DE19615688A1 - Glassubstrat für Magnetscheiben - Google Patents
Glassubstrat für MagnetscheibenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Glassubstrat für Magnetscheiben.
Eine Magnetscheibe hat eine magnetische Schicht und eine Schutzschicht, die
auf einem Substrat nach verschiedenen Verfahren gebildet sind, einschließlich
Zerstäuben, Plattieren, Dampfabscheidung oder dergleichen. Im allgemeinen ist
ein Glas als Magnetscheibensubstratmaterial bemerkenswert geeignet für die
hochgradige Verdichtung, da es eine ausgezeichnete Oberflächenglätte, eine
zufriedenstellende Härte und eine hohe Fließbeanspruchung (Beständigkeit gegen
Deformation) hat und nur sehr wenig Oberflächendefekte.
Wenn ein verhältnismäßig billiges alkalihaltiges Glas, wie Natronkalkkieselsäure
glas als Glassubstrat verwendet wird ist es bekannt, daß es den magnetischen
Film korrodiert oder verfärbt, da ein Alkaliion aus einem Pinhole oder peripheren
Teil eines Magnetfilms oder eines glasexponierten Teils ausgefällt wird, ins
besondere, wenn es unter hoher Feuchtigkeit ist oder einer Alterungsbehandlung
unterworfen wird.
Um dieses Problem zu vermeiden wurde vorgeschlagen, ein Glas von außer
ordentlich geringem Alkaligehalt zu verwenden, wie ein Nichtalkaliglas.
Es ist jedoch schwierig eine Festigkeit zu erhalten, die zufriedenstellend für den
praktischen Gebrauch ist, wenn ein Nichtalkaliglas verwendet wird. Dies ist so,
weil keine Ionenaustauschhärtungsbehandlung durchgeführt werden kann. Zu
Beispielen von Härtungsbehandlungen, die auf ein Glas angewandt werden, um
eine für den praktischen Gebrauch zufriedenstellende Festigkeit zu erhalten,
gehören die Härtung durch Luftkühlung, die Ionenaustauschhärtung und der
gleichen jedoch um eine zufriedenstellende Flachheit eines dünnen Glassubstrats
für eine Scheibe aufrechtzuerhalten, ist es notwendig, eine Ionenaustausch
härtungsbehandlung anzuwenden, die bei geringer Temperatur durchgeführt
werden kann. Die Ionenaustauschhärtungsbehandlung ist eine Behandlung des
Austausches eines Na+-Ions in einem Na-haltigen Glas durch ein K+-Ion, das
größeren Ionenradius hat bei einer Temperatur, die nicht höher ist, als die Über
gangstemperatur des Na-haltigen Glases.
Wie oben erwähnt ist es der Alkaligehalt, der in einem Glas vorliegt, das in einer
Ionenaustauschhärtungsbehandlung ausgetauscht wird und daher kann kein
Nichtalkaliglas der Ionenaustauschhärtungsbehandlung unterworfen werden.
Somit muß ein Substratglas ein alkalihaltiges Glas sein, damit man es der Ionen
austauschhärtungsbehandlung bei niederer Temperatur unterziehen kann. Wie
oben erwähnt sind solche Eigenschaften wie (1) keinen Abbau einer magneti
schen Schicht unter hoher Feuchtigkeit oder während des Alters zu bewirken
und (2) eine Härte zu haben, die zufriedenstellend für die praktische Anwendung
ist, wie sie ein Glassubstrat für Magnetscheiben verlangt, einander entgegen
gesetzte Eigenschaften und es ist schwierig, die zwei Eigenschaften gleichzeitig
zu erfüllen.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Glassubstrats, das
der Ionenaustauscherhärtungsbehandlung unterworfen werden kann, um eine
zufriedenstellende mechanische Härte zu erhalten und das kein solches Problem
von herkömmlichem Natriumkalkglas bewirkt, einen magnetischen Metallfilm auf
einem Glassubstrat zu korrodieren.
Die vorliegende Erfindung wurde durchgeführt, um die oben erwähnten Probleme
zu lösen und liefert ein Glassubstrat für Magnetscheiben, erhalten durch chemi
sche Härtungsbehandlung eines Glases, das im wesentlichen aus 50 bis 65
Gew.-% SiO₂, 5 bis 15 Gew.-% Al₂O₃, 2 bis 7 Gew.-% Na₂O, 4 bis 9 Gew.-%
K₂O, 7 bis 14 Gew.-% Na₂O + K₂O, 12 bis 25 Gew.-% MgO + CaO + SrO +
BaO und von 1 bis 6 Gew.- % ZrO₂ besteht.
Jede Komponente des Glases für das Glassubstrat der vorliegenden Erfindung
wird im folgenden ausführlicher erläutert.
SiO₂ ist ein Netzwerkbildner eines Glases und es ist in einer Menge von 50 bis
65 Gew.- % im Glas der vorliegenden Erfindung enthalten. Wenn die Menge an
SiO₂ zu klein ist, wird die chemische Beständigkeit des Glases verringert und
wenn die Menge an SiO₂ zu groß ist, neigt das Glas dazu, kaum schmelzbar zu
sein. Eine bevorzugte Menge ist 52 bis 62 Gew.-%.
Al₂O₃ verbessert die chemische Beständigkeit des Glases und erhöht die Ionen
tauschgeschwindigkeit eines Alkalimetalls in dem Schichtteil der Glasoberfläche
durch ein Alkalimetall mit größerem Ionenradius und hat eine Funktion, die
Bildung von tiefen Druckspannungen zu beschleunigen. Die Menge an Al₂O₃ im
Glas der vorliegenden Erfindung ist 5 bis 15 Gew.-% und wenn die Menge an
Al₂O₃ zu groß ist, wird das Glas kaum schmelzbar. Ein bevorzugter Bereich ist
6 bis 9 Gew.-% und ein noch mehr bevorzugter Bereich ist 6 bis 8 Gew.-%.
Na₂O hat eine Funktion als Flußmittel während des Schmelzens eines Glases und
wird die Hauptkomponente, die während der chemischen Härtungsbehandlung
ionengetauscht wird. Die Menge an Na₂O im Glas der vorliegenden Erfindung ist
2 bis 7 Gew.-%. Wenn die Menge an Na₂O zu groß ist, wird die chemische
Beständigkeit des Glases erniedrigt und die Korrosionsbeständigkeit eines ma
gnetischen Films neigt dazu, herabgesetzt zu werden, da eine große Menge an
Na+-Ionen auf der Oberfläche des Glassubstrats ausgefällt wird.
Die Zugabe von K₂O verbessert die Ionenaustauschgeschwindigkeit während der
chemischen Härtungsbehandlung. Durch Zusetzen von K₂O anstelle von Na₂O
kann die Menge an zugesetztem Na₂O verringert werden, und die Korrosions
beständigkeit eines Magnetfilms kann verbessert werden. Die Menge an K₂O im
Glas der vorliegenden Erfindung ist 4 bis 9 Gew.-%. Wenn jedoch die Menge an
K₂O zu groß und die Menge an Na₂O relativ zu klein wird, wird kaum Ionen
austausch bewirkt. Im Hinblick auf den obigen Punkt ist die Menge an K₂O +
Na₂O im Glas der vorliegenden Erfindung 7 bis 14 Gew.-%.
MgO, CaO, SrO und BaO haben Wirkungen als Flußmittel während des Schmel
zens eines Glases und werden zugegeben, um das Schmelzen zu beschleunigen.
In der vorliegenden Erfindung werden diese Komponenten in einer Gesamtmenge
von 12 bis 25 Gew.- % zugesetzt. Wenn die Gesamtmenge den oben erwähnten
Bereich übersteigt, wird die Entglasungstemperatur eines Glases höher und es
wird schwierig, eine Flachglasscheibe herzustellen.
Um die Bildung durch das Float-Verfahren leicht zu machen, ist es bevorzugt,
MgO in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%, CaO in einer Menge von 2 bis 8
Gew.-% und MgO + CaO in einer Gesamtmenge von 2,5 bis 10 Gew.-% zu
verwenden. Wenn die Mengen dieser Komponenten zu groß sind, wird die
Liquidus-Temperatur unzufriedenstellend hoch, und die Bildung durch das Float-
Verfahren neigt dazu, schwierig zu werden. Es ist wichtig, die Liquidus-Tempera
tur bis zu einem gewissen Grad niedrig zu machen, um eine zufriedenstellende
Verarbeitbarkeit durch das Float-Verfahren zu gewährleisten. Da die Bildung
durch das Float-Verfahren bei einer Viskosität von etwa 10⁴ Poise durchgeführt
wird, wird somit die Formung durch das Float-Verfahren schwierig, wenn nicht
die Liquidus-Temperatur niedriger ist, als die Glastemperatur, bei welcher die
Viskosität 10⁴ Poise wird. Wenn in der vorliegenden Erfindung die Menge an
CaO zu groß ist, neigt auch der chemische Härtungseffekt dazu, schwach zu
sein, wie sich durch den folgenden Versuch zeigt.
Von dem oben erwähnten Standpunkt aus ist die Menge an MgO noch bevorzug
ter 1 bis 3 Gew.-% und die Menge an CaO ist noch bevorzugter 2 bis 5,5 Gew.
%, am meisten bevorzugt von 3 bis 5,5 Gew.-%. Weiterhin ist die Gesamt
menge an MgO + CaO vorzugsweise 4 bis 9 Gew.-%.
Um die Bildung durch das Float-Verfahren leicht zu machen, ist es bevorzugt,
SrO in einer Menge von 4 bis 10 Gew.-% zu verwenden. Wenn die Menge an
SrO zu groß ist, wird die Liquidus-Temperatur unzufriedenstellend hoch. Die
Menge an SrO ist noch bevorzugter 6 bis 9 Gew.-%. Auch die Menge an BaO ist
vorzugsweise 5 bis 12 Gew.-%. Wenn die Menge an BaO zu groß wird, wird die
Liquidus-Temperatur unzufriedenstellend hoch. Die Menge an BaO ist noch
bevorzugter 6 bis 11 Gew.-%.
ZrO₂ hat die Wirkung der Verbesserung der chemischen Beständigkeit. Die
Menge ZrO₂ im Glas der vorliegenden Erfindung ist 1 bis 6 Gew.- %. Wenn die
Menge an ZrO₂ zu groß ist, wird die Schmelzbarkeit schlecht. Die Menge an ZrO₂
ist vorzugsweise 2 bis 5 Gew.-%.
Zusätzlich zu den oben erwähnten Komponenten kann zur Verbesserung der
Schmelzbarkeit, Raffinierbarkeit und Verarbeitbarkeit des Glases As₂O₃, Sb₂O₃,
P₂O₅, F, Cl und SO₃ zum Glassubstrat der vorliegenden Erfindung in einer
Gesamtmenge von nicht mehr als 2 Gew.- % zugesetzt werden. Um die chemi
sche Beständigkeit des Glases zu verbessern, können auch La₂O₃, TiO₂, SnO₂
und ZnO in einer Gesamtmenge von nicht mehr als 5 Gew.- % zugesetzt werden.
Weiter kann der Farbton des Glases eingestellt werden durch Zugabe eines
Färbematerials wie Fe₂O₃, CoO, NiO und Nd₂O₃. Das Färbematerial wird vorzugs
weise in einer Gesamtmenge von nicht mehr als 1 Gew.- % zugesetzt. Auch
Alkalikomponenten, wie K₂O und Na₂O können teilweise durch eine kleine
Menge von LiO₂ ersetzt werden, und die Menge an LiO₂ ist vorzugsweise nicht
mehr als 1 Gew.-%.
Das Glas der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise nach der folgenden
Methode hergestellt werden. Das heißt, die Ausgangsmaterialien jeder Kom
ponente werden gemischt, so daß die beabsichtigte Zusammensetzung entsteht
und die gemischten Ausgangsmaterialien werden kontinuierlich einem Schmelz
ofen zugeführt, worin sie bei einer Temperatur von 1.500 bis 1.600 °C zum
Schmelzen erhitzt werden. Das geschmolzene Glas wird zu einer Glasplatte mit
vorbestimmter Dicke durch das Float-Verfahren geformt und wird allmählich
abgekühlt und dann geschnitten.
Das Glassubstrat der vorliegenden Erfindung wird erhalten, indem man die oben
hergestellte Glasplatte mit vorbestimmter Größe einer chemischen Härtungsbe
handlung unterwirft. Die chemische Härtungsbehandlung kann nach einer wohl
bekannten Methode durchgeführt werden. Das heißt, die chemische Härtungs
behandlung kann durchgeführt werden, indem man ein Glasprodukt in geschmol
zenes Kaliumnitrat eintaucht oder in ein Gemisch von Kaliumnitrat und Natrium
nitrat bei einer Temperatur von 400 bis 530°C für 2 bis 20 Stunden, das
Glasprodukt aus dem geschmolzenen Salz herausnimmt und das so behandelte
Glasprodukt allmählich abkühlt.
Auch die Texturbearbeitung, um gegebenenfalls eine vorbestimmte Textur auf
einer Magnetscheibe zu bilden, wird nach dem Ätzen, Polieren und Waschen,
jedoch vor der chemischen Härtungsbehandlung durchgeführt. Die Texturbear
beitung kann durchgeführt werden, indem man eine Lösung oder einen Dampf
von Fluorwasserstoffsäure verwendet.
Um eine Magnetscheibe unter Verwendung des Glassubstrats der vorliegenden
Erfindung zu erhalten, wird eine Unterschicht (Primer), eine magnetische
Schicht, eine Schutzschicht und eine Gleitschicht auf dem Glassubstrat in dieser
Reihenfolge gebildet.
Für die ferromagnetische Schicht, die als Magnetaufzeichnungsschicht in der
vorliegenden Erfindung verwendet wird, wird vorzugsweise ein magnetisches
Aufzeichnungsmaterial aus der Co-Legierungsserie benutzt, wie eine Co-Cr-Serie,
eine Co-Cr-Pt-Serie eine Co-Ni-Cr-Serie, eine Co-Ni-Cr-Pt-Serie, eine Co-Ni-Pt-
Serie, eine Co-Cr-Ta-Serie oder dergleichen. Für die Unterschicht, die unter der
ferromagnetischen Schicht gebildet wird, um die Dauerhaftigkeit und die magne
tischen Eigenschaften zu verbessern, wird eine Unterschicht wie eine Ni-Unter
schicht, eine Ni-P-Unterschicht, eine Cr-Schicht, eine SiO₂-Schicht oder der
gleichen gebildet.
In der vorliegenden Erfindung können eine Cr-Schicht, eine Cr-Legierungsschicht,
eine metallische oder Legierungsschicht aus einem anderen Material mit Antikor
rosionsmerkmalen auf oder unterhalb der ferromagnetischen Schicht gebildet
werden.
Eine Kohlenstoff- oder Siliciumdioxidschicht mit einer Dicke von 50 bis 1.000 Å
kann als Schutzschicht verwendet werden und eine flüssige Gleitmittelschicht
vom Perfluorpolyethertyp mit einer Dicke von etwa 30 Å kann als Gleitmittel
schicht benutzt werden.
Jede der vier Arten der Glaszusammensetzungen Nr. 1 bis Nr. 4, wie in der
folgenden Tabelle 1 gezeigt, wurde gemischt und vermengt, um einen Glas
ansatz gemäß normalen Methoden herzustellen. Danach wurde der Glasansatz
in einen Pt-Rh 10% Schmelztiegel mit einem Volumen von etwa 500 ml
gegeben und wurde bei 1.500 °C für etwa 4 Stunden geschmolzen, einschließ
lich etwa einstündigem Rühren zur Homogenisierung. Die Glasschmelze wurde
dann auf eine Kohlenstoffplatte gegossen, um ein Flachglas herzustellen und
wurde allmählich abgekühlt. Danach wurde es gemäß normalen Methoden
geschnitten und poliert, um eine plattenähnliche Glasprobe mit einer Dicke von
etwa 1 mm zu erhalten. Ein gewöhnliches Natriumkalk-Siliciumdioxidglas bzw.
Natronkalksilikatglas wurde als Vergleichsbeispiel (Nr. 5) verwendet, wie in der
folgenden Tabelle 1 gezeigt. Die Liquidustemperatur, die Temperatur, die 10⁴
Poise lieferte, die Temperatur, die 10² Poise lieferte und der Erweichungspunkt
jeder der so erhaltenen Glasproben wurden gemessen und sind in der folgenden
Tabelle 1 gezeigt.
Jede der plattenähnlichen Glasproben Nr. 1 bis Nr. 5 wurde geschnitten und
poliert, um 20 Stücke eines ringförmigen Glasscheibensubtrats mit einem
äußeren Durchmesser von 65 mm, einem inneren Durchmesser von 20 mm und
einer Dicke von 0,635 mm herzustellen.
Danach wurden 10 Stück jedes der oben hergestellten Glasscheibensubstrate
der chemischen Härtungsbehandlung unterworfen. Das heißt, die chemische
Härtungsbehandlung wurde durchgeführt, indem man die Proben Nr. 1 bis Nr. 4
in geschmolzenes Kaliumnitratsalz bei 480 °C 10 Stunden lang und die Probe
Nr. 5 in geschmolzenes Kaliumnitratsalz bei 450 °C 10 Stunden lang eintauchte.
Jedes der so behandelten Glasscheibensubstrate wurde bezüglich der Dicke der
Oberflächendruckspannungsschicht mittels einer Meßvorrichtung für die Haupt
oberflächenspannung, FSW-60, hergestellt von Toshiba Glass Company, gemes
sen, und die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 gezeigt. Eine weitere
Probe Nr. 1 wurde auch getrennt in geschmolzenes Kaliumnitratsalz bei 500 °C
für 10 Stunden getaucht, um die chemische Härtungsbehandlung durchzuführen
und als Ergebnis war die Dicke der Oberflächendruckspannungsschicht 20 µm.
Wie aus den in der folgenden Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen zu ersehen ist, hat
jedes der Glassubstrate der Beispiele der vorliegenden Erfindung eine Ober
flächendruckspannungsschicht von wenigstens 10 µm und die Proben, die CaO
in einer Menge von weniger als 5,5 Gew.-% enthalten, haben eine Oberflächen
druckspannungsschicht von wenigstens 14 µm. Somit wird im Falle der Durch
führung der chemischen Härtungsbehandlung unter den gleichen Bedingungen
die Tiefe der Druckspannungschicht tiefer und die chemische Härtung neigt dazu
stärker zu werden, wenn der CaO-Gehalt im Glas der vorliegenden Erfindung
kleiner wird. Wie oben erwähnt, ist es für das Glas der vorliegenden Erfindung
bevorzugt, daß es Kalziumoxid in einer Menge von 2 bis 5,5 Gew.-% enthält.
Zehn Stück jeder der ungehärteten Glassubstratscheiben und der gehärteten
Glassubstratscheiben wurden einer Biegefestigkeitsprüfung unterworfen, indem
die gesamte äußere Peripherie der Scheibe abgestützt wurde und eine Belastung
an den inneren Umfang der Scheibe angelegt wurde, und die durchschnittliche
Härte wurde gemessen. Als Ergebnis war die Biegefestigkeit der ungehärteten
Probe Nr. 5 12,0 kg/mm², während die Biegefestigkeit der gehärteten Probe Nr.
5 mit einer Druckspannungsschicht von 20 µm Tiefe 34,1 kg/mm² war. Anderer
seits war die Biegefestigkeit der ungehärteten Proben Nr. 1 bis Nr. 4 15,5 kg/
mm², während die Biegefestigkeit der gehärteten Probe Nr. 1 mit einer Druck
spannungsschicht von 20 µm Tiefe 43,6 kg/mm² war.
Wie sich aus den Ergebnissen der obigen Beispiele ergibt, kann die chemische
Härtungsbehandlung auf das Glassubstrat der vorliegenden Erfindung im gleichen
oder mehr zufriedenstellenden Ausmaß angewendet werden, verglichen mit
einem herkömmlichen Natronkalksilikatglassubstrat, und die Härte des gehärte
ten Produkts ist gleich oder höher, als die des herkömmlichen Natronkalksilikat
glassubstrats. Somit ist anzuerkennen, daß das Glassubstrat der vorliegenden
Erfindung eine zufriedenstellende Härte hat, die ausreichend ist für die praktische
Verwendung als Substrat einer Magnetscheibe. Dies wird auch durch die Tatsa
che unterstützt, daß die obige Biegefestigkeit des Glassubstrats der vorliegenden
Erfindung viel höher ist, als die praktische Fließgrenze von 10 kg/mm² von
Aluminium, das in weitem Umfang zur Zeit als Magnetscheibensubstrat ver
wendet wird.
Ein magnetisches Aufzeichnungsmedium wurde erhalten, in dem eine Primer-
Beschichtung von etwa 500 Å Dicke gebildet wurde, die Cr auf der Hauptober
fläche jeder der oben hergestellten ungehärteten Produkte und gehärteten
Produkte enthielt und zwar durch Aufsprühen unter Bildung einer Co-30-Atom-%
Ni-Legierungsmagnetschicht von etwa 600 Å Dicke darauf, weiterhin Bildung
einer Kohlenstoffschutzschicht von etwa 300 Å Dicke darauf und dann Darauf
schichten eines flüssigen Gleitmittels vom Perfluorpolyethertyp.
Die so erhaltenen Proben wurden einer Feuchtigkeitsbeständigkeitsprüfung
unterworfen, indem sie in einer Atmosphäre von 80 °C und 90% relativer
Feuchtigkeit 100 Stunden gehalten wurden. Als Ergebnis wurde das ungehärtete
magnetische Aufzeichnungsmedium des Glassubstrats der Probe Nr. 5 in dem
Bereich von 2 bis 3 mm vom Endteil des inneren Umfangs und des äußeren
Umfangs der Scheibe von der Grenze zwischen der Co-Ni-Legierungsschicht und
dem Glas zur Innenseite verfärbt, während das gehärtete magnetische Auf
zeichnungsmedium des Glassubstrats der Probe Nr. 5 im Bereich von 1 bis 2 mm
in der gleichen Weise wie oben verfärbt wurde. Andererseits zeigten alle, sowohl
ungehärteten als gehärteten magnetischen Aufzeichnungsmedien der Proben Nr.
1 bis Nr. 4, keinerlei Verfärbung.
Wie oben erwähnt, ist das Glassubstrat der vorliegenden Erfindung, das ausge
zeichnete Härte für eine magnetische Scheiben hat, ausgezeichnet bezüglich der
Korrosionsbeständigkeit und der Alterungsbeständigkeit im Vergleich mit einem
herkömmlichen Natriumkalksilikatglassubstrat. Auch erreicht das Glassubstrat
der vorliegenden Erfindung eine zufriedenstellende Wirkung bei der Ionenaus
tauschhärtung und liefert eine zufriedenstellende mechanische Festigkeit, die für
die praktische Anwendung ausreicht. Weiter kann das Magnetscheibenglassub
strat der vorliegenden Erfindung geeignet durch das Float-Verfahren gebildet
werden. Das Substratglas der vorliegenden Erfindung ist auch ausgezeichnet in
der Verarbeitbarkeit, und die Poliergeschwindigkeit des Glassubstrats der vor
liegenden Erfindung ist 15 bis 55% höher als bei einem gewöhnlichen Natron
kalkglas. Wenn beispielsweise das Polieren mittels einer beidseitigen Abreibvor
richtung durchgeführt wird, die mit einer Gußeisenläppscheibe versehen ist unter
Anwendung eines Abriebmittels vom Aluminiumoxid-Zirkonoxid-Typ Nr. 1500,
und zwar unter einem Druck von 60 g/cm², war die Dickenveränderung des
Natronkalksilikatglases 3,78 µm/min, während die Dickenänderung des Glases
von Beispiel 1 4,35 µm/min war. Auch wenn mittels einer beidseitig abreibenden
Vorrichtung poliert wurde, die mit einem geschäumten Polyurethankissen im
prägniert mit Ceroxid versehen war, und zwar unter einem Druck von 100
g/cm², war die Dickenänderung eines Natronkalksilikatglases 0,74 µm/min,
während die Dickenänderung des Glases von Beispiel 1 1,15 µm/min war. Somit
ist das Substratglas der vorliegenden Erfindung auch im Hinblick auf die Produk
tivität vorteilhaft.
Da weiterhin der CaO-Gehalt im Glassubstrat der vorliegenden Erfindung ver
hältnismäßig klein ist, wird kaum CaO im geschmolzenen Natriumnitratsalz
gelöst, das bei der chemischen Härtungsbehandlung verwendet wird, und die
Lebensdauer des bei der chemischen Härtungsbehandlung verwendeten ge
schmolzenen Kaliumnitratsalzes kann verlängert werden.
Claims (7)
1. Glassubstrat für Magnetscheiben, erhalten durch chemische Härtungs
behandlung eines Glases, bestehend im wesentlichen aus 50 bis 65
Gew.-% SiO₂, 5 bis 15 Gew.-% Al₂O₃, 2 bis 7 Gew.-% Na₂O, 4 bis 9
Gew.-% K₂O, 7 bis 14 Gew.-% Na₂O + K₂O, 12 bis 25 Gew.-% MgO +
CaO + SrO + BaO und von 1 bis 6 Gew.- % ZrO₂.
2. Glassubstrat nach Anspruch 1, erhalten durch chemische Härtungsbe
handlung eines Glases, bestehend im wesentlichen aus 50 bis 65 Gew.-%
SiO₂, 5 bis 9 Gew.-% Al₂O₃, 2 bis 7 Gew.-% Na₂O, 4 bis 9 Gew.-% K₂O,
7 bis 14 Gew.-% Na₂O + K₂O, 0,5 bis 5 Gew.-% MgO, 2 bis 8 Gew.-%
CaO, 2,5 bis 10 Gew.-% MgO + CaO, 4 bis 10 Gew.-% SrO, 5 bis 12
Gew.-% BaO und 1 bis 6 Gew.-% ZrO₂.
3. Glassubstrat nach Anspruch 1 oder 2, welches eine Druckspannungs
schicht mit einer Dicke von wenigstens 10 µm an der Oberfläche hat.
4. Glassubstrat nach Anspruch 1 oder 2, erhalten durch chemische Här
tungsbehandlung eines Glases, bestehend im wesentlichen aus 50 bis 65
Gew.-% SiO₂, 5 bis 9 Gew.-% Al₂O₃, 2 bis 7 Gew.-% Na₂O, 4 bis 9
Gew.-% K₂O, 7 bis 14 Gew.-% Na₂O + K₂O, 0,5 bis 5 Gew.-% MgO, 2
bis 5,5 Gew.-% CaO, 2,5 bis 9 Gew.-% MgO + CaO, 4 bis 10 Gew.-%
SrO, 5 bis 12 Gew.- BaO und 1 bis 6 Gew.-% ZrO₂.
5. Glassubstrat nach Anspruch 4, welches eine Druckspannungsschicht mit
einer Dicke von wenigstens 14 µm an der Oberfläche hat.
6. Glassubstrat nach Anspruch 1, 2 oder 4, bei dem die chemische Här
tungsbehandlung durchgeführt wird durch Eintauchen des Glases in
Kaliumnitrat oder ein Gemisch aus Kaliumnitrat und Natriumnitrat bei einer
Temperatur von 400 bis 530 °C für 2 bis 20 Stunden.
7. Magnetscheibe, umfassend ein Glassubstrat für Magnetscheiben nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, und eine Primer-Schicht, eine
magnetische Schicht, eine Schutzschicht und eine Gleitmittelschicht, die
nacheinander auf dem Glassubstrat gebildet sind.
Applications Claiming Priority (1)
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8141 | Disposal/no request for examination |