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Rundstrickmaschine mit Einrichtung zur Herstellung eines Doppelrandes
an Strümpfen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, einen Doppelrand an Wirkwaren
in der Weise herzustellen, daß einzelne Nadeln, auf denen sich Maschen befinden,
während einer Anzahl von Runden gesenkt werden, so daß sie ihre Maschen festhalten,
während die übrigen Nadeln weiterarbeiten. Nachdem auf letzteren Nadeln ein für
den Doppelrand ausreichendes Stück Ware hergestellt ist, werden die gesenkten Nadeln
wieder mit den übrigen gehoben und auf ihnen weitere Maschen gebildet. Die zurückgehaltenen
Maschen dienen alsdann als Verbindungsmaschen zwischen dem Anfang und dem Ende des
den Doppelrand bildenden Schlauchstücks.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Rund= strickmaschine mit Einrichtungen,
die das Senken einzelner Nadeln während mehrerer Runden und den Beginn und die Beendigung
dieses Vorgangs bei bestimmten Nadeln der Nadelreihe ermöglichen. Diese Maschine
soll zur Herstellung eines Doppelrandes der oben angegebenen bekannten Art dienen.
Ferner soll nach der Erfindung das Senken einzelner Nadeln und die gleiche Vorrichtung
an der Strickmaschine dazu benutzt werden, einen festen Rand auf -den noch leeren
Nadeln zu bilden und an der Verbindungsstelle des Doppelrandes mit dem Längen eine
Maschenreihe herzustellen, die das Aufräufeln verhindert. Zu letzterem Zweck sind
schon Maschenreihen bekannt geworden, deren Maschen abwechselnd in die erste und
die zweite vorhergehende Maschenreihe eingreifen. Bei dem Verfahren nach der Erfindung
wird eine das Aufräufeln verhindernde Reihe dadurch gebildet, daß die als Verbindungsmaschen
zurückgehaltenen Maschen der ersten Reihe beim Anarbeiten des Längens um 18o° gewendet
werden und dadurch den Faden der ersten Reihe fest umschlingen.
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Bei der Herstellung der festen Kante und des Doppelrandes ist es erforderlich,
daß der Faden während des Hebens der Nadeln gegen die Mitte der Maschine hin gedrückt
wird. Die Maschine nach der Erfindung besitzt eine diesem Zweck dienende Bewegungsvorrichtung
für die Platinen. Ferner sind noch besondere Vorrichtungen vorgesehen, die bewirken,
daß das Senken der Nadeln stets an genau bestimmten Stellen der Nadelreihe beginnt
und endet.
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Die Zeichnungen enthalten ein Ausführungsbeispiel einer Rundstrickmaschine
nach
der Erfindung sowie schematische Darstellungen der herzustellenden
Fadengebilde.
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Abb. I ist ein Aufriß der Maschine von links; Abb.2 zeigt schematisch
die Anordnung der Nadelfüße, Nadelstößer und Platinen und Abb. 3 die Führung der
Platinen; Abb. 4 zeigt eine Einzelheit der Muster-. trommel, Abb. 5 eine Ansicht
des Schloßmantels von oben nach herausgenommenem Nadelzylinerr Abb. 6 eine Einzelheit
der Antriebsvorrichtung der Mustertrommel; Abb. 7 bis Io zeigen die verschiedenen
Stellungen der Steuerdreiecke, Abb. II bis I3 die Stellungen der Nadeln und der
Platinen bei der Maschenbildung; Abb. I4 ist eines der Steuerdreiecke; Abb. I5 und
I6 zeigen Einzelheiten der Schaltvorrichtung der beiden Steuerdreiecke; Abb. I7
ist eine schematische Darstellung der Bewegung der Nadeln und der Platinen; Abb.
I8 zeigt die Nadelstößer in Ansicht, Abb. I9 eine Einzelheit der Nadelheber, A bb.
2 o eine Abwicklung des Schlosses mit einem beweglichen Dreieck; Abb.2I bis 23 sind
Schnitte nach 27-27, 28-28 und 29-29 der Abb. 20; Abb.24 bis 29 sind Abwicklungen
des Schlosses bei verschiedenen Stellungen der beweglichen Dreiecke; Abb. 30 zeigt
schematisch eine Einzelheit der Steurung der Mustertromnel in etwas anderer Darstellung
als in Abb. 4; Abb. 3I bis 33 zeigen schematisch eine besondere Anordnung der Nadeln
und der Nadelstöß er, Abb. 34 Einzelheiten der Nadeln, Abb.35 eine Abänderung der
Steurung nach Abb. i5; Abb. 36 zeigt einen Socken mit Doppelrand, Abb. 37 einen
Schnitt durch den Doppelrand; Abb. 38 und 39 zeigen die Bildung der testen Kante;
Abb. 4o bis 44 zeigen die Bildung des Doppelrandes; ' Abb.45 ist ein Doppelrand
in etwas abgeänderter Form; Abb.46 zeigt einen Damenstrumpf mit Doppelrand.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist durch die Abb. 36 bis 45 erläutert.
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Abb.38 und 39 zeigen schematisch das Anschlagen. Hierzu werden abwechselnde
Nadeln oder Nadelgruppen, beispielsweise die geradzahligen Nadeln n2, nt4. . . n22o,
vor der Zuführungsstelle des Fadens in die Abschlagstellung gesenkt, so daß nur
die übrigen Nadeln nn, n3 . . . n219 Faden erhalten. Nach dem Einlegen des Fadens
in diese werden die geradzahligen Nadeln n2, nt4 ... n220 wieder gehoben, während
gleichzeitig die Platinen nach der Mitte der Maschine zu bewegt werden. Der Faden,
der in den Haken der Nadeln n1, n3 . . . na219 liegt, kommt hierdurch (von der Mitte
des Nadetzylinders aus gesehen) vor die Nadeln n2, nt4 . . . n2202° zu liegen (Abb.
38). Bei der zweiten Runde (Abb. 39) arbeiten alle N adeln, so daß auf ihnen allen
Fadenhenkel gebildet werden. Auf den ungeradzahligen Nadeln na1, n2 ... n240 wird
dabei der Faden i über diese Fadenhenkel abgeschlagen, so daß diese (von der Mitte
des Nadelzylinders aus gesehen) hinten den Faden I zu liegen komnen. Die Fadenhenkel
der geradzahligen Nadeln a2, n4 . . . nt220 dagegen kommen vor den Faden I zu liegen.
Nunmehr kann auf allen Nadeln weitergestrickt oder zur Herstellung des Doppelrandes
übergegangen werden.
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Die Abb. 37, 4I, 42, 43, 44, 45 geben das Verfahren zur Herstellung
eines Doppelrandes wieder. Hierbei werden, nachdem ein Anschlag gemäß Abb. 38, 39
gebildet worden ist, wiederum bestimmte Nadeln vor der Zuführungsstelle des Fadens
in die Abschlagsstellung gebracht, so daß sie keine Maschen bilden können, aber
die auf ihnen liegenden Fadenhenkel w festhalten (Abb. 40). Die übrigen Nadeln bleiben
in Arbeitsstellung und billen während einer Anzahl von Runden Maschenstäbchen (Abb.4o,
45), während über den in Abschlagstellung befindlichen Nadeln Laufmaschen y (Abb.
45) entstehen.
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Ist auf diese Weise ein- genügend langes .Schlauchgewirk .zur Bildung
des Doppeiran-(les W hergestellt (Abb. 43), so werden zum Schließen des Doppelrandes
und Anstricken des Längens an ihn die Nadeln, die die Uadenhenkel w festhielten,
wieder in die Arheitsstellung gebracht. Dadurch, daß nunmehr auch an die Maschenhenkel
w Stäbchen z zngearbeitet werden (Abb.41), werden die Henkel 7v zu Verbindungsmaschen
zwischen dem Anfang und dem Ende des hergestellten Doppelrandstücks (Abb. 37: 41,
44, 45). Der Längen B (Abb. 36, 46) wird nunmehr auf allen Nadeln weitergestrickt.
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Nach der Darstellung der Abb. 4o werden beim Strecken des Doppelrandes
alle - geradzahligen Nadeln in die Abschlagstellung gesenkt, jedes zweite Stäbchen
besteht also aus Laufmaschen. Da ein solches Gewirk wenig elastisch ist, kann man
auch eine geringere Anzahl von Nadeln, z. B. jede vierte, in die Abschlagstellung
bringen. Es entsteht alsdann ein Gewirk nach Abb. 45 mit j e drei zusammenhängenden
Maschenstäbchen und einem dazwischenliegenden Stäbchen aus i Laufmaschen.
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Man kann in der Weise. verfahren, daß
man als Verbinder
die Fadenhenkel w aus dem Faden 2 der zweiten Runde benutzt (Abb. 4o), oder so,
daß man nach der zweiten Runde noch eine oder mehrere Runden auf allen Nadeln strickt
und dann erst bestimmte N allen in die Abschlagstellnung bringt, so däß sie ihre
Maschen als Verbindungsmaschen festhalten. In letzterem Falle entsteht an der unteren
Seite des Doppelrandstücks ein überstehender Rand s (Abb. 37, 44, 45, 46), der zur
Verzierung dient.
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Soll eine Maschenreihe gebildet werden, die einen Widerstand gegen
das Aufräufeln der Maschenstäbchen bietet, so werden die Fadenhenkel w aus dem Faden
2 der zweiten Runde (Abb. 39, 4o) beispielsweise auf den geradz ahligen Nadeln n2,
nz4 . . . n22° gebildet. Es entsteht alsdann ein Gewirk nach Abb.4I. Die Fadenhenkel
liegen in Abb.4o vor dem Faden I (von der Innenseite des Nadelzvlinders aus gesehen).
Werden auf ihnen Maschen z gebildet (Abb. 4I), so werden die gerädzahligen Fadenhenkel
dadurch gewendet und hinter den Faden I gezogen, also ganz um ihn herumgeschlungen
(Abb.4I). Durch diese Umschlingung des Fadens I entsteht eine vermehrte Reibung,
die einem Aufräufeln der Maschenstäbchen einen erhöhten Widerstand entgegensetzt.
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Um die vorstehenden Arbeitsweisen zu ermöglichen, muß die Strickmaschine
die Möglichkeit bieten, vor der Zuführung des Fadens bestimmte Nadeln in die Abschlagstellung
zu bringen und zu bestimmter Zeit wieder einzurücken. Diese Bewegung der Nadeln
erfolgt durch Benutzung von Nadeln mit verschieden hohen Füßen, durch Nadelstößer,
die verschiedene Länge haben können und durch ein Schloß mit Nadelhebern und Senkern
bekannter Art, das außerdem ein oder zwei Dreiecke enthält, die radial verschoben
und dadurch nach Bedarf in oder außer Arbeitsstellung gebracht werden können. Ferner
werden hierzu die Platinen in bestimmter Weise vorgeschoben und zurückgezogen.
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Die im nachstehenden als Ausführungsbeispiel beschriebene Strickmaschine
ist eine Rundstrickmaschine mit Zungennadeln, feststehendem Schloß und sich drehendem
Nadelzylinder. Bei der Herstellung des Doppelrandes und des Längens macht der Nadelzylinder
eine fortlaufende,. beim Weitern und Mindern eine hin und her gehende Drehbewegung.
Das Schloß und die beweglichen Dreiecke.
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Das Schloß (Abb. 2o, 24 bis 29) enthält in bekannter Weise eine geradlinige
Führung 4, die in zwei abfallende Bahnen 5 ausläuft. Zwischen diesen befinden sich
die feststehenden Senkerdreiecke 6 und 7 und zwischen diesen die Dreiecke 8 und
9, die an einem radial verschiebbaren Träger befestigt sind und von Hand zurückgezogen
werden können. Beim Rundstricken treffen die Nadelfüße in der Pfeilrichtung (Abb.
2o) zuerst auf das Dreieck 7. Die Führung 4 hat zwischen ihren beiden Enden eine
Senkung 4o, die dazu dient, die Reibung der Nadelfüße an ihrer Führung zu verringern
(Abb. 24 bis 29).
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Nach der Erfindung geschieht das zur Ausführung der eingangs erläuterten
drei Arbeitsverfahren erforderliche Senken einzelner Nadeln in die Abschlagstellung
durch eia oder zwei in radialer Richtung verschiebbare Dreiecke 382 und 2 (Abb.
28, 29), die vor dem Dreieck 7 angeordnet sind und eingeschoben werden, sobald einzelne
Nadeln in die Abschlagstellung gesenkt werden sollen. Das, Dreieck 382 (Abb. 2o,
24, 25) senkt, wenn es eingeschoben ist, die in Höhe der Bahn 4 ankommenden Nadeln,
die sonst von dem Dreieck 7 gehoben werden würden, so weit, daß sie von der unteren
Kante des Dreiecks 7 in die Abschlagstellung gesenkt werden und unter dem Dreieck
9 weggehen.
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Das Dreieck 2 (Abb. I4, 24 bis 29) hat die Form eines gleichschenkligen
Dreiecks, dessen Grundlinie nach oben gekehrt ist. Seine-Vorderläche ist so abgesetzt,
daß noch eine senkrecht zur Kante 2a stehende Führungsfläche 2v sich ergibt (Abb.
14). Das Ende 2#: (lieser Führungsfläche liegt etwas unterhalb der Bahn 4, die Fläche
2v hebt also die auf der Bahn 4. ankommenden Nadeln.
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Das Dreieck 2 kann nun in radialer Richtung in vier verschiedene Stellungen
I bis IV gebracht werden, die in Abb. 7 bis io dargestellt sind. Stellung I (Abb.
7) ist die Ruhestellung; es wirkt in dieser das Dreieck nicht auf die Nadeln. Bei
Stellung Il (Abb. 8) werden die Nadeln mit langen Füßen durch 21 gehoben. Bei Stellung
III -(Abb.9) werden die Nadeln mit langen Füßen und bei Stellung IV (Abb. io) alle
Nadeln durch 26 gesenkt.
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Das Dreieck :2 kann fehlen und das Senken einzelner Nadeln durch das
Dreieck 382 allein bewirkt werden (Abb. 2o), jedoch endigt dieser Vorgang alsdann,
wie sich aus den späteren Erläuterungen ergeben wird, nicht auf derselben Nadel,
bei der er begonnen hat. Dies ist . für manche Zwecke nachteilig. Zweckmäßiger ist
daher die gleichzeitige Verwendung beider Dreiecke 382 und 2.
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Auf -diejenigen Nadeln, die nicht von den Dreiecken 2 und 382 gesenkt
werden sollen, wirken Nadelstößer 380 .(Abb. 18, 21, 22), deren Füße in einer
Kurvennut 365 geführt werden. Von diesen Nadelstößern werden die zugehörigen Nadeln
vor den Dreiecken 2 und
382 angehoben, so daß ihre Füße über diese
Dreiecke hinweggehen und zwischen die Dreiecke 7 und 8 gelangen (Abb. 28, 29). In
bestimmten Fällen, die später noch näher erläutert werden sollen, kommen neben den
Nadelstößern 38o noch kürzere Nadelstößer 38I zur Anwendung (Abb. I8, 24 bis 27).
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Die gekennzeichnete Arbeitsweise der Dreiecke 2 und 382 wird dadurch
ermöglicht, daß die Nadeln in bekannter Weise Füße von verschiedener Länge haben.
Das Einschieben der Dreiecke geschieht während des Vorbeigangs von Nadeln mit kürzeren
Füßen, ihre Wirksamkeit beginnt dann bei der ersten Nadel mit längerem Fuß. Es kommen
je nach der Ausführungsform der Erfindung zwei oder drei verschiedene Längenabstufungen
der Nadelfüße zur Verwendung, wovon später noch im einzelnen die Rede sein wird.
Wirkungsweise bei Verwendung nur eines verschiebbarenHilf sdreiecks.
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Zunächst soll die Wirkungsweise der Vorrichtung beschrieben werden
für den Fall, daß das Dreieck 2 fehlt und nur das Dreieck 382 zum Senken einzelner
Nadeln verwendet wird (Abb.2o).
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In diesem Falle befindet sich zwischen den Nadeln n1 mit langen Füßen,
und zwar in der Nähe des Endes ihrer Reihe, das beim Rundstricken zuletzt auf die
Nadelsenker trifft, eine Anzahl von Nadeln n3 mit mittellangen Füßen (Abb. 2, 2o
und 34). Die Länge dieser Reihe n3 ist größer als die Länge des Dreiecks 382 und
beträgt in der Praxis ein Mehrfaches der letzteren. Das Dreieck 382 wird während
des Vorbeigangs der Nadeln n3 mit mittellangen Füßen vorgeschoben, so daß also zuerst
der Fuß der in Abb. 2 und 2o mit a bezeichneten ersten langfüßigen Nadel gesenkt
wird. Sobald von diesem Punkte an eine genügende Anzahl von langen Nadelfüßen unter
das Dreieck 382 gelangt ist, kann dieses ganz eingeschoben werden. Sein Vorschub
muß vollendet sein, wenn der Fuß der ersten kurzfüßigen, stößerlosen Nadel n2, der
in Abb. a und 2o mit b bezeichnet ist, auf es trifft. Ist jede zweite Nadel mit
einem Stößer versehen, so wird also von der Nadel a ab jede zweite Nadel vor der
Fadenzuführungsstelle in die Abschlastellung gesenkt.
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Soll das Dreieck 382 zurückgezogen werden, so daß wieder auf sämtlichen
Nadeln Maschen gebildet werden, so wird es während des Vorbeigehens langfüßiger
Nadeln so weit zurückgezogen, daß es den Fuß b (Abb. 2) der ersten kurzfüßigen Nadel
nicht mehr erfaßt. Während des Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln wird es dann ganz
zurückgezogen. Seine Wirkung, die bei der Nadel a begann, endigt also bei der Nadel
b. Wirkungsweise bei der gleichzeitigen Verwendung zweier Dreiecke 382 und 2. Bei
der Verwendung von zwei verschiebbaren Dreiecken 382 und 2 haben die Nadelfüße nur
zwei verschiedene Längenabstufungen.
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Der Vorgang bei der Herstellung eines Anschlags ist nun folgender:
Zunächst wird das Dreieck 382 während des -Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln halb
eingeschoben, so daß es bei der ersten langfüßigen Nadel beginnt, die stößerlosen
Nadeln zu senken. Während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln wird es ganz eingeschoben.
Auf diese Weise wird bei der ersten Runde jede zweite Nadel gesenkt, so daß sie
den Faden nicht erfaßt und dieser nach ihrem Wiederanheben vor ihr liegt (von der
Mitte des Nadelzylinders aus gesehen, Abb.38). Abb.28 zeigt diesen Vorgang beim
Vorbeigang der (schwarz ausgefüllten) langfüßigen Nadeln an den Dreiecken.
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Am Ende der ersten Runde wird die Wirkung des Dreiecks 382 auf die
Nadelfüße dadurch abgebrochen, daß während des Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln
das Dreiecke aus seiner Ruhestellung I (Abb. 7) in die Stellung II (Abb. 8 und 29)
vorgeschoben wird. Hierdurch werden von der ersten langfüßigen Nadel an die langfüßigen
Nadeln ohne Stößer durch die Fläche 2b gehoben und gelangen über das Dreieck 382.
Auf diese Weise hört die Einwirkung des letzteren auf die stößerlosen Nadeln genau
bei der letzten kurzfüßigen Nadel auf, und von der ersten langfüßigen Nadel an laufen
alle Nadelfüße wieder in normaler Weise gegen das Dreieck B. Das Dreieck 38ä wird
während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln und das Dreieck 2 nach deren Durchgang
zurückgezogen. Abb. 29 zeigt das Ende dieser Runde, wobei das Dreieck 2 gerade die
Stellung II (Abb. 8) eingenommen hat. Von der ersten langfüßigen Nadel an gelangen
also alle Nadeln wieder in Arbeitsstellung und bilden Henkel (Abb. 39), die in der
früher beschriebenen Weise ab-%vechselnd vor und hinter den Faden der ersten Runde
zu liegen kommen.
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Der Vorgang bei der Herstellung eines Doppelrandes ist folgender:
Zunächst wird in der vorbeschriebene Weise ein Anschlag gebildet, dem eine oder
mehrere Runden von glatter Ware folgen können. Hierauf wird das Dreieck :2 während
des Durchgangs der kurz füßigen Nadeln bis in seine Stellung III nach Abb. 9 vorgeschoben,
in der es die langfüßigen Nadeln ohne Stößer, von der ersten an,
senkt
(Abb.26). Während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln wird es in die Stellung
IV nach Abb. Io geschoben, wodurch alle Nadeln ohne Stößer gesenkt werden (Abb.
z7), an der Maschenbildung nicht mehr teilnehmen und ihre Maschen festhalten. Das
Festhalten der Verbinder w (Abb. 40) beginnt also bei der ersten langfüßigen Nadel,
bei der auch die Anschlagkante begann. Das Dreieck 2 wird nun während des ganzen
Randstrickens dauernd in Stellung IV (Abb. I o) eingeschoben gehalten. Die Maschenbillung
beim Randstricken erfolgt nur auf den mit Stößern versehenen Nadeln, während die
stößerlosen Nadeln an dem Senker 7 in die Abschlagstellung gehen, durch die Nut
Io laufen und alsdann (von der Mitte des Nadelzylinders aus gesehen) hinter den
Laufmaschen, die die von den mit Stößern versehenen Nadeln gebildeten. Maschen verbinden,
und zwar nach dem Abschlagen der letzteren, wieder hochgehen.
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Ist ein genügend langer Schlauch aus Laufmaschenware für den Doppelrand
hergestellt, so wird auf allen Nadeln der Längen gestrickt. Hierzu wird das Dreieck
2 während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln in die in Abb. 9 dargestellte Stellung
III zurückgezogen, bis die letzte langfüßige Nadel vorbeigegangen ist, und darauf
während des Vorbeigehens der kurzfüßigen Nadeln ganz zurückgezogen. Hierdurch gelangen
von der ersten kurzfüßigen Nadel an die stößerlosen Nadeln auf die hebende Fläche
des Dreiecks 7, und alle , Nadeln bilden wieder Maschen. Der Doppelrand endigt also
nicht auf der gleichen Nadel, auf der er angefangen wurde, jedoch ist dies bei einem
längeren Doppelrand nicht von Bedeutung.
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Bei der Herstellung einer Anschlagreihe wird zweckmäßig bei jeder
zweiten Nadel ein Stößer angeordnet, so daß also die Hälfte der Nadeln gesenkt wird.
Beim Stricken des Doppelrandes ist es dagegen, wie bereits erwähnt, zweckmäßig,
eine geringere Anzahl von Nadeln zu senken, da sonst durch die große Zahl der Laufmaschen
die Ware zu wenig elastisch wird. Die Anschlagreihe wird daher so hergestellt, daß
jede zweite Nadel den Faden faßt, der Doppelrand dagegen so, daß eine größere Anzahl
als die Hälfte der Nadeln Maschen bildet.
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Nach der Erfindung ist hierzu die in den Abb. 24 bis 27 dargestellte
Einrichtung getroffen. Es ist hier ebenfalls, wie bei der früher beschriebenen Anordnung,
jeder zweiten Nadel ein Nadelstößer 380 zugeordnet, jedoch hat außerdem von den
übrigen Nadeln noch jede vierte einen kürzeren Stößer 38I. Die Kurvenführung 365
für die Nadelstößer 38o besitzt vor und hinter dem Dreieck 2 -eine Erhebung (Abb.
24 bis a7). Die Nadeln ohne Stößer werden durch das Dreieck 2 gesenkt. Die Nadeln
mit langen Stößern 380 werden stets so weit gehoben, daß sie über die Dreiecke 2
und 382 hinweggehen und nicht von ihnen beeinflußt werden. Die Nadeln mit kurzen
Stößern werden, falls sie von dem Dreieck 2 gesenkt worden waren (Abb. 27), von
ihren Stößern vor dem Dreieck 382 wieder gehoben. Ist das Dreieck 382 in Arbeitsstellung,
so werden sie von diesem unter das Dreieck 7 gesenkt (Abb. 24, 25), ist es nicht
in Arbeitsstellung, so werden sie von dem Dreieck 7 gehoben (Abb. 27). In ersterem
Falle wird also jede zweite Nadel, in letzteren Falle jede vierte Nadel in die Abschlagstellung
gesenkt.
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Diese Anordnung ist in Abb. 24 für den Anfang und in Abb. 25 für das
Ende der ersten Runde bei Herstellung des Anschlags dargestellt. Die Wirkungsweise
der Dreiecke 2 und 382 ist dabei die gleiche, wie bei der Anordnung nur langer Stößer
nach Abb. 28 und 29. Zunächst wird der Senker 382 während des Durchgangs der kurzfüßigen
Nadeln halb und während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln ganz eingeschoben
(Abb. 24), wodurch bei der ersten Runde alle Nadeln mit kurzen Stößern und ohne
Stößer gesenkt werden und nur die Nadeln mit langen Stößern den Faden fassen (Abb.38).
Vor Beginn der zweiten Runde wird während des Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln
der Senker 2 so weit vorgeschoben (Abb. 25)', daß er die langfüßigen Nadeln hebt
(Stellung PI, Abb. 8); infolgedessen werden -von der ersten langfüßigen Nadel- an
-alle Nadeln gehoben und auf allen Nadeln Fadenhenkel gebildet (Abb. 39). Der Senker
382 wird während 'des Durchgangs der langfüßigen Nadeln zurückgezogen, so daß auch
die kurzfüßigen Nadeln, die alle vor dein Dreieck 2 vorbeigehen, sämtlich in Arbeitsstellung
gelangen.
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Soll nun mit der Bildurig der Verbindungsmaschen begonnen werden,
so wird das Dr eieck 2 während des Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln in die Stellung
III nach Abb: 9 vorgeschoben. Abb.26 zeigt das Ende dieser Runde. Von nun ab laufen,
mit der ersten langfüßigen Nadel beginnend, die Nadeln mit langen Stößern 38o über
das Dreieck 2 hinweg, während die Nadeln mit kurzen Stößern 381 und die Nadeln ohne
Stößer von dem Senker 2 bis zur untersten Stelle der Kurve i r gesenkt werden. Die
Nadeln ohne Stößer bleiben auf dieser Höhe (Abb.27), während die mit kurzen Stößern
an der Kurve 369 wieder so weit gehoben «=erden, daß ihre Füße auf -die obere Kante
7a des Dreiecks 7 treffen, die sie dann weiter hebt. Es- gelangen also. stets drei
nebeneinanderliegende'Nadeln in
Arbeitsstellung, während jede vierte
Nadel gesenkt wird. Während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln wird das Dreieck
2 ganz eingeschoben (Stellung IV, Abb. Io), so daß nunmehr auch die kurzfüßigen
Nadeln von ihm erfaßt werden, worauf in der Stellung nach Abb. 27 der Doppelrand
zu Ende gestrickt wird.
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Soll darauf mit dem Stricken des Längens begonnen werden, so wird
während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln das Dreieck 2 aus der Stellung IV
nach Abb. Io in die Stellung III nach Abb. 9, und dann, während des folgenden Durchgangs
der kurzfüßigen Nadeln, in die Stellung I nach Abb. 7 zurückgezogen. Die Maschenbildung
erfolgt daher nunmehr auf allen Nadeln, beginnend bei der ersten kurzfüßigen Nadel
ohne Stößer.
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Durch entsprechende Steuerung der Dreiecke 382 und 2 kann mit der
beschriebenen Anordnung verschiedenerlei Ware hergestellt werden. Auch können dabei
die langen und kurzen Stößer in anderer Weise als bisher angegeben verteilt sein,
z. B. so, wie in Abb. 3I bis 33 angedeutet ist. Zur Herstellung verschiedenartiger
Gewirke kommt es lediglich darauf an, die Nadelstößer entsprechend zu verteilen
und die Dreiecke 2 und 382 mittels der Schubkurven auf der Trommel I2o entsprechend
zu steuern.
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Beim Stricken des Doppelrandes wird (vgl. Abb. I3) jede festgehaltene
Masche y1 bei jedem Durchgang des Fußes ihrer Nadel durch die Nut Io (Abb. 24) so
tief unter die durch die Platinen 292 bestimmte Abschlagebene gezogen, wie vorher
bei ihrer Bildung. Da die Nadeln genügend Reibung in ihren Lagern haben, wird diese
Anspannung der Masche auf dem ganzen Wege zwischen den Dreiecken 7 und 6 aufrechterhalten.
Hierbei benötigt die Masche mehr Faden als bei ihrer Bildung, bei der ihre Nadel
auf die gleiche Tiefe gesenkt wurde. Da nämlich bei der Bildung einer Masche schon
vor ihrer Vollendung die benachbarten Nadeln von dem Nadelheber 5 gehoben werden
und dabei ihren Faden nachlassen, kann bei der Maschenbildung stets die später gebildete
Masche etwas von dem Faden der vorher gebildeten in sich herüberziehen.
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Es ist daher zur Verminderung der Spannung der festgehaltenen Maschen
eine Vorrichtung angebracht, durch die diese Maschen während des Durchgangs ihrer
Nadeln durch die Nut Io verkürzt werden. Diese Vorrichtung besteht aus einem in
der Nut Io angebrachten Heber, der die Nadeln nach ihrer tiefsten Senkung wieder
etwas anhebt. Dieser kann die in Abb. 28 und 29 mit 272 oder die in Abb. i9 mit
273 bezeichnete Form haben. Die durch ihn gehobenen Nadeln vereinigen sich mit den
maschenbildenden Nadeln bereits vor der unteren Spitze des Dreiecks 6.
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Die Mitwirkung der Platinen beim Anschlagen der festen Kante. Bei
der ersten Runde (Abb.38) erfassen die gehobenen ungeradzahligen Nadeln den Faden
beim Vorbeigehen am Dreieck 8 (Abb. 2o), werden von dem Dreieck 6 gesenkt und vereinigen
sich an dessen tiefster Spitze mit den vorher gesenkten, fadenlosen, geradzahligen
Nadeln, mit denen zusammen sie von dem Heber 5 wieder gehoben werden. Hierbei muß
der Faden vor die geradzahligen Nadeln (von. der Innenseite des Nadelzylinders aus
gesehen) gelangen. Dies geschieht durch Mitwirkung der Platinen 292, die beim Vorbeigang
an dem Dreieck 6 eine radiale Bewegung gegen die Mitte des Nadelzylinders ausführen.
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Das Diagramm Abb. 17 veranschaulicht diese Bewegung. Die Linie 292
zeigt, in die senkrechte Lage umgeklappt, die vorgeschobenen und zurückgezogenen
Stellungen der Platinen in ihrer Lage zu der durch die Linie N veranschaulichten
Reihe der Nadelhaken. Die punktierten Linien und die punktierten Pfeile zeigen die
entsprechenden Bewegungen beim Rückwärtsgang. Beim Rundstricken bleiben die Platinen
in der eingeschobenen Stellung nach Abb. r2, bis sie über das Dreieck 8 gelangen.
An der in Abb. 17 durch die senkrechte, strichpunktierte Linie ii-ii bezeichneten
Stelle werden sie in die Stellung nach Abb.ii zurückgezogen, so daß der von den
gehobenen, ungeradzahligen Nadeln erfaßte Faden beim Senken der letzteren unter
die Nasen 29o der Platinen gelangt. Darauf werden die Platinen wieder radial nach
der Mitte des Nadelzylinders vorgeschoben und schieben den Faden in dieser Richtung
vor, so daß die geradzahligen Nadeln, wenn sie wieder gehoben werden, nunmehr hinter
den Faden (von der Mitte des Nadelzylinders aus gesehen) gelangen. Die Teile stehen
bei der in Abb. 17 über den Dreieck 6 angedeuteten strichpunktierten Linie in der
Stellung der Abb. 13. Diese Linie ist von der unteren Spitze des Dreiecks 6 um eine
kleine Strecke d entfernt, die kleiner ist als der Abstand des Hakens der an der
Spitze des Dreiecks 6 ganz gesenkten Nadel von der Abschlagebene p.
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Diese Bewegung erhalten die Platinen durch einen Führungsring 300
(Abb. 3), in dessen Nut 305 ihre Füße geführt werden. Durch die Kurve
308 wird ihnen eine nach auswärts und durch die Kurve 307 eine nach
der Innenseite des Nadelzylinders gerichtete Bewegung erteilt.
Die
Steuervorrichtung für die beweglichen Dreiecke.
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Die Dreiecke 382 und 2 werden mittels Schubstangen 46o und 26 (Abb.
I) von der Mustertrommel aus gesteuert, von der aus die Steurung der Vorrichtungen
zum Weitern und Mindern, der Fadenführer usw. erfolgt.
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Das Dreieck 382 ist radial in einem Lager 490 verschiebbar (Abb. 5),
das einen Teil einer Konsole Ig bildet und mit Schrauben 22 auf der Schloßtragplatte
D befestigt ist. Eine in einer Bohrung des Lagers gelagerte Feder I4 drückt mittels
eines Kolbens I3 auf einen Ansatz 12 des Dreiecks und drückt letzteres nach auswärts.
Gegen das Dreieck stößt ein um einen Zapfen d88 auf der Konsole Ig schwingbar gelagerter
Hebel 487, dessen anderes Ende an einer Schubkurve 485 (Abb. I5) anliegt, die einstellbar
mittels Schrauben 486 an der Schubstange 460h befestigt ist. Die Schubkurve 485
hat drei in verschiedener Höhe liegende Flächen f, g und da Je nachdem die Schubstange
46oh zu den Stellungen I, II oder III gehoben wird (Abb. 15), wird der Hebel 487
in die entsprechenden dort angedeuteten Stellungen vorgeschoben und dementsprechend
das Dreieck 382 mehr oder weniger eingeschoben. Bei der Stellung I ist es außer
Berührung mit den Nadelfüßen, bei Stellung II trifft es auf die Füße der langfüßigen
Nadeln n1 ohne Stößer, und bei Stellung III wird es bis dicht an den Nadelzylinder
vorgeschoben. Statt der in Abb. I5 gezeichneten drei Stufen i, g, lt könnte die
Kante der Führung 485 auch eine durchlaufende Abschrägung 495 besitzen (Abb. 35).
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Das Dreieck 2 ist ebenfalls in radialer Richtung in seinem Lager I8
(Abb. 5) .beweglich. Sein Träger besitzt, ähnlich dem des Senkers 382, ein nach
unten gebogenes Ende I5 (Abb. 5 und I4), gegen das ein von einer Feder I7 beeinflußter
Kolben I6 nach auswärts drückt. Letzterer liegt in einer Ausbohrung des Lagers I8,
das ebenso wie das Lager 49o auf der Konsole Ig befestigt ist. Das umgebogene Ende
I5 wird von der Feder I7 gegen einen Hebel 2o angedrückt, der bei 2I auf der Platte
Ig schwingbar gelagert ist. Das andere Ende des Hebels 2o liegt gegen eine Schubkurve
25 (Abb. 5 und I6), die mittels Schrauben 27 einstellbar an einer Schubstange 26
befestigt ist. Letztere wird an ihrem oberen Ende in einer am Tisch C angeschraubten
Platte und an ihrem unteren Ende in einem Kamm 45, geführt (Abb. I) und von Schubkurven
5I7 auf der Trommel I20 gesteuert (Abb.4 und 3o).
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Die der Schubkurve 485 (Abb. I5) ähnliche Schubkurve 25' (Abb. I6)
ist mit vier Stufen @, k, L und va versehen; die erste entspricht der Ruhestellung
I des Dreiecks 2, #%vährend die übrigen den Stellungen II, III und IV (Abb. 7 bis
Io) des Dreiecks entsprechen. Durch die Stufe in wird das Dreieck so weit eingeschoben,
daß es alle auftreffenden Nadelfüße senkt.
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Die Mustertrommel I20 wird in bekannter W%\'eise mittels einer vom
Getriebe der Maschine bewegten, in die Verzahnung 81 ein---reifenden Schaltklinke
82 schrittweise vorgeschoben. Das Übersetzungsverhältnis der Getrieberäder ist so
bemessen, daß ein Vorwärtshub der Schaltklinke auf zwei Umdrehungen des Nadelzylinders
entfällt. In Abb. 4 und 30 ist ein Teil der Mustertrommel mit den Schubkurven
507, die mittels der Stangen 46o bis 46o11 das Dreieck 382 und mit den Schubkurven
517, die mittels der Stange 26 das Dreieck :2 steuern, nebst der Verzahnung 81 und
der Schaltklinke 82 schematisch dargestellt. Die Stellung der Teile ist die vor
Beginn der Herstellung der Anschlagkante. Macht die Schaltklinke 82 einen vollen,
auf zwei Umdrehungen des Nadelzylinders entfallenden Hub, so bewegt sie- dabei die
Schubkurve 507' unter der Stange 46o7° hinweg und bringt die Stange 26 auf
die zweite Stufe c der Kurve 517a. Während ihres folgenden, auf die beiden nächsten
Umdrehungen entfallenden Rückzuges bleibt die Schaltklinke 82 j edoch wirkungslos.
Das Ein- und Ausrücken des Dreiecks 382 erfolgt in einem hierfür ungünstigen Zeitpunkt,
da der auf den Vorschub der Schubkurve 507 entfallende Drehungswinkel der
Trommel sehr klein ist und die Wirkung der Schubkurve 507 ungefähr am Anfang
bzw. am Ende der Bewegung der Schaltklinke 82 einsetzen bzw. endigen muß. Der bekannte
Vorschub der Mustertrommel mittels einer vom Getriebe gesteuerten Schaltklinke ist
demnach für die Steuerung der Dreiecke 2 und 382 nicht ausreichend. Es ist daher
eine weitere Vorschubvorrichtung für die Mustertrommel vorhanden, deren Bewegung
unmittelbar von der des Nadelzylinders abgeleitet wird. Hierzu ist auf der Hauptwelle
32- (Abb. i und 2) eine Daumenscheibe 43o aufgesetzt, die sich mit der gleichen
Geschwindigkeit dreht, wie der Nadelzylinder. In Abb. 6 ist ein Diagramm dieser
Daumenscheibe und der jedem Teil derselben entsprechenden langfüßigen Nadeln n'
und kurzfüßigen Nadeln 7a2 dargestellt. Die Dauinenscheibe besitzt einen ansteigenden
Teil 43o1, der der Mitte der Reihe der kurzfüßigen Nadeln entspricht, einen konzentrischen
Teil 430b, entsprechend dem Ende der kurzfüßigen Nadelreihe und dem Anfang der langfüßigen
Nadeln; .einen ansteigenden Teil 430e, entsprechend
den mittleren
Teil der Reihe der langfüßigen Nadeln, sowie einen Teil 430 d, der steil nach einem
konzentrischen Teil von kleinem Radius abfällt und in der Drehrichtung vor den Funkte
liegt, der der letzten langfüßigen Nadel entspricht. Auf der Welle 93 sitzt über
der inneren Stirnwand der Trommel I20 ein Arm 43I (Abb. I), der eine Schubklinke
432 trägt und von einer Feder 433 gegen die Daumenscheibe 430 gezogen wird. Die
Schubklinke greift in einzelne an: Rande der Trommel I20 angebrachte Zähne 434 ein.
Aus Abb. 6 ist zu ersehen, daß die Schubbewegungen der Schubklinke 432 während des
Durchgangs der mitte der kurzfüßigen Nadeln n2 sowie der langfüßigen Nageln n1 erfolgen
und daß die Schaltklinke vor den Durchgang der letzten langfüßigen Nadel schnell
zurückgezogen wird. Liegt einer der Zähne 434 vor der Schubklinke 432, wohin er
durch die Einwirkung der Schaltklinke 82 auf die Verzahnung 8I gelangt ist, so wird
die Trommel I20 durch die Schubklinke während des Vorbeigangs der kurzfüßigen Nadeln
vorwärtsgedreht, bleibt während des Vorbeigangs des Ouadranten 430b' stehen und
wird dann während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln wieder etwas gedreht. Dieser
Vorgang wiederholt sich beim nächsten Umlauf des Nadelzylinders, wenn ein weiterer
Zahn 434 vor die Schubklinke 432 gelangt ist. Diese Bewegungen der Trommel finden
während des Stillstands oder des Rückzugs der Schaltklinke 82 statt und entsprechen
mit großer Genauigkeit der jeweiligen Stellung des Nadelzylinders.
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Die Steurung der Dreiecke vollzieht sich unter der Einwirkung dieser
Steuervorrichtungen folgendermaßen: a)Herstellung der festen Kante: Hat die Schaltklinke
82 in den Zahns gefaßt (Abb. 4 und 30), so dreht sich die Trommel I20 und die Stange
46oh steigt auf die erste Stufe g der Schubkurve 507a, wobei sie das Dreieck 382
halb einschiebt. Dies geschieht während des Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln n2.
Das Dreieck 382 beginnt in dieser Stellung seine Wirkung auf die langfüßigen Nadeln,
sobald diese an es herankommene (Abb. 24). Gleichzeitig oder unmittelbar nachher
wird von der Kurve 503 (Abb. 3o) ein Fadenführer eingeschaltet. Bei der weiteren
Vorwärtsdrehung der Trommel durch die Schaltklinke 82 steigt die Schubstange 46ok
auf den höchsten Punkt der Kurve 507a, wodurch das Dreieck 382 während des Durchgangs
der langfüßigen Nadeln n1 vollständig eingeschoben wird (Abb. 25). Bei der ersten
Runde werden somit alle Nadeln ohne Stößer, d. h. n2, n4. . .(Abb. 38), durch dieses
Dreieck gesenkt. Während des letzteren Vorschubs des Dreiecks 382 steigt auch die
Stange 26 auf die erste Stufe b der Schubkurve 5I7a, das Dreieck 2 geht damit in
seine Stellung II (Abb. 8), in der es mit seiner Fläche 2n die stößerlosen Nadeln
mit langen Füßen hebt (Abb. 25). Vom Beginn der zweiten Runde an bilden somit alle
Nadeln wieder Fadenhenkel (Abb.39). Die Schaltklinke 82 hat ihren Hub damit beendet.
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Bei Beendigung des Hubs der Klinke 82 während der zweiten Runde ist
der erste Zahn 434 (Abb. 4.) vor die Klinke 432 gekommen. Diese bewegt sich während
des Durchgangs der langfüßigen Nadeln n2 unter den Einfluß der Strecke 430@ (Abb.
6) vorwärts und dreht die Trommel von x nach x1 (Abb. 4.), wobei an der Stellung
der Dreiecke 382 und 2 noch nichts geändert wird. Während des Durchgangs der langfüßigen
Nadeln (erste Hälfte der zweiten Runde) bleibt das Dreieck 382 also eingeschoben,
ist aber unwirksam, da das Dreieck 2 in Stellung II steht und die langfüßigen Nadeln
hebt. Bei x1 geht die Stange 46o11 herunter und zieht das Dreieck 382 plötzlich
zurück. Die Schubklinke .a.32 wird jetzt, da sie an der Kurvenstrecke .13o'1 anliegt,
zurückgezogen. Bei dem nun folgenden Durchgang der kurzfüßigen Nadeln wird die Trommel
unter dem Einfluß der Kurve 430a weiterbewegt, wodurch die Stange 26 auf die Stufe
c gelangt und das Dreieck 2 in die Stellung III nach Abb. 9 und 26 bringt. In dieser
Stellung des Dreiecks 2 werden die kurzfüßigen Nadeln nicht beeinflußt, daher bleiben
auch während der zweiten Hälfte der zweiten Runde alle Nadeln in Arbeitsstellung.
b) Herstellung des Doppelrandes Da das Dreieck 2 gegen Ende der zweiten Runde in
seine Stellung III (Abb. 9) gebracht worden war, werden bei der ersten Hälfte der
dritten Runde von der ersten langfüßigen Nadel an alle Nadeln ohne Stößer gesenkt
und halten ihre Maschen fest (Abb. 40).
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Während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln rückt bei der Kurvenstrecke
430e die Trommel von x2 nach x3 (Abb.4), wodurch die Schubstange 26 auf die höchste
Fläche der Kurvenführung 5i7" steigt und das Dreieck 2 in die Stellung IV nach Abb.
io und 27 gelangt, in der es bei der folgenden zweiten Hälfte der dritten Runde
auch die kurzfüßigen Nadeln ohne Stößer senkt.
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Die Hilfsschubklinke 432 findet nun keinen Zahn mehr vor, daher bleibt
die Trommel i20 stehen, bis sie wieder von der Schaltklinke 82 vorgeschoben wird,
wobei diese in den Zahn s11 (Abb. 4) eingreift. Die Dauer dieser Periode bestimmt
die Anzahl der Reihen des Doppelrandes,
während derer die Nadeln
ohne Stößer ihre Maschen zurückhalten und die übrigen Nadeln in Arbeitsstellung
bleiben.
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Während die Schaltklinke 82 im Eingriff mit dem Zahn s1 bis an das
Ende ihres Hubs bleibt, ändert sich der Einfluß der Führung 5I7a auf das Dreieck
2 nicht, dieser Teil der Trommelbewegung dient vielmehr zur Steurung anderer Teile.
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Ist eine genügende Länge des Doppelrandgewirkes hergestellt, so faßt
die Klinke 82 in den Zahns1 und dreht die Trommel I2o um eine Zahnbreite. Hierdurch
gelangt die Stange 26 zunächst auf den Teil cl der Kurve 5I7a und zieht das Dreieck
2 in die Stellung III nach Abb. g zurück, darauf verläßt sie die Kurve 5I7a und
zieht das Dreieck 2 ganz in seine Ruhestellung I (Abb. 7) zurück.
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Die letzte Nadel, die von dem Dreieck 2 gesenkt wurde und ihre Masche
zurückhielt, war die letzte langfüßige Nadel; beim nächsten Umlauf gelangen diese
Nadeln wieder in Arbeitsstellung.
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Soll der Doppelrand auf demselben Maschenstäbchen enden, auf dem er
angefangen wurde, so muß das Dreieck 382 wieder eingeschoben werden, noch während
das Dreieck 2 ganz eingeschoben ist. Dies geschieht durch die Schubkurvenanordnung
nach Abb. 3o, bei der für die Schubstange 46oh noch eine Kurve 507c eingeschaltet
ist. Dies erfordert einen zusätzlichen Zahn 434 für die Hilf sschubklinke 432. Ferner
muß noch an der Kurve 5I7a eine Fläche 5I7c angebracht sein, die das Dreieck 2 während
des Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln in die Stellung II nach Abb. 8 steuert, in
welch letzterer die stößerlosen Nadeln weiterhin von dem Dreieck 382 gesenkt werden.
Von der ersten langfüßigen Nadel an werden die stößerlosen Nadeln von der Fläche
2b des Dreiecks 2 gehoben. Der letzte Teil der Bewegung der Schaltklinke 432 bewirkt
während des Durchgangs der langfüßigen Nadeln den Rückzug des Dreiecks 382 und während
des darauffolgenden Durchgangs der kurzfüßigen Nadeln den Rückzug des Dreiecks 2.
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c) Herstellung einer Maschenreihe zum Sichern gerissener Maschen.
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Zur Herstellung einer Maschenreihe zum Sichern gerissener Maschen
dient die in Abb. 4 und 3o dargestellte Anordnung der Schubkurven 507b und 5I7d.
Zunächst steuert bei der Vorwärtsbewegung der Trommel durch die Schaltklinke 82
die Kurve 507b das Dreieck 382 so, däß es die langfüßigen und dann die kurzfüßigen
Nadeln senkt. Ist die Schaltklinke 82 am Ende ihres Hubes angelangt, so übernimmt
die Klinke 432 die Weiterdrebung der Trommel, worauf unter dem Einfluß des Daumens
5I7d das Dreieck 2 in die Stellung II nach Abb. 8 geht, so daß die langfüßigen Nadeln
durch seine Fläche 2b gehoben werden (Abb. 2,5). Am Ende der Kur--,-en 517d und
507b wird zunächst das Dreieck 382 und gleich darauf das Dreieck 2 zurückgezogen,
noch bevor die langfüßigen Nadeln (las nächste Mal vorbeigehen. Es wird so eine
Laufmaschenreihe gebildet, die genau eine volle Runde umfaßt, ohne auf die folgende
Runde überzugreifen. Die erste Nadel, die gesenkt wird, ist die erste langfüßige
Nadel ohne Stößer und die letzte die letzte kurzfüßige Nadel ohne Stößer.