Die Erfindung betrifft den im Oberbegriff des Patentanspruches
1 angegebenen Gegenstand.
In der Chloralkali-Industrie, in der Natriumhydroxid
und Chlor durch Elektrolyse von Natriumchlorid hergestellt
werden, hat das mit Ionenaustauschermembranen
durchgeführte Verfahren seit einiger Zeit große Bedeutung
erlangt, weil es in verschiedener Hinsicht, beispielsweise
auch bezüglich Umweltproblemen und wirtschaftlicher
Einsparung von Energie vorteilhafter ist
als die bekannten Quecksilber- und Diaphragma-Verfahren,
und weil es die Herstellung eines Natriumhydroxids
ermöglicht, das im wesentlichen die gleiche Qualität
hat wie das nach dem Quecksilberverfahren hergestellte
Natriumhydroxid.
Die beim Membranverfahren verwendete Kationenaustauschermembran
muß die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- 1) Die Membran muß eine hohe Stromausbeute und einen geringen
elektrischen Widerstand aufweisen. Zur Erzielung
einer hohen Stromausbeute muß die Membran ein genügend
hohes Ionenaustauschvermögen und einen niedrigen Wassergehalt
aufweisen, wodurch sich eine hohe Konzentration
von gebundenen Ionen in der Membran ergibt. Andererseits
ist zur Erzielung eines niedrigeren elektrischen Widerstandes
ein höherer Wassergehalt wesentlich vorteilhafter.
Da der Wassergehalt in Abhängigkeit von den Arten der
Ionenaustauschgruppen, dem Ionenaustauschvermögen und der
Konzentration äußerer Lösungen verschieden ist, muß
die optimale Kombination dieser Faktoren gewählt werden.
- 2) Die Membran muß gegen Chlor und Alkali bei höheren
Temperaturen über lange Zeiträume beständig sein. Eine
Kationenaustauschermembran aus einem fluorierten Polymerisat
vermag zwar im allgemeinen in der vorstehend genannten Umgebung
genügend beständig zu sein, jedoch können gewisse
Membranen in Abhängigkeit von den darin enthaltenen
Ionenaustauschgruppen ungenügende chemische Stabilität
aufweisen. Es ist demgemäß wichtig, geeignete Ionenaustauschgruppen
zu wählen.
- 3) Die Membran muß für einen langen Zeitraum unter den
verschiedensten Beanspruchungen, die in hochkonzentriertem
Alkali bei hoher Temperatur und hoher Stromdichte auftreten,
beispielsweise einer Beanspruchung durch Quellen
und Schrumpfen, einer Beanspruchung, die von starker Wanderung
von Substanzen unter Loslösung von Schichten begleitet
ist, und einer Beanspruchung durch Schwingungen
der Membran, die in Begleitung von Gasbildung auftreten
und Biegerisse verursachen, haltbar und dauerhaft sein.
Allgemein gesagt, die physikalische Festigkeit der Membran
ist unterschiedlich in Abhängigkeit von der physikalischen
Struktur der Membran, der Zusammensetzung des
Polymerisats, dem Ionenaustauschvermögen und den Arten
der Ionenaustauschgruppen. Daher ist eine optimale Wahl
dieser Faktoren notwendig.
- 4) Die Membran muß leicht herzustellen und billig
sein.
Es sind bereits mehrere fluorierte Kationenaustauschermembranen
für die Verwendung bei der Elektrolyse von
wäßrigen Alkalihalogenidlösungen bekannt geworden, beispielsweise
eine fluorierte Kationenaustauschermembran,
die nur seitenständige Sulfonsäuregruppen enthält und
durch Hydrolyse eines Tetrafluoräthylen und Perfluor-
3,6-dioxa-4-methyl-7-octensulfonylfluorid enthaltenden
Copolymerisats hergestellt wurde.
Diese bekannte fluorierte Kationenaustauschermembran
läßt jedoch als Folge des durch die Sulfonsäuregruppen
bedingten hohen Wassergehalts Hydroxylionen hindurchtreten
und aus dem Kathodenraum wandern und diffundieren.
Aus diesem Grunde ist die Stromausbeute einer solchen
Membran gering. Insbesondere ist die Stromausbeute bei
der Durchführung der Elektrolyse beispielsweise zur
Gewinnung einer hochkonzentrierten Natriumhydroxidlösung
von 20% oder mehr äußerst gering mit entsprechendem
großen wirtschaftlichen Nachteil im Vergleich zur Elektrolyse
nach dem bekannten Quecksilber-Verfahren oder
dem Diaphragma-Verfahren.
Aus der GB-PS 14 97 748 und der japanischen Offenlegungsschrift
126398/1976 sind fluorierte Kationenaustauschermembranen
bekannt, die Carbonsäuregruppen als Ionenaustauschgruppen
enthalten. In diesen Membranen kann die
Konzentration an gebundenen Ionen als Folge des niedrigeren
Wassergehalts der Carbonsäuregruppen erhöht und daher
die Stromausbeute bis auf 90% oder darüber verbessert
werden. Diese Membranen sind ferner unter den üblicherweise
angewandten Bedingungen chemisch stabil.
Ein Vergleich bei gleicher Höhe des Ionenaustauschvermögens
ergibt jedoch, daß eine Membran, die Carbonsäuregruppen
enthält, einen höheren elektrischen Widerstand
hat als eine Membran, die Sulfonsäuregruppen enthält.
Insbesondere kann bei Einsatz bei hoher Stromdichte der
Stromverbrauch in unerwünschter Weise sehr hoch sein.
Ferner neigt die Membran wahrscheinlich als Folge des niedrigeren
Wassergehalts in der gesamten Membran zum
Schrumpfen, wenn sie während eines langen Zeitraums in
hochkonzentriertem Alkali unter strengen Bedingungen eingesetzt
wird, bis sie hart und spröde wird und als Folge
hiervon sich Schichten ablösen oder Risse bilden, wodurch
die Stromausbeute in nachteiliger Weise verschlechtert
wird.
Zur Ausschaltung dieser Nachteile der Membran, die nur
Carbonsäuregruppen enthält, wird gemäß den japanischen
Offenlegungsschriften 36589/1977 und 132089/1978
und der US-PS 41 76 215 eine Kationenaustauschermembran
durch Verkleben
von Folien aus einem fluorierten Polymerisat, das Carbonsäuregruppen
oder in Carbonsäuregruppen umwandelbare
Gruppen (nachstehend als Vorstufen bezeichnet) enthält,
und einem fluorierten Polymerisat, das Sulfonsäuregruppen
oder deren Vorstufen enthält, oder durch Formung eines
Gemisches dieser Polymerisate zu einer Folie und anschließende
Hydrolyse hergestellt. Diese Polymerisate weisen jedoch
schlechte Verträglichkeit miteinander auf und sind
schwierig vollständig zu vereinigen oder zu mischen. Bei
ihrem Einsatz unter strengen Bedingungen neigt eine solche
Membran zur Loslösung von Schichten oder zu Rißbildung,
wodurch sich Betriebsstörungen ergeben. Das gemischte
Produkt ist ferner unzureichend bezüglich der vollständigen
Ausnutzung der höheren Stromausbeute der Carbonsäuregruppen
und des niedrigeren elektrischen Widerstandes
der Sulfonsäuregruppen. Es liegt in seiner Qualität
lediglich zwischen den beiden Eigenschaften.
Die vorstehend genannten japanischen Offenlegungsschriften
und die japanische Offenlegungsschrift 23192/1977 beschreiben
ferner eine Kationenaustauschermembran, die
durch ternäre Copolymerisation eines
Vinylmonomeren, das Carbonsäuregruppen oder deren Vorstufen
enthält, eines Vinylmonomeren, das Sulfonsäuregruppen
oder deren Vorstufen enthält, und eines fluorierten
Olefins mit anschließender Verarbeitung zu einer Folie und
Hydrolyse hergestellt wird. Eine solche Membran zeigt ebenfalls
lediglich mittelmäßige Eigenschaften.
Andererseits werden in der US-PS 41 51 053 und in den
japanischen Offenlegungsschriften 104583/1978, 116287/1978
und 6887/1979 Kationenaustauschermembranen beschrieben,
die durch Bildung von Carbonsäuregruppen durch chemische
Behandlung an einer Oberfläche einer Sulfonsäuregruppen
enthaltenden fluorierten Kationenaustauschermembran hergestellt
werden. Diese Membranen verhindern infolge der Anwesenheit
der Carbonsäuregruppen wirksam die Wanderung und
Diffusion von Hydroxylionen, so daß sie eine höhere Stromausbeute
aufweisen. Da ferner die Carbonsäuregruppen in
der dünnen Schicht auf der Kathodenseite und die Sulfonsäuregruppen
mit höherem Wassergehalt im restlichen Teil
der Membran vorhanden sind, ist der elektrische Widerstand
der Membran niedrig. Diese Membranen sind somit vom
Standpunkt des Stromverbrauchs ganz ausgezeichnet. Alle
diese Membranen werden andererseits zwar stabil und konstant mit guter
Leistung unter üblichen Bedingungen während einer technisch
befriedigenden Betriebsperiode verwendet, jedoch
weisen sie unter strengen Bedingungen einer weiter erhöhten
hohen Stromdichte und bei hohen Temperaturen die
Nachteile auf, daß sie wie ein Schwamm quellen oder Wasserblasen
bilden, daß sich die Carbonsäureschicht von der
Sulfonsäureschicht löst oder sich Risse in der Carbonsäureschicht
bilden, so daß die Stromausbeute verschlechtert
wird.
Es ist bisher nicht geklärt worden, wodurch solche Erscheinungen
verursacht werden. Vermutlich ist die Polymerstruktur
der Sulfonsäuregruppen oder ihre Derivate
enthaltenden fluorierten Kationenaustauschermembran einer
der Faktoren, die zu diesen Erscheinungen beitragen. Diese
Membranen werden durch chemische Behandlung eines Copolymerisats
eines fluorierten Olefins mit einem schwefelhaltigen
fluorierten Vinyläther, wie durch die nachstehende
Formel dargestellt, und Formgebung zur Sulfonsäuregruppen
enthaltenden Membran oder deren hydrolysiertem
Produkt hergestellt:
Hierin ist n′ eine ganze Zahl von 0 bis 2.
Von diesen Monomeren verursacht das Monomere, bei dem
n′ den Wert 0 hat, eine durch das folgende Reaktionsschema
(1) dargestellte Cyclisierungsreaktion in der
Vinylisierungsstufe, wie in der japanischen Auslegeschrift
2083/1972 beschrieben.
Zur Umwandlung des cyclischen Sulfons in die Verbindung
CF₂ = CFOCF₂CF₂SO₂F muß eine Anzahl von Reaktionsstufen
durchgeführt werden, so daß es sehr schwierig ist, dieses
Monomere im technischen Betrieb herzustellen. Ferner findet
diese Cyclisierung in Abhängigkeit von den Bedingungen
auch zum Zeitpunkt der Polymerisation statt, wodurch die
Eigenschaften des gebildeten Polymerisats verschlechtert
werden können.
Aus diesem Grunde wird bei der technischen Anwendung üblicherweise
das Monomere verwendet, bei dem n′ den Wert 1
hat. Ein solches Monomeres hat den Nachteil, daß das
Ionenaustauschvermögen der hergestellten Membran vom
Sulfonsäuretyp und der Membran, bei der Carbonsäuregruppen
durch chemische Behandlung auf der Oberfläche der
Membran vom Sulfonsäuretyp gebildet worden sind, nur in
begrenztem Maße erhöht werden kann, wie in den vorstehend
genannten japanischen Offenlegungsschriften beschrieben.
Ferner kann vielleicht als Folge der Anwesenheit der
seitenständigen Gruppen
keine physikalisch oder mechanisch zähe Membran
hergestellt werden, wenn nicht das Copolymerisationsverhältnis
des fluorierten Olefins zum schwefelhaltigen
fluorierten Vinyläther auf etwa 6 oder mehr erhöht wird.
Es ist ferner zu erwarten, daß ein solches Monomeres
einer der Faktoren ist, der Loslösung oder Rißbildung der
gebildeten Carbonsäureschicht verursacht, wenn, wie vorstehend
erwähnt, die Carbonsäuregruppen und Sulfonsäuregruppen
enthaltende Membran unter strengeren Bedingungen,
als sie üblicherweise angewandt werden, eingesetzt wird.
Die vorstehend genannten Nachteile werden weiter verstärkt,
wenn ein Monomeres mit höherem Molekulargewicht,
bei dem n′ den Wert 2 hat, verwendet wird.
Ein Copolymerisat eines fluorierten Vinylmonomeren, das
keine Ätherbindung enthält, z. B. Trifluorvinylsulfonylfluorid,
mit Tetrafluoräthylen, wie es in der US-PS
36 24 053 beschrieben wird, läßt sich andererseits nur
schlecht und schwierig zu einer Membran verarbeiten.
Die japanischen Offenlegungsschriften 28588/1977,
23192/1977 und 36589/1977 beschreiben fluorierte
Kationenaustauschermembranen, die hergestellt werden
aus Copolymerisaten von fluorierten Olefinen mit fluorierten
Vinylverbindungen der Formel
CF₂ = CX¹(OCF₂CFX²) a O b (CFX₃) c SO₂X⁴,
worin X¹ für F oder CF₃ steht, X² und X³ für F oder
C₁-C₁₀-Perfluoralkyl stehen, X⁴ für F, OH, OQ¹, OM und
NQ²Q³ stehen (worin Q¹ ein C₁-C₁₀-Alkylrest ist, Q²
und Q³ für H stehen oder einer dieser Reste für Q¹ steht
und M ein Alkalimetall oder quaternäres Ammonium ist),
a eine ganze Zahl von 0 bis 3, b eine ganze Zahl von 0
oder 1 und c eine ganze Zahl von 0 bis 12 ist. Diese Vorveröffentlichungen
nennen kein typisches Beispiel eines
Verfahrens zur Herstellung dieser fluorierten Vinylverbindungen
und machen keine Angaben über die Vorprodukte
oder Vorstufe dieser Verbindungen. Wie ferner die Beschreibungen
dieser japanischen Offenlegungsschriften
deutlich zeigen, werden in den Beispielen und bevorzugten
typischen Beispielen nur die Verbindungen, Copolymerisate
und daraus hergestellten Membrane genannt, die üblich
und bekannt sind und die Formel
haben, in der a die vorstehend genannte Bedeutung hat,
d. h. es handelt sich um die Gruppe von Verbindungen, in
denen c den Wert 2 hat, obwohl es dort heißt, daß Ausführungsformen
bevorzugt werden, bei denen X¹ = F,
X² = CF₃, X³ = F oder CF₃, X⁴ = F, a = 0 bis 1,
b = 1 und c = 1 bis 3.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Membrane verfügbar
zu machen, die unter strengeren Bedingungen gegenüber
den bekannten Membranen eine hohe Stromausbeute und
niedrigen elektrischen Widerstand aufweisen, eine längere
Lebensdauer haben und mit niedrigen Kosten hergestellt
werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe ist die gattungsgemäße
fluorierte Kationenaustauschermembran mit dem im kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruches wiedergegebenen
Merkmal.
Die Membranen weisen eine Carbonsäuregruppendichte von
wenigstens 20% an einer Oberfläche der Membran auf,
die definiert wird als die auf die Gesamtzahl aller in
einer Schicht im wesentlichen parallel zu den Oberflächen
der Membran vorhandenen Ionenaustauschgruppen bezogene
prozentuale Anzahl von Carbonsäuregruppen, wobei
die Carbonsäuregruppendichte von dieser Oberfläche der
Membran aus zum Innern der Membran allmählich geringer
wird.
Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zur Herstellung
dieser Kationenaustauschermembranen, dessen Merkmale
Gegenstand des kennzeichnenden Teils des Anspruches
9 sind.
In den Membranen gemäß der Erfindung kann das Zahlenverhältnis
der wiederkehrenden Einheiten
(C)/[(D) + (E)] vorzugsweise im Bereich von 3 bis 11 liegen.
Ferner sollte die Carbonsäuregruppendichte in der
Membran vorzugsweise so langsam geringer werden, daß der
als verringerter Prozentsatz der Carbonsäuregruppen pro
Dickeneinheit ausgedrückte Gradient maximal 20%/µm beträgt.
Ein besonderes Merkmal der Membran gemäß der Erfindung
liegt darin, daß sie ausgezeichnete Leistungen bei der
Elektrolyse mit hoher Stromausbeute bei niedriger Elektrolysenspannung
zeigt. Ein weiteres spezielles Merkmal der
Membran liegt in der Stabilität und Beständigkeit unter
Bedingungen, die strenger sind als die gewöhnlich angewandten
Bedingungen, wodurch die ausgezeichnete Leistung
bei der Elektrolyse über lange Zeiträume aufrechterhalten
werden kann. Die Membranen können ferner in einfacher Weise
wirtschaftlich mit niedrigen Kosten hergestellt werden.
Das ausgezeichnete Verhalten und die ausgezeichneten Eigenschaften
der Kationenaustauschermembran gemäß der Erfindung in der
Elektrolyse können der speziellen Struktur der Membran zugeschrieben
werden, die auf einer Oberfläche Carbonsäuregruppen
in einer Dichte von 20 bis 100%, vorzugsweise von 40% oder
mehr enthält, wobei eine Dichte von 60% oder mehr besonders
bevorzugt wird und die Dichte der Carbonsäuregruppen von
dieser Oberfläche zum Innern der Membran, d. h. in Richtung
der Dicke der Membran, allmählich geringer wird. Um diese
allmähliche Abnahme der Dichte der Carbonsäuregruppen von
einer Oberfläche der Membran zu ihrer Tiefe mengenmäßig
als maximalen Gradienten auszudrücken, der als die größte
Abnahme der Carbonsäuregruppendichte pro Dickeneinheit der
Membran definiert wird, ist festzustellen, daß der maximale
Gradient vorzugsweise 10% bis 1% pro µm der Dicke der
Membran betragen sollte. Bevorzugt
wird eine Struktur, bei der die Dichte der Carbonsäuregruppe
in einer Tiefe von nicht mehr als 1/2 der Gesamtdicke
der Membran von einer Oberfläche aus im wesentlichen
0% erreicht. Mit anderen Worten, die Carbonsäuregruppen
sollten vorzugsweise in der Membran örtlich in einer Hälfte
der Membran vorliegen, wobei sie mit der Annäherung an die
Oberfläche einer Seite allmählich dichter werden, während
die andere Hälfte der Membran andere Austauschgruppen,
nämlich Sulfonsäuregruppen enthält. Besonders bevorzugt
wird der Fall, in dem die Tiefe, bei der die Dichte der
Carbonsäuregruppen 0% erreicht, weniger als die Hälfte der
Gesamtdicke der Membran, nämlich ¼ oder weniger, beträgt,
wobei ¹/₆ oder weniger besonders bevorzugt wird und die
untere Grenze bei etwa 1 µm liegt.
Wird die Membran gemäß der Erfindung für die Elektrolyse
einer wäßrigen Alkalihalogenidlösung verwendet, wird sie
vorzugsweise so eingesetzt, daß ihre Oberfläche
mit höherer Dichte der Carbonsäuregruppen der Kathode zugewandt
ist. Bei einer solchen Anordnung schrumpft die mit
dem hoch konzentrierten Alkali in Berührung kommende
Oberfläche als Folge der Anwesenheit der Carbonsäuregruppen,
wodurch die Konzentration gebundener Ionen steigt. Als
Ergebnis kann das Durchdringen, die Wanderung und Diffusion
von Hydroxylionen in die Membran wirksam verhindert
werden, wodurch eine hohe Stromausbeute erzielt wird.
Die Dichte der Carbonsäuregruppen auf einer Oberfläche der
Membran kann unterschiedlich sein in Abhängigkeit von verschiedenen
Faktoren, z. B. dem Wert des Verhältnisses
(C)/[(D) + (E)], der Stromdichte, der Temperatur und der
bei der Elektrolyse angewandten Alkalikonzentration. Ihr
Optimum kann durch Regelung der Herstellungsbedingungen
eingestellt werden. Im allgemeinen wird die Dichte der
Carbonsäuregruppen mit steigendem Wert von
(C)/[(D) + (E)] geringer.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Membran gemäß
der Erfindung sind Carbonsäuregruppen in erster Linie in
einer dünnen Schicht auf einer Oberfläche vorhanden,
während im größten Teil der restlichen Membran nur
Sulfonsäuregruppen vorhanden sind. Aus diesem Grunde ist
der elektrische Widerstand für die Wanderung von Alkalimetallionen
vom Anodenraum zum Kathodenraum äußerst niedrig
im Vergleich beispielsweise zu einer Membran, die
nur Carbonsäuregruppen enthält. Durch die Anwesenheit von
Sulfonsäuregruppen ist der Wassergehalt in der Membran als
ganzes ebenfalls sehr groß im Vergleich zu einer Membran,
die nur Carbonsäuregruppen enthält, so daß die Membran
keine Verhärtung oder Versprödung als Folge ihrer Schrumpfung
aufweist, auch wenn sie unter strengen Bedingungen
in hochkonzentriertem Alkali während einer langen
Periode verwendet wird.
Ein Grund, weshalb die Kationenaustauschermembran gemäß der Erfindung
dauerhafter und stabiler als bekannte Membranen selbst unter
strengeren Bedingungen als den üblicherweise angewandten
Bedingungen verwendet werden kann, kann in der speziellen
Struktur des Polymerisats liegen, das, wie vorstehend beschrieben,
im wesentlichen aus den wiederkehrenden Einheiten
(C), (D) und (E) besteht. Um eine Membran mit hohem
Ionenaustauschvermögen sowie guter physikalischer Zähigkeit
und Festigkeit zu erhalten, sollte der Wert des
Index k vorzugsweise Null betragen, jedoch kann teilweise
auch ein Polymerisat, in dem k den Wert 1 hat, zugemischt
werden. Ferner wird vom Standpunkt der leichten Herstellung
des Monomeren, der physikalischen Eigenschaften des
gebildeten Polymerisats und des größeren veränderlichen
Bereichs der Polymereigenschaften für den Index l ein
Wert von 3 bevorzugt. Eine Membran mit einem l-Wert von
6 oder mehr ist Membranen mit l-Werten von 3 bis 5 hinsichtlich
der Leichtigkeit der technischen Herstellung
des Monomeren unterlegen; ferner ist hierbei das erzielte
Ionenaustauschvermögen ungenügend. Vom Standpunkt der Wärmebeständigkeit
und chemischen Beständigkeit wird eine Membran, in
der in der Einheit (C) L ein Fluoratom ist, besonders bevorzugt.
Dem vorstehend beschriebenen speziellen Merkmal der Polymerstruktur
liegt das spezielle Merkmal der Struktur des
für die Herstellung der Membran gemäß der Erfindung verwendeten
schwefelhaltigen fluorierten Vinyläthers der Formel
zugrunde, worin k und l die bereits genannten Bedeutungen
haben, Z für -S- oder -SO₂- steht und R ein C₁-C₁₀-Alkylrest,
ein Arylrest, Cl oder ein C₁-C₁₀-Perfluoralkylrest
ist.
Das vorstehend genannte Monomere unterscheidet sich in der
Struktur der Endgruppe oder in der Zahl der Glieder des
Ringes des in der Vinylierungsstufe als Nebenprodukt gebildeten
Produkts von dem schwefelhaltigen fluorierten
Vinyläther der Formel
in der n′ eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist, der als Ausgangsmaterial
einer bekannten Membran vom Sulfonsäuretyp
oder einer Membran vom Sulfonsäuretyp, in deren Oberflächenschicht
Carbonsäuregruppen durch chemische Behandlung
gebildet worden sind, verwendet wird, so daß es nicht möglich
ist, die vorstehend genannte Cyclisierungsreaktion in
der Vinylierungsstufe im wesentlichen ganz zu unterdrücken
oder weitgehend zu verringern. Ein Monomeres, in dem k den
Wert Null hat, kann somit leicht hergestellt werden, und
es findet auch keine Verschlechterung der Polymereigenschaften
durch Cyclisierung während der Polymerisation
statt.
Da es somit möglich ist, ein Monomeres mit einem k-Wert
von Null als hauptsächliches Ausgangsmaterial für die Herstellung
von Membranen zu verwenden, kann das gebildete
Polymerisat eine Struktur aufweisen, die im wesentlichen
keine seitenständigen Gruppen
oder diese Gruppen
nur in einer sehr geringen Menge enthält. Demzufolge kann
bei gleich hohem Ionenaustauschvermögen der Gehalt an
fluoriertem Olefin erhöht werden. Mit anderen Worten, es
ist möglich, eine physikalisch und mechanisch zähe und
feste Membran mit erhöhtem Ionenaustauschvermögen herzustellen.
Ferner kann, obwohl der Mechanismus noch nicht geklärt
worden ist, eine solche Membran ihr stabiles Verhalten
und ihre stabile Leistung unter Verhinderung der Loslösung
oder des Reißens der Carbonsäureschicht aufrechterhalten,
auch wenn sie unter strengeren Bedingungen, als
sie üblicherweise angewandt werden, eingesetzt wird.
Ein weiterer Grund dafür, daß die Membran gemäß der Erfindung
unter strengen Bedingungen beständig und stabil
bleibt, liegt im Mengenverhältnis der wiederkehrenden Einheiten
(C), (D) und (E), d. h. im bereits genannten Verhältnis
(C)/[(D) + (E)],
wobei ein Verhältnis
von 3,5 bis 6 besonders bevorzugt wird. Wenn dieses Verhältnis
kleiner ist als 1,5, unterliegt die Membran dem
Quellen während des Gebrauchs, so daß sie keine gleichbleibende
Gebrauchsfähigkeit und Leistung über eine lange
Betriebszeit aufrecht zu erhalten vermag. Wenn andererseits
das Verhältnis größer als 14 ist, unterliegt die Membran
dem Schrumpfen, wodurch der elektrische Widerstand der
Membran unzulässig hoch wird.
Das Ionenaustauschvermögen der Kationenaustauschermembran
kann durch die folgende Formel, die die Abhängigkeit von
der Struktur der wiederkehrenden Einheiten, dem Verhältnis
der wiederkehrenden Einheiten und der Dichte der
Carbonsäuregruppen ausdrückt, dargestellt werden:
Ionenaustauschvermögen = 1000/[r (81 + M L ) + d (142 + 166k + 50 m) + (1--d) (178 + 166k + 50 l)]
(Milliäquivalent/g trockenes Harz in der H-Form)
Hierin ist r = (C)/[(D) + (E)], M L das Molekulargewicht
der Atomgruppe L und d die Dichte der Carbonsäuregruppen,
während k, l und m die bereits genannten Bedeutungen haben.
Im Stand der Technik wird das Ionenaustauschvermögen eines
Ionenaustauschers durch spezielle Zahlenwerte ausgedrückt,
wie in den japanischen Offenlegungsschriften 120492/1975,
130495/1976, 36589/1977 und 24176/1977 und in der
US-PS 40 65 366 beschrieben. Es wurde jetzt aber festgestellt,
daß das Quell- und Schrumpfverhalten
einer Membran mit einer gegebenen Art von Ionenaustauschgruppen
nicht durch das Ionenaustauschvermögen der Membran
als solchem, sondern durch wichtige Faktoren bestimmt
wird, zu denen das das Copolymerisat bildende fluorierte
Olefin, das Copolymerverhältnis des Ionenaustauschgruppen
enthaltenden fluorierten Vinyläthers und die Anwesenheit
oder das Fehlen von Gruppen der Formel
gehören. Um eine Membran mit genügend niedrigem
elektrischem Widerstand und guter physikalischer und mechanischer
Zähigkeit und Festigkeit bei geringem Quellen
oder Schrumpfen bei Verwendung in der Elektrolyse zu erhalten,
ist es erforderlich, einen fluorierten Vinyläther
ohne
als Hauptkomponenten zu verwenden und das
vorstehend genannte Copolymerisationsverhältnis auf einen
Wert in einen bestimmten Bereich einzustellen. Dem durch
die vorstehende Formel dargestellten Ionenaustauschvermögen
liegen diese Erwägungen zugrunde.
Es ist nicht geklärt, warum das vorstehend genannte Copolymerisationsverhältnis
einen solchen entscheidenden Einfluß
auf das Quell- und Schrumpfverhalten einer Membran hat.
Eine einleuchtende Erklärung sei anhand einer Membran gegeben,
die das besonders bevorzugte fluorierte Olefin, nämlich
Tetrafluoräthylen, enthält. Die Röntgenanalyse der
Membran ergibt, daß das Tetrafluoräthylen teilweise
kristallisiert erscheint. Da der Kristallisationsgrad vom
vorstehend genannten Copolymerisationsverhältnis stark
abhängig ist, kann angenommen werden, daß der kristallisierte
Bereich als quasi-Vernetzungsbrücken wirksam ist,
die das Quell- und Schrumpfverhalten der Membran bestimmen.
In der Membran gemäß der Erfindung kann eine Struktur ausgebildet
werden, die im wesentlichen keine seitenständigen
Gruppen
oder diese Gruppen nur in geringer Menge enthält.
Wenn eine Membran mit dem gleichen Ionenaustauschvermögen
hergestellt werden soll, kann das Copolymerisationsverhältnis
des Tetrafluoräthylens in der Membran gemäß der Erfindung
gegenüber einer unter Verwendung von
als schwefelhaltigem fluoriertem
Vinyläther hergestellten Membran erhöht werden, wodurch
eine Membran sowohl mit hohem Ionenaustauschvermögen als
auch mit guten physikalischen Eigenschaften und mechanischer
Festigkeit erhalten wird.
Wie vorstehend beschrieben, weist die erfindungsgemäß
hergestellte Membran die Besonderheit
auf, daß sie eine Carbonsäuregruppendichte hat, die
allmählich vorzugsweise mit einem Gradienten in einem bestimmten
Bereich von der Oberfläche nach innen geringer
wird. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb diese Membran
unter strengeren Bedingungen, als sie üblicherweise angewandt
werden, beständiger und dauerhafter ist als die bekannten
Membranen.
Eine Membran mit Laminatstruktur aus einer Carbonsäuregruppen
enthaltenden Membran und einer Sulfonsäuregruppen enthaltenden
Membran, wie sie in den japanischen Offenlegungsschriften
36589/1977 und 132089/1978 beschrieben wird,
ist, wie bereits erwähnt, unbefriedigend in der Verklebung
oder Verbindung und unterliegt innerhalb kurzer Zeit der
Loslösung oder der Bildung von Wasserblasen am laminierten
Teil.
Außerdem unterliegt diese bekannte Membran auch dann,
wenn die Carbonsäuregruppendichte in einer Membran, in
der Carbonsäuregruppen durch chemische Behandlung gebildet
worden sind, in einem gewissen Maße eingestellt werden
kann, wie in den japanischen Offenlegungsschriften
24176/1977, 104583/1978, 116287/1978 und 6687/1979 beschrieben,
im Gegensatz zur Membran
gemäß der Erfindung der Loslösung oder Rißbildung in der
Carbonsäureschicht, bedingt vermutlich durch das bereits
erwähnte Problem der Polymerstruktur.
Wie in den späteren Beispielen veranschaulicht, bewahrt demgegenüber
die Kationenaustauschermembran gemäß der Erfindung eine konstante
Leistung und Gebrauchsfähigkeit für eine weit längere
Zeit als die bekannten Membranen, ohne daß anomale
Erscheinungen wie Loslösung oder Rißbildung in der Carbonsäureschicht
selbst unter Bedingungen hoher Stromdichte
von 110 A/dm² und hoher Temperatur von 95°C oder mehr
auftreten.
Auf die Kationenaustauschermembran kann auf die
Oberfläche mit der geringeren Carbonsäuregruppendichte auch
eine fluorierte Kationenaustauschermembran laminiert werden,
die im wesentlichen aus den bereits genannten Einheiten
(C) und der folgenden wiederkehrenden Einheit (F)
besteht:
Hierin steht p″ für 0 oder 1, q für eine ganze Zahl von
3 bis 5 und M hat die bereits genannte Bedeutung, während
das Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten im folgenden
Bereich liegt:
(C)/(F) < (C)/[(D) + (E)].
Eine solche Struktur wird auch vom Standpunkt der Senkung
des elektrischen Widerstandes der Membran bevorzugt. In
diesem Fall hat zur Erzielung einer Membran mit niedrigerem
elektrischem Widerstand bei hoher physikalischer und mechanischer
Zähigkeit und Festigkeit p″ vorzugsweise einen
Wert von Null, während q = 1 ist. Ferner hat die fluorierte
Kationenaustauschermembran, die die wiederkehrende
Einheit (F) enthält, vorzugsweise die 0,5- bis 0,95fache
Dicke der Gesamtmembran.
Die Membran gemäß der Erfindung kann auch mit einer Hinterlegung
oder Unterlage aus einem mechanisch verstärkenden
Material, beispielsweise einem Netz, versehen werden, um
die Festigkeit der Membran zu steigern. Als ein solches
Verstärkungsmaterial ist ein Netz aus Polytetrafluoräthylenfasern
am geeignetsten, jedoch kann auch ein poröses
flächiges Material aus Polytetrafluoräthylen verwendet
werden. Es ist ferner möglich, Polytetrafluoräthylenfasern
während der Formung der Membran einzuarbeiten, um ihre
Festigkeit zu erhöhen.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung werden im Hinblick
auf Reaktionsfähigkeit und leichte Handhabung als Reduktionsmittel
bevorzugt Säuren mit Reduktionsvermögen,
wie beispielsweise Jodwassertoffsäure, Bromwasserstoffsäure,
unterphosphorige Säure, Schwefelwasserstoff,
arsenige Säure, phosphorige Säure, schweflige Säure,
salpetrige Säure, Ameisensäure oder Oxalsäure, deren
Metallsalze, Ammoniumsalze und Hydrazine verwendet.
Hiervon werden anorganische Säuren mit Reduktionsvermögen
besonders bevorzugt. Diese Reduktionsmittel können
allein oder, falls erforderlich, in Mischung verwendet
werden.
Für die Einstellung der Dichte der Carbonsäuregruppen
wird bevorzugt, die Behandlung mit einem Reduktionsmittel
in Gegenwart wenigstens einer organischen Verbindung,
die 1 bis 12 C-Atome enthält und aus Alkoholen,
Carbonsäuren, Sulfonsäuren, Nitrilen oder Äthern ausgewählt
ist, durchzuführen, wobei insbesondere eine
Lösung dieser organischen Verbindung in einer wäßrigen
Reduktionsmittellösung verwendet wird. Besonders
bevorzugt als organische Verbindung werden C₁-C₁₂-
Carbonsäuren. Diese organischen Verbindungen können in
einer Menge, die in Abhängigkeit von der verwendeten
Membran, dem Reduktionsmittel und der verwendeten organischen
Verbindung sowie von den Reaktionsbedingungen
verschieden ist, zugesetzt werden und liegen zweckmäßig
im Bereich von 100 ppm oder mehr.
In diesem Zusammenhang sind als Beispiele von Alkoholen
Methanol, Äthanol, Propanol, Äthylenglykol, Diäthylenglykol,
1,4-Butandiol, 1,8-Octandiol und Glycerin zu
nennen. Typische Beispiele von Carbonsäuren und Sulfonsäuren
sind Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure,
Buttersäure, Isobuttersäure, n-Valeriansäure, Capronsäure,
n-Heptansäure, Caprylsäure, Laurinsäure, Fluoressigsäure,
Chloressigsäure, Bromessigsäure, Dichloressigsäure,
Malonsäure, Glutarsäure, Trifluoressigsäure,
Perfluorpropionsäure, Perfluorbuttersäure, Perfluorvaleriansäure,
Perfluorcapronsäure, Perfluor-n-heptansäure,
Perfluorcaprylsäure, Perfluorglutarsäure, Trifluormethansulfonsäure,
Perfluorheptansulfonsäure, Methansulfonsäure,
Äthansulfonsäure, Propansulfonsäure, Butansulfonsäure,
Pentansulfonsäure, Hexansulfonsäure und Heptansulfonsäure.
Vorzugsweise werden Essigsäure, Propionsäure,
Caprylsäure, Trifluoressigsäure, Perfluorcaprylsäure
oder Perfluorbuttersäure verwendet. Typische Beispiele
von Nitrilen sind Acetonitril, Propionitril und Adiponitril,
von Äthern Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan,
Äthylenglykoldimethyläther und Diäthylenglykoldimethyläther
zu nennen.
Da einige dieser organischen Verbindungen in Abhängigkeit
vom verwendeten Reduktionsmittel chemische Veränderungen
erfahren können, sollte eine Kombination zweckmäßig
vermieden werden.
Der Gradient der Dichte der Carbonsäuregruppen in der
Membran kann auf die in den Beispielen beschriebene
Weise bestimmt werden, indem der Querschnitt einer Membran
mit einem geeigneten Farbstoff eingefärbt und das
Ergebnis der Einfärbung beobachtet wird, oder, als Alternative,
indem die Membran im wesentlichen parallel
zu ihrer Oberfläche (gewöhnlich in einer Dicke von etwa
1 bis 5 µm pro Abtragung) abgeschabt bzw. abgetragen
und die abgetragene Fläche der abgeschwächten Totalreflexion
(nachstehend als ATR bezeichnet) unterworfen
wird, worauf aus den Änderungen der Intensität der Absorptionspeaks
die Carbonsäuregruppen berechnet werden.
In der Membran gemäß der Erfindung kann ebenso wie in
anderen fluorierten Kationenaustauschermembranen die
seitenständige Struktur mit gebundenen Ionenaustauschergruppen
durch Messung der ATR oder durch das IR-Absorptionsspektrum
nach der Reaktion zur Eliminierung der
Ionenaustauschgruppen identifiziert werden.
Beispiel 1
In einen 300 ml-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl
werden 10 g CF₂ = CFO(CF₂)₃SC₂H₅, 0,1 g Ammoniumpersulfat
und Wasser gegeben. Das Gemisch wird unter Verwendung
von Ammoniumperfluoroctanoat als Emulgator emulgiert
und bei 50°C unter einem Tetrafluoräthylendruck von
14,7 bar polymerisiert, während Natriumhydrogensulfit
als Cokatalysator
verwendet wird. Hierbei wird ein Copolymerisat
erhalten, das gemäß Elementaranalyse 4,23%
Schwefel enthält.
Dieses Copolymerisat wird zu einer dünnen Folie zur Messung
der abgeschwächten Totalreflektion (ATR) geformt. Die
Messung ergibt Absorptionen bei 2980 cm-1 durch die Äthylgruppe,
990 cm-1 durch die Äthergruppe und 740 cm-1 durch
C-S-C.
Dieses Copolymerisat hat einen Schmelzindex von 1,6 g/
10 Minuten, gemessen bei einer Temperatur von 250°C und
einer Belastung von 21,2 N mit Hilfe der Schmelzindexvorrichtung
mit einer Düse von 2,1 mm Durchmesser und
8 mm Länge.
Das Copolymerisat wird zu einer 250 µm dicken Folie geformt
und 20 Stunden mit Chlorgas bei 120°C und anschließend
20 Stunden mit gesättigtem wäßrigen Chlorwasser bei
83°C behandelt. Für die erhaltene Folie wird die ATR gemessen,
wobei die Absorption durch Äthylgruppen bei etwa
3000 cm-1 verschwinden und statt dessen eine auf Sulfonylchloridgruppen
zurückzuführende Absorption bei etwa
1420 cm-1 erscheint. Das Ionenaustauschvermögen wird nach
Hydrolyse eines Teils der Folie mit einem Alkali gemessen
und beträgt 1,3 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes,
ein Zeichen, daß das Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten
4,4 beträgt.
Eine Oberfläche dieser Folie, die Sulfonylchloridgruppen
enthält, wird 18 Stunden bei 72°C mit einem Gemisch behandelt,
das 57%ige Jodwasserstoffsäure und Eisessig im
Volumenverhältnis von 15 : 1 enthält, und dann mit einem
Alkali hydrolysiert. Die in dieser Weise behandelte Membran
wird dann mit 5%iger wäßriger Natriumhypochloritlösung
16 Stunden bei 90°C behandelt, wobei eine Kationenaustauschermembran
erhalten wird. Bei der Messung der ATR
dieser Membran wird eine auf die Carbonsäuresalzform
zurückzuführende Absorption bei 1690 cm-1 und eine auf die
Sulfonsäuresalzform zurückzuführende Absorption bei
1060 cm-1 festgestellt. Wenn die Querschnittsfläche der
Membran mit einer auf pH 2 eingestellten wäßrigen Malachitgrünlösung
eingefärbt wird, färbt sich die Membran bis zu
einer Tiefe von 12 µm von der behandelten Oberfläche aus
blau, während der restliche Teil gelb gefärbt ist. Der
Gradient der Dichte der Carbonsäuregruppen in der blaugefärbten
Schicht wird nach der folgenden Methode gemessen:
Nach der vorstehend beschriebenen Methode wird eine Membran
hergestellt, die das gleiche Ionenaustauschvermögen
hat und in der alle Ionenaustauschgruppen in Carbonsäuregruppen
umgewandelt sind. Die ATR dieser Membran wird gemessen,
und die Extinktion des carbonsauren Salzes bei
1690 cm-1 wird nach der Grundlinienmethode mit 100 berechnet.
Die Oberflächenschicht auf der die Carbonsäuresalzgruppen
enthaltenden Seite der Membran wird gleichmäßig
abgeschabt, und die abgeschabte Oberfläche wird der ATR-
Messung unterworfen. Hieraus wird die Extinktion des
carbonsauren Salzes berechnet. Der Prozentsatz A % wird
auf der Grundlage der Extinktion der Folie der nur
Carbonsäuregruppen enthaltenden vorstehenden Membran berechnet.
Ferner wird die Dicke vor und nach dem Abschaben
gemessen, um den Unterschied B in µm festzustellen.
Die Dichte der Carbonsäuregruppen in einem Abstand von µm
von der Oberflächenschicht aus wird als A % bestimmt.
Die in den abgetragenen Abschnitten festgestellten Dichten
der Carbonsäuregruppen in der Membran dieses Beispiels
betragen 100% auf der Oberfläche, 88% in einer Tiefe von
5 µm von der Oberfläche, 68% in einer Tiefe von 10 µm
von der Oberfläche, 46% in einer Tiefe von 15 µm von der
Oberfläche, 26% in einer Tiefe von 20 µm von der Oberfläche
und 0% in einer Tiefe von 29 µm von der Oberfläche.
Die Beziehung zwischen Tiefe und Dichte ist in der Abbildung
dargestellt. Die Darstellung ergibt einen maximalen
Dichtegradienten von 4,4%/µm.
Die Leistung und Gebrauchsfähigkeit der Membran in der
Elektrolyse wird nach der nachstehend beschriebenen Methode
ermittelt.
Eine Elektrolyse-Zelle wird verwendet, deren Anodenraum
und Kathodenraum durch die Membran mit einer Stromdurchgangsfläche
von 0,06 dm² (2 cm×3 cm) getrennt sind. Die
Membran ist so in die Zelle eingesetzt, daß die die
Carbonsäuregruppen enthaltende Oberfläche der Kathodenseite
zugewandt ist. Als Anode wird eine maßhaltige Metallelektrode
und als Kathode ein Eisenblech verwendet.
In den Anodenraum wird gesättigte wäßrige Natriumchloridlösung
geleitet. Der pH-Wert des Anolyten wird durch Zusatz
von Salzsäure bei 3 gehalten. Während wäßrige 10 N-
Natriumhydroxidlösung zum Kathodenraum geleitet wird,
wird diesem Wasser zugesetzt, um die Konzentration konstant
zu halten.
Während die Temperaturen sowohl im Anodenraum als auch im
Kathodenraum bei 95°C gehalten werden, wird Strom in einer
Stromdichte von 110 A/dm² durchgeleitet. Die Stromausbeute
wird durch Dividieren der im Kathodenraum gebildeten
Natriumhydroxidmenge durch die aus der Menge des durchgeleiteten
Stroms berechnete theoretische Menge berechnet.
Die Messung der Stromausbeute und der Zellenspannung im
Verlaufe der Zeit hat die folgenden Ergebnisse:
Nach dem Durchleiten des Stroms wird die Membran überprüft,
wobei keine physikalische Schädigung wie Wasserblasen,
Risse oder Ablösung festgestellt werden.
Vergleichsbeispiel 1
In einen 300 ml-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl werden
10 g
0,1 g Ammoniumpersulfat und Wasser
gegeben. Das Gemisch wird unter Verwendung von Ammoniumperfluoroctanoat
als Emulgator emulgiert und bei 50°C
unter einem Tetrafluoräthylendruck von 2,94 bar polymerisiert,
während Natriumhydrogensulfit als Co-Katalysator
zugesetzt wird. Die Messung des Ionenaustauschvermögens
des erhaltenen Copolymerisats nach Hydrolyse eines Teils
des Polymerisats ergibt 1,3 Milliäquivalent/g des trockenen
Harzes. Das Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten
dieses Polymerisats, d. h.
wird mit 3,3 ermittelt.
Nach dem Waschen des Polymerisats mit Wasser wird es zu
einer Folie einer Dicke von 250 µm geformt. Die Folie
wird mit Alkali hydrolysiert. Die hierbei erhaltene Membran
hat eine zu geringe mechanische Festigkeit, um geprüft
werden zu können.
Vergleichsbeispiel 2
Der in Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Versuch wird
wiederholt, wobei jedoch der Druck des Tetrafluoräthylens
auf 4,9 bar geändert wird. Das erhaltene Polymerisat hat
ein Ionenaustauschvermögen von 0,89 Milliäquivalent/g des
trockenen Harzes. Das Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten,
d. h.
beträgt 6,8.
Das Polymerisat wird mit Wasser gewaschen und zu einer
250 µm dicken Folie geformt, die mit einem Alkali hydrolysiert
wird. Die Folie wird gut getrocknet und dann 20 Stunden
bei 110°C in einem Gemisch von Phosphorpentachlorid
und Phosphoroxychlorid im Gewichtsverhältnis von 1 : 3 durch
Eintauchen behandelt. Die Messung der ATR dieser Membran
ergibt eine auf Sulfonylchloridgruppen zurückzuführende
spezifische Absorption bei 1420 cm-1. Nach Behandlung
einer Oberfläche der Membran mit 57%iger Jodwasserstoffsäure
für 20 Stunden bei 83°C wird die behandelte Oberfläche
mit Alkali und anschließend 16 Stunden
mit 5%iger wäßriger Natriumhypochloritlösung bei 90°C behandelt.
Die Messung der ATR der Membran ergibt eine auf
das carbonsaure Salz zurückzuführende spezifische Absorption
bei 1690 cm-1 auf der behandelten Oberfläche. Die
Einfärbung der Querschnittsfläche der Membran auf die in
Beispiel 19 beschriebene Weise ergibt, daß die Membran bis
zu einer Tiefe von 8,6 µm von der Oberfläche blau gefärbt
ist, während der restliche Teil gelb gefärbt ist.
Diese Membran wird auf ihre Eignung für die Elektrolyse
nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode geprüft, wobei
die Carbonsäuregruppen enthaltende Oberfläche der
Kathodenseite zugewandt ist. Die Messung der Stromausbeute
und der Spannung hat die folgenden Ergebnisse:
Nach dem Stromdurchgang wird die dem Stromdurchgang ausgesetzte
Membranoberfläche untersucht, wobei Wasserblasen
festgestellt werden. Die Querschnittsfläche der Membran
wird ebenfalls untersucht, wobei festgestellt wird, daß
sich die Carbonsäureschicht in einer Tiefe von 5 µm von
der Oberflächenschicht abgelöst hat.
Vergleichsbeispiel 3
Die Polymerisation wird auf die im Vergleichsbeispiel 1
beschriebene Weise durchgeführt, wobei jedoch der Druck
des Tetrafluoräthylens auf 4,9 bar geändert wird. Ein
Teil des gebildeten Polymerisats wird hydrolysiert, wobei
ein Ionenaustauscherharz mit einem Ionenaustauschvermögen
von 0,83 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes erhalten
wird. Dieses Polymerisat wird zu einer 50 µm dicken Folie
gepreßt. Die Folie wird als Folie a) bezeichnet.
Getrennt hiervon werden 16 g CF₂ = CFO(CF₂)₃COOCH₃, 0,17 g
Ammoniumpersulfat und Wasser in einen 500 ml-Autoklaven
aus nichtrostendem Stahl gegeben. Das Gemisch wird unter
Verwendung von Ammoniumperfluoroctanoat als Emulgator
emulgiert, und die Polymerisation wird bei 50°C unter
einen Tetrafluoräthylendruck von 6,7 bar unter Verwendung
von Natriumhydrogensulfit als Co-Katalysator durchgeführt.
Ein Teil des Polymerisats wird der Hydrolyse unterworfen.
Das hydrolysierte Produkt hat ein Ionenaustauschvermögen
von 1,10 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes. Dieses
Polymerisat wird zu einer 100 µm dicken Folie gepreßt.
Diese Folie wird als Folie b) bezeichnet.
Die Folie a) wird auf die Folie b) gelegt, und die beiden
Folien werden zu einer laminierten Membran verpreßt. Diese
Membran wird nach Hydrolyse mit einem Alkali auf ihre
Leistung und Gebrauchsfähigkeit für die Elektrolyse bewertet,
wobei die Folie b) der Kathodenseite zugewandt
ist. Die folgenden Ergebnisse werden erhalten:
Nach dem Durchgang des Stroms wird festgestellt, daß Wasserblasen
auf der gesamten Oberfläche, die dem Stromdurchgang
ausgesetzt war, gebildet worden sind. Die Untersuchung
der Querschnittsfläche der Membran ergibt, daß
die Folien sich genau an der Grenzfläche zwischen der Folie
a) und der Folie b) aufgespalten haben.
Vergleichsbeispiel 4
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt,
wobei jedoch
und CF₂ = CFO(CF₂)₄COOCH₃ anstelle
von CF₂ = CFOCF₂CF₂CF₂SC₂H₅ verwendet werden und die Copolymerisation
nach dem in Beispiel 2 der japanischen Offenlegungsschrift
120492/1975 durchgeführt wird, während
Tetrafluoräthylen eingeblasen wird. Dieses Polymerisat
wird zu einer 250 µm dicken Folie geformt und nach der
Hydrolyse mit einem Alkali auf ihre Leistung und Gebrauchsfähigkeit
für die Elektrolyse auf die in Beispiel 19 beschriebene
Weise bewertet. Die folgenden Ergebnisse werden
erhalten:
Vergleichsbeispiel 5
Eine Oberfläche der gemäß Vergleichsbeispiel 2 hergestellten
Membran vom Sulfonylchloridtyp wird 5 Stunden mit
einer Perfluordimethylcyclobutan-Lösung, die 5 Gew.-%
CF₂ = CFO(CF₂)₃COOCH₃ und eine katalytische Menge Azobisisobutyronitril
enthält, bei 50° bis 60°C behandelt. Nach
dieser Behandlung wird die Membran der Hydrolysebehandlung
mit einer 2,5 N-Natriumhydroxid enthaltenden 50%igen wäßrigen
Methanollösung unterworfen. Als Ergebnis der Messung
der ATR der behandelten Oberfläche wird eine spezifische
Absorption des carbonsauren Salzes bei 1690 cm-1 festgestellt.
Wenn die Querschnittsfläche der Membran
mit Malachitgrün eingefärbt wird, ist eine 4 µm dicke
Schicht von der behandelten Oberfläche aus blau gefärbt.
Die Bewertung der Leistung und Gebrauchsfähigkeit der
Membran in der Elektrolyse wird auf die in Beispiel 1
beschriebene Weise vorgenommen, wobei die Carbonsäuregruppen
enthaltende Oberfläche der Kathodenseite zugewandt
ist. Hierbei werden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Es wird festgestellt, daß Wasserblasen auf der gesamten
Oberfläche, die dem Stromdurchgang ausgesetzt war, gebildet
worden sind.
Vergleichsbeispiel 6
Auf die im Vergleichsbeispiel 3 beschriebene Weise werden
ein Copolymerisat a) von Tetrafluoräthylen mit
(Ionenaustauschvermögen nach der
Hydrolyse: 0,91 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes)
und ein Copolymerisat b) von Tetrafluoräthylen mit
(Ionenaustauschvermögen nach
der Hydrolyse: 0,92 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes)
hergestellt. Die Copolymerisate a) und b) werden auf
dem Walzenmischer im Gewichtsverhältnis von 50 : 50 gemischt
und dann zu einer 100 µm dicken Folie gepreßt. Diese
Folie wird als Folie A) bezeichnet. Getrennt hiervon
wird das Copolymerisat a) zu einer 100 µm dicken Folie
verpreßt. Diese Folie wird als Folie B) bezeichnet. Die
Folien A) und B) werden übereinandergelegt und zu einer
laminierten Membran gepreßt. Diese Membran wird der Hydrolyse
mit einem Alkali unterworfen und dann auf ihre
Leistung und Gebrauchsfähigkeit bei der Elektrolyse auf
die in Beispiel 1 beschriebene Weise bewertet, wobei die
Oberfläche der Folie A) der Kathodenseite zugewandt ist.
Die folgenden Ergebnisse werden erhalten:
Nach dem Stromdurchgang wird die Bildung von Wasserblasen
auf der gesamten Oberfläche, die dem Stromdurchgang ausgesetzt
war, festgestellt. Die Untersuchung der Querschnittsfläche
der Membran ergibt, daß sie sich genau an
der Grenzfläche zwischen den laminierten Folien A) und B)
aufgespalten hat.
Beispiele 2 und 3
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wird wiederholt,
wobei jedoch andere, in Tabelle 1 genannte Bedingungen
für die Behandlung einer Sulfonylchloridgruppen enthaltenden
Oberfläche angewandt werden. Die Leistung und
Eignung in der Elektrolyse, die Oberflächendichte und
der maximale Dichtegradient der Carbonsäuregruppen sind
ebenfalls in Tabelle 1 genannt. Bei keiner Membran werden
nach dem Stromdurchgang Wasserblasen, Aufspaltung der
Schichten oder Rißbildung festgestellt.
Beispiel 4
Die Polymerisation wird auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise durchgeführt, wobei jedoch
im Molverhältnis von 4 : 1 eingesetzt werden. Das erhaltene
Polymerisat wird in ähnlicher Weise, wie in Beispiel 1
beschrieben, behandelt, wobei ähnliche Ergebnisse erhalten
werden.
Beispiel 5
Die Polymerisation wird auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise durchgeführt, wobei jedoch der Druck des Tetrafluoräthylens
auf 16,7 bar geändert wird. Die Messung des
Ionenaustauschvermögens eines Teils des erhaltenen Polymerisats
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise ergibt
0,75 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes. Das Verhältnis
der wiederkehrenden Einheiten in diesem Polymerisat,
d. h.
wird mit 10 ermittelt. Dieses Polymerisat wird zu einer
50 µm dicken Folie geformt. Diese Folie wird als Folie c)
bezeichnet. Das gemäß Beispiel 1 hergestellte Polymerisat
vom Sulfidtyp wird ebenfalls zu einer 100 µm dicken
Folie geformt. Diese Folie wird als Folie d) bezeichnet.
Die Folie c) wird auf die Folie d) gelegt, und die beiden
Folien werden zu einer laminierten Membran verpreßt. Die
Membran wird mit der nach unten zeigenden Seite mit der
Folie d) auf ein etwa 0,15 mm dickes Leno-Gewebe aus Polytetrafluoräthylen
gelegt, das aus Multifilament-Schußfäden
von 444,5 dtex und Multifilament-Kettfäden von 222,3 dtex
×2 besteht. Durch Erhitzen der Membran unter vermindertem
Druck wird das Gewebe als Verstärkung der Membran in die
Folie d) eingebettet.
Die laminierte Membran mit dem eingebetteten Verstärkungsmaterial
wird der Chlorbehandlung auf die in Beispiel 1
beschriebene Weise unterworfen, wobei eine laminierte
Membran vom Sulfonylchloridtyp gebildet wird. Diese laminierte
Membran wird auf der Seite der Folie c) 20 Stunden
mit einem Gemisch aus 57%iger Jodwasserstoffsäure und
Eisessig im Volumenverhältnis von 10 : 1 bei 83°C behandelt.
Nach Hydrolyse mit einem Alkali wird die Membran weiter
16 Stunden mit 5%igem Natriumhypochlorit bei 90°C behandelt.
Wenn die Querschnittsfläche der erhaltenen Membran
mit einer auf pH 2 eingestellten wäßrigen Malachitgrünlösung
eingefärbt wird, färbt sich eine 11 µm dicke
Schicht von der Oberfläche der Folie c) blau, während der
restliche Teil gelb gefärbt ist. Der maximale Dichtegradient
der Carbonsäuregruppen in der blaugefärbten Schicht
wird mit 4,9%/µm und die Dichte der Carbonsäuregruppen
auf der Oberfläche mit 92% gemessen.
Wenn die Leistung und Gebrauchsfähigkeit der Membran für
die Elektrolyse auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise
unter Verwendung einer Alkalikonzentration von 6 N bewertet
wird, wobei die Folie c) der Kathodenseite zugewandt
ist, werden die nachstehend genannten Ergebnisse erhalten.
Die dem Stromdurchgang ausgesetzte Fläche der Membran
zeigt keine Wasserblasen, keine Aufspaltung und keine Rißbildung.
Beispiele 6 bis 9
Die gemäß Beispiel 5 hergestellte laminierte Membran
wird auf der Seite der Folie c) mit den in Tabelle 2 genannten
Reduktionsmitteln unter den ebenfalls dort genannten
Bedingungen behandelt und anschließend den in Beispiel 5
genannten Behandlungen unterworfen. Die Leistung
und Gebrauchsfähigkeit in der Elektrolyse, die Dichte der
Carbonsäuregruppen auf der Oberfläche der Folie c) und
der maximale Dichtegradient sind in Tabelle 2 genannt.
Nach dem Stromdurchgang zeigt keine dieser Membranen
Wasserblasen, Aufspaltung oder Rißbildung.
Beispiel 10
In einen 500 ml-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl werden
1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoräthan und
CF₂ = CFO(CF₂)₃SO₂C₂H₅ sowie Perfluorpropionylperoxid als
Initiator gegeben. Die Polymerisation wird bei 45°C unter
einem Druck des Tetrafluoräthylens von 14,7 bar durchgeführt.
Das erhaltene Polymerisat enthält 4,10% Schwefel,
bestimmt durch Elementaranalyse.
Ein Teil dieses Polymerisats wird mit einem Kaliumpermanganat
enthaltenden Alkali hydrolysiert. Die Messung
des Ionenaustauschvermögens des hydrolysierten Polymerisats
ergibt 1,31 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes.
Das Polymerisat vom Sulfonsäuretyp wird zu einer 250 µm
dicken Membran gepreßt, die dann mit Kaliumpermanganat
enthaltendem Alkali hydrolysiert wird. Anschließend wird
die Membran in ein Gemisch von Phosphorpentachlorid und
Phosphoroxychlorid im Gewichtsverhältnis von 1 : 3 getaucht
und 20 Stunden bei 110°C behandelt. Die Messung
der ATR der erhaltenen Membran ergibt eine spezifische
Absorption der Sulfonylchloridgruppen bei 1420 cm-1.
Nachdem eine Oberfläche der Membran vom Sulfonylchloridtyp
18 Stunden mit einem Gemisch von Jodwasserstoffsäure
und Propionsäure im Volumenverhältnis von 15 : 1 bei 72°C
behandelt worden ist, wird die Membran der Hydrolyse mit
einem Alkali unterworfen und dann 16 Stunden mit 5%iger
wäßriger Natriumhypochloritlösung bei 90°C behandelt. Wenn
die Querschnittsfläche der Membran mit wäßriger Malachitgrünlösung
eingefärbt wird, färbt sich eine Schicht, die
eine Dicke von 11 µm von der Oberfläche aus hat, blau,
während der restliche Teil gelb gefärbt ist. In der blaugefärbten
Schicht haben die Carbonsäuregruppen eine Oberflächendichte
von 100% und einen maximalen Dichtegradienten
von 5,1%/µm.
Beispiele 11 bis 14
Eine Oberfläche der gemäß Beispiel 10 hergestellten Membran
vom Sulfonylchloridtyp wird auf die in Beispiel 10
beschriebene Weise mit verschiedenen Reduktionsmitteln
unter Behandlungsbedingungen, die in Tabelle 3 genannt
sind, behandelt. Die Dichte der Carbonsäuregruppen auf
der Oberfläche der Membran und der maximale Dichtegradient
der Carbonsäuregruppen sind ebenfalls für jede erhaltene
Membran in Tabelle 3 genannt.
Beispiel 15
Das nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Polymerisationsverfahren
hergestellte Copolymerisat wird zu einem Strang
extrudiert, der dann mit einer Granuliervorrichtung zu
Granulat von 1 mm Größe geschnitten wird.
Die in diesem Harz enthaltenen funktionellen Gruppen werden
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise in Sulfonylchloridgruppen
umgewandelt, die durch anschließende Hydrolyse
in Sulfonsäuregruppen umgewandelt werden. Die
Messung des Ionenaustauschvermögens des Harzes ergibt
1,3 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes.
Beispiel 16
In einem 300 ml-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl wird
eine Emulsion aus 10 g CF₂ = CFO(CF₂)₃SCH₃, 1,0 g Natriumhydrogenphosphat,
45 ml gereinigtem Wasser und 0,45 g
Ammoniumperfluoroctanoat gebildet. Der Emulsion werden
5 ml 0,62%ige wäßrige Ammoniumpersulfatlösung zugesetzt,
worauf die Polymerisation unter Aufrechterhaltung einer
Temperatur von 40°C unter einem Tetrafluoräthylendruck
von 12,75 bar durchgeführt wird, wobei der Druck des
Tetrafluoräthylens so geregelt wird, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit
konstant bleibt. Die Elementaranalyse
des hierbei gebildeten Polymerisats ergibt einen
Schwefelgehalt von 3,50 Gew.-%. Dieses Polymerisat wird
bei 280°C zu einer dünnen Folie gepreßt, deren ATR gemessen
wird. Hierbei wird eine Absorption von Methylgruppen
bei 3000 cm-1 festgestellt.
Das vorstehend genannte Polymerisat wird zu einer 150 µm
dicken Membran gepreßt, die 20 Stunden mit Chlorgas bei
120°C behandelt wird. Die Messung der ATR der Membran ergibt,
daß die Absorption von Methylgruppen bei etwa
3000 cm-1 verschwunden ist. Anschließend wird die Membran
mit einer mit Chlor gesättigten Flüssigkeit, die aus
einem Gemisch von Perfluorbuttersäure und Wasser (Volumenverhältnis
2 : 1) besteht, in dem Chlor gelöst ist, 48 Stunden
bei 100°C behandelt. Die Messug der ATR dieser Membran
ergibt, daß Absorption von Sulfonylchloridgruppen
bei etwa 1420 cm-1 erscheint. Die Bestimmung des Ionenaustauschvermögens
dieser Membran nach Hydrolyse eines
Teils der Membran mit Alkali ergibt 1,04 Milliäquivalent/g
des trockenen Harzes. Das Verhältnis der wiederkehrenden
Einheiten der Membran, d. h.
wird mit 6,7 ermittelt.
Eine Oberfläche dieser Membran vom Sulfonylchloridtyp
wird 16 Stunden mit einem Gemisch von 57%iger Jodwasserstoffsäure
und Essigsäure im Volumenverhältnis von 30 : 1
bei 72°C behandelt, anschließend mit einem Alkali hydrolysiert
und weiterhin 16 Stunden mit wäßriger 5%iger Natriumhypochloritlösung
bei 90°C behandelt. Durch Einfärben
der Querschnittsfläche einer Oberfläche der Membran
wird die Schicht auf einer Seite der Membran in einer
Dicke von 12 µm blau gefärbt, während der restliche Teil
gelb gefärbt ist. Die Leistung und Gebrauchsfähigkeit in
der Elektrolyse wird unter den in Beispiel 1 genannten
Bedingungen ermittelt, wobei die blaugefärbte Oberfläche
der Membran der Kathodenseite zugewandt ist. Hierbei wird
das nachstehend genannte Ergebnis erhalten. Die Dichte
der Carbonsäuregruppen und der maximale Dichtegradient
werden ebenfalls gemessen. Die Ergebnisse sind nachstehend
genannt.
Beispiel 17
Unter Verwendung von Ammoniumperfluoroctanoat als Emulgator
wird in einem 300 ml-Autoklaven aus nichtrostendem
Stahl eine Emulsion aus 10 g CF₂ = CFO(CF₂)₃SC₂H₅, 0,1 g
Ammoniumpersulfat und Wasser gebildet. In den Autoklaven
werden 14,7 bar Tetrafluoräthylen gedrückt, worauf die
Polymerisation durch Zusatz von Natriumhydrogensulfit als
Co-Katalysator bei 50°C durchgeführt wird. Die Elementaranalyse
ergibt, daß das gebildete Polymerisat 4,23 Gew.-%
Schwefel enthält. Dieses Polymerisat wird zu einer 250 µm
dicken Membran gepreßt, die dann 20 Stunden mit Chlorgas
bei 120°C und dann 20 Stunden mit gesättigter wäßriger
Chlorlösung bei 83°C behandelt wird. Die Messung der ATR
dieser Membran ergibt, daß die vor der Chlorbehandlung
vorhandene Absorption bei etwa 3000 cm-1 verschwunden ist
und statt dessen eine Absorption von Sulfonylchloridgruppen
bei etwa 1420 cm-1 erscheint. Die Messung des Ionenaustauschvermögens
dieser Membran nach der Hydrolyse mit
einem Alkali ergibt 1,3 Milliäquivalent/g des trockenen
Harzes, ein Zeichen, daß das Verhältnis der wiederkehrenden
Einheiten, d. h.
4,4 beträgt.
Die Eignung und Leistung der Membran für die Elektrolyse
wird wie folgt gemessen: Der Anodenraum und der Kathodenraum
einer Elektrolyse-Zelle werden durch Einsetzen dieser
Membran mit einer Stromdurchgangsfläche von 0,06 dm²
(2 cm×3 cm) getrennt. Als Anode dient eine formbeständige
Elektrode und als Kathode ein Eisenblech. Eine gesättigte
wäßrige Natriumchloridlösung wird in den Anodenraum
eingeführt und durch Zusatz von Salzsäure auf pH 3
eingestellt. In den Kathodenraum wird wäßrige 13 N-Natriumhydroxidlösung
eingeführt, deren Konzentration durch
Zusatz von Wasser konstant gehalten wird.
Während die Temperatur im Anodenraum und im Kathodenraum
bei 110°C gehalten wird, wird Strom bei einer Stromdichte
von 120 A/dm² durchgeleitet. Die Stromausbeute wird durch
Dividieren der im Kathodenraum gebildeten Menge des Natriumhydroxids
durch die aus der durchgegangenen Strommenge
berechnete theoretische Menge mit 65% berechnet. Nachdem
der Strom 700 Stunden durchgeleitet worden ist, wird
keine physikalische Schädigung der Membran wie Blasenbildung,
Rißbildung oder Aufspaltung festgestellt.
Beispiel 18
In einem 300 ml-Autoklaven aus nichtrostendem Stahl wird
eine Emulsion aus 10 g CF₂ = CFO(CF₂)₃SCH₃, 1,0 g Natriumhydrogenphosphat,
45 ml gereinigtem Wasser und 0,45 g
Ammoniumperfluoroctanoat gebildet. Nach Zusatz von 5 ml
wäßriger 0,62%iger Ammoniumpersulfatlösung zum Gemisch
wird die Polymerisation unter einen Tetrafluoräthylendruck
von 12,75 bar durchgeführt, während die Temperatur
bei 40°C gehalten wird. Während der Polymerisation wird
der Tetrafluoräthylendruck so geregelt, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit
konstant bleibt. Die Elementaranalyse
des gebildeten Polymerisats ergibt, daß es 3,5 Gew.-%
Schwefel enthält. Dieses Polymerisat wird bei 280°C zu
einer dünnen Folie gepreßt. Die Messung der ATR dieser
Folie ergibt, daß sie Absorption von Methylgruppen bei
etwa 3000 cm-1 zeigt.
Eine durch Pressen des vorstehend genannten Polymerisats
hergestellte, 150 µm dicke Membran wird 20 Stunden mit
Chlorgas behandelt, wodurch die durch ATR der Membran
gemessene Absorption der Methylgruppen bei etwa 3000 cm-1
verschwunden ist. Anschließend wird die Membran mit einer
mit Chlor gesättigten Flüssigkeit, die aus einem Gemisch
von Perfluorbuttersäure und Wasser im Volumenverhältnis
von 2 : 1 besteht und gelöstes Chlor enthält, 48 Stunden
bei 100°C behandelt. Die Messung der ATR der erhaltenen
Membran ergibt, daß Absorption von Sulfonylgruppen bei
etwa 1420 cm-1 erscheint. Die Messung des Ionenaustauschvermögens
dieser Membran nach der Hydrolyse mit einem
Alkali ergibt 1,04 Milliäquivalent/g des trockenen Harzes
entsprechend einem Verhältnis der wiederkehrenden Einheiten
der Membran, d. h.
von 6,7.
Beispiel 19
Das gemäß Beispiel 1 hergestellte Polymerisat wird zu
einer 200 µm dicken Folie gepreßt. Ein Gewebe aus Polytetrafluoräthylenfasern
wird in der nachstehend beschriebenen
Weise in diese Folie eingebettet. Die zum Einbetten
verwendete Vorrichtung besteht aus zwei Aluminiumblechen,
die beide an der Oberseite durch mechanische Bearbeitung
mit einer Reihe von Rillen versehen sind, um eine Druckdifferenz
zwischen den beiden Seiten des Bleches zu erzeugen.
Die Druckdifferenz wird durch ein durch die Seitenfläche
des Bleches gebohrtes Loch, das die Rillen auf der
Oberseite des Bleches verbindet, angelegt. Auf dieses
Blech wird ein Drahtnetz mit einer Maschenweite von
0,25 mm so gelegt, daß die Druckdifferenz an jeder Stelle
auf der Oberfläche herrscht. Ein Blatt Asbestpapier wird
auf die Oberseite des Drahtnetzes gelegt, und auf dieses
Blatt wird ein etwa 0,15 mm dickes Leno-Gewebe aus Polytetrafluoräthylenfasern
mit 25 Multifilamenten von
444,5 dtex als Schußfäden und 25 Multifilamenten von
222,3 dtex × 2 als Kettfäden pro Zoll gelegt. Auf das
Gewebe wird dann die vorstehend beschriebene Folie gelegt.
Die Folie wird etwas größer gehalten als die anderen
Teile, und die Ränder der Folien aus dem fluorierten
Polymerisat werden auf den Aluminiumblechen mit Klebstreifen
befestigt, so daß eine luftdichte Packung entsteht.
Die Einbettungsvorrichtung wird zwischen elektrischen
Heizplatten angeordnet, wobei die das Aluminiumblech berührende
Heizplatte 5 Minuten bei 300°C und die die Folie
berührende Heizplatte 5 Minuten bei 180°C gehalten wird.
Dann wird durch das Loch an der Seitenfläche des Aluminiumbleches
die Evakuierung so vorgenommen, daß eine
Druckdifferenz von 133 mbar ausgebildet wird. Unter diesen
Bedingungen wird die gesamte Anordnung 3 Minuten gehalten.
Die Temperatur der Heizplatten wird dann auf
Raumtemperatur gesenkt und die Druckdifferenz aufgehoben.
Die Untersuchung der Querschnittsfläche der Folie ergibt,
daß das Gewebe vollständig in die Folie eingebettet ist.
Die in dieser Weise behandelte Membran wird mit Chlorgas
behandelt und den in Beispiel 19 beschriebenen weiteren
Behandlungen unterworfen. Hierbei wird eine Membran
erhalten, deren Bewertung bei dem in Beispiel 19 beschriebenen
Elektrolyse-Versuch ergibt, daß sie eine
ähnliche Stromausbeute aufweist.