DE572374C - Wirkware und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Wirkware und Verfahren zu deren Herstellung

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DE572374C DE1930572374D DE572374DD DE572374C DE 572374 C DE572374 C DE 572374C DE 1930572374 D DE1930572374 D DE 1930572374D DE 572374D D DE572374D D DE 572374DD DE 572374 C DE572374 C DE 572374C
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Description

Die Erfindung betrifft maschenfeste Wirkwaren und deren Herstellung. Unter den Be- · griff Wirkware fallen Waren, die irgendwie aus Maschen zusammengesetzt sind bzw. ■ Maschen enthalten, wobei tinter Maschen u. a. auch Häkel- und Kettenmaschen usw. zu ■ verstehen sind. j
Der Gedanke, Wirkwaren maschenfest her·: zustellen, so daß beim Fallen einer/ Mas.che.
eine Leiter nicht ohne weiteres entstehen; kann bzw. die Möglichkeit der Entstehung einer Maschenleiter sich auf ein Mindestmaß beschränkt, ist an sich nicht mehr neu. Jedenfalls sind schon verschiedene Möglichkeiten bekannt, Wirkwaren, und zwar sowohl Ketten- wie Kulierwaren, so herzustellen, daß gefallene oder gerissene Maschen aufgehalten j werden und durch die ganze Ware hindurchgehende Maschenleitern nicht ohne weiteres entstehen können. Es ist z. B. schon vorgeschlagen worden, "in eine glatte Grundware zusätzliche Fäden mit einzuarbeiten und diese zusätzlichen Fäden in aufeinanderfolgenden Maschenreihen abwechselnd nach rechts und
a'5 links jeweils über zwei oder drei Maschen zu legen. Ein noch anderer Vorschlag ging z. B. dahin, in aufeinanderfolgenden Maschenreihen Maschen wechselweise seitwärts überzu-1 hängen, zu verriegeln und zu überspringen.
Demgegenüber bringt die vorliegende Erfindung, die in einer Ware und einem Verfahren zur Herstellung maschenfester Wirkwaren besteht, eine wesentlich _einfafehere . Möglichkeit, und zwar einfacher1 schon deshalb, weil das Verarbeiten von Sonderfäden einerseits und das Ausziehen und Überhängen von Maschen andererseits jetzt nicht mehr erforderlich ist.' Gegenüber den schon :b'e- ".»< kannten Waren kennzeichnet sich eine' im Sinne der Erfindung hergestellte Ware nun dadurch, daß in einem öder in mehreren Masehenstäbchen an beliebigen Stellen der Ware eine Masche durch die vorhergehende Masche f desselben Stäbchens hindurchgezogen und über diese vorhergehende Masche abgeschlägen ist und so eine Riegelmasche bildet," die die Möglichkeit der Entstehung" einer Maschenleiter beim'Reißen oder Fallen einer" Masche unterbindet. Die abgeschlagene Masche kann erfindungsgemäß ein oder mehrere Male durch die vorhergehende Masche hindurchgezogen sein.
Die Herstellung der Riegelmasche in einer ·" Ware gemäß vorliegender Erfindung dadurch, daß an beliebigen Stellen der Ware eine Masche durch die vorhergehende Masche desselben Maschenstäbehens einmal oder mehrere Male hindurchgezogen und dann über "■'' diese vorhergehende Masche abgeschlagen wird, hat gegenüber den bekannten Waren den Vorteil, daß Verzerrungen innerhalb der Ware, welche das gleichmäßige Aussehen stören, nicht vorkommen können. · ε">
Soll zur Bildung einer Riegelmasche irgend-
eine Masche durch die vorhergehende Masche desselben Maschenstäbchens hindurchgezogen und über diese vorhergehende Masche abgeschlagen werden, wird gemäß der Erfindung mit einer Nadel gearbeitet, die in an sich bekannter Weise zwei in der Nähe des Hakens hintereinander angeordnete Zungen trägt. Eine jeweils gegebene Masche wird mit einer solchen Nadel durch die vorhergehende ίο Masche desselben Maschenstäbchens hindurchgezogen, wobei die vorhergehende Masche aber nicht abgeschlagen, sondern im Haken der Nadel gefangen und danach die ersterwähnte Masche über die vorhergehende Masche abgeschlagen wird. Wenn die abzuschlagende Riegelmasche mehrere Male durch die vorhergehende Masche hindurchgezogen werden soll, wird mit einer Nadel gearbeitet, die in der Nähe des Hakens drei oder mehrere hintereinander angeordnete Zungen besitzt, wobei von beiden Maschen abwechselnd die eine durch die andere hindurchgezogen und dann die eine abgeschlagen wird.
Wenn in einer Wirkware, die im Sinne der Erfindung erzeugte Riegelmaschen enthält, eine Masche irgendwo reißt und fällt, wird sie alsbald durch eine Riegelmasche abgefangen und gehalten, so daß die Möglichkeit der Entstehung einer Leiter' praktisch ausgeschlossen bzw. auf ein Mindestmaß beschränkt ist.
Die Riegelmaschen können aus einem einzigen Faden oder einer Gruppe von Fäden bestehen. Im allgemeinen wird zur Verriegelung der Maschen gleich- jener Faden verwendet, der zur Bildung der eigentlichen Maschen verarbeitet wird. Im Sinne der Erfindung wäre es aber auch sehr wohl möglich, zur Bildung der Riegelmaschen einen Sonderfaden zu verarbeiten.
Wie oft eine gegebene Masche durch eine andere Masche hindurchgezogen wird, ist an sich beliebig. Wenn durch die Riegelmaschen Schußfäden in der Ware mit festgelegt werden, kann in der Verarbeitung des Fadenmaterials so vorgegangen werden, daß die Schußfäden gegebenenfalls einen Teil der Riegelmaschen bilden.
Im folgenden soll die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben werden. Es stellen dar:
Fig. ι ein Stück einer mit Riegelmaschen in der einen Ausführung gemäß der Erfindung versehenen glatten Kulierware, Fig. 2 eine ebensolche Ware, jedoch mit anderer Ausführung der Riegelmaschen,
Fig. 3 ein Beispiel für die Verwendung der Erfindung bei einer Rechts-und-Rechts-Ware, Fig. 4 die Erfindung in der Anwendung auf Häkelgalonware,
Fig. S die Einarbeitung eines Schußfadens in der Häkelgalonware, und zwar so, daß er· zugleich mit zur Maschenverriegelung dient, Fig. 6 die Anwendung der Erfindung bei einer Kettenware,
Fig. 7 die Art der Herstellung einer einfachen Riegelmasche,
Fig. 8 die Art der Herstellung einer Riegelmasche anderer Art,
Fig. 9 eine besondere Ausführung eines Strickschlosses für die Herstellung der Riegelmaschen,
Fig. 10 eine zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dienende Nadel mit zwei hintereinander in der Nähe des Hakens angeordneten Zungen und
Fig. 11 dieselbe Nadel in der Ansicht von vorn.
Bei einer im Sinne der Erfindung hergestellten Ware, wie sie hier beispielsweise in Fig. ι dargestellt ist, ist durch jede der auf jeweils ausgesuchten Nadeln ^hergestellten Nadelmaschen α eine zweite Masche b desselben Maschenstäbchens hindurchgezogen. Statt die ersterwähnte Masche, d. h. die Nadelmasche a, über die zweite Masche b abzuschlagen und dann die zweite Masche, wie es sonst üblich ist, in der nächstfolgenden Maschenreihe zu verstricken, wird die Masche b durch die Masche α hindurchgezogen und die Masche a im Nadelhaken zurückgehalten. Die Masche b wird dann endlich über die Masche α abgeschlagen und so schließlich zur Riegel- oder Bindemasche gemacht.
In einer anderen Ausführung (s. Fig. 2) sind die Maschen b zweimal durch die Maschen a, hindurchgezogen. Dies geschieht, indem erst die Masche b durch die Masche a gezogen, dann die Masche b über die Masche α gebracht und schließlich die Masche α über die Masche b abgeschlagen wird. Bei dieser Art werden- die. Nadelmaschen a, wie aus der Zeichnung ersichtlich, abgeschlagen und auf den Nadeln die neugebildeten Maschen b zurückgehalten, die dann später in die nächstfolgende Maschenreihe mit eingearbeitet werden. Es wird auf diese Weise eine größere Elastizität der Ware gewonnen.
Die Riegelmaschen werden nach Belieben in Abständen in die Ware eingearbeitet. So könnten z. B. in jeder zweiten Maschenreihe Riegelmaschen hergestellt und die dazwischenliegenden Maschenreihen in der allgemeinen üblichen Weise gearbeitet werden.
Bei Anwendung der Erfindung auf Rechtsund-Rechts-Ware könnten Riegelmaschen in ausgesuchten Maschenreihen auf ausgesuchten Maschenstäbchen hergestellt werden. Vorzugsweise läßt man die ,Riegelmaschen in irgendeiner Maschenreihe nur auf einer Warenseite vortreten und die Maschenreihen, deren Riegelmaschen, wie eben erwähnt, auf nur einer
Warenseite vortreten, in jeweils bestimmten Folgen mit Maschenreihen wechseln, deren Riegelmaschen auf der anderen Warenseite vortreten (s. hierzu Fig. 3).
Die Erfindung ist auch anwendbar bei Herstellung von Maschenstäbchen c, z. B. für Häkelgalonware, wie sie in den Fig. 4 und S dargestellt ist. Die Riegelmaschen sind hier mit d bezeichnet und, wie beschrieben, hergestellt, indem eine Fadensehleife durch eine unmittelbar zuvor hergestellte Masche gezogen und dann über diese Masche abgeschlagen ist. In dieser Ausführung kann eine Ware aus mehreren an sich getrennten Stäbchen gebildet werden, indem durch die Riegelmaschen d zugleich ein mit an sich bekannten Mitteln und in an sich bekannter Weise vorgelegter Schußfaden e mit eingebunden wird. Andererseits könnte der Schußfaden e den die Maschenstäbchen c herstellenden Nadeln auch so vorgelegt werden, daß er zusammen mit den Riegelmaschen durch die zu verriegelnden Maschen hindurchgezogen und dann über die letzterwähnten Maschen abgeschlagen
«5 wird, also einen Teil der Maschenverriegelung mit darstellt.
In Fig. 6 ist die Erfindung an einer Kettenware dargestellt, bei welcher die Kettenfäden / in den sich einander folgenden Reihen in bekannter Weise um den Betrag einer Nadelteilung hin und her gelegt und die hier mit g bezeichneten Riegelmaschen wieder so hergestellt sind, wie es bereits oben beschrieben wurde.
Bei all den oben angeführten Warenbildern ist zu bemerken, daß die Verriegelung einer Masche durch einen Faden geschieht, der sich um den einen Maschensteg herumschlingt, sich quer über die Masche zieht und sich
ίο schließlich auch "noch um den anderen Maschensteg herumschlingt. Selbstverständlich kann eine solche Verriegelung statt mit nur einem Faden auch mit mehreren Fäden oder, noch anders ausgedrückt, mit einer Gruppe von .Fäden, z. B. beim Verstricken von Grund- und Plattierfäden, geschehen. Weiterhin kann der um die Masche geschlungene Faden (es könnten auch mehrere Fäden gegeben sein) um jeden Maschensteg mehrmais herumgeschlungen werden.
Die Erfindung ist auf Waren der oben beschriebenen Arten keineswegs beschränkt, sondern bei Maschenwaren jeder Art anwendbar. Z. B. könnten bei der Herstellung einer Kettenware mit Zuführung zweier Fäden zu je einer Nadel und Legung in entgegengesetzten Richtungen (Milaneseware) beide Fäden zur Verriegelung einer Masche benutzt und danach der eine Faden nach der einen Seite und der andere Faden nach der entgegengesetzten Seite der verriegelten Masche gezogen und schließlich zu weiteren Maschen verarbeitet werden.
Ein bequemer Weg, um in einer Ware Riegelmaschen im Sinne der Erfindung herzustellen, ist der, alle Nadeln oder auch jeweils ausgesuchte Nadeln in an sich bekannter Weise mit mehreren Zungen zu versehen, und zwar alle untereinander auf ein und derselben Seite des Nadelschaftes in der Nähe des Hakens. Es können z. B. zwei Zungen vorgesehen werden. Die Anordnung erfolgt in diesem Falle so, daß die untere Zunge, sobald sie vollständig nach oben umgelegt ist, mit .ihrem Ende die obere und vollständig 75· heruntergeklappte Zunge eine Wenigkeit überdeckt.
Fig. 7 veranschaulicht die Herstellung einer Riegelmasche nach Art der in Fig. 1 dargestellten. Die Nadel wird zunächst so weit hochgestoßen, daß die alte Masche, die sogenannte Nadelmasche a, hinter die untere Zunge h zu liegen kommt und zwischen den beiden Zungen % und h ein neuer Faden b zugeführt werden kann. Im ersten Teil der Abwärtsbewegung der Nadel wird nun die untere Zunge h hochschlagen und sich mit ihrem Ende über das Ende der heruntergeklappten oberen Zunge i legen, so daß schließlich die alte Masche α über die beiden sich überdeckenden Zungen hinweg in den Nadelhaken gelangt. Mit der weiteren Abwärtsbewegung der Nadel bewirkt die neue Masche b, daß sich die obere Zunge i schließt, die eben erwähnte Masche dann abgeschlagen, die alte Masche α im Nadelhaken jedoch festgehalten wird. Auf diese Weise wird zuerst die Masche b, so wie es die vierte Figur in Fig. 7 darstellt, durch die alte Masche α gezogen und dann so, wie es die letzte Figur in Fig. 7 darstellt, über die alte Masche abgeschlagen, also auf der alten Masche gewissermaßen festgelegt oder verriegelt.
Ein zur Herstellung solcher Riegelmaschen geeignetes Schloß ist in Fig. 9 dargestellt. Der Fuß einer Nadel, auf welcher eine Riegelmasche hergestellt werden soll, wird über zwei Schloßteile 1, 2 bis zu der Stelle 3, d. h. bis in eine Stellung hochgestoßen, in welcher die alte Masche bis hinter die untere Zunge zu liegen kommt. Die Nadel wird dann längs eines Schloßteiles 4 wieder heruntergezogen und dabei den neu vorgelegten Faden aufnehmen. Das Verarbeiten der alten und neuen Maschen, so wie es oben beschrieben wurde, erfolgt, während die Nadel sich längs des Schloßteiles 4 abwärts bewegt.
Um die Möglichkeit zu verhindern, daß die untere Zunge h im Hochgang der Nadel, also wenn die alte Masche α hinter die erwähnte Zunge gebracht wird, zurückgehalten und auf diese Weise das Vorlegen des neuen Fadens b
zwischen den beiden Zungen verhindert wird, sind vorteilhaft noch besondere Mittel vorgesehen, welche die untere Zunge h während jener Bewegung in unmittelbarer Weise zur Umlegung nach unten bringen. Eine einfache Möglichkeit zur Ausführung des eben Gesagten besteht in der Anordnung eines Hilfsschloßteiles 5 ungefähr auf dem halben, von der Nadel im Hochgang zurückgelegten Wege, also ungefähr zwischen den beiden Schloßteilen 1 und 2. Der Hilfsschloßteil 5 ist so eingerichtet, daß der Nadel, sobald sie so weit hochgestoßen ist, daß die alte Masche a hinter das Ende der heruntergeklappten oberen Zunge i gelangt, erst eine kurze Bewegung nach unten zuteil wird, die alte Masche α sich demzufolge unter der oberen Zunge i hindurch hinter die hochgeklappte untere Zunge Ji schiebt, und dann schließlich bei Fortsetzung der Aufwärtsbewegung der Nadel ( Aufwärtsbewegung längs des Schloßteiles 2) die alte Masche α die untere Nadelzunge zur Freigabe des Raumes für die Vorlage des neuen Fadens unmittelbar nach unten klappen muß. Für den zwischen den Zungen i, h vorgelegten Faden b muß selbstverständlich zwischen dem Nadelschaft und dem Rücken der oberen Zunge i ein gewisser Raum frei gehalten werden. Dies geschieht, indem die löffelartige Vertiefung i1 der Zunge i etwas weiter, als es sonst üblich ist, nach dem die Zunge haltenden Niet hingezogen und dann das Ende- des langgestreckten Löffelteiles iL etwas zurückgesetzt oder zurückgebogen wird, damit es vom Nadelschaft nicht allzuweit absteht.
Der erforderliche Zwischenraum könnte auch in der Weise geschaffen werden, daß der Länge des im Nadelschaft zur Aufnahme der Klappzunge vorzunehmenden Einschnittes eine bestimmte Grenze gesetzt wird, derart, daß sich die Zunge beim Zurückklappen an den Nadelschaft nicht völlig anlegt.
Die Gesamtbreite, gemessen an der Stelle, an welcher die hochgeklappte untere Zunge h die zurückgeklappte obere Zunge i überdeckt, soll vorteilhaft nicht größer sein als diejenige Breite, die bei hochgeklappter, d. h. geschlossener oberer Nadelzunge i oben am Nadelhaken gemessen wird.
Die untere Zunge h ist statt mit dem üblichen knopfähnlichen Ende mit einem löffelartigen Ende /z1 versehen und hier vorzugsweise etwas breiter gehalten als das Löffelende der oberen Zunge i. Jedenfalls ist das Ende der unteren Zunge so geformt, daß es sich dem daruntergelegenen Ende der oberen Zunge gut anpaßt.
Fig. 8 veranschaulicht die Herstellung einer Riegelmasche nach Art der in Fig. 2 dargestellten. Es wird zu diesem Zwecke eine Nadel mit drei Zungen verwendet. Von den beiden unteren Zungen h und / soll eine jede, sobald sie nach oben geklappt wird, die jeweils darübergelegene und dann nach unten geklappte Zunge überlappen.
Die Wirkungsweise der Nadel ist in diesem Falle ähnlich der eben beschriebenen. Die Nadel wird so weit hochgestoßen, daß die alte Masche α hinter die unterste Zunge / zu liegen kommt. Der neue Faden b wird der Nadel zwischen der mittleren und der unteren Zunge Ji bzw. / vorgelegt.
Im ersten Teil der Abwärtsbewegung der Nadel wird die unterste Zunge j umgelegt, d. h. gegen die mittlere Zunge h geklappt, die alte Masche α über die sich deckenden, den · neu vorgelegten Faden b einschließenden Zungen gestreift und zwischen Mittel- und Oberzunge Ji1 i auf den Nadelschaft gebracht. Mit der weiteren Abwärtsbewegung der Nadel wird durch die neue Masche b die mittlere Zunge Ji nach oben um- und gegen die obere Zunge i geklappt. Die neue Masche b wird hierbei über die sich deckenden, die alte Masche α einschließenden Zungen Ji, i und schließlich in den Nadelhaken hineingelangen. Letzten Endes wird während der restlichen 'Abwärtsbewegung der Nadel die obere Zunge i durch die alte Masche α hoch gegen den Nadelhaken geklappt, worauf die Masche a über den Nadelhaken abgeschlagen wird.
Das Endergebnis besteht im Vergleich mit der auf einer zweizüngigen Nadel hergestellten Riegelmasche darin, daß die neue Masche b noch ein "zweites Mal durch die alte Masche hindurchgezogen und so eine doppelte Verschlingung geschaffen ist. Zwecks Raumbeschaffung für den bei einer dreizüngigen Nadel zwischen den beiden Zungen h und j vorgelegten Faden ist die Anordnung wieder so getroffen, daß zwischen dem Rücken der mittleren Zunge und dem Schaft der Nadel ein entsprechender Raum frei bleiben muß.
Ein Schloß zur Herstellung solcher doppelt verriegelter Maschen wäre zweckmäßig mit zwei Hilfsschloßteilen 5 der in Fig. 9 dargestellten Art zu versehen. Diese beiden Hilfsschloßteile 5 wären weiterhin so auf Abstand zu setzen, daß, wenn die Nadel hochgestoßen und die alte Masche hinter die unterste Nadelzunge gebracht wird, die beiden mit Ji und j bezeichneten Zungen unbedingt sicher nach unten klappen müssen.
Gegebenenfalls kann der Haken der Nadel ähnlich dem einer gewöhnlichen Spitzennadel federnd ausgeführt werden, um das Abschlagen der Maschen zu erleichtern.
Wird eine mehrzüngige Nadel zur Herstellung einer gewöhnlichen Masche verwendet, so wird die Nadel selbstverständlich nur so weit hochgestoßen, daß der neue Faden im
Nadelhaken zur Vorlage gelangt und die alte Masche hinter die oberste Zunge gebracht wird.
In einer Rundstrickmaschine, auf der Waren mit Riegelmaschen so wie oben beschrieben hergestellt werden sollen, könnten zur Bewegung der Nadeln Schlösser in zwei verschiedenen Ausführungen untergebracht werden, nämlich das eine in einer zur Herstellung gewöhnlicher Maschen gegenwärtig allgemein üblichen Ausführung und das andere in einer Ausführung ähnlich der oben im Zusammenhang mit der Herstellung der Riegelmaschen beschriebenen. Diese Schlösser werden dann so eingebaut, daß die Nadeln zuerst das gewöhnliche Schloß durchlaufen und gewöhnliche Maschen herstellen müssen, danach aber noch das Schloß zur Herstellung der Riegelmaschen durchlaufen. Selbstverständlich wird zusammen mit einem jeden Schloß eine besondere Fadenzuführung vorgesehen. Bei einer so gebauten Maschine kann die Einrichtung derart getroffen werden, daß auf allen Nadeln Maschenreihen gewöhnlicher Art mit solchen aus Riegelmaschen abwechseln.
Indes wäre zu berücksichtigen, daß es auch möglich wäre, nur jeweils ausgesuchte Nadeln zur Herstellung von Riegelmaschen zu verwenden. Für diesen Fall sind die mehrzüngigen Nadeln mit Füßen versehen, die in der Höhe oder Länge von den Füßen der zur Herstellung gewöhnlicher Maschen dienenden Nadeln verschieden und so gestaltet sind, daß das der Herstellung der Riegelmaschen dienende Schloß nur mit den Sonderfüße besitzenden Nadeln in Eingriff gelangen wird. Des weiteren können Mittel vorgesehen werden, die das der Herstellung der Riegelmaschen dienende Schloß je nach Bedarf außer Betrieb setzen lassen.
Da, wo nur eine einzige Fadenzuführung verwendet wird, kann die Anordnung so geschehen, daß das eine vorhandene Strickschloß sowohl der Herstellung gewöhnlicher Maschen als auch im Bedarfsfalle zur Herstellung der Riegelmaschen dienen kann. Zu diesem Zwecke könnten Mittel vorgesehen werden, die das Schloß entsprechend dem Wechsel der Maschenreihen oder in irgendeiner anderen jeweils bestimmten Folge hoch- und tiefstellen, und zwar derart, daß bei Hochstellung die Nadeln weiter hochgestoßen werden und demzufolge Riegelmaschen bilden, dahingegen bei Tiefstellung die Nadeln nur in der üblichen Weise hochgestoßen werden und demzufolge dann Maschen in der üblichen Art herzustellen gezwungen sind.
Des weiteren kann die Erfindung auf einer Rundränderstrickmaschine ausgeführt werden. Bei solchen Maschinen könnte, so wie oben beschrieben, ein der Herstellung von Riegelmaschen dienendes Schloß für die Zy-■ lindernadeln hinter ein der Herstellung gewöhnlicher Maschen dienendes Strickschloß gesetzt werden. Zwei ebensolche Schlösser könnten ferner noch für die Tellernadeln vorgesehen werden. In einem solchen Falle wird selbstverständlich das den Zylindernadeln zugehörige, zur Herstellung von Riegelmaschen dienende Schloß dem gewöhnlichen Strickschloß der Tellernadeln gegenübergesetzt und umgekehrt auch das für die Tellernadeln vorgesehene, der Herstellung von Riegelmaschen dienende Schloß dem gewöhnlichen Strickschloß der Zylindernadeln gegenübergesetzt.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Wirkware, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem oder mehreren Maschenstäbchen an beliebigen Stellen der Ware eine Masche durch die vorhergehende Masche desselben Maschenstäbchens hindurchgezogen und über diese vorhergehende Masche abgeschlagen ist und so eine Riegelmasche bildet.
2. Wirkware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abgeschlagene Masche noch ein oder mehrere Male durch die vorhergehende Masche hindurchgezogen ist.
3. Wirkware nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Riegelmaschen Schußfäden festgelegt sind.
4. Verfahren zur Herstellung einer Wirkware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung von Nadeln mit zwei in der Nähe des Hakens hintereinander angeordneten Zungen eine Masche durch die vorhergehende Masche desselben Maschenstäbchens hindurchgezogen wird, wobei die vorhergehende Masche aber nicht abgeschlagen, sondern im Haken der Nadel gefangen wird, worauf die erstere über die vorhergehende Masche abgeschlagen wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer Wirkware nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung einer Nadel mit drei oder mehreren Zungen eine Masche mit der vorhergehenden Masche desselben Maschenstäbchens abwechselnd die eine durch die andere hindurchgezogen und dann erst abgeschlagen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE1930572374D 1929-03-28 1930-01-16 Wirkware und Verfahren zu deren Herstellung Expired DE572374C (de)

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GB329098A (en) 1930-05-15
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