DE2247991A1 - Verfahren zum faerben oder zum veraendern der faerbung von glaskoerpern - Google Patents
Verfahren zum faerben oder zum veraendern der faerbung von glaskoerpernInfo
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Description
DR. MÜLLER-BOR£ DIPL.-PHYS. Dft. WIANITZ DiPL.-CHEM. DR. DEUFEL
DiPL.-iNG. FINSTERWALD dipl-ing. GRAMKOW
S. Sep,
G 2269
Glaverbel, 166, Ghaussde de la Hulpe, Watermael-Boitsfort
/ Belgien
Verfallren zum Färben oder zum Verändern der Fär=
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren gum Färben oder zum Verändern
der Färbung von Glaskörpern9 welch© redigierende ionea
enthalten, durch Diffusion einer Substanz in Oberfläßhenschieh
ten von Glaskörpern aus einem Eontaktmediraa„
kann Körper aus gefärbtem Glas ia der Weise hersteilen,
dass man sie aus einem glaabildendes Gemenge erzeugt 0 dem ■
entsprechende Färbemittel zugesetzt worden sindo Ein derartiges Verfahren ist jedoch nur in einer begrenzten Ansahl von
Fällen durchführbar, da man für gede Färb© des zu erzeugenden
Glases ein anderes Gemenge einsetzen musso Ia der Glasindustrie
und insbesondere bei der Herstellung von Flachglas ist es ge-
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wohnlich zweckmässiger, die Glaskörper während oder nach ihrer
Bildung zu färben, und zwar in einer solchen Weise, dass man die Färbebehandlung unabhängig von der Zusammensetzung der
glasbildenden Mischung und dem Glashersteilungsverfahren steuern
kann.
Es sind bereits verschiedene Methoden zum Pärben vcra Glaskörpern
während oder nach ihrer Bildung bekannt. Erwähnt seien die Methoden, bei deren Durchführung die Glaskörper mit einem
Metallfilm oder mit einem Metalloxydfilm im Vakuum beschichtet
werden. Bei der Durchführung einer derartigen Methode ist die Aufbringung eines sehr dünnen Filmes möglich, welcher nur in
sehr geringem Umfange die Lichtdurchlässigkeit der Körper vermindert. Ein derartiger Film ist jedoch gegenüber einer Zerstörung
oder einem Entfernen durch Abrieb oder durch eine irgendeine andere mechanische oder chemische Wirkung anfällig.
Ein bekanntes zufriedenstellender arbeitendes Verfahren besteht darin, Färbesubstanzen in das Glas bei erhöhter Temperatur einzudiffundieren.
Auf diese Weise kann man Glas bis zu einer bestimmten Tiefe, ausgehend von seiner Oberfläche, färben, wobei
die Färbung nicht durch einfaches Kratzen der GlasOberfläche
entfernt werden kann» Allerdings ist dieses Diffusionsverfahren nur begrenzt anwendbar, wenn man eine Reihe von verschiedenen
Gläsern färben will. Ea gibt eine Anzahl von Metallen,
die man in ionisierter Form in einen Glaskörper eindiffundieren kann, und welche einem derartigen Körper verschiedene Färbungen
verleihen. Die meisten Metalle sind zwar dazu in der Lage, dem Glas eine besondere Färbung zu verleihen, es bandelt
sich jedoch nur um, eine mitte!massige Färbung, wenn man versucht,
diese Metalle nach den bekannten Verfahren zum Färben
von üblichen gezogenen Glasfolien einzusetzen. Das Verfahren stellt sich noch nachteiliger dar, wenn man wirtschaftliche
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Aspekte au EMails 1© re a versteht0
Silber ist ©1b "besoafieree Beispiel für eio geeignetes Färbesaetall.
Allerdings verleiht fil©g©&! Metall ©iHsm in Form ©iner
Folie gezogenen üblichen !Tafelglas srar ©Ιβθ sehr mitte !massige
gelbe Farbe, wean man ea als ]?ärba®itt©l zur Durchführung von
Färbeverfahren durch Diffusiobp wie si© bisher vorgeschlagen
worden siiadj einsetzt;, x-iolbal ©la© gross® Silberaenge in Form
©Ines Salzes In dem Behan&lragsme&ima eingesetzt werden muss
und die BehaHdluiigscLaiier relativ l®ag©.Ist0 Diese mittelmässige
gelbe Färbimg reicht sieht aiam Solimts gegenüber aktlHischem
Licht aus.
Die Erfindung hat sieh dl© Aufgabe g©steiltp ©In Diffusionsverfahren
zn Schaffens das "begfiglish dar Fartouancen imd =dichtea
anpassungafähiger ist als die b©!c©BBt©a Y©rfahre-o9 und das auf
Körper anwendbar ist, die aus vemeiiledea©!! (Klasgeaeagea hergestellt werden^ einsohliassllch Körper bms üblichem !Tafelglas
Durch die Erfindung wird ©la Yerfataea. zvm Färbea oder %vm Yerändern
der Färbung von dlasMSrpera g©sehaffenp iÄ?©lche reduzierend
wirkende Ionen enthalten,, uad zwar durch Eindiffundieren·
einer Substanz in die Oberflächenschichten der G-laskörper aus
einem Kontaktmedium. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Medium ein Gemisch von Metallsalzen aufweist„ das
nicht mehr als 50 Gewichts-^ eines Salzes enthält9 welches reduzierbare
Metallionen lieferts dl© durch die reduzierend v/irkenden
Ionen in einer solchen Weise■reduziert werden können^
dass die Körper gefärbt oder ihre Färbung verändert wird, wobei nach dem Eindiffundieren der reduzierbaren Metallionen in den
Körper aus dem erwähnten Medium dadurch die Endfärbung erzielt wird, dass die Körper auf eine Temperatur erhitzt werden, die
oberhalb der unteren Eatspannungstemperatur (strain point) des
Glases liegt.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist anpassungsfähiger als die
"bisher bekannten Diffusionsfärbeverfahren, da man bei der
Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens Glaskörper mit verschiedenen Glaszusammensetzungen in verschiedenen Farbtönungen
in wirtschaftlicher industrieller Weise färben kann. Dies ist auf die zwei verschiedenen Behandlungsstufen zurückzuführen,
d.h. auf die Diffusionsstufe, während welcher die zum Eindiffundieren in den Glaskörper verfügbare Färbesubstanzmenge
begrenzt ist, sowie auf die Entwicklungsstufe, während
welcher die Pärbesubstanz, die in den Körper eindiffundiert
ist, dem Körper eine Färbung verleiht oder seine Färbung verändert, oder während welcher die Färbewirkung oder die modifizierende
Wirkung der Farbe dieser Substanz entwickelt wird.
Neben der Anpassungsfähigkeit des erfindungsgemässen Verfahrens
bietet dieses noch den bedeutsamen vorteil, dass die zur Erzielung einer gegebenen Färbung erforderliche Färbemittelmenge
geringer ist als die Menge, die zur Durchführung der bekannten Verfahren notwendig war. Während der ersten Stufe
des Verfahrens wird wenigstens ein Teil der reduzierbaren Metallionen, die in den Glaskörper eindiffundieren, durch die
reduzierend wirkenden Ionen in dem Körper reduziert. Diese Reduktion reicht jedoch nicht zur Erzielung der Endfärbung
aus. In bestimmten Fällen ist während der ersten Behandlungsstufe keinerlei merkliche Färbung beobachtbar. Behandelt man
beispielsweise übliche gezogene Glasfolien unter Verwendung eines Behandlungsmediums, das Silberionen enthält, dann kann
die Menge des in dem Behandlungsmedium vorliegenden Silbers sich als zu gering erweisen und nicht dazu ausreichen, dem
Glas während der ersten Behandlungsstufe eine sichtbare Färbung zu verleihen. In diesem Falle kann man das Verfahren in
industriellem Maßstabe auf sehr wirtschaftliche Weise durchführen
.
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Vorzugsweise bestehen die erfindungsgemäss behandelten Körper
aus einem ITatronkalkglas mit üblicher Zusammensetzung. Diese
Gläser sind im wesentlichen ungefärbt. Mittels des erfindungsgemässen Verfahrens kann man ihnen Färbungen verleihen, welche
sich einzig und allein nach dem Färbeverfahren richten.
Die Erfindung eignet sich auch zum Färben von Natronkalk-Flachglas
sowie zum Färben von Körpern aus Natronkalk-Flachglas. Das Problem der Färbung von Glaskörpern, und zwar im Hinblick auf
die Verleihung einer vorherbestimmten Färbung, die sich genau steuern lässt und bestimmten optischen Anforderungen genügt,
tritt häufig bei der Herstellung von Gegenständen auf, die beispielsweise aus Natronkalk-Flachglas bestehen oder aus diesem
Glas hergestellt werden, während der Herstellung von Flaehverglasungen oder gebogenen Verglasungen oder bei der Herstellung
von Gläsern für Sonnenbrillen. Man kann beispielsweise die Erfindung
erfolgreich auf das Färbea von Natronkalkgläsern anwenden,
die nach dem "Float"-Verfahren hergestellt werden,, bei
dessen Durchführung man ausgehend von einem Bad aus geschmolzenem Glas eine Schicht aus geschmolzenem Glas erzeugt, die
auf einer Masse mit einer grösseren Dichte schwimmto Ferner kann
man laminiertes Eatronkalkglas unter Anwendung des erfindungsgemässen
Verfahrens färben.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemässe Verfahren dazu, verwendet,
einen Körper zu färben, der aus einem gesogenen ITatronkalkglas besteht oder aus einem derartigen Glas gebildet ist, beispielsweise
eine Scheibe aus gezogenem Flachglas oder eine gewölbte Glasscheibe, die durch Wölben einer derartigen Flachglasscheibe
hergestellt wird. Die erfindungsgemäss erhielten Vorteile treten
dann besonders in Erscheinung, wenn man einen derartigen Körper färbt. Gezogenes Natronkalkglas enthält gewöhnlich nur eine sehr
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geringe Menge an reduzierenden Ionen, beispielsweise Fe . Versucht
man, einen derartigen Körper unter Verwendung von bestimm-
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— O —
ten Substanzen nach einem bekannten Diffusionsverfahren zu färben, dann ist es nicht möglich, zufriedenstellende Färbungen
unter den industriell möglichen Bedingungen zu erzielen. Die Färbung ist häufig zu schwach. Wendet man das erfindungsgemässe
Verfahren an, dann kann man eine ausgeprägtere Färbung auf wesentlich wirtschaftlichere Weise erzielen. Dies ist
darauf zurückzuführen, dass die spezielle Behandlung in zwei Stufen die Erzielung von sehr dichten Färbungen ermöglicht,
wobei relativ geringe Mengen der Färbesubstanz erforderlich sind und auch der Energiebedarf günstig ist. Es wurde gefunden,
dass man eine breite Skala von Farbdichten während einer gesamten Behandlungszeit von weniger als 24 Stunden und sogar
von weniger als 5 Stunden unter Verwendung einer geringen Menge der Färbesubstanz erzielen kann, während bei der Durchführung
der bekannten Diffusionsverfahren auch bei Einsatz einer grösseren Menge nur eine sehr mittelmässige Färbung erzielt
wird.
Der Einsatz eines Behandlungsmediums, das nicht nur ein Salz enthält, welches die reduzierbaren Metallionen liefert, die
zur Erzielung der Färbung dienen, sondern auch eines oder mehrere andere Salze, ist nicht nur deshalb von Vorteil, weil
die Menge der Färbesubstanz, die zum Eindiffundieren in das
Glas zur Verfügung steht, begrenzt ist (die maximale Salzmenge, welche reduzierbare Metallionen liefert, macht erfindungsgemäss
50 Gewichts-^ des Behandlungsmediums aus), sondern auch deshalb, weil die Gewichtsmenge eines derartigen Salzes
innerhalb eines breiten Bereiches ausgewählt werden kann, und zwar je nach den angestrebten Ergebnissen. Dies bedeutet mit
anderen Worten, dass diese Menge einen Steuerungsparameter darstellt, und zwar zusätzlich zu der Temperatur sowie zu der
Behandlungsdauer. Für jede gegebene Färbesubstanz beeinflussen diese Parameter die Eindringtiefe der reduzierbaren Metallionen
der Färbesubstanz sowie die letztlich erzielte Färbung.
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Gemäss "bestimmter Ausführungsformen der Erfindung enthält das
Behandlungsmedium weniger als 10 Gewichts-^ des oder der Salze, das bzw. die die reduzierbaren Metallionen liefert bzw. liefern,
wobei diese Ionen ganz oder zum grösseren Teil aus Silberionen bestehen. Die Verwendung von Silber zum Färben von Glas ist von
besonderer Bedeutung, insbesondere dann, wenn es sich um die Färbung von Körpern handelt, die aus gezogenem Natronkalk-Flachglas
bestehen oder aus einem derartigen Glas gebildet werden.
Während die Silberionen in dem Glas reduziert werden oder während der anschliessenden thermischen Behandlung des Glaskörpers
nimmt das Glas eine gelbe Färbung an. Die gelbe Färbung deutet darauf hin, dass der Körper aktinisches Licht zu absorbieren
vermag. Es ist überraschend festzustellen, dass das erfindungsgemässe Verfahren die Erzielung einer gelben Färbung gestattet,
wobei aufgrund dieser !Tatsache einem Körper ein Absorptionsvermögen
für aktinisches Licht verliehen werden kann, der aus einem gezogenen Natronkalkglas mit üblicher Zusammensetzung besteht.
Dabei lässt sich das Verfahren in industriellem Maßstabe durchführen, wobei ein Behandlungsmedium verwendet wird, das
eine relativ geringe Menge an Silber enthält.
Gemäss bestimmter Ausführungsformen der Erfindung enthält das
Behandlungsmedium weniger als 3 Gewichts-% des bzw. der Salze,
das bzw. die die reduzierbaren Metallionen liefert bzw. liefern, wobei diese Ionen Silberionen sind. In diesen Fällen kann das
Behandlungsmedium sehr preiswert sein. Das Vorliegen einer derartig geringen Silbermenge gestattet es dennoch, dass durch das
Verfahren Körper aus üblichem gezogenem Natronkalk-Flachglas oder Körper, die aus einem derartigen Glas gebildet worden sind,
kräftig gelb gefärbt werden können. Dieses Ergebnis lässt sich auch dann erzielen, wenn die Menge des Silbersalzes in dem Behandslungsmedium
weit unterhalb dieses Wertes liegt.
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Gemäss einer optimalen Ausführungsform der Erfindung kann man
beispielsweise ein gewöhnliches gezogenes Natronkalkglas (Tafelglas) oder Float-Glas behandeln, wobei das Behandlungsmedium weniger als 0,5 Gewichts-^ des bzw. der die reduzierbaren
Metallionen liefernden Salze enthält, wobei das bzw. die Salze ein Silbersalz ist bzw. Silbersalze sind. Gemäss einer
anderen optimalen Ausführungsform der Erfindung, welche für die Behandlung von Float-Glas vorgesehen ist, enthält das Behandlungsmedium
weniger als 0,05, beispielsweise 0,01 $ des bzw. der Salze, das bzw, die die reduzierbaren Metallionen
es/
liefert bzw. liefern, wobei sich bei diesem Salz bzw. bei diesen Salzen um ein Silbersalz bzw. um Silbersalze handelt. Um
sicherzugehen, dass die Diffusion der Färbesubstanz in das Glas zur Erzielung der abschliessenden Färbung und die anschliessende
Entwicklung der Farbe während der anschliessenden Stufe erfolgt, kann die Diffusion der reduzierbaren Metallionen
in das Float-Glas während der kontinuierlichen Herstellung desselben
erfolgen, und zwar trotz der hohen Geschwindigkeit des Glasbandes, wobei auch keinerlei besondere Maßnahmen zu treffen
sind, um die Geschwindigkeit der Diffusion der reduzierbaren Metallionen in das Glas zu erhöhen.
Wenn auch Silber als Färbesubstanz besonders hervorgehoben worden ist, so ist dennoch die Erfindung nicht auf den Einsatz
dieses Elements beschränkt.
Gemäss bestimmter Ausführungsformen der Erfindung können die reduzierbaren Metallionen, die in dem Behandlungsmedium vorliegen,
ganz oder teilweise aus Kupferionen bestehen. Die Verwendung von Kupfer gestattet die Erzielung von starken Färbungen
der Glaskörper. Die erzielte Färbung eignet sich beispielsweise für Dekorationszwecke.
Die Erfindung lässt sich ferner auf die Färbung von Glaskör-
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pern unter Verwendung von Gold als Färbesubstanz anwenden.
Vorzugsweise befindet sich das Behandlungsmedium, das aus einer
Salzmischung besteht, in geschmolzenem Zustand. Die Verwendung eines Mediums in geschmolzenem Zustand ist deshalb zu empfehlen,
um eine zufriedenstellende Diffusion der reduzierbaren Metallionen in den Glaskörper unter normalem Atmosphäreηdruck
zu erzielen. Man kann jedoch die Erfindung auch unter Verwendung eines Behandlungsmediums durchführen, das die Metallsalzmischung
in verdampftem Zustand enthält.
Man kann die Erfindung auch in der Weise durchführen, dass man
das geschmolzene Behandlungsmedium auf die zu behandelnden Körper aufbringt. Vorzugsweise werden jedoch die Körper in eine
Masse des Mediums in geschmolzenem Zustand eingetaucht. Das Eintauchen ist vorzuziehen, da es im allgemeinen die Aufrechterhai
tung einer gleichmässigen Temperatur auf der behandelten Oberfläche ermöglicht. Andererseits ist die Einrauchtechnik
auch dann von Vorteil, wenn man die ganze Oberfläche der Körper färben oder deren Farbe verändern will. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf diese Fälle beschränkt. Sie sieht vielmehr auch die Durchfuhrung von Verfahren vor, bei deren Ausführung nur
ein Teil der Oberfläche des Körpers gefärbt oder in der Farbe modifiziert wird, beispielsweise eine Fläche eines Körpers,
welcher die Form einer flachen oder gebogenen-Scheibe besitzt. Will man einen Teil der Oberfläche färben, dann kann man den
Körper in das Behandlungsmedium eintauchen, wobei der Rest der
Oberfläche beispielsweise durch Aufbringung einer Schicht eines wieder entfernbaren Überzuges abgedeckt wird. Man kann ferner
nur den zu behandelnden Teil des Körpers eintauchen, wenn es die Form des Körpers gestattet. Gemäss einer anderen Variante
kann man äan Medium in Kontakt mit dem Teil der e;u behandelnden
Oberfläche halten, indem man das Medium, begrenzt durch
3 (j «j ο j r, /[]HH
BAD ORIGINAL
- ίο -
eine Abschirmung, nur an dem Teil der zu behandelnden Oberfläche einwirken lässt. Eine andere Variante sieht vor, das
Medium längs der zu färbenden Oberfläche fliessen zu lassen. Man kann natürlich auch auf die Fliessmethode zurückgreifen,
wenn man die ganze Oberfläche der jeweiligen Körper färben will,
Führt man die Diffusionsbehandlung in der Weise durch, dass man eine bestimmte Menge des Behandlungsmediums in geschmolzenem
Zustand in Kontakt mit dem zu färbenden Körper hält, dann
kann man die Gleiclimässigkeit der Behandlung in der Weise erhöhen,
dass das Medium durcheinanderbewegt wird, beispielsweise unter Verwendung von Rührern. Man kann ferner das Medium
in der Weise durcheinanderbewegen, dass man ein Gas einbläst.
Im Verlauf der Diffusion der reduzierbaren Metallionen in den Körper aus einem Medium, das in geschmolzenem Zustand vorliegt,
kann man die erforderliche Konzentration der reduzierbaren Metallionen in der Weise aufrechterhalten, dass man
elektrolytisch eine bestimmte Menge der festen oder flüssigen
Substanz, welche die erforderlichen Ionen erzeugt, auflöst.
In vorteilhafter Weise enthält das Behandlungsmedium eines
oder mehrere Zinksalze. Es wurde festgestellt, dass das Vorliegen eines oder mehrerer Zinksalze in dem Medium die Diffusion
der reduzierbaren Metallionen in die Oberfläche eines Glaskörpers unter den gegebenen Bedingungen begünstigt. Durch
die Zugabe eines geeigneten Zinksalzes zu einem Medium, das ein Kupfersalz enthält, kann man die Färbung dunkler gestalten,
wobei man ferner Färbungen erzielen kann, die bis zu Grün oder sogar Grau reichen.
En vor teLUialtor Meine aLammen die roduzierbaren Metallionen
von einem Motal.lr.alz, da« aua folgenden SaLzen ausgewählt wird:
J Ü 'J ti ! W ü B ι 4
Nitraten, Chloraten und Sulfaten. Im allgemeinen sind diese
Salze leicht herzustellen, zu handhaben und zu gebrauchen. Ferner können diese Salze geschmolzen werden und zersetzen
sich auch nicht bei höheren Temperaturen.
Handelt es sich bei dem Salz oder bei den Salzen, welche die reduzierbaren Metallionen liefern, um Silbersalze, dann
wird die erste Behandlungsstufe, d.h. die Stufe, während welcher
die reduzierbaren Metallionen in die Oberflächenschichten des Körpers eindiffundiert werden, vorzugsweise bei einer Temperatur
des Körpers unterhalb 35O0C durchgeführt. Indem man die Temperatur unterhalb dieses Wertes hält, begünstigt man
eine begrenzte Diffusion der reduzierbaren Metallionen in den Körper während/der ersten Stufe, die der gesteuerten Entwicklung
der Farbe vorangeht, welche in der folgenden Stufe erfolgt.
Die zweite Stufe des Verfahrens besteht in einem Erhitzen des Körpers auf eine Temperatur, die oberhalb der unteren Entspannungstemperatur
(strain point) des Glases liegt. Gemäss der bevorzugten Ausführungsformen, zu deren Durchführung ein
Glaskörper verwendet wird, der aus gezogenem Natronkalkglas besteht oder aus einem derartigen Glas geformt worden ist,
wird der Körper auf eine Temperatur von wenigstens 5000C nach
dem Eindiffundieren der reduzierbaren Metallionen in das Innere des Körpers erhitzt. Durch Erhitzen des Körpers auf wenigstens
5000C während der zweiten Stufe des Verfahrens erhält man
sehr dichte Färbungen, und zwar bei Einhaltung mittlerer oder sogar kurzer Behandlungszeiten sowie bei Verwendung eines Behandlungsmediums,
in welchem die reduzierbaren Metallionen aus Silberionen bestehen und in einer sehr geringen Konzentration
vorliegen, beispielsweise in einer Konzentration unterhalb 0,5 Gewichts-^. Es wurde festgestellt, dass die Menge der
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reduzierteren Silberionen, welche in das Glas während der
ersten Stufe des Verfahrens eindiffundieren, nicht vermindert wird, wenn nur eine bestimmte Menge an reduzierend wirkenden
Ionen den Oberflächenschichten des Glases zur Verfügung steht. Die durch das Erhitzen während der zweiten Verfahrensstufe
erzielte Wirkung besteht wahrscheinlich in einer Erhöhung der Aktivität der reduzierbaren und reduzierend wirkenden Ionen,
wobei die Färbung, die während der ersten Stufe des Verfahrene nicht sichtbar ist, entwickelt wird. Dies bedeutet nicht, dass
diese Wirkung für das Gelingen des erfindungsgemässen Verfahrens allein ausschlaggebend ist. Andere Erscheinungen spielen
wahrscheinlich ebenfalls eine wichtige Rolle, beispielsweise die Entwicklung von Kristalliten. Durch die Kombination der
zwei Stufen erzielt man bemerkenswerte Färbungen, und zwar auch dann, wenn man ein geschmolzenes Salz verwendet, das eine vergleichsweise
geringe Menge des färbend wirkenden Metallsalzes enthält. Verwendet man ein Silbersalz, das Silberionen liefert,
die in das Float-Glas eindiffundiert werden, dann kann
die Menge des Silbersalzes in dem Behandlungsmedium sehr gering sein. Beispielsweise kann das Medium nur 0,01 $>
Silbernitrat enthalten.
In Abhängigkeit von der Konzentration an Silberionen in dem Behandlungsmedium und/oder von dem Einfluss von anderen Faktoren,
wie beispielsweise dem Vorliegen von Hilfsmitteln und gegebenenfalls eines Zinksalzes ist es möglich, während der
Behandlung, die beispielsweise zwischen 4 Stunden und einigen Minuten dauern kann, wobei die Temperaturen 500 - 6000C während
der zweiten Behandlungsstufe betragen, Färbungen zu erzeugen, die einen Schutz gegenüber aktinischem Licht bieten.
Die Entwicklung der Färbung während der zweiten Stufe des Verfahrens
kann dadurch begünstigt werden, dass die behandelte Oberfläche des Körpers während wenigstens eines Teils der zwei-
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ten Behandlungsstufe in Kontakt mit einem fluiden Reduktionsmittel
gebracht wird, beispielsweise einem reduzierend wirkenden Gas, wie zum Beispiel Wasserstoff. Diese Maßnahme ist dann
von besonderem Interesse, wenn es sich bei der Färbesubstanζ um
Kupfer handelt.
Das Salz bzw. die Salze, mit welchem bzw. welchen das Salz bzw. die Salze, welches bzw. welche die metallischen reduzierbaren
Ionen liefern, vermischt wird bzw. vermischt werden, und zwar in einer solchen Weise, dass ein Behandlungsmedium erzeugt wird,/
kann bzw. können noch eine weitere Rolle zu derjenigen des Verdünnungsmittels für das bzw. die Salze der Färbesubstanz bzw.
der Färbesubstanzen spielen. Beispielsweise kann das Verdünnungsmittel
ein Metallsalz enthalten, das Metallionen liefert, die in den Glaskörper unter Austausch anderer Ionen eindiffundieren,
wodurch eine weitere Modifizierung der Oberflächeneigenschaften
erzielt wird.
Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung wird nach dem.Erhitzen
des Glaskörpers, welche die Erzeugung seiner Endfärbung bedingt, der Glaskörper schnell in einer solchen Weise abgekühlt,
dass oberflächliche Kompressionsspannungen in dem Körper entstehen. Auf diese Weise kann man die Färbung und das
Abschrecken des Körpers ohne weiteres erzielen.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass während des Erhitzens des Körpers, während sich dieser auf einer Temperatur oberhalb der unteren Entspannungstemperatur
des Glases anschliessend an die Diffusion der reduzierbaren Metallionen in den Körper befindet, in die Oberflächenschichten
des Körpers Ionen eindiffundiert werden, beispielsweise Lithiumionen, die den Oberflächenschichten einen sehr geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
durch den Austausch von anderen Ionen in einer solchen Weise verleihen, dass die oberflächlichen Kom-
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pressionsspannungen induziert werden, während der Körper anschliesaend
abgekühlt wird.
Der Körper wird anschliessend chemisch gehärtet und besitzt folglich eine erhöhte Reissfestigkeit, wenn seine Oberfläche
der Einwirkung von Zugkräften ausgesetzt wird.
Der Körper kann natürlich auch noch auf andere Weise gehärtet werden, beispielsweise durch eine Behandlung, die wenigstens
teilweise während der Pärbebehandlung durchgeführt wird, oder beispielsweise durch eine Behandlung, die sich an die Pärbebehandlung
anschliesst. Man kann den Körper auch thermisch härten, indem man ihn erhitzt und anschliessend schnell abkühlt,
und zwar dann, nachdem er anschliessend an die zweite Stufe der Pärbebehandlung abgekühlt worden ist. Gemäss einer
anderen Ausführungsform kann man nach Beendigung des Färbeverfahrens
den Körper chemisch härten, indem Ionen in den Körper aus einem Kontaktmedium im Austausch zu kleineren Ionen eindiffundiert
werden, und zwar bei einer Temperatur, die nicht dazu ausreicht, dass eine vollständige Entspannung der Oberflächen-Kompressionsspannungen
in dem Glas bewirkt wird.
Bei den Behandlungen durch Ionenaustausch, wie sie vorstehend geschildert worden sind, ist es vorzuziehen, ein Medium zu verwenden,
das als chemisches Härtungsmittel ein Alkalisalz enthält, das Kationen liefert, die in das Glas im Austausch zu anderen
Ionen eindiffundiert werden. Beispielsweise ist es ratsam, ein geschmolzenem Kaliumsalz zu verwenden. Die Alkalisalze, die
für eine derartige Abschreckungs- oder Härtungsbehandlung durch Ionenaustausch geeignet sind, können beispielsweise aus Nitraten,
Chloriden oder Sulfaten bestehen.
Man kann das erfindungsgemässe Verfahren nicht nur zum Färben
von farblosem Glas, sondern auch zum Modifizieren der Färbung
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von Glaskörpern, 'die "bereits gefärbt sind, verwenden. Das auf
einen bereits gefärbten Glaskörper angewendete Verfahren ist genau dasselbe wie das Verfahren, das auf ein farbloses Glas
angewendet wird. Die Modifizierung der Färbung kann in einer Modifizierung der bereits bestehenden Farbe oder der bereits
existierenden Tönung bestehen, es kann sich auch um eine Intensivierung
oder Verstärkung einer bereits vorliegenden Farbe oder Tönung handeln, beispielsweise einer Farbe oder Tönung,
die nach einem anderen Verfahren erzeugt worden ist, wobei es sich bei diesem Verfahren ebenfalls um ein erfindungsgemässes
Verfahren handeln kann.
Führt man die zweite Stufe des Verfahrens bei einer ausreichend
hohen Temperatur, beispielsweise bei einer Temperatur oberhalb 6OO°C, durch, dann kann man in bestimmten Fällen, beispielsweise
dann, wenn der Körper aus einem Flachglas besteht, den Körper während dieser Behandlungsstufe biegen. Das Biegen
während der Färbebehandlung ist insofern interessant, als die Massenproduktion von bestimmten Gegenständen auf diese Weise
beschleunigt werden kann, beispielsweise die in Serien erfolgende Produktion von Kraftfahrzeug-Windschutzscheiben. Führt
man eine Aushärtungsbehandlung während des Färbeverfahrens durch, dann kann man eine Flachglasscheibe innerhalb einer relativ
kurzen Zeitspanne gelb färben, aushärten und nach einem ausgewählten Muster krümmen.
Man kann das erfindungsgemässe Verfahren dazu einsetzen, Teilen von verschiedenen Oberflächen eines Glaskörpers verschiedene
Färbungen zu verleihen. Beispielsweise kann man einen Körper aus Flachglas dem erfindungsgemässen Verfahren unterziehen, um
ihm verschiedene Färbungen an Oberflächenschichten der zwei sich gegenüberliegenden Glasflächen zu verleihen. Beispielsweise
kann man verschiedenen Flächen mit einer Gelbfärbung mit verschiedenen Dichten versehen.
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In den Rahmen der Erfindung fallen ferner Glaskörper, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbt worden sind, oder deren
Farbe unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens
modifiziert worden ist.
modifiziert worden ist.
Erfindungsgemäss lassen sich Windschutzscheiben für Kraftfahrzeuge
herstellen, die aus Glasfolien oder aus wenigstens einer Glasfolie und wenigstens einer Kunststoff-Folie bestehen,
wobei die Glaafolie oder wenigstens eine der Glasfolien, wenn
es sich um mehrere Folien handelt, auf wenigstens einer Fläche nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbt worden ist, oder wobei die Farbe wenigstens einer dieser Flächen unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens modifiziert worden ist. Diese Folien können an ihren Randzonen oder auf ihrer ganzen Oberfläche mit einer Zwischenschicht aus einem Klebematerial, einem Leim und/oder einem Kunststoff, versehen und miteinander verbunden werden.
wobei die Glaafolie oder wenigstens eine der Glasfolien, wenn
es sich um mehrere Folien handelt, auf wenigstens einer Fläche nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbt worden ist, oder wobei die Farbe wenigstens einer dieser Flächen unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens modifiziert worden ist. Diese Folien können an ihren Randzonen oder auf ihrer ganzen Oberfläche mit einer Zwischenschicht aus einem Klebematerial, einem Leim und/oder einem Kunststoff, versehen und miteinander verbunden werden.
Man kann ein Epoxyharz als Leim oder als Klebematerial verwenden. In vorteilhafter Weise besteht die Zwischenschicht aus
einer vorgeformten Folie, die beispielsweise aus Polyvinylbutyral bestehen kann. Besonders günstig sind Windschutzscheiben
aus zwei derartigen Glasfolien (von denen wenigstens eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbt worden ist, oder wobei die Farbe wenigstens einer dieser Folien nach dem erfindungsgemässen Verfahren modifiziert worden ist), die mit einer vorgeformten Zwischenfolie, beispielsweise aus Polyvinylbutyral, zusammengesetzt worden sind.
einer vorgeformten Folie, die beispielsweise aus Polyvinylbutyral bestehen kann. Besonders günstig sind Windschutzscheiben
aus zwei derartigen Glasfolien (von denen wenigstens eine nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbt worden ist, oder wobei die Farbe wenigstens einer dieser Folien nach dem erfindungsgemässen Verfahren modifiziert worden ist), die mit einer vorgeformten Zwischenfolie, beispielsweise aus Polyvinylbutyral, zusammengesetzt worden sind.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu
beschränken.
beschränken.
30981 5/081 U
Ein Glasband, das sich im wesentlichen aus 72,5 % SiO2, 1,5 %
Al2O5, 14 % Na2O, 7,5 $>
CaO, 4 $ MgO und geringen Mengen an K2O und Eisenoxyd zusammensetzt, wird nach dem Pittsburgh-Verfahren
gezogen.
Das Band besitzt eine Dicke von 3 mm.
Folien mit einer Abmessung von 1 χ 0,5 m, die aus einem der-'artigen
Band ausgeschnitten werden, werden vorerhitzt und dann in ein Bad aus geschmolzenen Salzen eingetaucht, das 58 Gewichts-6^
KWO, und 42 Gewichts-% FaNO, enthält, wobei dem Bad
ferner 0,2 Gewichts-% AgNO, zugesetzt worden sind.
Das Bad wird auf eine Temperatur von 33O°C gebracht. Das Eintauchen dauert 1 Stunde.
Danach werden die Folien aus dem Bad herausgenommen. Sie sind zu diesem Zeitpunkt noch farblos.
Anschliessend werden einige Folien einer Wärmebehandlung bei 55O°C während einer Zeitspanne von 3 Stunden unterzogen. Das
Glas wird anschliessend abgekühlt und gewaschen.
Diese Folien haben nunmehr eine gelbe Färbung angenommen.
Andere Folien werden bei 6000C während einer Zeitspanne von einigen
Minuten behandelt und anschliessend rasch abgekühlt und dann gewaschen.
Die auf diese Weise erhaltene Färbung ist gelb. Ausserdem bewirkt
die rasche Abkühlung, dass die Folien thermisch an ihren zwei Flächen ausgehärtet werden, und zwar in einer solchen Wei-
309 8 15/08 1U
se, dass ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Reissen
durch Biegen erhöht worden ist.
Eine dritte Reihe von Folien wird bei 65O0C während der Zeitspanne
thermisch behandelt, die dazu notwendig ist, um ein Biegen der Folien zu bewirken. Nach einem Abkühlen und Waschen
erhält man gebogene und gelb gefärbte Folien.
Glasfolien, die mit denjenigen identisch sind, die bei der Durchführung des Beispiels 1 behandelt werden, werden in ein
Bad aus geschmolzenen Salzen eingetaucht, wobei die gewichtsmässige
Zusammensetzung des Bades wie folgt ist: 2 % AgNCU, 41 °h NaNO5 und 57 $>
KNO3.
Die Badtemperatür beträgt 3000C, während das Eintauchen 30 Minuten
dauert.
Anschliessend werden diese Folien einer Wärmebehandlung bei 55O0C während einer Zeitspanne von 1 Stunde unterzogen.
Das Glas wird anschliessend abgekühlt und gewaschen. Die auf diese Weise erhaltene Färbung ist gelb. Vor der Wärmebehandlung
ist das Glas noch farblos.
Es wird eine Behandlung durchgeführt, die mit der beschriebenen identisch ist, wobei jedoch das Bad aus geschmolzenen Salzen
durch ein Bad ersetzt wird, das aus 10 % AgNO, und 90 % NaNO,
besteht.
In diesem Falle ist die erhaltene Färbung nach der Wärmebehandlung
intensiv gelb.
30381 5/08U
Glasfolien, die mit den gemäss Beispiel 1 beschriebenen Folien identisch sind, werden in ein Bad aus geschmolzenen Sulfaten
eingetaucht, dessen gewich.tsmässige Zusammensetzung wie folgt ist: 10,5 % GuSO., 32,2 # Na2SO., 47*6 f ZnSO. und 9,7 %
K2SO4.
lach einer 20 Minuten dauernden Behandlung in diesem Bad, das
auf einerTemperatur von 55O°C gehalten wird, hat das Glas eine
sehr geringe grünliche Tönung angenommen.
Anschliessend werden die Folien einer Wärmebehandlung unter einer Wässerstoffatmosphäre bei einer Temperatur von 65O°C während
einer Zeitspanne von 10 Minuten unterzogen. Dabei beobachtet man eine Veränderung der Färbung, die in Rosa übergeht.
In einer ersten Stufe werden Proben aus a) üblichem Glas, dessen Zusammensetzung dem gemäss Beispiel 1 beschriebenen Glas
ähnlich ist, b) einem Glas, das aus 80 # SiO2, 2 i° Al2O5, 13 $
B2°3' ^'** ^ ^a2° und 1 $ K2° ^e 8^6*1* UT1<3· ei^e geringe Menge
Eisenoxyd enthält, und c) aus einem grün gefärbten "Athermane-Glas",
das gegenüber einem üblichen Glas eine erhöhte Menge an Eisenoxyd enthält, in ein NaNO-z-Bad eingetaucht, das 0,15
Gewichts-^ AgNO* enthält und auf einer Temperatur von 35O°C
gehalten wird. Das Eintauchen erfolgt während einer Zeitspanne von 2 Stunden.
Nach einem Reinigen der Proben werden diese auf eine Temperatur
von 6000C in einer Form gebracht, die dazu bestimmt ist,
ihnen eine zylindrische Form zu verleihen.
Nach diesen Behandlungen stellt man fest, dass das übliche Glas
309815/0814
und das Borsilikatglas, die vor dem Erhitzen auf 60OO farblos
waren, eine gelbe Tönung aufweisen und eine Lichtdurchlässigkeit von etwa 70 % besitzen, während das Athermane-Glas,
das seine grüne Tönung nach seinem Durchgang durch das Bad aus geschmolzenen Salzen beibehalten hat, eine stark braune
Farbe angenommen hat und eine stärkere Absorption als das gewöhnliche
Glas besitzt (Lichtdurchlässigkeit in der Grössenordnung von 20 $).
Ein Glasband mit einer Dicke von 3 mm wird nach dem "Float-Verfahren"
hergestellt.
Ein derartiges Band enthält, nachdem seine Oberfläche in Kontakt mit einem Bad aus geschmolzenem Zinn gebracht worden ist,
in der Oberfläche reduzierend wirkende Zinnionen.
Während dieses Band den Tunnelkühlofen durchquert, wird ein Aerosol aus einer Mischung aus geschmolzenen Salzen mit einer
Temperatur von 4000C auf die untere Oberfläche des Glases aufgesprüht.
Die Mischung setzt sich gewichtsmässig wie folgt zusammen:
42 % NaNO5, 58 $>
KNO5, 0,2 i» AgNO,. Diese Mischung
bleibt in Kontakt mit dem Glas während einer Zeitspanne von mehreren Sekunden.
Nach dem Abkühlen wird das Glas, das noch farblos ist, zu Folien zerschnitten, die während einer Zeitspanne von 15 Minuten einer
Wärmebehandlung bei 55O°C unterzogen werden.
Die Fläche der Folien, die in Kontakt mit dem Zinnbad gekommen ist, besitzt eine hellgelbe Färbung.
309815/08U
Glasfolien, die sich gewichtsmässig aus 71 $> SiO2, 1 % Al2O
14 io Na?0, 9 $>
CaO, 4 i> MgO sowie geringen Mengen an SO,, und K2O zusammensetzen, werden nach dem "Floatglas-Verfahren"
hergestellt.
Diese Folien werden während einer Zeitspanne von 5 Minuten in
eine Mischung aus geschmolzenen Salzen, die auf einer Temperatur von 3000C gehalten wird, eingetaucht.
Die Mischung setzt sich wie folgt zusammen: 58 % KNO, und 42 $>
NaNO,, wobei 0,2 Gewichts-^ AgNO, zugesetzt worden sind. Nach
einem Abkühlen und Waschen werden die Folien, die immer noch farblos sind, den folgenden Wärmebehandlungen unterzogen:
5000C während einer Zeitspanne von 2 Stunden
55O°C während einer Zeitspanne von 15 Minuten 6000C während einer Zeitspanne von 20 Sekunden
Die erhaltene Färbung ist intensiv gelb und auf die Oberfläohelokalisiert,
die in Kontakt mit dem Bad aus geschmolzenem Zinn gewesen ist.
Die gleichen Verfahrensweisen werden unter Verwendung der glei
chen Glasfolien wiederholt, wobei jedoch während der ersten * Stufe die Salzmischung durch eine ähnliche Mischung ersetzt
wird, die jedoch nur 0,01 Gewichts-^ AgNO, enthält.
Glasfolien, die mit den gemäss Beispiel 1 eingesetzten Folien
identisch sind, werden während einer Zeitspanne von 1 Stunde in eine geschmolzene Salzmischung eingetaucht, die auf einer
Temperatur von 3000C gehalten wird und sich aus NaNO, und
0,2 Gewichts-^ AgNO, zusammensetzt.
3098 1 5/0 8H
Nach einem Abkühlen und Waschen werden die Folien, die farblos sind, einer Wärmebehandlung während einer Zeitspanne von 2 Stunden
bei 56O°C unterzogen. Es wird langsam abgekühlt. Die Folien
sind gelb gefärbt.
Anschliessend wird eine neue Wärmebehandlung durch Eintauchen der Folien in ein KNO,-Bad mit einer Temperatur von 4200C während
einer Zeitspanne von 8 Stunden durchgeführt.
Nach dem Abkühlen und Waschen hat sich die Färbung des Glases nicht verändert, die Folien haben jedoch eine mechanische Verstärkung
durch Diffusion von K+-Ionen erfahren. Die Verstärkung
ist auf beiden Seiten der Folie gleich. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Reissen durch Biegen, ausgedrückt als maximale
Spannung, die an der Folienfläche, welche einem Zug unterzogen wird, angreift, liegt in der Grössenordnung von
100 kg/mm2.
Glasfolien, die mit den gemäss Beispiel 1 eingesetzten Folien
identisch sind, werden in ein Bad aus geschmolzenen Salzen eingetaucht, das aus 58 Gewichts-% KNO^ und 42 Gewichts-% NaNO^
besteht, wobei diesem Bad 0,5 Gewichts-% AgNO, zugesetzt worden
sind.
Das Bad wird bei einer Temperatur von 33O°C gehalten. Das Eintauchen
erfolgt während einer Zeitspanne von 1 Stunde.
Nach einem Herausnehmen der Glasfolien aus diesem ersten Bad werden die Folien, die im wesentlichen farblos sind, in ein
zweites Bad aus geschmolzenen Salzen eingetaucht, das sich aus 58 % NaCl, 40 % NaNO, und 2 % LiNO, zusammensetzt und auf einer
Temperatur von 5800C gehalten wird.
309815/08U
Das Eintauchen erfolgt während einer Zeitspanne von 2 Stunden.
Die Pollen werden anschliessend abgekühlt und gespült.
Ha+-Ionen des Glases werden durch Li+-Ionen des geschmolzenen
Salzes ausgetauscht, wodurch den Oberflächenschichten des Glases ein Wärmeausdehnungskoeffizient verliehen wird, der besser
ist als derjenige des Restes des Glases, so dass nach dem Abkühlen die Oberflächenschichten des Glases unter Kompression
stehen. '
Man stellt fest, dass das Glas während des zwa iten Eintauchens
eine gelbe Färbung angenommen hat, wobei seine Widerstandsfähigkeit gegenüber einem Reissen durch Biegen zugenommen hat
(sie entspricht einer maximalen Spannung an der Fläche der Folie, die einem Zug ausgesetzt wird, in der GrössenOrdnung
von 97 kg/mm ).
30981.5/0814
Claims (16)
1. Verfahren zum Färben oder zum Modifizieren der Färbung eines
Glaskörpers, der reduzierend wirkende Ionen enthält, durch Eindiffundieren einer Substanz in die Oberflächenechichten des
Glaskörpers aus einem Kontaktmedium, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium ein Gemisch aus Metallsalzen aufweist, das
nicht mehr als 50 Gewichts-^ eines Salzes enthält, welches reduzierbare
Metallionen liefert, die durch die reduzierend wirkenden Ionen in einer solchen Weise reduziert werden können,
dass der Körper gefärbt wird oder seine Färbung modifiziert wird, wobei nach dem Eindiffundieren der reduzierbaren Metallionen
in den Körper aus dem Medium die fertige Färbung dadurch erzielt wird, dass der Körper auf eine Temperatur erhitzt wird,
die oberhalb der unteren Entspannungstemperatur (strain point)
des Glases liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Medium wenigstens 10 Gewichts-^ eines oder mehrerer
Salze enthält, welche die reduzierbaren Metallionen liefern, wobei diese Ionen vollständig oder zum Teil aus Silberionen bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium wenigstens 3 Gewichts-% eines oder mehrerer Salze enthält,
welche die reduzierbaren Metallionen liefern, wobei diese Ionen aus Silberionen bestehen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium wenigstens 0,5 Gewichts-% eines oder mehrerer Salze enthält,
welche die reduzierbaren Metallionen liefern, wobei diese Ionen aus Silberionen bestehen.
309815/08U
— £j —
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die reduzierbaren Metallionen ganz oder teilweise aus Kupferionen
bestehen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Medium in geschmolzenem
Zustand vorliegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Medium eines oder mehrere
Zinksalze enthält.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das verwendete Medium eines oder mehrere Salze enthält, welche die reduzierbaren Metallionen liefert,
wobei die Salze aus Nitraten, Chloriden oder Sulfaten bestehen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Salze, welche die reduzierbaren
Metallionen liefert bzw. liefern, aus einem oder mehreren Silbersalzen bestehen, wobei die Diffusion der reduzierbaren
Metallionen in den Körper dann erfolgt, wenn der Körper sich auf einer Temperatur unterhalb 35O°G befindet.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper ein solcher Körper ist, der aus
einem gezogenen Natronkalk-Flachglas besteht oder ausgehend von einem derartigen Glas hergestellt worden ist, wobei der Körper auf
eine Temperatur von wenigstens 5000C nach der Diffusion der
reduzierbaren Metallionen in den Körper erhitzt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Erhitzen des Körpers, welches die
fertige Färbung erzeugt, der Körper zur Erzeugung von oberflächlichen
Kompressionsspannungen schnell abgekühlt wird.
30981S/08
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 "bis 10, dadurch, gekennzeichnet,
dass während des Erhitzens des Körpers, während welchem sich der Körper auf einer Temperatur oberhalb der unteren
Entspannungstemperatur (strain point) des Glases befindet, wobei sich dieses Erhitzen an die Diffusion der reduzierbaren
Metallionen in den Körper anschliesst, Ionen, beispielsweise Lithiumionen, die den Oberflächenschichten des Körpers einen
besseren Wärmeausdehnungskoeffizienten verleihen, in die Oberflächenschichten im Austausch gegen andere Ionen in einer solchen
Weise eindiffundiert werden, dass oberflächliche Kompressionsspannungen
beim anschliessenden Abkühlen des Körpers induziert werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Körper während der Zeitspanne, während welcher die Temperatur sich oberhalb der unteren Entspannungstemperatur (strain point) des Glases befindet, gebogen wird.
14. Glaskörper, dadurch gekennzeichnet, dass er nach einem Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche gefärbt
worden ist oder hinsichtlich seiner Färbung unter Anwendung eines derartigen Verfahrens modifiziert worden ist.
15. Verwendung einer unter Anwendung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13 auf wenigstens einer Seite gefärbten
Folie oder hinsichtlich der Färbung modifizierten Folie zur Herstellung einer Windschutzscheibe, gegebenenfalls
zusammen mit einer oder mehreren anderen Glas- oder Kunststoff-Folien.
16. Ausführungsform nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Glasfolien mit einer vorgeformten Zwischenfolie, beispielsweise aus Polyvinylbutyral, zu einer Windschutzscheibe
zusammengesetzt sind, wobei wenigstens eine der Glasfolien unter
Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens gefärbt oder hinsichtlich
ihrer Färbung modifiziert worden ist.
309815/08U
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