DE4112284C2 - Anordnung zum Verbessern der Fahrstabilität eines Kraftwagens bei Kurvenfahrt - Google Patents
Anordnung zum Verbessern der Fahrstabilität eines Kraftwagens bei KurvenfahrtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
Bei einer solchen, in der DE-OS 41 09 925 beschriebenen
Anordnung wird die Differenz zwischen den ersten und zweiten
Bremskräften bei einer Kurvenfahrt basierend auf der
Fahrzeuglenkgeschwindigkeit modifiziert.
Aus der DE-OS 39 19 347 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verbesserung der Fahrzeugstabilität durch Regelung des
Bremsmomentes eines Fahrzeugs während Kurvenfahrten bekannt.
Die Fahrzeugstabilität wird dabei durch eine unabhängige
Regelung des Bremsmoments im Ansprechen auf ein mittleres
Giermoment verbessert. Auch bei diesem bekannten Verfahren
werden dabei die kurveninneren Fahrzeugräder stärker abgebremst
als die jeweils kurvenäußeren Fahrzeugräder, um ein die jeweils
befohlene Lenkbewegung des Fahrzeuges unterstützendes
Giermoment zu erzeugen.
Aus der DE-PS 28 30 809 ist ein Antiblockiersystem für ein
Fahrzeug bekannt, bei dem jedes Rad einer Achse hinsichtlich
des ihm zugeführten Bremsdruckes individuell beeinflußt bzw.
abgebremst wird. Andererseits werden die Räder einer Achse
hinsichtlich eines Druckaufbaus und Druckabbaus jeweils nach
ähnlichen Mustern bzw. Kennlinien gesteuert. Im einzelnen wird
ein zweites Rad, auf das die Antiblockierregelung später
einwirkt, entsprechend der Einwirkung der Antiblockierregelung
auf das erste Rad angesteuert, um eine Bremsdruckdifferenz
zwischen beiden, sich auf einer Achse befindenden Rädern nicht
zu groß zu machen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art so zu verbessern, daß das beim
Kurvenfahren erwünschte Giermoment durch Anlegen
unterschiedlicher Bremskräfte auch dann noch richtig und
wirksam erzeugt wird, wenn aufgrund von Straßenbeschaffenheit
und/oder sehr starken Bremskräften die Antiblockierregelung
eines bei dem Fahrzeug vorgesehenen Antiblockiersystems
anspricht.
Bei einer Anordnung der genannten Art ist diese Aufgabe durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Anordnung zeichnet sich dadurch aus, daß
immer dann, aber auch nur dann, wenn das Einwirken der
Antiblockierregelung auf mindestens eines der Räder
festgestellt wird, die jeweils zweiten Räder, die bei einer
Kurvenfahrt des Fahrzeugs jeweils außen liegen, hinsichtlich
der auf sie aufgebrachten Bremskräfte in gleicher Weise
angesteuert werden, wie die ersten Räder, die bei der
jeweiligen Kurvenfahrt die inneren Räder bilden. Wird bei der
bisherigen Anordnung zur Erzeugung eines die jeweilige
Lenkbewegung eines Fahrzeuges unterstützenden Giermomentes
durch auf erste und zweite Räder unterschiedlich aufgebrachte
Bremskräfte eine Antiblockierregelung wirksam, so wird zuerst
der an die stärker abgebremsten ersten bzw. inneren Räder
aufgebrachte Bremsdruck konstant gehalten oder gar abgesenkt,
um ein mögliches Blockieren dieser ersten und inneren Räder zu
verhindern.
Wird das Einsetzen einer solchen Antiblockierregelung
festgestellt, so wird mit dem dann vorgenommenen Druckhalten
oder einer Druckabsenkung an den ersten Rädern gleichzeitig ein
entsprechendes Druckhalten oder eine entsprechende
Druckabsenkung auch an den zweiten und außenliegenden Rädern
vorgenommen, um damit die angestrebte Erzeugung des
Giermomentes im wesentlichen selbst dann beibehalten zu können,
wenn die auf die Räder aufgebrachten Bremskräfte durch die
Antiblockierregelung vermindert werden.
Ohne die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene
erfindungsgemäße Maßnahme würde sonst die Erzeugung des
Giermomentes unterbunden, wenn die allein auf die ersten und
inneren Räder aufgebrachten Bremskräfte verringert werden.
Dabei kann bei einer relativ starken Verminderung der auf die
inneren Räder aufgebrachten Bremskräfte sogar ein in die
entgegengesetzte Richtung wirkendes Giermoment erzeugt werden,
was die Fahrstabilität während einer Kurvenfahrt des Fahrzeuges
erheblich verschlechtern würde.
Eine Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2
angegeben.
Die Anordnung nach der Erfindung ist für ein Fahrzeug mit einem
Antiblockiersystem (a) bestimmt, wie dies in Fig. 1 gezeigt
ist. Die Anordnung weist eine erste Einrichtung (b) zum
Erfassen eines Fahrzeuglenkzustands auf. Eine Einrichtung (c)
zur Einstellung der Bremskräfte für die Räder während der
Richtungsänderung des Fahrzeugs ist vorgesehen und umfaßt eine
zweite Einrichtung, welche eine Differenz zwischen ersten und
zweiten Bremskräften bereitstellt, die jeweils auf die ersten
und zweiten (innenliegenden und außenliegenden) Räder (d) und
(e) nach Maßgabe des Fahrzeugrichtungsänderungszustandes derart
aufgebracht werden, daß ein Giermoment zwischen den Rädern
erzeugt wird, wodurch die Richtungsänderung des Fahrzeugs
unterstützt wird. Die ersten und zweiten Räder liegen jeweils
auf der Innenseite und der Außenseite bezüglich einer
Fahrzeuglenkrichtung. Zusätzlich ist eine dritte Einrichtung
vorgesehen, um die zweite Bremskraft, die am zweiten Rad
anliegt, nach Maßgabe der ersten Bremskraft, die am ersten Rad
anliegt, derart zu steuern, daß die zweite Bremskraft sich in
ähnlicher Weise wie die erste Bremskraft ändert, wenn ein
Antiblockierbremsvorgang am ersten Rad vorgenommen wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Zeichnung erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht zur Verdeutlichung
des Wesens der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer bevorzugten
Ausführungsform einer Anordnung
nach der
Erfindung,
Fig. 3 ein Flußdiagramm eines Steu
erungsablaufes einer elektronischen Steuerein
heit, welche bei der Anordnung nach
Fig. 2 eingesetzt wird,
Fig. 4 eine Steuertabelle, welche verwendet wird, um
ein Zunahmemuster für einen hydraulischen Brems
druck zur Verbesserung der Lenkung für
das Richtungsänderungsvermögen
eines Fahrzeugs mittels der elektronischen
Steuereinheit auszusuchen,
Fig. 5 eine Datentabelle zur Verdeutlichung des hydrau
lischen Bremsdruck-Verstärkungsmusters, gegeben
bei einer Druckzunahme und einer Haltezeit, und
Fig. 6 ein Zeitdiagramm zur Verdeutlichung der Regelung
bei der Anordnung nach Fig. 2, bezogen
auf den hydraulischen Bremsdruck in den Radzylindern
und in Verbindung mit einem elektromagnetischen
Drucksteuerventil, welches die Durchsätze zu
den kurveninneren
und kurvenäußeren Rädern steuert.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungs
form einer Anordnung
S gezeigt. Die
Anordnung S ist an einem
Kraftfahrzeug vorgesehen, das vordere, linke und rechte
Räder 1L, 1R und hintere linke und rechte Räder 2L, 2R hat.
Jedes der Räder 1L, 1R, 2L, 2R ist mit einer an sich bekann
ten Scheibenbremse ausgestattet, welche ein
Teil einer Bremsanlage bildet. Die Scheiben
bremsen für die Räder 1L, 1R, 2L, 2R umfassen Radbremszylin
der 3L, 3R, 4L, 4R jeweils. Ein Bremspedal 5 ist betriebsmäßig
mit einem Hauptbremszylinder 6 verbunden, welcher der
art beschaffen und ausgelegt ist, daß er gleichzeitig den
gleichen hydraulischen Bremsdruck an beide Leitungen 7, 8
anlegt, die jeweils für die Vorderräder 1L, 1R und die Hin
terräder 2L, 2R bestimmt sind, und zwar beim Niederdrücken
des Bremspedals 5. Der Druckmitteldruck des Hauptbremszylin
ders in der Leitung 7 wird über zwei abgezweigte Unterlei
tungen 7L, 7R zu den Radzylindern 3L, 3R übertragen, um die
Vorderräder 1L, 1R zu bremsen. Der Druckmitteldruck des
Hauptbremszylinders in der Leitung 8 wird über zwei Zweig
unterleitungen 8L, 8R auf die Radzylinder 4L, 4R übertragen,
um die Hinterräder 2L, 2R zu bremsen. Somit umfaßt die Brems
anlage bei dieser bevorzugten Ausführungsform zwei gesonder
te, hydraulisch betriebene Bremskreise B1, B2, in welche je
weils für die Vorderräder 1L, 1R und die Hinterräder 2L, 2R
bestimmt sind.
Die Unterleitungen 7L, 7R, 8L, 8R enthalten elektromagnetische
Ventile 11L, 11R, 12L, 12R jeweils, die hinsichtlich ihrer
Auslegung und Funktionsweise gleich aus
gelegt sind. Jedes elektromagnetische Ventil 11L, 11R, 12L,
12R hat erste, zweite und dritte Stellungen, die jeweils auf
der linken Seite, in der Mitte und auf der rechten Seite bei
dem Symbol für das jeweilige elektromagnetische Ventil in
Fig. 2 verdeutlicht sind. In der ersten Stellung jedes
elektromagnetischen Ventils wird eine Fluidverbindung zwi
schen dem Radzylinder 3L, 3R, 4L, 4R und dem Hauptbrems
zylinder 6 hergestellt, während eine Fluidverbindung zwischen
dem Radzylinder und einem Vorratsbehälter 13, 14 gesperrt
wird, um den den Radzylindern zuzuführenden Druckmitteldruck
zu erhöhen. In der zweiten Stellung des gleichen elektro
magnetischen Ventils wird eine Fluidverbindung des Radzylin
ders mit dem Hauptbremszylinder 6 und dem Vorratsbehälter 13,
14 gesperrt, um den Druckmitteldruck auf einem konstanten Wert
zu halten. In der dritten Stellung dieses elektromagnetischen
Ventils wird eine Fluidverbindung zwischen dem Radzylinder
und dem Hauptbremszylinder 6 gesperrt, während eine Fluid
verbindung zwischen dem Radzylinder und dem Vorratsbehälter
13, 14 hergestellt wird, um den an den Radzylinder anzulegen
den Druckmitteldruck herabzusetzen. Zusätzlich ist jedes elek
tromagnetische Ventil derart beschaffen und ausgelegt, daß es
die erste Stellung einnimmt, wenn der elektrische Strom i₁,
i₂, i₃, i₄ zum Betreiben des elektromagnetischen Ventils 0 A
beträgt. Die zweite Stellung wird eingenommen, wenn der elek
trische Strom 2 A beträgt, und die dritte Stellung wird ein
genommen, wenn der elektrische Strom 4 A beträgt. Die Betriebs
ströme i₁, i₂, i₃, i₄ für das elektromagnetische Ventil werden
von einer elektronischen Steuereinheit (ECU) 21 den jeweili
gen elektromagnetischen Ventilen 11L, 11R, 12L, 12R zuge
führt. Daher sind die ersten, zweiten und dritten Stellungen
des jeweiligen elektromagnetischen Ventils zu bezeichnen als
"Druckanstiegsstellung", "Druckkonstanthaltestellung" und
"Druckabnahmestellung".
Die Vorratsbehälter 13, 14 sind vorgesehen, um den Druckmit
teldruck von dem Radzylinder zeitweilig zu speichern und die
Druckmitteldruckabnahme im Radzylinder zu glätten. Die Vor
ratsbehälter 13, 14 sind fluidmäßig jeweils mit Saug
öffnungen der Pumpen 16, 17 verbunden, die
von einem gemeinsamen Motor 15 angetrieben sind. Jede Pumpe
16, 17 ist derart beschaffen und ausgelegt, daß sie einen
zeitweilig in dem Vorratsbehälter 13, 14 während der Druck
abnahme im Radzylinder gespeicherten Druckmitteldruck an
einen Sammler 19, 20 abgibt, so daß das Hydraulikfluid zu
den Leitungen 7, 8 zurückgeleitet wird.
Die Betriebsströme i₁, i₂, i₃, i₄ für das elektromagnetische
Ventil werden gesondert durch die elektronische Steuerein
heit 21 ausgewählt, welcher eine Mehrzahl von Signalen zuge
führt wird. Hierbei handelt es sich beispielsweise um ein
Signal von den Radgeschwindigkeitssensoren 22, 23, 24, 25,
ein Signal von einem Querbeschleunigungssensor (Quer-G-Sen
sor) 26, ein Signal von einem Lenkwinkelsensor 27, und ein
Signal (B) von einem Bremsschalter 28. Die Radgeschwindig
keitssensoren 22, 23, 24, 25 sind derart beschaffen und aus
gelegt, daß sie die Umdrehungsgeschwindigkeiten (Anzahl der
Umdrehungen pro Zeiteinheit) ω₁, ω₂, ω₃, ω₄ der Räder 1L,
1R, 2L, 2R jeweils erfassen. Der Querbeschleunigungssensor
26 ist derart beschaffen und ausgelegt, daß er eine Querbe
schleunigung Yg des Fahrzeugs erfaßt. Der Lenkwinkelsensor
27 ist derart beschaffen und ausgelegt, daß er einen Lenk
winkel oder einen Drehwinkel
Θ eines Lenkrads erfaßt.
Der Bremsschalter 28 ist derart beschaffen und ausgelegt,
daß er einen Zustand erfaßt, bei dem das Bremspedal nieder
gedrückt ist, um hierdurch das Signal (B) zu erzeugen.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform arbeitet die elektro
nische Steuereinheit 21 derart, daß eine Antiblockierbrems
regelung vorgenommen wird, und es ist eine Steuereinrich
tung zum Herabsetzen einer Bremskraftverteilung an wenig
stens einem der Räder, umfassend die Vorder- und Hinterräder,
an der Außenseite bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung nach
Maßgabe eines Fahrzeugrichtungsänderungszustandes vorgesehen.
Die elektronische Steuereinheit umfaßt ferner eine Regu
liereinrichtung zum Regulieren eines hydraulischen Brems
druckes für das bezüglich der Fahrzeugänderungsrichtung
außenliegende Rad nach Maßgabe eines hydraulischen Brems
druckes für das innenliegende Rad, so daß sich der erstge
nannte hydraulische Bremsdruck auf eine ähnliche Weise wie
der letztgenannte hydraulische Bremsdruck ändert, wenn die
Antiblockierbremsregelung an dem innenliegenden Rad vor
genommen wird.
Bei der Anordnung
wird eine normale Bremsung
oder eine Antiblockierbremsregelung vorgenommen, wenn die
Bremse angezogen wird, wie dies nachstehend näher be
schrieben wird. Die Antiblockierbremsregelung wird in dem
Fall vorgenommen, wenn eine Wahrscheinlichkeit für das Auf
treten einer Radblockierung gegeben ist, wobei in diesem
Fall der dem Radzylinder zuzuleitende Druckmitteldruck
herabgesetzt wird, um die Radblockierung
zu vermeiden. Anschließend steigt dieser Druck dann wieder
an. Ein derartiges Bremsen wird nachstehend näher erläutert.
Wenn das Bremspedal 5 von einem Fahrer niedergedrückt wird,
um zu bremsen, bewirkt die elektronische Steuerschaltung
21, daß die elektromagnetischen Ventile 11L, 11R, 12L, 12R
nicht erregt werden oder mit Betriebsströmen i₁, i₂, i₃,
i₄ von 0 A versorgt werden, so daß die elektromagnetischen
Ventile in den entsprechenden Stellungen gemäß Fig. 2 blei
ben, wenn keine Radblockierung bei den Rädern 1L, 1R, 2L,
2R auftritt. Beim Niederdrücken des Bremspedals 5 wird so
mit der gleiche Druckmitteldruck (Druckmitteldruck des
Hauptbremszylinders) gleichzeitig von dem Hauptbremszylinder
6 an die beiden Leitungen 7, 8 jeweils für die Vorder- und
Hinterräder angelegt. Dieser Druckmitteldruck wird über die
Unterleitungen 7L, 7R (welche die elektromagnetischen Ventile
11L, 11R enthalten) an die Radzylinder 3L, 3R und über die
Unterleitungen 8L, 8R (welche die elektromagnetischen Ven
tile 12L, 12 R enthalten) an die Radzylinder 4L, 4R ange
legt, um somit die Räder 1L, 1R, 2L, 2R einzeln zu bremsen.
Hierbei handelt es sich um das normale Bremsen.
Während des Arbeitens der Anordnung
wird die Radgeschwindigkeit des
jeweiligen Rades 1L, 1R, 2L, 2R erfaßt, um eine
Fahrzeuggeschwindigkeit (V) mit Hilfe einer an sich be
kannten Ermittlungsmethode zu ermitteln. Dann wird ein Brems
schlupfverhältnis nach Maßgabe der Fahrzeuggeschwin
digkeit (V) ermittelt, oder es wird eine weitere Fahr
zeuggeschwindigkeit oder eine Radgeschwindigkeit für das je
weilige Rad ermittelt, wie dies nachstehend noch näher be
schrieben wird. Die elektronische Steuereinheit 21 nimmt ei
ne Entscheidung hinsichtlich einer Radblockierung für das je
weilige Rad 1L, 1R, 2L, 2R vor. Wenn die Neigung besteht, daß
ein Radblockieren an einem der Räder auftreten kann, werden
die elektromagnetischen Ventile für die jeweiligen Räder der
art betrieben, daß sie die Druckkonstanthaltestellung ein
nehmen, wozu die elektronische Steuereinheit 21 entsprechende
Signale abgibt. Hierdurch wird verhindert, daß der hydrauli
sche Bremsdruck in den zugeordneten Radzylindern ansteigt.
Falls eine Radblockierung unabhängig von einer derartigen
Steuerung auftritt, arbeitet die elektronische Steuereinheit
21 derart, daß die entsprechenden elektromagnetischen Ven
tile in ihre Druckabnahmestellung gebracht werden, wodurch
der Druckmitteldruck, der an die zugeordneten Radzylinder
angelegt wird, herabgesetzt wird. Hierdurch wird ein Rad
blockieren bei den jeweiligen Rädern verhindert. Wenn die ent
sprechenden Räder sich wiederum unter der obengenannten
Regelung zu drehen beginnen, arbeitet die elektronische Steuer
einheit 21 derart, daß die entsprechenden elektromagneti
schen Ventile in ihre Druckkonstanthaltestellungen gebracht
werden, wodurch verhindert wird, daß der Druckmitteldruck
in den entsprechenden Radzylindern absinkt. Wenn die ent
sprechenden Räder ihre Drehbewegung wiederum aufgenommen ha
ben, arbeitet die elektronische Steuereinheit 21 derart, daß
die entsprechenden elektromagnetischen Ventile in ihre Druck
anstiegsstellungen gebracht werden, so daß der Druckmittel
druck in den zugeordneten Radzylindern ansteigt, und sich
der Druck dem Druck im Hauptbremszylinder 6 annähert. Unter
Wiederholung eines derartigen Antiblockier-Steuerzyklus
lassen sich die hydraulischen Bremsdrücke für die zugeordne
ten Räder 1L, 1R, 2L, 2R auf Werte steuern, bei denen man
das optimale Bremsverhalten erhält, so daß man eine
normale Antiblockierbremssteuerung verwirklichen kann.
Nachstehend wird ein Beispiel der Anordnung
unter Verwendung der elektronischen Steu
ereinheit 21 anhand eines Flußdiagramms eines programmatischen
Steuerungsablaufes näher beschrieben, welches in Fig. 3 ge
zeigt ist. Die Steuerung hängt von Eingangsinformationen, wie
dem Lenkwinkel, ab, der mittels des Lenkwinkelsensors 27 er
faßt wird.
Zuerst werden in Schritten 31 und 32 in dem Flußdiagramm die
Radgeschwindigkeit ω₁, ω₂, ω₃, ω₄ für das jeweilige Rad
1L, 1R, 2L, 2R, welche mit Hilfe der jeweiligen Radgeschwin
digkeitssensoren 22, 23, 24, 25 erfaßt wird, der Lenkwinkel
(der Lenkraddrehwinkel), welcher mit Hilfe des Lenkwinkel
sensors 27 erfaßt wird) und die Querbeschleunigung Yg, wel
che mit Hilfe des Querbeschleunigungssensors 26 erfaßt wird,
eingelesen. In einem Schritt 33 wird eine Fahrzeugge
schwindigkeit V abgeschätzt. Bei dieser bevorzugten Ausfüh
rungsform wird auf der Basis der Tatsache, daß die
Radgeschwindigkeit der Vorderräder 1L, 1R (nicht angetrie
ben) der Fahrzeuggeschwindigkeit V entspricht,
die Fahrzeuggeschwindigkeit V hierbei durch die folgende
Gleichung bestimmt:
V = Ra (ω₁ + ω₂)/2
wobei Ra der Radius der Vorderräder 1L, 1R ist.
Anschließend werden in einem Schritt 34 die Schlupfverhält
nisse S₁, S₂, S₃, S₄ der jeweiligen Räder 1L, 1R, 2L, 2R
ermittelt. Diese Schlupfverhältnisse werden für die Anti
blockier-Bremssteuerung der vorstehend gegebenen Art verwen
det. Beispielsweise wird das Schlupfverhältnis S₁ des linken
Vorderrads 1L unter Verwendung der vorstehend angegebenen,
abgeschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit V mit Hilfe der fol
genden Gleichung ermittelt:
S₁ = (V - V1A)/V
wobei V1A = Ra X ω₁. Wenn sich als Ergebnis dieser Ermitt
lung S₁ = 0 (d. h. V1A = V) ergibt, dreht sich das linke Vor
derrad 1L ohne Schlupf. Wenn S₁ = 1 (d. h. V1A = 0m und somit
ω₁ = 0) ist, ist das linke Vorderrad 1L blockiert. Die
Schlupfverhältnisse S₂, S₃, S₄ der anderen Räder 1R, 2L, 2R
werden in ähnlicher Weise ermittelt.
In einem Schritt 35 werden EIN- oder AUS-Zustände des Brems
schalters 28 erfaßt. Hierbei wird geprüft, ob der Fahrer
das Bremspedal niederdrückt oder nicht. Wenn der Fahrer das
Bremspedal nicht niederdrückt (der Bremsschalter 28 ist im
AUS-Zustand), ist die Anordnung nicht erforderlich, und daher
werden alle Betriebsströme i₁, i₂, i₃, i₄ des elektromagne
tischen Ventils in einem Schritt 36 zu 0 gemacht, und es er
folgt eine Ausgabe in einem Schritt 40.
Wenn hingegen das Bremspedal niedergedrückt wird (d. h.
der Bremsschalter 28 befindet sich im EIN-Zustand oder B =
1), wird die Verbesserung der Fahrstabilität
auf die nachstehend beschriebene Weise
durchgeführt.
In einem Schritt 37 erfolgt eine Entscheidung oder eine Aus
wahl des Musters zur Erhöhung des hydraulischen Bremsdruckes,
der an die jeweiligen Radzylinder 3L, 3R, 4L, 4R angelegt
wird. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist eine Brems
kraftdifferenz, die zur Verbesserung des Fahrzeugrichtungs
änderungsvermögens erforderlich ist, zwischen den innenlie
genden und außenliegenden Rädern der Vorderräder 1L, 1R, und
zwar bezogen auf die Fahrzeuglenkrichtung, gegeben. Genauer
gesagt wird der Druckmitteldruck für den Radzylinder ledig
lich für das Vorderrad 1R (während einer Lenkbewegung des
Fahrzeugs nach links) oder nur für das Vorderrad 1L (während
einer Lenkbewegung des Fahrzeugs nach rechts), bei der diese
Räder bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung außenliegen,
gesteuert, um das Lenk
verhalten des Fahrzeuges an der Vorderseite zu verbessern.
Eine derartige Steuerung läßt sich somit nicht für den Druck
mitteldruck am Radzylinder für das Vorderrad 1L (während der
Kurvenfahrt des Fahrzeugs nach links) oder 1R (während der
Kurvenfahrt des Fahrzeugs nach rechts), die bezüglich der
Fahrzeuglenkrichtung innen liegen und für die beiden Hinter
räder 2L, 2R vornehmen, bei denen die Bremskraft (der Druck
mitteldruck im Radzylinder) dieser drei Räder der Niederdrück
kraft des Bremspedals abgesehen von einer vorbestimmten Be
dingung (welche einem x-Bereich in den Fig. 4 und 5) ent
spricht und nachstehend noch näher erläutert wird, abhängig
ist. Somit ist das Druckanstiegsverhalten des Druckmittel
drucks des Radzylinders für diese Räder gleich wie beim nor
malen Bremsen. In anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies,
daß der Druckmitteldruck für den Radzylinder dieser Räder
gleichgroß wie der Druckmitteldruck in dem Hauptbremszy
linder 6 ist, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Wenn hingegen
die Bremskraft für das außenliegende Vorderrad 1R (während
der Kurvenfahrt des Fahrzeugs nach links) oder 1L (während
der Lenkung des Fahrzeugs nach rechts) relativ zu jener
für das vordere, innenliegende Rad 1L oder 1R herabgesetzt
wird, um eine Differenz bei der Bremskraft zwischen den vor
deren, außenliegenden und innenliegenden Rädern zu erzielen,
wird hierdurch ein Giermoment erzeugt. Hierzu wird der Fahr
zeuglenkzustand geprüft, und dann wird ein geeignetes
Druckmitteldruck-Anstiegsmuster für das vordere, außenlie
gende Rad nach Maßgabe des überprüften Fahrzeuglenkzustan
des vorgegeben. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform
erfolgt eine Steuerung nach Maßgabe der Quer
beschleunigung Yg, welche man von dem Querbeschleunigungs
sensor 26 erhält, einem Lenkwinkel Θ, den man von dem Lenk
winkelsensor 27 erhält und der Fahrzeuggeschwindigkeit V,
die auf die vorstehend beschriebene Weise bestimmt wurde.
Insbesondere erfolgt die Steuerung nach Maßgabe einer Steu
ertabelle, die als ein Beispiel in Fig. 4 gezeigt ist. Hier
bei wird angenommen, daß die erfaßte Querbeschleunigung ei
nen Vorgabewert YgL überschreitet (d. h. Yg < YgL). In der
Tabelle in Fig. 4 ist der Lenkwinkel Θ in vier Sektionen
durch drei Punkte Θ₁, Θ₂, Θ₃ unterteilt, während die Fahr
zeuggeschwindigkeit V in vier Sektoren durch drei Punkte
V₁, V₂, V₃ unterteilt ist. Hierdurch ergeben sich sechzehn
Bereiche a, b, c, d, x. Hierbei erfolgt eine Entscheidung
derart, daß der Fahrzeuglenkzustand in irgendeinem der ge
gebenen Bereiche ist. Somit wird das Druckanstiegsmuster
für den Druckmitteldruck, der an die Radzylinder 3L, 3R,
4L, 4R anzulegen ist, nach Maßgabe der Querbeschleunigung
Yg, des Lenkwinkels Θ, und der Fahrzeuggeschwindigkeit V
und nach Maßgabe der Steuertabelle, die in Fig. 4 gezeigt
ist, ausgewählt.
Nach Maßgabe des ermittelten Bereiches in der Steuerta
belle nach Fig. 4 werden die Daten betreffend die Zeit der
Druckzunahme und die Zeit der Konstanthaltung des Drucks
aus der Tabelle ausgesucht, wobei in Fig. 5 ein Beispiel ge
zeigt ist. Die Tabelle nach Fig. 5 zeigt einen Zyklus, wel
cher eine Druckanstiegszeit (ms) innerhalb der 0 A zu dem
Betriebsstrom i₂ des elektromagnetischen Ventils dem elek
tromagnetischen Ventil 11R für das vordere, außenliegende
Rad, bezogen auf die Fahrzeuglenkrichtung, zugeführt wird,
um das Ventil 11R in die Druckanstiegsstellung während ei
ner Lenkung des Fahrzeugs nach links zu bringen. Oder es
wird bin Strom i₁ mit 0 A an das elektromagnetische Ventil
11L für das bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung vordere,
außenliegende Rad angelegt, um das Ventil 11L in die Druck
zunahmestellung während der Lenkung des Fahrzeugs in Rich
tung nach rechts zu bringen. Eine Druckkonstanthaltezeit
(ms) wird vorgegeben, während der der Betriebsstrom i₂ des
elektromagnetischen Ventils 2 A beträgt, wobei dieser Strom
an ein und dasselbe elektromagnetische Ventil angelegt wird,
um das elektromagnetische Ventil in die Druckhaltestellung
zu bringen. Dies hängt von dem jeweils ermittelten Bereich
(Fahrzeuglenkzustand) ab, der mit a, b, c, d, x in der Steu
ertabelle nach Fig. 4 angegeben ist. Dieser Steuerzyklus
wird wiederholt. Bei dieser Steuerung wird ein Wert vorge
geben, mit der die Bremskraft abnimmt, die an das vordere,
außenliegende Rad bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung ange
legt wird, um eine Fahrzeuglenkverhaltenskorrektur in Fahr
zeuglenkrichtung vorzunehmen. Es ist noch zu erwähnen, daß
beim Größerwerden des Wertes der Druckkonstanthaltezeit
die Bremskraft des zugeordneten Rades hierdurch in starkem
Maße begrenzt wird, so daß ein größeres Giermoment in Fahr
zeuglenkrichtung erzeugt wird.
Nachstehend erfolgt eine Erläuterung im Zusammenhang mit
einem Fahrzeuglenkzustand, der an einem Punkt P (in Fig. 4)
dargestellt ist, bei dem die Fahrzeuggeschwindigkeit V₀ ist,
während der Lenkwinkel Θ₀ ist. Dieser Zustand entspricht dem
Bereich c in Fig. 4. Wenn ein Bremsen während der Fahrt des
Fahrzeugs mit Lenkrichtung nach links
unter der Bedingung vorgenommen wird, daß die Fahrzeug
geschwindigkeit V₀, der Lenkwinkel Θ₀ und die Querbeschleu
nigung Yg0 ist, wird zuerst geprüft, ob die Querbeschleuni
gung größer als der Vorgabewert YgL ist oder nicht. Wenn
Yg0 < YgL ist, wird das Druckanstiegsmuster des Bereichs c
in Fig. 4 genommen, wobei der Betriebsstrom i₂ für das elek
tromagnetische Ventil 11R des vorderen, außenliegenden Rads
(das vordere rechte Rad 1R in diesem Fall) nach Maßgabe des
in Fig. 6 gezeigten Musters gesteuert wird, wobei ein Zyklus
wiederholt wird, bei dem der Betriebsstrom i₂ 5 ms lang mit
0 A vorgegeben und dann mit 2 A 30 ms lang vorgegeben wird.
Somit wird in diesem Fall der Druckmitteldruck im Radzylin
der 3R nach Maßgabe der Druckanstiegszeit/Druckkonstanthalte
zeit = 5/30 (ms) gesteuert und er nimmt somit allmählich zu.
Eine solche Steuerung zur Druckzunahme und Konstanthaltung
wird jedoch nicht bei dem hydraulischen
Bremsdruck im Radzylinder 3L für das Vorderrad 1L als das
bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung innenliegende Rad vorge
nommen, und daher bleibt das zugeordnete elektromagnetische
Ventil 11L immer in der Druckanstiegsstellung.
Dadurch wird der Hydraulikdruck im Radzylinder 3L gleich jenem
in dem Hauptbremszylinder 6. Wenn bei der Steuerung nach
Fig. 6 die Fahrzeuglenkrichtung sich zu jener des Bereichs
b beim Verfahren verlagert, bei dem der Druckmitteldruck im
Radzylinder gemäß dem vorstehend angegebenen Zunahme- und
Konstanthalte-Muster unter Zuordnung zu dem Bereich c gesteu
ert wird, wird dieses Muster in jenes für den Bereich b ge
ändert, bei dem die Druckkonstanthaltezeit 20 ms beträgt.
Somit wird die Steuerung immer in Abhängigkeit von
einer Veränderung des Fahrzeuglenkzustandes verändert. So
mit wird die Bremskraft, die an dem bezüglich der Fahrzeug
lenkrichtung innenliegenden Vorderrad anliegt, nach Maß
gabe der Bereiche b, c, d herabgesetzt, um hierdurch ein
Giermoment zu erzeugen, welches die Lenkbewegung des Fahr
zeugs unterstützt.
Bei den in Fig. 5 gezeigten Daten wird eine Druckzunahme- und
Konstanthaltesteuerung nicht in den Bereichen a und x
vorgenommen, so daß das bezüglich der Fahrzeuglenkrich
tung außenliegende Vorderrad zugeordnete elektromagneti
sche Ventil immer in der Druckanstiegsstellung bleibt, so
daß man keine Differenz bezüglich der Bremskraft zwischen
den vorderen innenliegenden und außenliegenden Rädern erhält.
Dies ist mit dem Symbol "-" in der Tabelle in Fig. 5 ver
deutlicht. Wenn bei dieser bevorzugten Ausführungsform die
Querbeschleunigung Yg nicht größer als der Vorgabewert YgL
ist, erfolgt die Fahrzeuglenkunterstützung (nach Maßgabe
der Steuertabelle in Fig. 4) unter Einwirkung des Giermo
ments nicht. Selbst wenn in diesem Fall das elektromagne
tische Ventil, das dem bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung
außenliegenden Vorderrad zugeordnet ist, gesteuert wird,
so bleibt dieses immer in der Druckzunahmestellung, unab
hängig von den Werten der Fahrzeuggeschwindigkeit V und
des Lenkwinkels Θ.
Wie ferner in der Tabelle von Fig. 5 gezeigt ist, wird für
einen Fahrzeuglenkzustand, der dem Bereich x entspricht,
ein Druckzunahmemuster für die Druckzunahme/Druckabnahme =
5/100 (ms) für das Hinterrad 2L (während der Lenkbewegung
des Fahrzeugs nach links) oder 2R (während der
Lenkbewegung des Fahrzeugs nach rechts) vorgegeben, wobei
es sich jeweils um das bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung
innenliegende Rad handelt. Wenn somit in diesem Fall ein
Bremsen während der Fahrzeuglenkung vorgenommen wird, hän
gen die Bremskräfte, die jeweils an den vorderen linken
und rechten Rädern 1L, 1R und den Hinterrädern,
die bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung außen liegen, von
der Niederdrückkraft des Bremspedals ab, so daß der Druck
mitteldruck in den zugeordneten Radzylindern immer den
gleichen Wert wie im Hauptzylinder 6 annimmt, während nur
der Druckmitteldruck in dem Radzylinder, der dem Hinter
rad zugeordnet ist, das bezüglich der Fahrzeuglenkrich
tung innen liegt, bezüglich einer Abnahme gesteuert wird.
Hierdurch erhält man eine Querkraft am Hinterrad des Fahr
zeugs, um das Fahrzeug in dem Fall zu stabilisieren, daß
beim Lenkvorgang eine Lenkung in eine Gegenrichtung erfolgt,
bei der das Lenkrad gedreht wird, um den Lenkwinkel Θ zu
verkleinern. Hierbei wird die Bremskraft beim Bremsen wäh
rend der Lenkbewegung des Fahrzeugs ausgenutzt, um das
Fahrzeug zwangsläufig so zu stabilisieren, daß ein Dre
hen des Fahrzeugs um seine eigene Achse verhindert wird.
Somit wird in einem Schritt 38 der Betriebsstrom des elek
tromagnetischen Ventils provisorisch nach Maßgabe der Ent
scheidung der Druckzunahme-Konstanthalte und Abnahmemuster
bestimmt, welche im Schritt 37 vorgegeben werden.
Anschließend erfolgt in einem Schritt 39 eine Korrektur
steuerung, bei der der Betriebsstrom des elektromagneti
schen Ventils nach Maßgabe der Antiblockier-Bremssteuerung
gesteuert wird. Die Verarbeitung in diesem Schritt wird
nachstehend noch näher erläutert. Diese Korrektursteuerung
im Schritt 39 läßt sich auf die folgende Weise zusammen
fassen: Wenn eine Antiblockier-Bremssteuerung für das be
züglich der Fahrzeuglenkrichtung innenliegende Rad während
der Steuerung des Bremsdrucks im Rad
zylinder für das Rad vorgenommen wird, das bezüglich der
Fahrzeuglenkrichtung außen liegt, um das vorderseitige
Fahrzeuglenkverhalten beim Bremsen des Fahrzeugs zu ver
bessern, wird der Druckmitteldruck im Radzylinder für das
Rad, das bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung außen liegt, nach
Maßgabe des Druckmitteldrucks im Radzylinder für jenes
Rad gesteuert, das bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung in
nen liegt, und zwar unter einer Steuerung, bei der Be
triebsströme ij (j = 1, 2, 3, und/oder 4) für das elektro
magnetische Ventil entsprechend dem vorstehend angegebenen,
außenliegenden Rad geändert werden.
Selbst in dem Fall, bei dem eine Steuerung vorgenommen
wird, um eine Bremskraftverteilung auf das bezüglich der
Fahrzeuglenkrichtung außenliegende Rad herabzusetzen, wie
dies voranstehend bei der Steuerung in Fig. 6 erläutert
wurde) kann die Korrektursteuerung nicht vorgenommen wer
den, bis mit der Antiblockier-Bremssteuerung begonnen
wird. Genauer gesagt wird bei dieser bevorzugten Ausfüh
rungsform die Steuerung zur Verbesserung des vorderseiti
gen Fahrzeuglenkverhaltens zwischen den vorderen linken
und rechten, seitlichen Rädern vorgenommen. Somit erfolgt
eine Abfrage dahingehend, ob die Antiblockier-Bremssteuerung
nur für das bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung innenliegende
Rad vorgenommen wird oder nicht. Wenn sich hierbei ergibt,
daß die Antiblockier-Bremssteuerung bisher nicht ausgeführt
wird, was sich durch eine Überwachung des innenliegenden
Rads ergibt, wird der Betriebsstrom i₂ oder i₁ des elektro
magnetischen Ventils für das Vorderrad 1R (während der Kur
venfahrt des Fahrzeugs nach links) oder 1L (während der Lenk
bewegung des Fahrzeugs nach rechts), welches bezüglich der
Fahrzeuglenkrichtung außen liegt, auf den Wert zurückgesetzt,
den man zuvor provisorisch im Schritt 38 ermittelt hat, und
dieser Wert für den Strom wird für das zugeordnete elektro
magnetische Ventil ausgegeben, um den Schritt 40 auszufüh
ren, so daß der Steuerungsablauf beendet ist.
Folglich wird in diesem Fall die Steuerung zur Verbesserung
der Fahrzeuglenkbarkeit an der Vorderseite in geeigneter
Weise vorgenommen, so daß die Bremskraft des Vorderrads, das
bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung innen liegt, einen Wert
annimmt, welcher der Bremspedal-Niederdrückkraft entspricht.
Die Bremskraft des Vorderrads, das bezüglich der Fahrzeug
lenkrichtung außen liegt, wird hingegen auf einen Wert im
Vergleich zu dem Wert entsprechend der Bremspedal-Nieder
drückkraft herabgesetzt, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist.
Hierdurch wird die Lenkbewegung des Fahrzeugs durch die Er
zeugung des Giermoments in Fahrzeuglenkrichtung unterstützt,
so daß sich während der Fahrzeuglenkung das Verhalten der
Vorderseite im Fahrzeuglenkzustand verbessern läßt.
Wenn eine Antiblockier-Bremssteuerung beim vorstehend ange
gebenen Steuerverfahren vorgenommen wurde, wie dies in dem
abschließenden Zeitraum bei der Steuerung in Fig. 6 angege
ben ist, erfolgt eine Korrektur des Betriebsstromes i₂ oder
i₁ des elektromagnetischen Ventils für das zugeordnete Vor
derrad 1R oder 1L, das bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung
außen liegt. Insbesondere wenn die Antiblockier-Bremssteu
erung (die erste Druckkonstanthaltung oder die Druckabnahme)
für das vordere innenliegende Rad bei der Steuerung zur Ver
besserung des Fahrzeuglenkverhaltens an der Vorderseite ein
geleitet wurde, bei der die Bremskraft auf das vordere, außenliegende
Rad herabgesetzt wird, wird der Elektromagnet
ventil-Betriebsstrom i₂ oder i₁ derart geändert, daß eine
Steuerung dahingehend erfolgt, daß der Druckmitteldruck im
Radzylinder des Vorderrads, das bezüglich der Fahrzeuglenk
richtung auf der Außenseite liegt, mit ein und dem gleichen
Muster wie bei dem Hydraulikdruck im Radzylinder des Vor
derrads, das bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung innen liegt,
ansteigt oder abnimmt. Bei dieser Steuerung wird der Druck
mitteldruck an dem Radzylinder für das vordere, außenliegen
de Rad immer niedriger als jener für das vordere, innenlie
gende Rad gemacht, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist.
Die auf diese Weise korrigierten Elektromagnetventil-Be
triebsströme i₂ oder i₁ werden zusammen mit den anderen
Elektromagnetventil-Betriebsströmen in einem Schritt 40
ausgegeben.
Wenn entsprechend den voranstehenden Ausführungen die Anti
blockier-Bremssteuerung am Vorderrad bewirkt wird, das be
züglich der Fahrzeuglenkrichtung innen liegt, und dies
während der Ausführung einer Bremskraftsteuerung zwischen
den vorderen innenliegenden und außenliegenden Rädern vor
genommen wird, um das Fahrzeuglenkverhalten zu unterstützen,
läßt sich die Bremskraft auf das Vorderrad, das bezüglich
der Fahrzeuglenkrichtung auf der Außenseite liegt, in ge
eigneter Weise nach Maßgabe der Bremskraft auf das Vorder
rad steuern, das bezüglich der Fahrzeuglenkrichtung innen
liegt. Somit werden gleichzeitig die Antiblockier-Bremssteuerung
und die Steuerung zur Verbesserung des Richtungs
änderungsverhaltens der Fahrzeugvorderseite durchgeführt.
Wenn die Antiblockier-Steuerung unabhängig jeweils für die
linken und rechten Räder durchgeführt wird, kann in wirk
samer Weise verhindert werden, daß der hydraulische Brems
druck durch die Antiblockier-Bremssteuerung herabgesetzt
wird, wodurch eine Differenz bei der Bremskraft zwischen
den innenliegenden und außenliegenden Rädern auftreten kann,
welche unter der Einwirkung der Steuerung zur Verbesserung
des Richtungsänderungsverhaltens der Vorderseite des Fahr
zeugs umgekehrt werden kann, so daß das Lenkverhalten ge
stört wird. Hierdurch läßt sich das Fahr
zeuglenkverhalten stabilisieren, und ein übermäßiger Brems
kraftverlust wird verhindert.
Während die Steuerung zur Verbesserung des Lenkverhaltens
der Fahrzeugvorderseite voranstehend unter Verwendung der
Steuertabelle nach Fig. 4 gezeigt und beschrieben wurde,
wenn Yg (Querbeschleunigung) < YgL ist, kann natürlich die
Steuertabelle in Abhängigkeit von einer Änderung der Quer
beschleunigung Yg verändert werden. Obgleich voranstehend
zusätzlich die Steuerung zur Verbesserung des Lenkvermö
gens der Fahrzeugvorderseite nur im Zusammenhang mit den
Vorderrädern beschrieben wurde, kann diese Steuerung natür
lich auch für die Hinterräder oder sowohl für die Vorder-
als auch für die Hinterräder durchgeführt werden. Ferner kann
die Erfassung des Fahrzeuglenkzustandes dadurch vorgenommen
werden, daß man eine der Größen umfassend den Drehwinkel,
die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Querbeschleunigung und die
Gierrate (oder die Winkelgeschwindigkeit der Drehbewegung
des Fahrzeugs um eine vertikale Achse, die durch den Schwer
kraftsmittelpunkt des Fahrzeuges geht) oder eine Kombination
von zwei dieser Größen erfaßt.
Claims (3)
1. Anordnung zum Verbessern der Fahrstabilität eines
Kraftwagens bei Kurvenfahrt,
- (a) mit einem Antiblockiersystem enthaltend:
- - Radgeschwindigkeitssensoren (22-25) an den Rädern,
- - einen Bremsdruckschalter (28), der einen Bremsvorgang anzeigt,
- - eine elektronische Steuereinheit (21), welche die Informationen verarbeitet und Regelsignale an die Drucksteuerventile abgibt,
- - Drucksteuerventile (11L, 11R, 12L, 12R), die den Bremsdruck voneinander unabhängig absenken, konstant halten oder erhöhen,
- (b) die Steuereinheit (21) zusätzlich die Signale eines Lenkwinkelsensors (27) und eines Querbeschleunigungssensors (26) aufnimmt und zusammen mit der Fahrzeuggeschwindigkeit (V) daraus das Kurvenverhalten errechnet,
- (c) die Steuereinheit (21) beim Bremsen ein in Richtung der befahrenen Kurve weisendes Giermoment erzeugt, indem sie durch unterschiedliches Erregen der beiden Drucksteuerventile (11L und 11R) einer Fahrzeugachse eine Bremsdruckdifferenz bildet, um den Lenkvorgang zu unterstützen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (21) bei Kurvenfahrt und einer am
kurveninneren Rad laufenden Antiblockierregelung den Bremsdruck
am kurvenäußeren Rad synchron mitsteuert.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit (21) den Fahrzeuglenkzustand nach Maßgabe des
Lenkwinkels (Θ) und der Fahrzeuggeschwindigkeit (V) feststellt,
wenn die Querbeschleunigung (Yg) einen vorbestimmten Wert
überschreitet.
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