DE3607404C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft den Gegenstand der Patentansprüche.
Bei der nachfolgenden Beschreibung bedeutet der Ausdruck
"Float-Glas" Schicht- oder Tafelglas, das nach dem Float-
Verfahren an der Oberfläche eines Metallschmelzenbades, wie
Zinnschmelze, erzeugt wird.
Float-Glas wurde weiterhin in Gebäuden und Fahrzeugen eingesetzt
wegen seiner in vielen Hinsichten überlegenen Eigenschaften wie
Ebenheit, Oberflächenglätte und gleichförmige Dicke. Weiter
nimmt in letzter Zeit die Anwendung von Float-Glas bei elektro
nischen Geräten und insbesondere Anzeigegeräten, beispielsweise
Flüssigkristallanzeigen und Plasmaanzeigen, bemerkenswert zu.
Gleichzeitig besteht ein Trend zum Einsatz von dünnem Flachglas,
dabei auch Float-Glas, das nicht mehr als ca. 3 mm Dicke auf
weist. Bei abnehmender Dicke wird die Härtung von Flachglas
immer wichtiger.
Zum Härten von dünnem Flachglas ist es üblich, ein chemisches
Härtungsverfahren einzusetzen, wie z. B. Ionenaustausch, da es
schwierig ist, dünnes Flachglas durch thermisches Tempern zu
härten. Übliche Ionenaustausch-Härtungsverfahren werden in
zwei grundsätzliche Arten eingeteilt, nämlich Niedrigtempera
tur-Ionenaustausch und Hochtemperatur-Ionenaustausch. Beim
Niedrigtemperatur-Ionenaustausch wird das Glas mit einer Quelle
von Alkalimetallionen mit relativ großem Ionenradius, wie Kalium
ionen, bei einer Temperatur in Berührung gebracht, die unter der
Transformationstemperatur des Glases liegt, um einen Austausch der
großen Alkalimetallionen gegen relativ kleine Alkalimetallionen wie
Natriumionen, in den Glasoberflächen zu erreichen. Beim Hochtem
peratur-Ionenaustausch wird das Glas mit einer Quelle von Alkali
metallionen mit relativ kleinem Ionenradius, wie Lithiumionen bei
einer Temperatur über der Transformationstemperatur des Glases
in Berührung gebracht, um einen Austausch der kleinen Alkalime
tallionen gegen relativ große Alkalimetallionen in der Glasober
fläche zu erreichen. Bei beiden Verfahren werden Druckspannungen
in die Ionenaustausch-Oberflächenschicht des Glases induziert.
Beim Anwenden eines Ionenaustausch-Härtungsverfahren bei Float-
Glas ist ein Problem die Verwerfung des gehärteten Glasgegenstan
des, und dieses Problem wird bei geringer Glasdicke sehr bedeutsam.
Beispielsweise beträgt bei einer Float-Glasscheibe von etwa 1 mm
Dicke und etwa 300 mm Durchmesser das Verwerfungsmaß der gefestig
ten Scheibe 0,4 bis 1,3 mm, so daß die Ebenheit der Scheibe ernst
haft beeinträchtigt ist. Es besteht zwar der Wunsch, Float-Glas als
Substratmaterial für optische oder Laser-Scheiben einzusetzen,
jedoch konnte das nicht durchgeführt werden, da die Anforderungen
an Ebenheit solcher Substrate nicht erfüllt werden konnten. Bei
spielsweise muß bei einer Laserscheibe mit der angeführten Dicke
und dem angeführten Durchmesser das Verwerfungsmaß oder die Eben
heits-Abweichung kleiner als 0,2 mm sein. Der Hauptgrund dieser
Verwerfung von Float-Glas durch die Härtung durch Ionenaustausch
liegt, wie vermutet wird, in der Diffusion von Zinn oder einem an
deren Metall, das bei dem Float-Verfahren als Metallschmelze ver
wendet wird, in der Glasoberfläche, die mit der Oberfläche des
Metallschmelzenbades in Berührung steht. Diese Oberfläche des
Float-Glases wird hinfort als die ursprünglich untere oder innere Fläche be
zeichnet, und die entgegengesetzt liegende Fläche als die ursprüng
lich obere oder äußere Fläche. Üblicherweise verwirft sich durch Ionenaustausch
gehärtetes Float-Glas so, daß die ursprünglich obere Fläche konvex
wird.
Bisher wurden keine erfolgversprechenden Maßnahmen gefunden, um
diesem Verwerfungsproblem zu begegnen. Es ist deshalb immer noch
notwendig, die ursprünglich untere Fläche von Float-Glas physi
kalisch zu schleifen und zu polieren, bevor eine Ionentausch-
Behandlung vorgenommen wird, bei der es wichtig ist, daß das
gehärtete Float-Glas vor Verwerfen geschützt werden soll. Bei
spielsweise zeigt die JP-A 58 115043 (1983), die das sorgfäl
tige Anlassen von durch Ionenaustausch zu härtendem Float-Glas
zu dem Zweck der Herabsetzung von Restspannungen betrifft, die
Notwendigkeit, die angelassenen Glasflächen mit Sand zu schlei
fen, bevor eine Niedrigtemperatur-Ionentauschbehandlung vorge
nommen wird. Diese Behandlung des Oberflächenschleifens und
-polierens sind jedoch mühevoll und führen eine beträchtliche
Kostensteigerung mit sich, da die Tiefe der abzuschleifenden zinn
haltigen Oberflächenschicht 10 bis 20 µm beträgt. Außerdem kann
durch die Schleifbehandlung leicht ein Zerbrechen des Glases oder
das Erzeugen bestimmter Fehler im Glas herbeigeführt werden, und
dieses Problem wird bei der Behandlung von dünnem Float-Glas be
sonders bedeutssm. Dazu läßt die Schleifbehandlung die außerordent
lich guten Glasoberflächeneigenschaften von Float-Glas verschwinden.
Aus diesem Grund kann das Oberflächenschleifen bei chemisch zu
härtendem Float-Glas nicht eingesetzt werden, wenn präzise Ge
genstände, wie Laserscheiben-Substrate, erzeugt werden sollen.
Ein anderes Glashärtungsverfahren besteht nach US-PS 34 53 095
darin, Zinn in die Oberflächenschichten an beiden Seiten von
Float-Glas einzuführen. Nach diesem Verfahren, das auf der Er
kenntnis beruht, daß in die ursprünglich untere Fläche von Float-
Glas aus dem Zinnschmelzenbad eindiffundiertes Zinn in Form von
Zinn (II)-oxid vorliegt, wird die ursprünglich obere Fläche des
Float-Glases mit Zinn (II)-oxiddampf behandelt, so daß das Zinn (II)-
oxid sowohl in der ursprünglich unteren wie in der ursprünglich
oberen Oberflächenschicht des Glases mit nahezu gleicher Konzen
tration vorhanden ist. Danach wird das Glas in oxydierender Um
gebung erhitzt, um das Zinn (II)-oxid im Glas zu Zinn (IV)-oxid zu oxy
dieren und dadurch Druckspannungen in den zinnhaltigen Oberflächen
schichten zu erzeugen. Durch dieses Verfahren behandeltes Float-
Glas zeigt eine ziemlich gute Ebenheit. Jedoch erreichen die
in den Glasoberflächen durch die Umwandlung von Zinn (II)-
oxid in Zinn (IV)-oxid erzeugten Druckspannungen nicht die
erwünschten hohen Werte, so daß das behandelte Glas in vie
len Fällen unzureichende Bruchfestigkeit besitzt und nicht
als chemisch gehärtetes Glas bezeichnet werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein chemisch gehärte
tes, nach dem Float-Verfahren erzeugtes Flachglas mit einer
mit dem Metallschmelzbad bei der Herstellung in Berührung
gewesenen, inneren Oberfläche und einer entgegengesetzten
äußeren Oberfläche, wobei das Flachglas durch Alkalimetall
ionenaustausch chemisch gehärtet ist sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Flachglases, wobei das Flachglas
ausgezeichnete Druckspannungswerte für die Oberfläche des
Flachglases und eine geringe fraktionelle Verwerfung der
Oberflächen zeigt, sowie das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Flachglas ohne Schleifen oder Polie
ren der ursprünglich mit dem Metallschmelzenbad bei der Her
stellung in Berührung gewesenen, inneren Oberfläche die aus
gezeichneten Glasoberflächeneigenschaften beibehalten soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das erfindungsgemäße, chemisch
gehärtete Flachglas, wie es in den Ansprüchen 1 und 2 näher be
schrieben ist, sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Her
stellung eines solchen Flachglases, wie es in den Patentan
sprüchen 3 bis 13 näher erläutert ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Härtungsverfahren ist der Schritt (b)
eine bekannte Ionenaustausch-Behandlung, die entweder der Niedrig
temperatur-Ionenaustausch oder der Hochtemperatur-Ionenaustausch
sein kann, wenn auch die erstgenannte Art bevorzugt wird.
Der grundsätzlich neue Erfindungsgedanke besteht in der Vorbe
handlung im Schritt (a). Diese Vorbehandlung wurde mit Hinblick
auf die selektiven Einflüsse eingeführt, die das Metallelement
wie Zinn, das in die ursprünglich untere Oberflächenschicht von
Float-Glas eindiffundiert ist, auf die Diffusion von Alkalimetall
ionen in die gleiche Oberflächenschicht ausübt. Beispielsweise übt
bei dem Austausch von Kaliumionen gegen Natriumionen in den Ober
flächenschichten von Float-Glas als Ionenaustausch-Härtungsbe
handlung in der ursprünglich unteren Flächenschicht vorhandenes
Zinn einen hindernden Einfluß auf das Ersetzen von Natriumionen
durch Kaliumionen aus. Deshalb wird die Konzentration von Kalium
ionen in der ursprünglich oberen Flächenschicht höher. Das ist
der hauptsächliche Grund für das Verwerfen des gehärteten Float-
Glases. Es wurde erkannt, daß im Float-Glas vorhandenes Zinn einen
fördernden Einfluß auf die Diffusion von Natrium- oder Lithiumionen
in den ursprünglich unteren Flächenschichten des Float-Glases aus
übt. Das bedeutet, daß die erfindungsgemäße Vorbehandlung die Kon
zentration von z. B. Natriumionen in der ursprünglich unteren Ober
flächenschicht des vorbehandelten Float-Glases auch dann höher wer
den läßt, wenn die Vorbehandlung dadurch ausgeführt wird, daß
sowohl die ursprünglich untere wie die ursprünglich obere Ober
fläche des Float-Glases mit einer externen Quelle für Natriumionen
in Berührung gebracht wird. Wenn das so vorbehandelte Float-Glas
einer Ionenaustausch-Behandlung unter Benutzung von Kaliumionen
unterworfen wird, ergibt die höhere Konzentration von Natriumionen
in der ursprünglich unteren Flächenschicht einen Ausgleich für
den hindernden Einfluß des Zinns auf den Ersatz von Natrium
ionen durch Kaliumionen. Aus diesem Grund ist diese Vorbehand
lung bemerkenswert wirksam zur Unterdrückung der Verwerfung von
Float-Glas durch eine Härtungsbehandlung durch Ionenaustausch.
Die US-PS 37 98 013 zeigt ein Verfahren zum Härten
eines als dünnes Tafelglas (das nicht als Float-Glas erwähnt
wird) gefertigten Glasartikels durch eine zweistufige Ionenaus
tausch-Behandlung des Niedrigtemperatur-Typs. Bei der ersten Be
handlungsstufe wird ein Gemisch aus einem Natriumsalz und einem
Kaliumsalz als externe Quelle für Alkalimetallionen benutzt. Bei
der zweiten Behandlungsstufe wird ein Kaliumsalz als externe
Quelle für Alkalimetallionen benutzt, und die Behandlungstempe
ratur ist niedriger als bei der ersten Behandlungsstufe und/oder
die Wärmebehandlungszeit ist kürzer als in der ersten Behandlungs
stufe. Dieses Verfahren ist im Hinblick auf eine Verkürzung der
Gesamtzeit der Ionenaustausch-Behandlung zur Erzielung einer aus
reichenden Härtung des Glasgegenstandes ausgelegt und bezieht
sich nicht auf die Verwerfung des gehärteten Glasgegenstandes.
Es ist darauf hinzuweisen, daß der Austausch von Kaliumionen gegen
Natriumionen in den Glasflächen bereits bei der ersten Behand
lungsstufe beginnt. Das bedeutet, daß die erste Behandlungsstufe
nicht der Vorbehandlungsstufe, d. h. dem Schritt (a), bei dem er
findungsgemäßen Härtungsverfahren entspricht. Falls das aus
dieser Schrift bekannte Verfahren bei Float-Glas benutzt wird,
ergibt die erste Behandlungsstufe selbst bereits ein Verwerfen
des Glasgegenstandes.
Der durch das erfindungsgemäße Verfahren zu härtende Glasgegen
stand kann entweder eine ebene Floatglas-Schicht oder ein ent
sprechend geformter Gegenstand mit gekrümmten Flächen sein.
Es ist nur erforderlich, daß er aus einem Float-Glas gebildet
ist und aus solchem Glas besteht. In jedem Fall wird weder die
ursprünglich obere noch die ursprünglich untere Fläche des Float-
Glases vor oder nach der beschriebenen Vorbehandlung geschliffen
oder poliert.
Bei der Vorbehandlung enthält die externe Quelle für Natrium
ionen und/oder Lithiumionen ein anorganisches Natriumsalz und/
oder ein anorganisches Lithiumsalz, und kann in Form eines Salz
schmelzbades vorliegen. Die Erwärmungstemperatur und die Wär
mebehandlungszeit sollten mit Bezug aufeinander bestimmt werden,
da die Behandlungsdauer, die für die Vorbehandlung ausreicht,
bei steigender Temperatur kürzer wird.
Bei dem durch das erfindungsgemäße Verfahren gehärteten Glas
gegenstand ist das Ausmaß von Verwerfung überraschend klein.
Durch Ausführen der Vorbehandlung unter optimalen Temperatur/Zeit-
Bedingungen ist es möglich, einen gehärteten Glasgegenstand zu
erhalten, bei dem die Verwerfungsgröße nahezu gleich der des
ungehärteten Glasgegenstandes aus Float-Glas selbst ist. Ein sol
cher beachtlicher Effekt kann auch dann erzielt werden, wenn der
Glasgegenstand als eine dünne Floatglas-Scheibe von nicht mehr
als 3 mm Dicke ausgebildet ist und eine relativ große Oberfläche
besitzt. Es ist beispielsweise nicht schwierig, die Verwerfungs
größe auf ca. 0,2 mm zu begrenzen beim Härten einer Float
glas-Scheibe von etwa 1 mm Dicke und etwa 300 mm Durchmesser.
Die erfindungsgemäße Vorbehandlung ergibt keinen schädlichen Ein
fluß auf die Wirksamkeit oder das Ergebnis der nachfolgenden
Ionenaustausch-Härtungsbehandlung, ob nun die Vorbehandlung
nur an der ursprünglich unteren Fläche oder an beiden Flächen
des Float-Glases vorgenommen wird. Der durch dieses Verfahren ge
härtete Glasgegenstand ist mit Bezug auf seine Druckspannungs
werte an beiden Oberflächen einem unter Weglassen der Vorbehand
lung erzeugten gleichartigen Gegenstand vergleichbar. Es ist je
doch auch möglich, die Druckspannungswerte an den Flächen des
gehärteten Glasgegenstandes auf 1,177 MPa zu erhöhen.
Die Biegefestigkeit des gehärteten Glasgegenstandes wird etwa
441 bis 785 kPa. Die Tiefe der ionenausge
tauschten und mit Druckspannung versehenen Oberflächenschichten
wird etwa 20 bis 30 µm.
Die ursprünglich untere Fläche des Float-Glases ist dann eine
Art von feuerpolierter Oberfläche. Das erfindungsgemäße Här
tungsverfahren beseitigt oder beschädigt diese Oberflächeneigen
schaft nicht. Durch dieses Verfahren gehärtete Glasgegenstände
behalten alle Vorteile von Float-Glas und sind außerordentlich
eben, glatt und mit ebener Oberfläche versehen, besitzen eine
ausgezeichnete Parallelität der gegenüberliegenden Oberflächen
und behalten auch ihre Formgenauigkeit. Daneben sind die Herstel
lungskosten relativ niedrig, und der Ausschußanteil wird sehr
klein. Die vorliegende Erfindung ist bei der Herstellung bei
spielsweise von relativ breiten Bereichen von dünnen Floatglas-
Gegenständen zur Verwendung bei Fenstern von Gebäuden oder Fahr
zeugen, transparenten Teilen von Anzeigegeräten, Substraten von
elektronischen Geräten, Substraten von Fotomasken, bei Laser
scheibensubstraten und bei Herd-Glasartikeln einzusetzen.
Dabei ergibt die vorliegende Erfindung einen chemisch gehärteten
Glasgegenstand, der aus einem durch das Float-Verfahren erzeugten
Tafelglas gebildet ist und die originale Oberfläche behält, die
auf der Oberfläche eines Metallschmelzenbades bei dem Float-Ver
fahren geschaffen wird, und zeichnet sich dadurch aus, daß die
Druckspannungswerte an den Oberflächen des Glasgegenstandes im
Bereich von 245 kPa bis 1,177 MPa liegen, und
daß die Werte der fraktionellen Verwerfung in dem Glasgegenstand
im Bereich von -0,4 bis +0,4 µm liegen, wobei das Minuszeichen bedeu
tet, daß die erwähnte ursprünglich untere Fläche konvex ist, und das
Pluszeichen, daß diese Fläche konkav ist.
Dieser Glasgegenstand wird durch das erfindungsgemäße Härtungs
verfahren erhalten und besitzt die bereits oben mit Bezug auf
das Härtungsverfahren beschriebenen Vorteile. Dieser Glasgegen
stand kann entweder eine Floatglas-Schicht oder ein entsprechend
geformter Gegenstand mit gekrümmten Flächen sein. Ein typisches
Beispiel für solch einen Glasgegenstand ist ein Laserscheiben-
Substrat. Im Falle eines geformten Glasgegenstandes bezieht sich
die Verwerfung des gehärteten Glasgegenstandes auf eine Abwei
chung von der ursprünglichen Form des Glasgegenstandes vor der
Festigung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispiels
weise näher erläutert, wobei die einzige Figur der Zeichnung als
ein Ausführungsbeispiel Einflüsse der Temperatur bei der Vorbe
handlung einer Floatglas-Scheibe mit einer Natriumsalzschmelze
und der Vorbehandlungsdauer auf die Verwerfungsgröße der Glas
scheibe nach Härtung durch eine nachfolgende Ionenaustausch-
Behandlung mit einem Kaliumsalz zeigt.
Die chemische Zusammensetzung eines Float-Glases zur Verwendung
bei der vorliegenden Erfindung ist nicht besonders begrenzt, und
ein solches Glas kann ein Kalknatronglas, ein Borsilikat
glas oder ein Aluminiumsilikatglas sein, es können auch andere,
unterschiedliche Glasarten Verwendung finden, soweit durch das
Float-Verfahren daraus Tafelglas gebildet werden kann. Vom prak
tischen Standpunkt aus ist am wichtigsten das Kalknatron
glas, das an Gewichtsteilen 68 bis 75% SiO2, 10 bis 20% Na2O,
5 bis 15% CaO, 0 bis 5% MgO, 0 bis 5% Al2O3 und 0 bis 5% K2O
enthält und weiter kleine Mengen von wahlweisen Bestandteilen wie
z. B. Fe2O3, As2O3, TiO2 und/oder CeO2 enthalten kann. Obwohl die
Dicke des Float-Glases nicht begrenzt ist, werden die Vorteile
der Erfindung besonders groß, wenn die Dicke des benutzten Float-
Glases nicht mehr als etwa 3 mm, und am größten, wenn die Dicke
nicht mehr als 2 mm beträgt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorbehandlung sind verschiedene Verfah
ren nützlich, die beiden Flächen oder nur die ursprünglich untere
Fläche des Float-Glases zur nachfolgenden Härtung mit einem
Natriumsalz und/oder einem Lithiumsalz in Berührung zu bringen
(im folgenden Teil dieses Absatzes wird zur Vereinfachung nur ein
Natriumsalz erwähnt). Wenn es beabsichtigt ist, die Vorbehandlung
auszuführen, während beide Flächen des Float-Glases mit einem
Natriumsalz in Berührung sind, kann die Vorbehandlung so ausgeführt
werden, daß der zu behandelnde Glasgegenstand in ein Bad aus
Natriumsalzschmelze wie Natriumnitrat eingetaucht wird, das auf
einer vorbestimmten Temperatur gehalten wird, und zwar während
einer vorbestimmten Zeitdauer. Es ist auch möglich, das gleiche
Bad zu benutzen, wenn es beabsichtigt ist, nur die ursprünglich
untere Fläche des Float-Glases mit dem Natriumsalz in Berührung
zu bringen. In diesem Fall wird der Glasgegenstand so gehalten,
daß die ursprünglich untere Fläche auf der Oberfläche des Salz
schmelzenbades aufliegt und diese berührt. Ein anderes Verfahren
für die Vorbehandlung besteht darin, daß ein Natriumsalz auf beide
Oberflächen oder nur auf die ursprünglich untere Fläche des Float-
Glases aufgebracht wird, und dann der Glasgegenstand in der
Umgebung eines entsprechenden Ofens erhitzt wird. Das Aufbringen
des Natriumsalzes kann dadurch geschehen, daß der Glasgegenstand
in ein Bad aus Natriumsalzschmelze eingetaucht und schnell aus
dem Bad wieder herausgezogen wird, und daß man dann den Glasge
genstand bis zur Verfestigung des anhängenden Natriumsalzes ab
kühlt. Wenn es erwünscht ist, nur die ursprünglich untere Fläche
des Float-Glases mit dem Natriumsalz während des Erhitzens in Be
rührung zu bringen, wird das an der entgegengesetzt liegenden Ober
fläche anhängende Natriumsalz beispielsweise durch Abwaschen mit
Wasser entfernt, bevor man den Aufheizvorgang beginnt. Alternativ
kann auch nur die ursprünglich untere Fläche des Float-Glases mit
der Oberfläche des Salzschmelzbades in Berührung gebracht und
gleich darauf von dem Bad entfernt werden. Statt der Benutzung
eines Salzschmelzebads kann ein Natriumsalz in Form entweder
einer wäßrigen Lösung oder einer Paste auf die gewünschte(n)
Oberfläche(n) des Float-Glases aufgetragen werden, gefolgt durch
Trocknen zum Verdampfen des Flüssigkeitsanteils, der Lösung oder
der Paste. Bei diesem Verfahren können einige Zusätze, z. B. ein
Binder bei einer Paste, mit dem auf das Glas aufgetragenen Natrium
salz vorhanden sein. Als weitere unterschiedliche Möglichkeit be
steht die Verwendung eines Natriumsalz-Dampfes.
Beispiele von zur Vorbehandlung nützlichen Natriumsalzen sind
erfindungsgemäß Natriumnitrat, Natriumnitrit, Natriumsulfat und
Natriumphosphat. Bei der Benutzung eines Bades aus Natrium
salzschmelze wird bevorzugt Natriumnitrat oder Natriumnitrit
verwendet. Auf jeden Fall ist es möglich, falls erwünscht ein
Gemisch aus zwei oder mehreren Natriumsalzen zu verwenden.
Ausführungsbeispiele von für den gleichen Zweck verwendbaren
Lithiumsalzen sind Lithiumnitrat, Lithiumnitrit, Lithiumsulfat und
Lithiumphosphat. Bei der Verwendung eines Bades aus Lithiumsalz
schmelze wird bevorzugt Lithiumnitrat oder Lithiumnitrit einge
setzt. Auf jeden Fall ist es möglich, erforderlichenfalls ein
Gemisch aus zwei oder mehreren Lithiumsalzen zu verwenden. Ob
wohl ein Natriumsalz oder ein Lithiumsalz alternativ bei der er
findungsgemäßen Vorbehandlung eingesetzt werden können, wird be
vorzugt ein Natriumsalz bei der Vorbehandlung verwendet, wenn
das Haupt-Alkalimetall in der Glasmasse Natrium ist, und ein
Lithiumsalz, wenn das Haupt-Alkalimetall in der Glasmasse Lithium
ist. Es ist auch möglich, ein Gemisch aus Natriumsalz oder Natrium
salzen und einem Lithiumsalz oder Lithiumsalzen zu verwenden.
Bei der erfindungsgemäßen Vorbehandlung wird die Temperatur des
Salzschmelzenbades oder die Temperatur der Ofenatmosphäre in ei
nem Bereich von 350°C bis 650°C eingestellt und gehalten, und
die Vorbehandlungsdauer beträgt von 0,01 bis 100 h. Wie bereits
erwähnt, werden die Behandlungstemperaturen und die Behandlungs
dauer so bestimmt, daß sie aufeinander bezogen sind. Falls die
Behandlungstemperatur unter 350°C liegt, findet kaum eine wirk
same Diffusion von Natrium- oder Lithiumionen in die mit dem
Natrium- oder Lithiumsalz bedeckte(n) Oberfläche(n) statt. Die
Diffusion von Natrium- oder Lithiumionen wird durch Erhöhen der
Behandlungstemperatur verbessert. Es ist jedoch nicht ratsam,
eine Behandlungstemperatur über 650°C zu verwenden, da eine der
art hohe Behandlungstemperatur zu dicht an der Erweichungstempe
ratur des Glases liegt und sehr leicht dazu führen kann, daß die
behandelte Glasoberfläche(n) einige Fehler wie Trübung, Wellig
keit und/oder Verzerrung erleidet. Ein bevorzugter Bereich für
die Behandlungstemperatur liegt zwischen 400 und 600°C. Ausrei
chende Diffusion von Natrium- oder Lithiumionen in die Glasober
flächen kann in einer relativ kurzen Zeit erreicht werden, wenn
die Behandlungstemperatur relativ hoch liegt. Die untere Grenze
für die Behandlungszeit wird mit 0,01 h festgesetzt, da, wenn
beabsichtigt ist, die Behandlung in weniger als 0,01 h fertig
zubringen, die Behandlungstemperatur höher als 650°C liegen muß,
was aus den erklärten Gründen unerwünscht ist. Eine Ausdehnung
der Behandlungszeit über 100 h hinaus ist wirtschaftlich ungünstig
und auch deswegen, weil unerwünschte Änderungen in dem Zustand der
behandelten Glasoberfläche(n) verursacht werden können. Ein be
vorzugter Bereich für die Behandlungszeit liegt zwischen 0,1 bis
50 h.
Bei der erfindungsgemäßen Vorbehandlung kann der Glasgegenstand
vor Berührung der Glasoberfläche(n) mit einer Natrium- oder
Lithium-Salzschmelze vorgeheizt werden. Nach der Vorbehandlung
kann der erhitzte Glasgegenstand dadurch angelassen werden, daß
ein entsprechendes Abkühlprogramm, beispielsweise Stufenabkühlung,
benutzt wird. Diese Maßnahmen sind wirksam, die Verringerung der
Verwerfung durch die Vorbehandlung noch zu verbessern. Vor dem
darauffolgenden Ionenaustauschvorgang ist es wünschenswert, den
vorbehandelten und abgekühlten Glasgegenstand zu waschen, um das
anhängende Natrium- oder Lithiumsalz zu entfernen.
Nach der vorher beschriebenen Vorbehandlung wird der Glasgegen
stand durch ein bekanntes Ionenaustauschverfahren gehärtet. Bei
der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt der sog. Niedrigtempe
ratur-Ionenaustausch benutzt mit einer externen Quelle von Alka
limetallionen mit relativ großem Ionenradius. Es gibt jedoch
auch einige Fälle, bei denen es gleichgut möglich ist oder sogar
bevorzugt wird, den Hochtemperatur-Ionenaustausch auszuführen
mit einer externen Quelle von Alkalimetallionen mit relativ klei
nem Ionenradius. Bei dem Ionenaustauschvorgang kann die externe
Quelle von Alkalimetallionen als ein Salzschmelzenbad, als eine
Paste oder als ein Dampf eingesetzt werden.
Eine Anforderung für einen gehärteten Glasgegenstand erfin
dungsgemäßer Art besteht darin, daß die Druckspannungswerte
an den ionengetauschten Glasflächen im Bereich von 245 kPa bis
1,177 MPa liegen. Falls die Druckspannungs
werte an den Oberflächen unter 245 kPa liegen, be
sitzt der Glasgegenstand eine zu geringe Bruchfestigkeit, die
beispielsweise durch einen Kugelfall-Versuch gemessen wird, und
auch seine Biegefestigkeit ist zu gering, als daß er tatsächlich
als chemisch gehärteter Glasgegenstand bezeichnet werden könnte.
Andererseits entstehen ernsthafte Probleme, wenn man die Druck
spannungswerte an den Glasoberflächen über 1,177 MPa
erhöht. Zunächst ist es dann schwierig, das Verwerfungsmaß des
gehärteten Gegenstandes durch die erfindungsgemäße Vorbehandlung
innerhalb der Toleranzgrenzen zu halten. Auch wenn das Verwer
fungsmaß erträglich ist, kann die ausgezeichnete Eigenschaft der
Floatglas-Oberfläche leicht verschlechtert werden durch das Auf
treten von beispielsweise Trübungen und Welligkeiten. Außerdem
ist eine derart hohe Härtung sehr leicht die Ursache für einen
beträchtlichen Anstieg der Doppelbrechung im Glas, so daß der
Glasgegenstand zur Verwendung als Substratmaterial in einigen
Gebieten von elektronischen Geräten ungeeignet wird. Darüber hinaus
muß, um eine solch hohe Härtung zu erreichen, sehr oft die Glas
masse geändert werden, um besondere Anteile wie Na2O, Li2O oder
ZrO2 beträchtlich zu erhöhen, die einen wichtigen Anteil an der
Schaffung der Druckspannungen haben, und eine derartige Abwand
lung der Glasmasse ergibt oft Schwierigkeiten bei der Ausbildung
des Tafel- oder Schichtglases in dem Float-Verfahren. Bei der
vorliegenden Erfindung beträgt ein bevorzugter Bereich der Druck
spannungswerte an den Flächen des gehärteten Glasgegenstandes
294 bis 785 kPa.
Bei jedem erfindungsgemäß gehärteten Glasgegenstand sind die
Werte der fraktionellen Verwerfung, gemessen über die Einheits
länge, innerhalb des Bereiches von -0,4 bis +0,4 µm/cm begrenzt.
Im allgemeinen finden die aus Float-Glas gebildeten und chemisch
gehärteten Glasgegenstände vielerlei Anwendungen, einschließlich
der Anwendung als Substrate für elektronische Geräte, wenn
die Werte der fraktionellen Verwerfung bei jedem Gegenstand
sich in diesem Bereich befinden. Die Werte der fraktionellen
Verwerfung können mit einem Gestalt-Meßinstrument
oder einem dazu äquivalenten Gerät
gemessen werden. Statt der tatsächlichen Messung der Werte der
fraktionellen Verwerfung in jedem Bereich jedes Glasgegenstan
des kann der größte Wert der fraktionellen Verwerfung in die
sem Glasgegenstand durch Rechnung aus dem Verwerfungsmaß, d. h.
der maximalen Abweichung von der Ebenheit oder einer Standard
form des betreffenden Gegenstandes gefunden werden. So wird
der Quotient des Betrages der maximalen Verwerfung, geteilt durch
das Quadrat der repräsentativen Länge des Glasgegenstandes (z. B.
des Durchmessers im Falle einer runden Scheibe) gleich dem größten
Wert der fraktionellen Verwerfung pro cm, unter der Bedingung,
daß die Zahl des Quotienten auf eine Stelle nach dem Komma ge
rundet wird, nach Wandeln der Einheit des Quotienten in µm (beim
Quadrieren der Länge wird eine Einheit nicht beachtet). Falls
beispielsweise der Glasgegenstand eine runde Scheibe mit einem
Durchmesser von 30 cm und das Verwerfungsmaß, d. h. die maximale
Abweichung von der Ebenheit der Scheibe 0,02 cm ist, kann die
folgende Berechnung und Umwandlung getroffen werden:
0,02 cm × (1/900) ≈ 0,000022 cm = 0,22 µm.
0,02 cm × (1/900) ≈ 0,000022 cm = 0,22 µm.
Durch Runden des gewandelten Wertes auf eine Stelle nach dem
Komma ergibt sich der größte Wert der fraktionellen Verwerfung
bei der Scheibe mit 0,2 µm/cm.
Selbstverständlich ist es wünschenswert, das Verwerfungsmaß des
gehärteten Glasgegenstandes so klein wie möglich werden zu las
sen. Jedoch ergibt eine zu strenge Festsetzung der Toleranzgren
zen ein untragbares Anwachsen des Ausschußanteils und damit der
Herstellkosten. Bevorzugt werden die Werte der fraktionellen Ver
werfung in jedem gehärteten Glasgegenstand auf den Bereich von
-0,2 bis +0,2 µm/cm festgesetzt, da dann die Einsatzmöglichkeiten
der gehärteten Glasgegenstände weiter ausgeweitet werden, um
beispielsweise die Verwendung als Substrate von Laserscheiben
einzuschließen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
beschrieben.
Ein Float-Glas mit einer Dicke von etwa 1,0 mm wurde einer che
mischen Härtung unterworfen. Das Glas hatte die folgende Zusam
mensetzung (in Gewichtsanteilen), als Oxide ausgedrückt und un
ter Vernachlässigung der Verunreinigungen:
72,30% SiO2, 13,00% Na2O, 7,70% CaO, 3,75% MgO, 1,70% Al2O3,
1,00% K2O und 0,10% Fe2O3. Proben in Form von Scheiben mit
ca. 300 mm Durchmesser wurden aus dem Float-Glas geschnitten und
in üblicher Weise gewaschen.
Die Probenscheiben wurden in ein Bad von geschmolzenem Natrium
nitrat so eingetaucht, daß die gesamten Flächen jeder Scheibe in
Berührung mit der Salzschmelze waren. Es wurden zum Abstützen
der Glasscheibe Halter benutzt. Die Badtemperatur und die Ein
tauchzeit wurden, wie in Tafel 1 dargestellt, aufeinander abge
stimmt geändert. Die aus dem Bad entnommenen Probenscheiben wur
den abgekühlt und mit Wasser gewaschen, um anhängendes Natrium
nitrat zu entfernen, und getrocknet.
Nach dieser Behandlung mit Natriumnitrat wurden alle Proben
scheiben in ein Bad aus geschmolzenem Kaliumnitrat bei 490°
2,5 h eingetaucht, um das Glas durch Ersetzen der Natriumionen
in den Glasoberflächen durch Kaliumionen zu härten. Die Halter
wurden zum Abstützen der Glasscheiben wieder benutzt. Die aus
der Kaliumnitratschmelze entnommenen Probenscheiben wurden ab
gekühlt, gewaschen und getrocknet. Als Referenz wurden nicht
der Vorbehandlung mit Natriumnitrat unterworfene Probenscheiben
ebenfalls durch Eintauchen in das Kaliumnitratschmelzebad unter
den gleichen Bedingungen gehärtet.
Für jede gehärtete Glasscheibe wurde der Betrag der Verwerfung
unter Benutzung eines Gestalt-Meßinstrumentes
gemessen. Die gleiche Messung wurde auch an
nichtverhärteten Floatglas-Scheiben im Erzeugungszustand durch
geführt. Die Ergebnisse sind in Tafel 1 als größte Abweichung
jeder Glasscheibe von der Ebenheit dargestellt. In Tafel 1 und
auch in den folgenden Tafeln stellt der Wertbereich in jeder
Reihe Messungen an fünf Proben dar, wobei die Werte mit Minuszeichen
bedeuten, daß die ursprünglich unteren Flächen des Float-Glases
konvex wurden. Der Härtungsgrad der Glasscheiben wurde da
durch geprüft, daß die Druckspannungen an den ionengetauschten
Flächen gemessen wurden unter Benutzung eines Oberflächenspan
nungs-Meßinstrumentes. Die Meßwerte
reichten von 245 bis 343 kPa mit geringen
Unterschieden zwischen den entgegengesetzt liegenden Flächen je
der Scheibe und fast unabhängig von den Temperatur/Zeit-Bedingungen
bei der Vorbehandlung mit Natriumnitratschmelze. Die Tiefen der
mit Druckspannung versehenen Schichten betrugen 20 bis 30 µm, aus
reichend für die Anforderungen, die an Glassubstrate für elek
tronische Geräte oder für Informationsspeichermedien gestellt
werden. Die Biegefestigkeit der gehärteten Glasscheiben wurde
gemessen durch das Ringlast-Biegetestverfahren und zu 441 bis
588 kPa bestimmt.
Die Floatglas-Scheiben, wie sie in Ausführungsbeispiel 1 be
schrieben wurden, wurden mit Natriumnitratschmelze behandelt, in
der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel 1 bis auf Unter
schiede in der Badtemperatur und Eintauchzeit, wie sie in Tafel 1
zusammengefaßt sind. Danach wurde der Ionenaustauschvorgang zur
chemischen Härtung in der gleichen Weise und unter der glei
chen Bedingung wie in Beispiel 1 ausgeführt. Die Verwerfungsmaße
der gehärteten Glasscheiben waren so, wie in Tafel 1 gezeigt.
Wie bereits bemerkt, hängt die Verminderungswirkung auf die
Verwerfung der Vorbehandlung mit einem Natriumsalz und/oder
einem Lithiumsalz korrelativ von der Temperatur bei der Vorbe
handlung und der Vorbehandlungsdauer ab. Im allgemeinen kann
die Behandlungsdauer mit ansteigender Temperatur verkürzt wer
den. Bei der Vorbehandlung der erwähnten Floatglas-Scheiben mit
300 mm Durchmesser in einem Bad von Natriumnitratschmelze wie im
Ausführungsbeispiel 1 zeigten weitere Versuche, daß die Verände
rungen der Badtemperatur und der Eintauchzeit das Maß der Ver
werfung der darauffolgend gehärteten Glasscheiben in der Weise
beeinflussen, wie es in der einzigen Figur der beigefügten Zeich
nung dargestellt ist.
Probenscheiben mit 300 mm Durchmesser des in Ausführungsbei
spiel 1 erwähnten Float-Glases wurden in ein Bad aus Natrium
nitratschmelze eingetaucht, das auf etwa 390°C gehalten wurde,
um so die beiden Oberflächen jeder Scheibe mit der Salzschmelze
in Berührung zu bringen, und sie wurden bald aus dem Bad herausge
nommen. Man ließ die Glasscheiben abkühlen, bis sich das an
hängende Natriumnitrat verfestigte. Dann wurde das Natriumnitrat
durch Aufsprühen von Wasser von der Glasscheibenoberfläche ent
fernt, die bei der Erzeugung des Float-Glases die obere Fläche
war, wenn das Float-Glas auf einem Bad aus Zinnschmelze gefer
tigt wurde. Bei der gegenüberliegenden Oberfläche jeder Glas
scheibe wurde die Beschichtung mit Natriumnitrat belassen. Da
nach wurden die Glasscheiben einer Wärmebehandlung in einem Ofen
unterzogen. Die Erwärmungstemperatur und die Dauer der Wärmebe
handlung wurden, wie in Tafel 2 dargestellt, aufeinander bezogen
verändert. Die behandelten Glasscheiben wurden abgekühlt, zur
Entfernung des anhängenden Natriumnitrats abgewaschen und ge
trocknet.
Nach der beschriebenen Behandlung wurden die Glasscheiben durch
das gleiche Verfahren wie in Ausführungsbeispiel 1 chemisch ge
härtet, d. h. durch Eintauchen in ein Bad aus Kaliumnitratschmelze
bei 490°C während 2,5 h. Bei jeder gehärteten Glasscheibe wurde
das Verwerfungsmaß in der in Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen
Weise gemessen. Die Ergebnisse sind in Tafel 2 dargestellt. Die
gehärteten Glasscheiben nach Ausführungsbeispiel 2 waren äqui
valent den nach Ausführungsbeispiel 1 gefestigten Scheiben be
züglich der Tiefen der mit Druckspannung beaufschlagten Ober
flächenschichten, der Druckspannungswerte an der Oberfläche und
auch die Biegefestigkeit.
Der gesamte Vorgang nach Ausführungsbeispiel 2 wurde wiederholt,
jedoch wurde die Temperatur der Wärmebehandlung der Glasscheiben
mit einer Schicht aus Natriumnitrat an der beschriebenen Ober
fläche und die Dauer der Wärmebehandlung so verändert, wie in
Tafel 2 angegeben. Auch die Verwerfungsgrößen der gehärteten
Glasscheiben sind in Tafel 3 gezeigt.
Das in Ausführungsbeispiel 1 beschriebene Float-Glas wurde in
quadratische Abschnitte mit ca. 300 mm × 300 mm zerschnitten,
um die chemisch zu härtenden Proben zu erzielen. Nach dem
Waschen wurden die Glasproben in ein Bad aus Lithiumnitrat
schmelze getaucht, um so die gesamten Oberflächen jeder Probe
mit der Salzschmelze in Berührung zu bringen. Die Badtemperatur
und die Eintauchzeiten wurden aufeinander bezogen wie in Fig. 3
dargestellt verändert. Die Glasproben wurden aus dem Bad genom
men, man ließ sie abkühlen und sie wurden mit Wasser zur Ent
fernung anhängenden Lithiumnitrates gewaschen und getrocknet.
Nach der beschriebenen Behandlung mit Lithiumnitrat wurden die
Glasproben mit dem im Ausführungsbeispiel 1 beschriebenen Ver
fahren chemisch gehärtet, d. h. durch Eintauchen in ein Bad aus
Kaliumnitratschmelze bei 490°C während 2,5 h. Als Referenz wur
den keiner Vorbehandlung mit Lithiumnitrat unterworfene Glas
proben ebenfalls nach dem gleichen Verfahren gehärtet. Bei jeder
gehärteten ebenen Glasprobe wurde das Verwerfungsmaß in der
gleichen Weise wie in Ausführungsbeispiel 1 gemessen. Die Ergeb
nisse sind in Tafel 3 gezeigt. Die im Ausführungsbeispiel 3 ge
härteten Glasproben waren äquivalent den im Ausführungsbeispiel 1
gehärteten Proben bezüglich der Tiefen der mit Druckspannung be
aufschlagten Oberflächenschichten, der Druckspannungswerte an den
Oberflächen und auch der Biegefestigkeit.
Das gesamte Verfahren nach Ausführungsbeispiel 3 wurde wieder
holt, jedoch wurden die Badtemperatur und die Eintauchzeit bei
der Vorbehandlung mit Lithiumnitratschmelze so verändert, wie in
Tafel 3 dargestellt. Das Verwerfungsmaß der gehärteten Glas
proben war so, wie in Tafel 3 dargestellt.
Die quadratischen Proben mit 300 mm Seitenlänge aus Float-Glas,
wie sie im Ausführungsbeispiel 3 erwähnt sind, wurden in einem
Bad von auf etwa 390°C gehaltener Lithiumnitratschmelze unter
getaucht, um so die beiden Oberflächen jeder Probe in Berührung
mit Lithiumnitratschmelze zu bringen, und wurden bald aus dem
Bad herausgenommen. Man ließ die Glasproben abkühlen bis zur
Verfestigung des anhängenden Lithiumnitrates. Dann wurde Lithium
nitrat durch Aufsprühen von Wasser von der Glasprobenoberfläche
entfernt, die bei der Erzeugung des Float-Glases auf einem Zinn
schmelzebad die obere Fläche war. Die entgegengesetzt liegende
Fläche jeder Probe wurde mit Lithiumnitrat bedeckt belassen. Da
nach wurden die Glasproben einer Wärmebehandlung in einem Ofen
unterworfen. Die Temperaturen, auf die aufgeheizt wurde, und die
Dauer der Wärmebehandlung wurden aufeinander bezogen wie in Tafel 4
gezeigt verändert. Die behandelten Proben wurden abgekühlt, zum
Entfernen des anhängenden Lithiumnitrates gewaschen und getrock
net.
Nach der beschriebenen Behandlung wurden die Glasproben mit dem
selben Verfahren und unter der gleichen Bedingung wie bei den vor
hergehenden Beispielen chemisch gehärtet. Das Verwerfungsmaß
der gehärteten Glasproben erwies sich wie in Tafel 4 gezeigt.
Die im Ausführungsbeispiel 4 gehärteten Glasproben waren den
im Ausführungsbeispiel 1 gehärteten äquivalent bezüglich der
Tiefen der mit Druckspannung beaufschlagten Oberflächenschich
ten, der Druckspannungswerte an den Oberflächen und auch der
Biegefestigkeit.
Der gesamte Vorgang nach Ausführungsbeispiel 4 wurde wiederholt,
jedoch wurden die Aufheiztemperatur bei der Wärmebehandlung der
Glasproben mit einer Beschichtung von Lithiumnitrat an der an
gegebenen Oberfläche und die Behandlungsdauer der Wärmebehand
lung so geändert, wie in Tafel 4 dargestellt. Die Verwerfungs
maße der gehärteten Glasproben erwiesen sich wie in Tafel 4 an
gegeben.
Ein Float-Glas mit einer Dicke von etwa 1,1 mm wurde einer che
mischen Härtung unterworfen. Die Glasmasse war die gleiche
wie in Ausführungsbeispiel 1. Proben des Glases wurden in Form
von Scheiben mit ca. 300 mm Durchmesser verwendet.
Nach dem Waschen wurden die Glasscheiben in einen Halter ein
gesetzt und in ein Bad aus Natriumnitratschmelze eingetaucht,
um so die gesamten Oberflächen jeder Scheibe mit der Salzschmelze
etwa 1 h in Berührung zu halten. Die Badtemperatur wurde auf ca.
550°C gehalten. Die Glasscheiben wurden aus dem Salzschmelzen
bad entnommen, man ließ sie abkühlen und sie wurden mit Wasser
gewaschen, um anhängendes Natriumnitrat vollständig zu entfer
nen, und danach getrocknet.
Nach dieser Vorbehandlung wurden die Glasscheiben in ein Bad
aus Kaliumnitratschmelze eingetaucht, das auf etwa 490°C ge
halten wurde. Sie verblieben in diesem Bad 2,5 h, um Natrium
ionen in Oberflächenschichten jeder Glasscheibe, durch Kalium
ionen zu ersetzen und dadurch das Glas zu härten. Die Glas
scheiben wurden aus der Salzbadschmelze entnommen, man ließ sie
abkühlen, wonach sie gewaschen und getrocknet wurden.
Bei jeder gehärteten Glasscheibe wurden die Werte der fraktio
nellen Verwerfung mit dem Meßinstrument
in vielen Bereichen der Scheibe gemessen. Es ergab
sich bei dieser Messung an allen Probenscheiben als größter
Wert der fraktionellen Verwerfung in jeder Scheibe ein Bereich
von -0,1 bis +0,2 µm/cm. Als maximale Abweichung jeder Scheibe
mit 300 mm Durchmesser von der idealen Ebenheit ausgedrückt,
waren die Verwerfungsgrößen der Probenscheiben im Bereich von
-0,1 bis +0,2 mm. Die Bedeutung des Minuszeichens bei dieser Aufgabe
ist bereits früher erklärt worden. Druckspannungen an den
ionengetauschten Oberflächen der gehärteten Glasscheiben wur
den durch Messung zu 686 bis 785 kPa bestimmt,
und die Biegefestigkeit der Glasscheiben wurde durch Messung zu
490 bis 785 kPa bestimmt, und zwar durch den
Ringlast-Biegeversuch. Eine Beobachtung unter einem optischen
Mikroskop mit 100facher Vergrößerung ergab, daß die Oberflächen
der gehärteten Glasscheiben gegenüber dem Anfangszustand vor
der Vorbehandlung mit Natriumnitrat fast unverändert waren. Die
bei diesem Ausführungsbeispiel gehärteten Glasscheiben konnten
als fast frei von Verwerfung und Welligkeit und als hervorragend
eben vom praktischen Standpunkt aus angesehen werden. Sie waren
außerdem in bezug auf mechanische Festigkeit zufriedenstellend
und in bezug auf Glätte der Scheibenflächen. Dementsprechend wa
ren diese Scheiben zum praktischen Einsatz als Glassubstrate für
Laserscheiben hoher Präzision und für hochdichte Informations
speicherung sehr gut geeignet.
Als Referenzbeispiel wurden die im Ausführungsbeispiel 5 ange
führten Floatglas-Scheiben durch Eintauchen in ein Bad aus Kalium
nitratschmelze unter den gleichen Bedingungen wie in Ausführungs
beispiel 5 behandelt, jedoch ohne eine Vorbehandlung mit Na
triumnitratschmelze. Durch Messungen der so gehärteten Proben
scheiben ergab sich ein größter Wert der fraktionellen Verwer
fung bei jeder Scheibe im Bereich von 0,65 bis 1,2 µm/cm. Als
maximale Abweichung jeder Scheibe mit 300 mm Durchmesser von
idealer Ebenheit ergab sich eine Verwerfung der Probenscheiben
im Bereich von 0,65 bis 1,2 mm. Bei diesen Scheiben wurden Druck
spannungen an den ionengetauschten Flächen von 392 bis 539 kPa
gemessen, und die Biegefestigkeit betrug 294 bis 490 kPa.
Durch mikroskopische Betrachtung der Ober
flächen der gehärteten Scheiben wurden diese als fast im glei
chen Zustand wie die im Ausführungsbeispiel 5 gehärteten Schei
ben befunden. Die bei diesem Referenzversuch gehärteten Glas
scheiben wurden jedoch als zur Verwendung als Substrate für La
serscheiben ungeeignet empfunden, und zwar in der Hauptsache
wegen der großen Verwerfungen.
Float-Glas mit einer Dicke von ca. 1,3 mm wurde chemischer
Härtung unterworfen. Die Glasmasse hatte die folgende Zusammen
setzung, in Gewichtsteilen angegeben, als Oxide ausgedrückt und
unter Vernachlässigung der Verunreinigungen: 72,40% SiO2,
13,80% Na2O, 8,65% CaO, 4,20% MgO, 0,15% Al2O3, 0,09% Fe2O3
und 0,05% K2O. Als Proben des Float-Glases wurden Scheiben mit
ca. 300 mm Durchmesser genommen.
Nach dem Waschen wurden die Glasscheiben horizontal in einen
Halter so eingesetzt, daß sie ursprünglich untere Fläche jeder
Glasscheibe unten war, und wurden langsam einem Bad von Natrium
nitratschmelze so genähert, daß die untere Fläche jeder Glas
scheibe mit der Badoberfläche in Berührung gebracht wurde. Die
Badtemperatur betrug ca. 500°C. Die Glasscheiben wurden in
diesem Zustand etwa 5 h gehalten. Nach Abziehen von dem Salz
schmelzebad ließ man die Glasscheiben abkühlen, sie wurden mit
Wasser gewaschen, um anhängendes Natriumnitrat zu entfernen, und
getrocknet.
Nach dieser Vorbehandlung wurden die Glasscheiben mit demselben
Ionenaustausch-Vorgang wie in Ausführungsbeispiel 5 gehärtet.
Durch Messung an den gehärteten Probenscheiben wurde der Größt
wert der fraktionellen Verwertung in jeder Scheibe im Bereich von
-0,1 bis +0,2 µm/cm gefunden. Als maximale Abweichung jeder
Scheibe mit 300 mm Durchmesser von der idealen Ebenheit ergab
sich ein Verwerfungsmaß der Probenscheiben im Bereich von -0,1
bis +0,2 mm. Bei diesen Scheiben wurden die Druckspannungen an
den ionengetauschten Flächen im Bereich von 686 bis 883 kPa
bestimmt, und die Biegefestigkeit betrug
539 bis 785 kPa. Durch mikroskopische Be
trachtung der beiden Oberflächen der gehärteten Glasscheiben
ergab sich, daß diese gegenüber dem Anfangszustand bevor der
Behandlung mit den Salzschmelzen fast ungeändert waren. Das
bedeutet, daß die gehärteten Scheiben ausgezeichnet eben waren,
eine ausgezeichnete Oberflächenglätte und -ebenheit besaßen.
Dementsprechend konnten diese Scheiben als Substrate für Laser
scheiben benutzt werden.
Es war möglich, die Druckspannungswerte an den Oberflächen der
im Ausführungsbeispiel 6 gehärteten Glasscheiben auf bis zu
1,177 MPa dadurch zu erhöhen, daß der Anteil von
Na2O in der Floatglas-Masse auf etwa 15,0 Gewichtsprozent er
höht wurde.
Claims (13)
1. Chemisch gehärtetes, nach dem Float-Verfahren erzeugtes
Flachglas mit einer mit dem Metallschmelzenbad bei der
Herstellung in Berührung gewesenen, inneren Oberfläche
und einer entgegengesetzten äußeren Oberfläche, wobei
das Flachglas durch Alkalimetallionenautausch chemisch
gehärtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckspannungswerte an den Oberflächen des Flach
glases im Bereich von 245 kPa bis 1,177 MPa liegen und
daß die Werte der fraktionellen Verwerfung bei dem Flach
glas im Bereich von -0,4 bis +0,4 µm liegen.
2. Flachglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Werte der fraktionellen Verwerfung im Bereich von
-0,2 bis +0,2 µm liegen.
3. Verfahren zur Herstellung des Flachglases nach einem der
Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) mindestens die innere Oberfläche des Flachglases mit Na- und/oder Li-Verbindungen in Berührung gebracht, das Flachglas mit der Alkaliverbindung auf eine Temperatur im Bereich von 350 bis 650°C während 0,01 bis 100 h erhitzt wird, und
- (b) nachfolgend die in den Oberflächenschichten des Glases vorhandenen Alkalimetallionen gegen Alkali metallionen eines größeren Ionendurchmessers, die auf die innere und die äußere Oberfläche des Glases aufgebracht werden, ausgetauscht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Schritt (a) das Flachglas in einer Salzschmelze untergetaucht
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nur die innere Oberfläche mit der geschmolzenen Salz
schmelze in Berührung gebracht, anschließend das Flach
glas von der Salzschmelze getrennt und dann bei an der
inneren Oberfläche anhängender Salzschmelze während 0,01
bis 100 h auf eine Temperatur von 350 bis 650°C aufge
heizt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
im Schritt (a) mindestens die innere Oberfläche des Flach
glases mit einer wäßrigen Lösung der Na- und/oder Li-Ver
bindungen in Berührung gebracht, das Flachglas getrocknet
und danach auf eine Temperatur im Bereich von 350 bis 650°C
während 0,01 bis 100 h erhitzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Na- und/oder Li-Verbindung im Schritt (a) in Dampfform an
gewendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Fall der Verwendung von Na-Verbindungen Natriumnitrat,
Natriumnitrit, Natriumsulfat oder Natriumphosphat und
im Fall der Verwendung von Li-Verbindungen Lithiumnitrat,
Lithiumnitrit, Lithiumsulfat oder Lithiumphosphat ver
wendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperatur im Schritt (a) im
Bereich von 400 bis 600°C gehalten wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Austauschalkalimetallionen im
Schritt (b) Kaliumionen verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Flachglas ein Kalknatronglas
eingesetzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß Flachglas mit einer Stärke bis
maximal 3 mm behandelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß dann, wenn das Haupt-Alkalimetall
in der Glasmasse Natrium ist, im Schritt (a) ein Natrium
salz und, sofern das Haupt-Alkali
metall in der Glasmasse Lithium ist, im Schritt (a) ein
Lithiumsalz verwendet wird.
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