DE896251C - Verfahren und Strickmaschine zum Einlegen von Schussfaeden in einflaechige Strick- oder Wirkware - Google Patents

Verfahren und Strickmaschine zum Einlegen von Schussfaeden in einflaechige Strick- oder Wirkware

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DE896251C
DE896251C DEN1418D DEN0001418D DE896251C DE 896251 C DE896251 C DE 896251C DE N1418 D DEN1418 D DE N1418D DE N0001418 D DEN0001418 D DE N0001418D DE 896251 C DE896251 C DE 896251C
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needles
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DEN1418D
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Max Nebel
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04BKNITTING
    • D04B9/00Circular knitting machines with independently-movable needles
    • D04B9/18Circular knitting machines with independently-movable needles with provision for splicing by incorporating reinforcing threads

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Machines (AREA)

Description

  • Verfahren und Strickmaschine zum Einlegen von Schußfäden in einflächige Strick- oder Wirkware Die Erfindung bezieht sich auf mit insbesondere nicht elastischen Schußfäden durchzogene, gewöhnliche, einflächige Strickware, ähnlich der, wie sie unter der Bezeichnung Bindefadenfutter bekannt ist. Das sinnfälligste Kennzeichen der Bindefadenfutterware ist die lockere, wellige Lage des schußfadenähnlichen Bindefadens, die dadurch entsteht, daß bei der Herstellung der Ware der Bindefaden abwechselnd vor und hinter die Nadeln gelegt wird. Bindefadenfutterware hat demzufolge auch annähernd die Querdehnung, wie sie die schußfadenlose, einflächige Wirkware hat.
  • Zweck der vorliegenden Erfindung ist, eine einflächige Schußfadenstrick- oder -wirkware herzustellen, bei der durch den Schußfaden die querdehnung der Ware genommen ist. Das setzt voraus, daß der Schußfaden in vollkommen gestreckter Lage eingelegt wird. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß beim Maschenbilden eine Nadelgruppe, die beispielsweise aus einer Nadel um die andere besteht, Faden holt und gleichzeitig diesen Faden zu Maschen und Henkelschleifen verarbeitet, während eine zweite Nadelgruppe, die aus den übrigen Nadeln besteht, keinen Faden holt, sondern nur die von den anderen Nadeln gebildeten Henkelschleifen zu Maschen verarbeitet. Die Funktionen der beiden Nadelgruppen können von Maschenbildungsvorgang zu Maschenbildungsvorgang gleichbleiben oder wechseln.
  • Das Einlegen des Schußfadens erfolgt hinter allen Nadeln, so daß eine vollkommene gestreckte Lage in der Ware erzielt werden kann, wobei die Schußfadeneinbindung bei der fertigen Ware die gleiche ist wie die bei der bekannten Bindefadenfutterware, bei der, wie oben schon erwähnt, diese gestreckte Lage nicht erzielt werden kann, weil bei dem gewöhnlichen Arbeitsverfahren zur Herstellung von Schußfadenware zur Erzielung der bekannten Einbindung der Schußfaden abwechselnd vor und hinter die Nadeln gelegt werden muß.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also in einem Maschenbildungsvorgang, z. B. auf einer Rundstrickmaschine, abwechselnd Maschen und Henkel gebildet. Gleichzeitig werden aber die zu Henkeln gebildeten Fadenteile der vorhergehenden Reihe zu Maschen verarbeitet, so daß in j edem Maschenbüdungsvorgang eine Maschenreihe mit allen Maschen fertig wird. Das heißt, es werden abwechselndNadelschleifen als Henkel zurückbehalten, die sich zwischen den fertigen Maschen der zu bildenden Reihe befinden und die erst im folgenden Maschenbildungsvorgang von den Nadeln der einen Gruppe zu den fehlenden Maschen der erst teilweise gebildeten Maschenreihe gearbeitet werden und die gewöhnliche Maschenreihe vervollständigen. Während dieses der Vervollständigung der teilweise gebildeten Maschenreihe dienenden Maschenbildungsvorganges werden von den Nadeln der anderen Gruppe wieder teilweise Maschen mit dazwischen befindlichen Henkelschleifen für die nächste Maschenreihe gebildet, und diese Henkelschleifen werden wiederum im darauffolgenden Maschenbildungsvorgang zu Maschen verarbeitet, die die Bildung der vollständigen Maschenreihe in diesem folgenden Maschenbildungsvorgang bewirkt usw.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden die Henkelschleifen, die eine Maschenreihe vervollständigen, entweder zu Maschen gebildet, wenn die Maschen mit Henkeln den ersten Teil einer Reihe bilden und hierauf die Maschen aus- den Henkeln den zweiten Teil derselben Reihe bilden, oder die Maschen aus den Henkeln bilden den ersten Teil einer Reihe, und die Maschen mit Henkeln bilden den zweiten Teil einer vollständigen Reihe.
  • Dadurch, daß bei einem Maschenbildungsvorgang ein Teil Maschen der vorhergehenden und ein Teil Maschen der nachfolgenden Maschenreihe gebildet wird, ist es möglich, vor Beginn dieses Maschenbüdnngsvorganges den Schußfaden zwischen den fertigen Maschen und den noch nicht zu Maschen gebildeten Henkelschleifen einzulegen, so daß dieser beim Maschenbildungsvorgang in die Platinenmasche einer Maschenreihe eingelegt wird, ohne daß es bei dieser Art des Schußfadens notwendig ist, eine vollständige Maschenreihe in zwei Maschenbildungsvorgängen zu arbeiten.
  • Das Legen des .Schußfadens erfolgt bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise hinter allen Nadeln, wodurch die Schußfadenlegung in gestreckter Lage möglich ist.
  • Die Anwendung des Verfahrens erfolgt vorteilhaft auf Rundstrickmaschinen mit Rippscheibe, in der zum Tragen und Übergeben von Henkelschleifen geeignete Werkzeuge vorgesehen sind.
  • Um den Schußfaden sicher hinter die Nadeln und unter die zur Verfahrensanwendung notwendigen Übergabewerkzeuge zu bringen, wird derselbe zwischen den auf den Nadeln hängenden fertigen Maschen und den auf den Übergabewerkzeugen hängenden, auf die Nadeln zu übertragenden Henkelschleifen eingelegt.
  • Als Übergabewerkzeuge werden platinenartige Werkzeuge vorgeschlagen, die, an Stelle der gewöhnlichen Nadeln, in der Rippscheibe untergebracht sind, die sich innerhalb des Nadelkreises teilstreckenweise durch die Nadeln hindurch nach außen bewegen und von innen angetrieben werden. Bei der Übergabe der auf diesen platinenartigen Werkzeugen kullerten und von ihnen getragenen Henkelschleifen auf die Nadeln führt dieses Werkzeug eine Bewegung von innen nach außen durch den Nadelkreis hindurch aus und hat dadurch das Bestreben, den Schußfaden, der hinter die Nadeln (d. i. nach der Rippscheibe zu) gelegt ist, -wieder nach außen, also örtlich vor die Nadeln zu schieben. Um das zu verhindern, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung so verfahren, daß die Nadeln nach dem Austritt des Schußfadens aus dem Fadenführer (wobei der .Schußfaden von diesem über und hinter den Nadeln und unter die Übergabeplatinen gelegt wird) aus ihrer Kammhöhe, in der sie sich unterhalb des Schußfadenführers vorbeibewegen, eine Aufwärtsbewegung so weit nach oben ausführen, daß sie den Schußfaden hinter sich einschließen, bevor die Übergabeplatine aus ihrer Kulierstellung in ihre Übergabebewegung geht, und daß dann, wenn die Übergabeplatine ihre Übergabestellung erreicht hat, die Nadeln weiter nach oben gehend in die von den Übergabeplatinen vorgelegten Henkelschleifen eintreten.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf der (Rund-) Strickmaschine und einer damit hergestellten Ware dargestellt.
  • Es zeigt Abb. i die Bindung von gewöhnlicher, einflächiger Strickware mit Schußfäden, Abb. 2 die Frontsicht und Abb.3 die Draufsicht auf die maschenbildenden Werkzeuge in den Stellungen bei einem Maschenbildungsvorgang, Abb.4 eine Seitenansicht im Schnitt IV-IV in Abb. z und 3, Abb. 5 eine besondere Ausführung vom Kammstück des Nadelzylinders im Schnitt von der Seite gesehen, Abb. 6 eine besondere Nadelschloß- und Nadelfußausführung in der an sich bekannten abgesetzten Form im .Schnitt von der Seite gesehen, Abb. 7 eine Seitenansicht im Schnitt VII-VII der Abb. 2, Abb. 8 eine Seitenansicht im Schnitt VIII-VIII der Abb. z.
  • Die in Abb. i schematisch dargestellte Strickware aus Faden i mit Schußfäden zeigt die Einbindung des Schußfadens 2 durch jede zweite Nadelmasche 4 und in allen Platinenmaschen 3 einer Maschenreihe M-M, und zwar ist bei den ersten fünf Maschenreihen (in Arbeitsrichtung R gezählt) der Schußfaden in jeder Maschenreihe und bei den darauffolgenden Reihen nur in jeder zweiten Maschenreihe eingebunden. Der Schußfaden kann natürlich auch statt durch jede zweite Nadelmasche durch jede dritte usw. Nadelmasche einer Maschenreihe und dabei nur in bestimmten Platinenmaschen eingebunden sein.
  • Die Anwendung des Verfahrens ist im Beispiel gemäß Abb. 2 auf einer mehrsystemigen Rundstrickmaschine vorgesehen. In Abb. 2 und 3 sind die im Kreis angeordneten Nadeln N und Platinen P in die Ebene gezeichnet dargestellt.
  • Da die Zylindernadeln beim erfindungsgemäßen Verfahren zweierlei Funktionen ausführen, sind zwei Nadelgruppen vorgesehen, und zwar die eine Gruppe mit den Nadeln IVl und die andere Gruppe mit den Nadeln N2. Die Nadeln N2 und Ni unterscheiden sich, wie es bei Interlockrundstrickmaschinen bekannt ist, in der Schaftlänge und bei anderen Rundstrickmaschinenarten in der Höhe ihres in die zugehörige Schloßkurve eingreifenden Nadelfußes (Abb.6). An Stelle der Rippnadeln sind platinenartige Werkzeuge P, im folgenden Platinen genannt, in die Rippscheibe B (Abb. q.) eingesetzt.
  • Die Platinen P werden an ihrem Fuß in der gleichen Weise mittels Schloßteilen bewegt, wie die Rippnadeln der gewöhnlichen Rundstrickmaschine, nur mit dem Unterschiede, daß die Kurven dieser Schloßteile so geformt sind, daß die Platinen die im nachfolgenden näher beschriebenen Bewegungen ausführen. An ihrem der Zylindernadelreihe zugekehrten freien Ende sind die Platinen P so abgesetzt, daß ein Schnabel P1 vorhanden ist, dessen Oberkante P2 so viel niedriger liegt als die Platinenoberkante P3, daß ein auf P2 gelegter Faden nicht auf die Platinenoberkante P3 gelangen kann.
  • An dem durch den Platinenabsatz gebildeten Winkel ist eine Kehle P4 vorgesehen, die tiefer nach unten geht als die Platinenschnabeloberkante P2. Die Unterkante P5 des Schnabels P verläuft nach seinem freien Ende zu schräg nach oben.
  • Zum Bilden einer Maschenreihe mit Schußfaden sind zwei Fadenführer vorgesehen, und zwar ein Fadenführer 5 für den Strickfaden i und ein Fadenführer 6 für den Schußfaden z. Beim Arbeiten mit mehreren Strick- und Schußfaden (in Platierlage) muß auch die entsprechende Mehrzahl von Fadenführern 5 und 6 angeordnet sein.
  • Es ist im Beispiel angenommen, daß sich Zylinder 7 und Rippscheibe H in Richtung D drehen.
  • Der Maschenbildungsvorgang geht wie folgt vor sich: Es ist angenommen, daß im vorhergehenden Maschenbildungsvorgang eine Nadelgruppe mit den Nadeln NI, das ist jede zweite Nadel, den einen Teil einer Maschenreihe zu Maschen 4" und zu Henkelschleifen 7 über den zwei Platinen P, die während des Kulierens der Nadeln zwischen diesen stehen, und zwar über den Schnäbeln P1 gebildet haben, wobei, wie schon erwähnt, mit Bezug auf Abb. 2 und 3 von der rechten Bildseite angefangen, von rechts nach links, also in Richtung D gearbeitet wird. Die ersten drei Nadeln, von rechts gezählt, befinden sich noch in Kammhöhe (Abb. 8) und beginnen gemäß Abb. 2 von der dritten Nadel ab so hoch zu steigen, daß die auf den Nadeln befindlichen Maschen unterhalb der geöffneten Zunge gebracht werden (Abb.7), wodurch, in der Annahme, daß die Reihe Ml (Abb. i) bei dem vorhergehenden Kuliervorgang fertig gebildet worden ist, die Maschen 4.b dieser schon vollständig gebildeten Reihe Ml und die Maschen qa der noch zu vervollständigenden, folgenden ReiheM2 (Abb. i ),von denen die Henkelschleifen 7 ausgehen, unterhalb der geöffneten Zunge ihrer Nadeln zu liegen kommen.
  • Wenn die Nadeln von ihrer Kammhöhenstellung aus so hoch gestiegen sind, daß sie mit ihrem Kopfende in Höhe der Platinenunterkante oder etwas darüber hinaus stehen, werden die Platinen aus ihrer Kulierstellung, die in Abb.3 von den ersten vier Platinen von rechts gezählt eingenommen wird, so weit nach vorn bewegt, daß die über zwei Platinen P in deren Kehle P4 liegenden Henkelschleifen 7 über und vor der Nadel N2 gebracht wird. Der durch diesen Übergabevorgang erforderliche Mehrbedarf an Faden für die Henkelschleifen 7 ist durch das Tieferliegen der Kehle P4 gegenüber der Kulierkante P2 nicht notwendig. Nachdem die Platinen P ihre Übergabestellung, das sind die siebente bis elfte Platine in Abb. 3 von rechts gezählt, eingenommen haben, bewegen sich alle Nadeln N1 und N2 in die Stellung gemäß Abb. 7 (s. oben), wobei die Nadeln iV2 in die Henkelschleifen 7 eintreten, die ihnen von den Platinen vorgehalten werden. Nach diesem Vorgang geht die Platine etwas zurück, um die Henkelschleife an die Nadelbrust anzulegen (Abb.7).
  • Um die Henkelschleifen 7 im folgenden Kuliervorgang zu Maschen q' der Maschenreihe M2 verarbeiten zu können, ist die HöchststellungderNadelnN2 so bemessen, daß das Ende ihrer geöffneten Zunge ungefähr in halber Höhe des Platinenschnabels steht, so daß die Henkel'schleifen 7 noch auf der geöffneten Zunge liegen und bei der Abwärtsbewegung der Nadel wieder in den Nadelhaken kommen, während die Masche 4' unterhalb der geöffneten Zunge und unterhalb der Platinen auf dem Nadelschaft hängt, um beim folgenden Maschenbildungsvorgang abgeschlagen zu werden (Abb. 7). Die Nadeln N1 können bis zur Höhe der Nadeln NI getrieben werden, sie können aber auch, wie in Abb. ä punktiert dargestellt ist, höher geführt werden.
  • Nachdem diese höchste Stellung von den Nadeln der Gruppe NI und N2, das ist in der Zeichnung (Abb.2) die vierzehnte Nadel von rechts gezählt, erreicht worden ist, behalten die Nadeln NI diese Höchststellung eine Zeitlang (in der Zeichnung bis zur siebzehnten Nadel) bei, während die Nadeln der Gruppe N2 sofort mit der Abwärtsbewegung beginnen, d. h. also, sich früher nach unten bewegen als die Nadeln N1 der anderen Gruppe. Gleichzeitig beginnen die Platinen P sich zur Freigabe der Henkelschleifen aus der Nadelreihe herauszubewegen. Durch die frühere Abwärtsbewegung der Nadeln N2 @s@ird bewirkt, daß diese Nadeln für den folgenden Kuliervorgang vom Fadenführer 5 keinen Faden holen.
  • Dadurch, daß die Nadeln N1, wie schon erwähnt, höher als die Nadeln N2 geführt werden und ihren Faden vom höheren und vor dem Fadenführer 5 liegenden Fadenführer F (punktiert gezeichnet) holen, kann der zeitliche Unterschied zwischen dem Beginn der Abwärtsbewegung der Nadeln N l und den Nadeln N2 gekürzt werden, weil sich in diesem Fall die Nadeln N2 später abwärts bewegen, und zwar etwa so, daß die Bewegung ihrer Kopfenden längs der strichpunktierten Linie (Abb. 2) verläuft. Das bedeutet, daß die Nadeln N2 gleichzeitig mit N1 in die Kuller- oder Maschenabschlagstellung gelangen können, während bei der früheren Abwärtsbewegung der Nadeln N2 (ausgezogen dargestellt), diese zeitlich früher in die Maschenabschlagstellung kommen, als die Nadeln NI in ihre Kulierstellung. Die Masche q. b wird im letztgenannten (hinsichtlich der Nadelbewegung, in der Zeichnung ausgezogen dargestellt) Falle von den Nadeln N2 früher abgeschlagen, als die benachbarte Masche q. a von den Nadeln NI. Dadurch ist der Abschlag zweier aufeinanderfolgender Maschen so weit zeitlich auseinandergezogen, daß beim Übergleiten der einen Masche q. b über den von der Zunge geschlossenen Nadelkopf, also über die größte Dicke der Nadel hinweg, die andere Masche q.a noch unterhalb der Zunge, d. i. dort auf der Nadel, hängt, wo diese den geringsten Querschnitt hat. Dadurch ist gegenüber dem Bekannten größerer Spielraum in der Festigkeit und Dichte nach oben und in der Größe der Maschen nach unten gegeben.
  • Diese verschiedenen Bewegungen der Nadeln N1 und N2 können z. B. von einem abgesetzten Abzugsschloß ro gemäß Abb. 6 bewirkt werden, bei dem die Nadeln N2 von der Kurve zob und die Nadeln NI von der Kurve zoll in die Abschlagstellung gezogen werden.
  • Die Nadeln N2 verarbeiten die von den zurückgehenden Platinen P von deren Platinenschnabeloberkante P2 freigegebenen Henkel 7 zu Maschen q.b, die zusammen mit den Maschen q.", die vom vorherigen Maschenbildungsvorgang schon fertig auf den Nadeln N1 hängen, die Reihe 1112 (Abb. z) vervollständigen. Nach der Übergabe der Henkelschleifen auf die Nadeln-N2 erfolgt etwas im Nachlauf zu der oben beschriebenen AbwärtsbewegungdieserNadelnN2 die Rückwärtsbewegung der Platinen P, und zwar in der Zeichnung von der siebzehnten Platine von rechts gezählt ab (Abb. 3).
  • Bei der Bewegung der Nadeln N2, wie sie in Abb. 2 ausgezogen dargestellt und oben hinsichtlich ihres Vorlaufes zu den Nadeln NI- beschrieben ist, ist dieser Verlauf so bemessen, daß die Nadeln N2 mit ihrem Haken den Henkel 7 erst dann fassen, nachdem dieser von der Platine P freigegeben ist. Durch die nachfolgende Abwärtsbewegung der Nadel N2 in die Abschlagstellung zum Verarbeiten des Henkels 7 zur Masche q. b wird der Henkel 7 aus dem Bereich des Platinenschnabels P1 nach unten gebracht, so beim folgenden Vorgehen der Platinen P durch die Nadelreihe hindurch (dreiundzwanzigste Platine von rechts, Abb. 3) unterhalb des Fadens x, der Henkel 7 von dem Platinenschnabel PI nicht ungewollt wieder gefaßt oder angestochen werden kann.
  • Wenn die Nadeln N2 die Bewegung längs .der strichpunktierten Linie (Abb. 2) ausführen, kann das Wiedereintreten des Platinenschnabels P1 in den Henkel ? dadurch verhindert werden, daß die Spitze des Platinenschnabels nach oben gebogen gestaltet ist. Bei diesem Kuliervorgang wird bei gleichzeitiger oder früheren Bildung der Maschen 4 b aus Henkeln 7 der Faden z von den Nadeln Ni zu Maschen q.a und über den Platinen P zu Henkeln 7 für die nächste Reihe M3 kullert.
  • Vor dem Übergeben der Henkelschleifen von den Platinen P auf die Nadeln muß Sorge getragen sein, daß sich die Zungen der Nadeln geöffnet haben, damit die Henkelschleifen 7 beim späteren Nachobengehen der Nadeln unter dem Haken und auf der geöffneten Zunge zu liegen kommen. Das wird dadurch erreicht, daß die Nadeln nach dem Abschlag eine kurze Aufundabbewegung ausführen, und zwar die Aufwärtsbewegung nur so weit nach oben, daß die auf den Nadeln befindlichen Maschen die Zungen öffnen. Das ist in Abb. 2 durch die Stellungen der Nadeln unter der Klammer y. Die Sonderbewegung braucht in diesem Falle nur von den Nadeln N2 ausgeführt zu werden, also jeweils von den Nadeln auf die Henkelschleifen übergeben werden.
  • Der Schußfaden 2 wird vom Fadenführer 6 eingelegt. Der Fadenführer 6 steht, wie aus Abb. 2, 3 und 8 ersichtlich ist, so, daß das Einlegen dann erfolgt, wenn sich die Platinen P in Kulierstellung und die Nadeln N2 und N1 in Kammhöhe (Abb. 2 und 8) befinden, wobei der Fadenführer 6 so weit gegen die Nadelreihe eingestellt sein muß (Abb.3 und 8), daß der Schußfaden hinter allen Nadeln und unter den Platinen P auf die Maschen q. a und vor die noch nicht zu Maschen gebildeten Henkelschleifen7 gelegt und dadurch in gestreckter Lage eingelegt wird. Vorteilhaft wird ein sicheres Einlegen bei Maschinen, die mit Nadeln und Übergabeplatinen arbeiten, wie folgt erreicht: Die Nadeln gehen aus ihrer zum Öffnen der Zunge nach oben geführten Aufwärtsbewegung y wieder nach unten in die Kammhöhenstellung (Abb. 2) und in dieser unter dem Schußfadenführer 6 vorbei, wonach sich die Nadeln NI oder N2 oder N1 und N2 zusammen erst so weit aufwärts bewegen, daß der Schußfaden 2 hinter ihnen eingeschlossen ist (d. i. die vierte bis siebente Nadel von rechts, Abb. 2 und 3), bevor die Platinen P ihre Übergabebewegungen beginnen (d. i. die fünfte Platine von rechts, Abb. 3). Die Nadelaufwärtsbewegung nach dem Schußfadenaustritt kann in Zusammenarbeit mit den Platinen bis in solche Höhe erfolgen, daß diese mit dem Nadelkopf von knapp Unterkante der Platine bis örtlich unterhalb der Übergabekehle P4 bzw. der schrägen Schnabelkante g zu stehen kommen. Nachdem die Platinen P ihre Übergabeendstellung erreicht haben (d. i. die siebente Platine von rechts mit ihrer Kehle vor dem Nadelkopf, Abb.3), folgt die Weiteraufwärtsbewegung der Nadeln und das Eintreten derselben in die Henkelschleifen 7. Dadurch wird vermieden, daß der Schußfaden 2 bei der Vorwärtsbewegung der Platinen P über die Nadelköpfe aus - dem Bereich der Maschen und Henkelschleifen gebracht wird.
  • Durch das Verarbeiten der Henkelschleifen 7 immer erst beim folgenden Maschenbildungsvorgang zu Maschen q. b, kommt der Schußfaden unter den Nadelschleifen der Maschen q. b und über den Nadelschleifen der Maschen q. a zu liegen und wird zwischen diesen beiden Maschen eingebunden (Abb. q.). Dadurch, daß die Henkelschleifen 7 je die Hälfte der benachbarten Plätinenmaschen bildend über dem Schußfaden liegen, ist derselbe in der fertigen Maschenreihe durch die zwischen den Maschen 4d und 4b befindlichen Platinenmaschen 3 hindurchgezogen.
  • Durch den Schußfaden wird der Strickware die Querdehnung genommen, während die Längsdehnung derselben durch dichtes Arbeiten, d. h. durch eng aneinander gebildete Nadehnaschen innerhalb bestimmter Grenzen herabgesetzt werden kann. Das erfordert, daß das zur Maschenbildung verwendete Fadenmaterial entsprechend der Nadelteilung stärker sein muß als gewöhnlich.
  • Die zwischen den Nadelkanälen des Nadelzylinders befindlichen Stege 5 reichen gewöhnlich bis in das obere Zylinderende und stehen bis dahin in gleichbleibender Steghöhe bis über den Nadelschaft und auch Nadelhaken hinaus (Abb.4). Diese Bauform läßt ein Verarbeiten von wesentlich stärkerem als gewöhnlichem Padenmaterial nicht zu, weil der Abstand der Nadel zu ihren beiden benachbarten Stegen 5 zu gering ist. Um diesen Nachteil zu beseitigen, wird vorgeschlagen, die Stege am oberen Teil des Zylinders so weit abzusetzen, daß er mit der Stärke des Teiles vom Nadelhaken, der sich zwischen Zungengelenk und Haken befindet, gleiche Höhe hat, d. h. die Stege müssen so abgesetzt sein, daß sie nicht nach vorn in den Raum greifen, der von den Innenseiten des Nadelhakens nach beiden Seiten sich ausdehnend bestimmt ist. Trotzdem muß der Steg noch so hoch sein, daß die seitliche Führung derNadelngewährleistet ist. In Abb. 5 ist ein Steg 5 in der beschriebenen Weise abgesetzt dargestellt.
  • Wenn der Schußfaden nur bei bestimmten Platinenmaschen eingebunden sein soll, dann arbeiten die Nadelgruppen nicht im Verhältnis i:: 1, sondern 1 : 2 oder i : 3 usw.
  • Das erfindungsgemäße Schußfadeneinlegen kann ebenso vorteilhaft bei Maschinen angewendet werden, die nur mit Nadeln, also mit Rippscheibennadeln und Zylindernadeln, ausgerüstet sind zum Arbeiten von doppelflächiger Ware (Interlock- oder R-R-Ware). In diesem werden den Rippscheibennadeln an der Schußfadeneinlegestelle die gleichen Bewegungen erteilt, wie den oben beschriebenen Platinen P. Die Zylindernadeln brauchen ihre Aufwärtsbewegung zum Einschließen des Schußfadens vor der Vorwärtsbewegung der Rippscheibennadeln nicht zu unterbrechen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer einflächigen Wirk- oder Strickware mit Schußfäden, dadurch gekennzeichnet, daß die Strick- oder Wirknadeln in zwei Gruppen mit zweierlei Arbeitsfunktionen arbeiten, wobei die eine Gruppe aus mindestens einer Nadel um die andere und die andere Gruppe aus den übrigen Nadeln besteht und die Nadeln der einen Gruppe den vorgelegten Faden holen und ihn zu Maschen und im Bereich der Nadeln der anderen Gruppe zu Henkelschleifenverarbeiten, während die Nadeln der anderen Gruppe keine Fäden holen, sondern nur die von der anderen Gruppe gebildeten Henkelschleifen zu Maschen bilden und daß der Schußfaden hinter allen Nadeln auf die Maschen und unter die noch nicht zu :Maschen gebildeten Henkelschleifen gelegt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die während eines Kuliervorganges von den Nadeln der einen Gruppe gebildeten langen Henkelschleifen über die Nadeln der anderen Gruppe und danach auf den Nadeln dieser Gruppe übergeben und von diesen Nadeln dadurch zu Maschen gebildet werden, daß diese Nadeln vor dem nächsten Kuliervorgang so weit nach oben bewegt werden, daß die Henkelschleifen noch auf der geöffneten Zunge und die Maschen unterhalb derselben zu liegen kommen, worauf diese Nadeln noch vor dem nächsten Maschenbildungsvorgang nach unten gehen und die Henkelschleifen zu Maschen verarbeiten.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Nadelgruppen ihre Funktion immer beibehalten.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Nadelgruppen von Maschenreihe zu Maschenreihe oder in größeren Abständen ihre Funktionen wechseln.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß alle oder nur bestimmte Nadeln nach dem Austritt des Schußfadens aus dem Fadenführer, der von diesem über und hinter den Nadeln und unter die Übergabeplatinen gelegt wird, die an Stelle der Nadeln der zweiten Nadelreihe vorgesehen sind, aus ihrer Kammhöhe, in der sie sich unterhalb des Schußfadenführers vorbeibewegen, eine Aufwärtsbewegung so weit nach oben ausführen, daß sie den Schußfaden hinter sich einschließen, bevor die Übergabeplatine aus ihrer Kuherstellung in ihre Übergabebewegung geht, und daß dann, wenn die Übergabeplatine ihre Übergabestellung erreicht hat, die Nadeln weiter nach oben gehend in die von den Übergabeplatinen vorgelegten Henkelschleifen eintreten.
  6. 6. Strickmaschine mit Übergabeplatinen zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese Übergabeplatinen mit Ansätzen und schräg nach unten ausgesparten Übergabekehlen, die tiefer liegen als die Platinenschnabeloberkante, auf der die Henkel kullert werden, ausgerüstet sind, und daß die Schnabelunterkanten der Übergabeplatinen schräg nach vorn und oben zu Spitzen auslaufend versehen sind.
  7. 7. Strickmaschine zum Arbeiten mit stärkerem als gewöhnlichem Faden zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Nadelführungen seitlich abgrenzenden Stege am oberen Teil des Zylinders so weit abgesetzt sind, daß dieser abgesetzte Teil der Stege mit dem Teil des Nadelhakens, der sich zwischen Zungengelenk und Haken befindet, ungefähr die gleiche Höhe hat.
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