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Verfahren, Ubergabeplatinen und Rundstrickmaschine zur Herstellung
von milaneseähnlichen Maschenwaren Die Erfindun- besteht in einer Verbesserung des
Verfahrens zur Herstellung von milaneseähnlichen Maschenwaren ohne Kettenfäden mit
einem Fadenverlauf in Richtung der Maschenreihe nach dem Hauptpatent 926 153
und in der Ausbildung besonders gestalteter Übergabeplatinen zum Übergeben von langen
Henkelschleifen sowie in der Ausbildung der Rundstrickmaschinen zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Erfindung sieht die Ausführung der erfindungsgemäßen Verfahrensweisen
auf zwei Arten von Rundstrickmaschinen vor, die zum Zweck des Übergebens von langen
Henkelschleifen, die von jeder zweiten Nadel gebildet sind, auf die Nadeln mit besonders
gestalteten Übergabeplatinen arbeiten. Die eine Art von Rundstrickmaschinen ist
die, die innerhalb des Nadelzylinders eine Rippscheibe hat, in deren Schlitzen Übergabeplatinen
geführt werden, die gegen die Nadelrückseite bewegt werden. Die andere Art von Rimdstrickmaschinen
ist die, die außerhalb des Nadelzylinders einen Ring hat, in dessen Schlitzen Abschlag-
bzw. Einschließplatinen geführt sind, die gegen die Nadelvorderseite bewegt werden.
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Das Verfahren nach dem Hauptpatent 926 153 zur Herstellung
derartiger Maschenwaren besteht grundsätzlich darin, daß über allen oder bestimmten
nicht benachbarten Nadelmaschen befindliche Fadenteile zu längeren Henkelschleifen
gebildet werden als die üblichen Nadelschleifen, um beim Maschenbilden einer folgenden
Maschenreihe mit zur Masche gebildet oder durch die 'NTadelmaschen einer folgenden
Maschenreihe hindurchgezogen und in einer nächstfolgenden Maschenreihe von den Nadeln,
die in einer der vorhergehenden Maschenreihen die langen Henkelschleifen nicht verarbeitet
haben, mit der Nadelmasche von üblicher Länge der jeweiligen Maschenreihe zusammen
oder allein zur Nadelmasche gebildet zu werden. Dadurch entstehen kettenwirkwarenähnliche
Maschenbindungen, da die Ouerverbindung der Nadelmaschen einer MaschenrAihe nicht
oder nicht nur aus Platinenmaschen, sondern aus Maschenschenkelteilen besteht, die
eine Ouerverbindung der Nadelma,schen einer Maschenrei7he zu den Nadelmaschen einer
folgenden Maschenreihe herbeiführen.
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Diese Verfahrensweise eignet sich ferner auch zur Herstellung von
Maschenwaren, bei denen solche Henkelschleifen nicht mit zur Masche in einer folgenden
Reihe verarbeitet werden, sondern als Fanghenkel zwischen den Maschen eingebunden
werden.
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Die langen Henkelschleifen, die zu diesen Zwecken zwischen zwei nicht
benachbarten Nadelmaschen und über mindestens eine Nadelmaschie hinweggehend 2212n,
gebildet sind, werden von den Nadeln über Übergabeplatinen länger kuliert und gehalten
und von diesen dann auf die Nadeln zum Verarbeiten in einer folgenden Maschenreihe
übertragen. Diese Henkelschleifen können für bestimmte Arbeitsweisen von nur einer
Übergabeplatine zwischen den Nadeln oder von zwei Übergabeplatinen beiderseits der
Nadel getragen werden, wozu dieselben je nach dem Verwendungszweck eine besondere
Form erhalten.
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Die Voraussetzung zur Herstellung der Ware nach dem Hauptpatent oder
ähnlicher Kulierwirkwaren in kettenwirkwarenähnlichen Maschenbindungen als dichte
und nadelfeste Maschenware ist, daß die Übergabeplatinen zum Übergeben der Henkelschleifen
auf die Nadeln zum Mitverarbeiten zu Maschen eine diesen Erfordernissen entsprechende
Gestaltung haben und daß diese auch zu den Nadelbewegungen abgestimmt sind.
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Alle bisher vorgeschlagenen Verfahrensweisen zur Herstellung solcher
Maschenwaren, insbesondere auch die des Hauptpatents, werden gemäß der Erfindung
wesentlich verbessert, wodurch eine einwandfreie und sichere Herstellung einer gleichmäßigen,
dichten und nadelfesten Maschenware ermöglicht wird.
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Die zur Herstellung dieser Waren notwendigen Nadelbewegungen erfordern,
daß die über den Nadeln auf den Übergabeplatinen gebildeten langen Henkelschleifen
teilweise aus de in Bewegungsbereich der Nadeln hinter dieselben gebracht werden.
Um dies zu bewerkstelligen, werden gemäß der Erfindung übergabeplatinen mit einem
nach oben gerichteten Z,
freien fingerähnlichen Ende
- vorgeschlagen, die gegen die Nadelrückseite be-,vegt werden, oder Hakenübergabeplatinen
mit einem vertikalen Ansatz zur Kehle und einem Halizen zum übergeben der Henkelschleifen
bei Platinen, die gegen die Nadelvorderseite bewegt werden.
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Bei Übergabeplatinen mit nach oben gerichtetem freiem Ende, bei denen
der Kulierpunkt bzw. die Kulierkante für die Henkels-chleifen tiefer liegt als das
freie Ende, werden mittels dieses nach oben gerichteten freien Endes durch Bewegung
der Übergabeplatinen in waagerechter -.Bader annähernd waagerechter Lage die Henkelschleffen
nach hinten aus dem Bereich der von unten nach oben oder umgekehrt zu bewegenden
Nadeln gezogen, ohne daß dadurch die Henkelschleifen von den üb ergabeplatinen
abgleiten können.
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Damit aber die Freigabe dieser Henkelschleifen nach dem übergeben
derselben auf die Nadeln über dieses nach oben gerichtete und höher liegende freie
Ende hinweg erfolgen kann, werden nach der Erfindung die Übergabeplatinen zu dem
erforderlichen Zeitpunkt nach unten gekippt, und zwar in dem Maße, daß der Höhe
des nach oben gerichteten freien Endes von dem Kulierpunkt der der Henkelschleifen
an entspricht.
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Zu diesem Zweck liegen diese Übergabeplatinen nicht in ihrer ganzen
Länge mit ihrer Unterkante in ihren Führungsschlitzen auf, sondern ihre Unterkante
ist an ihrem vorderen Teil nach oben abgesetzt. Ferner ist hierfür eine besondere
Kippkurve vorgesehen, und die Platinenschloßteile sind an der Stelle, an der die
Kippbewegung erfolgen muß, entsprechend der Schräglagge dieser Platinen ausgespart.
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Bei Rundstrickmaschinen mit Hakenübergabeplatinen, die gegen die Nadelvorderseite
bewegt werden und erfindungsgemäß mit einem erhöhten Ansatz versehen sind, werden
die Henkelschleifen durch die Bewegun dieser Platinen gegen die Nadelvorderseite
mittels dieses Ansatzes hinter die von oben nach unten oder umgekehrt sich bewegenden
Nadeln verlagert.
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Zur Herstellung solcher milanesewarenähnlicher Maschenwaren im Kulierverfahren
muß infolge des Maschenbildens in zwei aufeinanderfolgenden Maschenbildungsvorgängen
während des Maschenbildens auf einer Nadelgruppe, das ist z. B. eine Nadel um die
andere, eine Nadel um die andere der anderen Nadelgruppe während eines Maschenbildungsvorganges
in Fangstellung gehalten werden, derart, daß die Masche auf der den Nadelhaken schließenden
Zunge und die übertragene Henkelschleife im Nadelhakeninnenraum liegt, wobei die
beiderseitig dieser Nadeln liegenden Nadeln der anderen Gruppe Maschen bilden und
Henkelschleifen verarbeiten. Dabei werden die auf diesen geschlossenen Zungen gehaltenen
zweifädigen Maschen, von denen die Henkelschleifen ausgehen, die von den benachbarten
Nadeln mitverarbeitet werden, in dieser so ausgeweiteten Lage gehalten, so daß die
zur Masche zu verarbeitenden Henkelschleifen keinen Faden von diesen Maschen nachholen
können.
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Das hat zur Folge, daß die Maschen, die auf den Nadeln in Fangstellung
gehalten werden, immer etwas größer ausgebildet werden als die anderen Maschen auf
den Nadeln, bei denen diese Fangstellun ' - nicht erforderlich ist und bei
denen die Maschen auf dem Nadelschaft liegen.
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Das Bilden von einer gleichmäßigen, dichten und nadelfesten Maschenware
wird dadurch erschwert. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird, nachdem der zu kulierende
Faden durch das Nachuntengehen der Nadeln auf den Kulierpunkt der Übergabeplatine
aufgelegt worden ist, der Faden durch die Übergabeplatinen während des Henkelschleifen-
und Nadelschleifenkulierens (-bildens) örtlich hinter die Nadeln verlagert wird,
worauf gleichzeitig die Nadel, bei der die Masche auf der den Nadelhaken -schließenden
Zunge hängt, nach oben bewegt wird, so daß ihre Masche unterhalb der Zunge auf den
Nadelschaft zu liegen kommt, während die lange Henkelschleife hinter diese Nadel
gebracht wird, bevor die zu kulierenden Nadeln ihre Schleifen vollends ausgebildet
haben.
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Ferner besteht bei Rundstrickmaschinen mit übergabeplatinen, die in
einer Rippscheibe gelagert sind und gegen-die Nadelrückseite bewegt werden, bei
der Herstellung solcher Waren der Nachteil, daß die über den Übergabeplatinen kulierten
und gehaltenen Henkelschleifen das Abschlagen der Maschen von den Nadeln beim Nachobengehen
derselben aus der tiefsten Kulierstellung heraus nach oben nachteilig beeinflussen,
weil die von der neugebildeten Masche ausgehenden und nach oben zur Übergabeplatine
verlaufenden Henkelschleifen ein Nachhintenlagern der abgeworfenen Masche erschweren,
was einen stärkeren Warenabzug erfordert.
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Durch Verwendung der erfindungsgemäßen übergabeplatinen, deren Kulierpunkt
tiefer liegt als das nach oben gerichtete freie Ende, das sich an den Kulierpunkt
anschließt, können die Henkelschleifen in jeder gewünschten Lage hinter die Nadeln
gezogen werden, ohne daß diese Henkelschleifen von den Übergabeplatinen abgleiten
können. Dadurch ist auch die Möglichkeit gegeben, wenn die Nadeln aus der tiefsten
Kulierstellung, die gleichzeitig Abschlagstellung ist, nach oben über die Kantenhöhe
des Nadelzylinders gehen, die Henkelschleifen - und damit die über diese
hinweg abgeschlagenen Maschen - durch noch weiteres Zurückbewegen der Übergabeplatinen
so weit hinter die Nadeln zu ziehen, daß die gleiche Wirkung wie bei Verwendung
von Zungennadeln in der Rippscheibe erreicht wird und somit ein einwandfreies Abschlagen
der Maschen ohne stärkeren Warenabzug gewährleistet ist.
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Diese genannte Bewegung der Übergabeplatinen zu den Nadeln und das
nach oben gerichtete freie Ende bringt gleichzeitig noch den Vorteil, daß beim Einlegen
von Schußfäden zwischen die Maschen und Henkelschleifen für den Schußfadenführer,
der über den Nadeln und unter den Übergabeplatinen stehen muß, ein genügend großer
Raum geschaffen wird, um den Austritt des Schußfadenführers bis örtlich hinter die
anschließend nach oben gehenden Nadeln zu legen.
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Bei den in den meisten Fällen zur Anwendung kommenden Arbeitsweisen
müssen die Übergabeplatinen nach dem Freigeben der übergebenen Henkelschleifen wieder
über denselben zwischen die Nadelreihe bewegt werden, was bei den bisher bekannten
Übergabeplatinenformen und deren Arbeitsweise zu den Nadeln zur Folge haben kann,
daß die freien Enden der übergabeplatine wieder in Henkelschleifen einstechen können.
Auch dieser Nachteil wird durch die erfindungsgemäße Form des nach oben gerichteten
freien Endes und der Kippbewegung der Übergabeplatinen mit ihrem freien Ende nach
unten beseitigt, dadurch, daß diese Übergabeplatinen in einer tieferen Lage des
freien Endes bei der Freigabe der Henkelschleifen aus denselben austreten und in
einer höheren Lage mit dem dazu noch nach oben el
gerichteten freien
Ende über den Henkelschleifen wieder zwischen die Nadeln und den neuzukulierenden
Faden eintreten.
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Zur Herstellung solcher Waren wird für die länger b
kulierten
Henkels chleifen beim Vorspringen derselben über und vor den Nadelhaken zum Übergeben
mittels Überigabeplatinen auf die Nadeln mehr Faden als ihre kulierte Länge benötigt,
wobei nach einem älteren Vorschlag CTbergabeplatinen mit einem tiefer liegenb zi
den Übergabepunkt als der Kulierpunkt für die langen Henkelschleifen verwendet werden.
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Durch die erfindungsgemäße Kippbewegung der Übergabeplatinen mit ihrem
freien Ende nach unten besteht gleichzeitig auch die Möglichkeit, Übergabeplatinen
ohne einen tiefer liegenden Übergabepunkt als der Kulierpunkt für die Henkelschleifen
zu verwenden, wenn die Übergabeplatinen nach dem Kulieren mit ihrem freien Ende
und somit mit der Übergabekehle, die in gleicher Höhe wie der Kulierpunkt liegt,
gesenkt werden, wodurch dann kein Mehrbedarf an Faden für die lange Henkelschleife
beim Übergeben derselben auf die Nadeln erforderlich ist. Danach wird die Lage der
nach unten gekippten Übergabeplatinen so lange beibehalten, bis diese zur Freigabe
der Henkeischleifen wieder aus der Nadelreihe herausbewegt werden.
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Das Verlagern der Henkelschleifen hinter die Nadeln ist ferner auch
notwendig, wenn die Nadeln nach dem Kulieren und Abschlagen der Maschen eine kurze
Auf- und Abwärtsbewegung zum Öffnen der Zungen ausführen, damit die Zungen geöffnet
sind, bevor die Henkelschleifen mittels der Übergabeplatinen auf die Nadeln übergeben
werden. Zu diesem Zwecke behalten die Übergabeplatinen ihre Stellung mit den zurückgezogenen
Henkelschleifen, die sie kurz vor dem Kulieren einnehmen, bis nach der Bewegung
der Nadeln zum Öffnen der Zunge bei, worauf sich dann die Übergabebewegung der Übergabeplatinen
anschließt.
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Wenn, wie es für die verschiedenen Maschenbindungen notwendig ist,
zwei Gruppen von Übergabeplatinen von zweierlei Länge mittels zweier verschiedener
Schloßkurven betätigt werden, werden erfindungsgemäß diese beiden Gruppen von Übergabeplatinen
auch nur von einer Kippkurve betätigt.
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Die zur Durchführung des Verfahrens in Anwendung kommenden übergabeplatinen
können verschieden gestaltet sein, und zwar so. daß außer ihrem freien nach oben
gerichteten Ende der Kulierpunkt für die Henkelschleife tiefer liegt als der Punkt,
auf dem die Henkelschleifen zum Auseinanderhalten derselben von unter den Übergabeplatinen
liegenden Maschen aufliegen, damit die Henkelschleifen auf die geöffnete Zunge und
die Maschen unterhalb der geöffneten Zunge auf den Nadelschaft zu liegen kommen.
Ebenso können die Übergabeplatinen entweder mit einer Übergabekehle, die tiefer
liegt als der Kulier-und Auflagepunkt der Henkelschleifen, versehen sein, oder der
Übergabepunkt der Henkelschleife kann in gleicher Höhe wie der Auflagepunkt zum
Auseinanderhalten derselben oder wie der Kulierpunkt der Henkelschleifen liegen.
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In der Zeichnung sind die erfindungsgemäßen Übergabeplatinen und verschiedene
Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens mit den Übergabeplatinen
beispielsweise dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäßen Übergabeplatinen,
die in der Rippscheibe gelagert sind und gegen den Nadelrücken betätigt werden,
Fig. 2 bis 6 Seitenansichten bestimmter Nadel- und Übergabeplatinenstellunglen
mit Übergabeplatinen ge-mäß Filg. 1 nebst Maschen und Fadenlage von
Schnitten längs der Linien 2-2, 3-3, 4-4, 5-5, 6-6, 7-7 und
11-11 der Fig. 12 bis 15,
Fig. 7 in Seitenansicht die erfindungsgemäße
Kippbewegung der Übergabeplatinen gemäß Fig. 1,
Fig. 8 und 9'Vorderansichten
der erfindungsgemäßen Kippbewegung im Schnitt längs der Linien 8-8 und
b
9-9 von Fig. 7,
Fig. 10 eine weitere Ausgestaltung der
erfindungst' Clemäßen übergabeplatinen gemäß Fik. 1, Fig. 11 in Seitenansicht
die Stellung der Nadeln und Übergabeplatinen zum Einlegen eines Schußfadens, Fig.
12 und 14 in Rückansichten die Arbeitsweise bei Rundstrickmaschinen mit den erfindungsgemäßen
Ubergabeplatinen gemäß Fig. 1, die gegen den Nadelrücken bewegt werden, Fig.
13 und 15 in Draufsichten die Nadel- und Platinenbewegungen gemäß
den Fig. 12 und 14, Fig. 16 und 17 in Seitenansicht weitere Arbeitsstellungen
der Nadel- und Platinenbewegungen längs der Schnittlinien 16-16, 17-17 der
Fig. 14 und 15,
Fig. 18 bis 23 die erfindungsgemäßen Hakenübergabeplatinen
in Zusammenarbeit mit einer Abschlag-bzw. Abdeckplatine, die gegen die Nadelvorderseite
bewegt wird, und die Arbeitsweise mit den Nadeln in Seitenansicht nebst Faden und
Maschenlage längs der Schnittlinien 18-18, 19-19, 20-20, 21-21 der Fig. 24
und 25,
Fig. 24 in Rückenansicht einen Ausschnitt der Arbeitsweise der Ilakenübergabeplatinen
gemäß Fig. 18
bis 23,
Fig. 25 in Draufsicht einen Ausschnitt
der Arbeitsweise der Hakenübergabeplatinen gemäß Fig. 18 bis 23.
Fig.
26 in Vorderansicht einen Ausschnitt einer Arbeitsweise, bei der die zu übergebenden
Henkelschleifen nur von einer Hakenübergabeplatine getragen werden.
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In den Zeichnungen, die die Rundstrickmaschine bzw. Teile der Maschine
zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellen, sind der besseren Versinnbildlichung
halber in der Oberansicht und in der Vorderansicht die Platinen- und Nadelreihe
nicht kreis- bzw.kreisbogenförmig, sondern geradlinig dargestellt. Dabei ist die
Vorderansicht vom Innern des Nadelzylinders aus gegen die Rückseite der Nadeln gesehen
dargestellt.
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Die Arbeitsweise der Übergabeplatinen zum Bilden und Übertragen von
Henkelschleifen, die über mindestens eine Nadelteilung hinweggehen, sowie das Verarbeiten
solcher Henkelschleifen mit zu Maschen mittels Übergabeplatinen, die in einer Rippscheibe
gelagert sind und gegen den Rücken der Nadel betätigt werden, oder mit Hakenübergabeplatinen,
die gleich der sogenannten Einschließ- bzw.Abschlagplatinen gegen die Nadelvorderseite
betätigt werden, ist in der deutschen Patentschrift 741592 im wesentlichen
beschrieben und dargestellt.
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Zur Herstellung dieser kettenwirkwarenähnlichen Strickwaren wird eine
bekannte Rundstrickmaschine verwendet, die mit zwei im Zylinder ausgestattet ist
(ähnlich wie bei Interlockrundstrickmaschinen), von der jede Nadelgruppe für sich
eine Teilreihe zur vollständigen Maschenreihe bildet.
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Für Maschenbindungen mit Maschenlage der beiden Teilreihen auf einer
Geraden erfolgt der Wechsel der Nadelgruppen in der Folge, daß die Nadeln
N 1, N 2, N2, Nl, Nl, N2 usw. die beiden Teilreihen
bilden,
während bei Maschenbindungen, bei welchen die Teilreihen
in verschobener Lage zueinander eine Maschenreihe bilden, der Wechsel der beiden
Nadelgruppen wie folgt vor sich geht: Nl, N2, Nl, N2,
Nl USW.
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Die in einer Teilreihe gebildeten Henkelschleifen können entweder
in einer Teilreihe der folgenden Maschenreihe oder einer übernächstfolgenden Reihe
zur Masche verarbeitet werden. Eine solche Arbeitsweise macht es dabei erforderlich,
daß die Henkelschleifen auf Nadeln übertragen worden sind, die in einem folgenden
Kuliervorgang bzw. Maschenbildungsvorgang von diesem ausgeschaltet werden. Dabei
müssen die Nadeln eine solche Stellung einnehmen, daß die langen Henkelschleifen
3 im Nadelhaken und im Raum der vom Nadelhaken geschlossenen Zunge liegen
und die Maschen 4/5 noch auf der geschlossenen Zunge auf den Nadeln hängen. Die
Nadel muß demzufolge noch so hoch über der Zylinderoberkante stehen, daß die Maschen
nicht von der X adel abgeworfen werden können, weil beim Wiederhochgehen
dieser Nadel zum Fadenholen für den folgenden Kuliervorgang bzw. Maschenbildungsvorgang
zum Verarbeiten der Henkelschleifen 3 mit der neuzubildenden Masche die Masche
4/5 noch nicht von der Nadel abgeschlagen sein darf.
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Als Beispiel wird eine Arbeitsweise zur Herstellung der Ware -emäß
Fig. 1 der genannten deutschen Patentschrift in den Fig. 2 bis
15 beschrieben und dargestellt.
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Auf sämtliche Nadeln1V1 undN2 sind die langen Henkelschleifen
3 a bzw. 3 b der Teilreihen aus Faden a oder b vor dem
jetzt zu beschreibenden Kuliervorgang übergehängt worden (Fig. 12 und
13). Die Nadel N 1 holt Faden a vom Fadenführer 2, kuliert
ihn zu Maschen und zu langen Henkelschleifen und arbeitet die vorher übertragenen
Henkelschleifen3a während des Kulierens der Masche 4 mit zur Masche 5
aus,
wie Fig. 3 und 4 zeigen. Die Nadel N 2 ist ausgeschaltet (Nadelstellung
wie in Fig. 5). Die neukulierten Henkelschleifen 3 a werden nicht
von den Übertragungsplatinen P (Fig. 12 und 13) auf die Nadeln AT2 übertragen,
wenn diese sich nach dem Kuliervorgang der Nadeln N 1 nach oben bewegen,
denn auf diesen Nadeln N2 befindet sich noch die vorher übertragene Henkelschleife
3a zusammen mit der alten Masche 4/5 (Fig. 5). Um immer nur eine lange Henkelschleife
zu verarbeiten, wird nicht wie nach Fig. 16
die lange Henkelschleife auf den
Nadelhaken übertragen, sondern die Übertragungsplatinen behalten die Kulierstellung
gemäß Fig. 2 bei bis nach dem nächsten Kuliervorgang (Fig. 14 und 15), so
daß die Nadel N2 vor den auf den Übertragungsplatinen P hängenden Schleifen
3 a hochgeht, aber nicht bis in die Höhe der Abpreßstellung, sondern nur
so hoch, wie in Fig. 12 dargestellt, damit die vorher übertragenen enkelschleifen
3 nicht unterhalb der geöffneten Zunge auf den -i\Tadelschaft zusammen mit
der alten Masche zu liegen kommen (Fig. 6). Im nächsten Kuliervorgang (Fig.
14 und 15) arbeiten die Nadeln N2
den Faden b vom Fadenführer
2 zu Maschen 4 und zu langen Henkelschleifen 3 b und die darauf befindliehen
alten Henkelschleifen 3 b mit zur Masche 5 aus. Die Nadeln
N 1 behalten während des Arbeitens der Nadeln N 2 ihre Tiefstellung
bei. Nach dem Arbeiten der Nadeln N 2 (Fig. 14 und 15) sind
sämtliche auf die Nadeln übergebenen Henkelschleifen mit den neukulierten gewöhnlichen
Maschen 4 der neuen Henkelschleifen aus den Fäden a. und b durch Nadeln
N 1
,ind N2 zu Maschen 5 mitverarbeitet. Die in der vorhergehenden
Arbeitsstelle gebildeten neuen Henkelschleifen 3 b von den Nadeln
N2 und die in der zweitvorhergehenden Arbeitsstelle von den Nadeln
N 1 gebildeten neuen Henkelschleifen 3 a, die, wie beschrieben,
nicht übertragen sind, werden nun vor Beginn des dritten Kuliervorganges, wie Fig.
14 und 15 zeigen, wie die über allen Nadeln N 1 und N
2 befindliehen Henkelschleifen vor dem Nachobengehen sämtlicher NadelnN1 undN2 in
die Abpreßstellung übertragen, und zwar bei der Übergabestellung nach Fig.
15. In Fig. 17 ist die Abpreßstellung in Seitenansicht dargestellt,
bei der die Nadeln so weit nach oben bewegt werden, daß die Henkelschleifen
3 auf dem Auflagepunkt Ps der Übergabeplatine P noch auf der geöffneten Zunge
Z liegen, während die Maschen 4/5 unterhalb der geöffneten Zunge Z auf den
N, adelschaft gebracht sind, damit beim folgenden Maschenbildungsvorgang
die Henkelschleifen 3 zur Masche gebildet und die Maschen 4/5 von den Nadeln
abgeschlagen werden. Aus der Abpreßstellung bewegen sich sämtliche Nadeln, die kulieren
sollen, nämlich die Nadeln N 2, in die Kulierstellung und verarbeiten den
Faden a (Fig. 14), im übrigen den anfangs beschriebenen Arbeitsvorgang in der Arbeitsrichtung
R wiederholend. Die anderen Nadeln N 1 bewegen sich vor dem Fadenführer
nach unten in Fangstellung (Fig. 5, Schnitt 5-5 in Fig. 14), wo die
Nadel so steht, daß die Henkelschleife 3 a unter dem Nadelhaken und der geschlossenen
Zunge Z liegt und die alte Masche 4/5 auf der geschlossenen Zunge. Die Nadel darf
nicht so tief stehen, daß die alte Masche über den Nadelhaken abgeworfen werden
kann, weil beim Wiederhochgehen, wie schon beschrieben, die alte Masche, wie Fig.
6 zeigt, wieder unterhalb der Zunge auf den Nadelschaft und die Henkelschleife
auf die offene Zunge zu liegen kommen muß. In diese Fangstellung (Fig.
5) gehen immer die Nadeln, die nach dem überhängen sämtlicher Henkelschleifen
auf sämtliche Nadeln vor dem darauffolgenden Kuliervorgang ausgeschaltet sind. Die
Übergabeplatinen P werden in Richtung Z zu den Nadeln hin- und in Richtung V von
den Nadeln wegbewegt (Fig. 13 und 15).
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Dieselben oder ähnliche Nadel- und Platinenbewegungen bzw. -stellungen
sind auch zur Herstellung der Ware gemäß Fig. 2 der genannten Patentschrift auf
Rundstrickmaschinen erforderlich, wobei nach einem weiteren Vorschlag bei diesem
Verfahren ebenfalls mit zwei Gruppen voneinander unabhängig arbeitender Nadeln
IV 1 und IN1 2 wie auch mit zwei Gruppen von ÜbergabeplatinenP1 undP2, ähnlich
wie bei Interlockrundstrickmaschinen, gearbeitet wird. Im Gegensatz zu einer Arbeitsweise
nach Fig. 12 bis 15,
bei der die Maschen der Teilreihe auf einer Geraden liegen
und die Henkelschleifen 3 a und 3 b im folgenden Maschenbildungsvorgang
auf die Nadeln übergeben und mit zur Masche verarbeitet werden, werden nach dieser
Arbeitsweise, bei der in einem Maschenbildungsvorgang (Kuliervorgang) auch nur eine
Teilreihe a oder b gebildet wird, die Henkelschleifen 3 a und
3 b erst vor dem zweiten oder dritten folgenden Maschenbildungsvorgang (Kuliervorgang)
übergeben und mit den Nadelmaschen 4 zur Nadelmasche 5 gebildet.
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Bei gleichmäßigem Wechsel in der Maschenbildung der arbeitenden Nadelgruppen
in der Folge N 1, N2,
N 1 usw. gemäß diesem Vorschlag
arbeiten in der Arbeitsrichtung X erst die Nadeln N 1 Maschen 4 und und lange
Henkelschleifen 3 a aus Faden a. Die Nadeln N2 befinden sich während
des Arbeitens der Nadeln N 1 gleichfalls etwas über Kammhöhe (Fig.
5).
Die Henkelschleifen3a,3b werden jede nur von einer Übergabeplatine
P 1 oder P 2 (in Fig. 12 und 24 gestrichelt gezeichnete Henkelschleifen3x)
der beiden Übergabeplatinengruppen gemäß Fig. 10 gehalten.
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Für diese im vorangegangenen beschriebenen Arbeitsweisen oder auch
anderen Arbeitsweisen mit Übergabeplatinen werden zur Verbesserung dieser Verfahren
gemäß der Erfindung besonders gestaltete Übergabeplatinen (Fig.1 und10) verwendet,
die in der Rippscheibe gelagert sind und gegen den Nadelrücken bewegt werden.
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Zur Durchführung der erforderlichen Arbeitsweise ist die Übergabeplatine
so gestaltet, daß ihr vorderes freies Ende Pa schmal gehalten und schräg
nach oben Z>
gerichtet ist und im weiteren Verlauf der Oberkante sich daran
ein Stück gerade Kante Ps als Kulierpunkt für die Henkelschleifen anschließt, das
tiefer liegt als das freie Ende, während die Unterkante Pc schräg nach unten und
hinten abfällt und dann in eine gerade waagerechte Kante Pd übergeht. Der Abstand
zwischen den parallel zueinander verlaufenden Kanten Pd und Ps ist bestimmend
für das Auseinanderhalten der übertragenen Henkelschleifen auf der geöffneten Zunge
von den Maschen unterhalb der geöffneten Zunge. Nach dem Kantenteil Ps fällt die
Oberkante schräg nach hinten unten ab und steigt dann wieder schräg nach vorn oben
an, und zwar bis zur --i\7ase Pib, die höher liegt als die Kante Ps, wobei sie eine
Kehle Pb bildet, die tiefer liegt als der Kulierpunkt Ps, um die Henkelschleifen
3 beim Übergeben in dieser Kehle aufzunehmen.
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Um nun die auf der Kante Ps kulierten Henkelschleifen 3 über
das schräg nach oben gerichtete freie Ende Pa, wieder von den Übergabeplatinen P
herunterzubringen, ist deren hinteres Unterkantenteil Pk nach oben zum vorderen
Unterkantenteil Pd abgestuft, damit eine Kippbewegung des vorderen Teiles der Übergabeplatinen
nach unten erfolgen kann. Die Kante Pk ist der Teil der Übergabeplatinen, auf dem
dieselben in waagerechter La 'ge in ihren Führungsschlitzen aufliegen und hin- und
hergleiten. Das Höhenmaß y der Abstufung von der hinteren Unterkante Pk bis
zur vorderen Unterkante Pd ist gleich dem Höhenmaß x von der KulierkantePs der Henkelschleife
bis zum Endpunkt des nach oben gerichteten freien Endes Pa, so daß ein Kippen bzw.
Senken des freien Endes Pa so weit nach unten erfolgen kann, daß das freie Ende
Pa widerstandslos beim Zurückziehen der Übergabeplatinen P aus der übergebenen,
auf der Kante Ps kulierten Henkelschleife herausgleiten kann (Fig. 1
und
7),
Zur Erzeugung der Kippbewegung der Übergabeplatinen ist am hinteren
E nde der Übergabeplatine P eine AussparungPx vorgesehen, in die ein Kurventeil
eingreifen kann, mittels dessen der Ansatz Py angehoben wird. Der vordere wirksame
Teil der Übergabeplatine P kann entsprechend der erfindungsgemäßen Kippbewegung
derselben so gestaltet sein, daß die Übergabekehle Pb in gleicher Höhe wie der Kulierpunkt
auf der Kante Ps liegt, so daß die Übergabekehle nur aus der KantePs und der Nase
Pit besteht (Fig. lu).
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Bei einer weiteren günstigen Gestaltung der Übergabeplatine P liegt
der Kulierpunkt Ps hinter dem nach oben gerichteten freien EndePa noch tiefer als
die Kante Pe (Fig. 10), auf der die Henkelschleifen 3
zum Auseinanderhalten
derselben von der Masch-e--au-iliegen. Dabei kann gleichfalls die Übergabekehle
Pb in derselben Höhe liegen wie dieser Auflagepunkt Pe, oder die ÜbergabekehIe Pb
kann tiefer liegen als die PunktePs undPe, je nachdem, ob die Übergabeplatinen
bei der Bewegung in die Henkelübergabestellung mit ihrem vorderen Ende nach unten
gekippt bzw. gesenkt -w-erden oder nicht (Fig. 19).
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Die Übergabeplatinen in Fig. 10 zeigen ferner eine Ausführungsform
von ÜbergabeplatinenP1 undP2 zur Betätigung derselben in zwei Gruppen, und zwar
zum Kulieren und Übergeben von Henkelschleifen mittels nur einer Über,-abeplatineP,
während die Ausführungsform nach Fig. 1 übergabeplatinen P betrifft, bei
welchen die Henkelschleifen über zwei Platinen kuliert und von zwei Platinen übergeben
werden. Im übrigen sind diese Übergabeplatinen in Fig. 10
entsprechend mit
den Hauptmerkmalen nach der Erfindung versehen, und beide PlatinenP1 undP2 haben
die gleiche Länge, nur ist der FußP2x für den Antrieb derselben durch die Schloßteile
entsprechend der Entfernung der Schloßkanäle an der Platine weiter nach hinten angebracht
als der Fuß P 1 x der Platine P 1.
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Eines der wesentlichsten Merkmale dieser erfindungsgemäßen übergabeplatinenform
ist jedoch das schräg nach oben gerichtete freie Ende Pa, das in der waagerechten
Lage der Übergabeplatinen durch die Gestaltung der UnterkantePcI-Pk in einem sehr
steilen Anstieg verlaufen kann.
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Die verbesserte Arbeitsweise dieser Übergabeplatinen P in Verbindung
mit den erfindungsgemäßen Verfahrensweisen zur Herstellung von milanese- oder anderen
kettenwirkwarenähnlichen Strickwaren ist folgende: Das Kulieren der länger als gewöhnlich
gebildeten Henkelschleifen 3 a13 b erfolgt auf dem Kulierpunkt
der Kante Ps, der tiefer liegt als das nach oben gerichtete freie Ende Pa. Dieses
nach oben gerichtete fingerähnliche freie Ende Pa hat hauptsächlich den erfindungsgemäßen
Zweck,. in -waagerechter Lage der Übergabeplatine b den zu kulierenden Faden
oder die ge , bildete Henkelschleife 3, die auf der Kante Ps aufliegen,
hinter die Nadeln zu verlagern oder in diese Richtung zu ziehen.
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Wie die Fig. 2 und 12 zeigen, werden, nachdem der Faden a mittels
der nach unten in Kulierstellung gehenden Nadeln N 1 hinter dem nach
oben gerichteten Teil Pa auf den Anfang der Kante Ps aufgelegt worden ist, die Nadeln
N2 (das sind in Fig. 3 und 12 die Nadeln N 2 x), die
gemäß Fig. 5 mit den Maschen 4/5 auf der geschlossenen Zunge und mit den
Henkelschleifen 3 im Haken durch den folgenden Kuliervorgang hindurch in
dieser Stellung gehalten werden müssen, nach oben bewegt, währenddem die Übergabeplatinen
b den zu kulierenden Faden a mittels ihres schräg nach oben gerichteten freien
Endes Pa durch eine kurze Rückwärtsbewe 'gung örtlich hinter die Nadeln verlagern,
bevor die Nadeln N2 vor dem zu kulierenden Faden a nach oben gehen (Fig.
2, 3,
12 und 13 in Seitenansicht, im Schnitt von 2-3 bis
2-3,
von 4-4 Fig. 12 und 13). Die Bewegung der Übergabeplatinen und
Nadeln wird so zueinander abgestimmt (wie Fig. 3 und 4 zeigen), daß, kurz
bevor die die Maschen 4 und die Henkelschleifen 3 kulierenden Nadeln Nl ihre
tiefste Stellung erreicht haben (Fig. 4), die Nadeln N 2 aus der Stellung
Fig. 5 so weit vor dem Faden a nach oben bewegt worden sind, daß die Maschen
4/5 unterhalb der Zunge auf den schwächeren Teil des Nadelschaftes zu liegen kommen.
Dadurch wird erreicht, daß beim Maschenbilden der Nadeln Nl, bei dem gleichzeitig
die Henkelschleifen 3 mit zur Masche 5 gebildet werden, die von den
Maschen 4 auf den Nadeln N2 ausgehen, die
Maschen 4/5 nicht
so ausgeweitet werden, als wenn die Maschen 4/5 während des Kulier- bzw. Maschenbildungsvorganges
auf der den Nadelhaken schließenden Zunge (gemäß Fig. 5) hängen. Diese Maschen
4/5 werden nur entsprechend dem Umfang des Nadelschaftes ausgeweitet, so daß die
zur Masche zu verarbeitenden Henkelschleifen 3 Faden von diesen Maschen nachholen
und diese wieder zusammenziehen können, was die Bildung von kleinen und gleichmäßigen
Maschen möglich macht.
-
Damit der zu kulierende Faden bzw. die Henkelschleifen 3 in
der vorher beschriebenen Weise hinter die Nadeln verlagert werden, kann auch so
verfahren werden, daß die Übergabeplatine P mit ihrem nach oben gerichteten freien
Ende Pa unter dem von der Nadel nach unten zu ziehenden Faden a steht (ähnlich wie
bei Fig. 2, nur die Platine P etwas weiter zurückgezogen), so daß der Faden über
die abfallende Oberkante des Teiles Pa gezogen wird und dadurch derselbe bzw. die
Henkelschleifen 3 nach hinten unten abgleiten und hinter die Nadel gelangen.
-
Um auch mit dieser Übergabeplatine P ein einwandfreies Abschlagen
der Maschen von den Nadeln und einen leichten Abzug der Ware zu erreichen, wird
ferner die Bewegung der Übergabeplatine P so ausgeführt, daß - wenn die Nadeln
aus ihrer tiefsten Kulierstellung heraus nach oben gehen - die Platinen P
(wie Fig. 11 in Seitenansicht und im Schnitt 11-11 die Fig.
13 und 15 zeigen) noch weiter zurückbewecrt werden als in der Stellung
gemäß Fig. 3 und 4, damit die Henkelschleifen 3 und die mit ihnen
verbundenen Maschen 4/5 mittels des nach oben gerichteten freien Endes Pa gestrafft
hinter die Nadeln gezogen werden. Dadurch werden die Maschen 4/5 sicher hinter den
Kopf der nach oben gehenden Nadeln verlagert.
-
Diese vorgenannte Bewegung der Übergabeplatinen P gemäß Fig.
11 ist gleichzeitig erforderlich, wenn zwischen den Maschen und den zu übertragenden
Henkelschleifen 3 ein Schußfaden eingelegt werden soll.
-
Das durch die Form der Übergabeplatinen ermöglichte weite Zurückziehen
der Übergabeplatinen P - ohne daß die Henkelschleifen von den Übergabeplatinen
gleiten können - schafft genügend Raum, um den Schußfadenführer F mit seinem
Austritt über und hinter den Nadeln N 1 und N 2 und unter und
vor den freien Enden der Übergabeplatinen P anzuordnen, damit der Schuß faden
S' bis hinter die darauffolgenden, nach oben gehenden Nadeln gebracht werden
kann. Fig. 14 zeigt, daß z. B. nach dem Kulieren und Ab-
schlagen der Maschen
einer Teilreihe durch die Nadeln N2 der Schußfaden eingelegt g ZD wird, wozu auch
die NadeInN1 der vorangegangenen Teilreihe tiefer abgezogen werden, so daß, wenn
alle Nadeln mit ihren Köpfen etwas höher als die Zylinderoberkante stehen, dieselben
noch unter dem Schußfadenführer F vorbeigehen können (Fig. 11). Sofort hinter
dem Schußfadenführer F gehen die Nadeln der einen oder beiden Nadelgruppen M
1 oder/und 1V2 nach oben zum Zungenöffnen, wodurch ein sicheres Hinterdienadelnlegen
und Eingeschlossenhalten des Schußfadens S
erreicht wird, da vor dieser Aufwärtsbewegung
der Nadeln die Übergabeplatinen P noch nicht nach vorn in die Übergabestellung bewegt
werden, sondern noch in der Stellung, die sie beim Kulieren einnehmen, verbleiben
(Fig. 14 und 15).
-
Die Bewegung der Nadeln zum Zungenöffnen ist vor dem Übergeben der
Henkelschleifen 3 auf die Nadeln erforderlich, damit die Henkelschleifen
in den Haken und auf die geöffnete Zunge zu liegen kommen. Diese kurzen Bewegungen
können bei einer Rundstrickmaschine zwischen zwei Arbeitsstellen (Sy-
stemen)
- wie in Fig. 14 - oder auch innerhalb einer Arbeitsstelle
- wie in Fig. 12 bei den Nadeln Nl -
vorgenommen werden,
je nachdem, wie es die Arbeitsfolge und Arbeitsweise der Nadeln der beiden
Gruppen und Übergabeplatinen zulassen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht nun bei Verwendung von Übergabeplatinen
P mit einem nach oben gerichteten freien Ende Pa und einer abgesetzten Unterkante
Pd, Pk als Gleitkante eine Kippbewegung dieser Platinen mit ihrem vorderen Teil
nach unten - insbesondere zur Freigabe der Henkelschleifen vor.
-
Nachdem die Henkelschleifen 3 gemäß Fig. 16 auf die
Nadeln übergeben und die Nadeln nach oben in die Stellung 17 zum Auseinanderhalten
der Henkelschleifen 3 von den Maschen 4/5 bewegt worden sind, gehen diese
wieder etwas nach unten und mit ihrer Zunge bis über die Maschen 4/5 hinweg (Fig.
7), um die Maschen 4/5 von den Henkelschleifen auch nach dem Herausziehen
der Übergabeplatinen noch auseinanderzuhalten. Hierauf gehen dann die Übergabeplatinen
P zur Freigabe der Henkelschleifen 3 aus diesen nach hinten heraus (gemäß
Fig. 7). Bevor die Bewegung der Platinen aus den übertragenen Henkelschleifen
heraus einsetzt, setzt die Kippbewegung der Übergabeplatinen mit ihrem vorderen
Ende nach unten ein (Fig. 7 in Seitenansicht längs der Schnittlinie
7-7 der Fig 14 und 15). Die Kippbewegung auf dem Punkt Pm der Abstufung
der Unterkante mit dem vorderen, höher liegenden, wirksamen Teil der übergabeplatine
P nach unten wird mindestens so weit vorgenommen, wie das nach oben gerichtete freie
Ende Pa höher liegt als die Kulierkante Ps oder Pe, auf der die Henkelschleifen
3 aufliegen bzw. kuliert werden, wodurch ein einwandfreies und spannungsloses
Herausziehen des TeilesPa aus den auf die Nadeln übergebenen Henkelschleifen3 erreicht
wird. Die Kippbewegung der Platinen kann auf verschiedene Arten herbeigeführt werden.
Beispielsweise kann, wie Fig. 7 und 8 zeigen, im inneren Teil der
Rippscheibe an den betreffenden Stellen hinter den Schloßteilen S für die
Übergabeplatinen P ein Kurventeil K so angebracht sein, daß es hinter den Führungsstegen
der Platinen unter der Aussparung Px der Übergabeplatinen liegt, so daß dieselben
in der Pfeilrichtung (Drehrichtung) auf den schrägen Anstieg dieser Kurve K mit
ihrem Ansatz Py auflaufen und mit ihrem hinteren Ende, entsprechend der vorderen
Senkbewegung, ausgehoben werden. (Fig. 8 zeigt den Querschnitt gemäß den
Schnittlinien 8-8 der Fig. 7.)
Die SchloßteileS werden, entsprechend
der Schräglage der Übergabeplatinen P, beim Kippen nach oben ausgespart, und die
Aussparung D ist so gehalten, daß nach dem Ende der Kurve K - die
so lang gehalten ist, wie die Kippbe-,vegung anzuhalten hat - durch einen
schrägen Verlauf Dl in der Drehrichtung der Aussparung D (der die
Schloßteile S wieder auf ihre volle Stärke bringt) die übergabeplatinen nach
unten in die waagerechte Lage gebracht und in dieser wie üblich gehalten werden.
-
Die Kippbewegung kann aber auch nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
auf einfache Weise dadurch erreicht werden (wie Fig. 7 und 9 zeigen),
daß die an sich in der Rundstrickma-schine vorhandenen Streicheisen E an
der Rippscheibe R an der Stelle, wo die Übergabeplatinen ihre Kippbewegung ausführen
sollen, einen nach unten gerichteten Kurvenansatz
U an ihrem
unteren Teil haben (wie gemäß Fig. 9 in Vorderansicht nach den Schnittlinien
9-9
Fig. 7 dargestellt). Diese Streicheisen E wirken auf die
Oberkante Pv der Übergabeplatinen P ein, und zwar üblich an der Stelle, wo die Führungsstege
in der Rippscheibe nach unten ausgespart sind. Dadurch werden die Übergabeplatinen
in Pfeilrichtung (Drehrichtung, Fig. 9) durch die Schräge am Kurvenansatz
U nach unten gedrückt und durch einen sich anschließenden geraden Verlauf
der Kurve - der gleichfalls so lang gehalten ist, wie die Übergabeplatinen
in der Kippbewegung verbleiben müssen -
nach unten gehalten, worauf dann die
Kurve U endet und die Unterkante des Streicheisens E wieder die Höhe
annimmt, die sie bei der waagerechten Lage der Übergabeplatinen hat. Bei dieser
Ausführung ist die Aussparung D der Schloßteile S wie auch die Wirkungsweise
der Schräge D 1 der Schloßteile dieselbe wie in der vorbeschriebenen Ausführungsart
des Kurventeiles K. In dieser gekippten Lage (wie in Fig. 7)
werden die Platinen
so weit zurückbewegt, bis sie mit ihrem freien Ende Pa aus den Henkelschleifen
3 herausgezogen sind.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Kippbewegung der
Übergabeplatinen P auch während der Übergabebewegung der Henkelschleifen stattfinden,
und zwar insbesondere bei Übergabeplatinen, deren Übergabekehle Pb in gleicher Höhe
mit der Kulierkante Ps oder Auflagekante Pe liegt. Dabei hat die Kippbewegung den
Zweck, daß die in der waagerechten Lage der Übergabeplatinen auf dem Kulierpunkt
bzw. der Kulierkante Ps der Übergabeplatinen kulierte Henkelschleife durch das Kippen
auf einen tiefer liegenden Punkt der Nadel übergeben wird, wodurch der Mehrfadenbedarf
beim übergeben über die Nadeln hinweg gegenüber der kulierten Länge der Henkelschleifen
nach unten vermieden wird. Hierbei muß nur die Kippbewegung früher einsetzen als
in der vorbeschriebenen Arbeitsweise, und die Kippbewegung kann so lange beibehalten
werden, bis die Übergabeplatine wieder aus den übertragenen Henkelschleifen herausgezogen
worden ist.
-
Bei Verwendung von Übergabeplatinen gemäß der Form nach Fig.
10, bei der der Kulierpunkt Ps tiefer liegt als die Auf lagekante Pe zum
Auseinanderhalten der Henkelschleifen von den Maschen, müssen beim Übertragen die
auf dem Punkt Ps kulierten Henkelschleifen über die nach hinten oben schräg ansteigende
Kante bis zum Punkt Pe geschoben werden. Um zu vermeiden, daß dabei diese Henkelschleifen
3 durch Spannung beansprucht werden, setzt die erfindungsgemäße Kippbewegung
kurz vor dem Hinweggehen der Henkelschleifen 3 diese schräg ansteigende Kante
zwischen dem Punkt Ps und dem Punkt Pe ein, damit die Kante Pe etwas tiefer liegt,
als der Henkel in seiner Länge nach unten kuliert worden ist. Damit durch die Kippbewegung
der übergabeplatinen P mit dem vorderen Teil nach unten der hintere Teil derselben
nicht zu hoch geschwenkt werden muß, liegt vorteilhaft der Übergang der Unterkante
Pk zur anderen höher liegenden Unterkante Pd - also die Ab-
stufung
Pm, auf der die übergabeplatine gekippt wird - ungefähr in der Mitte der
Gesamtlänge der Übergabeplatine P. Durch die hierfür erforderliche Höhe der übergabeplatinen
P hat die Rippscheibe R einen geringeren Durchmesser als üblich, um sie weit genug
innerhalb des Nadelzylinders senken zu können.
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Das schräg nach oben gerichtete freie Ende Pa hat ferner den Zweck,
daß die Henkelschleifen 3, die auf einem tiefer als das freie Ende liegenden
Punkt Ps kuliert worden sind, nicht wieder beim Wiedereintreten der Illatinen P
zwischen die Nadelreilie von dem freien Ende der Übergabeplatine aufgenommen werden
bzw. daß die freien Enden nicht wieder in die Henkelschleifen eintreten können,
sondern daß die nach oben gerichteten freien Enden in waagerechter Lage der Platinen
über diese Henkelschleifen hinweggehen, wie Fig. 6 zeigt.
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Begünstigt wird dieser Vorgang ferner dadurch, daß die Unterkante
Pc des nach oben gerichteten freien Endes Pa schräg von oben nach hinten unten zur
vorderen Unterkante Pd verläuft, wodurch ein Zuweitnachuntendrücken der Henkelschleifen
3 in das Zungengelenk der sich schließenden Zunge gleichfalls vermieden wird.
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Aus den vorangegangenen Beispielen der erfindungsgemäßen Kippbewegung
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Übergabeplatinenform geht schon deren vielseitige
Verwendungsmöglichkeit hervor. Die ÜbergabeplatinenP und ihre Wirkungsweise können
aber auch Anwendung finden, wenn z. B. auf nur einer Platine P 1 oder P 2
eine Henkelschleife 3 x (gestrichelt gezeichnete Lage der Henkelschleife
3 x in Fig. 12) aus einem vorangegangenen Kuliervorgang hängt und
auf dieser Übergabeplatine P beim folgenden Kuliervorgang keine weitere Henkelschleife
3 kuliert werden soll, sondern nur auf den dazwischen befindlichen anderen
Platinen P. Dann müssen diese Übergabeplatinen, die bereits Henkelschleifen tragen,
so weit zurückgezogen werden, ohne daß dabei die Henkelschleifen abgleiten können,
daß kein Faden auf die Platinen aufgelegt werden kann. Diese Arbeitsweise ist notwendig,
wenn Henkelschleifen 3 in der übernächstfolgenden Teilteihe auf die Nadeln
übergeben und zu Maschen verarbeitet werden sollen.
-
Die Anwendung der Verfahrens-,veisen, den Faden bzw. die Henkelschleifen
hinter die Nadeln zu bringen, wird nach der Erfindung auch auf Rundstrickmaschinen
mit Abschlag- bzw. Einschließplatinen und Hakenübergabeplatinen, die sich gegen
die Vorderseite der Nadeln bewegen, wie folgt vorgenommen: Fig. 18 bis
26 zeigen die wesentlichsten Arbeitsstellungen des Verfahrens auf solchen
Rundstrickrnaschinen. jeder Platinensatz setzt sich aus zwei neuartig gestalteten
Platinen zusammen, und zwar aus der Hakenübergabeplatine A, die neben einer
Abdeckplatine B angeordnet ist, wobei von den Platinen B der Haken Aa der Hakenplatine
A mit den Abdecknasen Ba abgedeckt wird. Die Platinenoberkante Bc der Abdeckplatine
B liegt mit der Oberkante Ac der Hakenübergabeplatine A in gleicher Höhe.
Der Haken Aa geht von dieser Kante Ac aus. Der Haken Aa dient dazu, die zu
jeder- Nadel gehörige Henkelschleife 3, die z. B. von einer Nadel zur übernächsten
verläuft, dann, wenn die Nadel unten in Kulierstellung steht, über die Nadeln hinweg
so weit vorzuziehen (Fig. 23), daß beim Hochgehen der Nadel die Henkelschleife
3 sich auf der Nadelhakenseite befindet und unter den Nadelhaken gebracht
wird. Die Abdeckplatine B dient dazu, beim Herausbewegen der Platinen aus der Nadelteilung
die Haken Aa abzudecken, so daß die Henkelschleife ungehindert auf der bis Bb ansteigenden
Oberkante der Nase Ba
über den Haken Aa gehoben wird. Die Platinen B machen
eine andere Bewegung als die Platinen A und werden also, wie an sich bekannt,
jede für sich von besonderen Kurven T', T" und T... im Platinenschloßring H an 'getrieben.
Die Abdeckplatine B ist gleichzeitig die Abschlag- bzw. Einschließplatine und übernimmt
auch
mit die für solche Platinen bekannten Funktionen.
-
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Arbeitsweise, den Faden oder
die Henkelschleife hinter die aus der Stellung Fig. 21 nach oben gehenden Nadeln
zu bringen, werden die Hakenübergabeplatinen A mit einem hohen Ansatz Ay
mit einer senkrecht verlaufenden vorderen Kante Ax versehen, die mit der Kante Ac
dieser Platine eine Kehle bildet (Fig. 18
bis 24).
-
Die Arbeitsweise der beiden Nadelgruppen N 1 und
N2, die abwechselnd den Faden a bzw. b zu Maschen und Henkelschleifen
bilden, ist die gleiche wie vorher beschrieben. Die Fig. 18 zeigt die Stellung
im Schnitt 18-18 in Fig. 24 und 25, bei welcher die Platinen
A und B in Außerarbeitstellung stehen und die nach unten in Kulierstellung
gehenden NadeInN1 den Fadena vom Fadenführerl unter ihren Haken gebracht haben.
Die Fadenführerstellung ist die gleiche wie beim vorigen Verfahren. Im Bereich des
Fadenführers 1 (Fig. 24 und 25) bewegen sich die Platinen
A, B gemeinsam durch die Nadelteilungen unter dem Faden a hinweg,
so daß der Faden über den Platinenrücken Ac und Bc hinter den Platinenhaken
Aa bzw. die Abdecknase Ba und vor die Kante Ax des Ansatzes Ay zu liegen kommt (Fig.
19).
Wenn die Nadel N 1 kuliert (Fig. 20 und 24), werden die
Schleifen zweckentsprechend zu langen Henkelschleifen gebildet. Während die Nadel
von der Kulierstellung aus beginnt, in die Einschließstellung nach oben zu gehen
(Fig. 23), be-,vegt sich die Abdeck-bzw. Abschlagplatine in Richtung Z, wie
bekannt, in die Abschlagstellung der Maschen. Bei dieser Bewegung der Abdeck- bzw.
Abschlagplatinen B geht die Hakenübergabeplatine A in Richtung V aus den
Nadeln heraus und zieht die über einer Nadel über den Rücken zweier oder einer Platine
B liegende Henkelschleife in ihrem Haken Aa so weit zurück, daß der Faden
vor die hochkommende Nadel zu liegen kommt (Fig. 23). Wenn die Nadel so hoch
gegangen ist, daß die Henkelschleife 3 unter dem Nadelhaken sich auf der
Brustseite befindet, geht die Hakenplatine A in der Richtung Z wieder so
weit zurück, daß die Henkel aus dem Haken geschoben werden, während die Abschlag-
bzw. Abdeckplatine wieder in Richtung V zurückgeht.
-
Wenn die Nadeln weiter nach oben in die Abpreßstellung (Fig. 22) gehen,
be-,vegen sich die Abdeckplatinen in die Stellung nach Fig. 22, so daß der Haken
Aa durch die ,#£bdecknase Ba abgedeckt ist und der Henkel 3 längs der Schräge
Bb über den Haken Aa zu liegen kommt. Die Abdecknasen Ba trennen also während des
Abpressens der alten Maschen 4/5, die auf dem Nadelschaft hängen, diese von den
langen übergehängten Henkelschleifen 3, so daß die alten Maschen 4/5 unterhalb
der geöffneten Zunge auf dem Nadelschaft und die Henkelschleife 3 auf der
geöffneten Zunge liegenbleiben (Fig. 22). Wenn die Nadeln nach dem Abpressen sich
abwärts bewegen, dann geben die beiden Platinen A und B gemeinsam aus der
Nadelteilung heraus, so daß die Henkelschleifen 3 von den Platinen vollständig
freigegeben werden und nur noch auf der Nadel hängen, und zwar unterhalb des Nadelhakens
auf der geöffneten Zunge liegend (Fig. 18), so daß, wie Fig. 18 ferner
zeigt, wenn die Zunge durch das Abwärtsbewegen der Nadel mit dem Arbeitsvorgang
wieder beginnt, diese sich schließt -und die Henkelschleife mit dem neu aufgenommenen
zu kulierenden Faden mit zur Masche verarbeitet wird. Die Abdecknase Ba hat eine
schräge, von der Spitze weg nach unten verlaufende Kante B 5, die vorgesehen
ist, damit beim Vorgehen der Platinen zwischen die Nadelteilung in die Arbeitsstellung
die übergehängten Schleifen 3 nicht beschädigt werden. Der Wechsel des Arbeitens
der Nadelgruppen zu den Fadenführern ist der gleiche wie im vorher beschriebenen
Verfahren.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung verbessert zu-.gätzlich mit anderen
Mitteln, nämlich mit besonders neuartig geformten Platinen und neuartigen Bewegungen
zueinander und zu den Nadeln, diese beschriebene Arbeitsweise.
-
Bei dieser Art von Rundstrickmaschinen kommt nur das hauptsächlichste
Merkmal der Erfindung in Anwendung. Es besteht darin' wie schon gesagt, daß die
während eines Kuliervorganges ausgeschalteten Nadeln (z. B. die Nadeln
N2), auf denen die Maschen 4/5 auf der den Nadelhaken schließenden Zunge
und die Henkelschleifen 3 im Haken gehalten werden müssen, um beim folgenden
Kuliervorgang keinen Faden aufzunehmen, mit ihrem Kopf unterhalb der Kulierkante
Bc-Ac der Platinen durch den Kuliervargang hindurchgehen (Fig. 21 und 24), nach
der Erfindung aber mittels des Verlegens des zu kulierenden Fadens oder der Henkelschleife
3 hinter die Nadeln N 2 nach oben bewegt werden können. Somit
werden gleichfalls beim Kulieren des Fadens a durch die Nadell\Tl die auf den NadeInN2
befindlichen Maschen unterhalb der Nadelzunge auf den Nadelschaft gebracht. Das
wird durch die KanteAx des Ansatzes A3, der erfindungsgemäßen Form der Hakenübergabeplatine
A erreicht. Dieser Ansatz A bzw. y die Kante Ax ist so hoch gehalten,
daß der zu kulierende Faden a aus dem Fadenführer 1. in seiner nach unten
zu den kulierenden Nadeln verlaufenden schrägen Lage vor seinem Auflegen auf die
Kulierkante Bc und Ac der Platinen A und B von dieser Kante Ax erfaßt
werden kann und in Richtung hinter die Nadeln N 2 durch eine kurze
Vorwärtsbewegung der beiden PlatinenB und A oder nur der Platine A verlegt
werden kann. Den Verlauf dieser Arbeitsweise zeigen Fig. 19 bis 21 in Seitenansicht
und im Schnitt 19-19, 20-20, 21-21 der Fig. 24 und 25. Die Fig.
19
und 20. zeigen nur die Reihenfolge der nach unten in Kulierstellung gehenden
Nadeln N 1, während die Fig. 21 nur die Reihenfolge der nach oben zu bewegenden
Nadeln N 2 während des erfindungsgemäßen Arbeitsvorganges zeigt. Die
geringe Bewegung der Platinen A, B oder auch nur der Platine
A setzt ein, bevor der Faden a auf die Kulierhante Bc und Ac der jeweilig
betreffenden Platine aufgelegt wird, und die Platine A bewegt sich mit ihrer
Kante Ax nur so weit bis hinter die Nadeln, daß diese ungefähr mit der Rückseite
der Nadeln gleichsteht, also in einer Ebene liegt (Fig. 20 und 21). Während dieser
Bewegung der PlatinenA gehen die NadelnN2 aus ihrer Stellung mit den Maschen 4/5
auf der geschlossenen Zunge (ausgezogen gezeichnete Nadelstellung Fig. 21) in die
höhere Stellung (gestrichelt gezeichnete Stellung der Nadeln N2) vor den
an der Kante Ax liegenden Faden a und bringen dabei die Maschen 4/5 unterhalb der
wieder geöffneten Zunge auf den Nadelschaft.
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Die zeitliche Aufeinanderfolge der Bewegungen von den Nadeln
N 2 aus der ausgeschalteten Stellung nach oben und die Bewegung der Platine
A zum Verlagern des Fadens a hinter die Nadeln ist beispielsweise in den
Fig. 24 in Rückansicht und Fig. 25 in Draufsicht, entsprechend den Seitenansichten
19-20-
21, dargestellt, die zeigen, daß die Platine
A' vorgegangen ist, um den Faden a bzw. die Henkelschleifen 3 zu verlagern,
und zwar in der Drehrichtung X vor der nach oben ansteigenden Nadel N2x (aus der
ausgezogenen Stellung der Nadel N2,
Fig. 21).
-
Auch bei diesem Herstellungsverfahren mit Platinen A und B
ist es erforderlich, wie bei der vorangegegangenen beschriebenen Arbeitsweise der
Platinen P, daß bei der kurzen Auf- und Abwärtsbewegung der Nadel zum Zungenöffnen
der Faden mittels der Kante Ax und der Hakenübergabeplatine A hinter die
Nadeln verlagert wird bzw. bleibt, so daß die Platine A die Stellung gemäß
Fig. 20 und 21 zu den Nadeln beibehalten kann, da der Vorgang zum Zungenöffnen nach
dem Kuliervorgang erfolgt.
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Die Fig. 26 zeigt die Anwendung von zwei Gruppen von Platinen
A und B, die getrennt voneinander in für sie vorgesehenen Schloßkurven arbeiten
wie die ÜbergabeplatinenPl und P2 der Fig. 10, wonach entgegen den anderen
Darstellungen die Henkelschleife 3 x nicht über zwei Platinen, sondern nur über
eine Platine bzw. einen Platinensatz A, B (wie in Fig. 24 die
gestrichelt gezeichnete Henkelschleife 3x) kuliert und auch nur von einer Übergabeplatine
A auf die Nadeln übergeben wird.
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In Fig. 26 ist das Auseinanderhalten der Henkelschleifen 3
x auf der Nadelzunge von den Maschen 4/5 unterhalb der Nadelzunge und die Lage der
Henkelschleifen über einer Platine A und B, wobei die Nadeln in ihrer höchsten
Stellung stehen, dargestellt.
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Im besonderen wird eine solche Arbeitsweise zum Verarbeiten von Henkelschleifen
in der übernächstfolgenden Teilreihe zur Masche angewandt, bei der z. B. von einer
Platine A, B um die andere eine Henkelschleife 3 x einer Teilreihe
und von den dazwischenliegenden Platinen A ' B wieder von einer Platine um
die andere eine lienkelschleife3y (gestrichelt gezeichnet) der anderen Teilreihe
gebildet, gehalten und übergeben wird.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung in Anwendung für Rundstrickmaschinen
mit Abschlag bzw. EinschließplatinenB und HakenübergabeplatinenA ist, um die Höhe
von der Kante Bit, auf der die Maschen abgeschlagen werden, bis zur Oberkante der
Abdecknadel Ba, auf der die Henkelschleifen 3 aufliegen, wesentlich zu verringern
und trotzdem ein sicheres Auseinanderhalten der Henkelschleifen 3 auf der
Zunge von den Maschen 4/5 auf dem Nadelschaft zu erreichen, ein Streicheisen L zum
Nachuntenhalten oder zum Nachuntenbringen der Ware hinter den Nadeln und vor der
Abdecknase Ba vorzusehen (Fig. 22). Die Unterkante des Streicheisens L wirkt nahe
den Nadeln auf die Ware ein und läßt dieselbe nur mit geringem Spiel -zwischen der
Kante Bit hindurch. Dadurch wird das Mitnachobenziehen der Ware beim Nachobengehen
der Nadeln verhindert, oder die Ware wird von dem Streicheisen wieder auf den Nadeln
nach unten geschoben, wenn die Nadeln in die Abpreßstellung gemäß Fig. 22 gehen,
wodurch eine größere Höhe der Abdeckliase Ba, die für diesen Vorgang erforderlich
wäre, da die Ware dabei mindestens bis an die Unterkante Bd der Abdecknase Ba nach
oben bewegt wird, nicht mehr notwendig ist. Das Streicheisen ist entsprechend seiner
Wirkungsweise von hinten nach vorn gebogen, um die Platine nicht zu beeinflussen,
und an seiner Unterkante in der Drehrichtung abgeschrägt, damit es einwandfrei t'
el ohne schädigenden Einfluß auf die Ware wirken kann.