DE4016668C2 - Fahrzeuggeschwindigkeitsbestimmungsanordnung - Google Patents
FahrzeuggeschwindigkeitsbestimmungsanordnungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zum Be
stimmen bzw. Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit eines
Kraftfahrzeuges, die benutzt werden kann, um ein Blockieren
der Räder eines Kraftfahrzeuges bei einem Bremsvorgang zu
verhindern.
Im allgemeinen werden in Anti-Blockierregelsystemen (ABS-
Systemen) Anordnungen vorgesehen, mittels denen die maximale
Radgeschwindigkeit der Räder des Kraftfahrzeuges bestimmt
wird, um auf ihr basierend die Fahrzeuggeschwindigkeit und
einen Schlupfreferenzwert zu bestimmen.
Ein bei einem derartigen Bremssystem auftretendes Problem
betrifft die Verschlechterung der Bremseffektivität beim
Abbiegen bzw. einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeuges. Dies
liegt daran, daß bei einem Abbiegevorgang die Geschwindig
keit des hinteren Rades der äußeren Seite im allgemeinen
zur maximalen Radgeschwindigkeit wird, wodurch die Abschät
zung der Fahrzeuggeschwindigkeit bzw. des Schlupfreferenz
wertes auf der Grundlage der Radgeschwindigkeit dieses hin
teren, außenliegenden Rades errechnet wird. Daraus folgt,
daß das Rad auf der inneren Seite in Übereinstimmung mit
einem Wert gesteuert wird, der dem Wert entspricht, der für
das Rad der äußeren Seite gilt, wodurch der Steuerstart
zeitpunkt für das innere Rad eine Vorauseil-Tendenz entwickelt
und das Steuerschlupfverhältnis kleiner wird. Dies be
dingt eine Verschlechterung der Bremseffektivität.
Aus der nicht vorveröffentlichten DE 38 41 957 A1
ist ein Antiblockiersystem bekannt, das
zur Bildung der Referenzgeschwindigkeit außerhalb der ABS-
Regelung den Mittelwert der nicht angetriebenen Vorderräder
für die Bildung der Referenzgeschwindigkeit heranzieht.
Demgegenüber wird während einem ABS-Regelvorgang eine
Hilfsreferenz gebildet, die die Referenzsteigung während
eines Radeinbruches vorgibt; ansonsten wird die Geschwin
digkeit des zweitschnellsten Rades in die Referenzbildung
einbezogen. Demnach wird die Referenzgeschwindigkeit in Ab
hängigkeit des Vorliegens einer ABS-Regelung auf zweierlei
unterschiedlicher Art und Weise gebildet.
Aus der US-A-4 134 621 ist ein Antiblockiersystem be
kannt, bei dem die vier Räder eines Kraftfahrzeuges mit
vier Drehzahlfühlern versehen sind. Gemäß dieses Systemes
wird eine Referenzgeschwindigkeit basierend auf der höch
sten Radgeschwindigkeit und der niedrigsten Radgeschwindig
keit bestimmt, wobei aus der höchsten und der niedrigsten
Radgeschwindigkeit ein Mittelwert gebildet wird.
Aus der DE 25 20 736 A1 ist eine Anordnung zum Bestimmen
einer Fahrzeuggeschwindigkeit bekannt, die der zuvor be
schriebenen ähnelt. Auch hier wird eine Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit aus dem Vergleich einer maximalen Radge
schwindigkeit mit einer gemittelten Radgeschwindigkeit be
stimmt, wobei hier allerdings nur zwei Räder Berücksichti
gung finden.
Aus der DE 27 06 132 A1 ist eine Anordnung zum Abschätzen
der Fahrzeuggeschwindigkeit bekannt, gemäß der mittels
Drehzahlfühlern Radgeschwindigkeitssignale z. B. des rechten
Vorderrades und des linken Hinterrades bestimmt werden.
Diese Radgeschwindigkeitssignale werden in einem ersten und
zweiten Referenzkreis in zugeordnete erste und zweite Fahr
zeugreferenzgeschwindigkeiten umgewandelt. Die Ausgangssi
gnale der Referenzkreise 1 und 2 werden dann jeweils einem
Schaltkreis zur Bestimmung der maximalen Referenzgeschwin
digkeit und einem Schaltkreis zur Bestimmung der minimalen
Referenzgeschwindigkeit zugeführt. Um das unterschiedliche
Verhalten der beteiligten Räder zu berücksichtigen, wird
ein Schaltkreis zur Bestimmung einer Gesamtreferenzge
schwindigkeit vorgesehen, der wahlweise entweder die größe
re oder die kleinere Referenzgeschwindigkeit als Gesamtre
ferenzgeschwindigkeit auswählt.
Im Hinblick auf die zuvor angedeuteten Probleme ist es so
mit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung
zum Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit eines Kraftfahr
zeuges bereitzustellen, die beispielsweise auch bei einer
Kurvenfahrt des Kraftfahrzeuges eine hohe Bremseffekti
vität und Steuerbarkeit gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Anordnung ge
löst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Im einzelnen betrifft die vorliegende Erfindung eine Anord
nung zum Bestimmen bzw. Abschätzen der Fahrzeuggeschwindig
keit eines Kraftfahrzeuges, das vorzugsweise eine blockier
geschützte Fahrzeugbremse aufweist. Erfindungsgemäß sind
Drehzahlfühler an jedem Rad vorgesehen, die Drehzahlsignale
an ein elektronisches Steuergerät weitergeben, das Rechen
schaltungen enthält, die die Drehzahlsignale empfangen und
in Radgeschwindigkeitssignale umwandeln. Auf Grundlage der
Radgeschwindigkeitssignale bestimmt das Steuergerät, ob das
Fahrzeug auf einer Straße mit einem hohen oder einem nied
rigen Reibwert fährt. Weiterhin wird aus den Radgeschwin
digkeitssignalen der Hinterräder eine erste Referenzge
schwindigkeit gebildet und aus dem größten der Radgeschwin
digkeitssignale der Vorderräder eine zweite Referenzge
schwindigkeit. Demgegenüber wird zur Bildung der ersten Re
ferenzgeschwindigkeit entweder der Mittelwert aus den bei
den hinteren Radgeschwindigkeitssignalen herangezogen, und
zwar in dem Fall, in dem das Fahrzeug auf einer Straße mit
einem hohen Reibwert fährt, oder der Maximalwert, und zwar
wenn das Fahrzeug auf einer Straße mit einem niedrigen
Reibwert fährt. Dann wird basierend auf der ersten und der
zweiten Referenzgeschwindigkeit eine Gesamtreferenzge
schwindigkeit für den Vergleich mit den einzelnen Radge
schwindigkeitssignalen bestimmt, um so die Fahrzeugge
schwindigkeit abzuschätzen.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung zum Inhalt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung eines Antiblockiersteuersystems
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung, das Teil eines Bremssystems eines Kraftfahrzeugs
ist;
Fig. 2 ein Blockdiagramm eines Aufbaus einer elektronischen
Steuereinheit, die in dem Antiblockiersteuersystem
von Fig. 1 verwendet wird;
Fig. 3 bis 5 Flußdiagramme, die die Wirkungsweise der in
Fig. 2 dargestellten elektronischen Steuereinheit
beschreiben; und
Fig. 6 bis 9 graphische Diagramme, die für das Verständnis
der Wirkungsweise der in Fig. 2 dargestellten elek
tronischen Steuereinheit hilfreich sind.
In Fig. 1 ist schematisch ein Antiblockiersteuersystem gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darge
stellt, das in ein Kraftfahrzeug eingefügt ist, welches
ein vorderes rechtes Rad (FR) 1, ein vorderes linkes Rad
(FL) 2, ein hinteres rechtes Rad (RR) 3 und ein hinteres
linkes Rad (RL) 4 aufweist, wobei die vorderen Räder 1 und 2
Steuerräder und die hinteren Räder 3 und 4 Antriebsräder
sind. In Fig. 1 sind mit den Bezugszeichen 5 bis
8 elektromagnetische Aufnahme- oder fotoelektrische
Drehzahlfühler bezeichnet, die jeweils
mit den Rädern 1 bis 4 verbunden sind, um Drehzahlsignale
(Pulssignale) in Übereinstimmung mit den Radum
drehungen bereitzustellen. Des weiteren sind für die Räder 1
bis 4 Radbremszylinder 11 bis 14 bereitgestellt, die über
Stellglieder 21 bis 24 und hydraulische Druckleitungen mit
einem Hauptzylinder 16 verbunden sind, welcher auf das
Niederdrücken eines Bremspedals 15 durch einen Fahrzeug
fahrer anspricht. Der Betätigungszustand des Brems
pedals 15 ist mittels eines Stopschalters 25 detektierbar,
der derartig angeordnet ist, daß er ein "Ein"-Signal in Ant
wort auf eine Betätigung des Bremspedals 15 erzeugt und
ein "Aus"-Signal in Antwort auf keine Betätigung. In
Antwort auf eine Betätigung des Bremspedals 15 erzeugt der
Hauptzylinder 16 einen hydraulischen Druck, der seinerseits
an die Radbremszylinder 11 bis 14 angelegt wird, um die
jeweiligen Räder 1 bis 4 abzubremsen. Des weiteren sind
motorgetriebene hydraulische Druckpumpen 17 und 18 vorgesehen,
die jeweils angeordnet sind, um einen hydraulischen
Druck zur Verwendung bei der Schlupfsteuerung zu erzeugen,
wobei die hydraulischen Drücke, die durch die hydraulischen
Druckpumpen 17 und 18 erzeugt worden sind, über die
Stellglieder 21 bis 24 an die jeweiligen Radbremszylinder 11
bis 14 angelegt werden. Die Stellglieder 21 bis 24 sind
jeweils angepaßt, um Drucksteuerzustände einzunehmen, um so
die Hydraulikbremsdrücke in den jeweiligen Radbremszylindern
11 bis 14 einzustellen. Demnach besteht jedes der Stell
glieder 21 bis 24 aus einem solenoidbetätigten Ventil mit
drei Stellungen, welches wahlweise eine Druckanhebungsstel
lung (A), eine Druckaufrechterhaltungsstellung (B) oder eine
Druckverminderungsstellung (C) in Übereinstimmung mit einem
Steuersignal aus eines elektronischen Steuergeräts (ECU) 30
einnimmt. In dieser Ausführungsform ist jedes der Stell
glieder 21 bis 24 angeordnet, die Druckanhebungsstellung (A)
einzunehmen, wenn keine Energie angelegt ist.
Das elektronische Steuergerät 30 ist derartig angeordnet,
daß es in Antwort auf das Einschalten des Zündungsschalters
(26 in Fig. 6) des Kraftfahrzeuges eingeschaltet wird, um
für Signale von den Drehzahlfühler 5 bis 8 und
dem Stopschalter 25 aufzunehmen, um so Rechnungen
für die Schlupfsteuerung durchführen zu können und um
Steuersignale für die Stellglieder 21 bis 24 zu erzeugen.
In Fig. 2 ist ein Aufbau des elektronischen Steuergeräts
30 dargestellt. In Fig. 2 wird das elektronische Steuer
gerät 30 mittels eines Stromversorgungsschaltkreises 38 in
Antwort auf das Einschalten des Zündungsschalters 26 des
Motorfahrzeuges eingeschaltet und es ist derart konstruiert,
daß es einen Mikrocomputer 36 aufweist, welcher eine
zentrale Steuereinheit (CPU) 41, einen Festwertspeicher
(ROM) 42, einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM) 43 und
ein Eingangs-/Ausgangstor (I/O) 44 beinhaltet. Die Ausgangs
signale der Drehzahlfühler 5 bis 8 werden
jeweils an Wellenform- und Verstärkungsschaltkreise 31 bis
34 angelegt, um in Pulssignale umgeformt zu werden, welche
sich für die Verarbeitung in dem Mikrocomputer 36 eignen, und zwar
bevor sie in den Mikrocomputer 36 eingegeben werden. Deswei
teren spricht der Mikrocomputer 36 auf Ausgangssignale des Stop
schalters 25 an, die an ihm über einen Puffer
schaltkreis 37 angelegt werden. Der Mikrocomputer 36 erzeugt
Steuersignale auf der Grundlage der an ihm angelegten
Ausgangssignale, um sie an die Treiberkreise 46 bis 49 anzu
legen, um so die Stellglieder 21 bis 24 anzusteuern. Die
Treiberkreise 46 bis 49 treiben in Übereinstimmung mit den
Steuersignalen von dem Mikrocomputer 36 jeweils die elek
tromagnetischen Solenoiden der Stellglieder 21 bis 24.
Das elektronische Steuergerät 30 wird in Antwort auf das
Einschalten des Zündschalters 26 mit Strom versorgt, so daß
die CPU 41 ihre Funktion in Übereinstimmung mit einem in dem
ROM 42 vorgespeicherten Programm durchführen kann. Die Funktions
weise soll nun im folgenden unter Bezugnahme auf das Fluß
diagramm von Fig. 3 beschrieben werden.
In Fig. 3 beginnt der Betrieb mit einem Schritt 101, in dem
eine Initialisierung durchgeführt wird, wobei dann ein Schritt
102 folgt, in dem die Drehzahlsignale der Drehzahlfühler
5 bis 8 und die Signale des Stopschalters 25 eingelesen werden.
In einem nachfolgenden Schritt 103 werden die Radgeschwin
digkeiten und die Radbeschleunigungen der Räder 1 bis
4 auf der Grundlage der detektierten Signale, die in dem
vorangegangenen Schritt 102 eingelesen wurden, errechnet.
Nach dem Schritt 103 wird ein Schritt 104
durchgeführt, um eine Anomalie in den detektierten Signalen
aufgrund von Sensorfehlern, Rauschen oder ähnlichem auf der
Grundlage der in dem Schritt 103 errechneten Radgeschwindig
keiten festzustellen, um ggf. einen "Sensoranomalieflag" in Über
einstimmung mit dem Überprüfungsergebnis zu setzen oder
zurückzusetzen.
Der darauf folgende Schritt 105 ist vorgesehen, um
den Zustand der Straßenoberfläche
zu bestimmen. Demnach wird, (vgl.
Fig. 6), die Radgeschwindigkeit V mit einem Referenzwert
VLOW geringer Reibung verglichen, der so ausgewählt ist, daß
er für eine Straßenoberfläche mit einem geringen Reibwert
(geringes µ) relativ klein ist. Wenn die Radgeschwin
digkeit V derartig variiert, daß sie kleiner wird als
der Referenzwert VLOW geringer Reibung, dann wird die Entschei
dung gefällt, daß das Rad auf einer Straßenoberläche läuft,
deren Reibung gering ist. Diese Entscheidung wird im folgen
den als Geringe-Reibungs-Entscheidung bezeichnet. In Antwort
auf die Geringe-Reibungs-Entscheidung wird ein Geringe
Reibungs-Entscheidungs-Flag aus einem "Aus"-Zustand in einem
"Ein"-Zustand gesetzt. Im vorliegenden Fall ist, obwohl die
Geringe-Reibungs-Entscheidung bei dem Vergleich der Radge
schwindigkeiten V mit dem Referenzwert geringer Reibung VLOW
getroffen wurde, es des weiteren sinnvoll, die Radge
schwindigkeit V mit einem vorherbestimmten Schlupfreferenz
wert Vs zu vergleichen, um so die Zeitperiode Td zu messen,
in der die Radgeschwindigkeit V klein ist als der
Schlupfreferenzwert Vs, wobei die Geringe-Reibungs-Entschei
dung getroffen wird, wenn die Zeitperiode Td länger wird als
eine vorherbestimmte Zeitperiode, oder die Geringe-Reibungs-
Entscheidung wird unter der Bedingung getroffen, daß die
Stellgliedjustage des Bremshydraulikdruckes für das entspre
chende Rad den Bremsdruckabsenkmodus kontinuierlich über
eine vorherbestimmte Zeitperiode hinaus einnimmt. Die Bestimmung
des Zustands der Straßenoberfläche wird in Übereinstimmung
mit einer der oben beschriebenen Geringe-Reibungs-Entschei
dungen für jedes Rad durchgeführt. Die Löschung
der Geringe-Reibungs-Entscheidung kann einer Antiblockier
steuerbeendigung folgen.
Darauf folgend schließt sich in der Betriebsfolge ein
Schritt 106 an, in dem eine Fahrzeuggeschwin
digkeit Vo auf der Grundlage der Radgeschwindigkeit abgeschätzt
wird. Die Abschätzung der Fahrzeuggeschwin
digkeit Vo wird im folgenden unter Bezugnahme auf das Fluß
diagramm in Fig. 4 beschrieben.
In Fig. 4 beginnt die Rechnung mit einem Schritt 201, um
die Referenzgeschwindigkeit VFSEL der Vorderräder zu erhalten,
welche die Maximale der Radgeschwindigkeiten der
rechten und linken Vorderräder (1, 2) ist, wobei die
folgende Gleichung verwendet wird.
VFSEL = Max(VFR, VFL) (1)
wobei Max einen Operator für die Auswahl der maximalen Rad
geschwindigkeit darstellt, VFR die Radgeschwindigkeit des vor
deren rechten Rades bezeichnet und VFL die Radgeschwindigkeit
des vorderen linken Rades bezeichnet.
Es folgt ein Schritt 202, um zu überprüfen, ob die Entschei
dung im Schritt 105 von Fig. 3 eine Straßenoberfläche mit
geringer Reibung ergeben hat. Wenn die Antwort "Ja"
ist, wird ein Schritt 203 durchgeführt, um die hintere
Referenzgeschwindigkeit VRSEL zu errechnen, welche die
Maximale der Radgeschwindigkeiten der hinteren rechten und
hinteren linken Räder (3, 4) ist, wobei die folgende Glei
chung verwendet wird.
VRSEL = Max(VRR, VRL) (2)
wobei Max einen Operator für die Auswahl der maximalen Rad
geschwindigkeit darstellt, VRR die Geschwindigkeit des hin
teren rechten Rades bezeichnet und VRL die Geschwindigkeit
des hinteren linken Rades darstellt.
Demgegenüber wird, wenn die Antwort in dem Schritt 202 nega
tiv ist, die Steuerung zu einem Schritt 204 übergehen, um mögliche
Anomalien der hinteren Drehzahlfühler 7 und 8
zu überprüfen. Wenn keine Anomalien vorliegen, geht das
Programm zu dem Schritt 205 über, um die hintere Referenzge
schwindigkeit VRSEL als den Mittelwert (VRMEAN) der
Geschwindigkeiten des hinteren rechten und hinteren linken
Rades festzulegen, das heißt in Übereinstimmung mit der
folgenden Gleichung:
VRSEL = (VRR + VRL)/2 (3)
Demgegenüber geht, wenn die Überprüfung eine Ano
malie ergibt, das Programm zu einem Schritt 206 über, um ein
Anomalieverfahren durchzuführen.
Die bedeutet, daß unter der Annahme, daß z. B. das hintere rechte Rad
einen Reifen mit einem geringeren Durchmesser (Reifen
mit anormaler Größe) aufweist, die Geschwindigkeit VRR des
hinteren rechten Rades
größer wird, wodurch die hintere Refe
renzgeschwindigkeit VRSEL, die als Mittelwert der hin
teren rechten und hinteren linken Radgeschwindigkeiten
erhalten wird, verglichen mit der Verwendung eines Rades mit
montierten Standardreifen, in einer unwünschenswerter Weise
erhöht wird. Folglich wird in diesem Fall die hintere Refe
renzgeschwindigkeit VRSEL nicht als Mittelwert aus den hin
teren rechten und hinteren linken Radgeschwindigkeiten
bestimmt, sondern sie wird als Geschwindigkeit VRL des
hinteren linken Rades bestimmt, für das kein Anomalieflag
gesetzt ist.
Des weiteren wird für den Fall des Auftretens einer
Leitungsunterbrechung des Drehzahlfühlers für das
hintere rechte Rad die Geschwindigkeit VRR des hinteren
rechten Rades Null und der Mittelwert der Geschwindigkeiten aus
den hinteren rechten und hinteren linken Rädern wird im Ver
gleich zu dem richtigen Wert geringer. Folglich wird die
hintere Referenzgeschwindigkeit VRSEL auf die Geschwindig
keit VRL des hinteren linken Rades gesetzt. Auf ähnliche
Weise wird in dem Fall des Auftretens von Rauschen
im Drehzahlfühler eines Rades die Geschwindigkeit
des anderen Rades, für das kein Anomalieflag gesetzt
ist, als die hintere Referenzgeschwindigkeit VRSEL gesetzt.
Wie oben beschrieben wird für den Fall des Aufhebens einer Sensor
anomalie oder einer Reifengrößenanomalie die hin
tere Referenzgeschwindigkeit VRSEL nicht als Mittelwert
aus der hinteren rechten und hinteren linken Geschwindigkeiten
VRR und VRL bestimmt, sondern aus der Geschwindigkeit des Reifens,
für den kein Anomalieflag gesetzt ist.
Unter erneuter Bezugnahme auf Fig. 4 wird, nachdem die oben
beschriebenen Schritte 203 sowie 205 oder 206 durchgeführt
worden sind, ein Schritt 207 durchgeführt, um eine Referenz
geschwindigkeit VSEL zu bestimmen, welche die Maximale aus der
vorderen Referenzgeschwindigkeit VFSEL und der hinteren
Referenzgeschwindigkeit VRSEL ist, wobei die folgende Glei
chung verwendet wird.
VSEL = Max(VFSEL, VRSEL) (4)
In einem nachfolgenden Schritt 208 wird eine abgeschätzte
Fahrzeuggeschwindigkeit Vo(n) auf der Grundlage der zuvor
erhaltenen abgeschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit in Überein
stimmung mit der folgenden Gleichung erhalten.
Vo(n) = Med(VSEL, Vo(n-1) + K 1 · t, Vo(n-1) - K 2 · t) (5)
wobei Med einen Operator zum Auswählen eines gemittelten
Wertes bezeichnet, Vo(n-1) die zuvor errechnete abgeschätzte
Fahrzeuggeschwindigkeit darstellt, K 1 und K 2 vorherbestimmte
Beschleunigungen (oder Verzögerungen) sind, das heißt die
obere und untere Begrenzung der Fahrzeugbeschleunigung (oder
Verzögerung), die eingenommen werden kann, wenn das Fahr
zeug fährt (z.B. K 1 = 0,5 G, K 2 = 1,0 G), und t eine Zeit
periode von der vorangegangenen Berechnung zu der gegenwär
tigen Berechnung bezeichnet.
Unter erneuter Bezugnahme auf das Flußdiagramm von Fig. 3
wird, nachdem der oben beschriebene Schritt 106 durchgeführt
wurde, die Steuerung zu einem Schritt 107 fortschreiten, um
einen Schlupfreferenzwert Vs zu setzen, um so den Funktions
zustand der Stellglieder 21 bis 24 festzulegen, welche
jeweils die Bremshydraulikdrücke einstellen, welche an die
Räder 1 bis 4 angelegt werden. Der Referenzwert Vs wird
erhalten, indem ein vorherbestimmter Offsetbetrag KV zu der
erhaltenen abgeschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit Vo(n) hin
zugefügt wird, das heißt in Übereinstimmung mit der folgen
den Gleichung.
Vs = K 3 · Vo(n) - KV (6)
wobei K3 einen vorherbestimmten konstanten Wert
bezeichnet.
Dem Schritt 107 folgt ein Schritt 108, der im folgenden
unter Bezugnahme auf das Flußdiagranm in Fig. 5 beschrieben
werden wird.
In Fig. 5 wird zunächst ein Schritt 301 durchgeführt, um zu
überprüfen, ob wenigstens einer der Geschwindigkeiten V der
jeweiligen Räder kleiner ist als der Schlupfreferenzwert Vs,
welcher auf der Grundlage der abgeschätzten Fahrzeugge
schwindigkeit Vo ermittelt wurde. Wenn die Radgeschwindigkeit
V kleiner ist als der Referenzwert Vs geht die Steuerung zu
einem Schritt 302 über, um ein Steuerflag FB, der anzeigt, ob das
Kraftfahrzeug antiblockiergeregelt wird, von 0 auf 1 zu
setzen. Es folgt ein Schritt 303, in dem überprüft wird, ob
die Beschleunigungswerte DV der jeweiligen Räder kleiner als
ein vorherbestimmter Beschleunigungsreferenzwert GS sind.
Wenn die Antwort in dem Schritt 303 "Ja", ist, wird eine
Hysterese P in einem Schritt 304 zu dem Beschleunigungs
referenzwert GS gesetzt (d.h.: GS = GS + P), und das Setzen
des Druckverminderungszustandes wird in einem Schritt 305
durchgeführt.
Demgegenüber wird, wenn (in dem Schritt 303
festgestellt wiird, daß die Radbeschleunigung DV nicht
kleiner ist als die Referenzbeschleunigung GS, ein Schritt
306 durchgeführt, um die Hysterese P zurückzusetzen, wobei
dann ein Schritt 307 folgt, um das Setzen des Druckaufrecht
erhaltungszustandes durchzuführen.
Sollten im Schritt 301 die Geschwindigkeiten der Räder nicht
geringer sein als der Referenzwert VS, dann geht die Steuerung zu
einem Schritt 311 über, um zu überprüfen, ob das Steuerungsflag
FB auf "1" gesetzt ist, was bedeutet, daß das Fahrzeug sich
unter Einfluß der Antiblockiersteuerung befindet. Sollte
dies der Fall sein, wird ein Schritt 312 durchgeführt, um
die Hysterese P zurückzusetzen, wobei dann ein Schritt 313
folgt, um zu überprüfen, ob der langsame Druckanhebezustand
kontinuierlich über eine vorherbestimmte Zeitperiode hinaus
durchgeführt wird. Wenn die Entscheidung in dem Schritt 313
negativ ausfällt, wird der langsame Druckanhebungszustand in
einem Schritt 315 gesetzt. Der langsame Druckanhebungszu
stand umfaßt n Druckanhebungsformen, in denen jeweils ein
Druckanheben über eine kurze Zeit hinweg erfolgt, und ein
Druckaufrechterhalten über eine vorherbestimmte Zeit hinweg,
nachdem die Druckanhebungszeit verstrichen ist.
Demgegenüber geht, wenn die Antwort in dem Schritt 311
negativ ist, die Steuerung zu einem Schritt 316 über, um den
Druckanhebungszustand einzustellen. Desweiteren geht, wenn die
Antwort in dem Schritt 313 "Ja" ist, die Steuerung zu
einem Schritt 314, um das Steuerungsflag FB auf "0" zurück
zusetzen, wobei dann der zuvor beschriebene Schritt 316
folgt.
Unter erneuter Bezugnahme auf das Flußdiagramm in Fig. 3
wird, nachdem der Schritt 108 durchgeführt worden ist, ein
Schritt 109 durchgeführt, in dem ein Steuerventilschalt
signal, das dem Drucksteuerzustand entspricht, der in den
zuvor beschriebenen Schritten festgelegt wurde, über die
Treiberkreise 46, 47, 48 oder 49 an die Stellglieder 21, 22,
23 oder 24 angelegt wird, um das entsprechende Rad abzubremsen.
In dem obigen Betriebszustand wird, um die Referenzgeschwin
digkeit VSEL festzulegen, der Schritt 207 derart beschaf
fen sein, daß er unter einer bestimmten Bedingung die vordere Referenzgeschwindigkeit VFSEL
als Referenzgeschwindigkeit VSEL
auswählt, aber er wird normalerweise die hintere
Referenzgeschwindigkeit VRSEL als Referenzgeschwindig
keit VSEL auswählen, da die Bremskraft für das vordere Rad im
Vergleich mit der für das hintere Rad größer ist, wodurch die Rota
tionsgeschwindigkeit des hinteren Rades größer wird als die
des vorderen Rades. Diese Situation kann zu den folgenden
Ergebnissen führen.
- 1. In dem Fall einer Fahrt auf einer Straßenoberfläche mit geringer Reibung wird, wenn das hintere rechte und das hintere linke Rad jeweils mit Geschwindigkeiten VRMAX und VRMIN rotieren, wie in Fig. 7 dargestellt, die Geschwindigkeit VRMAX, welche die Maximale der hinteren rechten und hinteren linken Radgeschwindigkeiten ist, als hintere Referenzgeschwindigkeit VRSEL bestimmt, um für die Abschätzung der Fahrzeuggeschwindigkeit Vo(n) zu dienen, wodurch die Differenz (Absinkbetrag) der abge schätzten Fahrzeuggeschwindigkeit von der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit auf einen Mini malwert absinkt, und zwar wenn das Fahrzeug auf eine Straßen oberfläche mit geringer Reibung fährt. Demnach ist es möglich, die Differenz (den Absinkbetrag, in bekannten Techniken tendenziell auftritt zwi schen dem Referenzwert Vs und einem geeigneten Wert zu vermindern, wodurch verhindert wird, daß das Rad mit einem großen Schlupfverhältnis gesteuert wird und die Richtungsstabilität und die Steuerbarkeit des Fahrzeuges auf einer Straßenoberfläche verbessert wird.
- 2. In einem von dem oben beschriebenen Fall 1 verschieden Fall wird, wenn keine Anomalien vorliegen, der gemittel te Wert VRMEAN (welcher durch eine gestrichelte Linie in Fig. 7 dargestellt ist) aus den hinteren rechten und hinte ren linken Referenzgeschwindigkeiten VRMAX und VRMIN als die hintere Referenzgeschwindigkeit VRSEL bestimmt, um für die Abschätzung der Fahrzeuggeschwindigkeit Vo(n) zu dienen. Mit diesem Aufbau kann eine abgeschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit erhalten werden, die beim Abbiegen des Fahrzeugs proportional zu dem Unter schied zwischen den rechten und linken Radgeschwindig keiten ist. In diesem Fall wird die abgeschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit im Vergleich mit einer abge schätzten Fahrzeuggeschwindigkeit, die auf der Grundlage der Geschwindigkeit der Räder der äußeren Seite erhalten wurde (Stand der Technik), geringer sein.
Demnach ist es gemäß der vorliegenden Erfindung möglich, daß
ein Nach-Vorne-Verlegen des Startzeitpunktes der Anti
blockiersteuerung für das innere Rad verhindert wird,
wodurch die Bremseffektivität verbessert wird.
Im hier vorliegenden Fall ist es des weiteren wünschenswert,
um die abgeschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit Vo(n) zu erhal
ten, obwohl der Durchschnittswert aus der hinteren rechten und der
hinteren linken Radgeschwindigkeit lediglich in dem Fall
verwendet wird, in dem Geringe-Reibungs-Entscheidungen
weder für das vordere rechte noch für das vordere linke Rad
getroffen wurden, einen mittleren Wert VRMEAN 2 mit einem
vorherbestimmten Grenzwert LLIM zu verwenden, wie er in der
folgenden Gleichung beschrieben wird:
VRMEAN 2 = Max ((VRR + VRL)/2, Max (VRR, VRL) - LLIM) (7)
Der einfache Mittelwert VRMEAN variiert (wie in Fig. 8 dargestellt)
gemäß der strichpunktierten Linie, wohingegen der
Mittelwert VRMEAN 2 gemäß der gestrichelten Kurve in der
gleichen Figur variiert. Dies erlaubt es, ein nicht wün
schenswertes Vermindern des Durchschnittswertes infolge des
Absinkens der Geschwindigkeit des Rades der inneren Seite,
was durch eine Abnahme der Belastung des Rades der inneren
Seite ausgelöst wird, wenn das Fahrzeug abbiegt, und infolge
der Verminderung der Geschwindigkeit des Rades auf der Seite
mit geringerer Reibung, wenn das Fahrzeug auf einer Straße
mit Rollsplit fährt, zu verhindern.
Das heißt, daß obwohl die Verwendung des Mittelwertes für
das Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit bei der Zwischen
position zwischen dem hinteren rechten und hinteren linken
Rad vorgesehen ist, sein Fehler unter den oben beschriebe
nen Bedingungen dazu tendiert, groß zu werden. Daraus folgt, daß
wenn man den Unterschied ΔV zwischen den Geschwindigkeiten
der rechten und linken Räder beim Abbiegen auf der Grundlage
der Bewegungscharakteristik und den geometrischen Verhält
nissen des Motorfahrzeuges berücksichtigt (im vorliegenden
Fall werden die Schlupfverhältnisse der rechten und linken
Räder als 0 angenommen), und wenn man annimmt, daß der late
rale Schlupfwinkel des Massenschwerpunktes des Fahrzeuges
vernachlässigt werden kann, die folgenden zwei Gleichungen
im Sinne des Abbiegeradiusses r erfüllt sind.
1/r = ΔV/(w · VB) (8)
1/r = α/VB² (9)
wobei w die Spurweite repräsentiert, VB die Fahrzeugge
schwindigkeit bezeichnet und α die laterale Beschleunigung
kennzeichnet.
Aus den Gleichungen (8) und (9) kann man ΔV gemäß der fol
genden Gleichung erhalten.
ΔV = w · α/VB (10)
In der Gleichung (10) wird, wenn ein vorherbestimnter Wert
αo für α und ein Fahrzeugfaktor wo für w einge
setzt wird, und wenn der Wert, der durch das Teilen von αV durch 2
erhalten wird, VLIM ist, wobei sich VLIM wie folgt darstel
len lassen:
VLIM = wo · αo/(2 · VB) (11)
Die Beziehung zwischen VLIM und VB nimmt die in Fig. 9 dar
gestellte Form an. In Fig. 9 ist VLIM für den Fall VB 10
km/h konstant. Dies liegt an der Tatsache, daß VLIM einen
beachtenswert großen Wert annimmt, wenn VB 10 km/h ist, und
der Fall, daß VLIM einen größeren Wert als die Fahrzeugge
schwindigkeit annimmt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
unterhalb 10 km/h ist, ist sehr selten. Daher zeigt die Sub
traktion von VLIM von der Maximalen der hinteren rechten und
hinteren linken Radgeschwindigkeiten eine abgeschätzte Fahr
zeuggeschwindigkeit bei der Zwischenposition der hinteren
rechten und hinteren linken Räder in dem Fahrzeug-Fahrzu
stand (welcher mit V, αo abgeschätzt wird) an, wodurch die
Beeinflussung des Radschlupfverhältnisses vermindert wird.
Der Wert αo wird relativ groß gesetzt, damit er im wesentli
chen einem Wert einer Fahrbahnoberfläche mit einer hohen
Reibung - wie einer Straßenoberfläche aus trockenem Asphalt
- entspricht. Das elektronische Steuergerät 30 errechnet
VLIM in Übereinstimmung mit den obigen Gleichungen oder aus
einer Fig. 9 entsprechenden Darstellung, um den begrenzten
gemittelten Wert zu erhalten, der seinerseits als die hin
tere Referenzgeschwindigkeit verwendet wird. Dies erlaubt
es, eine gewünschte abgeschätzte Fahrzeuggeschwindigkeit und
einen Schlupfreferenzwert in einem weiten Fahrzeug-Fahrbe
reich zu erhalten, um so sowohl die Bremseffektivität als
auch die Steuerbarkeit zu verbessern.
Es sollte beachtet werden, daß die vorangegangene Beschrei
bung sich nur auf eine bevorzugte Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung bezieht und daß es beabsichtigt ist,
alle Änderungen und Modifizierungen der hier beschriebenen
Ausführungsformen der Erfindung mitzuoffenbaren.
Claims (4)
1. Anordnung zum Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit
(V₀) eines Kraftfahrzeuges, mit:
- a) Drehzahlfühlern (5, 6, 7, 8) an jedem Rad (1, 2, 3, 4);
- b) einem elektronischen Steuergerät (30), das Rechen
schaltungen enthält, welche Drehzahlsignale von den
Drehzahlfühlern (5, 6, 7, 8) empfangen und in Rad
geschwindigkeitssignale (VRR, VRL, VFR, VFL) umwan
deln, wobei das Steuergerät (30)
- b1) auf der Grundlage der Radgeschwindigkeitssi gnale ((VRR, VRL, VFR, VFL) bestimmt, ob das Fahrzeug auf einer Straße mit hohem oder nied rigem Reibwert fährt,
- b2) aus den Radgeschwindigkeitssignalen (VRR, VRL) der Hinterräder eine erste Referenzgeschwindig keit (VRSEL) und aus dem größten der Radge schwindigkeitssignale (VFR, VFL) der Vorderrä der eine zweite Referenzgeschwindigkeit (VFSEL) bildet;
- b3) zur Bildung der ersten Referenzgeschwindigkeit (VRSEL)
- aa) entweder den Mittelwert (VRMEAN) aus den bei den hinteren Radgeschwindigkeitssignalen (VRR, VRL) bildet, wenn das Fahrzeug auf ei ner Straße mit einem hohen Reibwert fährt, oder
- bb) deren Maximalwert (VRMAX) auswählt, wenn das Fahrzeug auf einer Straße mit einem niedrigen Reibwert fährt; und
- b4) die erste und die zweite Referenzgeschwindig keit (VRSEL und VFSEL) miteinander vergleicht und die größere davon als Gesamtreferenzge schwindigkeit für den Vergleich mit den einzel nen Radgeschwindigkeitssignalen benutzt, um die Fahrzeuggeschwindigkeit (V₀) abzuschätzen.
2. Anordnung zum Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit
nach Anspruch 1, worin das elektrische Steuergerät (30)
die Radgeschwindigkeitssignale (VRR, VRL, VFR, VFL)
verarbeitet und bei übermäßigem Schlupf Stellsignale an
Blockierschutzventile (21, 22, 23, 24) abgibt, um den
Bremsdruck an den einzelnen Rädern (1, 2, 3, 4) dem
Straßenzustand anzupassen.
3. Anordnung zum Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit
nach Anspruch 1 oder 2, worin das elektronische Steuer
gerät (30) die Radgeschwindigkeitssignale (VRR, VRL,
VFR, VFL) mit einem Referenzwert (VLOW) vergleicht und
eine Straßenoberfläche mit geringem Reibwert fest
stellt, wenn die Radgeschwindigkeitsignale kleiner als
der Referenzwert sind.
4. Anordnung zum Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit
nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das elektrische
Steuergerät (30) desweiteren eine Schaltvorrichtung
aufweist, um bei der Bestimmung der ersten Referenzge
schwindigkeit (VRSEL) zwischen dem Mittelwert (VRMEAN)
der hinteren Radgeschwindigkeiten (VRR, VRL) und dem
Maximalwert (VRMAX) zu schalten, und zwar in Abhängig
keit des bestimmten Reibwertes der Straße.
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