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Die Erfindung betrifft ein Bremssystem, welches
insbesondere jedoch nicht ausschließlich für Traktoren
geeignet ist.
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Die letzteren sind bekannt dafür, daß sie einen Rahmen
aufweisen, der auf 4 Rädern montiert ist, von welchen
die Vorderräder gelenkte Räder sind und die
Hinterräder mit entsprechenden hydraulisch betriebenen
Bremseinheiten versehen sind.
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Insbesondere sind die beiden Bremseinheiten mit
separaten Hydraulikkreisen versehen, welche durch zwei
separate Bremspedale betrieben werden.
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Dies ist der Fall, um das Manövrieren des Traktors um
Kurven zu erleichtern, insbesondere auf Feldern.
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In diesem Zusammenhang tendiert der Traktor dazu, wenn
die Bremse von demjenigen Hinterrad betrieben bzw.
gedrückt wird, das sich in der Innenseite der Kurve
befindet, sich um dasjenige Rad zu drehen, welches zu
diesem Zeitpunkt gebremst wird.
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Mit den Bremspedalen ist ein U-Stück verbunden, durch
welche die letzteren miteinander verbunden werden
können, um ein einzelnes Bremspedal zu bilden, d.h. es
ist in der Lage, beide Bremseinheiten zu steuern.
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Dieses U-Stück ist normalerweise während der
Verwendung des Traktors auf Feldern aus den oben genannten
Gründen nicht im Einsatz und wird eingesetzt, wenn mit
dem Traktor auf die Straße eingefahren wird.
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Es kann jedoch passieren und ist in der Tat bereits
passiert, daß der Traktorfahrer es vergißt, das U-
Stück einzusetzen bzw. anzubringen, wenn er auf der
Straße fährt.
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Demzufolge wird beim Bremsen häufig nur ein einzelnes
Bremspedal gedrückt, mit dem Ergebnis, daß der Traktor
dazu tendiert, sich um das Hinterrad zu drehen,
welches zu diesem Zeitpunkt gebremst wird.
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Es sollte angeführt werden, daß dies zu Situationen
von ernsthafter Gefahr führen kann, insbesondere falls
der Traktor mit einer bestimmten Geschwindigkeit
fährt.
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Im wesentlichen tendiert der Traktor in solchen
Situationen dazu, sich zum Rand der Straße zu bewegen oder
in Richtung der Gegenfahrbahn, und zwar abhängig
davon, welches Pedal gedrückt ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Bremssystem insbesondere für Traktoren zu schaffen,
welches in der Lage ist, das oben genannte durch eine
einfache und rationale Konstruktion zu vermeiden.
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In der US-A-3 932 002 ist eine Vorrichtung für
Kraftfahrzeuge zum Steuern des Flüssigkeitsdrucks eines
hydraulischen Bremssystems beschrieben, welches mit
dem Hauptzylinder eines einzelnen Bremspedales
verbunden ist. Jedoch ist diese Vorrichtung zum Verhindern
eines ungewollten Blockierens der inneren Räder bei
der Durchführung eines Bremsvorgangs während eines
Abbiegens vorgesehen. Des weiteren reduziert die
Vorrichtung die Bremskraft auf die inneren Räder.
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Die Idee, auf welcher die Erfindung basiert, ist es,
das Bremsen des einen oder anderen Hinterrades von der
Position der gelenkten Vorderräder abhängig zu machen.
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Erfindungsgemäß werden bei dem angesprochenen System
die zwei Bremsen durch ein einzelnes Pedal betrieben,
wobei entlang der Hydraulikkreise der zwei Bremsen
entsprechende Einrichtungen angeordnet sind, und zwar
zum Ausschließen des Betriebes der einen oder der
anderen Bremse, welche die Lage der gelenkten Räder
aufnehmen können, so daß, wenn die letzteren sich in
einer im wesentlichen neutralen Stellung befinden, beide
Bremsen aktiviert werden, wohingegen, wenn sie sich
über einem bestimmten Lenkwinkel befinden, diejenige
Bremse aktiviert wird, welche zu demjenigen Hinterrad
gehört, das sich in der Innenseite der Kurve befindet.
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Das oben genannte System erfüllt alle Aufgaben und
Ziele der Erfindung.
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In diesem Zusammenhang eliminiert das Vorsehen eines
einzelnen Bremspedales in Verbindung mit den
Einrichtungen, die die Position der gelenkten Räder aufnehmen
können, die in der Einleitung genannte
Gefahrensituationen, falls irgendein Fehler oder eine
Vergeßlichkeit des Traktorfahrers vorausgeht.
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Zusätzlich macht das Vorhandensein eines einzelnen
Bremspedals das Fahren des Traktors einfacher und
komfortabler, insbesondere auf Feldern.
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Insbesondere bestehen die Einrichtungen vorzugsweise
aus Ventileinheiten, wie z.B. Solenoidventilen, die
entlang der Hydraulikbremskreise angeordnet sind und
die mit entsprechenden Elementen zum Aufnehmen der
Position bzw. Lage der Lenkeinheit verbunden sind.
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Zum Beispiel bestehen diese Elemente aus bekannten
elektromagnetischen oder mechanischen Sensoren, welche
entweder mit den Naben der gelenkten Räder oder mit
anderen Teilen der Lenkeinheit verbunden sein können.
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Gemäß einer untergeordneten Ausführungsform ist das
erfindungsgemäße Bremssystem mit einer Einrichtung zum
Ausschließen der Sensoren versehen, wenn der Traktor
eine voreingestellte Geschwindigkeit überschreitet,
was insbesondere dann nützlich ist, wenn der Traktor
mit einer abschüssigen Kurve oder einer Kurve mit
einer relativ hohen Geschwindigkeit konfrontiert ist.
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In diesem Zusammenhang tritt, falls in solchen
Situationen das sich in der Innenseite der Kurve
befindliche Rad relativ plötzlich bei der eingangs
beschriebenen Ausführungsform gebremst wird, eine plötzliche
Erhöhung des gelenkten Effektes auf, mit dem Risiko,
daß der Traktor die Straße verläßt.
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Im Gegensatz dazu bedeutet das automatische
Ausschließen der Sensoren beim Überschreiten einer
voreingestellten Geschwindigkeit, daß beide Bremsen betrieben
werden können, auch wenn der Traktor sich in einer
Kurve befindet, wodurch das Risiko, daß der Traktor
die Straße verläßt, verhindert werden kann.
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Zum Beispiel können solche Einrichtungen zum
Ausschließen aus Schaltern bestehen, die entlang der
Drähte angeordnet sind, die die Solenoidventile mit
den Lenksensoren verbinden, und sie können von einem
Geschwindigkeitssensor gesteuert werden.
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Die Eigenschaften und konstruktiven Vorteile der
Erfindung werden deutlich von der im folgenden
angegebenen detaillierten Beschreibung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Figuren, welche zwei bevorzugte
Ausführungsformen mittels nicht einschränkender Beispiele
zeigen.
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Fig. 1 ist ein schematisches Diagramm, welches eine
erste Ausführungsform der Erfindung zeigt.
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Fig. 2 zeigt einen Teil des schematischen Diagramms
von Fig. 1, wodurch eine untergeordnete
Ausführungsform der Erfindung dargestellt wird.
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Die Figuren und insbesondere Figur 1 zeigen die
Vorderachse 1 und die Hinterachse 2 eines Traktors,
welche mit entsprechenden Differentialeinrichtungen 10
und 20 versehen sind.
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Die Naben der Vorderräder 12, mit welchen eine nicht
dargestellte Lenkeinheit verbunden ist, sind gelenkig
mit der Vorderachse 1 durch geeignete
Gelenkeinrichtungen 11 verbunden.
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Die Hinterachse 2 ist mit den Hinterrädern 22
ausgestattet, welche jeweils mit hydraulisch betriebenen
bzw. aktivierten Bremseinheiten 21 versehen sind.
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Zwei Röhren bzw. Leitungen 3, jeweils unterbrochen
durch Solenoidventile 33 erstrecken sich von den
Bremseinheiten 21, um mit einer gemeinsamen Serviceleitung
4 verbunden zu sein.
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Die gemeinsame Serviceleitung 4 ist mit dem
Hauptzylinder 5 des Bremspedals 6 verbunden, welches beide
Bremseinheiten 21 betreibt, wie im folgenden deutlich
wird.
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Der Hydraulikbehälter für den Hauptzylinder 5 wird
durch 55 bezeichnet, wobei das Bezugszeichen 7 zwei
Drähte bezeichnet, die die Solenoidventile 33 mit zwei
Sensoren 8 verbinden, die hinter den
Gelenkeinrichtungen 11 angeordnet sind, welche sich vor den zwei an
der Achse 1 befestigten Verbindungselementen 9
befinden.
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Das Solenoidventil 33 der rechten Bremseinheit 21 ist
mit dem linken Sensor 8 verbunden, während das mit der
linken Bremseinheit 21 verbundene Solenoidventil 33
mit dem rechten Sensor 8 verbunden ist.
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Der Zweck der zwei Sensoren 8, welche aus
elektromagnetischen Sensoren, Schaltern oder ähnlichen
Einrichtungen bestehen können, ist es, die Position der
zwei Vorderräder 12 aufzunehmen.
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Die Anordnung der Sensoren 8 kann von der
dargestellten unterschiedlich sein.
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Dies ist in Fig. 1 durch dünne, gestrichelte Linien
dargestellt, wobei das Lenksignal auch in einer
anderen Art und Weise erlangt werden kann, wie unten
beschrieben wird.
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Zum Beispiel können die Sensoren 8 vor der Achse 1
positioniert sein, und zwar in einer inversen
Anordnung zu der dargestellten.
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Das oben beschriebene System wird wie folgt betrieben.
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Wenn der Traktor in einer geraden Linie fährt oder
wenn die Räder weniger als einen bestimmten Winkel
gelenkt sind, befinden sich die Solenoidventile 33 in
ihrem offenen Zustand, wie in Fig. 1 dargestellt, so
daß beim Bremsen beide Bremsen 21 aktiviert werden.
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Wenn der Traktor in einer Kurve fährt und die
Vorderräder 12 z.B. nach rechts über einen bestimmten
Lenkwinkel gelenkt sind, schickt der rechte Sensor 8 ein
Signal zu dem linken Solenoidventil 33, welches
schließt.
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Demzufolge wird nur das Rad 22 in der Innenseite der
Kurve, d.h. das rechte Rad, beim Bremsen gebremst,
während das linke Rad sich frei drehen kann.
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In der gleichen Art und Weise, wenn die Vorderräder 12
nach links über einen bestimmten Lenkwinkel gelenkt
werden, wird das linke Hinterrad 22 beim Bremsen
gebremst, während das rechte Rad frei bleibt.
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In allen Fällen, wenn die Vorderräder 12 in eine im
wesentlichen neutrale Position zurückkehren, öffnet
das Solenoidventil, welches zuvor geschlossen war.
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An diesem Punkt sollte angeführt werden, daß das für
das Schließen des Solenoidventils 33, welches mit dem
Rad 22 an der Außenseite der Kurve verbunden ist,
vorgesehene Signal, von jedem Punkt der Lenkeinheit
abgenommen werden kann.
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Zum Beispiel kann die Messung der Lenkung innerhalb
des Servo-Lenksystems des Traktors durchgeführt
werden.
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Grundsätzlich kann das Schließsignal für die
Solenoidventile 33 von einer Vielzahl von
charakteristischen Elementen des Servo-Lenksystems abgenommen
werden, wie z.B. dem Überdruck am Ende des Lenkens, der
Position der Kolben der hydraulischen Lenkeinheiten,
usw.
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Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform
unterscheidet sich von dem oben genannten darin, daß entlang der
Drähte 7 Einrichtungen 70 angeordnet sind, und zwar
zum Trennen bzw. Nichtverbinden der Drähte 7 wenn der
Traktor eine bestimmte voreingestellte Geschwindigkeit
überschreitet.
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Dies ist aus den in der Einleitung genannten Gründen
der Fall.
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In der dargestellten Ausführungsform besteht die
Einrichtung 70 aus Schaltern unter der Steuerung eines
bekannten Geschwindigkeitssensors 77. Letzterer ist
auf eine Geschwindigkeit eingestellt, welche von den
Eigenschaften und der Leistung des Traktors abhängt,
so daß unter der eingestellten Geschwindigkeit die
Schalter geschlossen bleiben, sie über dieser
Geschwindigkeit öffnen, und zwar unter gleichzeitiger
Ausschließung oder Deaktivierung der Sensoren 8, so
daß die Solenoidventile 33 beide offen bleiben.
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Die Vorzüge und Vorteile der Erfindung sind von dem
oben genannten und durch eine Überprüfung der
beigefügten Figuren klar deutlich.
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Die Erfindung ist nicht auf das Dargestellte und
Beschriebene beschränkt, sondern beinhaltet alle
technischen Äquivalente der Erfindung und ihre
Kombinationen, falls sie innerhalb des Zusammenhangs der
nachfolgenden Ansprüche eingesetzt werden.