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Verfahren zum Wirken von formgerechten Strümpfen mit französischem
Fuß auf der flachen Kulierwirkmaschine Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung von Strümpfen von der Spitze aus auf flachen Kulierwirkmaschinen
nach Patent 651 869, wobei der Strunipf seine Form unter Fortfall jeglicher
Deckarbeit lediglich durch Zunehmen mittels entsprechender Steuerung des Fadenführers
unter vollständigem Zurückziehen der Platinen in den Platinenkopf erhält. Gemäß
einer Ausführungsform des Verfahrens nach diesem Patent werden zum Weitem der Ware
die Fadenführer am Ende ihrer Bewegung während des Abschlagens um eine Teilung weitergerückt,
wobei die Platinen .ebenfalls vollständig in den Pl.atinenkopf zurückgezogen sind.
So kann aber nur auf Wirkmaschinen verfahren werden, welche einnädlig arbeiten.
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Die Erfindung vervollkommnet nun das Verfahren nach dem Hauptpatent
derart, daß das Zunehmen auch zweinädlig ausgeführt werden kann. Das ist von großer
Wichtigkeit, weil die Cottonwirkmaschinen in der Regel zweinädlig arbeiten. Durch
die Erfindung wird bezweckt, daß auch auf solchen iVIasch-inen das Weitem des Strumpfes
durch Zunehmen erfolgen kann, ohne daß ein verwickelter Umbau vorgenommen werden
muß.
Erfindungsgemäi; wird das dadurch erreicht, daß der Fadenführer
zur Erzielung zweinädligen Zunehmens, bei vollständig in den Platinenkopf zurückgezogenen
Kulier-und Verteilplatinen und bei in der tiefsten Abschlagstellung befindlichen
Stuhlnadeln, aus seiner üblichen Randstellung um zwei \T.adeln nach außen gerückt
wird und daß dem Faden durch den Haken vordringender Hakenabschlagplatinen eine
solche Schräglage gegeben wird, daß, während die Nadelbarre sich gleichzeitig dem
Platinenkopf nähert und vor ihm aufsteigt, die der Randnadel benachbarte Außennadel
(erste hinzukommende Nadel) hinter den Faden tritt und daher beim Fadenlegen für
die nächste Reihe mit von dieseln umgelegt wird. Hierauf läuft Gier Fadenführer
beim Fadenlegen der dann folgenden Reihen zunächst immer bis in die durch das vorherige
Hinausrücken gewonnene Stellung, wobei auf der zweiten hinzukommenden 'Nadel Faden
kuliert wird; sodann rückt der Fadenführer. um weitere zwei 'Nadeln hinaus, wobei
die dritte hinzukommende Nadel auf dieselbe Weise wie die erste adel hinter den
Faden gelangt und in der nächsten Reihe mit von dem Faden umlegt wird.
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Während beim erstmaligen Auswärtsrücken des Fadenführers über zwei
Teilungen nur um eine Nadel geweitert wird, tritt bei fernerem gleichen Weiterrücken
ein Zunehmen von zwei Nadeln ein. Das hat seine Ursache darin, daß nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Randkulierplatine in ihrer zurückgezogenen Stellung während des Nadelaufstiegs,
im Gegensatz zum bekannten Arbeiten, an der Fadenausrichtung nicht beteiligt ist,
daß vielmehr diese Ausrichtung den Abschlagplatinen überlassen ist. Bei den zweinädlig
arbeitenden Cottonmaschinen wird das auf der Fontur befindliche Warenstück an den
Seitenrändern üblicherweise immer von einer Kulierplatine begrenzt, und der Fadenführer
steht in seiner Randstellung stets über der der Kulierplatine außen benachbarten
\'erteiiplatine. Wenn der Fadenführer aus dieser Stellung um zwei Nadeln weiter
nach außen rückt, so wird wohl der zweiten hinzugekommenen Nadel, beim Weitern oder
Mindern immer eine Randnadel darstellend, Faden vorgelegt und dieser auch kuliert,
aber er wird bei der folgenden Fadenführerbewegung in der anderen Richtung von der
Nadel wieder weggezogen, weil die Lage des Fadens so ist, daß die Nadel nicht
hinter ihn treten kann. Der Faden liegt zu hoch, als daß er t-on den entsprechenden
Hakenabschlagplatinen erfaßt und nach vorn getragen Nverden könnte. Dagegen gelangt
infolge der erfindungsgemäßen Verfahrensweise die erste hinzugekommene Nadel mit
Hilfe des Hakeitabschlags und ihrer eigenen Sonderbewegungen hinter den Faden, weil
dieser hier tief genug liegt und deshalb von der vordringenclen Abschlagplatine
erfaßt wird. Es findet dann bei der Bewegung des Fadenführers in der seiner vorigen
Bewegulig entgegengesetzten Richtung ein Umlegen der ersten h.inzugekonimenen Nadel
mit Faden, also ein. Zuneht:len uni diese eine Nadel, statt (ebb. 0). Der auf der
zugenommenen Nadel entstehende Henkel (ebb. 7) wird beim gewöhnlichen gleich breiten
Arbeiten sonst auf der Randnadel mit zur Randmasche verarbeitet. Wenn nun der Fadenführer
nach dem Fadenlegen für die folgende Reihe sich über die nächste äußere Verteilpl.atine,
d. h. in die durch das erste Auswärtsrücken erzielte Lage, stellt (ebb. f;), hat
er auch der neben der zuerst zugenommenen Stuhlnadel befindlichen Außennadel, also
der zweiten der hinzugekommenen Nadeln, Faden vorgelegt, der auch kuliert wird und
beim Abwärtssteigen dieser Nadel unter deren Haken gelangt. Durch das nun folgende
zweit; Auswärtsrücken des Fadenführers um zwei `adeln (ebb. 1o) wird wieder eine
solche Schräglage des Fadens erzielt, daß dieser auch unter das Häkchen der neben
der Außennadel befindlichen Ahschlagplatine gebracht wird, so daß also bei diesem
zweiten Auswärtsrücken des Fadenführers der Faden von der soeben genannten Abschlagplatine
nach vorn getragen wird, die dritte .der hinzugekommenen Nadeln hinter dein Faden
aufsteigen kann und von diesen beim Fadenlegen für die nächste 1laschenreihe finit
umlegt wird.
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Somit werden also von nun an hei jedem Fadenlegen in der dem Auswärtsrücken
entgegengesetzten Richtung zwei Nadeln umlegt, wobei die innere der beiden :adeln
aullerdem den ihr vorher schon zukulierten Faden aufweist, so daß beim Ausarbeiten
der betreffenden Reihe die innere Nadel eine regelrechte =lasche und die äußere
einen Henkel erhält. Demnach wurde nunmehr um zwei :'adeln zugenommen. Dasselbe
wiederholt sich immer, wenn der Fadenführer aus der zuerst erreichten Auswärtsstellung
um zwei Nadeln weiter nach außen gerückt und dann zum Fadenlegen bewegt wird.
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Die Anwendung des Weiterns nach der Erfindung wirkt sich besonders
vorteilhaft aus beim Arbeiten mit mehreren, z. B. mit drei, in gleichmäßiger Reihenfolge
abwechselnd hin und her gehenden Fadenführern, von denen abwechselnd je einer den
Faden legt, während die beiden anderen am Ende ihrer Bewegung auf beiden Seiten
der Ware stehenbleiben. Das Zunehmen findet dann derart statt, daß die die erste
und zweite Reihe arbeitenden
Fadenführer aus ihrer gewöhnlichen
Randstellung heraus um zwei Nadeln nach außen rücken, der Faden dann von der neben
der Randnadel befindlichen Hakenabschlagplatine so weit nach vorn getragen wird,
daß, während die Nadelbarre sich gleichzeitig dem Platinenkopf nähert und vor ihm
aufsteigt, die der Randnadel benachbarte Außennadel (erste hinzukommende Nadel)
hinter den Faden tritt und daher beim Fadenlegen für die nächste Reihe mit von diesem
umlegt wird. Nach Durchführung dieses zunächst einnädligen Weiterns legt jeder folgende
Fadenführer am Ende seiner üblichen Bewegung der zweiten hinzukommenden Nadel Faden
vor, der kullert wird, worauf nach zusätzlichem Auswärtsrücken des betreffenden
Fadenführers um zwei Nadeln die dritte hinzukommende Nadel auf dieselbe Weise wie
die erste Nadel hinter den Faden gelangt und in der nächsten Reihe mit vom Faden
umlegt wird.
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Das Verfahren läßt sich auch so durchführen, daß nur der Fadenführer,
der jeweils gerade gearbeitet hat und nun stehenbleibt, zunächst aus seiner üblichen
Randstellung um zwei Nadeln und nach, seinem ferneren Fadenlegen -aus der neuen
Stellung heraus um weitere zwei Nadeln -auswärts rückt und in dieser Stellung bis
zu. seinem taktgemäßen Weiterarbeiten verbleibt, während der bereits an derselben
Warenseite befindliche andere Fadenführer den Faden für die folgende Reihe legt,
wobei nach vollzogenem erstmaligem Herausrücken sämtlicher Fadenführer um zwei Nadeln
beim weiteren Fadenlegen in den nächsten beiden Reihen an jeder Seite eine Nadel
und in jeder folgenden Reihe zwei Nadeln hinzugenommen werden.
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Es ist zwar schon mehrfach bekanntgeworden, auf der flachen K.ulierwirkmaschine
das Weitern von Warenstücken zweinädlig vorzunehmen.
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So geht nach einem älteren Vorschlag der Fadenführer nach Durchbildung
einer Maschenreihe uxn zwei Nadeln weiter nach außen und umhegt diese beiden Nadeln
mit Faden, der in der nächsten Reihe kullert und zu Maschen verarbeitet wird. Um
so verfahren zu können, ist eine besondere Einrichtung zum V8rhindern des Pressens
der einen, oder der anderen der hinzugenommenen Nadeln notwendig, welche Einrichtung-
mit Rücksicht darauf, daß an »beiden Warenstückseiten geweitert wird und die Arbeitspunkte
dieser Einrichtung fortlaufend weiter nach außen verlegt werden, die Herbeiziehung
zusätzlicher mechanischer Mittel erfordert, die ihrerseits die Anordnung anderer,
sonst an der ifIaschine noch notwendiger Hilfsvorrichtungen erschweren oder diese
im Gebrauch behindern. Um das erfindungsgemäße Verfahren ausüben zu können, erübrigt
sich dagegen an der erforderlichen Maschine eine besondere Einrichtung zum Verhindern
des Pressens.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert, und
zwar zeigen: Abb. i bis 13 stufenweise fortschreitend die Arbeitsweise des Verfahrens
mit einem Fadenführer, und zwar nur das Maschenbild der entstehenden linken Randseite
der Ware; Abb. 14 einen Schnitt nach Linie t1-B der Abb. i, das Maschengebilde und
die Stuhlnadel dem Beschauer zugewendet; Abb. 15 eine schematische Darstellung des
F.adenführerspiels bei der Herstellung von Ringelware mit drei Fadenführern und
Abb. 16 :das dabei entstehende Maschenbild an einem Warenstück.
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In Abb. i, einer Vorderansicht, und Abb. 2, einer Draufsicht, ist
auf :den Nadeln i und 2 ein linkes Randteil dargestellt, bei dem die zuletzt kullerte
Maschenreihe d sich in den Nadelhaken b befindet und die vorhergehende Maschenreihe
c soeben abgeschlagen wird. Die \Z.adel2 ist die Randnadel, von welcher der Faden
d zu dem in der üblichen Endstellung i zwischen Nadel 3 und q.) befindlichen Fadenführer
e läuft.
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Damit in den Vorderansichten an den Abschlagplatinen die Häkchen erkennbar
sind, wurden dort die Abschlagstellen tiefer gelegt, als sie in Wirklichkeit sind.
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Soll jetzt an diesem Randteil, also an der linken Warenseite, um zwei
Nadeln geweitert werden, so ist, wie die Abb. 3 und 4 zeigen, der Fadenführer e
um zwei Nadelteilungen nach. außen zu. rücken, so daß er links über der Nadel 5
steht. Da sämtliche Nadeln i bis 5 sich beim Abschlagen in der üblichen Tiefstellung
befinden und näher an den Platinenkopf heranrücken, hat das Häkchen f der neben
der Randnadel 2 befindlichen Abschlagplatine g den über diese geführten Fadenteil
h erfaßt und so weit nach vorn gebracht, daß die Nadel 3 durch ihr Nähern gegen
die Presse und anschließendes Aufsteigen hinter den Fadenteil k .gelangt ist (Abb.
4). Gegenüber der Abschlagplatine i steht aber der Fadäi d zu
hoch
(Abb. 3), als daß er von -deren Häkchen: zt ergriffen werden könnte. Beim nun folgenden
Fadenlegen nach rechts hin (Abb. 5 und 6) wird daher nur die Nadel 3 umlegt. Nach
Abb. 7 ist das Fadenlegen im Rechtsgang (in der in Abb. 6 durch Pfeil angedeuteten
Richtung) beendet und der gelegte Faden kullert und zur neuen Maschenreihe ausgearbeitet
worden. An der hinzugenommenen -,Tadel 3 ist dadurch die Randschleife k entstanden,
die beim Arbeiten ohne Zunehmen .mit die sonst auf die Nadel 2 gelangte Randmasche
bildet. In der Abb. 7 muß man den Fadenführer e als . am rechten Warenrande stehend
betrachten.
Nun geht der Fadenführer e wieder nach links bis in
die Stellung, die er beim ersten Auswärtsrücken (Abb. 3 und d.) einnahm, und der
gelegte Faden d wird koliert und die neue Maschenreihe fertiggestellt (Abb. S in
Draufsicht und Abb. 9 in Vorderansicht). Wenn beim Ausarbeiten dieser Maschenreihe,
und zwar erfindangsgeinäf während der tiefsten Abschlagsteilung der Stuhlnadeln,
der Fadenführer e um weitere zwei Teilungen weiterrückt (Abb. zo und i i), so nimmt
der Faden d wieder seine Schräglage nach Abb. 3 und 4. ein. Da aber die beim ersten
Zunehmen nicht erfaßte Nadel :1 vor dem Faden d aufstieg, ist ihr beim letzten Fadenlegen
(von rechts nach links) ebenfalls Faden -zugeteilt worden, der zwischen ihr und
der Nadel 3 zur Schleife l koliert wurde. Der Faden liegt also beim Nadelabstieg
unter dem Haken zit der Nadel .1. Die Fadenlage erlaubt nun, daß jetzt die andere
Abschlagplatine i.' mit ihrem Häkchen ii' den Faden (l erfaßt und nach vorn trägt.
so daß auch die Nadel 5 hinter den Faden d gelangt und beim späteren Fadenlegen
des Fadenführers c nach rechts hin unter Aufsteigen der Nadeln i bis ; umlegt wird
(Abb. 12 in Vorderansicht). Durch das Fadenlegen nach rechts und Kolieren sowie
Ausarbeiten der Maschen (Abt. 13) ist jetzt uni zwei Nadeln, nämlich 4. und
5, zugenommen worden, auf denen sich nun die Maschen o, p befinden. Beim weiteren
Auswärtsrücken in der angegebenen Weise «-erden nun immer zwei Nadeln hinzugenommen.
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Einen Querschnitt nach Linie A-B der Abb. I zeigt die Abb. 14. Danach
ist die neue Masche a. von der Stuhlnadel 2 tief zwischen die Abschlagplatinen g
und g1 gezogen worden. Der Schnitt nach Abb. i ist z. T. unmittelhar rechts neben
der Platine g vorbeigeführt, damit die Nadel a und die Masche a vor der Abscdllagplatinebl
deutlich zu erkennen sind. Die sichtbare Platine q ist in den Platinenkopt r vollständig
zurückgezogen. In dieser Stellung der maschenbildenden Teile findet das zusätzliche
Auswärtsrücken des Fadenführerst e statt. wie es in . den Abb. 3 titlcl . s s owie
Abb. io und i i dargestellt ist.
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Der besseren Übersicht wegen ist in Abb. c@ litir die in den Abschlag
gezogene Maschenreihe dargestellt. In den Abb. i i und r2 sind die beiden letzten
Masclienreilien angedeutet.
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Bei der Herstellung von Ringelware wird bekanntlich mit mehreren,
z. B. drei Fadenführern gearbeitet, die in gleichmäßiger Reihenfolge miteinander
abwechseln, derart, daß also bei drei Fadenführern der erste seinen Faden für die
erste, vierte, siebente, zehnte "isf. :Maschenreihe legt, der zweite für die zweite,
fünfte, achte usf. und der dritte für die dritte, sechste, neunte, zwölfte 1Iaschenreihe
usf. Bei Ringelware sind dic miteinander in gleichmäßiger Folge wechselnden Fäden
verschieden gefärbt; die Fäden können, aber auch alle die gleiche Farbe haben.
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Das hierbei gemäß der Erfindung stattfindende Fadenführerspiel ist
in Abb. 15 veranschaulicht; eine Darstellung der hierzu dienenden mechanischen Einrichtung
erscheint nicht erforderlich, da diese Einrichtung b,2-kannt ist und deshalb nicht
als Teil der Erfindung beansprucht wird.
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Dagegen wirkt hier das erfindungsgemäße Weitern insofern fortschrittlich,
als beim Arbeiten mit mehreren Fadenführern der sonst immer noch zu feste Rand in
einer Weise aufgelockert wird, wie er wohl erstrebt, aber bisher nur durch Abwerfen
der Randmasche an den Warenrändern erzielt werden konnte. Die letztere Arbeitsweise
bewährt sich aber nicht, weil mit der erreichten Auflockerung ein sehr unsauberer
Rand entsteht, der das Zusammennähen des Strumpfstückes erschwert und eine zu wulstige
Naht ergibt.
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Als Ausgangsstellung sei angenommen, wie die oberste Reihe der Abb.
15 zeigt, daß am linken Rande der Ware der Fadenführer Il und am rechten die beiden
Fadenführer I und 111 stehen. Jetzt geht zur Bildung der erste n Maschenreihe
der Fadenführer 1 von recht: nach links; die Stellung der drei Fadenführer nach
dieser Maschenreibe ist in der zweiten Reihe der Abb. 15 wiedergegeben. Nun geh:
zur Bildung der zweiten Maschenreihe der Fadenführer 1I von links nach rechts; es
ergibt sich die Stellung für die dritte Reihe der Abb. 15. Darauf geht der Fadenführer
ITI von rechts nach links, so daß nach der Bildung der dritten Maschenreihe die
Fadenfiilirer gemäß der vierten Reihe in Abb. 15 stehen. fetzt tritt wieder der
Fadenführer I in Wirkung und geht von links nach rechts (fünft-_ Reihe der Abb.
15): danach geht der Fadenführer Il von rechts nach links (sechste Reihe
der Abb. 15) und schließlich der Fadenführer III von links nach rechts, so daß also
nach Herstellung von sechs Maschenreihen die drei Fadenführer, tvie die siebente
Reihe der Abb. i 5 zeigt, wieder ihre Ausgangsstellung erreicht haben. Dieses Spiel
kann sich daxiit beliebig oft wiederholen.
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Diese an sich bekannte Arbeitsweise mit mehreren, z. B. drei Fadenführern
läßt sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit besonderem Vorteil
ausnutzen, weil sich dabei, wie bereits näher beschrieben, ein besserer Rand ergibt
als bei der bisher üblichen Durchführungsform des Verfahrens. In Abb. 15 ist die
sich beispielsweise beim Gebrauch von drei Fadenführern ergebende Einstellung der
Fadenführer punktiert angegeben.
Die Ausgangsstellung der Fadenführer
ist bei dem Verfahren nach der Erfindung die gleiche, wie oben beschrieben. Wenn
nun geinäß der Erfindung nach den Abb. r bis 13 geweitert werden soll, so wird am
Ende der Reihe i' (Abb. 15, 16) bzw. der Bewegung des von rechts, kommenden Fadenführers
I der Fadenführer II mit eingeschaltet und beide rücken. während die Nadeln 8 bis
17 (Abb. 16) zum Abschlagen heruntergegangen und die Platinen q zurückgezogen sind
(Abb. 3, 4., 10, i r, 1d.), um zwei Nadeln 15, 16 nach außen in die in der zweiten
Reihe der Abb. IS punktiert wiedergegebene Stellung entsprechend der Maschenreihe
i' des Maschenbildes der Abb.16.
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Während nun der Fadenführer II nach rechts gleitet, um seinen Faden
für die folgende Maschenreihe a' (Abb. 16) zu legen, bleibt der Fadenführer I stehen.
Der Faden dieses Fadenführers I legt sich zwar an die äußere Nadel an, er ist aber,
da sein Fadenführer nicht nach rechts geht, vom Kolieren ausgeschlossen und kann
deshalb keine Masche an der hinzugenommenen Nadel mit bilden. Es ist also an der
linken Seite um eine Nadel 15 nur vom Fadenführer II zugenommen worden.
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Auf der rechten Seite bewegen sich dann die Fadenführer II und III
zum Weitern um zwei Nadeln io, g nach außen, wie in Reihe 3' der Abb. 15 punktiert
angedeutet.
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Tun gleitet der Fadenführer III allein nach links hinüber (Reihe 4
der Abb. 15), um den Faden für die Maschenreihe 3' der Abb. 16 zu legen, während
der Fadenführer II stehenbleibt. Dadurch ist am rechten Warenrande eine Nadel io
vom Fad-enführer III hinzugenommen worden, und zwar in derselben Weise wie auf der
linken Seite die Nadel 15 durch den Fadenführer 1I (vgl. auch Nadel 3 in Abb. 5
und 6). -Bis jetzt hat das Warenstück an jeder Seite um eine Masche zugenommen,
obgleich die betreffenden Fadenführer um zwei-Nadelnauswärts gerückt wurden.
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Wenn der Fadenführer III in der Reihe 3' der Abb. 15 (Maschenreihe
3' der Abb. 16) nach links hinübergegangen ist, und zwar bis in die Endstellung
des ersten Auswärtsrückens (Abb.3 und 4.), wird der nächsten Außennadel 16. entsprechend
der Nadel 4. der Abb.8, 9, zunächst Faden vorgelegt und dann koliert, der beim Stuhlnadelabstieg
unter -den Nadelhaken gelangt. Während des Abschlagens bewegen sich dann beide Fadenführer
I und III um zwei Nadeln nach außen (punktierte Stellung in Reihe 4' der Abb. 15
und Vorgang gemäß Abb. io und i i), wobei eine weitere Außennadel 17 (wie die Nadel
5 der Abb. io, ii) mit Hilfe der Abschlagplatine i hinter dem Faden aufsteigen kann.
Beim folgenden Rechtsgang des Fadenführers 1
wird daher auch diese Nadel 17
umlegt (Maschenreihe 4 der Abb. 16), so daß nun: um die Nadeln 16 und 17 zugenommen
wurde. Die linke Randmasche der Maschenreihe q.' wird also mit dem Faden des Fadenführers
I gebildet.
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Der Fadenführer III bleibt stehen, und der Fadenführer I, der auf
der linken Seite jetzt zwei Nadeln zugenommen hat (Maschenreihe q.' der Abb. 16),
gleitet nach rechts bis zu dem dort stehengebliebenen Fadenführer II, und das zweinädlige
Zunehmen findet in der soeben beschriebenen Weise (Abb. io bis 13) reit dem Fadenführer
II auf der rechten Seite beim Arbeiten der Reihe 5' statt (Abb. 16). Auf diese Weise
kann abwechselnd rechts und links so oft um zwei Nadeln ge@veitert werden, wie man
Bedarf hat. Andererseits kann. aber an beliebiger. Stelle auch in gleicher Breite
«reitergearbeitet werden.
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Wesentlich bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung zum Arbeiten
mit drei Fadenführern ist also, daß nach Verbreiterung des Warenstückes auf beiden
Seiten um je eine Masche jeder ferner am Warenrande ankommende Fadenführer der zweiten
der hinzugekommenen Nadeln Faden vorlegt, der koliert wind, und der anschließend
arbeitende Fadenführer die dritte der hinzugekommenen Nadeln umlegt, so daß also
um zwei Nadeln geweitert wird.
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Die an Hand der Abb. 15 und 16 beschriebene Arbeitsweise gemäß der
Erfindung läßt sich auch in der Weise durchführen, daß zum Weitern in jeder Reihe
statt beider Fadenführer nur derjenige um zwei Nadeln nach auswärts bewegt wird,
der in dieser Reihe den Faden gelegt hat und nunmehr stehenbleibt. Da hierbei in
den ersten drei Maschenreihen jeder Fadenführer einmal Faden legt und am Ende seiner
Reihe um zwei Nadeln wohl nach außen rückt, aber dann dort stehen---bleibt;-kann
das Zunehmen erst bei der vierten Reihe begingen, in welcher der zuerst hinausgerückte
Fadenführer erstmalig aus seiner Auswärtsstellung zum Fadenlegen gelangt.