DE10029819C1 - Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit vier Rädern, einer Antriebsachse, einem Antriebsstrang, der einen Fahrzeugmotor über ein Getriebe, eine Kupplung und ein Achsdifferential mit der Antriebsachse verbindet, einer Bremsanlage, die zumindest an der Antriebsachse die zugehörigen Räder unabhängig von den anderen Rädern bremsen kann, einer Lenkanlage, die eine Lenkhandhabe aufweist, an der ein Fahrzeugführer einen Lenkwinkel für lenkbare Räder einstellen kann, sowie einem Steuerungssystem, das unterhalb einer vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit und ab einem vorbestimmten Lenkwinkel zumindest das kurveninnere Rad der Antriebsachse bremst und daran ein lenkunterstützendes Bremsmoment erzeugt. DOLLAR A Zur Verbesserung der Lenkunterstützung wird vorgeschlagen, daß das Steuerungssystem den Schaltzustand des Getriebes und/oder der Kupplung überwacht und zur Erzeugung des lenkunterstützenden Bremsmoments die Bremsbetätigung des jeweiligen Rades in Abhängigkeit dieses Schaltzustandes durchführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein Fahrzeug dieser Art ist aus der EP 0 863 063 A1 bekannt
und weist vier Räder und eine Antriebsachse auf. Ein
Antriebsstrang des Fahrzeugs umfaßt ein Getriebe, eine
Kupplung und ein Achsdifferential und verbindet einen
Fahrzeugmotor mit der Antriebsachse. Eine Bremsanlage des
Fahrzeugs kann an der Antriebsachse die zugehörigen Räder
jeweils unabhängig von den anderen Rädern bremsen. Eine
Lenkanlage des Fahrzeugs weist eine Lenkhandhabe auf, an der
ein Fahrzeugführer einen Lenkwinkel für lenkbare Räder
einstellen kann. Ein Steuerungssystem stellt unterhalb einer
vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit und ab einem
vorbestimmten Lenkwinkel einen Lenkunterstützungsbedarf fest
und bremst zumindest das kurveninnere Rad der Antriebsachse,
um daran ein lenkunterstützendes Bremsmoment zu erzeugen. Das
Steuerungssystem überwacht dabei den Schaltzustand des
Getriebes bzw. der Kupplung und führt zur Erzeugung des
lenkunterstützenden Bremsmoments die Bremsbetätigung des
jeweiligen Rades in Abhängigkeit dieses Schaltzustandes durch.
Das Steuerungssystems des bekannten Fahrzeugs berücksichtigt
außerdem ob ein Allradantrieb aktiviert ist oder nicht und
ermöglicht den lenkunterstützenden Bremseingriff nur bei
aktiviertem Allradantrieb.
Aus der DE 36 25 025 C1 ist ebenfalls ein Fahrzeug mit
lenkunterstützendem Bremseingriff bekannt, wobei verschiedene
Randbedingungen überwacht werden, um den Bremseingriff zu
aktivieren bzw. zu deaktivieren. Die Deaktivierung eines
Lenkbremseingriffs erfolgt beispielsweise, wenn entweder eine
vorbestimmte Fahrzeuggeschwindigkeit erreicht wird oder nach
einem Lenkbremseingriff eine vorbestimmte Zeitspanne
abgelaufen ist oder ein höherer Gang eingelegt wird oder eine
bestimmte Querneigung des Fahrzeugs überschritten wird oder
die Lenkung auf Geradauslauf rückgestellt wird oder ein
Anhänger angekoppelt wird.
Aus der EP 0 295 396 B1 geht ein weiteres Fahrzeug hervor,
umfassend mindestens vier Räder, mindestens eine
Antriebsachse, einen Antriebsstrang, der einen Fahrzeugmotor
über ein Getriebe, eine Kupplung und ein Achsdifferenzial mit
der Antriebsachse verbindet, eine Bremsanlage, die es
ermöglicht, jedes Rad unabhängig von den anderen Rädern zu
bremsen, eine Lenkanlage, die eine Lenkhandhabe, zum Beispiel
Lenkhandrad, aufweist, an der ein Fahrzeugführer einen
Lenkwinkel für die lenkbaren Räder einstellen kann, und ein
Steuerungssystem, das unterhalb einer vorbestimmten
Fahrzeuggeschwindigkeit, zum Beispiel 25 km/h, und ab einem
vorbestimmten Lenkwinkel, zum Beispiel 90% des
Volleinschlages, zumindest das kurveninnere Rad der
Antriebsachse bremst und daran ein lenkunterstützendes
Bremsmoment erzeugt. Bei einem solchen Fahrzeug kann somit
eine einseitige Bremsung des Fahrzeuges realisiert werden,
durch die ein Drehmoment um die Fahrzeughochachse in die zu
durchfahrende Kurve hinein erzeugt werden kann. Die durch den
Lenkeinschlag eingestellte Lenkwirkung wird dadurch
unterstützt.
Zweckmäßig wird bei einem solchen Fahrzeug die Realisierung
von lenkunterstützenden Bremsvorgängen mit Mitteln erreicht,
die am Fahrzeug bereits vorhanden sind. Beispielsweise baut
eine solche lenkunterstützende Bremsanlage auf Bestandteilen
eines Antiblockiersystems oder einer Antischlupfregelung auf.
Aus der DE 36 37 481 A1 ist es bekannt, ein Kraftfahrzeug,
insbesondere einen Traktor, mit einer Lenkbremsanlage
auszustatten, um kleinste Wenderadien für das Fahrzeug zu
realisieren. Hierbei wird ein Lenkbrems-Umschaltventil so
ausgebildet, daß es mit einer Lenkanlage des Kraftfahrzeuges
funktionell verbunden ist, wobei das Lenkbrems-Umschaltventil
bei einem bestimmten Lenkeinschlag der Lenkräder durch die
Lenkanlage angesteuert wird. Dabei wird zur Erzeugung eines
lenkunterstützenden Bremsmoments das kurveninnere Rad der
angetriebenen Hinterachse abgebremst.
Des weiteren wird in der DE 42 24 887 A1 ein Fahrzeug,
insbesondere ein Ackerschlepper, beschrieben, das eine
elektrische und/oder elektronische Steuereinrichtung aufweist,
die in Abhängigkeit des Lenkwinkels Steuersignale an
druckmittelgesteuerte Bremsen der Räder der Antriebsachse
abgibt, so daß bei Überschreiten eines vorgebbaren
Grenzlenkwinkels das hinsichtlich der Kurve innenliegende Rad
der Hinterachse abgebremst wird. Durch diese Maßnahme wird der
Spurkreisdurchmesser beim Durchfahren einer Kurve reduziert.
Vorzugsweise stellt die Steuereinrichtung diese
lenkunterstützende Bremswirkung so ein, daß sie stufenlos mit
zunehmendem Lenkwinkel zunimmt.
Sofern das linke und das rechte Rad über ein Achsdifferential
angetrieben werden, das sich durch eine Differenzialsperre
sperren läßt, ist es zweckmäßig, die Sperrwirkung automatisch
durch die elektrische Steuereinrichtung aufzuheben, wenn bei
einem solchen Fahrzeug die Steuereinrichtung zur
Lenkunterstützung ein Bremssignal an eine der Bremsen abgibt.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
ein Fahrzeug der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß
die lenkunterstützende Wirkung des Bremseingriffs verbessert
ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei der
Dimensionierung des lenkunterstützenden Bremsmomentes die
Schaltstellung des im Antriebsstrang enthaltenen Getriebes und
zusätzlich oder alternativ die Schaltstellung der im
Antriebsstrang enthaltenen Kupplung zu berücksichtigen.
Beispielsweise kann bei ausgekuppelter Kupplung und/oder bei
eingelegtem Leerlauf die lenkunterstützende Wirkung verbessert
werden, wenn am jeweiligen kurveninneren Rad eine andere,
insbesondere stärkere, Bremsbetätigung erzeugt wird als bei
eingelegtem Gang und geschlossener Kupplung.
Durch die Berücksichtigung des jeweiligen Schaltzustandes des
Getriebes bzw. der der Kupplung kann somit die
lenkunterstützende Wirkung des erzeugten Bremsmoments
verbessert werden. Beim erfindungsgemäßen Fahrzeug ist die
Kupplung von einem Steuerungssystem steuerbar, wobei das
Steuerungssystem zur Erzeugung des lenkunterstützenden
Bremsmoments bei offener Kupplung das Schließen der Kupplung
veranlasst. Die Berücksichtigung der Schaltstellung bei der
Dimensionierung der Bremskräfte findet ihren Niederschlag
somit auch darin, daß gegebenenfalls die Kupplung geschlossen
wird. Des weiteren ist auch das Getriebe vom Steuerungssystem
steuerbar, wobei das Steuerungssystem zur Erzeugung des
lenkunterstützenden Bremsmoments bei eingelegtem Leerlauf das
Einlegen eines Ganges veranlasst, wobei das Steuerungssystem
die Kupplung jeweils entsprechend ansteuert. Durch diese
Ausgestaltung findet die Berücksichtigung des Schaltzustands
von Kupplung und Getriebe ihren Niederschlag im wesentlichen
darin, daß bei eingelegtem Leerlauf durch das Steuerungssystem
automatisch und somit selbsttätig ein Gang eingelegt wird.
Beim erfindungsgemäßen Fahrzeug steuert das Steuerungssystem
zur Erzeugung des lenkunterstützenden Bremsmoments den Motor,
das Getriebe und die Kupplung so an, daß am kurvenäußeren Rad
der Antriebsachse zusätzlich ein lenkunterstützendes
Antriebsmoment erzeugt wird. Durch diese Maßnahme wird
zusätzlich zu dem am kurveninneren Rad der Antriebsachse
erzeugten Bremsmoment am kurvenäußeren Rad der Antriebsachse
ein zusätzliches Antriebsmoment erzeugt, wodurch insgesamt das
daraus resultierende Lenkmoment vergrößert werden kann. Dabei
kann ein vom Fahrzeugführer gewünschter dynamischer
Fahrzustand (z. B. Beschleunigung des Fahrzeuges) in geeigneter
Weise berücksichtigt werden.
Bei einem Fahrzeug, dessen Antriebsstrang mit einer
steuerbaren Kupplung und einem steuerbaren Getriebe,
insbesondere mit einem Automatikgetriebe mit
Drehmomentwandler, ausgestattet ist, können Fahrzustände
auftreten, bei denen Kupplung bzw. Getriebe so betätigt
werden, daß kein Motormoment auf die Antriebsachse übertragen
wird. Bei einem solchen Fahrzustand macht sich die vorgenannte
Weiterbildung der Erfindung besonders deutlich bemerkbar, da
beim Durchfahren einer (engen) Kurve Motor, Getriebe und
Kupplung dann so angesteuert werden können, daß ein
Motormoment auf die Antriebsachse übertragen wird, wobei die
Abbremsung des kurveninneren Rades in Verbindung mit dem
Achsdifferenzial dazu führt, daß am kurvenäußeren Rad das
zusätzliche Antriebsmoment erzeugt wird. Auch bei den anderen
Betriebszuständen des Fahrzeuges, bei denen durch die
geschlossene Kupplung und durch einen eingelegten Gang ein
Motormoment auf die Antriebsachse übertragen wird, kann die
Erfindung ein zusätzliches Antriebsmoment am kurvenäußeren Rad
erzeugen, indem das Motormoment entsprechend angepaßt wird.
Bei einer Weiterbildung kann das erzielbare Lenkmoment noch
dadurch vergrößert werden, daß das Steuerungssystem zusätzlich
mindestens an einer nicht angetriebenen Achse das kurveninnere
Rad bremst und daran ein lenkunterstützendes Bremsmoment
erzeugt.
Zweckmäßig ist eine Ausführungsform, bei der das
Steuerungssystem zur Lenkunterstützung den Motor und die
Kupplung so ansteuert, daß der zeitliche Verlauf der Summe der
an den Rädern der Antriebsachse erzeugten Antriebsmomente
stetig ist. Auf diese Weise können für den Fahrer unerwartete
Fahrzeug-Reaktionen verhindert werden.
Bei einem Fahrzeug, das mit einer zuschaltbaren zusätzlichen
Antriebsachse ausgestattet ist, kann entsprechend einer
Weiterbildung das Steuerungssystem zur Erzielung einer
Lenkunterstützung die zusätzliche Antriebsachse zuschalten und
auch am kurveninneren Rad der zugeschalteten Antriebsachse ein
lenkunterstützendes Bremsmoment erzeugen und am kurvenäußeren
Rad der zugeschalteten Antriebsachse ein lenkunterstützendes
Antriebsmoment erzeugen. Durch diese Maßnahme kann bei einem
Fahrzeug mit mehreren Antriebsachsen, zum Beispiel
Geländefahrzeug, Allradfahrzeug, der Wendekreis z. B. zum
Parkieren, Rangieren deutlich reduziert werden.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform kann ein
Mittendifferenzial Vorgesehen sein, das eine
Drehzahlverteilung zwischen angetriebener Vorderachse und
angetriebener Hinterachse bewirkt, wobei dieses
Mittendifferenzial eine vom Steuerungssystem steuerbare
Differenzialsperre aufweist, wobei das Steuerungssystem zur
Erzeugung der lenkunterstützenden Antriebsmomente diese
Differenzialsperre zum Sperren des Mittendifferenzials
betätigen kann. Durch diese Maßnahme können an Vorderachse und
Hinterachse gleichbleibende Drehzahlverhältnisse gewährleistet
werden, um eine Reproduzierbarkeit der lenkunterstützenden
Wirkung der Bremseingriffe sowie der Antriebsmomenterzeugung
erzielen zu können.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform kann bei einem
Fahrzeug, das ein elektronisches Radschlupfregelsystem, zum
Beispiel ABS, ASR, ESP, aufweist, das Steuerungssystem in
dieses Radschlupfregelsystem bezüglich seiner Hardware
integriert und/oder bezüglich seiner Software implementiert
sein. Durch diese Maßnahme kann bei einem Fahrzeug mit
Radschlupfregelsystem eine lenkunterstützende Bremswirkung,
zum Beispiel zur Verkleinerung des Wendekreises oder zur
Verbesserung des Rangierverhaltens, realisiert werden, ohne
daß zusätzliche Aggregate am Fahrzeug montiert werden müssen.
Im einfachsten Fall genügt die Implementierung eines Software-
Bausteins in die Steuerung des Radschlupfregelsystems. Dabei
ist es möglich, die Funktion der Lenkungsbremsung bei einem
Fahrzeug mit Radschlupfregelsystem mit minimalem Aufwand
nachzurüsten.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
Die einzige Fig. 1 zeigt eine schematisierte
Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeuges.
Entsprechend Fig. 1 weist ein Fahrzeug 1, das beispielsweise
als Personenkraftwagen ausgebildet ist, vier Räder 2 auf, die
entsprechend ihrer Anordnung bezüglich einer mit einem Pfeil
symbolisierten Fahrtrichtung 3 wie folgt indiziert sind: Rad
2 VL bezeichnet das Rad vorne links; Rad 2 VR bezeichnet das Rad
vorne rechts; Rad 2 HL bezeichnet das Rad hinten links; Rad 2 HR
bezeichnet das Rad hinten rechts.
In der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform besitzt
das Fahrzeug 1 eine als Antriebsachse ausgebildete Hinterachse
4 sowie eine ebenfalls als Antriebsachse verwendbare
Vorderachse 5. Bevorzugt wird eine Variante, bei der die
Hinterachse 4 permanent als Antriebsachse dient, während die
Vorderachse 5 als bedarfsabhängig zuschaltbare Antriebsachse
ausgebildet ist. Ebenso sind jedoch eine umgekehrte oder
variable Ausgestaltung sowie andere Allradvarianten möglich.
Grundsätzlich arbeitet die Erfindung auch bei einem Fahrzeug
mit nur einer Antriebsachse.
Zum Antrieb der Antriebsachsen 4 und 5 ist ein Antriebsstrang
6 vorgesehen, der Motormomente von einem Motor 7 über eine
Kupplung 9 und ein Getriebe 8 auf die Hinterachse 4 überträgt.
Dabei erfolgt die Momenteinleitung in die Hinterachse 4 über
ein Achsdifferential 10, das optional mit einer
Differenzialsperre 11 ausgestattet sein kann. In
entsprechender Weise erfolgt auch eine Momentübertragung an
die Vorderachse 5 über eine weitere Kupplung 12 und ein
Achsdifferential 13. Auch dieses Achsdifferential 13 kann
optional mit einer Differenzialsperre 14 ausgestattet sein.
Außerdem kann in der der Vorderachse 5 zugeordneten Seite des
Antriebsstrangs 6 ein weiteres Getriebe 15 angeordnet sein.
Bei der hier dargestellten Ausführungsform sind die einzelnen
Bestandteile des Antriebsstrangs 6 steuerbar ausgebildet,
wobei entsprechende Leitungen 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 mit
einem Steuerungssystem 23 verbunden sind, das zur Betätigung
und Steuerung der Bestandteile des Antriebsstrangs 6 mit
diesen zusammenwirkt. Dabei ist es klar, daß dieses
Steuerungssystem 23 aus mehreren Steuergeräten oder
dergleichen bestehen kann, die durch entsprechende
Verknüpfungen zu einem System verbunden sind, das zur
Vereinfachung hier symbolisch als Rechteck dargestellt ist.
Die Leitungen umfassen dabei Signalleitungen zur Übertragung
von Signalen und/oder Steuerleitungen zur Übertragung von
Steuerungsbefehlen.
Die Momentverteilung bzw. Drehzahlverteilung zwischen
Vorderachse 5 und Hinterachse 4 erfolgt hier über ein
Mittendifferenzial 34, das ebenfalls eine Differenzialsperre
35 aufweisen kann, die über eine Steuerleitung 36 vom
Steuerungssystem 23 betätigbar ist.
Das Fahrzeug 1 ist außerdem mit einer Lenkanlage 24
ausgestattet, die eine als Lenkhandrad ausgebildete
Lenkhandhabe 25 aufweist und zur Lenkbetätigung der
Vorderräder 2 VL und 2 VR dient. Die Lenkanlage 24 kann wie hier
prinzipiell dargestellt durch eine herkömmliche Lenkanlage mit
mechanischer Zwangskopplung zwischen Lenkhandhabe 25 und
gelenkten Fahrzeugrädern 2 VL, 2 VR gebildet sein, ebenso ist
jedoch auch eine Ausführungsform möglich, bei der eine
Regelstrecke eine elektronische Kopplung zwischen der
Lenkhandhabe und der lenkbaren Rädern bildet (Steer-by-wire-
Lenkung). Die Lenkanlage 25 hat die Möglichkeit, einen an der
Lenkhandhabe 25 vom Fahrer eingestellten Lenkwinkel zu
erfassen, z. B. mittels Raddrehzahlsensoren oder mittels einem
Lenkwinkelsensor 26. Zusätzlich oder alternativ kann ein
anderer Lenkwinkelsensor 27 vorgesehen sein, der den lenkbaren
Rädern 2 VL und 2 VR zugeordnet ist und den an den lenkbaren
Rädern eingestellten Lenkwinkel erfaßt. Mit entsprechenden
Signalleitungen 28 und/oder 29 sind die Lenkwinkelsensoren 26
und/oder 27 mit dem Steuerungssystem 23 verbunden.
Des weiteren ist das Fahrzeug 1 mit einer Bremsanlage 30
ausgestattet, die hier vereinfacht durch vier, jeweils einem
Rad 2 zugeordnete Bremsscheiben 31 und durch vier mit den
Bremsscheiben 31 zusammenwirkende, jeweils einem der Räder 2
zugeordnete Bremsaggregate 32 symbolisch dargestellt ist. Die
einzelnen Bremsaggregate 32 sind über elektrische,
hydraulische oder pneumatische Steuerleitungen 33 mit dem
Steuerungssystem 23 verbunden. Zur Verdeutlichung sind die
einzelnen Bremsaggregate 32 und die zugehörigen
Steuerleitungen 33 wie die zugehörigen Räder 2 indiziert.
Diese Steuerleitungen 33 sind vorzugsweise diejenigen
Steuerleitungen, die bei der Betriebsbremsanlage des
Fahrzeuges ohnehin vorhanden sind. Die Bremsaggregate 32
können als herkömmliche, hydraulisch arbeitende Bremsaggregate
ausgebildet sein, wobei dann hydraulische Steuerleitungen 33
die Bremsaggregate 32 betätigen. Weitere Komponenten der
zugehörigen Hydraulik sind zur Vereinfachung hier nicht
dargestellt. Bei einer anderen Ausführungsform können die
Bremsaggregate 32 auch elektrohydraulisch arbeiten, wobei dann
elektrische Steuerleitungen 33 die Bremsaggregate 32 direkt
betätigen können, um dort hydraulischen Bremsdruck aufzubauen.
Des weiteren können auch elektromechanisch arbeitende
Bremsaggregate 32 vorgesehen sein, bei denen das Bremsmoment
beispielsweise durch einen elektromotorischen Antrieb erzeugt
wird. Auch hier ist die Betätigung der Bremsaggregate 32
direkt über die elektrischen Steuerleitungen 33 möglich.
Entsprechendes gilt für Druckfuftbremsen.
Das erfindungsgemäße Fahrzeug 1 arbeitet wie folgt:
Wenn der Fahrer über das Lenkrad 25 an den lenkbaren Rädern 2 VL und 2 VR einen Lenkwinkel einstellt, kann dies z. B. über den oder die Lenkwinkelsensoren 26 oder 27 vom Steuerungssystem 23 erkannt werden. Das Steuerungssystem 23 überwacht außerdem permanent die Fahrzeuggeschwindigkeit, wobei diese Information beispielsweise aus herkömmlichen, hier nicht dargestellten Radsensoren (z. B. eines Antiblockiersystems) oder dergleichen zur Verfügung steht. Sofern das Fahrzeug eine Geschwindigkeit aufweist, die kleiner ist als eine vorbestimmte Grenzgeschwindigkeit von z. B. 30 km/h, und sobald der eingestellte Lenkwinkel 25 einen vorbestimmten Grenzwert von z. B. 50% des Volleinschlags erreicht und überschreitet, steuert das Steuerungssystem 23 das Bremsaggregat 32 des kurveninneren Rades 2 der Antriebsachse an. Im hier dargestellten Beispiel soll in Vorwärtsrichtung eine Linkskurve durchfahren werden. Sofern die Hinterachse 4 die Antriebsachse des Fahrzeuges 1 bildet, wird dementsprechend das hinten links angeordnete Rad 2 HL abgebremst. Durch die Bremsbetätigung des Rades 2 HL wird an diesem ein Bremsmoment MB erzeugt, das in Fig. 1 am Rad 2 HL durch einen nach hinten gerichteten Pfeil symbolisiert ist. Bezüglich der Hochachse des Fahrzeuges 1 erzeugt dieses Bremsmoment MB ein die Lenkwirkung unterstützendes, nach links gerichtetes. Lenkmoment ML, das in Fig. 1 links neben dem Fahrzeug durch einen Pfeil symbolisiert ist.
Wenn der Fahrer über das Lenkrad 25 an den lenkbaren Rädern 2 VL und 2 VR einen Lenkwinkel einstellt, kann dies z. B. über den oder die Lenkwinkelsensoren 26 oder 27 vom Steuerungssystem 23 erkannt werden. Das Steuerungssystem 23 überwacht außerdem permanent die Fahrzeuggeschwindigkeit, wobei diese Information beispielsweise aus herkömmlichen, hier nicht dargestellten Radsensoren (z. B. eines Antiblockiersystems) oder dergleichen zur Verfügung steht. Sofern das Fahrzeug eine Geschwindigkeit aufweist, die kleiner ist als eine vorbestimmte Grenzgeschwindigkeit von z. B. 30 km/h, und sobald der eingestellte Lenkwinkel 25 einen vorbestimmten Grenzwert von z. B. 50% des Volleinschlags erreicht und überschreitet, steuert das Steuerungssystem 23 das Bremsaggregat 32 des kurveninneren Rades 2 der Antriebsachse an. Im hier dargestellten Beispiel soll in Vorwärtsrichtung eine Linkskurve durchfahren werden. Sofern die Hinterachse 4 die Antriebsachse des Fahrzeuges 1 bildet, wird dementsprechend das hinten links angeordnete Rad 2 HL abgebremst. Durch die Bremsbetätigung des Rades 2 HL wird an diesem ein Bremsmoment MB erzeugt, das in Fig. 1 am Rad 2 HL durch einen nach hinten gerichteten Pfeil symbolisiert ist. Bezüglich der Hochachse des Fahrzeuges 1 erzeugt dieses Bremsmoment MB ein die Lenkwirkung unterstützendes, nach links gerichtetes. Lenkmoment ML, das in Fig. 1 links neben dem Fahrzeug durch einen Pfeil symbolisiert ist.
Darüber hinaus sorgt das Steuerungssystem 23 bei der hier
dargestellten bevorzugten Ausführungsform dafür, daß auf das
kurvenäußere Rad 2 HR der angetriebenen Hinterachse 4 ein
zusätzliches Antriebsmoment MA übertragen wird, wodurch eine
zusätzliche lenkunterstützende Wirkung erreicht wird. Das
zusätzliche Antriebsmoment MA ist im Rad 2 HR durch einen nach
vorn gerichteten Pfeil symbolisiert. Über die Leitungen 20 und
21 überwacht das Steuerungssystem 23 die aktuellen
Schaltstellungen von Getriebe 8 und Kupplung 9. Bei offener
Kupplung 9 veranlaßt das Steuerungssystem 23 das Schließen der
Kupplung 9. Bei eingelegtem Leerlauf betätigt das Steuersystem
23 das Getriebe 8 so, daß ein geeigneter Gang eingelegt wird.
Für die Erzeugung dieses zusätzlichen Antriebsmoments MA
steuert das Steuerungssystem 23 die Kupplung 9 und das
Getriebe 8 in entsprechender Weise an, um über das
Achsdifferenzial 10 ein entsprechendes Antriebsmoment in das
kurvenäußere Rad 2 HR einleiten zu können. Zusätzlich kann noch
das Motormoment bedarfsabhängig angehoben werden.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform wird demnach ein
Bremseingriff an den jeweiligen Rädern 2 in Abhängigkeit des
Schaltzustandes der Kupplung 9 und des Getriebes 8
durchgeführt. Bei einer anderen Ausführungsform, die kein
durch das Steuerungssystem 23 steuerbares Getriebe 8 aufweist,
kann der Bremseingriff ebenfalls in Abhängigkeit des
Schaltzustandes durchgeführt werden, indem beispielsweise die
Dimensionierung der jeweiligen Bremsbetätigung davon abhängt,
ob ein Gang eingelegt ist oder nicht. Entsprechendes gilt für
eine Ausführungsform, die nicht über eine vom Steuerungssystem
23 steuerbare Kupplung 9 verfügt. Auch dort kann
beispielsweise die Dimensionierung des jeweiligen
Bremseingriffs davon abhängen, ob die Kupplung geöffnet oder
geschlossen ist.
Sofern eine Differenzialsperre 11 vorhanden und gegebenenfalls
aktiviert ist, wird diese über das Steuerungssystem 23 zur
Erzeugung des zusätzlichen Lenkmoments ML deaktiviert. Die
Kupplung 9 kann bei einem Automatikgetriebe durch eine
Überbrückungskupplung eines Drehmomentwandlers des
Automatikgetriebes gebildet sein.
Das zusätzlich am kurvenäußeren Rad 2 HR eingeleitete
Antriebsmoment MA wird vorzugsweise so gewählt, daß ein durch
den einseitigen Bremseingriff verursachter Vortriebsverlust
kompensiert wird.
Zusätzlich zum kurveninneren Rad 2 HL der angetriebenen
Hinterachse 4 kann außerdem das kurveninnere Rad 2 VL der nicht
angetriebenen Vorderachse 5 abgebremst werden, wodurch auch an
diesem Rad ein Bremsmoment MB erzeugt wird. Vorzugsweise wird
das kurveninnere Rad 2 HL der Antriebsachse 4 stärker abgebremst
als das kurveninnere Rad 2 VL der nicht angetriebenen Achse 5.
Bei dem hier dargestellten Fahrzeug 1, das mit einem
zuschaltbaren Vorderachsantrieb ausgestattet ist, kann zur
Verstärkung des Lenkmoments ML außerdem der Vorderachsantrieb
zugeschaltet werden, was beispielsweise durch eine
entsprechende Betätigung der Kupplung 12 vom Steuerungssystem
23 veranlaßt werden kann. Auch hier wird dann über den
Antriebsstrang 6 und über das Achsdifferenzial 13 ein
Antriebsmoment MA am kurvenäußeren Rad der Vorderachse 5
erzeugt, wobei dessen Größe insbesondere von der Einstellung
des Getriebes 15 abhängt. Sofern eine Differenzialsperre 14
vorhanden ist, sorgt das Steuerungssystem 23 zur Erzeugung des
Antriebsmoments MA an der Vorderachse 5 dafür, daß keine
Sperrung des Achsdifferentials 13 der Vorderachse 5 vorliegt.
Um bei zugeschaltetem Frontantrieb an beiden Antriebsachsen 4
und 5 eine konstante Drehzahlverteilung zu erreichen, kann das
Steuerungssystem 23 außerdem so ausgebildet sein, daß es die
Differenzialsperre 35 des Mittendifferenzials aktiviert.
Sofern das Fahrzeug 1 mit einer Kupplung 9, 12 ausgestattet
ist, die in Fahrbetriebszuständen, die keine Antriebsleistung
erfordern, z. B. Ausrollen, offen ist, also keine direkte
Momentübertragung zwischen Motor 7 und Antriebsachse
ermöglicht, betätigt das Steuerungssystem 23 zur Erzielung
eines Lenkmoments ML die Kupplung 9, 12 zum Einkuppeln, so daß
über das Achsdifferential 10, 13 der Antriebsachse ein
Antriebsmoment MA auf das kurvenäußere Rad 2 übertragen werden
kann. Die Größe dieses Antriebsmoments ist dem Betrag nach
insbesondere wenigstens so groß wie das am kurveninneren Rad 2
dieser Antriebsachsen 4, 5 erzeugte Bremsmoment MB. Zweckmäßig
wird dieses Steuerungssystem 23 zusätzlich überprüfen, ob ein
Gang eingelegt ist, um gegebenenfalls vor dem Einkuppeln noch
einen Gang einzulegen.
Vorzugsweise steuert das Steuerungssystem 23 den Motor 7 und
die jeweilige Kupplung 9 bzw. 12 so an, daß der vom Fahrer
gewünschte Fahrbetrieb, der beispielsweise über die
Gaspedalstellung ermittelt wird, stetig, also ohne spürbare
Stufen aufrechterhalten wird. Das bedeutet, daß beispielsweise
das zusätzlich am kurvenäußeren Rad 2 bzw. an den
kurvenäußeren Rädern 2 erzeugte Antriebsmoment MA so
dimensioniert ist, daß eine durch den lenkunterstützenden
Bremsvorgang verursachte Fahrzeugverzögerung kompensiert und
somit vermieden wird. Dies kann beispielsweise durch eine
entsprechende Anhebung des vom Motor 7 erzeugten Motormoments
erfolgen. Sofern das Steuerungssystem 23 zur Erzeugung eines
Antriebsmoments MA die Kupplung 8 bzw. 12 einrückt, kann es
aufgrund des vom Fahrer gewünschten Fahrbetriebs zur
Übertragung eines Schleppmoments vom Motor 7 an die
Antriebsachse kommen. Damit es auch in diesem Fall nicht zu
einer ungewünschten Verzögerung des Fahrzeuges 1 kommt, kann
das Steuerungssystem 23 durch eine entsprechende Ansteuerung
des Motors 7 eine derartige Bremswirkung kompensieren.
In Abhängigkeit der vom Fahrzeughersteller verfolgten
Sicherheitsphilosophie kann das Steuerungssystem 23 den Motor
7 und die jeweilige Kupplung 9 bzw. 12 so ansteuern, daß die
Größe des erzeugten zusätzlichen Antriebsmoments MA von der
Größe einer zur Reduzierung der Fahrzeuggeschwindigkeit
dienenden Betätigung der Bremsanlage 30 abhängt.
Beispielsweise kann es sinnvoll sein, ab einem vorbestimmten
Wert einer Bremsverzögerung des Fahrzeuges, die vom Fahrer
durch eine entsprechende Betätigung des Bremspedals initiiert
ist, nur noch ein reduziertes oder kein zusätzliches
Antriebsmoment MA an den kurvenäußeren Rädern zu erzeugen, um
auf diese Weise den insgesamt erforderlichen Bremsweg nicht zu
verlängern.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung kann das
Steuerungssystem 23 so auf die Bremsanlage 30 und den
Antriebsstrang 6 einwirken, daß die Größe des
lenkunterstützenden Bremsmoments MB und/oder die Größe des
lenkunterstützenden Antriebsmoments MA von Betriebsparametern
des Fahrzeuges 1 abhängen, wobei diese Betriebsparameter
beispielsweise die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder die
Fahrzeugbeschleunigung und/oder der Lenkwinkel und/oder die
Fahrtrichtung sein können. Vorzugsweise können dadurch für
langsame Fahrt, Schrittempo und Rangierbetrieb
unterschiedliche Lenkmomente erzeugt werden. Zweckmäßig könnte
es sein, die lenkunterstützende einseitige Bremsbetätigung bei
Rückwärtsfahrt zu deaktivieren.
Ein großer Vorteil der hier vorgestellten Anordnung zur
Erzeugung lenkunterstützender Bremsmomente MB bzw.
lenkunterstützender Antriebsmomente MA kann darin gesehen
werden, daß diese Anordnung mit relativ geringem Aufwand in
ein elektronisches Radschlupfregelsystem des Fahrzeuges 1
integriert werden kann. Derartige Systeme, wie z. B. ABS, ASR,
ESP, sind bei modernen Kraftfahrzeugen 1 bereits Standard.
Claims (12)
1. Fahrzeug mit
mindestens vier Rädern (2),
mindestens einer Antriebsachse (4, 5),
einem mindestens ein Getriebe (8, 15), mindestens eine Kupplung (9, 12) und mindestens ein Achsdifferenzial (10, 13) aufweisenden Antriebsstrang (6), der einen Fahrzeugmotor (7) mit der Antriebsachse (4, 5) verbindet,
einer Bremsanlage (30), die zumindest an einer Antriebsachse (4, 5) die zugehörigen Räder (2) jeweils unabhängig von den anderen Rädern (2) bremsen kann,
einer Lenkanlage (24), die eine Lenkhandhabe, z. B. Lenkhandrad (25), aufweist, an der ein Fahrzeugführer einen Lenkwinkel für lenkbare Räder (2) einstellen kann,
einem Steuerungssystem (23), das unterhalb einer vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit und ab einem vorbestimmten Lenkwinkel einen Lenkunterstützungsbedarf feststellt und zumindest das kurveninnere Rad (2) der Antriebsachse (4, 5) bremst und daran ein lenkunterstützendes Bremsmoment (MB) erzeugt,
wobei das Steuerungssystem (23) den Schaltzustand des Getriebes (8, 15) und/oder der Kupplung (9, 12) überwacht, wobei das Steuerungssystem (23) zur Erzeugung des lenkunterstützenden Bremsmoments (MB) die Bremsbetätigung des jeweiligen Rades (2) in Abhängigkeit dieses Schaltzustandes durchführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (9, 12) vom Steuerungssystem (23) steuerbar ist, wobei das Steuerungssystem (23) bei offener Kupplung (9, 12) und festgestelltem Lenkunterstützungsbedarf das Schließen der Kupplung (9, 12) veranlasst,
daß das Getriebe (8, 15) vom Steuerungssystem (23) steuerbar ist, wobei das Steuerungssystem (23) bei eingelegtem Leerlauf und festgestelltem Lenkunterstützungsbedarf das Einlegen eines Ganges veranlasst, wobei das Steuerungssystem (23) die Kupplung (9, 12) entsprechend ansteuert, und
daß das Steuerungssystem (23) bei festgestelltem Lenkunterstützungsbedarf das Getriebe (8, 15) und die Kupplung (9, 12) so ansteuert, daß am kurvenäußeren Rad (2) der Antriebsachse (4, 5) zusätzlich ein lenkunterstützendes Antriebsmoment (MA) erzeugt wird.
mindestens vier Rädern (2),
mindestens einer Antriebsachse (4, 5),
einem mindestens ein Getriebe (8, 15), mindestens eine Kupplung (9, 12) und mindestens ein Achsdifferenzial (10, 13) aufweisenden Antriebsstrang (6), der einen Fahrzeugmotor (7) mit der Antriebsachse (4, 5) verbindet,
einer Bremsanlage (30), die zumindest an einer Antriebsachse (4, 5) die zugehörigen Räder (2) jeweils unabhängig von den anderen Rädern (2) bremsen kann,
einer Lenkanlage (24), die eine Lenkhandhabe, z. B. Lenkhandrad (25), aufweist, an der ein Fahrzeugführer einen Lenkwinkel für lenkbare Räder (2) einstellen kann,
einem Steuerungssystem (23), das unterhalb einer vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit und ab einem vorbestimmten Lenkwinkel einen Lenkunterstützungsbedarf feststellt und zumindest das kurveninnere Rad (2) der Antriebsachse (4, 5) bremst und daran ein lenkunterstützendes Bremsmoment (MB) erzeugt,
wobei das Steuerungssystem (23) den Schaltzustand des Getriebes (8, 15) und/oder der Kupplung (9, 12) überwacht, wobei das Steuerungssystem (23) zur Erzeugung des lenkunterstützenden Bremsmoments (MB) die Bremsbetätigung des jeweiligen Rades (2) in Abhängigkeit dieses Schaltzustandes durchführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (9, 12) vom Steuerungssystem (23) steuerbar ist, wobei das Steuerungssystem (23) bei offener Kupplung (9, 12) und festgestelltem Lenkunterstützungsbedarf das Schließen der Kupplung (9, 12) veranlasst,
daß das Getriebe (8, 15) vom Steuerungssystem (23) steuerbar ist, wobei das Steuerungssystem (23) bei eingelegtem Leerlauf und festgestelltem Lenkunterstützungsbedarf das Einlegen eines Ganges veranlasst, wobei das Steuerungssystem (23) die Kupplung (9, 12) entsprechend ansteuert, und
daß das Steuerungssystem (23) bei festgestelltem Lenkunterstützungsbedarf das Getriebe (8, 15) und die Kupplung (9, 12) so ansteuert, daß am kurvenäußeren Rad (2) der Antriebsachse (4, 5) zusätzlich ein lenkunterstützendes Antriebsmoment (MA) erzeugt wird.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) zusätzlich zu Kupplung (9, 12)
und/oder Getriebe (8, 12) den Motor (7) zur Erzeugung des
Antriebsmoments (MA) ansteuert.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) zur Lenkunterstützung den Motor
(7), das Getriebe (8, 15) und die Kupplung (9, 12) so ansteuert,
daß das Antriebsmoment (MA) betragsmäßig etwa dem Bremsmoment
(MB) entspricht.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) zusätzlich mindestens an einer
nicht angetriebenen Achse (4, 5) das kurveninnere Rad (2) bremst
und daran ein lenkunterstützendes Bremsmoment (MB) erzeugt.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) zur Lenkunterstützung den Motor
(7), das Getriebe (8, 15) und die Kupplung (9, 12) so ansteuert,
daß der zeitliche Verlauf der Summe der an den Rädern (2) der
Antriebsachse erzeugten Antriebsmomente stetig ist.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) zur Lenkunterstützung den Motor
(7), das Getriebe (8, 15) und die Kupplung (9, 12) so ansteuert,
daß die Größe des erzeugten Antriebsmoments (MA) vom Maß einer
zur Reduzierung der Fahrzeuggeschwindigkeit dienenden
Betätigung der Bremsanlage (30) abhängt.
7. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) zur Lenkunterstützung den Motor
(7), das Getriebe (8, 15) und die Kupplung (9, 12) so ansteuert,
daß die Größe des lenkunterstützenden Bremsmoments (MB)
und/oder die Größe des lenkunterstützenden Antriebsmoments (MA)
von Betriebsparametern des Fahrzeuges (1) abhängt.
8. Fahrzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebsparameter die Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder
die Fahrzeugbeschleunigung und/oder den Lenkwinkel und/oder die
Fahrtrichtung umfassen.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) bei einem Achsdifferential
(10, 13) mit steuerbarer Differenzialsperre (11, 14) zur
Erzeugung des lenkunterstützenden Antriebsmoments (MA) die
Differenzialsperre (11, 14) zum Entsperren des Achsdifferentials
(10, 13) betätigt.
10. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerungssystem (23) bei einem Fahrzeug (1) mit
zuschaltbarer zusätzlicher Antriebsachse (4, 5) zur Erzeugung
einer Lenkunterstützung die zusätzliche Antriebsachse (4, 5)
zuschaltet und an den kurveninneren Rädern (2) der
Antriebsachsen (4, 5) lenkunterstützende Bremsmomente (MB)
erzeugt und an den kurvenäußeren Rädern (2) der Antriebsachsen
(4, 5) lenkunterstützende Antriebsmomente (MA) erzeugt.
11. Fahrzeug nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Mittendifferenzial (34) vorgesehen ist, das eine
Drehzahlverteilung zwischen angetriebener Vorderachse (5) und
angetriebener Hinterachse (4) bewirkt, wobei das
Mittendifferenzial (34) eine vom Steuerungssystem (23)
steuerbare Differenzialsperre (35) aufweist, wobei das
Steuerungssystem (23) zur Erzeugung der lenkunterstützenden
Antriebsmomente (MA) diese Differenzialsperre (35) zum Sperren
des Mittendifferenzials (34) betätigt.
12. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fahrzeug (1) ein elektronisches Radschlupfregelsystem,
z. B. ABS, ASR, ESP, aufweist und daß das Steuerungssystem (23)
in dieses Radschlupfregelsystem hardwaremäßig integriert
und/oder softwaremäßig implementiert ist.
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