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Kulierwirkware sowie Verfahren und Vorrichtung zu ihrer Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf die bekannte Kulierwirkware, bei der jede zweite
Maschenreihe aus zwei Fäden zu zwei Teilreihen gearbeitet ist und bei der mindestens
eine Masche um die andere nicht zu Nadelmaschen gebildete Nadelschleifen beider
Teilreihen in der nächsten oder übernächsten Maschenreihe allein zu den dazwischen
befindlichen Maschenreihen gebildet sind.
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Bei derartiger bekannter Kulierwirkware liegen die Maschen einer vollständigen
Reihe nicht auf einer, sondern auf zwei Geraden, die im Abstand der halben Maschenlänge
parallel zueinander verlaufen.
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Die Erfindung bezweckt u. a., die dadurch sich ergebende große Längsdehnung
solcher Waren zu verringern. Das wird dadurch erreicht, daß die Schenkel der Maschen
aus den Fäden der beiden Teilmaschenreihen (Herkunftsreihe), die _ zu den Maschen
der Reihe gehen, die in Längsrichtung der Ware zwischen den Teilmaschenreihen liegen,
sich in Maschenstäbchen und Maschenreihe, also in Längs-und Querrichtung der Ware,
in ihrer Lage übereinander wechselnd überkreuzen.
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Dadurch wird im Gegensatz zur bekannten Ware erreicht, daß die Maschen
der Teilreihen sowie die der in Längsrichtung dazwischenliegenden Reihen auf einer
Geraden liegen.
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Es ist ferner Zweck der Erfindung, solche nicht zu Nadelmaschen gebildeten
Nadelschleifen aus der Herkunftsreihe nach der übernächsten Maschenreihe aus zwei
Teilreihen zu Nadelmaschen dieser Reihe zwischen zwei aus je zwei Teilreihen .gebildeten
Reihen zu bilden, oder eine solche Reihe zwischen zwei Maschenreihen in der erfindungsgemäßen
Maschenlage
zu bilden, von denen eine aus zwei Teil=-reihen besteht und deren andere eine gewöhnliche
Reihe ist, bei welcher der Faden fortlaufend Maschen bildet, anstatt die Nadelschleifen,
deren Herkunftsreihe eine vorangehende Maschenreihe ist, im gleichen Maschenstäbchen
zu verarbeiten. Ebenso können die Fadenhenkelteile in der zur Herkunftsreihe nächsten
oder übernächsten Maschenreihe in einem seitlichen Maschenstäbchen zu Nadelmaschen
einer Reihe gebildet sein.
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Die erfindungsgemäße Ware ist besonders maschensicher, wenn die Maschen
der Teilreihen, von denen die Schenkel der Maschen der dazwischenliegenden Reihe
ausgehen, in belzannter Weise kürzer gebildet sind als diese und/oder wenn die nicht
verarbeiteten Nadelschleifen der Teilreihen in der übernächsten Maschenreihe zu
dieser Maschenreihe verarbeitet sind.
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In den Zeichnungen sind in Abb. i bis 5 a Beispiele der erfindungsgemäßen
Kulierwirkwarenbindungen, in Abb. 6 bis io in Vorder-, Drauf- und Seitenansicht
von Vorrichtungen zur Herstellung solcher Kulierwirkwarenbindungen, dargestellt.
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Kulierwirkwarenbindungen, Verfahren und Vorrichtungen gleichen im
wesentlichen denjenigen gemäß Abb. 1, 4, 4a und 7 sowie den dazugehörigen Herstellungsverfahren
und Vorrichtungen gemäß Patent 741592, aber mit dem Unterschied, daß bei
der vorliegenden Erfindung die Henkelschleifen aus einer vorhergehenden Reihe allein
in einer folgenden Reihe zu Nadelmaschen gebildet sind, anstatt wie beim Patent
7415g2 mit den Nadelmaschen einer folgenden Reihe zusammen zu Maschen gebildet zu
sein.
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Die erfindungsgemäße Ware besteht, wie die Abb. i bis 5 a zeigen,
abwechselnd aus zwei Arten von Maschenreihen, nämlich der Maschenreihe f (Herkunftsreihe)
aus zwei Teilreihen der Fäden a und b,
die mindestens jede zweite Nadelmasche
4 bilden, und der Maschenreihe e aus Nadelmaschen 5, die aus den zwischen zwei Nadelmaschen
q. befindlichen Fadenhenkelteilen 3 (in Abb. i punktiert dargestellt) der vorangehenden
Maschenreihe aus den Teilreihen a und b gebildet sind.
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Zwischen den Nadelmaschen 4 und/oder den Nadelmaschen 5 der Maschenreihe
f oder/und e überkreuzen sich die-Maschenschenkel 5a und 51 der Nadelmaschen
5 abwechselnd von den Maschenreihen f, e zu den Maschenreihen f, e
derart, daß einmal die Maschenschenkel 5a unter den Maschenschenkeln 51 und
bei den darauffolgenden Maschenreihen f, e die Maschenschenkel 5b unter den Maschenschenkeln
5a liegen. Durch diesen Lagewechsel der Maschenschenkel liegen die Nadelmaschen
4 und die Nadelmaschen 5 aus den Fäden a und b der beiden Teilmaschenreihen auf
einer Geraden. Der Wechsel in der Lage der Teilmaschenreihen a und
b
der Maschenreihen f zueinander wird erfindungsgemäß durch die Reihenfolge
der Teilmaschenreihenbildung erreicht, und zwar derart, daß einmal die Nadel=maschen
5 der Teilreihe b und dann die Nadelmaschen 4 der Teilreihe a die Maschenreihe
5 bilden und daß nach dem Bilden der Nadelmaschen 5 zur Maschenreihe e zuerst die-
Nadelmaschen 4 die- Teilreihe b und dann die Nadelmaschen 4 die Teilreihe
a
zur nächsten Maschenreihe f gebildet werden. Hierauf folgt wieder das Bilden
einer Maschenreihe e, dann zuerst Teilreihe a, der die Teilreihe b folgt
usw. Dieser Lagenwechsel der Maschenschenkel 5a, 5 b ist zur Herbeiführung einer
Maschenlage der beiden Teilreihen auf einer Geraden jedoch nicht erforderlich, wenn,
wie durch Patent 741592 bekannt, zwischen der einen Maschenreihe aus zwei
Teilreihen bis zur nächsten Maschenreihe aus zwei Teilreihen eine gewöhnliche Maschenreihe
gebildet wird. Durch das Bilden einer gewöhnlichen Maschenreihe g mit Nadelmaschen
4 und Platinenmaschen 6 nach der Maschenreihe f aus den beiden Teilreihen
a, b werden die Maschen 4 derselben auf eine gerade Lage gebracht (Abb. 5a),
Die Fadenhenkel 3 der Teilreihen a, b
werden nach der Maschenreihe g allein
zu Maschen 5 der Maschenreihe e gebildet.
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Abb.1, 2 und 4 zeigen die erfindungsgemäße Bindung mit der Bildungsfolge
der Teilreihen a und b zur Herkunftsreihe f, bei der die in diesen Reihen
f
eine Masche um die andere nicht zu Maschen 4 gebildeten Fadenhenkel 3 in
der nächsten Reihe e durch die Maschen 4 hindurchgezogen, zu Maschen 5 gebildet
sind.
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In Abb. i ist die Bindung mit gleich großen Nadel-Maschen und zum
Vergleich hierzu in Abb.2 die Bindung mit kurzen Nadelmaschen 4 und langen Nadelmaschen
5 veranschaulicht, was durch das Kulieren der Fadenhenkel 3 auf verschiedenen Längen
erreicht werden kann. Abb. i und 2_zeigen die Fadenhenkel 3 im Maschenstäbchen in
der nächsten Reihe e verarbeitet, und zwar ist es dasjenige Maschenstäbchen, in
welchem diese Fadenhenkel 3 in der Reihe f nicht verarbeitet wurden.
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Die Abb. 3 zeigt eine Bindungsmöglichkeit, bei der in der einen Teilreihe
zwei Maschen 4 um zwei Maschen 4 nebeneinander und die dazugehörigen Maschen 4 der
anderen Teilreihe zu Maschen 4 mit zwischen zwei Maschen 4 entstehenden Platinenmaschen
6 und an der Wechselstelle der Maschen 4 der Teilreihen a und b zwischen diesen
ein Schenkelkreuz 5a und 5b gebildet ist. Die vor dem Verarbeiten zu Maschen 5 über
zwei Maschen 4 gehenden Fadenhenkelteile bilden gleichfalls in der nächsten Reihe
e zwei Maschen 5 aus je einer Teilreihe mit dazugehörigen Platinenmaschen 6, wogegen
an der Wechselstelle der Teilreihen die Maschen 5 die Verbindung des Maschenschenkelhreuzes
zur vorhergehenden Reihe f wie bei den Bindungen gemäß Abb. i und 2 haben. Der Wechsel
der Teilreihen bzw. des Maschenschenkelkreuzes 5a, 51 kann zwar zwischen
den Maschenstäbchen liegen, kann aber auch, wie die Abb. 3 zeigt, von den Reihen
f und e zu den folgenden Reihen f und e um eine Masche in der Maschenreihe
versetzt sein, so daß in der Längsrichtung der Ware als Zwischenverbindung der Maschen
4 einmal ein Maschenschenkelkreuz 5a, 51 mit zwei aufeinanderfolgenden Platinenmaschen
6 abwechselt.
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Das Bilden der Maschen 5 aus den Fadenhenkelteilen 3 kann nach der
Erfindung in den Reihen e auch in einem seitlichen Maschenstäbchen erfolgen,
wie
beispielsweise Abb. q. zeigt. Beim Bilden der Maschen 5 in einem seitlichen Maschenstäbchen
entstehen in diesem Fall keine Fadenkreuze, sondern ein verschränkter Maschenschenkel
5a oder 5b und ein Maschenscbenkel 511 oder5b, der über eine Masche q und 5 hinweg
zur übernächsten Masche q. und 5 geht. Das Verarbeiten in einem seitlichen Maschenstäbchen
kann immer nach einer Seite, nach links oder rechts oder von Reihe e zu Reihe e
abwechselnd einmal nach rechts und einmal nach links, erfolgen (Abb. q.).
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Ferner können nach der Erfindung die Fadenhenkelteile 3 aus den Teilreihen
a und b einer Herkunftsreihe f erst in der übernächsten Reihe, d.
h. nach einer Reihe e aus Maschen 5 und wieder nach einer Reihe f aus Maschen q.
zu Maschen 5 der folgenden Herkunftsreihe e gebildet sein, xvie es beispielsweise
die Abb.5 zeigt. Bei der Bindung gemäß Abb.5 ist gleichfalls das Bilden der Maschen
5 in demselben Maschenstäbchen, und zwar eine Masche um die andere, vorgenommen,
es kann aber auch zusätzlich noch wie in Abb. 3 zwei Maschen um zwei Maschen oder/und
wie Abb. q. im seitlichen Maschenstäbchen erfolgen. Bei einer solchen Bindung überkreuzen
sich die Schenkelkreuze 5a und 5' zwischen den Maschen q. und 5 von zwei
Reihen f und e, und die Maschenschenkel gehen von den Maschen q. einer Reihe
f aus den Maschen q. der übernächsten Reihe f
verlaufend, durch die
die Maschen 5, zu denen sie gehören, hindurchgezogen sind. Durch dieses Verarbeiten
der Maschen 5, durch die sich die Maschenschenkel 5a und 5b in der Längsrichtung
der Ware über zwei Maschen erstrecken, findet ein zweimaliges Überkreuzen der Maschenschenkel
statt. Es kann aber auch, von der Abb.5 ausgegangen, das Bilden der Maschen 5 nach
einer der Reihe f folgenden Reihe zur Reihe e derart erfolgen, daß nach der Reihe
f aus den beiden Teilreihen a und b eine gewöhnliche Reihe
mit Platinenmaschen gebildet wird, durch die die Maschen 5 hindurchgezogen die Reihe
e bilden.
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Vorrichtung für Anwendung der Verfahren zur Herstellung von Bindungen
gemäß Abb. i bis 5 sind in Abb. 6 bis io dargestellt.
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Es sind bei diesen Vorrichtungen zwei Nadelgruppen N1 und N 2 vorhanden,
die von verschiedenen Antriebskurven aus bewegt werden. Es sind ferner zwei Fadenführer
i und 2 vorhanden, die den Nadeln die Fäden a und b liefern. Das Fadenholen
der Nadeln vor der Nadelgruppe N1 und N2, die besondere Art des Kulierens und das
Überhängen der langen Kulierhenkelschleifen 3 unter den Nadelhaken wird mittels
Platinen P bewerkstelligt. Die Herstellungsweise dieser Waren kann auf Rund-, Flachstrick-
oder Wirkmaschinen erfolgen, die mit Nadel- und Platinenreihe ausgestattet sind.
Die Anordnung der Platinen in der Maschine kann so sein, daß dieselben, auf den
Nadelzwischenraum eingestellt, durch ihre Antriebskurven, z. B. Schloßteile, gegen
den Nadelrücken oder gegen die Nadelbrust bewegt werden. Es können Maschinen mit
Zungen oder Hakennadeln zur Anwendung kommen.
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In der Zeichnung und im folgenden ist das Bilden erfindungsgemäßer
Bindungen auf einer Rundstrickmaschine dargestellt bzw. beschrieben, die Zungennadeln
und sich gegen den Nadelrücken bewegenden Platinen hat.
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Die Bewegung, die die Nadeln und Platinen von Kuliervorgang zu Kuliervorgang
ausführen, sind aus den Stellungen der Platinen und Nadeln zueinander in den Abb.
6 bis io ersichtlich.
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Das Bilden der ersten Maschenreihe f-f in einem Kuliervorgang Zwei
Nadelgruppen N1 und N2 sind in zwei Schloßkurven geführt. Die Nadeln der Gruppen
N1 sind, wie an sich bekannt, länger als die der Gruppe N2. Wie aus Abb. 6 ersichtlich
ist, werden beide Nadelgruppen verschieden bewegt. Bei jedem Kuliervorgang werden
zwei Fäden a und b, die aus den Fadenführern i und 2 zugeführt werden,
verarbeitet. Die Nadeln der Gruppe N1 bewegen sich unterhalb des Fadenführers i
an diesem vorbei und steigen dann so hoch nach oben, daß sich ihr Kopf oberhalb
des Fadenführers 2 an diesem vorbeibewegt. Durch die vorerwähnte Nadelbewegung wird
der Faden a hinter die Nadelköpfe der Nadeln N1 gebracht und der Faden b unter den
Nadelhaken N1. Die Nadeln der Gruppe N2 gehen mit ihren Köpfen oberhalb des Fadenführers
i an diesem vorbei und senken sich dann, um unterhalb des Fadenführers 2 vorbeizugehen.
Dadurch wird der Faden a unter den Haken der Nadel N2 gebracht und der Faden b hinter
den Kopf der Nadeln N2. Von der Höchststellung der Nadeln aus, bei der Schnittlinie
x-x (Abpreßstellung), werden die Nadeln beider Gruppen, ehe sie in ihre oben beschriebene
Arbeitsstellung zu den Fadenführern gehen, vorteilhaft etwas abwärts bewegt, damit
dann, wenn die Platinen aus der Nadelreihe herausgehen (Abb. 7), die Henkelschleifen
3, die auf der geöffneten Zunge liegen, nicht von der Zunge nach unten abrutschen
können, weil sie dann ohne den nötigen Abstand von der alten Masche auf dem Nadelschaft
hängen würden. Die Nadelköpfe müssen sich außerdem so knapp wie möglich oberhalb
und unterhalb des Fadenaustrittes der Fadenführer vorbeibewegen, damit die Zunge
der Nadeln immer als Trennkörper zwischen een Henkelschleifen 3 und den alten Maschen
liegen bleibt. Die Platinen P, die von bekannten Platinenschlössern bewegt werden,
treten in der Richtung gegen den Nadelrücken unterhalb der beiden Fadenführer i
und 2 durch die Nadelreihe hindurch unter die Fäden a 'und b, und zwar so
weit, daß, wie Abb.6 zeigt, die Fäden sich während des Kulierens beider Nadelgruppen
NI und N2 auf die Kulierkante Pa der Platinen P legen. Diese Kante Pa liegt
so viel höher als gewöhnlich (Abb. 6), daß der Henkel so viel länger kuliert wird
als nötig ist, um den längeren Fadenschleifen zwischen den Nadelmaschen q. so viel
Faden mehr als gewöhnlich zu geben, daß sie in der nächsten Reihe mit zur Masche
5 verarbeitet werden können. Die Fadenschleifen 3 liegen dann so, daß die Schleife
3" vom Faden a über den beiden Platinen P zwischen den Nadeln NI über den
Nadeln NI und die Schleife 3' über den Platinen zwischen Nadeln N2 über Nadeln
NI liegen (Abb. 6).
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Während dieses Kulierens der Henkelschleifen auf der Platinenkante
P4 erfolgt das Ausarbeiten der
Maschen auf der gewöhnlichen Kulierkante
K, die unterhalb der Platinenunterkante Pe liegt. Auf dieser Kante K liegt die auf
den Nadeln-hängende Ware auf.
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Nach diesem Kulieren (Abb. 6) der langen Schleifen bewegen sich die
Platinen, ehe alle Nadeln wieder hochgehen, weiter in der Richtung gegen die Nadelrücken,
und zwar so weit, daß die langen Henkelschleifen 3, die von je zwei Platinen getragen
werden und über einer Nadel hinweg liegen, so weit durch die Kehle Pb vorgebracht
werden, daß die hochgehende Nadel durch die Schleife hindurchgeht. Die lange Henkelschleife
3 ist also auf die Nadel übertragen und liegt unterhalb vom Nadelhaken. Nach dieser
Übertragung geht die Platine in entgegengesetzter Richtung etwas zurück, damit der
Henkel im Bereich des Nadelhakens liegt.
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Die unter dem Nadelkopf auf der geöffneten Zunge aufgehängten Schleifen
3 der Teilreihe a und b und die kurzen Maschen 4, die unterhalb der Zunge liegen
(Abb. 7), werden beim Weiternachuntengehen der Nadel bei diesem Kuliervorgang durch
die Masche 4, welche die Zungen schließt, hindurchgezogen und die Maschen 4 darüber
abgeworfen, wodurch die langen Henkelschleifen 3 in einer Reihe allein zu langen
Maschen 5 verarbeitet worden sind (Abb. 9), die die Reihe e-e bilden. Den Nadeln
NI und N2 wird beim Bewegen in die Kulierstellung und in die Maschenabschlagstellung
zum Bilden der Maschen 5, also in der Bewegung hinter der Schnittlinie 7-7 (Abb.6),
kein Faden zugeführt wie beim vorangehenden Kuliervorgang. Darauf gehen die Nadeln
Ni und N2 in Abpreßstellung (Abb. io), und die Maschen 5, die alle auf den Nadeln
hängen, kommen ebenfalls unterhalb der offenen Zunge auf den Nadelschaft zu liegen.
Erst beim nächsten Kuliervorgang wird wieder von beiden Kuliergruppen der Faden
a und b zu langen Henkelschleifen 3 und kurzen Maschen 4 verarbeitet.
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Der folgende Kuliervorgang für das Bilden der zweiten Maschenreihe
f-f wird eingeleitet, wie oben bei der Erläuterung des ersten Kuliervorganges beschrieben
ist, nur mit dem Unterschied, daß der Faden a bei den Nadeln der Nadelgruppe NI
unter den Nadelkopf, bei den Nadeln der Gruppe N2 hinter den Nadelkopf gebracht
wird und daß der Faden b bei den Nadeln der Gruppe N2 unter den Nadelkopf und bei
den Nadeln der Gruppe NI hinter den Nadelkopf gebracht wird.
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Hierauf folgt wieder das Kulieren der nächsten Reihe e-e ohne Fadenholen
der Nadelgruppe NI und N2 und danach wieder das Ausarbeiten der Henkelschleifen
zu langen Maschen usw. Es wird also durch Verarbeiten von zwei Fäden a und
b zu zwei Teilreihen eine Reihe f-f (Abb. i bis 5a), die Herkunftsreihe genannt
wird, die abwechselnd aus nur kurzen Maschen 4 und den Kreuzen aus den Schenkeln
5a und 51 gebildet. Dann wird ohne zusätzlichen Faden, nur durch Ausarbeiten der
Henkelschleifen 3 zu langen Nadelmaschen 5, von beiden Nadelgruppen N1 und N2 die
Reihe e-e gebildet.
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Es kann aber auch zur Herstellung einer solchen Bindung ein Verfahren
Anwendung finden, bei dem beide Teilreihen a und b der Reihe f-f in
zwei nacheinander folgenden Kuliervorgängen gemäß Abb.45 bis 48 des Patents 74=
592 gebildet werden. In diesem Fall wird der erste Kuliervorgang von den
Nadeln NI und der zweite Kuliervorgang von den Nadeln N'= gebildet. Hierauf
werden die Henkelschleifen 3a, 31 auf die Nadeln NI und N2 übergeben,
und dieselben gehen dann, wie bei der Schnittlinie x-x (Abb. 6), nach oben in Abpreßstellung,
d. h. in ihre höchste Stellung, bei der die Maschen von und unterhalb der Zunge
auf den Nadelschaft gebracht werden und die Nadeln dann, ohne Faden zu holen, gemeinsam
nach unten in Kulierstellung, also Maschenabschlagstellung gehen und demzufolge
alle auf den Nadeln befindlichen Henkelschleifen 3 allein zu Nadelmaschen 5 gebildet
werden. Im hierauf folgenden Kuliervorgang wird dann zuerst den Nadeln N2 Faden
zugeführt und eine Teilreihe gebildet. - Beim nächsten Kuliervorgang wird den Nadeln
NI Faden zugeführt und die zweite Teilreihe zur Reihe f- f
gebildet. Hierauf
folgt wieder das Nurverarbeiten der Henkelschleifen 3 zur Reihe e-e beim nächsten
Kuliervorgang usw.
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Beim Kuliervorgang zum Verarbeiten der Henkelschleifen 3 allein zu
Maschen 5 bewegen sich die Platinen aus der Stellung Schnitt 7-7 (Abb. 6 tzw. 7)
aus der Nadelreihe heraus, wie Platinenstellung Abb. 8 und 9 zeigen. Die Platinen
bleiben also bei dem Kuliervorgang ohne Faden in der Stellung außerhalb der Nadelreibe
stehen, in der sie sich befinden müssen, ehe der Kuliervorgang mit Fadenholen beginnt
(Abb. 7 bis 9). Abb. io zeigt den Beginn des Kuliervorganges mit Faden nach dem
Abpressen der Maschen, d. h. das Unter-der-Zunge-auf-den-Nadelschaft-bringen der
Maschen 5. Die Platinen stehen wieder in der Nadelreihe.
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Das Bilden der Ware nach Abb.3 mit zwischen zwei Nadelmaschen 4 und
5 befindlichen Platinenmaschen 6 geschieht derart, daß zwei Nadeln NI und N2 nebeneinander
den Faden a und b verarbeiten und daß zwischen den zwei Nadeln keine Platine P während
des Kuliervorganges eintritt, so daß der jeweilige Faden auf der üblichen Kulierkante
K zu gewöhnlich langen Platinenmaschen 6 gebildet wird.
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Die in Abb. 4 dargestellte Ware wird durch das Übergeben der Henkelschleifen
3 auf eine seitlich liegende Nadel, also nicht auf die Nadel, über die die Henkelschleifen
gebildet wurden, erreicht. Im übrigen ist die Arbeitsweise der Nadeln und Platinen
dieselbe, wie die bei der Herstellung der Bindung gemäß Abb. i und a, nur mit dem
Unterschied, daß die Platinen P oder die Nadel N', N2 in der Zeit vom Nach-dem-Kulieren
bis zum Übergeben der Henkelschleifen 3 um eine Nadelteilung seitlich versetzt werden.
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Die Herstellung der Ware nach Abb. 5, bei der das- Verarbeiten der
Henkelschleifen 3 an Stelle in der der Reihe f-f nächstfolgenden Reihe e-e erst
nach zwei Reihen f- f und immer zwischen zwei solchen Reihen zu Reihen e-e
erfolgt, werden die Henkelschleifen 3 nicht beim nächsten, sondern immer erst beim
übernächsten Übergabevorgang, der dem Kuliervorgang, in dem diese gebildet wurde,
folgt,
den Nadeln übergeben und zu Maschen 5 verarbeitet. Das kann mit Übergabeplatinen,
die einen vom Kulierpunkt getrennten Übergabepunkt für die Kulierschleifen haben,
bewerkstelligt werden.
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Ebenso können bei den erfindungsgemäßen Bindungen nach den Abb. i
bis 4 und gemäß den Verfahren zur Herstellung dieser Bindungen zwischen den Reihen
f- f und e-e gewöhnliche Maschenreihen g mit Nadelmaschen G und Platinenmaschen
6 gebildet werden, wie in Abb.5a dargestellt. Das geschieht wie folgt: Nach dem
Bilden der Fäden zu Teilreihen a und b mit den Nadeln Ni und N2 zu Maschen 4 und
Henkelschleifen 3 (Abb. 6) gehen die Platinen nicht in Übergabestellung, und die
Nadeln N' und N2 erhalten keine Henkelschleifen 3, gehen aber nach oben in ihre
höchste Stellung und bringen die Maschen 4 von der Zunge herunter. Hierauf wird
beim folgenden Kuliervorgang den Nadeln N' und N2 gemeinsam ein Faden so zugeführt,
daß deiselbe von allen Nadeln auf der gewöhnlichen Kulierkante K zu Nadelmaschen
4 und Platinenmaschen 6 kuliert wird, während die Henkelschleifen 3 auf den Piätinen
hinter den Nadeln gehalten wurden und nun fur den folgenden Kuliervorgang in erfindungsgemäßer
Weise auf den Nadeln N' und N2 übergeben und zu Maschen 5 einer Reihe e-e verarbeitet
werden.