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Hakenplatine oder -nadel zum Aufnehmen und Übergeben von Maschen sowie
Verfahren zur Verwendung derartiger Platinen und flache Kulierwirkmaschine zur Ausführung
dieses Verfahrens Die Erfindung betrifft eine Hakenplatine oder -nadel zum Aufnehmen
und Übergeben von Maschen sowie Verfahren zur Verwendung derartiger Platinen und
eine flache Kulierwirkmaschine zur Ausführung dieses Verfahrens.
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Das wesentlichste Merkmal der erfindungsgemäßen Nadel bzw. Platine,
die sich insbesondere zum selbsttätigen Doppelrandumhängen mit jeder zweiten Schleife
der Anfangsreihe eignet, ist eine Kehle am freien Ende des Hakens oder auf deren
Haken, die zur Aufnahme der Schleifen in der Zeit dient, in der die Schleife von
der .erfindungsgemäßen Nadel bzw. Platine abgegeben wird. Im übrigen ist das erfindungsgemäße
Werkzeug eine Hakenplatine oder -nadel, in deren Haken die Maschen oder Schleifen
gehalten werden und deren Hakenöffnung mechanisch geschlossen werden kann oder bei
der der Haken so gestaltet ist, daß die Schleife, ohne daß ein mechanisches Schließen
oder Öffnen des Nadelhakens nötig ist, je nach Bedarf in die Hakenöffnung hinein-
oder aus ihr heraustreten kann, wobei jede Werkzeugeinheit aus zwei Platinen oder
Nadeln besteht, die im Abstand. der maschenbildenden Nadeln voneinander in einer
nur rechtwinklig, d. h. waagerecht oder annähernd waagerecht zu den maschenbildenden
Nadeln beweglichen Barre festgemacht
sind, und die Einzelnadeln
dieser Barre auf Lücke zu den maschenbildenden Nadeln stehen.
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Mit den Hakenplatinen oder -nadeln nach der Erfindung wird zur Verwendung
der Hakenplatine oder -nadel beim Übergeben der Anfangsschleifen beim selbsttätigen
Doppelrandum'hängen auf der flachen Kulierwirkmaschine so verfahren, ;daß die Schleifen
oder Maschen der Anfangsreihe außerhalb der Stuhlnadelreihe bei nur waagerechter
oder annähernd waagerechter Bewegung der Hakenplatinen oder -nadeln aus deren Haken
heraus und über deren Hakenöffnung hinweg in die Kehle der Hakenplatine oder -nadel
gebracht werden, von der aus die Übergabe idieser Schleifen auf die maschenbildenden
Nadeln, wiederum bei nur waagerechter oder annähernd waagerechter Bewegung, erfolgt.
Das kann z. B.. für das selbsttätige Übergaben der Anfangsschleifen des Doppelrandes
erfolgen, derart, daß diese Hakennadeln mittels ihres Rechens die Schleifen der
Anfangsreihe so lange abziehen, bis ein Stück .der Doppelrandware gebildet und abgezogen
ist, dann stehenbleiben, wonach der iDoppelrandstab eingelegt und die Ware gefaltet
wird, so daß durch das Abziehen der Doppelrandware mit dem Doppelrandstab die Schleifen
der Anfangsreihe aus dem Haken heraus auf den Schaft bis zu einem feststehenden
Anlegepunkt, der sich unter den Hakenplatinen oder -nadeln befindet, gezogen werden
und hierauf die Hakennadeln ein Stück mit der Hatkenöftnung vor den Anlegepunkt
zurückgehen und dabei die Anfangsschleifen ohne oder mittels mechanischen Schließens
der Hakenöffnung über diese hinweg in ihre Kehle nach dem freien Ende der Hakenplatine
oder -nadel zu gebracht werden, von ider aus,die Anfangsschleifen auf diemaschenbildenden
Nadeln übergeben werden.
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Dies hat den Vorteil, daß das Aus-dem-Haken-Bringen der Anfangsschleifen
bei ihrer Übergabe nicht in der Stuhlnadelrei!he erfolgt, wodurch alle schädlichen
Einflüsse durch Kollision der beiden Nadeln untereinander oder schädliche Beeinflussung
.der Schleifen durch den Haken nicht mehr vorhanden sind.
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Gemäß Odem weiteren Merkmal der Erfindung werden für die erfindungsgemäße
-Doppelplatine oder -nadel Hakenplatinen oder -nadeln mit besonders gestaltetem
Haken, die beim Einhängen und Abwerfen der .Schleifen nicht mechanisch geschlossen
oder geöffnet zu werden brauchen, vorgeschlagen. Demgemäß sind idie beiden Haken
einer Doppelplatine oder -nadel so ausgebildet, .daß ihre freien Enden so gebogen
sind, daß die seitlich und unterhalb der Platinen- bzw. Nadelschaftoberkante enden
und idadurch eine seitlich gelegene Hakenöffnung .bilden und dabei so zueinander
verschränkt sind, daß ihre Spitzen im Zwischenraum ihrer beiden Platinen oder Nadelschäfte
zusammentreffen oder in geringem Abstand voneinander stehen.
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Ausführungsbeispiele tder Erfindung werden in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen Abb. i bis 6 verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Nadelpaaren,
Ab'b. 7 bis 1q. verschiedene Stellungen der erfindungsgemäßen Nadeln beim Aufnehmen
einer Anfangsreihe von den maschenhildenden Nadeln, Abb. 13 a eine Vorrichtung
zum Ausschalten der senkrechten Bewegung der maschenbildenden Nadel, Abb. 15 bis
22 mit 2oa verschiedene Stellungen der erfindungsgemäßen Nadel beim Doppelrandarbeiten
und Übergeben an die maschenbildenden Nadeln, Abb. a3 idie Anordnung der erfindungsgemäßen
Nadeln in ihrer Barre und einen Teil der Vorrichtung zur Betätigung derselben.
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In .der nachfolgenden Beschreibung wird in bezug auf die erfindungsgemäße
doppelte Ha'ltenplatine oder -nadel der Einfachheit halber kurz von Doppelnadeln
gesprochen im Gegensatz zu Iden Stuhlnadeln, mit denen die maschenbildenden Nadeln
im allgemeinen gemeint sind.
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Eine Doppelnadel besonders vorteilhafter Art, ,die ohne mechanisches
Schließen und Öffnen der Hakenöffnung die Schleifen in ihrem Haken aufnimmt und
über diesen abwirft, ist in den Abb. i, i a und z dargestellt. :Als wirksame Einheit
dient in diesem Fall ein Nadelpaar, wie die Draufsicht Abb. 2 zeigt. Jedes Nadelpaar
ist als eine Ein= heit anzusehen, die im Gegensatz zur Einzelnadel künftig mit Doppelnadel
bezeichnet werden soll. Eine derartige Doppelnadel ist in Abb. z mit i gekennzeichnet.
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Abb. i und i a zeigen Seitenansichten der die Doppelnadel bildenden
Einzelnadeln mit verschiedener Anordnung der Kehle 1a am freien Ende der Nadel.
Bei der Nadel i mit der Kehle ja in der ausgezogenen Form nach Abb. i wird die Kehle
durch eine Schulter 1b und eine nach oben gezogene Nase 1c gebildet. Die Schulter
1b liegt dabei vor dem vom Haken umgrenzten Hakeninnenraum rd. Eine andere Art der
Kehlenbildung ist in Abb. i gestrichelt mit einer in liier Achsrichtung der Nadel
sich geradlinig nach vorn erstreckenden Nase je dargestellt. Bei der Nadel nach
Abb. i a ist die Kehle ja dadurch gebildet, daß die Schulter 1b, die :die hintere
Abgrenzung der Kehle bildet, sich auch auf dem Haken, also über dem vom Haken umgrenzten
Raum rd befindet.
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. Bei der Nadel nach Abb. i sitzt also die Kehle 1a vor dem Hakeninnenraum
rd, während sie bei der Nadel nach Abb. i a darüberliegt. Das freie Ende i f des
Haltens jeder Einzelnadel ist so weit nach hinten gezogen, daß es unterhalb der
Schaftoberkante 1g und seitlich von dieser hinter dem Hakeninnenraum rd liegt, so
daß im Seitenriß (Abb. i und i a) keine Hakenöffnung sichtbar ist. Die Hakenöffnung
wird also durch den seitlichen Abstand des Hakenendes 1f vom Nadelschaft gebildet.
Die Hakenenden 1f jeder Einzelnadel der Doppelnadel i sind zueinander verschränkt.
Die Verschränkung kann so weit erfolgen, daß sich die Hakenenden 1f ber'ü'hren (Aib-b.
2). Eine Schleife, die auf einer Einzelnadel hängt, kann demzufolge in den Hakeninnenraum
rd gezogen werden, während eine Schleife, die über der Doppelnadel i
hängt,
infolge der in den Schaftzwischenraum eingebogenen Hakenenden 1f nicht in den Hakeninnenraum
id gelangen kann, sondern über den Haken hinweggleiten muß und von der Kehle ja
gefangen wind. Die vorteilhaftere Ausführung von beiden ist jedoch die Hakennadel
oder -platine nach Abb. i a, da der Hakenkopf normal und nicht mit einem Ansatz
ic versehen ist. Der von den Haken mit verschränkten Enden einer Doppelnadel gleich
welcher Ausführung 4m Sinne der Erfindung .begrenzte Zwischenraum von der Ecke der
Kehle ia bis zum Beginn ih der Hakenverschränkung muß so lang sein, daß beim Übergeben
der in den Kehlen la der Doppelnadeln 'hängenden Maschen die in diesem Raum eintretende
Stuhlnadel darin Platz hat (Abb. 2 und 22).
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Die Nadeln nach den Abb. 3 bis 6 besitzen ebenfalls die Kehle ja.
Diese Nadeln unterscheiden sich dadurch von den Nadeln nach Abb. i, i a und 2, daß
das Hakenende 2f oder 3f wie gewöhnlich oberhalb der N adelschaftoberkante liegt
und daß diese Hakenöffnung mechanisch durch Drücken des Hakenendes gegen den .Schaft
geschlossen werden muß. In der Zeichnung sind sie als Doppelnadeln (Abb. 3 und 4.)
und in anderer Form in Abb. 5 und 6 dargestellt.
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Die Doppelnadel 2 gemäß .Abb. 4., von der eine Einzelnadel in Abb.
3 von der Seite gesehen dargestellt ist, besitzt wie gewöhnlich im Schaft eine Zasche
211, in die beim Schließen der Hakenöffnung durch Drücken des Hakenendes 2f dieses
Hakenende eingelegt wird. Diese Nadelkonstruktion setzt einen so breiten Nadelschaft
voraus, daß die Zasche eingedrückt werden kann, während die Nadel i platinenartig
dünn sein kann. Das -ist kein Nachteil, weil infolge der besonderen Übergabekehle
la sich der breite Nadelschaft während des übergebens nicht zwischen die Stuhlnadeln
stellt, sondern nur der flache Haken (Abb. q.).
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Die Nadel- bzw. Hakenausführung 3, die als Doppelnadel in Abb. 6 und
als Einzelnadel in der Seitenansicht in Abb. 5 dargestellt ist, wird ebenfalls durch
Drücken des Haltens geschlossen. Jedoch fehlt die bei der Nadel 2 erforderliche
Zasche 2a, und es wird das Schließen bei dieser Nadel dadurch erreicht, daß die
Hakenenden 3f bei der Nadel so gegeneinander verschränkt sind, daß sie sich seitlich
der einander zugekehrten Seitenkanten jeder Einzelnadel befinden.
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Durch Drücken des Nadelendes 3f gegen den Nadelschaft wird der \Tadelbaken
in die Form der Nadel nach Abb. i, i a und 2 gebracht, d. h. das Hakenende 3f befindet
sich seitlich vom Nadelschaft, so daß der Naidelhaken in seitlicher Projektion geschlossen
ist und über beiden Einzelnadeln hängende Maschen oder Schleifen über den Haken
hinweggleiten können. Auch der Schaft dieser Nadel kann wie die Nadel i aus dünnem
platinenartigem flachem oder angeflächtem rundem Halbzeug sein. Das Besondere ist
bei dieser Nadelausführung, daß für die Aufnahme der Schleifen der Anfangsreihe
die Hakenöffnung oberhalb des Nadel- oder Platinenschaftes liegt. In der im folgenden
beschriebenen Arbeitsweise wird unter Bezugnahme auf die verschiedenen Arbeitsstellungen
der beteiligten maschenbildenden Werkzeuge nach den Abb.8 bis 23 die Doppelnadel
i mit der hochgezogenen Nase je verwendet. Lediglich Abb.7 und ig demonstrieren
die Anwendungsmöglichkeit der Nadel 3.
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Ebenso kann natürlich die Nadel 2 verwendet werden, und ebenso können
die verschiedenartigen Kehlengestaltungen in ihrer verschiedenartigen Lage zum Innenraum
id des Nadelhakens an Stelle der in den Ausführungsbeispielen gewählten Nadel i
mit hochgezogener Nase je Verwendung finden.
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Die am Arbeitsgang bei der flachen Kulierwirkmaschine beteiligten
wesentlichsten Werkzeuge sind die Platinen q., die im Platinenkopf 5 .gelagert sind,
dessen Vorderkante die Preß'kante 5a bildet, die Abschlagplatinen 4.a und die Stuhlnadeln
7.
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Die Doppelnadeln i, sowie gegebenenfalls die Doppelnadeln 2 oder 3
sind in einer Barre 8 festgemacht, die vor der Stuhlnadelrei`he hin und her beweglich
angeordnet ist.
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In der nachfolgend beschriebenen Anwendungsart der erfindungsgemäßen
-.Doppelnadeln werden diese zum Einhängen und Übergeben der Anfangsreihe beim selbsttätigen
Arbeiten eines Doppelrandes verwendet.
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Die Bewegung der Doppelnadelbarre mit Doppelnadeln nach den Ausführungsbeispielen
2 und 3 (Abb. 3 bis 6), zum Aufnehmen der Anfangsschleifen in ihrem Haken, geschieht
wie gewöhnlich nach folgender Einstellung der Nadelhaken hinter den :Stuhlnadeln
7 (Abb. 7) während der Stu'hlnadelbewegung mit den Anfangsschleifen g von der Auftragstellung
in die Abschlagstellung. Diese an sich bekannte Aufnahmebewegung ist dadurch möglich,
daß idie Hakenöffnungen bei den Einzelnadeln -dieser Doppelnadel auf deren Nadelbrustseite
liegt.
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.Anders ist es bei den Doppelnadeln 2, bei denen sich die Hakenöffnungen
seitlich der Nadelschäfte befinden.
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Durch .die Verschränkung der Hakenenden der Doppelnadeln können diese
bei ihrer Bewegung zur Aufnahme der Anfangsreihe nicht wie üblich in allen Stellungen
der Stuhlnadeln zwischen denselben mit ihren Haken einmal hinter und dann vor die
Stuhlna-dein gebracht werden, sondern müssen in der Zeit, in der die Stuhlnadeln
in Abschlagstellung (Tiefstellung) stehen, über diesen -hin und her bewegt werden.
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Nach der Erfindung wird die nachfolgende Bewegungsweise der Doppelnadeln
zu den Stuhlnadeln beim Aufnehmen der Anfangsreihe vorgeschlagen.
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Vor Beginn der Anfangsreihe werden die Doppelnadeln i in die Abschlagstellung
der Stuhlnadeln, .die der in Abb. 8 dargestellten Stellung vorausgeht, mit ihren
Hakenenden 1f so weit unter die Presse vorgeschoben, daß die auf dem gewöhnlichen
Weg nach oben und nach unten gehenden Stuhlnadeln hinter den zueinander gebogenen
freien Hakenenden if zwischen den Doppelnadeln hindurch
nach öben
in adie Kulierstellung und nach unten in die Preßstellung gehen können. Nach dem
Kulieren (Abb. 9) einer Anfangsreihe bewegen sich die Stuhlnadeln wie gewöhnlich
wieder nach unten in die Abschlagstellung und legen dabei ihre Schleifen auf die
Oberkante ig der Doppelnadeln (Abb. io@und 12). Zu gleicher Zeit bewegen sich die
Doppelnadeln i zurück, wie Abb. i i zeigt, so daß die Stuhlnadeln mit ihren freien
Enden unter dem Hakenende if vorbeigehen und die auf jeder Einzelnadel hängenden
Schleifeng, dadurch, daß die verschränkten Hakenenden -in den Innenraum von einer
Schleife um die andere eintreten, durch ihre Seitenteile in den Hakeninnenraum jeder
Einzelnadel gelangen.
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Das Einbringen der Schleifen der Anfangsreihe bei dieser Nadel ohne
Hakenöffnung auf der Nadelbrustseite geschieht, wie Ab!b. 12 und 21 zeigen, dadurch,
daß die Hakenenden rf so weit seitlich oder zusammen gegeneinander-gebogen sind,
.daß die Seitenteile jeder Schleife 9 zwischen den Doppelnadeln i aufgefangen und
zwischen dem Schaft und dem Hakenende in den Haken eintreten müssen.
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Die nachfolgende Aufwärtsbewegung der Stuhlnadeln 7, die gewöhnlich,
wie Abb. i i als strichpunktierte Pfeillinie zeigt, nicht geradlinig, sondern in
einer Kurve nach der Preßkante 512 zu nach oben erfolgt, bringt die Stuhlnadeln
7 ohne Berührung mit den freien Enden if, die zueinander verschränkt sind, vorbei
aus dem Raum vor diesen (Abb. 1,4, gestrichelt) in ausgezogener Stellung hinter
diese Enden if. Das ist bei der zugrunde gelegten Nadel i notwendig, damit keine
Berührung ider seitlich ausgebogenen Haken der Einzelnadeln mit .den Stuhlnadeln
erfolgen kann.
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Es werden also erst alle Schleifen der Anfangsreihe von jeder Stuhlnadel
in den Abschlag und in die Haken jeder Einzelnadel der Doppelnadel gebracht. Hierauf
wird dann eine Schleife um die andere .von den Stuhlnadeln mittels Decknadeln oder
mittels Preßwerkzeugen während -des Arbeitens einer Leerreihe abgeworfen. Das Aufnehmen
der Anfangsreihe ist unter Bezugnahme auf die Abb. 8, io und i i bei gewöhnlicher
Arbeitgbewegung der Stuhlnadel beschrieben. Die Bewegungen der Doppelnadeln zur
Aufnahme der Anfangsschleifen sind entsprechend den Bewegungen der Stuhlnadeln abgestimmt,
die die normale Bewegung ausführen. Um zu vermeiden, daß bei der Preßbewegung der
Stuhlnadeln 7, die dabei gegen die Preßkante 5a und abwärts gehend bewegt werden,
nicht die seitlich verschränkten Haken if der Umhängenadeln unter die Haken der
Stü'hlnadeln gelangen, wodurch diese abbrechen würden, bleiben die Umhängenadeln
1, 2 oder 3 bis zur Beendigung .der Preßbewegung der #Stuhlnadeln mit ihren Haken
unter der Preßkante 5a (die in Abb. 8 und 9 ausgezogene Stellung) stehen und gehen
während der Bewegung der Stuhlnadeln von der Preßkante 511 weg bis in den Abschlag
in gewissem Abstand mit ihren Hakenif,2foder3f den Stuhanadeln7 folgend, in die
gestrichelt gezeichnete Stellung der Umhängenadel und Stuhlnadel Abb. 9. Vor .dem
jetzt folgenden nächsten Kuliervorgang wird ein Deckvorgang eingeschaltet, der die
Anfangsschleifen derjenigen Stuhlnadeln, die zischen den Einzelnä-deln jeder Doppelnadel
stehen, abwirft, so daß nur die zwischen den Doppelnadeleinheiten befindlichen Stuhlnadeln,
die in Abb. r4 mit 7' bezeichnet sind, ihre Schleifen behalten.
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Das Abwerfen der Anfangsschleifen, eine um die andere, von den zwischen
den Einzelnadeln jeder Doppelnadel befindlichen Stuhlnadeln 7 erfolgt entweder wie
bekannt mit Preßwerkzeugen, vGrteilhaft aber gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
mit Decknadeln io, von denen je eine vor diejenigen Stuhlnadeln eingestellt ist,
von .denen ,die Schleifen abgeworfen werden sollen.
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Um ein Abwerfen von Schleifen mittels Decknadeln, wie bekannt, ohne
Versatz der Deckmaschinenlaufrollen auf zusätzliche Exzenter vornehmen zu können,
wird wie folgt gearbeitet: Der Deckvorgang ,läuft genau so wie der gewöhnliche Deckvorgang
beim Mindern ab, nur mit dem Unterschied, daß die Decknadeln io keine seitliche
Überdeckbewegung zum Übertragen ausführen und daß die :Stuhlnadeln während der Aufdeckbewegung
der Decknadeln ro in ihrer tiefsten Stellung (Ab!b. 13) stehenbleiben, so daß die
von der Decknadel aufgenommene Schleife 9 bei der Aufwärtsbewegung -der Decknadeln
in Höhe :der Überdeckstellung von ,dieser abgleitet und vollständig freigegeben
wird, so daß eine Schleife ga von doppelter Breite über jeder Doppelnadel in deren
.Haken hängt. Ist .der zur Verfügung stehende Deckrechen nicht mit der genügenden
Anzahl von Decknadeln io bestückt (also mit einer um die andere), um von allen zwischen
den Einzelnadeln jeder Doppelnadel befindlichen Stuhlnadeln die Schleifen abzunehmen
und dann abzuwerfen, dann muß der Deckvorgang so viele Male wiederholt werden, bis
mit,der Decknadel jede zweite Masche abgeworfen ist. Dabei muß .die Decknadelbarre
vor jedem Niedergehen der Decknadeln zum Beginn des Aufdeckens der Schleifen von
den Stuhlnadeln so weit seitlich versetzt werden, bis sämtliche zwischen den Doppelnadeln
noch auf den Stuhlnadeln hängenden Schleifen abgeworfen sind.
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Das Halten der Stuhlnadeln in der tiefsten Stellung während der Auf-
und Überdeckbewegung der Decknadeln io wird in für andere Zwecke (Leerreihen) an
sich bekannter Weise erzielt durch Ausschaltung der Wirkung desjenigen Teiles des
Nadelbarrexzenters, der die Aufundabbewegung in der Zeit beeinflußt (wor und nach,der
Überdeckstellung der Nadelbarre), und dadurch das Abwerfen der Schleifen von den
Decknadeln io ermöglicht. Das geschieht, wie Abb. 13a zeigt, dadurch"daß in der
Zeit, in der die Nadelbarre stillgesetzt werden soll, also auf dem höchsten Punkt
des Nadelbarrdeckexzenters, ein Haken, 1.2 auf den Bolzen 13 .ides Nadelibarrlhhebels
ri eingelegt wird, der denselben gegen den Zug der Nadelbarrhebelfeder 14 daran
hindert, der abfallenden Kurve des nicht dargestellten Nadelbarrexzenters zu folgen,
durch
die die .Stuhlnadel nach oben in die Überdeckstel:lung geht.
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Der Haken 12 ist an einer Welle 15 befestigt, die mittels eines Hebels
16, an dessen freiem Ende eine verschiebbare Laufrolle 17 mit Zugfeder 18 vorgesehen
ist, geschwenkt werden kann. Durch Schwenken des Hebels 16 wird der Haken 12 aus
seiner unwirksamen Stellung (ausgezogene Lage in Abb. 13 a) in seine wirksame Stellung
(gestrichelt dargestellte Stellung in Abb. 13 a) gebracht, wenn die Laufrolle auf
einen dieser Bewegung entsprechenden Exzenter versetzt wird.
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Die Laufrolle 17 wird also auf zwei kreisrunden Scheiben 2o angelegt,
wenn der Haken 12, in ausgelegter Stellung verharren soll, was für die beiden
Vorgänge das eine Mal für den Maschenbildungsvorgang und das andere Mal für den
normalen Deckvorgang -erforderlich ist.
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Beim erfindungsgemäßen Deckvorgang wird mit der axialen Verschiebung
der Exzenterwelle bei Beginn .des Deckvorganges die Laufrolle 17 noch mit um eine
Exzenterbreite mehr versetzt und so der Wirkung eines nicht dargestellten Exzenters
ausgesetzt, so daß der Haken i2 auf den Bolzen 13 eingeschwenkt wird, und zwar so,
daß der Haken 12 während der Aufdeckbewegung der Decknadeln io den Nadelbarrhebel
i i hält, wenn dieser mittels seiner Laufrolle auf dem höchsten Punkt des Nadelbarrdeckexzenters
sich befindet und eine Aufwärtsbewegung der Nadelbarre- verhindert. Das Auslegen
des Hakens 12 vom Bolzen 13 wird dann _vorgenommen, wenn sich die Stuhlnadel bzw.
deren Barre wieder in ihrer tiefsten Stellung ,des Abdeckvorganges, also wieder
auf einem höchsten Punkt des Nadelbarrdeckexzenters befindet. Um die Wirkung dieser
Vorrichtung beim gewöhnlichen Decken auszuschalten, wird die Laufrolle 17 beim Verschieben
der Exzenterwelle nicht mit zusätzlich versetzt.
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Nachdem auf diese Weise alle Schleifen von .den Nadeln abgeworfen
sind, die zwischen Doppelnadeln stehen, und demzufolge jede Doppelnadel in ihrem
Haken nur eine Schleife ga hält, beginnt der normale Maschenbildungsvorgang des
Doppelrandes.
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Nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße
Doppelnadel zum Halten der Anfangsreihe des Doppelrandes bei Strümpfen und zum selbsttätigen
Schließen desselben gedacht, und zwar derart, daß beim Schließen .des Doppelrandes
jede zweite Nadel eine Anfangsschleife verbindet. Der Doppelrand wird also mit den
erfindungsgemäßen Doppelnadeln zweinädlig geschlossen. Das setzt voraus, daß jeder
zweiten Stuhlnadel eine Doppelnadel zugeordnet ist, so daß in jedem Zwischenraum
der Stuhlnadelreihe immer eine Einzelnadel steht.
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In der oben beschriebenen Anwendungsweise der erfindungsgemäßen Doppelnadel
hängt in den beiden Haken einer Doppelnadel je eine der Sch.l.eifen ga der Anfangsreihe
g; .die von jeder zweiten Stuhlnadel abgeworfen wurden. An die auf den Stuhlnadeln
hängenden Schleifen werden die Reihen des Doppelrandes angewirkt. Die Doppelnadeln
wirken .dabei wie .der gewöhnliche Doppelrandrechen Abb. 15, 16 und 17. Die Doppelnadelbarre
8 ist auf dem vor der Nadelbarre befindlichen Tisch 25 der Cottonwirkmaschine vor-
und zurückverschieblich gelagert. Zwei Führungsschienen 26 zu beiden Seiten der
Doppelnadelbarre 8 bilden .die Lagerstellen. Unterhalb der Doppelnadelbarre 8 ist
eine Schiene 27 in der Breite der Doppelnadelbarre 8 angebracht. Die Schiebebewegung
der Barre 8 gegen. die .Stuhlnadeln 7 werden von einem Schiebegestänge 30, das von
Exzentern aus betätigt wird, ausgeführt. Ebenso dient es als Anschlag für den Stillstand
der Barre gegen die Zugrichtung des Warenabzuges (Abb. 23). Das Zurückziehender
Doppelnadelbarrekann zuerst unter dem Zug der Abzugsbänder dieser Barre erfolgen,
bis ein Stück Doppelrandware von solcher Länge gewirkt worden ist, das so lang ist,
daß der Doppelrandstab 28 eingelegt werden kann (punktiertes Warenstück Ab#b. 17),
der dann mit den Bändern der Warenrolle das Abziehen der Ware 32 bewirkt. Zu dem
Zeitpunkt, in dem der Doppelrandstab 28 eingelegt wird, stehen die Doppelnadeln
mit ihren Hakenenden etaw s vor der Vorderkante der unter ihnen fest angeordneten
Schiene 27. In. dieser Lage bleiben die Doppelnadeln bis auf weiteres stehen (Abb.
17 und ig). Unter der Schiene 27 wird der Doppelrandstab 28 weggezogen (in Abb.
17 ausgezogenes Warenstück 32). Dadurch werden durch das Falten des Doppelrandes
die in den Doppelnadeln i hängenden Schleifen ga der Anfangsreihe nach und nach
aus dem Hakeninnern id heraus auf den Nadelschaft gezogen, bis sie auf der Oberkante
ig der Schäfte der Doppelnadeln hängen und durch -das Anlegen der Anfangsreihe des
Doppelrandes an der Hinterkante der .Schiene 27 am Weitergleiten auf dem Schaft
der Nadeln gehindert werden (Abb. 17). Die nach unten gebogenen Hakenenden mit dem
freien Ende it hindern den Austritt der Schleifen nicht. In ihrer Lage auf den Schäften
werden die Schleifen von der Hinterkante der Schiene 27 gehalten.
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Vor- oder nachdem der Doppelrand 32 fertig gewirkt ist, werden .die
Doppelnadeln dadurch, daß das Schiebegestänge 30 ein Stück in der Zugrichtung
des Warenabzuges bewegt wird, so weit zurückgezogen, daß die von ihnen .getragenen
Anfangsschleifen über den Haken hinweggleitend in die Kehlen ja am Nadelende gebracht
werden (Abb. 18). Vorteilhaft findet dieses Übertragen der Schleifen in die Nadelkehlen
ja schon kurz nach dem Ausgleiten der Schleifen auf die Schäfte der Doppelnadeln
statt. Bis zur Beendigung des Doppelrandes 32 werden dann die Anfangsschleifen in
den Kehlen ja gehalten. Beim Vorziehen der Doppelnadeln i aus der Stellung gemäß
Abb. 17 in die Stellung gemäß Abb. i8 zum Zwecke -der Überführung der Anfangsschleifen
in die Kehlen ja bildet ,die Schiene 27 die Anlage für die ersten Reihen der Doppelrandware,
so daß ihre Hinterkante .das Durchziehen der Doppelnadelhaken durch ihre Schleifen
ermöglicht.
Vor Beginn des Umhängens des Doppelrandes hängen die
Anfangsschleifen in den Kellen ja der Doppelnadeln. Die beiden Kehlen jeder Doppelnadel
tragen je eine Anfangsschleife.
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Das Umhängen geht in der folgenden Weise vor sich. Die Doppelnadeln
werden in der Zeit, in der sich die Stuhlnadeln in ihrer tiefsten Stellung befinden,
so in den Bereich der Stuhlnadelreihe gebracht, daß die Stuhlnadeln sich bei ihrem
Aufwärtsgang in den Zwischenraum vor der Doppelnadelkehle und hinter dem verschränkten
Teil der Doppelnadeln .durch die auf den Doppelnadeln hängenden Schleifen hindurch
nach oben bewegen und die Anfangsschleifen aufnehmen (Abb. 2o; 2o a und 22). Nachdem
die Anfangsschleifen auf diese Weise auf die StuhInadeln Übertragen sind, werden
.die Doppelnadeln nach vorn aus der Stuhlnadelreihe herausgezogen.
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,Dadurch, daß die Einzelnadeln jeder Doppelnadel erfindungsgemäß mit
einer Kehle nach ihrem freien Ende zu ausgestattet ist, kann bei dem oben beschriebenen
Zusammenspiel der Doppelnadeln mit den einzelnen Phasen der Doppelrandanfertigung
das Aufnehmen der Anfangsschleifen, das Abziehen ,der Ware und das Übergeben der
Anfangsschleifen an die Stuhlnadeln zum - Schließen des Doppelrandes durch geradliniges
Vor- und Zurückbewegen der Doppelnadeln erfolgen.
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Bei den erfindungsgemäßen Doppelnadeln mit verschränkten Hakenenden
braucht die Doppelnadel mit denselben beine Übergeben -nicht- zwischen die Nadeln
gestellt zu werden. Das Einstellen der Doppelnadeln in die Eibeie der-Stuhlnadelreihe
erfolgt immer vor der Zeit, in der sich beide Nadelarten überschneiden.
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Die verschränkte Form der Doppelnadelhaken bringt also keine Beschränkung
-in der Verwendung dieser Nadeln auf feinste Teilungen--derWirkmaschine mit sich.
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Die Doppelnadeln !2 oder 3 mit Hakenöffnung auf der Nadelbrustseite,
bei denen dann, -wenn die Anfangsschleifen nach dem Einlegen des -Doppelrandstabes
in die Kehle der Doppelnadeln- gebracht werden, müssen die Hakenenden niedergedrückt,
also deren Hakenöffnungen geschlossen werden. Die Doppelnadeln 2 oder 3 arbeiten
in- der gleichen Weise wie die Nadeln i. Das Niederdrücken der Haken muß zu dem
Zeitpunkt erfolgen, bevor .deren freie Enden 2f, 31 die an -der Schiene 27
angelegten Anfangsreihen erreichen. Dies geschieht auf einfachste Weise von einer
um- eine festangebrachte Welle 29 (Abb. 1,9) schwenkbaren Preßschiene 30; die in
entsprechender Entfernung zur Schiene 2,7 in der Breite der Barre 8 über den Doppelnadeln
angeordnet ist und unter der sich die Nadeln entlang bewegen.
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Bei der Bewegung der Doppelnadeln gegen die Stuhlnadeln 7, z. B. in
die Übergabestellung unter diese Schiene 30, übt diese keinen Druck auf die Nadeln
aus, weil diese Preßschiene wegen ihrer Schwenkbarkeit in dieser Richtung beim Anstoßen
der Doppelnadeln in ihre gestrichelte Lage (Abb. i9) gedreht wird, wenn die Nadeln
in dieser Richtung geschoben werden. Während der Bewegung -der Doppelnadeln von
.den Stuhlnadeln weg und unter die Preßschiene hält ein Anschlag 31 diese Schiene
in der Druckstellung und drückt dadurch die Haken der Doppelnadeln nieder. Diese
Schiene 30 liegt im gewissen Abstand oberhalb von den Hakenenden 2f, 31 der
Nadeln 2, 3, damit das Hakenende beim Daruntervorbeigehen nicht anstoßen kann und
die Preßschiene ausschließlich die er'hö'hte Schulter ift, Ib des Hakens angreift
und denselben niederdrückt.
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Bei den Nadeln 2, -die mit Zasche ausgestattet sind, in die der Haken
beim Überleiten der Schleifen vom Schaft in die Kehle ja gedrückt werden muß, kann,das
Einführen und Herausziehen der Doppelnadeln in die bzw. aus -der Stuhlnadelreihe
natürlich bei jeder geeigneten iStuhlnadelstellung erfolgen.
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Die Form der die untere Kehlenkante bildenden Nase ie .ist nicht ohne
Bedeutung für das fehlerfreie Arbeiten der Doppelnadeln als Doppelrandumhängewerkzeuge.
Wie die gestrichelte Abzugslage der Warenbahn 32 in Abb. 17 zeigt, besteht bei einer
kurzen nicht hochgebogenen Nase ic die Gefahr, daß sich ihre Spitze um eine Masche
der Anfangsreihe verfängt, was,durch den schrägen Zug der Randmaschen .herbeigeführt
wird, wodurch das fehlerfreie Zurückgleiten der Anfangsmaschen auf den Doppelnadelschaft
(ausgezogene Fadenlage in Abb. 17) unmöglich würde. Dieser Gefahr kann auch durch
eine lange gerade Nase je (Abb. i und 16) begegnet werden, bei der das Ende der
Anfangsmaschen 9a immer unter der Nase je liegenbleibt (Abb. I6). Dadurch -kann
die durch die Schräglage der Warenbahn von den Stuhlnadeln 7 zu den Doppelnadeln
i, 2 oder 3 bestehende Gefahrenquelle während des Doppelrandarbeitens beseitigt
werden, sei es mit der Nase ic oder je. Am vorteilhaftesten ist in ,dieser Hinsicht
die Anordnung der Kehle ja auf dem Haken gemäß A.bb. i a, 3 und 5. Dies geht aus
der Albzugslage (ausgezogene Lage) der Doppelrandware 32 in Abb. 15 in die gefaltete
Lage (gestrichelte Lage der Doppelrandware Abb. 15) hervor.
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Eines der vorteilhaftesten Merkmale der erfindungsgemäßen Nadel und
deren Arbeitsweise ist demzufolge, daß das Aus-dem-Haken-Bringen der Anfangsschleifen
beim selbsttätigen Doppelrandumhängen weit entfernt von allen maschenbildenden Werkzeugen,
also außerhalb der Arbeitsstelle, geschehen kann.