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Verfahren und Wirkmaschine zur Verbindung der aus je einer Gruppe
von Maschen bestehenden Endreihen gewirkter Ware, insbesondere für den Spitzen-
und Fersenabschluß geminderter Strumpfwarenstücke, sowie nach diesem Verfahren hergestellte
Wirkware Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Maschenreihen gewirkter Ware miteinander
zu verbinden, und beschäftigt sich insbesondere mit einem Verfahren zum Abschließen
der Spitzen- und Fersenteile von Strumpfwarenstücken, das auf einer Cotton-Wirkmaschine
oder einer anderen flachen Kulierwirkmaschine ausgeführt werden kann. Die Erfindung
ist nicht auf die Anwendung bei diesen Maschinen beschränkt, sondern, wie die folgende
Beschreibung zeigen wird, kann sie auch mit anderen 3Iaschinen durchgeführt werden.
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Gewöhnlich wird die Spitze eines geminderten Strumpfwarenstückes durch
Ketteln auf einer Kettelmaschine geschlossen. In ähnlicher Weise wird auch die Verbindung
der Endreihen zweier Fersenteile an geminderten Strumpfwarenstücken mit französischem
Fuß oder ähnlicher Art auf einer Kettelmaschine ausgeführt. Zu diesem Zweck muß
die Ware entweder direkt oder indirekt auf die Nadeln der Kettelmaschine selbst
aufgestoßen werden. Eine besondere Aufgabe dieser Erfindung ist es, für die oben
geschilderten Arbeiten das Aufstoßen zu vermeiden und den Gebrauch einer Kettelmaschine
überflüssig zu machen.
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Gemäß der Erfindung besteht das Verfahren zum Verbinden der Endreihen
gewirkter Ware, die aus einer Gruppe von Maschen gebildet sind, auf einer Maschine,
die mit Einrichtungen zum Halten der
Maschen ausgerüstet ist; -darin,-
daß die Maschen auf die maschenhaltenden Vorrichtungen aufgestoßen werden und fortschreitend
nacheinander die Maschen der einen Gruppe mit den Maschen der anderen Gruppe durch
Wirken vereinigt werden.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Verbindung zweier
je aus einer Maschengruppe bestehender - Wirkwarenabschnitte auf einer Wirkmaschine,
bei dem die zu vereinigenden Gruppen mit ihren Enden beieinander angeordnet werden
und während des ganzen Verbindungsvorganges durch wiederholte Übertragung wenigstens
einer der Gruppen von einer maschenhaltenden Vorrichtung zur anderen diese benachbarte
Lage aufrechterhalten wird. Selbstverständlich können die Maschen einer oder der
anderen Gruppe zu einer Reihe oder zu einer Kante gehören. Mit einer Gruppe von
Reihenmaschen ist eine Gruppe von Maschen gemeint, die sich längs einer gewirkten
Reihe erstreckt. Diese Maschen können Nadelmaschen oder Platinenmaschen sein. Wenn
die Maschen beider Gruppen Reihenmaschen sind, können sie zu ein und derselben Reihe
gehören oder zu verschiedenen Reihen der Ware. Daher ist zu bemerken, daß das erfindungsgemäße
Verfahren zur Verbindung zweier Teile einer einzigen Reihe miteinander anwendbar
ist wie z. B. beim Abschluß der Spitze eines Strumpfwarenstückes oder aber auch
zum Verbinden zweier getrennter Warenstücke miteinander, wie z. B. beirr Verbinden
der Endreihen von Fersenstücken. Weiter kann es angewandt werden, um die Gruppen
von Randkantenmaschen oder anderer Ranidmaschen zu verbinden oder endlich zur Verbindung
einer Gruppe von Reihenmaschen mit einerGruppe von Randmaschen.
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Die obererwähnte Naht ist die Stelle, bei der die beiden Gruppen zur
Zeit Ende gegen Ende aneinanderliegen. Daher verschiebt sich die Naht längs der
Fontur bei jeder Übertragung, wenn nur eine der Gruppen nach innen übertragen wird.
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Bei einer Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
Wirkverbindung dadurch hergestellt, daß man Maschen wenigstens einer der beiden
Gruppen durch Maschen der anderen Gruppe hindurchzieht. Bei einer anderen Ausführungsart
wird die Wirkverbindung durch Zuführung eines Verbindungsfadens zu wenigstens einer
Nadel der Naht und Wirken einer Kette von Maschen aus diesem Faden durch die Maschen
der beiden Gruppen erreicht.
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Unter Umständen kann es vorzuziehen sein, nur eine Maschengruppe zu
übertragen, und unter anderen Umständen kann es besser sein, beide Gruppen mit dem
Fortschreiten des Verbindungsvorganges zu übertragen. Die Übertragung kann mittels
Übertragungsnadeln bewirkt werden:, deren Anzahl mindestens gleich der Maschenzahl
der Gruppe ist, für die sie verwendet werden soll.
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Wenn nur eine Gruppe übertragen werden soll, läßt sich dies auf zwei
Arten ausführen. Bei der einen Art wird eine Übertragung nach inneri zwischen aufeinanderfolgenden
Wirkvorgängen vorgenommen, so daß vor jedem einzelnen Wirkvorgang -die Nahtnadel
-eine ursprüngliche und eine übertragene Masche trägt. Bei der anderen Art werden
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wirkvorgängen zwei Übertragungen vorgenommen,
so daß vor jedem einzelnen Wirkvorgang die Nahtnadel eine ursprüngliche Masche und
zwei übertragene Maschen trägt.
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DieÜbertragung kann auf einen einzelnen Nadelabstand geschehen, d.
h. die übertragene Gruppe bei jeder Übertragung um eine Nadel nach innen verschoben
werden oder, wenn eine festere Verbindung gewünscht wird, kann die Übertragung um
zwei oder noch mehr Nadelabstände geschehen.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet Wirkware oder aus solcher
Ware zusammengesetzte Gegenstände, bei denen die Kanten zweier Abschnitte, die je
aus einer Gruppe von Maschen bestehen, durch ein kettenartiges Gebilde dazwischengewirkter
Maschen verbunden werden. Gegenstand der Erfindung ist auch Wirkware oder daraus
zusammengesetzte Gegenstände, bei :denen die Kanten zweier Abschnitte, die je aus
einer Gruppe von Maschen bestehen, miteinander durch Verwirkung einer Reihe von
Maschen verbunden sind.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Wirkmaschine, die zur
Durchführung der vorbeschriebenen Verfahren eingerichtet ist.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung werden verschiedene erfindungsgemäße
Verfahren und die dazu erforderlicheMaschine nunmehr beispielsweise im einzelnen
an Hand der Zeichnungen beschrieben.
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Fig. i und 2 zeigen zwei verschiedenartige Fußspitzenabschlüsse gemäß
der Erfindung; Fig. 3. bis 7 sind schematische Wirkanweisungen für Verbindungen
gemäß der Erfindung; Fig. 5 A und 7 A zeigen die Maschenbildung bei den Verbindungen
gemäß den Fig. 5 und 7; Fig. 8 und 9. zeigen einen Fersenabschluß, ebenso die Fig.
io und ii eine andere Art des Fersenabschlusses und die Fig. 1a eine dritte Art
des Fersenabschlusses; Fig. 13 ist eine Wirkanweisung für eine andere erfindungsgemäße
Art der Erfindung; Fig. 13A zeigt die Maschenbildung dazu; Fig.1¢ ist eine perspektivische
Ansicht der Hauptteile einer Maschine gemäß der Erfindung; Fig. i5 zeigt eine Vorderansicht,
Fig. 16 einen Schnitt durch diese Teile; Fig. 17 und 18 sind Vorderansichten, und
Fig. ig ist eine Seitenansicht. der übertragungsnadeln, die in der Maschine verwendet
werden.
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In den Wirkanweisungen sind verschiedene Zeichen benutzt mit folgenden
Bedeutungen: ein Punkt io bedeutet eine Nadel ohne Masche, ein leerer Kreis 13 bedeutet
eine Nadel mit normaler ;Masche, ein ausgefüllter Kreis 14 bedeutet eine Nadel mit
zwei Maschen, ein ausgefülltes Quadrat 15 bedeutet eine Nadel mit drei Maschen,
ein Kreuz 16 bedeutet eine Masche des Verbindungsfadens, ein Kreis mit Kreuz 17
bedeutet eine abgeworfene Doppelmasche, ein Quadrat mit Kreuz 18 bedeutet eine abgeworfene
dreifache Masche, ein Kreis mit schrägem
Querstrich i9 bedeutet
eine abgeworfene Einzelmasche, die Pfeile bedeuten die Richtung der Übertragung.
Aufeinanderfolgende waagerechte Zeilen von Zeichen, von oben nach unten im Arbeitsgang
fortschreitend, sind durch Bezugsbuchstaben A, B,
C usw. unterschieden und
bedeuten aufeinanderfolgende Stufen in der Bildung der Verbindung. Beispiel I Das
Verfahren ist in Fig. 3 erläutert und kann angewandt werden, um die Spitze eines
geminderten Strunipfwarenstü ckes zu schließen. Bei der Arbeitsstufe, in der das
Warenstück mit dem Spitzenteil in der Nadel der Maschine, auf der wenigstens der
Fußteil gewirkt wurde, mit seiner zuletzt gewirkten Maschenrcilie hängt, muß eine
Maschengruppe, die die Hälfte dieser Maschenreihe umfaßt, mit der Gruppe der anderen
Reihenhälfte verbunden werden(Zeile .d) . Der erste Schritt besteht darin, alle
Maschen einer Gruppe, als die hier die rechte Gruppe i2R betrachtet wird, nach innen
um einen Nadelabstand zu übertragen vermittels einer Reihe von Übertragungsnadeln,
deren Anzahl wenigstens gleich der Zahl der -laschen in dieser Gruppe ist. Infolgedessen
ist an der '_`alitstelle zwischen den beiden Gruppen 12R und 12L eine Nadel io",
die eine ursprüngliche Masche der linken Gruppe und eine übertragene Masche hält,
ivie durch den ausgefüllten Kreis 14 in der Zeile B angedeutet ist. Nunmehr wird
ein besonderer Verbindungsfaden wie ein kettenfaden der Nahtnadel io" zugeführt
und durch entsprechende Wirkbewegung der Maschine als eine Masche durch die beiden
Maschen hindurchgezogen und dann die beiden abgeworfen. Daher ist in Zeile C ein
Kreuz 16 gezeichnet, das die Masche des Verbindungsfadens andeutet, und unter ihm
ein aasgekreuzter Kreis 17 zur Bezeichnung der ab-,geworfenen Doppelmasche. Zu diesem
Vorgang müssen alle `Tadeln außer der Nahtnadel ungepreßt bleiben. Daher maß diese
Nahtnadel eine eigene Presse haben. -Nunmehr werden die Maschen der linken Gruppe
12L um einen Nadelabstand nach rechts übertragen, so daß die Nahtnadel nunmehr die
oben beim letzten Wirkvorgang entstandene Masche des Verbindungsfadens und die neuerdings
auf sie übertragene Masche trägt (der ausgefüllte Kreis 14 in Zeile D). Nunmehr
wird der Verbindungsfaden der Nahtnadel zugeführt und durch entsprechende Wirkbewegung
als Masche durch die beiden auf der Nahtnadel liegenden Maschen hindurchgezogen,
worauf diese beiden Maschen abgeworfen werden (Zeile E). Diese Vorgänge wiederholen
sich, wie in den Zeilen E, F und G angegeben, so daß die beiden Maschengruppen durch
eine Kette von -laschen des Verbindungsfadens miteinander vereinigt werden. Diese
Kette ist durch die senkrechte Reibe aasgekreuzter kreise unterhall) der letzten
Zeile Z angedeutet. Beispiel II Irin abweichendes Verfahren ist in Fig. 4. an-.zugeben.
Statt die Gruppen abwechselnd zu übertragen, wie eben beschrieben, werden hier die
Übertragungsbewegungen nur mit einer Gruppe vorgenommen. Angenommen z. B. dies sei
die rechte Gruppe i2R, so muß nach jedem Wirkvorgang die ganze Gruppe i2R zusammen
mit der vorher gewirkten Nahtmasche um einen Nadelabstand nach links übertragen
werden, so daß bei jedem Vorgang eine andere Nadel die Rolle der Nahtnadel io" übernimmt.
Beispiel III Statt die Verbindungen herzustellen, indem man Maschen eines Verbindungsfadens
durch -laschen der beiden Gruppen zieht, können auch die Maschen der beiden Gruppen
iaR und 12L unmittelbar miteinander zusammen gewirkt «erden, wenn die beiden Gruppen
abwechselnd übertragen werden. Dies ist in den Fig. 5 und 5 A angegeben. Nach jeder
Einwärtsübertragung trägt die Nahtnadel ic" eine ursprüngliche Masche und eine neu
übertragene Masche, wie der ausgefüllte Kreis in Zeile B angibt. Die Nahtnadel wird
sodann benutzt um die neu übertragene Masche durch die ursprüngliche Masche hindurchzuziehen
und die ursprüngliche Masche abzuwerfen, so daß die neu übertragene Masche auf der
Nahtnadel bleibt und nunmehr zur ursprünglichen Masche wird, wie durch einen Irreis
in der Zeile C und einen darunterliegenden schräg durchgestrichenen Kreis ig für
die abgeworfene Einzelmasche angedeutet ist. Das Gesamtaussehen der Verbindung erkennt
man aus Fig. 5 A. Die Nahtlinie ist mit i i bezeichnet und die in sich zusammengefaltete
und maschenweise gewissermaßen zusammengehäkelte Reihe mit 12. Man sieht, daß eine
Masche 12, der linken Reihenhälfte durch eine Masche 1z,. der rechten Reihenhälfte
gezogen ist, worauf die nächste Masche 12,.' der rechten Reihenhälfte wieder durch
diese Masche der linken Hälfte gezogen ist. Beispiel IV Bei Anwendung zum Abschluß
der Spitze eines Strumpfwarenstückes ergibt jedes der bisher beschriebenen Verfahrensbeispiele
eine Naht, die sich in der Mitte vom oberen Ende der Spitze um das Spitzenende herum
und ein kurzes Stück unterhalb der Spitze erstreckt. Dies ist aus Fig. i zu erkennen,
wo die Spitzennaht mit i i bezeichnet ist. Es wird jedoch bei einem geminderten
Strumpf vorgezogen, eine Spitzennaht zu erhalten, die sich waagerecht längs der
Fußspitze erstreckt, wie mit i i' in Fig. 2 bezeichnet. Das Herstellungsverfahren
für eine solche Naht wird nun als Beispiel IV (Fig. 6) beschrieben. Bei der Beschreibung
dieses Verfahrens ist es bequem, die auf den Nadeln hängenden Spitzenmaschen in
drei Gruppen einzuteilen, nämlich eine mittlere Gruppe mit der halben Anzahl Maschen
der gesamten Reihe und je einer rechten und linken Gruppe mit je einem Viertel der
Gesamtzahl. Um diese Verbindung herzustellen, müssen gleichartige Vorgänge bei der
rechten und linken Gruppe gleichzeitig ausgeführt werden, so daß es nur notwendig
ist, die Vorgänge auf der rechten Seite zti beschreiben und zeichnerisch darzustellen.
Daher
ist in Zeile El der Fig. 6 die Hälfte der mittleren Gruppe
unter der Klammer i2c und die rechte Gruppe unter der Klammer i2R zusammengefaßt.
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Der erste Vorgang besteht darin, die rechte Gruppe i2R um einen Nadelabstand
nach innen zu übertragen, so daß eine Nahtnadel ioa eine ursprüngliche Masche der
Mittelgruppe i2C und eine übertragene Masche der rechten Gruppe i2R trägt, wie durch
den ausgefüllten Kreis 14 in Zeile B angedeutet. Nunmehr wird ein Verbindungsfaden
der Nahtnadel ioa zugeführt und von dieser durch deren beide Maschen hindurchgezogen,
worauf diese beiden Maschen abgeworfen werden (aasgekreuzter Kreis 17, Zeile C).
In dieser Arbeitsstufe trägt die Nadel, die bisher die Nahtnadel war, eine Masche
des Verbindungsfadens (Kreuz 16). Diese Masche wird nun zugleich mit allen übriggebliebenen
Maschen der rechten Gruppe i2R um einen Nadelabstand nach innen übertragen, so daß
die neue Nahtnadel um einen Nadelabstand weiter nach innen liegt als die vorige
Nahtnadel und eine ursprüngliche Masche der Mittelgruppe 12C sowie die übertragene
Masche des Verbindungsfadens trägt (ausgefüllter Kreis 14 in Zeile D). Nunmehr werden-dieÜbertragungsnadeln
um einen Nadelabstand versetzt, und die Maschen der rechten Gruppe i2R werden dabei
um einen Nadelabstand nach innen übertragen, so daß nunmehr die Nahtnadel die innerste
Masche der rechten Gruppe erhält und somit drei Maschen trägt, wie durch das ausgefüllte
Quadrat 15 in Zeile E angedeutet ist. Dieser Nadel wird nun der Verbindungsfaden
zugeführt und als Masche durch die drei Maschen hindurchgezogen, worauf diese drei
Maschen abgeworfen werden, wie durch das aasgekreuzte Quadrat 18 in Zeile F angegeben
ist. Diese Vorgänge werden wiederholt, sooft erforderlich. Entsprechende Vorgänge
an der linken Gruppe erfordern einen zweiten Satz von Übertragungsnadeln. Daher
hat die Maschine zwei Fadenführer für die beiden Verbindungsfäden, einen Mechanismus
zur Bewegung dieser beiden Fadenführer zum Auflegen der Fäden auf die Nahtnadeln
und zum Verschieben der Fadenführer entsprechend dem Wandern der jeweiligen Nahtnadel.
Weiter hat die Maschine besondere Nadelpressen für die jeweilige Nahtnadel, die
in Tätigkeit treten können, während alle anderen Nadeln ungepreßt bleiben, sowie
zwei Sätze von Übertragungsnadeln mit Vorrichtungen, um diesen die Übertragungsbewegungen
zu erteilen und sie nach innen und nach außen zu versetzen. Beispiel V Dieses Beispiel,
das in den Fig. 7 und 7 A erläutert ist, ähnelt dem Beispiel IV insofern, als nach
der ersten Einwärtsübertragung und dem ersten Wirkvorgang (Zeile i2C) die Masche
16 des Verbindungsfadens 2o und die übrigbleibenden Maschen der rechten Gruppe i2R
ebenso wie vorher nach innen übertragen werden. Jedoch statt nunmehr die Übertragungsnadeln
zu versetzen und die rechte Gruppe wiederum\nach innen zu übertragen, bringt man
den Verbindungsfaden 2o auf die Nahtnadel und zieht ihn als Masche durch die beiden
von der Nahtnadel gehaltenen Maschen, nämlich eine ursprüngliche Masche der Mittelgruppe
und eine übertragene Masche des Verbindungsfadens, wie durch den ausgefüllten Kreis
14 in Zeile D angedeutet ist. Diese beiden Maschen werden abgeworfen (17, Zeile
E). Die Übertragungsnadeln werden um einen Nadelabstand versetzt, und die übrigbleibenden
Maschen der rechten Gruppe werden um einen Nadelabstand nach innen übertragen, so
daß dieselbe Nahtnadel nunmehr die vorher gebildete Masche des Verbindungsfadens
und die neu übertragene innerste Masche der rechten Gruppe trägt (14, Zeile F).
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Der Verbindungsfaden 2o wird dieser Nadel zugeführt und mit ihr als
Masche 16 durch die beiden auf der Nadel liegenden Maschen hindurchgezogen, worauf
diese beiden Maschen abgeworfen werden. Beim nächsten Arbeitsgang werden die soeben
gebildete Masche- des Verbindungsfadens und die Maschen der rechten Gruppeum einen
Nadelabstand nach innen übertragen, so daß die neue Nahtnadel eine ursprüngliche
Masche der Mittelgruppe und eine übertragene Masche des Verbindungsfadens trägt
(ausgefüllter Kreis 14 in Zeile H). Der Verbindungsfaden wird nunmehr dieser Nahtnadel
zugeführt und verwirkt.
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Diese Vorgänge wiederholen sich, wobei zu beachten ist daß jede Nadel
der Reihe nach für zwei aufeinanderfolgende Wirkvorgänge als Nahtnadel arbeitet.
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Nunmehr soll die Anwendung der Verfahren nach Beispiel I bis V zum
Abschluß einer Ferse beschrieben werden. Beispiel VI Ein Fersenabschluß nach Fig.
8 und 9 kann auf einer Fersenmaschine ausgeführt werden, die die Fersenstücke 2iR,
2iL an die letzte Reihe 22R, 22L der Hochfersenverstärkung 23R, 23L und gleichzeitig
die Anfangsreihe 25 des Sohlenstückes 26 an die in bezug auf Abb. 8 äußeren Randkanten
24R, 24L der Fersenstücke anwirkt. Bei diesem Verfahren werden die Maschen 25R,
25L der inneren Reihen jeder .Seite des Sohlenstückes und die Maschen der Endreihen
22R, 22'L jeder Hochfersenverstärkung auf die Nadeln i o der Fersenmaschine so aufgestoßen,
daß .die Reihen 22R und 22L der Hochfersenverstärkung gegeneinander zwischen den
Sohlenreihen 25R und 25L liegen (Fig.8). Beim Wirken jedes Fersenstückes 21R, 21L
werden seine Randkanten 24R, 24L mit den Maschen 25R, 25L in bekannter Weise vereinigt
und die inneren Randkanten 27R, 27L der. Fersenstücke so hergestellt, daß sie schrittweise
auseinandergehen. Wenn die Fersenstücke fertig sind, liegen die beiden Maschengruppen
28R, 28L, die aus einer lockeren, an die letzte Reihe jedes Fersenstückes angewirkten
Reihe bestehen, getrennt. Daher müssen zum Vereinigen dieser beiden Maschengruppen
28R und 28L diese zuerst einmal nach innen übertragen werden, so lange, bis sie
mit ihren Enden zusammenstoßen, wie in Fig.9 gezeichnet
ist. Sie
werden dann miteinander verbunden, wie in einem der vorhergehenden Beispiele beschrieben,
wobei die Maschen 28R, 28L z. B. den vorher erwähnten Maschengruppen 12R und 12L
entsprechen. Beispiel VII Bei einem anderen Beispiel gemäß Fig. 1o und 11 wird das
Strumpfwarenstück auf die Nadeln 1o der Fersenmaschine so aufgestoßen, daß die Anfangsreihen
des Sohlenstückes zwischen den Endreihen 22R, 22L der beiden Hochfersenverstärkungen
231t, 23L liegen. Wenn die Fersenstücke 21R, 21L gewirkt werden, entstehen
dabei deren äußere gebrochene Kanten 27R, 27L, und ihre inneren Kanten 24R, 24L
bleiben gerade und werden in bekannter Weise mit den Anfangsreihen des Sohlenstückes
verbunden. Wenn die Fersenstücke fertig sind, liegen die beiden Gruppen von lockeren
Maschen 28R, 28L, mit denen sie endigen, sogar noch weiter auseinander wie beim
vorhergehenden Beispiel. Wiederum besteht der erste Vorgang darin, sie nach innen
so weit zu übertragen, bis sie mit ihren Enden beieinanderliegen, wie in Fig. 11
gezeichnet. Darauf werden sie, wie schon beschrieben, miteinander verbunden. Beispiel
VIII Bei einem weiteren Beispiel (Fig. 12) wird das Strumpfwarenstück auf die Nadeln
1o der Fersenmaschine ebenso wie beim vorigen Beispiel aufgestoßen, aber während
des Wirkens der Fersenstücke werden die inneren Ränder 24R, 24L dieser Stücke mit
den Anfangsreihen 25R, 25L des Fußstückes verbunden, indem sie nach innen auf die
Nadeln übertragen werden, die die Maschen des Sohlenstückes halten. Die Richtung
dieser Übertragung ist durch die Pfeile angedeutet. Infolgedessen liegen nach Fertigstellung
der Fersenstücke die beiden Gruppen lockerer Maschen, in denen sie endigen entweder
mit den Enden gegeneinander oder nur in kleinem Abstand voneinander, so daß die
Einwärtsübertragung als Vorbereitung zum Vereinigen dieser Maschengruppen, wie sie
vorher beschrieben wurde, hier vermieden oder wenigstens verringert ist.
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Beispiel IX In den Beispielen nach den Fig. 13 und 13A liegen die
beiden Maschengruppen, z. B. 12R, 12L oder 28R, 28L, mit den Enden zusammen.
Eine der Gruppen wird dann mittels der Übertragungsnadeln um einen Nadelabstand
nach innen übertragen, so daß die Nahtnadel nun die beiden Maschen 14, Zeile B,
trägt. Von da beginnt die wiederholte Folge der Arbeitsvorgänge. Der Verbindungsfaden
2o wird unter (hinter) den Haken der Nahtnadel gelegt, und die Übertragungsnadeln
bewegen sich zu weiterer Übertragung abwärts. Wenn dieübertragungsnadeln die Wirknadeln
treffen, schließt die innerste Übertragungsnadel den Haken der Nahtnadel, so daß
die Masche der Nahtnadel festgehalten ist. Wenn die Übertragungsstellung .erreicht
ist, werden die beiden Maschen 14, nämlich die übertragene Masche der einen Gruppe
und die ursprüngliche Masche der anderen Gruppe von der Nahtnadel abgeworfen, wie
bei 17 in Zeile C angegeben. Dabei gleiten sie über die Masche des Verbindungsfadens,
indem sich die innere Übertragungsnadel hebt. Nunmehr heben sich die übrigen Übertragungsnadeln
und übertragen ihre Maschen um einen Nadelabstand nach innen, so daß die Nahtnadel
nunmehr eine Masche des Verbindungsfadens und eine übertragene Masche trägt, wie
bei 14, Zeile C, angegeben. Die Übertragungsnadeln werden beide um einen Nadelabstand
versetzt, so daß eine weitere Übertragung nach innen um einen Nadelabstand erfolgt.
Auf dieser Stufe trägt die Nahtnadel, nämlich die nächste Nadel, nach innen von
der vorher als Nahtnadel wirkenden drei Maschen. Diese sind die ursprüngliche Masche,
eine übertragene Masche des Verbindungsfadens und eine übertragene Masche der anderen
Gruppe, wie bei 15, Zeile D angegeben. Der Verbindungsfaden 2o wird nun in den Haken
der neuen Nahtnadel gelegt, so daß der Arbeitsvorgang sich wiederholen kann. Es
ist zu bemerken, daß bei diesem Beispiel eine der Übertragungsnadeln unabhängig
von den anderen Übertragungsnadeln beweglich ist und als Nadelpresse für die Nahtnadel
benutzt wird.
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Nunmehr soll der Mechanismus der Maschine beschrieben werden. Der
Fadenführer oder jeder der zwei Fadenführer für den Verbindungsfaden kann an einer
waagerechten Stange an der Mindermaschine so angebracht sein, daß er längs der Fontur
beweglich ist. Diese Stange kann kreisförmigen Querschnitt haben und zwei gleitende
schwingende Blöcke tragen, an deren jedem ein Fadenführer angebracht ist ebenso
wie bei Kettelmaschinen üblich. Die beiden Blöcke werden durch eine Druckfeder auseinandergehalten
und durch Teile zusammengeschoben, die mit den beiden Gruppen von Übertragungsnadeln
zusammenhängen. Sie werden auf irgendeine bekannte Weise geschwenkt, um die Fadenführer
quer zur Fontur zu bewegen: z. B. kann der Abstieg der inneren als Nadelpresse wirkenden
Übertragungsnadeln nach Beispiel IX die Fadenführerblöcke zum Schwingen gegen die
Fontur veranlassen, und , ihr Anstieg kann sie veranlassen, sich nach der Hakenseite
der Fontur zu bewegen.
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In den Fig. 14 bis 19 ist 3'o die Nadelbarre, 31 die Hauptnockenwelle
und 32 die Mindermaschine. Diese Mindermaschine hat eine Minderspindel 33 in einer
Mutter 34 und eine Fingerstange 35, an der ein. Minderfinger 36 von der erforderlichen
Breite angebracht ist. Diese Teile sind in bekannter Art ausgeführt und brauchen
nicht weiter beschrieben zu werden. Die Maschenbildungsvorrichtungen der rechten
und linken Seite zur Ausführung der hier beschriebenen Bewegungen sind vorn an der
Mindermaschine 32 angebracht. Da die beiden Maschenbildungsvorrichtungen einander
ähnlich sind, ist nur die rechte von ihnen gezeichnet. Diese hat einen Block 37,
der auf einer Schwingwelle 38 gleitet, die selbst in der Mindermaschine gelagert
ist. Er trägt eine abwärts
gehende Stange 39, an der der Fadenführer
4o für das Verbindungsgarn 2o angebracht ist. Die Schwingwelle 38 wird in passenden
Zeitabständen geschwenkt, so daß sie das Zuführungsende des Fadenführers 40 zu und
von der Fontur bewegt. Dies geschieht mittels eines Nockens 41 der Hauptnockenwelle
31, der einen Rollenhebel 42 und Verbindungen 43 betätigt. Die Rolle 44 des Hebels
42 kann durch eine Steuervorrichtung 45 gewöhnlicher Art seitlich verschoben werden,
so daß die Schwingwelle 38 nach Bedarf unter Steuerung durch eine Mustervorrichtung
gedreht wird. Der Block 37 wird gegen das äußere Ende eines Fonturabschnittes durch
eine Druckfeder 46 gedrückt. jedoch wird er .mittels eines Keils 48, der zwischen
einem Anschlag 49 des Blockes 37 und einem bei 51 an denn Block gelagerten Hebel
50 eingeklemmt ist, von dem Minderfinger 36 geführt. Auf diese Weise wird
der Fadenführer 4o durch den Finger 36 gelenkt.
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Die Stange 39 besitzt an ihrem unteren Ende einen Fuß 52, der sich
gegen die Oberseite der Nadelbarre 30 legt, so daß die Stange 39 in dem Block 37
gegen den Druck einer Feder 53 angehoben werden kann, um den Fadenführer 4o über
die Köpfe der Nadeln io zu heben. Der Hebel 5o trägt an seinem unteren Ende einen
Haken 54, der im Zusammenwirken mit einem Stift 55 der Stange 39 diese in einer
Zwischenstellung festhalten kann. Der Stift 55 bewegt sich in einem Schlitz zwischen
Führungsplatten 56, 57, so daß die Stange 3 j beim Aufundabwärtsgehen etwas gedreht
wird. Dadurch wird der Fadenführer 4o zu einer Querbewegung veranlaßt.
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Der Minderfinger 36 trägt Übertragungsnadeln (Decknadeln) 58 gewöhnlicher
Art. Die Endnadeln 58', die mit der Nahtnadel zusammenarbeiten soll, ist an einem
Gleitstück 59 angebracht, das sich gegen die Wirkung einer Feder 6o an dein Finger
36 verschieben kann. Diese senkrechte Bewegung der Übertragungsnadel 58' hat den
Zweck, sie aus ihrer Masche herauszuziehen und. wird zu gegebener Zeit mittels des
am Block 37 bei 62 gelagerten Hebels 61 bewirkt, dessen eines Ende unter eine Lippe
63 des Gleitstückes 59 greift und dessen anderes Ende 64 von einer Anschlagplatte
65 getroffen werden kann. Diese Anschlagplatte ist an wenigstens einem Hebel 66
angebracht, der eine Nockenrolle trägt und über diese von einem Nocken 68 der Hauptnockenwelle
3.1 bewegt wird. Die Nockenrolle 67 läßt sich durch eine gebräuchliche Vorrichtung
69 unter Steuerung durch eine Mustervorrichtung nach Bedarf hin und her schieben.
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Während der Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbindung befindet
sich die Maschine fortwährend in ihrer Wirkstellung. Die erste Bewegung der Übertragungsnadeln
58 besteht darin, daß, sie durch die Mindermaschine 32 abwärts bewegt werden, um
eine Gruppe von Maschen um einen Nadelabstand nach innen zu übertragen, so daß die
Nahtnadel zwei Maschen hält. Diese Gruppe kann eine beliebige Anzahl von Maschen
enthalten, denn der Finger 36 kann jede gewünschte Breite haben, und man kann mehrere
Minderfinger gemeinsam miteinander verwenden. Wenn sich die Übertragungsnadeln 58
nach Beendigung einer Übertragung heben, wird die Welle 38 in einer Richtung gedreht,
so@ daß der Fadenführer 40 seinen Faden zo von vorn nach hinten neben der Nahtnadel
io' quer durch die Fontur durchführt. Durch diese Schwenkbewegung gleitet der Anschlag
49 längs des Keils 48, so daß der Block 37 mit dem Fadenführer 40 seitwärts in Richtung
auf die Mitte des Fonturabschnittes verschoben wird, bis der gegen die andere Seite
des Keils 48 drückende Hebel 5o sich so weit gedreht hat, daß er den Stift 55 freigibt.
Die Stange 39 mit dem Fadenführer lo bewegt sich dann abwärts und bringt dadurch
den Faden 2o unter den Haken der Nahtnadel. Bei diesem Abstieg wirkt der Stift 55
mit den Führungsstücken 56 und 57 so zusammen, daß er die Stange 39 dreht, und infolgedessen
lenkt der Fadenführer 4o seinen Faden neben der I\Tahtnadel unterhalb von deren
Haken vorbei. Darauf wird die Welle 38 in entgegengesetzter Richtung gedreht und
bringt damit den Fadenführer 4o auf die Vorderseite der Wirknadeln io.
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Gleichzeitig bewegen sich die Übertragungsnadeln 58 vor den Wirknadeln
io abwärts zu einer weiteren Übertragungsbewegung und stoßen an die Wirknadeln.
Die vorher von den Nadeln io übernommenen Maschen werden mitgenommen. Der Fadenführer
4o steht dabei in einer nicht störenden Lage vor und oberhalb der Fontur. Wenn nun
die Übertragungsnadeln 58 beim Abstieg die Übertragungsstellung erreichen, bei der
sie genügend hoch stehen, um ihre Verschiebungsbewegung zu gestatten, bewegt sich
die Platte 65 vorwärts, so daß sie das Ende 64 des Hebels 61 trifft und diesen so
schwenkt, daß die Übertragungsnadel 58' sich hebt, um ihre Masche abzuwerfen, während
die anderen Übertragungsnadeln 58 ihre Maschen an die Nadeln 1!o, abgeben. Damit
ist die Übertragung beendet so daß die Nahtnadel nunmehr die Masche des Verbindungsfadens
und eine übertragene Masche trägt, und die Übertragungsnadeln 58 werden um einen
Nadelabstand von außen versetzt. Darauf wird eine gewöhnliche Einwärtsübertragungdurchgeführt,
jedoch ohne die Nadel 58', die eine unabhängige Bewegung hat, so daß die Nahtnadel
nunmehr eine Masche des Verbindungsfadens und zwei übertragene Maschen trägt. Wenn
sich die Übertragungsnadeln wieder heben, wird die Welle 38 so geschwenkt, daß eine
neue Folge von Maschenbildung und -abwerfen beginnen kann.
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Die beschriebenen Beispiele beziehen sich besonders auf flache Kulierwirkmaschinen,
aber die Anwendung auf flache oder runde Wirkmaschinen bietet für den Fachmann keine
Schwierigkeiten. Im Rahmen der Erfindung kann eine Maschine maschenhaltende Vorrichtungen
bekommen, voll
denen nur die nahtbildende (es können auch mehrere sein) eine
Wirknadel ist. Diese Nadel kann eine Hakennadel sein. Die maschenbildenden Vorrichttin.
;en
brauchen weder in einer krummen noch in einer geraden Linie zu liegen, sondern sie
können auch eine V-förmige Anordnung haben, wobei wenigstens eine von ihnen an der
Spitze eine nahtbildende Vorrichtung ist.