zeigt nun das Strickschloss 100 in einer Schaltstellung zum Umhängen von Maschen, in der aber gleichzeitig auch eine Kulierung von Maschen möglich ist. Diese Schaltposition wird sowohl zur Maschenbildung als auch zum Umhängen von Maschen beibehalten. Alle Schlossteile, bis auf das Schlossteil 120', befinden sich in der gleichen Position wie die entsprechenden Schaltteile in 4. Das Abzugsteil 120' ist jedoch zur Ermöglichung der Kulierung von Maschen in eine untere Position verstellt worden. Sollen Maschen umgehängt werden, erfolgt keine Fadeneinlage in die Nadeln. Dafür werden die Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts ausgetrieben. Durch das Abzugsteil 120' werden die Nadeln etwas weiter zurückgezogen, als dies für den Umhängevorgang notwendig wäre, was diesen jedoch in keiner Weise negativ beeinflusst.
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Sollen dagegen in der gezeigten Stellung Maschen gebildet werden, so werden die Nadeln durch das Abzugsteil 120 weiter ausgetrieben, als dies für den Strickvorgang nötig wäre, was jedoch ebenfalls kein Problem darstellt, da die entsprechenden Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbetts nicht ausgetrieben werden. Dafür wird ein Faden in den Nadelhaken eingelegt, der aufgrund des in einer zurückgezogenen Stellung befindlichen Abzugsteils 120' durch die auf der Nadel befindliche Masche hindurch gezogen werden kann, sodass eine neue Masche entsteht. Somit ist es möglich, mit der in 5 gezeigten Stellung der Schlossteile 101, 120, 120', 110, 130, 130' und 140 sowohl Maschen umzuhängen als auch Maschen zu bilden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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