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Verfahren zur Herstellung beliebig verstärkter Schlauchstrickware
auf der Flachstrickmaschine und Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens Die
Erfindung betrifft in erster Linie ein Verfahren zur Erzeugung von Schlauchstrickware
auf der Flachstrickmaschine, in welche an beliebigen Stellen und in beliebigen Breiten,
demnach beliebiger Form, Verstärkungen eingestrickt sind, ohne das Schließstellen
oder flottliegende oder durchschnittene Verstärkungsfadenteile vorhanden sind. Des
weiteren hat die Erfindung eine Flachstrickmaschine zur Herstellung dieser Schlauchstrickware
zum Gegenstand.
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Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung beliebig verstärkter
Schlauchstrickware haben den Nachteil, daß das Grundgestrick an einer Stelle in
irgendeiner Weise, etwa durch Fadenverschlingung bzw. Fadenkreuzung oder durch Zusammennähen
oder Überhängen bzw. Überstricken von Maschen, jeweils erst zum Schlauch geschlossen
werden muß.
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Beim Schließen eines Schlauches durch Fadenkreuzung bzw. Fadenverschlingung
macht sich dieser Nachteil bei der Ware dadurch bemerkbar, daß Schließstellen entstehen.
An diesen Schließstellen werden keine Schlauchmaschen, sondern Fadenkreuzungen bzw.
Fadenverschlingungen gebildet. Durch diese besonderen Fadenlegungen entstehen aber
Durchbrüche, die leicht als Löcher erscheinen können, wodurch das Aussehen der Ware
und damit ihre Gebrauchsfähigkeit beeinträchtigt wird, so daß die Anwendungsmöglichkeiten
dieser Verfahren dadurch erheblich eingeschränkt werden.
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Bei den Verfahren zur Herstellung verstärkter Schlauchstrickwaren,
bei denen Schließstellen durch Zusammennähen bzw. 6'berhängen oder Überstricken
gebildet werden, ergibt sich eine Wulst, welche beim Gebrauch dieser Waren einer
stärkeren Abnutzung ausgesetzt ist. Beim Schließen des Schlauches durch Zusammennähen
entsteht außerdem noch der fabrikatorische Nachteil, daß ein weiterer Arbeitsgang
für das Zusammennähen angewendet werden muß. . Das Schließen des Schlauches durch
Überstricken von Randmaschen hat ebenfalls noch einen fabrikatorischen Nachteil:
Es ist nicht ohne weiteres möglich, die Warenkante an der Schließstelle zu mindern,
da in diesem Fall die mit besonders hohen Nadelfüßen versehenen Randnadeln um eine
bzw. zwei Nadeln, je nach der Stärke der Minderung, versetzt werden müßten. Dies
ist aber sehr umständlich und zeitraubend.
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Desgleichen ist ein Verfahren bekanntgeworden, nach dem auf der Rundstrickmaschine
eine verstärkte Schlauchware ohne flottliegende oder durchschnittene Verstärkungsfadenteile
hergestellt werden kann, wobei mit
dem Grundfaden dauernd in einer
Richtung rundgestrickt wird, während eine Strecke des Verstärkungsfadens vorbereitend
V-förmig;. herangezogen wird, die unmittelbar auf die in. der vorhergehenden Maschenreihe
enthalt@;i; Strecke folgt, so daß der Verstärkungsfäd@ ununterbrochen über seine
ganze Länge ohne' Bildung flottliegender Strecken verarbeitet wird. Nach diesem
Verfahren können jedoch nur rechteckige Verstärkungen, die im Warenschlauch untereinanderliegen,
nicht aber solche an beliebigen Stellen und in beliebiger Breite oder Form in dieselbe
Schlauchstrickware eingestrickt werden, weil hierbei die bei diesem Verfahren verwendeten
schwingbaren Greifer erst in eine der gewünschten Lage bzw. Breite oder Form der
Verstärkung entsprechende Stellung gebracht werden müßten, «ozu jedoch geradezu
eine Umwälzung der vorhandenen Einrichtungen erforderlich wäre. Nachdem die Anbringungsmöglichkeit
der schwingbaren Greifer beschränkt ist, können bei diesem Verfahren auch nicht
mehrere nebeneinanderliegende Verstärkungen eingestrickt werden, und bei übertragung
des Verfahrens auf die Flachstrickmaschine ist die Herstellung von versetzt angeordneten
Verstärkungen gleichfalls nicht möglich.
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Ferner ist auch eine Vorrichtung für Rundstrickmaschinen bekannt,
mit der ein Plattierfaden stellenweise in eine Schlauchstrickware derartig eingestrickt
wird, daß mit dem Grundfaden dauernd in einer Richtung rundgestrickt wird, während
der Hilfsfaden in der einen Richtung dem Grundfaden voreilend flott in die Nadeln
eingelegt wird, um dann beim Abstricken zusammen mit dem Grundfaden verarbeitet
zu werden. In der anderen Arbeitsrichtung läuft bei diesem Verfahren der Plattierfaden
dem Grundfaden entgegen, und es wird der vorbereitend in Schleifenform in die Nadeln
eingelegte Plattierfaden zusammen mit dem Grundfaden zu Maschen verarbeitet. Damit
ist es wohl möglich, Plattiermuster in ein Schlauchgestricke einzuarbeiten, nicht
aber eine verstärkte Schlauchstrickware herzustellen, weil der Verstärkungsfaden
bei dieser Arbeitsweise nicht, was notwendig ist, mit Sicherheit auf die Innenseite
der Ware zu liegen kommt. Ferner ist es bei diesem Verfahren nicht möglich, mit
einem Faden über mehr als die Hälfte des Zylinderumfanges zu plattieren, d. h. in
beliebiger Breite zu arbeiten, und endlich ergibt sich auch bei Übertragung der
für die Rundstrickmaschine beschriebenen Vorrichtung auf die Flachstrickmaschine
der Nachteil, .daß durch die Voreilung des Plattierfadens eine schlechte Ausnützung
des Schlittenweges entsteht. .
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die obenerwähnten Nachteile
vermieden, und zwar dadurch, daß der Grundfaden grundsätzlich in der zur Herstellung
von Schlauchstrickware üblichen, stets gleichblei-Aenden Arbeitsrichtung verstrickt,
der V er-`--stärkungsfäden dagegen nur hin' und her gehend verarbeitet wird in der
Weise, daß bei der ersten Reihe mit dem Grundfaden außerhalb der Verstärkungsstelle
unv erstärkte, an der Verstärkungsstelle dagegen zusammen mit dem Verstärkungsfaden
verstärkte Schlauchmaschen gestrickt werden, während bei der folgenden Maschenreihe
mit dem Grundfaden an der unverstärkt gewünschten Stelle wiederum gewöhnliche Schlauchmaschen,
über die Verstärkungsstelle hinweg aber gleichfalls mit dem Grundfaden zunächst
nur Fanghenkel hergestellt werden, welche so lange auf den Nadelzungen liegen bleiben,
bis sie zusammen mit dem Verstärkungsfaden beim Rückgang des Schlittens an der Verstärkungsstelle
zu verstärkten Maschen ausgebildet werden.
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Dieses Verfahren läßt sich auf Flachstrickmaschinen mit Ein- oder
Doppelschloß ausführen, urid in wesensgleicher Weise können auch mehrfache, so z.
B. versetzte Verstärkungen in den geschlossenen Schlauch eingearbeitet werden. Dadurch,
daß die Fanghenkel mit dem Grundfaden und nicht mit dem Verstärkungsfaden zu vorbereitenden
Schleifen ausgebildet werden und diese beim Abgleiten der alten Maschenreihe von
der Zunge auf den Nadelschaft auf der Zunge liegenbleiben, wird es erst ermöglicht,
aus den Fanghenkeln Schlauchmaschen zu bilden, die den gewöhnlich gestrickten durchaus
gleich sind. Mit welchen Einrichtungen die Fanghenkel für die Verstärkungsstelle
erzeugt werden, ist gleichgültig. So kann dafür beispielsweise ein Rechen benutzt
werden, der jeweils zwischen die Maschenbildekämme eingelegt wird, so daß die Fanghenkel
um die Zähne des Rechens gebildet und von diesen gehalten werden.
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Statt, wie oben beschrieben, die Fanghenkel nur über die Verstärkungsstelle
hinweg zu bilden, kann man auch unter Verwendung eines entsprechend breiten Rechens
über die betreffende gesamte Strickreihe hinweg Fagghenkel bilden und dieselben
in folgendem Schlittengang teils mit, teils ohne Verstärktmgsfaden zu Schlauchmaschen
verstricken.
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Insgesamt kann auf Grund der erfindungsgemäßen Arbeitsweise eine an
beliebigen Stellen verstärkte Schlauchstrickware mit Verstärkungen von beliebiger
Breite und Form auf der Flachstrickmaschine hergestellt werden, bei der Schließstellen
oder flottliegende oder durchschnittene Verstärkungsfadenteile nicht vorhanden sind.
Das
Verfahren und die Flachstrickmaschine zur Ausübung des Verfahrens sind auf der Zeichnung
in beispielsweiser Ausführungsform näher erläutert.
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Abb. 1 bis 4 und Abb. 5 bis 8 erläutern fortschreitend schematisch
das Einarbeiten von einseitigen, d. h. auf nur einem Nadelbett (vorne oder hinten)
an beliebigen Stellen vorgesehenen Verstärkungen in eine Schlauchware auf einer
Einschloßflachstrickmaschine.
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Abb.9 und io zeigen schaubildlich die Herstellung der Fanghenkel.
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Abb. i i und 12 zeigen schematisch die besonderen Nadelheber.
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Abb.13 bis 22 erläutern fortschreitend schematisch das Einarbeiten
von doppelseitigen, d. h. auf beiden Nadelbetten an beliebigen Stellen vorgesehenen
Verstärkungen in eine Schlauchware auf @eivner Einschloßfiachstrickmaschine.
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Abb. 23 zeigt schematisch die Verarbeitung des Grund- und Verstärkungsfadens.
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Abb. 24 bis 29 zeigen schaubildlich die Betätigung und Schaltung des
Rechens.
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Abb. 3o bis 36 erläutern schaubildlich die Bildung der Fanghenkel
unter Benutzung von Hilfsplatinen, Hilfsnadeln oder anderen Hilfswerkzeugen.
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Das Verfahren zur Herstellung von einseitigen, d. h. auf nur einem
Nadelbett (vorne oder hinten) an beliebigen Stellen vorgesehenen Verstärkungen a
in eine Schlauchware b
wird auf einer Einschloßflachstricknaschine in folgender
Weise ausgeführt: Zuerst wird mit dem Grundfaden c in Schlauchstrickart eine Maschenreihe
1 bis 2 gestrickt (Abb. i) und dann von 3 bis q. mit dem Grundfaden c in Schlauchstrickart
weitergearbeitet. Bei 4 beginnt die verstärkte Stelle a des Schlauchgestrickes
b. Die Verstärkung selbst reicht bis 5. Von 4 ab wird in bekannter Weise
der Verstärkungsfaden d zusammen mit dem Grundfaden c bis zu 5 zu verstärkten Schlauchmaschen
verarbeitet (Abb. 1). Nun strickt der Grundfaden c von 5 über 6, 7, 8, 9 bis io
(Abb.2) in Schlauchstrickart weiter, während der Verstärkungsfadend bei 5 stehenblieb.
Es kann deshalb das zu verstärkende Strickteil 1o bis i i nicht ohne weiteres bei
der Weiterverarbeitung des Grundfadens c verstärkt werden.
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Die Durchführung dieser Verstärkung wird gemäß vorliegender Erfindung
jedoch dadurch ermöglicht, daß die zu verstärkende Stelle a des Schlauches b zunächst
mit solchen Fadenlegungen des Grundfadens c überbrückt wird, daß diese im nächsten
Schlittengang zusammen mit dem Verstärkungsfaden d zu verstärkten Schlauchmaschen
gestrickt werden können, was durch die Bildung der Fanghenkel e erreicht wird (Abb.
2), deren Eigenart weiter unten näher erläutert wird. Von i i bis 12 werden wieder
Schlauchmaschen gestrickt. Beim nächsten Schlittengang wird mit dem Grundfaden nicht
gearbeitet. Der Schlitten arbeitet hierbei also von 13 bis 14 leer, da erst dort
der Verstärkungsfaden d steht. Von 14 ab wird der Verstärkungsfaden d mitgenommen
(Abb. 3), und zwar bis zu 15. Er ,arbeitet hierbei zusammen mit den Fanghenkeln
e des Grundfadens c in der weiter unten näher geschilderten Weise verstärkte Maschen
aus (Abb. 3), d. h. es wird die verstärkte Stelle i q. bis 15 gestrickt. Bei 15
wird der Verstärkungsfaden d in bekannter Weise wieder ausgeschaltet. Der Schlitten
läuft über 16 und von 17 bis 18 leer weiter. Dann ist der Arbeitsvorgang beendet.
Er kann, wie vorstehend beschrieben, beliebig oft wiederholt werden. Abb. 4 zeigt
den Wiederbeginn und ist übereinstimmend mit Abb. 1.
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Der Arbeitsvorgang kann auf einer Flachstrickmaschine ausgeführt werden,
deren Nadelbetten beispielsweise an den unverstärkten Stellen normale und an den
Verstärkungsstellen längere Nadeln aufweisen, wobei letztere durch ein besonderes
Schloß betätigt werden, so daß mit dem Grundfaden c in ein und derselben Maschenreihe
in!' unv erstärkten Warenteil Schlauchmaschen und im verstärkten Warenteil Fanghenkel
gestrickt werden können.
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Wie bekannt, ist die Bildung von Fanghenkeln nur bei Verwendung zweier
Nadelbetten möglich. Gemäß vorliegender Erfindung können die Fanghenkel e aber auch
ohne Zuhilfenahme der Nadeln des gegenüberliegenden Nadelbettes gebildet werden,
indem man vor Beginn der Reihe 9 bis 12 (Abb. 2) besondere Mittel einrückt. Beim
Ausführungsbeispiel ist dafür ein Rechen f benutzt, von dem einer seiner stiftförmigen
Zähne in den Abb.9 und io gezeichnet ist. Dieser Rechen f wird vor Beginn der Reihe
9 bis 12 (Abb.2) zwischen die Maschenbildekämme eingelegt, so daß sich der Grundfaden
c beim Zurückgehender Nadeln g1 um die Zähne des Rechens f legt und dadurch Fanghenkel
e gebildet werden. Damit dann in dem darauffolgenden Arbeitsgang 14 bis 15 (Abb.
3 ) beim Hochschieben der Nadeln g1 auf der zu verstärkenden Warenseite die betreffenden
Fanghenkel e nicht mit der fertigen Ware i über die Zungen k der Nadeln g1 abgeworfen
werden, sind beispielsweise Auftriebsteile lal (_4bb. 11 und 12) vorgesehen, welche
in der betreffenden Reihe die längeren Nadeln jeweils nur so weit hochschieben,
daß zwar die fertige Ware i von den Nadelzungen 1, abgleiten kann, die Fanghenkel
e aber noch auf
den Zungen h liegenbleiben, wie in Abb. io zu sehen.
Nach Einlegen des Verstärkungsfadens d oberhalb der Fanghenkel
e wird dann dieser zusammen mit den Fanghenkeln e des Grundfadens c zu verstärkten
Maschen ausgebildet. Für die Bildung der Fanghenkel e auf der Strecke io bis ii
der Abb. 2 muß das Auftriebsteil lag sowie der besondere Nadelheber hl versenkt
werden, damit die Nadeln von dem Nadelheber la, in Fangstellung gebracht werden
können (Abb.ii); dagegen muß bei der Strecke 14 bis i5 der Abb. 3, bei welcher die
Fanghenkel e zusammen mit dem Verstärkungsfaden d zu verstärkten Schlauchmaschen
ausgebildet werden, nur das Auftriebsteil h3 versenkt werden (Abb.12).
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Wenn der Schlitten die Stellung 16 (Abb. 3) erreicht hat, wird der
Rechen f wieder außerhalb des Maschenbildungsbereichs gebracht.
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Neben diesem oben beschriebenen Verfahren, bei dem nur über die Breite
der Verstärkung hinweg ein Rechen verwendet wird, kann das Verfahren auch unter
Benutzung eines über die gesamte Nadelbettbreite reichenden Rechens in folgender
Weise ausgeführt werden: Hierbei wird wiederum mit dem Grundfaden c bzw. zusammen
mit dem Verstärkungsfaden d. wie in oben beschriebenem Verfahren von i bis 8 im
Schlauch gearbeitet (Abb. 5 und 6). In der folgenden Reihe 9 bis 12 (Abb. 6) werden
nun über die gesamte Strickbreite hinweg mit dem Grundfaden c über die Stifte des
Rechens f Fanghenkel e gebildet. Bei i2 bleibt der Grundfaden c wie oben stehen.
Beim Rückgang des Schlittens werden die Fanghenkel ,e von 13 bis i q. (Abb.7)
zu unverstärkten Schlauchmaschen verarbeitet. Der jetzt bei 14 stehende Verstärkungsfaden
d wird in bekannter Weise bis 15 mitgenommen und mit den Fanghenkeln e des Grundfadens
c zu verstärkten Maschen verstrickt. Von 15 bis 16 (Abb. 7) werden wiederum
die Fanghenkel e zu unverstärkten Schlauchmaschen abgestrickt. Mit der Leerreihe
17 bis 18. (Abb. 7) ist der Arbeitsvorgang beendet und kann, wie vorstehend beschrieben,
wieder von neuem beginnen (Abb. 8). Da bei diesem Verfahren über die ganze Strickbreite
hinweg entweder nur Schlauchmaschen bzw. nur Fanghenkel gestrickt werden, können
für die verstärkten wie auch für die unverstärkten Stellen dieselben Nadeln verwendet
werden.
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Ebenso können statt nur auf einer Seite auch auf beiden Seiten (Abb.
13) Verstärkungen a1 und a. ausgeführt werden. In Abb. 14 bis 22 ist dies erläutert.
Der Arbeitsvorgang ist mit dem vorstehend beschriebenen wesensgleich. Die auf der
einen Warenseite eingestrickte Verstärkung ist mit a1 und die auf der anderen Warenseite
eingestrickte Verstärkung mit a2 bezeichnet.
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In diesem Falle sind zur Herstellung der Fanghenkelreihen zwei Rechen
f notwendig, die wechselweise eingeschaltet werden.
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Bei der ersten Reihe werden mit dem Grundfaden c von i bis 2 unverstärkte
(Abb. 14), von 2 bis 3 zusammen mit dem ersten Verstärkungsfaden dl verstärkte und
von 3 bis 4 wieder unverstärkte Schlauchmaschen gestrickt. Bei 3 bleibt der erste
Verstärkungsfaden dl stehen. Der Grundfaden c wird in der nächsten Reihe von 5 bis
6 wiederum zu Schlauchmaschen verarbeitet. B.ei 6 wird der zweite Verstärkungsfaden
d. zur Herstellung der Verstärkungsstelle 6 bis 7 in bekannter Weise mitgenommen
(Abb. 15). Derselbe bleibt bei 7 stehen, von 7 bis 8 werden wieder mit dem Grundfaden
c Schlauchmaschen gestrickt. In der nächsten Reihe 9 bis io (Abb. 16) arbeitet der
Grundfaden c unter Verwendung des ersten Rechens über die Gesamtreihe hinweg nur
Fanghenkel e, welche beim Rückgang des Schlittens auf der Strecke ii bis 12 zu unverstärkten
Schlauchmaschen abgestrickt werden (Abb. 17). Bei i2 wird der erste Verstärkungsfaden
dz in bekannter Weise mitgenommen und über das verstärkte Teil 12 bis 13 zusammen
mit den Fanghenkeln e des Grundfadens c in der oben geschilderten Weise zu verstärkten
Schlauchmaschen verstrickt. Bei 13 bleibt der Verstärkungsfaden dl wiederum stehen.
Hierauf werden die Fanghenkel e des Grundfadens c von 13 bis 14 zu unverstärkten
Schlauchmaschen abgestriekt. Da der Grundfaden c bei io stehenblieb, folgt die Leerreihe
15 bis 16 (Abb. 18). Nun werden unter Verwendung des zweiten Rechens von 17 bis
18 (Abb. i9) wiederum über die gesamte Strickbreite hinweg mit dem Grundfaden c
Fanghenkel e gebildet und im folgenden Arbeitsgang von i9 bis 2o (Abb. 2o) zu unverstärkten,
von 2o bis a1 mit dem Verstärkungsfaden d2 zu verstärkten und von 21 bis 22 wiederum
zu unverstärkten Schlauchmaschen verstrickt. Mit der Leerreihe 23 bis 24 (Abb. 21)
ist der Arbeitsvorgang beendet und beginnt sodann wieder von neuem (Abb. 22).
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Durch die Anwendung der Fanghenkel e und deren besondere Verarbeitung
zusammen mit dem Verstärkungsfaden d zu Schlauchmaschen wird somit erreicht, daß
der Grundfaden c stets in der für die Herstellung von normaler Schlauchware b erforderlichen,
im Drehsinn grundsätzlich gleichbleibenden Verarbeitungsrichtung verstrickt wird,
bei der Verarbeitung des endlosen Verstärkungsfadens d im Rückwärtssinn jedoch außer
Tätigkeit
kommt, während der Verstärkungsfaden,d hin bzw. her gehend
verarbeitet wird, d.. h. daß auf der Flachstrickmaschine in ein normales, geschlossenes
Schlauchgestrick b an jeder beliebigen Stelle eine endlose Verstärkung a beliebiger
Breite und Form eingestrickt werden kann (Abb. 23).
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Die Betätigung des bzw. der Rechen f ist in folgendem Beispiel beschrieben,
in welchem angenommen wurde, daß die verwendete Flachstrickmaschine eine zweifache
Fadenführung besitzt, wobei der Grundfadenführer auf der hinteren und der Verstärkungsfadenführer
auf der vorderen Seite der Maschine angeordnet ist. Dabei wird der Grundfaden auf
der Rückseite und der Verstärkungsfaden auf der Vorderseite des Rechens f in die
Nadeln eingelegt; es können jedoch auch beide Fäden auf der gleichen Seite, nämlich
auf der Rückseite des Rechens f, in die Nadeln eingelegt werden, was von der Anordnung
der Fadenführer abhängt. In dem beschriebenen Fall muß beim Einlegen des Grundfadens
c in die Nadeln der Rechen f in die Stellung I (s. Abb.24) gebracht werden, während
es beim Einlegen des Verstärkungsfadens d in die Nadeln notwendig ist, den Rechen
f in die Stellung II (s. Abb. 25) zu bringen, da der Rechen f in der Stellung I
sich in dem Arbeitsbereich des Verstärkungsfadenführers befindet.
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Der mit dem Schwinghebel 11 (Abb.26) fest verbundene Rechen
f kann durch den Schieber m, auf welchem der Hebel h drehbar gelagert ist, zwischen
die Maschenbildkämme eingeführt werden. Durch das am unteren Ende des Hebels l1
angreifende Exzentern, sowie das am Hebel y angreifende Exzenter n2 wird das Ausschwingen
des Rechens f von der Stellung I in die Stellung II dadurch ermöglicht, daß das
Schaltrad t1 bei eingerückter Klinke s1 um eine Zahnteilung geschaltet wird (Abb.
28). Dadurch werden die beiden Exzenter rat und n2, welche mit dem Schaltrad t1
gekuppelt sind, gedreht (Abb. 26).- Die Bewegung der am Hebel s2 befestigten Klinke
s1 erfolgt durch ein Exzenter u (Abb. 2-, 28 und 29), welches auf der Welle x angeordnet
ist. Beim Schalten des Sperrrades t1 um eine Zahnteilung wird der Hebel t2 von den
Nocken des Exzenters u mitgenommen, und zwar so weit, bis durch einen auf einer
schiefen Ebene w auflaufenden Stift v
die Mitnahme des Hebels t2 selbsttätig
ausgeschaltet wird (s. Abb. 27). Dadurch wird der Hebel s2 in seine Ausgangsstellung
auf den Anschlag t2 durch eine Feder z2 zurückgezogen (Abb. 28). Das Ein- und Ausschalten
der Klinke s1 erfolgt durch den Winkelhebel o, welcher von der Steuerkette p mit
Nocken q betätigt wird (Abb. 28 und 29). Beim Anheben des Hebels o durch die Nocken
q wird die Klinke s1 durch den Stifty von der am unteren Teil des Hebels o befindlichen
Kurve z1 abgehoben (Abb. 29), so daß das Schaltrad t1 nicht geschaltet werden kann.
Beim Anliegen des Hebels o am Anschlagstift a, was eintritt, wenn der Hebel o nicht
betätigt wird, ist die Klinke s1 mit dem Schaltrad t1 im Eingriff (Abb. 28). Der
Antrieb der Welle x erfolgt durch Antriebsteile der Maschine, welche nicht dargestellt
sind (Abb. 27).
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Anstatt des Rechens f können auch andere geeignete Mittel benutzt
werden, z. B. ist es möglich, die erwähnten Henkel mit Hilfe der Nadeln des der
Verstärkung gegenüberliegenden Nadelbettes zu kolieren und sie dann entweder auf
Kämme, Hilfsplatinen, Hilfsnadeln o. dgl. zu übernehmen. Die Abbildungen 3o bis
36 zeigen einige solcher Möglichkeiten.
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Abb. 3o bis 32 zeigen die Arbeitsweise in Verbindung mit einem Kamm
f. Hier werden die Fanghenkel e des Grundfadens c mit den der Verstärkung gegenüberliegenden
Nadeln g2 (Abb. 30) gebildet. Die Nadeln g2 werden dann so weit hochgeschoben, daß
die -alte Ware i und die Fanghenkel c hinter die Nadelzungen h zu liegen kommen
(Abb. 31). Anschließend (Abb.32) werden die Nadeln g2 so weit abgezogen, daß nur
die Fanghenkel c von den auf den Nadelhalten liegenden Zungen k abgleiten, während
die Maschen der alten Ware i auf den Zungen k liegenbleiben. Die abgeworfenen
Fanghenkel e werden dabei von den Stiften eines Kammes f aufgenommen, welcher vor
diesem Arbeitsgang in entsprechender Weise eingeschwenkt wurde (Abb. 32).
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Die in Abb. 33 und 34 dargestellte Arbeitsweise zeigt den Arbeitsvorgang
in Verbindung mit Hilfsplatinen r, welche auf der zu verstärkenden Strecke unterhalb
der für die Nadelführung dienenden Kanalstege 1i angeordnet sind (Abb. 33). Die
Hilfsplatinen r werden von einem besonderen, in der Abbildung nicht dargestellten
Schloß so weit hochgeschoben, daß sie die von den gegenüberliegenden Nadeln g2 abgeworfenen
Fanghenkel e aufnehmen können (Abb. 34).
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Das Abwerfen der Fanghenkel der gegenüberliegenden Nadeln erfolgt,
wie bei der Verwendung eines Kammes beschrieben.
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Bei der Anwendung von Hilfsnadeln, deren Wirkungsweise aus Abb.35
und 36 ersichtlich ist, werden die Fanghenkel e von den der Verstärkung gegenüberliegenden
Stricknadeln nach dem Kolieren (Abb.35) von Hilfsnadeln s übernommen, welche an
einer beson- ; ders gesteuerten Nadelbarre t befestigt sind (Abb.36).