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Verfahren, Übergabeplatine und Rundstrickmaschine zur Herstellung
von Milanese- und anderen Kettenwirkwaren ähnlichen Maschenwaren Die Erfindung betrifft
eine Verbesserung zur Herstellung von Milanese- oder anderer Kettenwirkwaren ähnlichen
Kulierwirk- bzw. Strickwaren ohne Kettenfäden nach Patent 741: 592 sowie für solche
Waren mit eingebundenen Schußfäden.
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Die Verbesserung bezieht sich auf ein Verfahren zum Übergeben von
Fadenhenkelschleifen und für dieses Verfahren zur Anwendung kommenden Übergabeplatinen,
die auf der Nadelrückenseite gelagert und betätigt werden, sowie auf die in diesem
Patent insbesondere zu den Abb. 45 bis 4.8 dargestellten Bewegungen der Nadeln zu
den Übergabeplatinen.
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Das Verfahren zur Herstellung derartiger Waren besteht grundsätzlich
darin, daß zwischen und über allen oder bestimmten, nicht benachbarten Nadelmaschen
befindliche Fadenhenkelteile so viel länger gearbeitet werden als die gewöhnlichen
Nadelmaschenschleifen, um beim Maschenbilden einer folgenden Maschenreihe durch
die Nadelmaschen derjenigen Maschenreihe, mit der diese Fadenhenkelteile gebildet
sind oder durch die Nadelmaschen einer folgenden Maschenreihe hindurchgezogen und
in einer solchen folgenden Maschenreihe von der Nadel, die in einer der vorhergehenden
Reihen die langen Henkelschleifen nicht verarbeitet haben, oder auf einer seitlich
davon liegenden Nadel mit der gewöhnlichen Nadelmasche der jeweiligen Maschenreihe
zusammen mit zur Nadelmasche gebildet zu werden. Dadurch entstehen Kettenwirkwaren
ähnliche Maschenbildungen, da die Querverbindung der Nadelmaschen einer Maschenreihe
nicht aus Platinenmaschen, sondern aus Maschenschenkelteilen, die eine Querverbindung
der
Nadelmaschen einer Maschenreihe zu den Nadelmaschen einer folgenden
Maschenreihe herbeiführen.
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Diese längeren Fadenhenkelschleifen, die zu diesem Zwecke zwischen
zwei nicht benachbarten Nadelmaschen und über mindestens einer Nadelmasche hinweggehend
gebildet sind, werden von Übergabeplatinen gehalten und mittels dieser auf die Nadeln
zum Verarbeiten in einer folgenden Maschenreihe übertragen. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren sollen die Henkelschleifen ferner nicht nur von zwei Übergabeplatinen
beiderseits der Nadel getragen werden, sondern auch für bestimmte Arbeitsweisen
nur von einer Übergabeplatine zwischen den Nadeln, wozu dieselben eine besondere
Form erhalten.
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Die Voraussetzung, eine solche Kulierwirkware in Kettenwirkwarenbindungen
als dichte und nadelfeste Maschenware zu arbeiten, ist, daß die Übergabeplatinen
zum Übergeben der Fadenhenkelschleifen auf die Nadeln zum Mitbilden von Maschen
eine diesen Erfordernissen entsprechende Gestaltung haben müssen und daß ebenso
die Nadelbewegungen daraufhin abgestimmt sind.
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Das Verarbeiten der Fadenhenkelschleifen, die über eine oder mehr
Nadeln hinwegliegend kullert worden sind und dann auf die Nadeln zum Bilden von
Maschen übergeben werden, setzt voraus, daß beim Nachobengehen der Nadeln in ihrer
höchsten Stellung die Fadenhenkelschleifen von den auf den Nadeln befindlichen Maschen,
die bis unterhalb der Zunge auf den Nadelschaft gebracht werden müssen, von den
Übergabeplatinen noch auf den Zungen im genügenden Abstand gehalten werden. Dieses
Auseinanderhalten der Fadenhenkelschleifen, die auf der Oberkante der Platinen liegen,
von den Maschen, die an der Unterkante derselben nach unten gehalten werden, erfordert
insbesondere, wenn die Fadenhenkel nur von einer Übergabeplatine gehalten werden
und unter Berücksichtigung, daß die Maschen beim Nachobengehen der Nadeln noch etwas
über die Platinenunterkante hinaus nach oben mitgenommen werden, zur sicheren Durchführung
dieses Vorgangs eine über das Maß, das zum Kulieren der Schleifen auf der Platinenoberkante
benötigt wird, hinausgeht. Dieser Nachteil soll nach der Erfindung dadurch beseitigt
werden, daß, während die Maschen von den Zungen auf den Nadelschaft gebracht werden,
die Fadenschleifen auf einem Punkt der Oberkante der Übergabeplatinen liegen, der
höher ist als der Punkt, auf den dieselben kullert werden.
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Dabei ist es nachteilig, wenn alle Nadeln der beiden Nadelgruppen
nacheinander nach oben gebracht und somit alle Maschen gleichzeitig über den größten
Umfang der Nadel, das ist die Nadelbrust und Zunge, gespannt gebracht werden, wodurch
das Bilden von Maschen, die kleiner sind als der größte Nadelumfang, unmöglich gemacht
wird. Die nach der Erfindung hierfür gegebendste Bewegung der Nadeln ist, daß die
Nadeln der beiden Nadelgruppen so zueinander nach oben bewegt werden, daß vorerst
mindestens eine Nadel um die andere der einen Gruppe so weit nach oben bewegt wird,
bis deren Maschen über den größten Umfang derselben, also deren Brust und geöffnete
Zunge, gebracht ist, während die Maschen auf den Nadeln der anderen Gruppe sich
noch auf deren schwachen Hakenteil befinden. Dadurch, däß die Maschen durch diese
Nadelbewegung leichter über die stärksten Stellen der Nadel gebracht werden, wird
die Ware bzw. die Masche von denselben nicht mehr so weit mit nach oben genommen,
und ein sicheres Auseinanderhalten von Masche und Henkelschleife ist damit gegeben.
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Vor allem muß bei dieser Aufwärtsbewegung der Nadeln noch darauf geachtet
werden, daß durch den Auftrieb derselben in ihre höchste Stellung, daß Auseinanderhalten
von Masche und Henkelschleife nicht dadurch gefährdet ist, daß die Nadeln durch
den Aufschwung weiter als in die erforderliche Höhe nach oben ausgetrieben werden.
Dieser Nachteil kann leicht eintreten, wenn die Nadeln nicht in der bestimmten Höhenstellung
zwangsläufig in ihrer Schloßbahn geführt werden. Diese Höhenstellung ist entsprechend
dem Größer- und Kleinerarbeiten der Maschen und Henkelschleifen durch das Höher-
und Tieferstellen der Rippscheibe, in der die Platinen gelagert sind, veränderlich.
Ferner ist bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise der Übergabeplatinen noch zu berücksichtigen,
daß durch das Vorbringen der länger kullerten Fadenhenkel (Henkelschleifen) zum
Übergeben auf die Nadeln, diese mehr Faden als die kullerte Länge benötigen. Bei
einer lockeren Ware wäre das Übergeben der Henkelscheifen noch möglich; unmöglich
dagegen ist es aber bei der erstrebten nadelfesten und dichten Ware, weil bei solcher
Ware die Schleifen von gewöhnlicher Größe schon aus einem Mindestmaß an Faden gebildet
sind, so daß sie, wenn auch nur vorübergehend, ohne Fadenreißen keinen Faden an
die große Henkelschleife abgeben können.
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Dieser Nachteil soll nach der Erfindung beseitigt werden, dadurch,
daß die langen Henkelschleifen auf einem Punkt kullert werden, der auf der Übergabeplatine
höher liegt als der Punkt bzw. die tiefste Stelle der Übergabekehle, durch die die
Schleifen vor und über die Nadeln gebracht und übergeben werden. Durch diese tiefere
Lage der Henkelschleifen beim Übergeben tritt somit keine Vergrößerung derselben
ein.
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Das Übergeben und das auf der geöffneten Zunge Halten der Henkelschleifen
haben bekanntlich den Zweck, dieselben im folgenden Maschenbildungsvorgang zur Masche
zu verarbeiten. Bevor ein Übergeben der Henkelschleifen vor sich gehen kann, muß
dafür gesorgt werden, daß die durch das vorangegangene Abschlagen der Maschen geschlossenen
Zungen wieder geöffnet sind. Dazu ist eine zusätzliche kurze Auf-und Abwärtsbewegung
der Nadeln vor dem Übergabevorgang erforderlich. Diese zusätzliche Bewegung kann,
um die Bewegungsbahn der Nadeln für einen Maschenbildungsvorgang dadurch nicht zu
verlängern, für die eine oder andere Nadelgruppe je nach der Bewegung, die diese
auszuführen haben, im Bereich der maschenbildenden Bewegung der anderen Nadelgruppe
liegen.
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Beim Einlegen von Schußfäden, die zwischen den Maschen und Henkelschleifen
gelegt und dadurch mittels eines Fadenführers unterhalb der Übergabeplatinen hinter
die aus der Kammhöhenstellung nach oben gehenden Nadeln gebracht werden müssen,
sind
zu diesem Zweck nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die
Übergabeplatinen auch noch so geformt, daß sie eine solche Arbeitsweise zulassen.
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In der Zeichnung sind als Beispiel die Übergabeplatinen und die Verfahrensweisen
der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen Fig. i die Form der erfindungsgemäßen Übergabeplatine, Fig.
2 bis 7 die Wirkungsweise der Übergabeplatinen zu den Nadeln, in Seitenansicht und
Vorderansicht, Fig. 8 die Bewegungskurve (Schloßteile) der Nadeln in erfindungsgemäßer
Ausführung, in Vorderansicht, Fig. g die Anwendung der Übergabeplatinen beim Einlegen
eines Schußfadens, in Seitenansicht, Fig. io bis 12 die erfindungsgemäßen Nadelbewegungen,
in Vorder- und Seitenansicht.
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Die in Fig. i dargestellte erfindungsgemäße Form der Übergabeplatine
P1 und P`-' ist nun geeignet, den Bedingungen, die an der Herstellung einer dichten
und nadelfesten gearbeiteten :Maschenware nach Patent 741 592 gestellt werden,
gerecht zu werden, insbesondere auch in dem Falle, wenn Henkelschleifen 3 von nur
einer Übergabeplatine auf die Nadeln übergeben werden sollen. Zu diesem Zweck sind
Übergabeplatinen P1 und P' von zwei verschiedener Länge vorgesehen, von denen jede
für sich in einer Bewegungsbahn betätigt werden kann (ähnlich der Nadeln wie bei
Interlock-Rundstrickmaschinen) und so in der Strickmaschine eingesetzt ist, daß
mindestens eine kurze Platine P1 mit einer langen Platine P' abwechselt.
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Zur Durchführung der erforderlichen Arbeitsweisen ist die Übergabeplatine
so gestaltet, daß ihre Oberkante am vorderen freien Ende mit einem geraden Teil,
dem Kulierpunkt Pa, beginnt, dann anschließend nach hinten durch einen schrägen
Anstieg Pe sich ein höher liegendes Stück gerade Kante PS befindet (welches zum
Auseinanderhalten der Henkelschleifen von den Maschen dient), die dann schräg nach
hinten abfällt und wieder nach vorn und oben ansteigend eine Kehle Pb bildet, die
tiefer liegt als der Kulierpunkt Pa. Die Nase Pn liegt höher als der Kantenteil
Ps, um die Henkelschleifen 3 beim Übergeben in die Kehle aufzunehmen. Die Unterkante
Pa am freien Ende der Platine verläuft ein Stück gerade und parallel zum Oberkantenteil
Pa und fällt dann durch eine Schräge Pe nach hinten und unten zur Hauptunterkante
Pk ab. Im übrigen kann die Übergabeplatine die Form der Nadeln haben.
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Die Wirkungsweise, die diese Übergabeplatinen beim Maschenbilden entsprechend
ihrer Form ausführen, ist folgende Das Kulieren der länger als gewöhnlichen Henkelschleifen
3 (Fig. 2) erfolgt auf einer Stelle Pa ihrer Oberkante, die tiefer liegt als der
Teil der Oberkante, auf dem die Henkelschleifen 3 gehalten werden, wenn die Maschen
4 und Henkelschleifen 3 auf den Nadeln so auseinandergehalten werden müssen, daß
die Maschen 4 unterhalb der geöffneten Zunge auf den Nadelschaft gebracht und die
Henkelschleifen 3 noch auf der Zunge verbleiben sollen (Fig. 4). Zum Zweck des sicheren
Auseinanderhaltens muß die Übergabeplatine an dieser Trennstelle von der Unterkante
Pk bis zum Punkt PS der Oberkante höher sein als der Kulierpunkt Pa und die Übergabekehle,
um einen genügend großen Raum für diesen Vorgang zur Verfügung zu haben, ohne daß
damit das Kulieren der Henkels chleifen 3 in ihrer Länge von der Höhe der Kantenstelle
PS abhängig ist.
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Vor allem, wenn die Henkelschleifen 3 über nur einer Übergabeplatine,
P1, P', kuliert und demzufolge dieselben auch nur von einer Übergabeplatine übergeben
werden, macht sich das Höherlegen der Kante PS für den Trennvorgang besonders notwendig.
Da in diesem Falle die Henkelschleifen 3, von unten von der Ware ausgehend, schräg
nach oben über die Nadelteilung bzw. über die Nadel zur Oberkantenstelle PS hinweg
liegen (wie Fig. 7 zeigt), so daß nur durch die Höhenlage der Kante PS eine günstige
Henkellage zum Getrennthalten der Masche 4 von den Henkelschleifen 3 zu den Zungen
Z der Nadeln N' und N' erreicht wird.
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Die hinter der Oberkantenstelle PS der Übergabeplatine befindliche
Kehle P'' dient zum Übergeben der Henkelschleifen auf die Nadeln und ist so tief
eingeschnitten, daß ihr tiefster Punkt noch tiefer liegt als der Punkt pa, auf den
die Henkelschleifen kuliert werden. Dadurch wird vermieden, daß die Henkelschleife
beim Übergeben vor und über den Nadelkopf hinweg ein Übermaß an Faden benötigt,
das wesentlich mehr ist als die Länge, in der diese Henkelschleife kuliert wurde
(Fig. 3).
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Das Übergleiten der Henkelschleifen 3 von dem Kulierpunkt Pa auf den
Punkt PS und in die Übergabekehle Pb wird durch die schräg nach hinten ansteigende
Stelle Pe der Oberkante ermöglicht und ferner dadurch, daß zu diesem Zeitpunkt die
Nadeln schon wieder aus ihrer tiefsten Kulierstellung etwas nach oben gegangen sind,
wodurch die Henkelschleifen 3 nicht mehr auf dem Kulierpunkt pa aufliegen. Nach
der Übergabe der Henkelschleifen 3, das ist dann, wenn die Nadel mit ihrem Haken
in die Henkelschleife eingetreten ist, bewegen sich die Übergabeplatinen so weit
zurück, daß der Teil der Oberkante PS bis zur Unterkante P7° die Henkelschleife
3 im erforderlichen Abstand zur Masche 4 hält (Fig. 4). Die Kehle Pb muß so schräg
eingeschnitten sein, daß bei der Rückwärtsbewegung der Übergabeplatine die Henkelschleife
3 leicht aus der Kehle Pb heraus auf den Kantenteil PS gleiten kann.
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Die Gestaltung der Unterkante der Übergabeplatine P1 und P2 an ihrem
freien Ende, die durch eine Schräge Pe nach vorn und oben ansteigt und dann wieder
parallel mit dem Kulierpunkt Pa bis zum Ende verläuft, ist zum Zwecke des Einlegens
eines Schußfadens erforderlich. Diese Aussparung Pe und Pd der Unterkante ist so
gehalten, daß sie nur unter dem Kulierpunkt Pa zu liegen kommt, so daß die
Höhe und Länge des Trennpunktes PS zur Unterkante Pl# erhalten bleibt (Fig. i).
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Der dadurch geschaffene Raum ermöglicht es, einen Schußfadenführer
S,' so weit zwischen den in Höhe der Zylinderoberkante (Kammhöhenstellung) stehenden
Nadeln NI, N' und den Übergabeplatinen P mit seinem Fadenaustritt
einzustellen, daß der Schußfaden
S bis hinter die Nadeln gebracht
werden kann (Fig. 9 und i2).
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Die Fig. i2 zeigt, daß z. B. nach dem Kulieren und Abschlagen der
Maschen einer Teilreihe b durch die Nadeln N2 der Schußfaden S eingelegt wird, wozu
auch die Nadel Ni- der vorangegangenen Teilreihe a tiefer abgezogen werden, so daß
alle Nadeln mit ihren Köpfen, nicht höher als die Zylinderoberkante stehend, unter
den Schußfadenführer vorbeigehen. Sofort nach dem Schußfadenführer SF gehen die
Nadeln der einen oder der beiden Nadelgruppen NI, N2 nach oben in ihre Bewegung
X zum Zungenöffnen, wodurch ein sicheres Hinter-die-Nadel-Bringen und Eingeschlossenhalten
des Schußfadens S erreicht wird, da bei dieser Aufwärtsbewegung dieser Nadeln die
Übergabeplatinen P noch nicht nach vorn in die Übergabestellung bewegt werden, sondern
noch in ihrer Kulierstellung verbleiben.
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Die Bewegung X der Nadeln zum Zungenöffnen macht sich vor dem Übergeben
der Henkelschleifen 3 auf die Nadeln erforderlich, damit die Henkelschleifen in
den Haken und auf der geöffneten Zunge zu liegen kommen. Diese kurzen Bewegungen
können bei einer Rundstrickmaschine zwischen zwei Arbeitsstellen (Systemen) wie
in Fig. 12, oder auch innerhalb einer Arbeitsstelle wie in Fig. io vorgenommen werden,
je nachdem, wie es die Arbeitsfolge und Arbeitsweise der Nadeln der beiden Gruppen
und Übergabeplatinen zuläßt. Beim Beispiel Fig. io und 12 arbeiten die Nadelgruppen
N', N2 in der Reihenfolge so, daß die Nadeln N1 in Fig. io in Pfeilrichtung R Maschen
bilden und im folgenden Maschenbildungsvorgang die Nadeln N2, wodurch während dieses
Maschenbildungsvorgangs ohne Übergabevorgang die Bewegung X zum Zungenöffnen der
Nadeln NI innerhalb dieser Arbeitsstelle erfolgen kann. Wird der darauffolgende
Maschenbildungsvorgang mit Übergabevorgang wieder von den Nadeln 11T2 ausgeführt
(Fig. i2), dann muß das Öffnen der Zungen für diese Nadeln zwischen den beiden Arbeitsstellen
erfolgen.
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Wie schon vorangehend ausgeführt, macht sich die Erhöhung des Oberkantenteiles
PS der Übergabeplatine zur Unterkante Pk -derselben dadurch notwendig, da beim Aufwärtsgehen
der Nadeln die Maschen entsprechend ihrer Länge mit über die Unterkante Pk nach
oben genommen werden, vor allem, wenn die Maschen 4, klein gebildet, die Nadel fest
umschließen, so daß dadurch der Raum zum Auseinanderhalten von Maschen und Henkelschleifen
verringert wird (Fig. 4).. Dieser Nachteil soll nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung mit durch die Bewegung der Nadeln beseitigt werden, der insbesondere dann
auftritt, wenn beim dichten, nadelfesten Arbeiten der Ware die Maschen etwa in der
Größe, die dem Umfang des Nadelschaftes unterhalb der geöffneten Zunge entspricht,
gebildet werden. Es muß deshalb vermieden werden, die Aufwärtsbewegung der Nadeln
der beiden Gruppen N', N2, wie z. B. im Patent 741592 gemäß Fig. 45 bis 48,
nach dem Übergabevorgang gleichzeitig auszuführen, wodurch die Maschen eine nach
der anderen auf einmal über die stärksten Nadelstellen der Brust B und geöffneten
Zunge Z gebracht werden müssen, so daß die Maschen, die nicht die Größe entsprechend
dieses Nadelumfangs haben, keine Fadenreserve von den benachbarten Maschen holen
können, nicht nur schwer über diese Stellen gleiten, sondern teilweise zerreiß.-n.
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Erfindungsgemäß wird demzufolge die Bewegung der Nadeln N'- und N2
so vorgenommen, daß vorerst die Nadeln einer Gruppe NI- oder N2, das ist mindestens
eine Nadel um die andere, nach oder während des Übergabevorgangs aus ihrer Stellung,
bei der sich die Maschen 4 noch auf dem schwachen Teil über der Nadelbrust B befinden,
so weit nach oben bewegt, bis deren Masche 4 sich unterhalb der geöffneten Zunge
Z auf den Nadelschaft befinden, worauf dann die Nadeln der anderen Gruppe N2 oder
NI diese Aufwärtsbewegung ausführen (Fig. ii und i2). Die Fig. ii zeigt im
Schnitt ii-ii aus Fig. 12 in Seitenansicht die Stellung der Nadel N1 in ihrer höchsten
Aufwärtsbewegung mit der Masche 4 unterhalb der geöffneten Zunge Z auf den Nadelschaft,
während die Masche 4 der anderen Nadel N2 noch auf dem schwächsten Teil derselben
zwischen Haken und Brust hängt, wodurch die Masche ¢ der Nadel NI beim Ausweiten
Faden von der Masche 4 der Nadel N2 holen kann. Beim Nachobengehen der Nadel N2
kann dann die Masche 4 der Nadel N2 beim Ausweiten etwas Faden von den Maschen 4
der Nadel NI holen. Durch eine solche Arbeitsweise der Nadeln wird auch das
Auseinanderhalten der Masche 4 von der Henkelschleife 3 wesentlich begünstigt, da
die Masche 4 leicht über die Nadelbrust B und Zunge Z mittels der Unterkante Pk
der Platinen gebracht werden können. In Fig. 12 ist die Aufwärtsbewegung der Nadeln
N1 und N2 beispielsweise in der Reihenfolge zueinander in Rückansicht dargestellt.
Vorteilhaft gehen die beiden Nadeln N' und N2 zusammen während des Übergabevorgangs
der Henkelschleifen 3d, 31 aus ihrer Stellung unterhalb der Übergabekehlen
Pb so weit nach oben, bis sie mit ihren Haken in die Henkelschleifen 3a, 3b eingetreten
sind, worauf dann die Nadel NJ der einen Gruppe ihre Aufwärtsbewegung unterbricht
und die Übergabeplatine P wieder aus der Übergabestellung (Fig. 3) zurückgehen können.
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Damit die Aufwärtsbewegung der Nadel in die Trennstellung von Masche
4 und Henkelschleife 3 immer zwangsläufig in die jeweils erforderliche Höhenstellung
zur Übergabeplatine gemäß Fig.4 geführt wird, sind ferner bei einer nach dem Verfahren
der Erfindung arbeitenden Rundstrickmaschine die Schloßteile, das Auftriebschloß-
und Gegenschloßteil, daß den Nadeln die Aufwärtsbewegung erteilt, auf einen Verstellbolzen
gemeinsam angeordnet. Eine beispielsweise Ausführung der Schloßteile ist für eine
Nadelgruppe in Fig. 8 dargestellt. Durch den Kanal K laufen in Pfeilrichtung die
Nadelfüße. Auf den Verstellbolzen i sind die beiden Schloßteile, das Schloßteil
ib für den Auftrieb der Nadeln in die höchste Stellung Fig. 4 und das Gegenschloßteil
id, das verhindert, daß die Nadeln durch ihren Aufschwung höher als gewollt geführt
werden, befestigt. Der Kanal K ist demzufolge bei der Stelle i° durch die Schloßteile
id und ib nur so weit gehalten, daß der Nadelfuß mit geringem Spiel durchgehen kann.
Wird nun infolge
Veränderung der Länge der Henkelschleifen die Rippscheibe
R in ihrer Höhenlage zum Nadelzylinder C verändert, so kann das Nadelauftriebsschloßteil
1d, 11
durch den Verstellbolzen 1 entsprechend nachgestellt bzw. eingestellt
werden. Damit kann in jedem Falle die Nadel in ihrer erforderlichen Höhenstellung
zur Übergabeplatine P, Fig. q., zwangsläufig geführt werden. Die durch den genannten
Nachteil auftretende Fehlerquelle, daß übergebene Henkelschleifen 3 gleichfalls
mit unterhalb der geöffneten Zunge der Nadel gelangen können, ist somit ausgeschaltet.
Auf den Verstellbolzen 2 sind, wie üblich, die Kulier- bzw. Abschlagsschloßteile
211, 21 angeordnet (Fig. 8).
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Das zuerst Ansteigen der Nadeln in die Stellung Fig. q. wird zweckmäßig
von den Nadeln der Gruppe ausgeführt, die gemäß Fig. 12 wieder zuerst vor dem Fadenführer
nach unten gehen.
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Die Aussparung der Unterkante Pd, P° am freien Ende der Übergabeplatine
P dient noch dem Zweck, daß beim Eintreten der Übergabeplatinen unterhalb des zu
kulierenden Fadens a, b zwischen die Nadeln die übergebende Henkelschleife
3 der vorhergehenden Reihe nicht in das Nadelzungengelenk nach unten gedrängt und
beim Schließen der Zunge zerschnitten wird (Fig. 5).
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Diese Arbeitsweisen nach der Erfindung ermöglichen nunmehr das Bilden
von Henkelschleifen und Maschen nur in solcher Länge, die für eine dichte und nadelfeste
Maschenware nach Patent 741592 erforderlich ist.