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bchlauchstrickware mit stellenweise eingestrickter Verstärkung sowie
Verfahren und Flachstrickmaschine zur Herstellung derselben Die Erfindung betrifft
eine Schlauchstrickware mit stellenweise eingestrickter Verstärkung sowie ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Herstellen solcher Schlauchstrickware auf der Flachstrickmaschine
und bezweckt, Schlauchstrickware herzustellen mit stellenweiser Verstälkung von
beliebiger Breite, insbesondere von einer Breite, die geringer als der Durchmesser
des Schlauches ist, und insbesondere auch mit einer Verstärkung in beliebiger Lage
in bezug auf den Ausgangspunkt einer Maschenreihe und sogar in unsymmetrischer Lage
zu diesem Punkt.
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Es ist bekannt, stellenweise verstärkte glatte Strickware dadurch
herzustellen, daß der bzw. die Verstärkungsfäden eine Strecke der betreffenden Doppelstrickreihe
mitgestrickt werden und eine Schlauchbildung durch den oder die Verstärkungsfäden
durch gegenläufiges Stricken der aufeinanderfolgenden Maschenreihen vermieden ist.
Diese Strickware bildet aber keinen geschlossenen Schlauch, sondern sie ist eine
offene, glatte Ware, die nachträglich zusammengefügt werden muß.
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Es ist auch bereits eine Schlauchstrickware bekannt, bei der auf der
einen Hälfte des Schlauches ein Verstärkungsfaden miteingestrickt wird, während
derselbe auf der anderen Seite wegbleibt. Hierbei besteht der Schlauch aus zwei
durch Hinundherstricken hergestellten flachen War#nstücken, wobei die Fäden der
Enden der beiden flachen Warenstücke beim jeweiligen Hubwechsel ineinander verschlungen
werden. Diese Strickware bildet zwar einen geschlossenen Schlauch, jedoch ist bei
diesem stets die ganze Breite der Hälfte des Schlauches, d. h. die ganze
Breite des einen flachen Warenstückes, mit dem Verstärkun-Sfaden versehen. Außerdem
kann man bei diesem bekannten Verfahren die Verstärkung nicht dort anbringen, wo
sie gewünscht wird, und nicht nur in einer solchen Breite erhalten, wie sie für
den bestimmten Fall gerade gebraucht wird.
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Man hat auch schon vorgeschlagen, verstärkte Stellen in Strickwaren
dadufch herzustellen, daß man nur einen einzigen Faden nimmt, der an der zu verstärkenden
Stelle abwechselnd entweder über die ganze Warenbreite oder nur innerhalb der Grenzen
der Verstärkungsstellen hin und her geführt wird. Dieses Verfahren hat jedoch den
Nachteil, daß an der Verstärkungsstelle doppelte Reihen und an den seitlich von
der Verstärkungsstelle liegenden Teilen einfache Reihen entstehen, wodurch dort
die Strickware äußerst lose liegt und die verstärkte Stelle sehr sichtbar wird.
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Auch ist ein Verfahren bekannt, bei welchem zum Stricken von teilweise
verdoppelten, d. h. verdichteten Flächen mit nur einem Faden gearbeitet wird,
wobei die Verdoppelung, d.h. Verdichtung, durch Aufnahme
neuer Maschen
hervorgebracht wird. Aber auch bei diesem Verfahren ist die verdoppelte, d.h. verdichtete
Stelle von außen, und zwar beiderseits der Ware, erkennbar.
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Die Erfindung betrifft eine auf einer Flachstrickmaschine herzustellende
Schlauchstrickz ,vare mit stellenweiser Verstärkung, un4.es# besteht das Neue darin,
daß die Ware aus' abwechselnd gegenläufigen Doppelreihen bestellt und an der offenen
Seite durch von einer Wendestelle einer Doppelreihe zu einer Randmasche am anderen
Ende der Doppelreihe hinübergestrickte Randniaschen zum Schlauch geschlossen ist
und daß mindestens ein Seitenrand der Verstärkung nicht in der Verbindungs- oder
Wendestelle liegt. Die Verstarkung kann auch aus einem ebenfalls in gegenläufigen
Doppelreihen geführten Verstärkungsfaden bestellen mit Wendestellen, die nicht mit
denen der Hauptf adenmaschenreihen zusammenfallen. Unter einer Doppelreille ist
die Folge voll zwei in dem Warenstück hintereinanderliegenden 3vlaschenreihen zu
verstehen.
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Man kennt schon eine auf einer Flachstrickmaschine hergestellte Schlauchstrick-'Ware,
deren offene Seite durch einen besonderen Strickteil geschlossen ist. Hierbei besteht
der Strickteil aus einem Faden, der unabhängig von dem Faden der eigentlichen Schlauchware
ist. Außerdem sind bei dieser Ware die Seitenränder der Schlauchware selbst mit
den Seitenrändern des besonderen Strickteiles verbunden. Hierbei sind die Maschenreihen
jedoch nicht verstärkt, sondern es kommen jeweils nur einfache Maschen,
d. h. Fadenlegungen, in Betracht.
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Auch hat man z. B. bei Socken schon vorgeschlagen, am oberen Randteil
eine Borte anzustricken, die aus einer Schlauchware bestellt, welche seitlich geschlossen
wird. Das Schließen erfolcst dadurch, daß ein Fadenschenkelteil, also keine Masche,
zur gegenüberliegenden Randmasche herübergezogen wird. Dabei ist der herübergezogene
Fadenschenkelteil keineswegs mit der gegenüberliegenden Masche verstrickt derart,
daß die Verbindung in der gleichen Weise ineinanderhängt wie die anderen Maschen.
Im übrigen wird bei dieser Ware der Schlauch nicht durch überstricken einer Randinasche
zu einer gegenüberliegenden Randmasche und zurück geschlossen.
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Bei der Ware, cL h. bei den mit einer Borte angestrickten Socken,
ist auch die Ware nicht verstärkt.
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Es ist auch bekannt, gewirkte oder gestrickte Bekleidungsstücke teilweise
mit Verstärkungen zu versehen, und zwar auch schon derart, daß in einem Arbeitsgang
mit der Herstellung der- Ware die Verstärkung an--ebracht wird. So ist es bekannt,
bei Bekleidungsstücken, wie Hemden, Hosen und Hemdhosen, Teile zu verstärken durch
Hinzufügen eines Beifadens oder durch Anweii-,Cung eines stärkeren Fadens.
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Es ist auch bereits eine Schlauchstrickware die eine stellenweise
eingestrickte Verstärkung-, besitzt, wobei der Verstärkungsfaden an beliebiger Stelle
und in beliebiger Breite liegen und restlos verarbeitet werden kann. Bei dieser
Ware handelt es sich aber um eine Schlauchstrickware, die auf einer Rundstrickmaschine
hergestellt wird, bei welcher also zur Bildung der Maschenreihen ein dauerndes Rundstricken
erfolgt, so daß man j eweils nur eine verstärkte Schlauchware herstellen kann, deren
Durchmesser unveränderlich ist, da die Rundstrickniascbine das Herstellen verschiedenartig
weiter Schlauchstrickware bei gleichbleibender Maschengröße nicht gestattet. Demgegenüber
wird bei vorliegender Erfindung die Schlauchstrickware mit Verstärkung nicht durch
dauerndes Rundstricken hergestellt, sondern durch Halboffenstricken auf einer Flachstrickmaschine,
also aus abwechselnd gegenläufigen Doppelreihen. Die neue Schlauchstrickware kann
also auf einer Maschine in verschieden großem Durchmesser gearbeitet werden.
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Die bisher bekanntgewordenen Waren enthalten somit eine Reihe bekannter
Einzelheiten. Man kennt flache, stellenweise verstärkte Ware, auch Schlauchware
mit vollständig durchgehender Verstärkung, ferner Schlauchware mit stellenweiser
Verstärkung, wobei jedoch der Verstärkungsfaden an der Anfangs- bz-w. Endstelle
durchschnitten werden muß. Auch kennt man schon eine Ware, die aus flachen Bahnen
besteht, die an ihren offenen Enden durch Verschlingulig zu einem Schlauch geschlossen
wird. Bei dieser Ware ist jeweils eine ganze Bahnseite verstärkt. Schließlich ist
auch eine Schlauchware bekannt, die stellenweise verstärkt werden kann, ohne daß
nach der VerstäA.:ung Fäden durchschnitten werden müssen. Gegenüber den Waren, bei
denen die Verbindung zu einem Schlauch entweder durch Verschlingung oder Kreuzung
der Fäden oder am Ende einer Doppelreihe durch Herüberziehen eines Fadenschenkels
der einen Strickwarenseite zur gegenüberliegenden Strickwarenseite züi einer Schleife
erfolgt, bietet die Ware nach der Erfindung den Vorteil, daß durch das Hinüberstricken
von Randmaschen eine bessere und haltbarere Verbindung geschaffen ist und das ganze
Gestrick samt der Schlauchverbindungsstelle nunmehr völlig aus Maschen besteht.
Ferner sieht durch die Maschenbildung die Ware von außen durchaus gleichmäßig aus.
Das
Verfahren zum Herstellen einer derartigen Ware auf eitler Flachstrickmaschine besteht
erfindungsgemäß darin, daß am Ende jeder Doppelfeihe in der Ware, d.h. nach jeder
zweiten Tour der Maschine, die Ware durch Überstricken einer Randmasche von dein
Nadelbett, auf dem soeben die Doppelreihe beendet ist, zu der Randmasche des gegenüberliegenden
Nadelbettes und zurück züi einem Schlauch geschlossen wird. Dabei können die Schließmaschen
außerhalb der Verstärkung gearbeitet sein, oder die Ver-. su qrkung wird
- symmetrisch oder tinsvmirtetrisch zu der Schließmasche gearbeitet; auch
ist es möglich, daß die Verstärkung nur im Bereich einer Reihenbreite und auf einer
Nadelbettseite in die Ware hineingestrickt wird.
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Die Erfindung führt zu einer neuartigen Strickware, die sich von den
bisher bekannten Strickwaren in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft unterscheidet.
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Sie ist erstmals eine auf einer Flachstrickinaschine hergestellte
schlauchgestrickte, nur stellenweise verstärkte Ware, bei der der Vers 'irl#:uiigsfadeii
am Rand der Verstärkung ilicht aufgeschnitten ist und durchweg un-7 sichtbar ist.
Dabei ist die Lage und Breite beliebig und unabhängig von der Warenbreite 23 selbst
wählbar, und es ist somit möglich, die Verstärkung auf die besonders beanspruchten
Stellen (Schritt, Knie, Ellbogen) zu beschränken, ohne daß diese Stellen nun äußer-]ich
störend liervortreten. Da die stellenweise Verstärkung, abgesehen von dem geringen
Aufwand für den Verstärkungsfaden, keinen .\LIehraufwand all Herstellungszeit und
Arbeit erfordert, -erfährt die wertvolle teilweise Verstärkung der Ware fast keine
VerLeuerung.
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Zur Ausführung des Verfahrens wird gemäß der Erfindun eine Flachstrickmaschine
#-erwendet, welche eine Vorrichtung zum Verstellen der Anschlaghebel für die Stange
zum Schalten der Nadelschlösser besitzt, die derart arbeitet, daß das Mitteldreieck
der Nadelschlösser außer in die bekannten Endstellungen auch in Zwischenstellungen
gebracht wird, in welchen es an den Umkehrstellen der Fadenführer angeordnete '-,\7"adeln
mit besonders hohem Fuß steuert.
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In der Zeichnung ist in einem Ausführungsbeispiel das Verfahren nach
der Erfindung, eine hierzu geeignete Vorrichtung sowie schematisch die Ware selbst
dargestellt.
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Fig. 1 bis 3 zeigen in schematischer Darstellung mit
stellenweiser Verstärkung versellene Schlauchstrickware; Fig. 4 zeigt in schematischer
Weise zwei Nadelbetten einer Flachstrickmaschine mit dazwischenliegendem Warenschlauch;
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- Fig. 5 ist ein teilweiser Mittelschnitt durch eilte
Flachstrickniaschine; Fig. 6 ist eine Vorderansicht der Maschine zu Fig.
5;
Fig. 7 zeigt in rein schematischer Darstellung eine Steuervorrichtung
zur Steuerung von Bewegungselementen für die Fadenführer; Fig. 8 ist die
Teilansicht einer Steuerkette; Fig. 9 ist, die Aufsicht auf die Vorderseite
eines Schlosses; Fig. io ist die Rückansicht des gleichen Schlosses; Fil-. i i zeigt
einen Schnitt durch ein Schloß gernäß der Linie C-D in Fig. 9;
z#, Fig. 12
bis 14 zeigen eine Steuervorrichtun- zur Beeinflussung der Schloßstellung während
der einzelnen Folgen einer Strickdoppelreilie; Fig. 15 veranschaulicht schematisch
das Strickverfallren mit Hilfe der in Fig. 12 bis 14 dargestellten Steuervorrichtung;
Fig. 16 zeigt in größerem Maßstab das Maschenbild der Strickware einschließlich
der Verbindungsstelle.
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Fig. i läßt das Verfahren gemäß der Erfindung in seiner einfachsten
Ausführung erkennen. Mit i ist die von dem Hauptfadenführer erzeugte Ware bezeichnet,
mit 2 die hineingestrickte Verstärkung. Damit die Verstärkung offen bleibt,
d. h. an der Stelle V, VI nicht aufgeschnitten zu werden braucht, wird in
all sich bekannter Weise wie folgt vorgegangen: Der Hauptfadenführer wandert von
I nach V. Dort wird in bekannter Weise der Verstärkungsfadenführer mitgenommen bis
Il. Sodann werden die Schlösser in ebenfalls bekannter Weise umgeschaltet, so daß
beim Rückgang des Schlittens die Nadeln des anderen Nadelbettes angehoben werden.
Man strickt bis V`I, wo der Verstärkungsfadenführer stehenbleibt, und geht dann
weiter bis IV. Von IV- wird dann zurückgestrickt über VI, 111, 11, V nach
I. Man erreicht dadurch in an sich bekannter Weise, daß die eingestrickte Verstarkung
keinen Schlauch bildet.
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Damit nun aber bei I, IV der Warenschlauch nicht offen steht, wird
gemäß der Erfindung jeweils am Ende einer Doppelreihe, d.h. nach jeder zweiten Tour
der Flachstrickmascbine, eine Masche auf die andere Seite hinüber- bzw. herübergeholt,
wie dies schematisch durch den Teil 3 an-,gedeutet ist.
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Ist von V nach 1 gestrickt, so wird vor dem rückläufigen Weg
durch Anheben einer Nadel auf der SeitelII-IV von IV nach 1
herübergestrickt
und die Doppelreihe geschlossen. Dann erst wird mit der nächsten Doppelreihe begonnen,
d. h. rückläufig von 1
über V usw. gestrickt bis IV
und zurück über VI, III, II, V nach 1, wonach wieder eine Schließmasche gestrickt
wird.
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Dieses Anheben einer Nadel z-vvecks Schließung des Warenschlauches
kann von Hand geschehen. Um jedoch eine schnellere Fertigung zu gewährleisten, läßt
sich die Schließung des Warenschlauches in der angegebenen Weise auch
' selbsttätig erreichen, indem man, wie aus Fig. ii ersichtlich, den Nadelfuß
4 der jeweils auf einem Nadelbett letzten Nadel 5 um einen gewissen Betrag
Höher ausführt als den Nadelfuß der anderen Nadeln. Anstatt das Schloß dann bei
einer Reihe vollständig in der »Aus<e-Stellung laufen zu lassen, wird es auf
eine in Fig. ii mit »halb« bezeichnete Stellung gebracht, so daß alle Nadeln des
Nadelbettes nicht angehoben werden bis auf die Nadeln, die einen längeren Nadelfuß
4 haben.
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Der Strickvorgang ist in Fig. 15 schematisch wiedergegeben für den
nicht zum Gegenstand der Erfindung gehörenden Fall, daß nach jeder Tour der Flachstrickmaschine,
also am Ende- jeder hin und her gehenden Maschenreihe, der Schlauch geschlossen
wird. jedem Nadelbett a bzw. b ist ein Schloß al bzw. b, zugeordnet.
Das Mitteldreieck 6
(Fig. io), welches in seiner mit »ein« bezeichneten Stellung
die Nadelfüße bei ihrer Bewegung über das Nadelbett nach der strichpunktiert (Fig.
io) gezeichneten Linie 7
steuert, ist bei der ersten Bewegung von I-11 an
dem Schloß bi auf »ein«, an dem Schloß al auf »aus« gestellt, wie das beim
Schlauchstricken üblich ist. Bei dem Übergang von II nach III muß eine Umschaltung
der Schlösser stattfinden in der Weise, daß Schloß bl auf »halb« und Schloß al auf
»ein« geschaltet ist. Diese Schaltung bleibt stehen während der nächsten Halbreihe
von III nach IV. Durch die Stellung des Schlosses bi auf »halb« wird am Ende der
Reihe die Nadel 5b angehoben und bildet die sogenannte Schließmasche 3,
welche
die erste Maschenreihe schließt (Fig. 15).
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Die nächste Reihe wird dann im gegenläufigen Sinne gestrickt. Während
der Reihe von IV nach III steht das Schloß ai auf »ein«, d. h. es ist nicht
umgeschaltet worden, das Schloß bl steht auf »aus«, d. h. es ist von »balb«
auf »aus« geschaltet worden. Für die letzte Halbreihe von II nach 1 muß das
Schloß al auf »halb« gestellt werden, während das Schloß bl auf »ein« stehen muß.
Dadurch wird bei I am Ende der Reihe IV, III, 11, 1 von IV aus die Nadel
5" herübergeholt, wodurch die zweite gegenläufig zu der ersten hergestellte Strickreihe
geschlossen wird. Sodann wiederholt sich der Strickvorgang laufend in der soeben
beschriebenen Weise, d. h. das Schloß al muß für die Reihe von I-II auf »aus«
stehen, während das Schloß bl auf »ein« stehen muß. Durch Pfeile ist die Aufeinanderfolge
in der Einstellung der beiden Schlösser symbolisch wiedergegeben. Bei dem Strickvorgang
nach der Erfindung wird der Schlauch aber nur am Ende jeder Doppelreihe, also am
Ende, eines gegenläufigen Hinundherganges, durch Hinüberstricken in der eben beschriebenen
Weise geschlossen.
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Die Herstellung der, »Ein«- und »Aus«-Stellung des Schlosses mit Hilfe
der Schaltstange 8 ist bekannt (Fig. 14). Um die für die Durchführung des
Verfahrens notwendige Stellung des Schlosses auf »halb« zu erreichen, sind zusätzlich
auf dem Schloß ein Anschlaghebet 9 mit Anschlag io und an der Schaltstange
besonders ausgebildete Anschläge ii vorgesehen. Der Anschlag i i weist zwei abgesetzte
Anschlagflächen 12 und 13 auf, die in ihrem Abstand voneinander einem Schaltweg
der Schaltstange von »ein« auf »halb« bzw. von »halb« auf »aus« oder umgekehrt entsprechen.
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Die Stellung des Mitteldreiecks 6 (Fig. io) wird in bekannter
Weise durch eine Kurvenbahn 14 beeinflußt (Fig. 9), die an dem mit der Schaltstange
8 gelenkig verbundenen Hebel 15 angebracht ist (Fig. 12, 14). Damit
der Hebel 15 zwischen den beiden bekannten Endstellungen »ein« und »aus« eine Mittelstellung
auf »halb« einnimmt, wird der Steuerhebel 16 durch einen Nocken 17 (Fig. 12 und
13) so gelenkt, daß er den Anschlag i i nur an der Anschlagfläche 13 trifft,
wenn das Schloß sich in der in Fig. 12 angegebenen Pfeilrichtung P, bewegt. Dann
wird der Hebel 15- aus der in Fig. 12 gezeichneten Lage in die strichpunktiert angegebene
Lage, die der »Halb«-Stellung entspricht, übergeführt. Hat sich die Nockenwellei8
aus der in Fig. 13 wiedergegebenen Stellung um eine halbe Umdrehung weiter gedreht,
so würde der Hebel 16 infolge der Wirkung der Feder 19 an der Anschlagfläche
12 des Anschlages i i anschlagen, d. h. das Schloß würde von einer Endstellung
in die andere Endstellung gebracht werden.
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Um nun auch von der »Halb«-Stellung auf die »Ein«- bzw. »Aus«-Stellulig
zurückkehren zu können, ist auf der Nockenwelle iS eine weitere Nockenscheibe 2o
vorgesehen, die einen federnd gelagerten Hebel 2,1 beeinflußt. Das freie Ende dieses
Hebels wirkt mit dem Anschlag io des Anschlaghebels 9 (Fig. 12, 13, 14) zusammen.
je nachdem, wo man die Verstärkung in die Strickware hineinbringen will, muß man
die Anschläge i o bzw. i i versetzen oder die Nockenwelle 18 entsprechend durch
Vor- oder Zurückdrehen verstellen. In Fig. 14 ist veranschaulicht, wie das Schloß
bei
der Bewegung in Richtung des Pfeiles P, durch Zusammentreffen des Anschlages io
mit dem Hebel 21 in eine Endlage zurückgebracht wird. Die Endlage ist strichpunktiert
eingezeichnet.
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Mit der bisher beschriebenen Vorrichtung läßt sich eine Schlauchstrickware
gemäß Fig. i herstellen. Man kann bei dieser Ware wohl die Verstärkung mindern,
jedoch ist es umständlich, eine Minderung der Ware an der Stellel, IV vorzunehmen,
weil dann die Nadeln mit besonderen Nadelfflen jeweils seitlich um eine bzw. zwei
Maschen (je nach der Stärke der Minderung) eingelegt werden müßten. Dies
ist sehr zeitraubend. Uni die Minderung auch an der nicht verstärkten Stelle vornehmen
zu können, ist es nur erforderlich, anstatt mit einem Verstärkungsfadenführer, wie
bei der Ware gemäß Fig. i nun mit zwei Verstärkungsfadenführern, wie bei der Ware
gemäß Fig.:2 zu arbeiten, so daß also die Schließmasche bei VII-X ist und die Minderung
bei VIII-IX, also an der nicht verstärkten Stelle der Ware vorgenommen werden kann.
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Von VII wird zunächst allein mit dem Hauptfadenführer begonnen und
eine Reihe bis VIII gestrickt- Dann wird die nächste Reilie von IX nach X gestrickt.
_X wird mit VII durch die Schließmasche 3'in schon beschriebener Weise verbunden.
Von der Seite her führt man bei VII den Verstärkungsfadenführer ein, der den Teil:2b
der Verstärkung herzustellen hat. Dieser Verstärkungsfadenführer wird zurückgelassen
bei XI, und es wird herumgestrickt über VIII und IX bis X. Hier wird von der Seite
her der Verstärkungsfadenführer eingeführt, , der den 1'eil 2, der Verstärkung
herzustellen hat. Der Verstärkungsfadenführer für den Teil:2" wird bei _XII zurückgelassen,
während der Hauptfadenführer allein über IX und VIII weitergeht nach XI, wo der
dort befindliche Verstirkungsfadenführer zur Herstellung des Verstärkungsteiles
2b mitgenommen wird bis VII. Die Verstärkungsfadenführer müssen bekanntlich
dem Hauptfadenführer nacheilen, wenn die eingesetzte Verstärkung von außen her nicht
sichtbar sein soll. Zu diesem Zwecke haben die Anschläge f., f, (Fig.
6)
an der Mitnehmereinrichtungf4 für jeden Verstärkungsfadenfüh-rer f", fb
einen größeren Abstand voneinander als die Anschläge g., g,
an der
Mitnehrnereinrichtung.g4 für den Hauptfadenführerg. Die Fadenführer sind in bekannter
Weise auf den Fadenführerschienen h, und h. verschiebbar (Fig. 5).
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Damit nun di-e Verstärkungsfadenführer abwechselnd stehenbleiben,
d. h. der Verstärkungsfadenführer fb bei XI stehenbleibt, wenn von IX über
XII nach X gestrickt und der Verstärkungsfadenführer f" mitgenommen wird, muß eine
zusätzliche Steuerung für die federnden Mitnehmernocken kl, k2, k,
des Schlittens angebracht werden. Diese besteht aus Mitnehmerstangen:2:2,
23 (Fig- 7), die auf jedem Schloßteil angebracht sind und gegeneinander
verschiebbar sind, wobei die Verschiebbarkeit zwangsläufig gesteuert wird durch
ein Kupplungszahnrad 24. Eine Stange 23 ist mit verschieden langen Nocken
25 und 26 versehen. Die Einstellung der Stange erfolgt in Abhängigkeit
von nicht gezeichneten Hebelanschlägen, die von Anschlägen 27 auf einer an
sich bekannten Steuerkette 28
(Fig. 8) beeinflußt werden. Die Anschlagstücke
27 tragen verschieden lange Erhöhun-,Glen 2 > 9, 30, 31; z. B. beträgt
die Höhe der Erhöhungen 29 = 2 cm, der Erhöhung 30
= 4 cm, der Erhöhung
31 = 6 cm. Dieser Höhenunterschied wirkt sich auf ein federnd gehaltenes
Hebelsystern aus, das vor den freien Enden der Stangen 22, 23 liegt. Stößt
das freie Ende einer Stange in der in Fig. 7
gezeichneten Lage gegen
einen nicht näher dargestellten Hebell so findet eine Verschiehung der Stangen statt.
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Wenn der nicht näher dargestellte Anschlaghebel nur in der Bewegungsbahn
einer Mitnehmerstange 2-.2 oder 23 sich befindet, # -ien durch die zwangsläufige
Kupplung beider Stangen die Nocken 25, 26 aus der Lage U in die Lage
Z. Sollen sie in die Lage 1- gebracht werden, so geht der nicht gezeichnete
Anschlaghebel durch die freien Enden hindurch und schlägt gegen die Aufschlagfläche
32.
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In der in Fig. 7 dargestellten Lage befinden. sich die unter
der Wirkung von Federn stehenden Mitnehmernocken k, und k2 in der
Stellung Z, d. h. ein Mitnehmernocken ki kann hinter die Anschläge der strichpunktiert
eingezeichneten Mitnehmereinrichtung g4 bzw. /4 einspringen, während der
Mitnehtnernockenk,2 durch den Nocken 26 gehindert wird, in eine der Mitnehmereinrichtungen
g4, f4 einzugreifen. Man erreicht dadurch, daß ein Verstärkungsfadenführer
durch das Schloß nicht mitgenommen wird. In der Stellung l' gehen beide Mitnehmernocken
frei an den Mitnehniereinrichtungen vorbei. In der Stellung U kommen beide
Mitnehmernocken kl und l?. zum Eingriff.
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DijAnordnung der Stangen 22'und 23 ist mehr schematisch in
Fig. 5 wiedergegeben. Man wird die Bauart auch anders als in der dargestellten
Weise durchführen können. jedoch muß Rücksicht genommen werden darauf, daß Platz
bleibt für die Aufläufer il, i" und in, m., die den Weg der einzelnen adenführer
1;#grenzen.
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Die Zusammenstellung der Fig. i bis 3
zeigt
den Fortschritt, welchen das Verfahren gemäß der Erfindung bringt. Bei der Ausführungsform
einer verstärkten Strickware nach Fig. i kann man ohne Schwierigkeiten sowohl bei
II, III als andl bei V, VI in der üblichen Weise mindern. Bei I, IV wird man nicht
mindern, weil dies ein Umsetzen der i\#adeln mit besonders langem Nadelfuß not--wendig
macht. Bei der Ausführungsform der Strickware gemäß Fig. 2- kann man die
Verstärkung bei XI, XII und die eigentliche Strickware bei VIII, IX mindern. In
Fig. 4 ist schematisch dargestellt, wie eine Ware gemäß Fig. -9 hergestellt
wird. Einge7,eichnet sind die Nadeln 5" und 5b mit erhöhtem Nadelfuß, welche
bei der Einstellung des betreffenden Schlosses auf »halb« die Schließung der beiden
Maschenreihen vornehmen. Die Fadenführer sind mit g bzw. f" und fl, bezeichnet.
Gezeichnet ist der Beginn einer neuen Strickreilie, bei welcher der Verstärkungsfadenfüllrerfb
#lem Hauptfadenführerg nacheilt. Der Verstärkungsfadenführerf" ist bei XII zurückgelassen
und wird bei der nächsten Reihe initgenonn-nen.
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Es läßt sich auch eine Breite der Verstärkung mit einem Verstärkungsfadenführer
erreichen, wie aus Fig. 3 ersichtlich, wenn inan jeweils in einer ganzen
Reihe den Verstarkungsfadenführer mitgehen läßt. Für die maschinelle Fertigung dieser
Ware sind sowohl die Einrichtungen nötig, die während einer Reihe eine Mitnahme
des betreffenden Fadenführers durch das Schloß verhindern, als auch die Vorrichtungen,
welche die Schließung der Maschenreihen herbeiführen. 25 In der Anbringung der Verstärkung
erlauben es die Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens, zwischen den Beispielen
voll Fig. 1, 2 und 3 zu kombinieren. Man kann gleichzeitig an zwei Stellen
verstärken, indem man die Verstärkung gemäß Fig. 2 von VII bis XI und X bis XII
noch auf die rechte Seite von Fig. 3 bringt. Man kann auch die Anordnung
gemäß Fig. 3 noch so weit erganzen, daß der eineVerstärkungsfadenführer nicht
am Ende einer Reihe stehenbleibt, sondern einen Teil der nachfolgenden Reihe noch
mitmacht, so daß die Verstärkung sich z. B. über % einer hin und her gehenden
Strickreihe erstreckt.
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In Fig. 16 ist das Maschenbild in stark vergrößertem Maßstab dargestellt
und läßt die Verbindungsstelle erkennen.
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Dabei stellt die rechte und linke Seite des Maschenbildes die auf
den beiden Nadelbetten hergestellte Schlauchware- dar, während der mittlere Teil
der Fig. 16 die eigentliche Verbindungsstelle erkennen läßt, also insbesondere die
übergestrickte Randmasche, die in Fig. i mit 3 bezeichnet ist. Da in Fig.
16 der Verstärkungsfaden genau so liegt wie der Hauptfaden, ist er der Deutlichkeit
halber nicht eingezeichnet.