DE3637481A1 - Lenkbremsanlage fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Lenkbremsanlage fuer kraftfahrzeugeInfo
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- B62D9/00—Steering deflectable wheels not otherwise provided for
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- B62D11/02—Steering non-deflectable wheels; Steering endless tracks or the like by differentially driving ground-engaging elements on opposite vehicle sides
- B62D11/06—Steering non-deflectable wheels; Steering endless tracks or the like by differentially driving ground-engaging elements on opposite vehicle sides by means of a single main power source
- B62D11/08—Steering non-deflectable wheels; Steering endless tracks or the like by differentially driving ground-engaging elements on opposite vehicle sides by means of a single main power source using brakes or clutches as main steering-effecting means
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenkbremsanlage für Kraft
fahrzeuge und kann im Kraftfahrzeugbau, insbesondere im
Traktoren- und Landmaschinenbau Anwendung finden.
Lenkbremsanlagen finden allgemein in Kraftfahrzeugen An
wendung, die neben dem Normalfahrbetrieb auf der Straße
auch im Gelände eingesetzt werden. Mittels der Lenkbrems
anlage wird, um kleinste Wenderadien zu realisieren, ohne
den Antrieb zu unterbrechen, eine Seite des Kraftfahrzeuges
abgebremst, während die andere Seite über das Differential
weiter treibt.
Bremsanlagen dieser für Lenkbremsungen vorgesehenen Kraft
fahrzeuge weisen dementsprechend einige Besonderheiten
hinsichtlich ihrer konstruktiven Ausführung gegenüber
normalen Bremsanlagen auf.
Prinzipiell sind zwei Ausführungsformen von Lenkbremsan
lagen bekannt.
1. Mittels eines handbetätigbaren Bremsumschaltventiles
(Vorwahlventil) kann die Druckmittelzufuhr vom Haupt
bremszylinder wahlweise zu allen Radbremszylindern (Brem
sung bei Normalfahrbetrieb) oder nur zu einem Radbrems
zylinder einer von zwei zur Lenkunterstützung dienenden
Bremsen (Lenkbremsung) gesteuert werden (DE-AS 14 80 312).
Speziell diese Ausführung einer Lenkbremsanlage - ein
Bremspedal, ein handbetätigbares Bremsumschaltventil -
besitzt den Nachteil, daß Fehlbedienungen, beispielsweise
das Vergessen des Zurückschaltens des Bremsumschaltven
tiles in die Neutral- bzw. Mittelstellung, möglich sind,
wodurch es zu erheblichen Gefährdungen im Straßenverkehr
kommen kann.
2. Die Lenkbremsanlage besteht aus zwei Tandemhauptbrems
zylindern mit zwei Bremspedalen als Betätigungselemente
(DE-OS 32 18 293).
Ein Nachteil dieser Ausführung einer Lenkbremsanlage ist
darin zu sehen, daß die Betätigung der Bremspedale ge
meinsam (Bremsung bei Normalfahrbetrieb) oder wahlweise
einzeln (Lenkbremsung) ergonomisch nicht optimal ist.
Das Vorhandensein zweier Bremspedale schließt auch hierbei
Fehlbedienungen nicht aus.
Beiden bekannten Lenkbremsanlagen haften zudem gemeinsam
folgende Mängel an:
Zur Vorwahl von Lenkbremsungen bzw. nach den Lenkbremsungen
wird das Bedienpersonal durch zusätzlich auszuführende not
wendige Tätigkeiten bzw. Handgriffe (Betätigen des Brems
umschaltventiles bzw. Entsperren oder Sperren der beiden
Bremspedale untereinander) belastet, was eine hohe Konzen
tration vom Bedienpersonal erfordert.
Weiterhin besteht bei beiden Lenkbremsanlagen die Möglichkeit
Lenkbremsungen durchzuführen, ohne daß die Lenkräder in
die jeweilige Richtung eingelenkt sind, wodurch extrem
hohe Triebwerks- sowie Fahrwerksbelastungen und hoher Rei
fenverschleiß auftreten können.
Ziel der Erfindung ist die Optimierung bekannter Lenk
bremsanlagen hinsichtlich der Bedienung sowie der Er
höhung der aktiven Sicherheit am Fahrzeug.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lenkbrems
anlage zu entwickeln, die mittels eines Bremspedales und
ohne ein Fehlbedienungen ermöglichendes zusätzliches Be
dienelement (Vorwahleinrichtung) die Ausführung von
Bremsungen bei Normalfahrbetrieb sowie Lenkbremsungen ge
stattet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
Lenkbrems-Umschaltventil sowohl mit der Bremsanlage als
auch mit der Lenkanlage des Kraftfahrzeuges funktionell
verbunden ist, wobei das Lenkbrems-Umschaltventil bei
einem bestimmten, vorzugsweise dem maximalen Lenkeinschlag
der Lenkräder durch die Lenkanlage angesteuert wird, wo
durch der Steuerkolben des Lenkbrems-Umschaltventiles aus
seiner ansonsten ständig durch Federn gehaltenen Neutral-
bzw. Mittellage, in welcher der Hauptbremszylinder mit
allen Radbremszylindern für Bremsungen bei Normalfahrbe
trieb in Verbindung steht, in eine jeweils der Richtung
des Lenkeinschlages entsprechende Endlage, in welcher der
Hauptbremszylinder nur mit dem Radbremszylinder des jeweils
zugehörigen lenkbremsbaren Rades in Verbindung steht, aus
gelenkt wird.
Die Ansteuerung des Lenkbrems-Umschaltventiles kann dabei
sowohl direkt durch das Druckfluid einer hydraulischen
Lenkanlage als auch elektromagnetisch erfolgen.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung eines Lenk
brems-Umschaltventiles in der Brems- und Lenkan
lage eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 2 eine Ausführungsform des Lenkbrems-Umschaltventiles
entsprechend Fig. 1.
Beim Normalfahrbetrieb des Kraftfahrzeuges wird der Steuer
kolben 1 des Lenkbrems-Umschaltventiles 2 durch die vorge
spannten Federn 3, 3′ in Neutral- bzw. Mittelstellung ge
halten. Somit kann beim Betätigen des Bremspedales 4 die
Bremsflüssigkeit vom Hauptbremszylinder 5 über das Druck
begrenzungsventil 6 in die Bremsleitungen 7, 7′ zu den bei
den Radbremszylindern 8, 8′ hinten links HL und hinten
rechts HR gelangen. Ebenso ist der nicht druckbegrenzte
Durchgang zur Bremsleitung 9 zu den Radbremszylindern 10,
10′ der Räder der Lenkachse bzw. Vorderachse VA frei.
Wird beispielsweise beim Wenden im Gelände ein enger Kur
venradius benötigt, so werden die Räder der Lenkachse bis
zum jeweiligen Lenkanschlag eingelenkt. Dadurch steigt der
Druck in der jeweils zugehörigen Druckleitung 11 oder 11′
auf den am Druckbegrenzungsventil 12 der Lenkanlage einge
stellten Wert. Dies wiederum bewirkt über die jeweils zu
gehörige Steuerleitung 13 oder 13′ und über den Stell
kolben 14 oder 14′ eine Verschiebung des Steuerkolbens 1
aus seiner Neutral- bzw. Mittellage in die jeweilige End
lage. Der Steuerkolben 1 gibt dementsprechend nur noch
jeweils einen Anschluß zu den Radbremszylindern 8 oder 8′
hinten links HL oder hinten rechts HR frei, während der
Anschluß zu den Radbremszylindern 10, 10′ der Räder der
Lenkachse bzw. Vorderachse VA gesperrt wird.
Es kann nun bei Bedarf der Lenkvorgang durch Betätigen
des Bremspedales 4 unterstützt werden.
Beim Zurücklenken fällt der Druck im Lenksystem und die
Federn 3, 3′ bringen den Steuerkolben 1 selbständig in
die Neutral- bzw. Mittelstellung zurück, wodurch die
Bremsanlage sofort wieder für Betriebsbremsungen (Brem
sungen bei Normalfahrbetrieb) vorbereitet ist.
Die Vorspannung der Federn 3, 3′ ist so bemessen, daß
eine Auslenkung des Steuerkolbens 1 auch bei Höchstbe
lastung der Lenkanlage im Normalfahrbetrieb, beispiels
weise beim Lenken aus der Pflugfurche, nicht auftritt.
Spezifische Vorteile der erfindungsgemäßen Ausführung der
Lenkbremsanlage sind folgende:
Die Bedienung des Fahrzeuges entspricht der eines Fahr
zeuges ohne installierte Lenkbremsanlage, da keine zu
sätzlichen Bedienelemente mehr vorhanden sind.
Das ergibt eine Bedienerleichterung gegenüber bekannten
Fahrzeugen mit Lenkbremsanlage, da zusätzlich durchzu
führende Handgriffe entfallen.
Fehlbedienungen sind dadurch ausgeschlossen, wodurch sich
eine wesentliche Erhöhung der aktiven Sicherheit ergibt.
Im Normalfahrbetrieb auf der Straße kann es somit nicht
mehr zu Gefährdungen, bedingt durch die nicht auf Betriebs
bremsstellung zurückgeschaltete Bremsanlage, kommen.
Da Lenkbremsungen nur bei voll eingelenkten Lenkrädern er
folgen bzw. erfolgen können, werden die Belastungen für
Triebwerk und Fahrwerk auf ein Minimum reduziert und der
Reifenverschleiß vermindert. Das macht sich vor allem bei
Traktoren, die häufig im Gelände zum Einsatz gelangen und
Lenkbremsungen oft durchführen, hinsichtlich Standzeit
erhöhung von Getriebe und Befreiung besonders bemerkbar.
Claims (3)
1. Lenkbremsanlage für Kraftfahrzeuge, insbesondere für
Traktoren und Landmaschinen, gekennzeichnet dadurch,
daß ein Lenkbrems-Umschaltventil ( 2) sowohl mit der
Bremsanlage als auch mit der Lenkanlage des Kraftfahr
zeuges funktionell verbunden ist, wobei das Lenk
brems-Umschaltventil (2) bei einem bestimmten, vor
zugsweise dem maximalen Lenkeinschlag der Lenkräder
durch die Lenkanlage angesteuert wird, wodurch der
Steuerkolben (1) des Lenkbrems-Umschaltventiles (2)
aus seiner ansonsten ständig durch Federn (3, 3′) ge
haltenen Neutral- bzw. Mittellage, in welcher der
Hauptbremszylinder (5) mit allen Radbremszylindern
(8, 8′, 10, 10′) für Bremsungen bei Normalfahrbetrieb
in Verbindung steht, in eine jeweils der Richtung des
Lenkeinschlages entsprechende Endlage, in welcher der
Hauptbremszylinder (5) nur mit dem Radbremszylinder
(8 oder 8′) des jeweils zugehörigen lenkbremsbaren
Rades in Verbindung steht, ausgelenkt wird.
2. Lenkbremsanlage für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch, daß die Ansteuerung des Lenk
brems-Umschaltventiles direkt durch das Druckfluid
einer hydraulischen Lenkanlage erfolgt.
3. Lenkbremsanlage für Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine elektrische Ansteuerung
des als Magnetventil ausgebildeten Lenkbrems-Um
schaltventiles.
Applications Claiming Priority (1)
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