DE2211317A1 - Mindestens teilweise kristalliner Glaskeramikgegenstand und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Mindestens teilweise kristalliner Glaskeramikgegenstand und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
dr. ing. H. NEGENDANK · dipping. II. HAUCK · dipl.-phys. W. SCHMITZ
Dipl.-Ing. B. Graalfs Hamburg-München Dipl.-Ing. W. Wehnert
TE I.. 36 74 28 U N Il :i β 4 1 13
Owens-Illinois, Inc. München ,» ■ hourtbi....
Toledo, Ohio 43601 /USA "l""8MM
Hamburg, 3. März 1972
Mindestens teilweise kristalliner Glaskeramikgegenstand und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindlang ist auf chemisch gehärtetes Glas und Verfahren
zu seiner Herstellung gerichtet, genauer gesagt auf Glaskeramiken von außerordentlich geringer Wärmeausdehnung,
die chemisch gehärtet sind, so daß ein Glaskeramikkörper hoher Festigkeit und hohen Abriebwiderstands erhalten wird.
Es ist seit einiger Zeit bekannt, daß wenn ein Alkalimetallion dazu veranlaßt wird, ein kleineres Alkalimetallion in der Oberfläche
einer Glasstruktur bei einer Temperatur unter der unteren Kühltemperatur derselben zu ersetzen, so daß die
Relaxation der Spannungen während des Austausches im Glas nicht aufgehoben werden kann , eine Druckspannungsschicht
in der Glasoberfläche entsteht, wodurch das Glas gehärtet und die Festigkeit erhöht wird. Ein derartiger Mechanismus zum
Festigen oder Stärken des Glases ist in einem Artikel von
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Kistler "Stresses in Glass Produced by Non-Uniform Exchange of Monovalent Ions" erschienen in JOURNAL OF
THE AMERICAN CERAMIC SOCIETY, Vol. 45, No. 2, S.59-68, 1962, beschrieben. Diesem Artikel ist zu entnehmen, daß
in Qäsern, die relativ kleine Mengen Alkalimetallionen enthalten, diese gegen relativ große Alkalimetallionen
ausgetauscht werden können, indem die Gläser einem Salz bei erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden. Wenn dies
bei einer Temperatur unter der Kühltemperatur des Glases vorgenommen wird, ist das Glas nicht in der Lage,
die Oberflächendruckspannung, die durch ein größeres Ion, das an die Stelle eines kleineren getreten ist,
aufzuheben, wodurch eine verstärkende Druckspannungsschicht in der Oberfläche des Glases entsteht.
Ein ähnlicher Vorschlag ist in der US-PS 3 218 220 gemacht. Danach wird ein elektrisches Feld angewandt, um
das größere Alkalimetallion zum Austausch mit einem kleineren Alkalimetallion in der Glasoberfläche zu
zwingen. Die Patentschrift lehrt, daß der Ionenaustausch, wenn er bei einer Temperatur unter der unteren
Kühltemperatur des Glases ausgeführt wird, in einer Tiefe
sein sollte, die unter dem tiefsten Riß in dem Gegenstand liegt, wodurch das Glas zu hoher Festigkeit chemisch
gehärtet wird.
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Nach der duckschriftlichen Veröffentlichung des Grundsätzlichen des chemischen Härtens durch Ionenaustausch kamen
viele Modifikationen, Verbesserungen und Abänderungen heraus. So ist z.B. in der US-PS 3 4Q6 279 ("Chemical
Strengthening of Glass Ceram±s in the System Li2O-Al2O^-
SiO2" und JORNAL OF THE AMERICAN CERAMIC SOCIETY, VoI 50,
No. 3, S. 133-137, 1967, die Anwendung der Ionenaustauschmethode
zur Verfestigung von Glaskeramiken verschiedener Typen, insbesondere von Glaskeramiken (d.h. kristallinen
Keramiken) offenbart, wobei die überwiegende kristalline Phase beta-Spodumen ist.
In der US-PS 3 406 279 ist z. B. offenbart, daß ein verfestigter
Herdaufsatz durch Kristallisieren eines geformten Glasgegenstandes, bestehend aus, in Gew.-%, 70,7% SiO2,
4,8% TiO2, 2,6% Li2O, 18,1% Al2O3, 1% ZnO und 2,80% MgO
durch eine Hitzebehandlung mit bestimmtem Zeit-Temperatur-Verhältnis derart, daß die überwiegende kristalline Phase,
die in der Glaskeramik gebildet wird, eine kristalline Phase von beta-Spodumen ist, hergestellt werden kann. Nachdem das
Glas kristallisiert ist, wird es in einem Bad behandelt, das aus einem eutektischen Gemisch von etwa 52 % KCL und 48%
K2SO^ bei einer Temperatur von etwa 7500C ausreichend lange
erhitzt wird, um die Lithiumionen in der Glaskeramik gegen Kaliumionen aus dem Salzbad auszutauschen. Es ist festge-
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stellt, daß dieser Austausch stattfindet, ohne den geometrischen Verlauf des beta-Spodumenkristalls in der Platte
wesentlich zu verändern. Es wird ferner angegeben, daß dietse
chemische Änderung der kristallinen Zusammensetzung ohne entsprechende körperliche Änderung in ihrer Geometrie zur
Entwicklung von Druckspannungen in der modifizierten Oberflächen schicht des Herdaufsatzes mit der folgerichtigen
Erhöhung in der mechanischen Festigkeit des Aufsatzes führt. Ferner kann durch Ausbildung dieser Spannungen in unmaskiap*
ten ausgewählten Teilen die gewünschte Druckspannung auch zur Bildung einer Biegung in dem Herdaufsatz in vorbestimmtem
Ausmaß führen. Die US-PS 3 157 522, von welcher die Glaszusammensetzung in der US-PS 3 406 279 abgeleitet ist, offenbart,
daß die kristallisierte Glaskeramik nach Bildung und späterem Ionsnaustausch zu einem verfestigten Herdaufsatz
führt, die einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von 6,9 χ 10""'
/0C hat.
Eine deutliche und wichtige Verbesserung der oben beschriebenen Ionenaustauschtechnik ist in der US-PS 3 423 513 offenbart;
danach wird ein beta-Spodumen oder beta-Spodumen-artiger
kristalliner Keramikgegerudand aus einer besonderen Type
kristallisierbaren Glases hergestellt, welcher, wenn Ionenaustausch unter der Temperatur, bei welcher Spannung in merk-
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lichem Umfange aufgehoben wird, stattfindet, zu einem Gegenstand
hoher Festigkeit und Abriebwiderstand führt. Außerdem
haben die erhaltenen Gegenstände im allgemeinen einen Wärme-
—7 ausdehnungskoeffizienten unter 20 χ 10 /oC und durchweg einen
von etwa 15 x 10 "*V°C (25 bis 300°C). Die Glaszusammensetzungen,
aus denen diese Glaskeramiken im allgemeinen geformt werden, bestehen in Gew.-% aus: 68-72% SiO2, 16-1896 Al2O3, 3-4% Li2O,
3-5% MgO, 1-2% ZrO2, 1,2-2,4% TiO2, und 0,8 bis 2% ?2°5'
Während die Gegenstände, die nach dieser Patentschrift hergestellt sind, eine deutliche und wichtige Verbesserung darstellen,
weisen sie doch einen relativ hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, und, wie die in der Patentschrift gebrachten
Werte zeigen, erfahren sie einen deutlichen Verlust durch Abrieb, trotz der Tatsache, daß danach eine hohe Festigkeit
aufrechterhalten bleibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Produkt aus einem thermisch kristallisierbaren Glas zu schaffen, welches,
wenn Ionenaustausch nach der oben beschriebenen Technik vorgenommen ist, zu einem verfestigten thermisch kristallisierbaren
Glasprodukt mit extrem niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten führt und welches nur geringen oder keinen Festigkeitsverlust durch Abrieb erfährt. .
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen mindestens teilweise kristallinen Glaskeramikgegenstand mit einer Druckspannungsschicht
in der Oberfläche, dessen Herstellung gekennzeichnet ist durch
a) Formen eines Gegenstandes aus einem thermisch kristallisierbaren
Glas nachstehender Zusammensetzung
SiO2 Al2O,
Li2O TiO2 ZrO2
Nap
K2O Molverhäl1nJU.203/R20
Gew,- | % |
67 - | 75 |
16,5 | - 22,5 |
3,8 - | &> |
0,6 - | 2,0 |
1,4 - | 1,8 |
0,38 | - 0,62 |
0,1 - | 0,25 |
1 - 1 | ,35 |
b) Hitzebehandeln des Gegenstandes unter Kristallisationsbedingungen zur Bildung eines Glaskeramikproduktes, welches
eine Vielzahl von in situ gebildeten Kristallen, " die gleichmäßig durch den Gegenstand verteilt sind,
enthält, wobei die primäre Phase beta-Spodumen oder beta-Spodumen-artige Kristalle sind und der Gegenstand
einen durchschnittlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
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von weniger als - 2 χ 10~^/°C (Q bis 300 0C) aufweist,
und
c) inniges Inkontaktbringen der Oberfläche des Glaskeramikgegenstandes
mit einem geschmolzenen Salz, das ein Metallion enthält, welches gegen Lithiumionen in der
Glaskeramik austauschbar ist, wobei der Kontakt zwischen dem Salz und der Oberfläche der Glaskeramik auf
einer erhöhten Temperatur gehalten wird, die unter der Temperatur liegt, bei welcher Spannung in merkbarem
Umfange aufgehoben wird, und für eine Zeit, die ausreicht, eine Druckspannungsschicht in der Oberfläche
des Glaskeramikgegenstandes zu erzeugen.
Die thermisch kristallisierbaren Glaszusammensetzungen, die vorstehendäLs für die Erfindung geeignet beschrieben sind,
können mit den bekannten Glassatzbestandteilen zusammengestellt und unter Anwendung der Standard-Schmelztechniken
erschmolzen werden. Um zu den Resultaten, die durch die Erfindung
erreicht werden, zu kommen, müssen die Zusammensetzungsbereiche eingehalten werden, da ein stärkeres Abweichen von
den Bereichen zu einem Verlust an den oben angegebenen Wärmeausdehnungabarakteristiken
und/oder dem Abriebwiderstand führt.
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Ein besonders bevorzugtes thermisch kristallisierbares Glas innerhalb des oben angegebenen Bereiches ist ein
Glas, das, in Gew.-Jtf, im wesentlichen besteht aus:
70% SiO2, 2090 Al2O3, 5,5% Li2O, 2,5-4% ZrO^TiO2,
wobei diese Oxide mindestens 93 Gew.-% des Glases ausmachen. Andere verträgliche Oxide können eingesetzt werden,
z.B. Alkalimetalloxide, wie Na2O, K2O und dergleichen,
und Läuterungsmittel oder Verunreinigungen wie As2O, und Sb2O,. Vena. Läuterungsmittel eingesetzt werden,
dann liegen sie im allgemeinen in einer Menge von etwa 0,25 bis 0,35 Gew.-%,vorzugsweise von 0,3 Gew.-%
vor·
Die erfindungsgemäßen Glaszusammensetzungen werden, wenn sie zu einem im wesentlichen glasigen homogenen Glas geschmolzen
sind, zu der Gestalt des gewünschten Gegenstandes unter Anwendung der üblichen Techniken geformt.
Solche Gegenstände werden dann nach einem festgelegten Plan hitzebehandelt, so daß mindestens ein Teil des Glases
in einem solchen Umfang in situ kristallisiert, daß die primäre Phase der gebildeten Kristalle beta-Spodumen
oder beta-Spodumen-artige Kristalle sind,
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Für jedes Glas innerhalb dieser Behandlung gibt es eine bestimmte optimale Hitzebehandlung, mit welcher sich die
in situ-Kristallisation wirtschaftlich auf den höchsten
Grad bringen laßt. Allgemein gesagt, besteht solch eine
Hitzebehandlung im Erhitzen des Glasgegenstandes durch einen Kernbildungsbereich, mit oder ohne Haltzeit innerhalb
dieses Bereiches, danach Erhitzen des Gegenstandes auf eine Kristallisationstemperatur, worauf eine Endbearbeitungstemperatur
-folgt.
Es ist gefunden worden, worauf weiter oben schon hingewiesen
wurde, daß die Endbearbeitungstemperaturen für Gläser nach dieser Erfindung im allgemeinen zwischen
927 und 12040C, meist zwischen 982 und 12040C liegen,.
Die Kristallisationsmethode, die gewöhnlich für. die Zwecke dieser Erfindung angewendet wird, umfaßt so das
Erhitzen des geformten Gegenstandes auf die vorbestimate Kernbildungstemperatur oder auf den Kernbildungsbereichs,
gewöhnlich mindestens 5 Minuten, vorzugsweise mindestens 15 Minuten, und danach Erhöhen der Temperatur, gewöhnlich
langsam, z.B» 2 bis 20°C/Minute, mit oder ohne Haltezeiten, zur Bildung einer vorläufigen kristallinen Phase oder
eines Netzwerkes, um ein Ablaufen des Gegenstandes zu irer«
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hüten, auf die Endbearbeitungstemperatur. Die Zeit der Kernbildungs-Hitzebehandlung hat keine obere Grenze, sie
wird nur von wirtschaftlichen Erwgungen bestimmt, so daß die Zeit auf nicht mehr als 5 oder 6 Stunden und für gewöhnlich
auf eine Stunde beschränkt wird. Die Endbearbeitungs-Hitzebehandlungsstufe
wird im allgemeinen zwischen 927 und 12040C solange ausgeführt, daß eine ausreichende
Kristallisation erhalten wird, so daß die resultierende Glaskeramik einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
unter etwa ±2 χ 10"7/°C (0 bis 300 0C) hat und eine überwiegende
kristalline Phase aus bet^a-Spodumen oder betjia-Spodumen-artigen
Kristallen, bestimmt mittels Röntgenstrahlenanalyse. Im allgemeinen werden Zeiten von mindestens
15 Minuten bei der Endfaaarbeitungstemperatur angewandt, manchmal etwa 5 Stunden, um solche Eigenschaften
beim Endprodukt sicherzustellen. Pur gewöhnlich ist die Endbearbeitszeit, die angewandt wird, eine Stunde.
Wie weiter oben bereits angedeutet, kann die ganze Hitzebehandlung
durch kontinuierlich und langsam steigende Temperatur bewirkt werden, oder es können mehrere Haltezeiten
oder Plateaus in die Hitzebehandlung eingefügt sein. In jedem Fall sollte der kontinuierliche Temperaturanstieg
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oder das Einbauen von Plateaus so durchgeführt werden, daß sich genügend Kerne bilden können und, vorzugsweise, eine
kleine Menge Kristalle irgendeines Typs vor Erreichen des Kristallisationsbereiches entstehen kann, um ein Ablaufen
des Gegenstandes bei der höheren Kristallisationstemperatur zu verhindern. Nachdem die Endbearbeitungstemperatur erreicht
ist, wird der kristallisierende Gegenstand vorzugsweise in de» Temperaturbereich ausreichend lange gehalten,
um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Eine besonders bevorzugte Hitzebehandlung für die bevorzugten
Glaszusammensetzungen nach der Erfindung ist die folgende:
a) Erhitzen des Gegenstandes von Raumtaperatur auf 7300C
mit Ofengeschwindigkeit (gewöhnlich etwa 4,4 bis 5,50C/
Minute) und Halten bei dieser Temperatur etwa 5 Stunden, Dies stellt sicher, daß die Kernbildung in ausreichendem
Umfange stattfindet;
b) Erhöhen der Temperatur, wieder mit Ofengesehindigkeit,
auf etwa 8700C und Haltaa dieser Temperatur etwa eine
Stunde. Dadurch wird sichergestellt, daß sich ein äus-
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reichendes Vor-Kristallisationsnetzwerk ausbildet, was
ein Ablaufen des Gegenstandes bei höheren Temperaturen verhindert; und
c) Erhöhen der Temperatur, wieder mit Ofengeschwindigkeit, auf etwa 9800C und Halten dieser Temperatur etwa
eine Stunde. Dies stellt die Bildung von genügenden Kristallen sicher, so daß der Glaskeramikgegenstand eine primäre
Phase von beta-Spodumen oder beta-Spodumenartigen Kristallen aufweist und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von
unter ± 2 χ 10~7/°C hat, gewöhnlich unter ±1 χ 10"7/°C
(über den Bereich von 0 bis 3000C gemessen).
Selbstverständlich ist bei Einbauen von Plateaus die Erhitzungsgeschwindigkeit
nicht kritisch, da die Plateaus sicherstellen, daß ausreichend Zeit bleibt, so daß die
notwendigen Vorgänge ablaufen.
Wenn das Glaskeramikprodukt, wie oben beschrieben, erhalten ist, wird es in innigem Eontakt mit einem geschmolzenen
Salz gehalten, das ein Metallion, vorzugsweise ein Alkalimetallion oder ein farbiges Ion, wie Nickel, Kobalt oder
dergleichen enthält, wobei alle diese Ionen einen größeren
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Durchmesser aufweisen, als das Lithiumion, und zum Ionenaustausch
befähigt sind. Die Behandlungstemperatur liegt
im allgemeinen unter der Temperatur, bei welcher Spannung in merklichem Grade aufgehoben wird. Der Kontakt wird
ausreichend lange aufrechterhalten, um eine Druckspannungs schicht in der Oberfläche des Gegenstandes durch Austausch
des Metallions gegen das Lithiumion in der kriäallinen Struktur der Glaskeramik zu erzeugen.
Die Anwesenheit der Druckspannungsschicht kann festgestellt werden, indem dünne Schnitte von einem Querschnitt
des chemisch behandelten Gegenstandes gemacht werden· Diese können auf Objektträger aufgebracht und in bekannter
Weise unter Benutzung polarisierten Lichts geprüft werden. Die Zeit des Erhitzens während des Kontakts mit dem
geschmolzenen Salz liegt im allgemeinen zwischen 5 Miauten und 12 Stunden, obwohl auch lagere oder kürzere Zeiten angewandt
werden können. Vorzugsweise liegen die Zeiten zwischen einer halben Stunde und fünf Stunden, abhängig davon,
in welcher Tiefe die Druckspannungsschicht gewünscht wird. Während eine sehr dünne Druckspannungsschicht in der Größe
von einem oder sogar 10 Mikron bis zu 20 Mikron eine gewisse zusätzliche Festigkeit gibt, wenn der Gegenstand einem zu
starken Abrieb während des Gebrauchs unterworfen wird,
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sollte die Druckspannungsschicht mindestens etwa 30, vorzugsweise 40 bis 50 Mikron tief sein, um diesem Abriet) zu
widerstehen. Allgemein gesagt,werden, um die nötige Verfestigung
gemäß der Erfindung zu erhalten, Tiefen von etwa 30 bis 40 Mikron bis zu 100 bis 110 Mikron angewandt. Da
der Ionenaustausch bei den Glaskeramikgegenständen dieser Erfindung schnell vor sich geht, sind diese Tiefen innerhalb
wirtschaftlich vertretbarer Zeiten erhaltbar.
Irgendeines der gebräuchlichen geschmolzenen Salze kann für die Zwecke dieser Erfindung angewendet werden. Die
Ionenaustauschtechnik kann so durchgeführt werden, wie
ohne
bei Kistler beschrieben.(d.h./elektromotorische Kräfte), oder nach der Alternativmethode unter Anwendung eines elektrischen Stroms, wie in der US-PS 3 218 220 beschrieben. Wenn Alkalimetallionen, wie Kalium, Natrium, Rubidium und Cäsium zum Austausch mit den Lithiumionen in der Glaskeramik· struktur verwendet werden, werden zur Erzielung guter Ergebnisse Kalium und Natrium bevorzugt. Ein besonders bevorzugtes Salzschmelzebad für die Zwecke dieser Erfindung ist geschmolzenes Natriumnitrat.
bei Kistler beschrieben.(d.h./elektromotorische Kräfte), oder nach der Alternativmethode unter Anwendung eines elektrischen Stroms, wie in der US-PS 3 218 220 beschrieben. Wenn Alkalimetallionen, wie Kalium, Natrium, Rubidium und Cäsium zum Austausch mit den Lithiumionen in der Glaskeramik· struktur verwendet werden, werden zur Erzielung guter Ergebnisse Kalium und Natrium bevorzugt. Ein besonders bevorzugtes Salzschmelzebad für die Zwecke dieser Erfindung ist geschmolzenes Natriumnitrat.
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Selbstverständlich ist diese Erfindung nicht auf eine einzige Ionenau&auschstufe beschränkt, sondern es können
mehrere Ionenaustausche vorgenommen werden, um ein erwünschtes Ergebnis zu erhalten. Z.B. kann zuerst das
Natrium das Lithium ersetzen, und dann kann Kalium oder ein anderes Ion, das größer ist als das Natriumion, dieses
ersetzen.
Wie durch die Beispiele veranschaulicht, die gebracht werden, besitzen die Glaskeramiken, die
den oben angegebenen Techniken gehärtet worden sind, nicht nur ausgezeichnete Festigkeit, sondern, ganz überraschend
und unerwartet, weisen sie nur geringe oder gar keine Abnahme der Festigkeit nach erheblichem Abrieb mit
den üblichen Methoden auf.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung noch besser veranschaulichen, stellen aber keine Begresung dar:
Bildung eines Glaskeramikgegenstandes Aus den folgenden Bestandteilen wurde ein Glassatz zusammengestellt
und vermischt:
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2211317 | Gew.-Teile | |
Rohmaterial | 3281.479 | |
pulverförmiger Flintstein | 1016.097 | |
Al2O3 | 11.029 | |
Pottasche | 34.965 | |
Natrium antimorefc | 587.835 | |
Li2CO3 | 90.909 | |
TiO2 | 38.126 | |
Natriumnitrat | 335.571 | |
Glasfritte |
Die Zusammensetzung des Frittenglases ist in Gew.-% etwa
SiO2 64,8, Li2O 11,2 und ZrO3 23,8.
Der vorstehend aufgeführte Glassatz stellt die folgende Glaszusammensetzung, auf Oxidbasis, dart
SiO | 2 |
Al2 | °3 |
Li2 | 0 |
TiO | CNJ |
ZrO | 2 |
Na2 | 0 |
K2O | |
Sb2 | °3 |
69,85 20,2 5,5 1,.8 1,6 0,4 0,15 0,5
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Der Glassatz wurde in einem Platintiegel geschmolzen und in einem gasbeheizten Ofen 48 Stunden bei 1593°C gehalten. Das
resultierende Glas wurde nach den üblichen Techniken zu einer Vielzahl zylindrischer Rohre und Stäbe gezogen, um diese
später zu kristallisieren und zu prüfen. Der Stab hatte eine Größe von etwa 4,572 bis 5,08 mm (0,18 bis 0,20 inch).
Er wurde vor der Hitzebehandlung in Stücke einer Länge von 12,7 cm geschnitten. Die Rohre hatten einen Außendurchmesser
von etwa 12,7 bis 15,24 mm (0,5 bis 0,6inch) und eine Wanddicke von etwa 1,52 bis 2,03 mm (0,06 bis 0,08 inch) und wurden
in Stücke von etwa 7,62 bis 10,16 cm geschnitten·
Die so geformten Glasgegenstände hatten einen WärmeausdehnungskoaTfizienten
von etwa 46,9 χ 10"'/0C (0-30O0C) und wurden der
folgenden Hitzebehandlung unterworfen:
732°C | - 5 | Stunden |
8710C | - 1 | Stunde |
982°C | - 1 | Stunde. |
Der Gegenstand hatte anfangs Raumtemperatur, die Erhitzungsgeschwindigkeit betrug etwa 4,4 bis 5,50C. Nachdem die Hitzebehandlung
beendet war, ließ man sich den Gegenstand auf Raumtemperatur abkühlen.
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Die erhaltenen Glasgegenstände hatten eineiWärmeausdänungskoeffizienten
von -0,6 χ 10~7/°C (0-3000C).
Beispiel 2
Chemisches Härten
Die Stangen und Rohre, die nach Beispiel 1 erhalten wurden, wurden in einem Natriumnitrat-Schmelzebad von 3990C vier Stunden
behandelt. Die Gegenstände wurde-n dann herausgenommen und von Salzrückständen gereinigt. Nach dem Reinigen wurden
von jedem (Rohr und Stab)dünne Querschnitte hergestellt und Tiefe und Retardation gemessen. Außerdem wurden die Biegefestigkeiten
ohne Abrieb und nach Abrieb mit einem Sandpapier (320 grit paper), während der Stab in einer Klemme rotiert
wurde, ebenfalls bestimmt, und der sich aus 5 Testen ergebende Durchschnittswert ist in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
Der Abriebtest wurde in der Weise durchgeführt, daß Sandpapierstreifen
einer Größe von etwa 3,81 bis 5,08 cm Breite zwischen den Fingern gehalten und über den sich drehenden
Stab von oben nach unten bewegt wurden. Neue Sandpapierflachen
wurden benutzt, um den rotierenden Stab durch Darüber-Bewegen von unten nach oben abzureiben. Der Durchschnittswert
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von fünf Versuchen ist in.der folgenden Tabelle 1 angegeben·
Die Biegefestigkeit wurde nur an den Stangen bestimmt. Es wurde der Bruchmodul an einer üblichen Biegeprüfvorrichtung
und in üblicher Weise mittels der Vier-Punkte-Belastung bestimmt, bei welcher eine bestimmte Last
durch zwei Messerkanten im Abstand von 12,7 mm aufgebracht wird, wie in der US-PS 3 473 906 beschrieben.
Rohr Stab Tiefe des Ionenaustausches 105 63
Bruchmodul (kg/cm .10"^), ohne Abrieb 5,6
Standard DEV. 1,54
Bruchmodul (kg/cm2.10"·5) nach Abrieb 5,74
Standard DEV. 2,10
Wie aus den vorstehenden Werten zu ersehen, haben die Glaskeramikgegenstande nach der Erfindung, für sich allein
gesehen oder im Vergleich zu bekannten, extrem niedrige Ausdehnungskoeffizienten,
sind sehr stark und außerordentlich gut abriebbeständig.
Es wurde eine Reihe von chemisch gehärteten, hochfesten
Glaskeramikgegenständen niedriger Wärmeausdehnung hergestellt und wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben, getestet.
Jeder der Glaskeramikgegenstande hatte einen durchschnitt-
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lichen Wärmeausdehnungskoeffizienten nicht kleiner als -2 χ 10 und nicht größer als +2 χ 10"'/0C (gemessen
von 0 - 3000C). In der nun folgenden Tabelle sind die kristallisierbaren Glaszusammensetzungen, von.denen ausgegangen
ist, in Gew.-96 angegeben; darunter sind die
Hitzebehandlungen für die Kernbildung, die Kristallisation
und die Endbearbeitung aufgeführt·
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2Q9842/1Q26
2 | 3 | T a | 4 | - 21 - | e 2 | 7 | • | 732 | |
bell | 6 | 871 | |||||||
Zusammensetziong Nr. | 74,0 | 74,7 | 72,7 | 5 | 67,6 | 982-1204 | |||
Bestandteile | 17,0 | 17,0 | 19,0 | 69,9 | 22,0 | ||||
SiO2 | 4,5 | 4,0 | 4,0 | 69,5 | 20,2 | 6,0 | |||
Al2O3 | 1,8 | 1,8 | 1,8 | 21,2 | 3,5 | 1,8 | |||
Li2O | 1,6 | 1,6 | 1,6 | 5,0 | 1,8 | 1,6 | |||
TiO2 | 0,6 | 0,4 | 0,4 | 1,8 | 1,6 | 0,4 | |||
ZrO2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 1,6 | 0,4 | 0,15 | |||
0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,4 | 0,15 | |||||
K2O | 1,03 | 1,17 | 1,31 | 0,2 | 0,3 | 1,03 | |||
Sb2O3 | 0,3 | 1,03 | |||||||
Molverhältnis | 732 | 760 | 732 | 1,18 | |||||
Hitzebehandlung | 871 | 871 | 871 | 732 | |||||
5 Std. bei (°c) | 1010-1204 | 996-1 | 760 | 871 | |||||
1 Std. bei (0C) | 871 | 204 1024-1204 1010-1204 954-12D4 | |||||||
1 Std. bei (0C) | |||||||||
Wie aus der vorstehnden Tabelle zu ersehen, ist die Zusammensetzung
Nr. 6 im wesentlichen die gleiche wie die thermisch kristallisierbare Glaszusammensetzung, von der in Beispiel 1
ausgegangen wurde. Jedoch kann eine andere Hitzebehandlung, als in Beispiel 1 angegeben, angewandt werden, um die Glaszusammensetzung
in einen Glaskeramikgegenstand eines durchschnittlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 0 bei 0 - 300°C
zu erhalten. Wie in der Tabelle angegeben, wurde die Glaszusammensetzung Nr. 6 zur Kernbildung 5 Stunden bei 732°C behandelt,
danach wurde die Kristallisation durch eine einstündige Hitzebehandlung bei 8710C ausgeführt. Verschiedene Muster
dieser Zusammensetzung 6 wurden dann einer Endbearbeitungstemperatur eine Stunde lang ausgesetzt, wobei dfe Temperaturen
im Bereich von 954 bis 12040C lagen. Alle erhaltenen Glaskeramikgegenstände
hatten einen durchschnittlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen -2 χ 10 und + 2 χ 10 /0C,
zwischen 0 und 3000C gemessen. Die Glaskeramikgegenstände mit
der sehr geringen Wärmeausdehnung waren chemisch gehärtet, wie in Beispiel 2 beschrieben.
Wie in der Tabelle angegeben, können die thermisch kristallisierbaren
Glaszusammensetzungen zur Kernbildung einer Hitzebehandlung im Bereich von 718 bis 774°C vier bis sechs Stunden
ausgesetzt werden, vorzugsweise fünf Stunden im Temperaturbereich von 732 bis 760°C. Die dazwischen liegende Küstalli-
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. " 23 " 221131?
sationsisehandlung wird bei 857 bis 8860C, vorzugsweise bei
8710C im allgemeinen 3/4 bis 11/4 Stunden, vorzugsweise
eine Stunde lang durchgeführt. Die Abschließende Endbearbeitungs-Hitzebehandlung
wird im allgemeinen.bei Temperaturen zwischen 954 bis 1204°C, vorzugsweise zwischen 982 und 11490C
im allgemeinen 3/4 bis 1 1/4 Stunden, vorzugsweise eine Stunde lang durchgeführt. Bei der Erfindung wird durch die
chemische Härtung eine Druckspannungsschicht auf der Oberfläche des glaskeramischen Materials gebildet. Das Ionenaustausimedium
ist vorzugsweise ein Natriumnitratsalzbad oder
ein Kaliumnitratsalzbad, obwohl andere Methoden zum Aufbringen eines Ionenaustauschmediums auf die Oberfläche des glaskeramischen
Gegenstandes ebenfalls angewendet werden können. Wie weiter vorn angegeben, sind Ionenaustauschmethoden und
Ionenaustauschmedien in den US-PS 3 218 220, 3 498 773, 3 428 513 und 3 473 906 beschrieben. Es wird bevorzugt,daß
die IonenBustauschtemperatur unter der Temperatur liegt, bei welcher Spannungen in merklichem Maße aufgehoben werden,
und daß der Ionenaustausch über einen Zeitraum ausgeführt wird, der ausreicht, die Druckspannungsschicht in dem
Glaskeramikgegenstand zu erzeugen. Die Temperatur kann aber auch über der Temperatur liegen, bei welcher im allgemeinen
Spannungen in merklichem Maße aufgehoben werden, wie aus den US-PS 3 498 773 und3473 906 zu entnehmen, wonach die Tempera-
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tür bei oder über der, bei welcher Spannungen in merklichem
Maße aufgehoben werden, für kurze Zeit, etwa 5 bis 30 Minuten, liegen kann.
Der Ionenaustausch zur Bildung einer Druckspannungsschicht auf dem Glaskeramikgegenstand kann daher vorzugsweise, wie
aus den Arbeitsbeispielen zu ersehen, in einem geschmolzenen Alkalisalzbad, wie einem Natriumnitrat·»· oder Kaliumnitrat-Bad
von 371 bis 4270C 3 bis 5 Stunden, vorzugsweise bei
399°C vier Stunden lang durchgeführt werden.
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Claims (1)
- Patentansprüche :1· Ein mindestens teilweise kristalliner abriebfester Glasgegenstand, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er erhalten wurde durcha) Formen des Gegenstandes aus einem thermisch kristallisierbaren Glas nachstehender ZusammensetzungGew.-% SiO2 67-75Al2O3 16,5 - 22,5Li2O 3,8 - 6,2Kernbildner °ZrO2 + TiO2 2,0- 3,8Na2O 0,38 - 0,62K2O 0,1 - 0,25wobei das molare Verhältnis von Al 0, zu R2O etwa 1 - 1,35 ist und R2O ein Alkalimetalloxid bedeutet,b) Hitzebehandeln des Gegenstandes unter Kristallisationsbedingungen zur Bildung eines Glaskeramikproduktes, das eine Vielzahl von in situ gebildeten Kristallen homogen durch den Gegenstand verteilt enthält, wobei die Primärphase beta-Spodumen oder beta-Spadumen-artige Kristalle sind, und wobei der Gegenstand einen durchschnittlichen Wärmeausdehnungs-- 26 -209842/1026koeffizienten von etwa ± 2 χ 10~7/°C (0 - 30O0C) hat, undc) inniges In-Kontakt-Bringen der Oberfläche des Glaskeramikgegenstandes mit einem Ionenaustausamedium, das ein Metallion enthält, welches zum Austaush gegen Lithiumionen in dem Glaskeramikgegenstand befähigt ist, wobei der Kontakt zwischen dem Medium und der Oberfläche der Glaskeramik bei erhöhter Temperatur und über eine Zeitdauer stattfindet, die ausreicht, eine Oberflächendurckspannungsschicht auf dem Glaskeramikgegenstand zu erzeugen.2· Ein mindestens teilweise kristalliner glaskeramischer Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem thermisch kristallisierbaren Glas nachstehender, in Ge«-96 angegebener Zusammensetzung erhalten worden ist: 70 SiO2, 20 Al2O,, 5,5 Li2O, 3-4 ZrO2 + TiO2,wobei diese Oxide mindestens 98 Gew.-96 der Gesamtglaszusammensetzung ausmachen, und dadurch,daß das glaskeramische Produkt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von unter i 1 χ 10*'/0C hat.3. Ein mindestens teilweise kristalliner glaskeramischer Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem thermisch kristallisierbaren Glas nachstehender, in Gew«-% angegebener Zusammensetzung erhalten worden ist:- 27 -209842/1026"27" 221131?69,9 SiO2, 20,2 Al2O3, 5,5 Li2O, 1,8 TlO2, 1,6 ZrO2, 0,4 Nap, 0,15 K2O land 0,3 3^2Ο3* 1^ da(iurcl1» da# das glaskeramische Produkt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa -0,6 χ 10~7/°C (O bis 300 0C) hat.£· Glaskeramischer Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem Ionenaustauschermedium behandelt worden ist, welches ein Allalimetallion, das zum Austausch gegen Lithiumionen in dem Glaskeramikgegenstand befähigt ist, enthält, wobei dieses Ion einen größeren Ionenradius hat als das Lithiumion.5. Glaskeramischer Gegenstand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallion Natrium ist.6. Ein mindestens teilweise kristalliner glaskeramischer Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er die Oberflächendruckspannungsschicht in einer Tiefe von etwa 1 bis 110 Mikron aufweist.7. Ein mindestens teilweise kristalliner glaskeramischer Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeihnet, daß seine Oberflächendmickspannungsschicht eine Dicke von etwa 30 bis 110 Mikron hat, und durch Abrieb mit Sand-- 28 -209842/1026- 28 - 2 ? 11 3 1 7papier (320 grit paper) 15 Hinuten lang geringen oder keinen Verlust an Festigkeit erfährt.8. Verfahren zur Herstellung des Gegenstandes nach Anspruch 1, gekennzeichnet durcha) Formen eines Gegenstandes aus einem thermisch kristalli sierbaren Glas nachstehender ZusammensetzungSiO2 67 - 75Al2O3 - 16,5 - 22,5Li2O 3,8 - 6,2KernbildnerZrO2 + TiO2 2,0 - 3,8Na2O 0,38 - 0,62K2O 0,1 - 0,25wobei das Molverhältnis von AIpO, zu RpO 1 bis 1,35 ist und R0O ein Alkalimetalloxid bedeutet,b) Hitzebehandeln des Gegenstandes unter KristalIisationßbedingungen zur Bildung eines glaskeramischen Produktes, welches eine Vielzahl von in f-iiu gebildeten Kristallen gleichmäßig durch den Gegenstand verteilt enthält, wobei die Prinrirphase beta-Spodumen oder bei >~ Spodumon-artige Kristalle sind, und der Gegenstand einenBAD ORIGINAL - ?9 -Wärmeausdehnurigfskoef f L^iantfm unter ί 2 χ 10" /0C über einen Bereich von 0 Ms 3000C hat, undc) inniges In-Koritakt-Bringen der Oberfläche des glaskeramischen Gegenstandes mit einem ionenaustauschmedium, wel-dieches ein zum Austausch gegen/tiithiumionen in dem Glaskeramikgegenstand befähigtes Metallion enthält, wobei der Kontakt zwischen :lem Medium und der Oberfläche des glaskeramischen Gegenstandes bei erhöhter Temperatur ausreichend lange vorgenommen \firdr um eine Oberflächenditckspannungsschicht in dem glaskeramischen Gegenstand zu erzeugen*9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hitzebehandlung unter Kr istallisationsbedingungen besteht aus anfänglicher Hitzebehandlung des Gegenstandes bei 718 bis 774° C vier bis sechs Stunden, einer dazwischenliegenden Kristallisationshitzebehandlimg bei einer Temperatur von 857 bis 886°C 3/4 bis 1 1/4 Stunden und einer abschließenden Bearbeitungshitzebehandlung in einem Temperaturbereich von 954 bis 12040C 3/4 bis 1 1/4 Stunden, um eine ausreichende Anzahl von Kristallen zu bilden und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten unter ±2x 10"7/°C (0 - 3000C) zu erhalten.10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die anfängliche Hitzebehandlung bei 7320C durchgeführt wird.BAD ORIGINAL - 30 -11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Glaskeramikgegenstand mit einem geschmolzenen Alkalimetallsalz bei einer Temperatur von 260 bis 5380C in Kontakt gebracht wird.12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die anfängliche Kernbildungshitzebehandlung bei einer Temperatur von §8*°C 5 Stunden lang, die dazwischen iiegende Kristallisationshitzebehandlung bei einer Temperatur von +^0C eine Stunde und die Machbehandlungshitzebehandlung bei einer Temperatur von £2? C eine Stunde lang duKhgeführt wird.!3. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als thermisch kristallisierbares Glas eines der nachstehend aufgeführten Zusammensetzung eingesetzt wird;Gew.-?6SiO2 7^*0Al2O3 17,0Li2O " 4,5TiO2 1,8ZrO2 1,6Na2O 0,6KQ 0,2Sb„O-r 0,32 3Mol-Verhältnis 1,03BAD ORIGINAL - 31 -,: L: '' ·■■- hl 1 s 0?t;- 31 - 77.11317Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als thermisch kristallisierbares Glas eines der nachstehend aufgeführten Ziisammensetzung eingesetzt wird: . „Gew.-56 SiO2 69,5Al2O3 21,2Li2O 5,0TiO2 1,8 -ZrO2 1,6Na2O 0,4K2O 0,2St2O3 0,3Hol-Verhältni s 1,18A1O/RQ ti B 4 ;■- r 1 0 ? GBAD ORIGINAL
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