DE2713816B2 - Verfahren zur Elektrolyse von Natriumchloridlösungen - Google Patents
Verfahren zur Elektrolyse von NatriumchloridlösungenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
- C25B1/01—Products
- C25B1/34—Simultaneous production of alkali metal hydroxides and chlorine, oxyacids or salts of chlorine, e.g. by chlor-alkali electrolysis
- C25B1/46—Simultaneous production of alkali metal hydroxides and chlorine, oxyacids or salts of chlorine, e.g. by chlor-alkali electrolysis in diaphragm cells
Description
die Sulfonsäuregruppen bestehen, wobei die Kationenaustauschgruppen in der kathodenseitigen Oberflächenschicht der Membran reicher an den schwächeren
Kationenaustauschgruppen als die gesamte Membran sind, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die
Protonenkonzentrationen im Anolyt bei einem Wert hält, der nicht über der kritischen Protonenkonzentration Ch + liegt, die durch die Formel
= (id/FDH+)(l -y-
IO
definiert ist, worin / die Stromdichte (A/dm2), F die
Faradaysche Konstante von 96 500 Coulomb/eq, d die Dicke der entsalzten Schicht (cm), y die Oberführungszahl der Natriumionen durch die Membran, DH+der
Diffusionskoeffizient der Protonen im Anolyt (cm2 ■ s-') und tH+die Oberführungszahl der Protonen
im Anolyt mit der Formel
20
(DH
ist, worin Dn,+ der Diffusionskoeffizient der Natriumionen und Da _ der Diffusionskoeffizient der Chlorionen
im Anolyt und CNl+ die Konzentration (n) der
Natriumionen im Anolyt ist Auf diese Weise kann die Elektrolyse bei hoher Stromausbeute mit niedriger
Spannung für lange Zeiträume stabil durchgeführt werdea
Der hier gebrauchte Ausdruck »kritische Protonenkonzentration« bezeichnet den kritischen Wert der
Konzentration der Protonen im Anolyt, bei dem die durch die Kationenaustauschermembran wandernden
Hydroxylionen im flüssigen Grenzflächenfilm auf der Anodenseite der Membran neutralisiert werden, so daß
keine wesentlichen Protonenmenge im Anolyt in die Membran eindringen kann. Dieser Wert wird im
allgemeinen aus den nachstehenden Gleichungen bestimmt
Die verwendete Kationenaustauschermembran kann aus einem Copolymerisat hergestellt worden sein, das
die wiederkehrenden Einheiten (I) und (H) der folgenden Formeln enthält:
45
Hierin ytehen X für F, O, H oder -CF3, X' für F, Cl, H
oder -CF3 und R für eine seitenständige Gruppe, die
Kationenaustauschgruppen enthält Das Copolymerisat kann außerdem andere Einheiten enthalten, die von
copolymerisierbaren Monomeren abgeleitet sind Die Membran enthält die vorstehend genannten Kationen·
austauschgruppen in einer Menge von 900 bis 2000, vorzugsweise von 1000 bis 1600, gerechnet als
Äquivalentgewicht (Gramm trockenes Harz, das 1 Äquivalent lonenaustauschgruppen enthält): Der Anteil
der schwächeren Kationenaustauschgruppen an den w) gesamten Kationenaustauschgruppen beträgt 40
Mol-%, bezogen auf die gesamte Membran, oder weniger, vorzugsweise 20 Mol-% oder weniger. Die für
das großtechnische Verfahren zu verwendende Membran hat eine Dicke von 50 bis 500 μπι, vorzugsweise
von 100 bis 250 μπι.
Die Membran, die Sulfonsäuregruppen als Kationenaustauschgruppen enth?'·, kann bevorzugt einer chemi
schen Behandlung, insbesondere an der Oberfläche, unterworfen worden sein, durch die ein Teil der
Sulfonsäuregruppen in die schwächeren Kationenaustauschgruppen umgewandelt wurden. Einzelheiten über
die Herstellung der zu verwendenden Membran sind beispielsweise den US-PS 32 82 875 und 37 18 627, der
GB-PS 1184 321 und der DE-OS 25 10 071 zu entnehmen.
Die Kationenaustauschermembran kann ein gleichmäßiges Äquivalentgewicht in der gesamten Membran
aufweisen oder eine Verbundfolie sein, die aus zwei oder mehr Schichten mit verschiedenen Äquivalentgewichten besteht, vorzugsweise aus zwei Schichten mit einem
Unterschied im Äquivalentgewicht von 150 oder mehr, wobei die Schicht mit dem größeren Äquivalentgewicht
an der Kathodenseite der Membran in einer Dicke von '/2 oder weniger der Dicke der gesamten Verbundfolie
vorhanden ist
Die Kationenaustauschgruppen, ώ-2 eine schwächere
Acidität als die Sulfonsäuregruppe auf j/eisen, können
Carbonsäuregruppen, Phosphorsäuregruppen, Phosphitgruppen, Sulfonamidgruppen, N-monosubstituierte
Sulfonamidgruppen, alkoholische oder phenolische Hydroxylgruppen, Thiolgruppen und Sulfinsäuregruppen sein. Hiervon werden Carbonsäuregruppen und
Phosphorsäuregruppen vom Standpunkt ihrer Eigenschaften und Beständigkeit bevorzugt, vor allem
Carbonsäuregruppen.
Bevorzugt wird erfindungsgemäß beispielsweise eine Kationenaustauschermembran aus einem Fluorkohlenstoffpolymcrisat, das an einer Seite seitenständige Reste
R mit endständigen Gruppen der Formel —OCF2COOM (worin M für Wasserstoff, ein Metalloder Ammoniumion steht) enthält während die
restlichen endständigen Gruppen Gruppen der Formel -OCF2CF2SO3M (worin M die obengenannte Bedeutung hat) sind. Diese Membran kann durch Behandlung
einer Membran, die Sulfonylderivate, z. B. Sulfonylhalogenidgruppen, enthält mit einem Reduktionsmittel
hergestellt worden sein, wie in den japanischen Patentanmeldungen 84 111/1975 und 84 112/1975 beschrieben.
Der Anteil der Austauschgruppen mit einer schwächeren Acidität als die Sulfonsäuregruppe in der
kathodenseitigen Oberflächenschicht der Membran kann gewöhnlich im Bereich von 10 bis 100 Mol-%
liegen und beträgt vorzugsweise 20 bis 100 Mol-%, insbesondere 40 bis 100 Mol-%, bezogen auf die
gesamten Austauschgruppen in dieser Schicht. Die Dicke der Schicht, in der die Austauschgruppen mit
schwächerer Acidität als die Sulfonsäuregruppen vorhüäden sind, liegt zweckmäßig im Bereich von 10 nm
bis 20 μπι.
Die Membranen sind zweckmäßig mit Unterlagen in
Form von Netzen aus Polytetrafluoräthylenfasern oder porösen Folien aus Polytetrafluoräthylen usw. verstärkt,
um ihre mechanische Festigkeit zu erhöhen.
Die schwächeren Kationenaustauschgruppen können in der gesamten Membran zusammen mit Sulfonsäuregruppen vorhanden sein, vorausgesetzt, daß sie näher an
der Oberfläche der Kathodenseite der Membran in einem höheren Anteil verteilt sind. Ferner können die
schwächeren Auste'jschgruppen auch an der Anodenseite der Membran in einem niedrigeren Anteil als in der
kathodenseitigen Oberflächenschicht der Membran vorliegen. Um jedoch die großtechnische Elektrolyse
mit niedrigerem Stromverbrauch durchzuführen, genügt es und ist vorteilhaft, wenn die schwächeren Kationen-
aiistauschgruppen im wesentlichen in einer 10 nm bis
20 μπι dicken Oberflächenschicht nur an der Kathodenseite der Membran vorhanden sind, während die
Kationenaustauschgruppen im restlichen Teil, insbesondere auf der Anodenseite der Membran, im wesentlichen aus Sulfonsäuregruppen bestehen.
Wie bereits erwähnt, ist es erfindungswesentlich, die Protonenkonzentration im Anolyt so zu regeln, daß sie
nicht über der kritischen Protonenkonzentration liegt, um eine hohe Stromausbeute aufrechtzuerhalten und
einen Spannungsanstieg zu verhindern und um ferner zu verhindern, daß die Schicht mit höherem Anteil an
schwächeren Kationenaustauschgruppen auf der Kathodenseite der Membran sich von der Membran
loslöst In dieser Weise kann die Lebensdauer der Membran stark verlängert werden, so daß lange
Betriebsperioden der Hydrolyse möglich sind.
Das Prinzip der Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Figuren weiter erläutert.
F i g. 1 zeigt schematische Diagramme, die die Stellen anzeigen, an denen Neutralisation stattfindet;
F i g. 2 und F i g. 3 sind graphische Darstellungen des nachstehend definierten Wertes C°m. in Abhängigkeit
von der Stromausbeute (die als Prozentsatz entsprechend der Überführungszahl von Natriumionen durch
die Membran dargestellt ist).
In Fig. 1 wird die Elektrolyse von Natriumchlorid
weiter veranschaulicht. Wenn Hydroxylionen, die durch die Kationenaustauschermembran wandern, mit Protonen im Anolyt neutralisiert werden, kann die Neutralisation an drei möglichen Stellen stattfinden, die in F i g. 1
durch die drei Fälle (a), (b) und (c) dargestellt sind. In F i g. 1 (a) findet Neutralisation in der Membran, in
F i g. 1 (b) am flüssigen Grenzflächenfilm auf der Membran und in Fig. 1 (c) außerhalb der Membran
statt Die Beziehungen zwischen den Symbolen in F i g. 1 können gemäß dem Donnanschen Membrangleichgewicht wie folgt dargestellt werden:
die Sulfonsäuregruppe vorhanden sind, der Dicke der
entsalzten Schicht usw. abhängt, verschiebt sich die Stelle, an der Neutralisation im Fall (a) stattfindet zur
Kathodenseite hin, bis eine wesentliche Protonenmenge
die kathodenseitige Oberfläche der Membran erreicht.
Als Folge hiervon wird ein Teil der in der Oberflächenschicht vorhandenen Gruppen mit relativ schwächerer
Acidität in die Η-Form umgewandelt, wodurch die Gruppen nicht unter Senkung der Stromausbeute und
ίο Anstieg der Spannung dissoziiert werden können. Der
Quellungsgrad in dem in die Η-Form umgewandelten Teil ist von dem in anderen Teilen verschieden, so daß
Spaltung in der Membran verursacht wird, bis Loslösung der Oberflächenschicht in Anwesenheit von
ι? kräftig wandernden hydratisierten Natriumionen stattfinden kann.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird Salzsäure dem Anolyt zugesetzt, um die Protonenkonzentration
im Anolyt am Eintritt zum Anodenraum bei einem Wert
zu halten, der nicht über der kritischen Frotonenkonzentration liegt, so daß Hydroxylionen, die durch die
Membran wandern, auf dem Grenzflächen-Flüssigkeitsfilm auf der Anodenseite der Membran oder an einer
Stelle, die der Anode näher liegt als dieser Film,
neutralisiert werden können und verhindert wird, daß
die Oberflächenschicht auf der Kathodenseite der Membran mit wesentlichen Protonenmengen in Berührung kommt Eine hohe Stromausbeute kann somit
aufrechterhalten und ein Spannungsanstieg vermieden
jo werden, ohne daß die Oberflächen« jhicht auf der
Kathodenseite der Membran sich ablöst, wodurch stabiler Betrieb für lange Zeiträume ermöglicht wird.
Die obere Grenze der Protonenkonzentration im Anolyt (kritische Protonenkonzentration) ist aus dem
vorstehend festgelegten Bereich zu wählen, und die Protonenkonzentration wird nach der nachstehend
ausführlich beschriebenen Methode geregelt.
Im vorstehend genannten Fall (b) ergibt sich aus der Stoffbilanz der Protonen am Grenzflächen-Flüssigkeits
fi!mdieGleichung(l),daCH+=O:
Hierin ist G die Konzentration des Ions χ im Anolyt
C1 die Konzentration des Ions χ am flüssigen
Grenzflächenfilm und Cx die Konzentration des Ions χ
in der Membran.
Welcher von den vorstehenden Fällen (a), (b) und (c)
eintritt hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der Temperatur, Stromdichte, Stromausbeute, Konzentration des Anolyten, Protonenkonzentration im Anolyt
Dicke der entsalzten Schicht usw. Der Fall kann daher
nicht in allgemeinen Ausdrücken festgelegt werden. Im allgemeinen tritt jtdoch der Fall (a) höchstwahrscheinlich ein, wenn die Stromausbeute höher, die Anolytkonzentration niedriger, die Protonenkonzentration im
Anolyt höher oder die Dicke der entsalzten Schicht geringer ist Die Einflüsse der Temperatur und der
Stromdichte sind sehr kompliziert, weil sie in enger Beziehung zur Temperaturänderung des Ionendiffusionskoeffizienten oder zu den Änderungen der Dicke
der entsalzten Schicht stehen. Wenn diese Parameter hoch sind, ist ebenfalls damit zu rechnen, daß der Fall (a)
eintritt
Wenn, wie vorstehend beschrieben, die Protonenkonzentration im Anolyt die kritische Protonenkonzentration übersteigt die von verschiedenen Faktoren wie
Temperatur Stromdichte. Stromausbeute, Anolytkonzentration, Dicke der Schicht auf der Kathodenseite, in
der die Austauschgruppen mit schwächerer Acidität als
(i/F)tH+: Protonen, die durch den Strom durch den
Anolyt transportiert werden.
CH+(£>H+/o[):Protonen, Protonen, die durch Diffusion
durch die entsalzte Schicht transportiert
werden.
(i/F)\ —yy. Hydroxylionen, die durch die Membran
wandern.
/: Stromdichte (A/dm2)
F.
Faraday-Konstante, % 500 (Coutomb/eq.)
d:
Dicke der entsalzten Schicht (cm)
y.
Oberführungszahl von Natriumioner
durch die Membran.
Dn+:
Diffusionskoeffizient der Protonen irr
Anoiyt(cm2 · s-')·
Die Überführungszahl tH+der Protonen im Anolyi
wird ungefähr durch die Gleichung (2) dargestellt:
H+
(D„
Hierin ist DSi + der Diffusionskoeffizient der Natriumionen und £>q_ der Diffusionskoeffizient der Chlorioner
im Anolyt
Aus Gleichung (I) wird die kritische Protonenkonzentration
durch die folgende Formel dargestellt:
C?,+ = (/(/TD11 + )(I -y-I11 + ). (3)
Die Mtische Konzentration Ch+kann somit durch
Auflösen der gleichzeitigen Gleichungen (2) und (3) bestimmt werden.
Wenn in der Gleichung (3) der Wert von / größer
wird, findet kräftige Gasentwicklung statt. Aus diesem Grunde wird der Wert von i/erniedrigt, wodurch Cn + In
vielen Fällen wesentlich kleiner wird.
Wie die vorstehende Beschreibung deutlich zeigt, ist die Änderung sowohl der Stromausbeute als auch der
Spannung an der Membran gering, wenn die Protonenkonzentration unter sonst gleichbleibenden Bedingungen
allmählich erhöht wird. Wenn jedoch die Konzentration den kritischen Wert CJ1+ übersteigt, wird y
kleiner, wobei die Spannung steigt und die Oberflächenschicht sich ablöst. Demgemäß muß der in Gleichung (3)
einzusetzende Wert von y aus den Werten bei genügend niedriger Protonenkonzentration ausgewählt werden,
wodurch diese Störung nicht eintritt.
In Fig.2 und Fig.3 sind die Ergebnisse von
Berechnungen für CJ1+ mit den Werten von d als
Parameter bei Anolytkonzentrationen von 2,0 η bzw. 4,0 η bei einer Temperatur von 900C und einer
Stromdichte von 50 A/dm2 dargestellt. Die Ionendiffusionsko°ffizienten
in der Flüssigkeit werden nach der üblichen Methode aus der äquivalenten Leitfähigkeit bei
900C bei unendlicher Verdünnung jedes Ions wie folgt ermittelt:
D„ + :I9x ICT5Cm2-s"1
£>Na+:4.1 χ 10-5Cm2S'1
Dn^ :6,0x 10"5Cm2S"1
Die Messung der Dicke der entsalzten Schicht nach der üblichen Methode, bei der die Grenzstromdichte
durch Veränderung von //Cn, + bestimmt wird, ergibt,
daß die entsalzte Schicht unter normalen praktischen Elektrolysebedingungen im allgemeinen eine Dicke von
etwa 0,1 χ 10~2 bis 4 χ 10~2 cm, vorzugsweise von etwa
0,5xl0-2 bis 2xlO-2cm hat Die in der folgenden
Tabelle genannten Werte können fürCh+ aus Fig.2
und F i g. 3, in denen die Stromausbeute in Abhängigkeit von der Anolytkonzentration dargestellt ist, entnommen
werden.
Stromausbeute
Salzkonz. = 2,0 η
Salzkonz.= 4,On
0,074-0,024 N
0,056-0,019 N
0,039-0,012 N
0,020-0,006 N
0,056-0,019 N
0,039-0,012 N
0,020-0,006 N
0,087-0,026 N 0,066-0,019 N 0,044-0,013 N 0,023-0,006 N
Wie bereits erwähnt, wird beim Verfahren gemäß der Erfindung für die kritische Protonenkonzentration
Ch+ein Wert gewählt, der von der Temperatur, der
Natriumchloridkonzentration, der Stromdichte, der Strornausbeute und der Dicke der entsalzten Schicht
unter den Bedingungen der Elektrolyse abhängt Demgemäß werden die durch die Membran in den
Anodenraum wandernden Hydroxylionen auf dem Grenzflächenflüssigkeitsfilm auf der anodenseitigen
Oberfläche der Membran oder an einer Stelle, die näher als der Film an der Anode liegt, neutralisiert, wodurch
der Kontakt einer wesentlichen Protonenmenge mit der Oberflächenschicht auf der Kathodenseite der Mem-■>
bran wirksam verhindert und sich eine beständige hohe Stromausbeute ohne Spannungsanstieg und Loslösung
der Oberflächenschicht ergibt.
Die untere Grenze der Protonenkonzentration im Anolyt wird so festgelegt, daß die Metallelektroden
in geschützt sind und die Sauerstoffkonzentration in dem
im Anodenraum erzeugten Chlorgas unter einem bestimmten Wert gehalten wird. Sie beträgt im
allgemeinen l,0xl0-5n. Von diesem Standpunkt aus
liegt die Protonenkonzentration vorzugsweise mög-
Ii liehst hohe, so daß es erwünscht und technisch
vorteilhaft ist, ihre obere Grenze (kritische Protonenkonzentration) 7.11 kennen und die Elektrolyse durrhziiführen,
während die Protonenkonzentration in der Nähe des kritischen Wertes gehalten wird.
2n Die Elektrolyse gemäß der Erfindung wird in der
Praxis im allgemeinen bei einer Temperatur von 60 bis 130°C, einer Stromdichte von 10 bis 80 A/dm2, einer
Anolytkonzentration von 1 bis 5 η und einer Katholyikonzentration
von 1 bis 20 η durchgeführt. Die verwendete Anode und Kathode sind in bezug auf den
Werkstoff oder ihre Art nicht begrenzt, jedoch wird zweckmäßig eine aus einem dimensionsstabilen Metall
bestehende Anode verwendet.
B e i s ρ i e I 1
Tetrafluoräthylen und Perfluor(3,6-dioxa-4-methyl-7-octensulfonylfluorid)
wurden in Emulsion in Gegenwart von Ammoniumpersulfat als Initiator und Ammoniumperfluoroctoat
als Emulgator bei 7O0C unter einem
3t Druck des Tetrafluoräthylens von 4 Atm. copolymerisiert.
Das Austauschvermögen des erhaltenen Polymerisats, gemessen nach einer Wäsche mit Wasser und
Verseifung, betrug 0,83 mg-Äquivalent/g trockenes Harz.
Dieses Copolymerisat wurde unter Wärmeeinwirkung zu einer 0,3 mm dicken Folie gepreßt. Die Folie
wurde in einem Gemisch von 2,5 n-Natriumhydroxyd/50% Methanol 16 Stunden bei 60° C verseift, 16
Stunden in 1 η-Salzsäure bei 9O0C in die H-Form überführt und 40 Stunden in einem 1 :1-Gemisch von
Phosphorpentachlorid und Phosphoroxychlorid bei 1200C am Rückflußkühler erhitzt und hierdurch in die
Sulfonylchloridform umgewandelt Nach Beendigung der Reaktion wurde die aus dem Copolymerisat
so bestehende Membran mit Tetrachlorkohlenstoff gewaschen,
worauf ihr abgeschwächtes Totalreflexionsspektrum (nachstehend als A. T. R. bezeichnet) aufgenommen
wurde, das eine für Sulfonylchlorid charakteristische starke Absorptionsbande bei 1420 cm-1, aber
keine für die Sulfonsäuregruppe charakteristische Absorption bei 1060 cm-' zeigte, in Kristallviolettlösung
wurde die Membran nicht gefärbt.
Zwei Stücke dieser Membran wurden zwischen Acrylharzrahmen mit Dichtungen aus Polytetrafluoräthylen
eingespannt Die Rahmen wurden in eine wäßrige 57%ige Jodwasserstoffsäurelösung so eingetaucht,
daß eine Seite jeder Membran 30 Std. bei 800C
reagierte. Nach einer Wäsche mit Wasser bei 600C für
30 Minuter, wurde das A. T. R. der Membran
aufgenommen. Im Spektrum war die für die Sulfonylchloridgruppe charakteristische Absorptionsbande bei
1420 cm-' verschwunden. Statt dessen erschien eine Absorptionsbande bei 1780 cm -', die für die Carbonsäu-
regruppe charakteristisch ist. In KristaHviolettlösung
war eine 25 μΐπ dicke Schicht auf einer Seite der
Membran gefärbt.
Diese Membran wurde in einem Gemisch von 2,5 n-Natriumhydroxyd/50% wäßrigem Methanol für 16 *>
Stunden bei 60°C verseift. Von der behandelten Oberfläche wurde erneut das A. T. R. aufgenommen,
wobei festgest :llt wurde, daß sich die Absorption der Carbonsäuregiuppe nach 1690 cm -' verschoben hatte.
In wäßriger 0,1 n-Natriumhydroxydlösung nach Be- i"
handlung mit einem Oxydationsmittel in einem Gemisch von 2,5 n-Natriumhydroxyd/2,5% wäßrigem Natriumhypochlorit
für 16 Stunden bei 90°C betrug die spezifische Leitfähigkeit dieser Membran
1O1Ox IO~3 mho/cm. Die Membran wurde nach der ir>
vorstehend beschriebenen Behandlung mit dem Oxydationsmittel erneut gefärbt. Aus der Beobachtung des
gefärbten Querschnitts wurde für die Oberflächenschicht, die die Carbonsäuregruppen enthielt, eine Dicke
von 7 μπι gefunden.
Die spezifische Leitfähigkeit der Membran wurde bestimmt, indem sie zunächst in eine vollständige
Na-Form umgewandelt, 10 Stunden bei normaler Temperatur in einem ständig erneuerten Bad einer
wäßrigen 0,1 n-Natriumhydroxydlösung bis zur Gleichgewichtseinstellung gehalten und einem Wechselstrom
von 1000 Hz ausgesetzt wurde, während sie sich unter einer wäßrigen 0,1 n-Natriumhydroxydlösung bei 25° C
befand, um den elektrischen Widerstand der Membran zu messen.
Die vorstehend beschriebene Kationenaustauschermembran in der Na-Form wurde in wäßriger 5,0 n-Natriumhydroxydlösung
16 Stunden bei 90° C ins Gleichgewicht gebracht und in eine Elektrolyse-Zelle, die mit
einer maßhaltigen Metallelektrode als Anode und einer Eisenplatte als Kathode versehen war, so eingesetzt,
daß die behandelte Oberfläche sich auf der Kathodenseite befand.
Während die Konzentration des Natriumchlorids auf der Anodenseite bei 4 η und die Alkalikonzentration auf
der Kathodenseite bei 8 η ohne Zusatz von Salzsäure zum Anolyt gehalten wurde, wurde ein Strom 5 Stunden
bei 90° C bei einer Stromdichte von 50 A/dm2 durchgeleitet. Die aus der gebildeten Natriumhydroxydmenge
ermittelte Stromausbeute betrug 91% bei einer Spannung von 3,7 V. Die entsalzte Schicht hatte eine
nach der vorstehend beschriebenen Methode gemessene Dicke von 0,1 mm. Aus F i g. 3 wurde der Wert für
C°H * der d=0,\ mm und einer Stromausbeute von 91%
entsprach, mit 0,022 η ermittelt
Anschließend wurde die Elektrolyse unter den vorstehend genannten Bedingungen fortgesetzt, wobei
jedoch die Protonenkonzentration im Anolyt durch Zusatz von HCI bei 0,013 n, d. h. unter dem in der oben
beschriebenen Weise bestimmten kritischen Wert gehalten wurde. Während der Strom 300 Stunden
durchgeleitet wurde, wurde festgestellt, daß die -.romausbeute unverändert bei 91% bei einer Spannung
von 3,7 V lag. Nach dem Durchleiten des Stroms wurde die Membran für die Beobachtung unter dem
Mikroskop ausgebaut An der Membran wurde nichts Ungewöhnliches festgestellt
Der Strom wurde 200 Stunden unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen durchgeieitet mit dem Unterschied,
daß die Protonenkonzentration auf 0,02 η geändert wurde. Die Stromausbeute lag beständig bei 90
bis 91% bei einer Spannung von 3,7 V. Nach Beendigung des Versuchs wurde nichts Ungewöhnliches
an der Membran festgestellt.
Vergleichsbeispiel 1
Strom wurde unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeleitet, wobei jedocn die Protonenkonzentration
im Anolyt auf 0,10 η geändert wurde. Die Stromausbeute war instabil und lag im Bereich von 82
bis 87% bei einer Spannung von 4,2 bis 4,3 V.
Nach dem Durchleiten des Stroms wurde die Membran ausgebaut, um ihre Oberfläche und ihren
Querschnitt zu prüfen. Hierbei wurde festgestellt, daß sich die dünne Schicht an mehreren Stellen auf der
Kathodenseite der Membran losgelöst hatte.
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Polymerisationsverfahren wurden Copolymerisate mit einer
Austauschkapazität von 0,74 mg-Äquivalent/g trockenes Harz (nachstehend als Polymerisat 1 bezeichnet)
und 0,91 mg-Äquivalent/g trockenes Harz (nachstehend als Polymerisat 2 bezeichnet) hergestellt. Die Polymerisate
1 und 2 in der Sulfonylfluoridform wurden zu Folien einer Dicke von 51 μπι bzw. 102 μπι gepreßt. Die beiden
Folien wurden unter Wärmeeinwirkung zu einer Verbundfolie vereinigt Diese Verbundfolie wurde mit
der nach unten zeigenden Oberfläche des Polymerisats 2 auf ein Leno-Gewebe gelegt, das eine Dicke von etwa
0,15 mm hatte, aus Polytetrafluoräthylen bestand, wobei die Schußgarne Filamentgarne von 400 den und die
Kettgarne Filamentgarne von 200 den waren und die Zahl sowohl der Schußgarne als auch der Kettgarne
10/cm betrug. Das Gewebe wurde in das Polymerisat 2 eingebettet, indem dieses auf 270° C erhitzt und die
Membran hierbei unter Evakuierung gegen das Gewebe gepreßt wurde.
Die Membran wurde auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise in die Sulfonylchioridform überführt, dann auf
der Seite des Polymerisats 1 mit 57%iger wäßriger Jodwasserstoffsäurelösung 20 Stunden bei 80°C behandelt
und anschließend verseift und oxydiert, wobei eine Kationenaustauschermembran mit einer auf der Seite
des Polymerisats 1 befindlichen, 8 μπι dicken Schicht, die
Carbonsäuregruppen enthielt, erhalten wurde.
Die Dicke der entsalzten Schicht zu diesem Zeitpunkt betrug </= 0,009 mm, gemessen nach der in Beispiel 1
beschriebenen Methode. Aus F i g. 3 wurde festgestellt, daß der Wert C?,+, der d= 0,09 mm und einer
Stromausbeute von 95% entsprach, 0,012 η betrug.
Wenn die Membran so eingesetzt wurde, daß die die Carboxylgruppen enthaltende Oberflächenschicht der
Kathodenseite zugewandt war, und ein Strom bei 90° C bei einer Stromdichte von 50 A/dm2, einer Natriumchloridkonzentration
von 4 η und einer Protonenkonzentration von 0,01 η (unterhalb des kritischen Wertes) und
einer Alkalikonzentration auf der Kathodenseite von 8 η 300 Stunden durchgeleitet wurde, betrug die
Stromausbeute 95% bei einer Spannung von 3,8 V. Nach dem Durchleiten des Stroms wurde die Membran zur
Überprüfung ausgebaut, wobei nichts Ungewöhnliches festgestellt wurde.
Vergleichsbeispiel 2
Unter Verwendung der gemäß Beispiel 3 hergestellten Membran wurde ein Strom 300 Sid. unter den
gleichen Bedingungen wie in Beispiel 3 durchgeleitet, wobei jedoch die Protonenkonzentration a-jf 0,08 η
geänuert wurde. Die Stromau«beute betrug 87% bei
einer Spannung von 4,4 V. Die Überprüfung des Querschnitts der Membran nach dem Durchleiten des
Stroms ergab, daß die Oberflächenschicht auf der Kathodenseite der Membran sich losgelöst hatf~.
Eine Membran, die eine Phosphorsäuregruppen enthaltende Oberflächenschicht einer Dicke von 5 μιη
aufwies, während der restliche Teil Sulfonsäuregruppen enthielt, wurde verwendet. Die entsalzte Schicht hatte
zu diesem Zeitpunkt eine Dicke von d=0,\ mm, gemessen nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode. Aus Fig. 3 wurde der c/=0,l mm und einer
Stromausbeut«. von 90% entsprechende Wert für
C?, + mit 0,025 η ermittelt.
Während die die Phosphorsäuregruppen enthaltende Seite der Membran der Kathode zugewandt war, wurde
ein Strom 200 Stunden unter den in Beispiel I genannten Bedingungen -iurchgeleitet. Hierbei lag die Stromausbeute
unverändert bei 90% bei einer Spannung von 3,7 V. Nach dem Durchleiten des Stroms wurde nichts
Ungewöhnliches an der Membran festgestellt.
Vergleichsbeispiel 3
Ein Strom wurde 200 Stunden unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 4 durchgeleitet, wobei
jedoch die Protonenkonzentration auf 0,05 η geändert wurde. Die Stromausbeute betrug 83% bei einer
Spannung von 4,1 V. Nach dem Durchleiten des Stroms wurde festgestellt, daß die die Phosphorsäuregruppen
enthaltende Oberflächenschicht der Membran sich teilweise gelöst hatte.
Der in Beispiel 4 beschriebene Versuch wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß eine Membran, die
Carbonsäuregruppen zusätzlich zu den Phosphorsäuregruppen enthielt, verwendet wurde. Ähnliche Ergebnisse
wurden erhalten.
Vergleichsbeispiel 4
Die gemäß Beispiel 1 hergestellte Membran, die Kationenaustauschgruppen in Form von Sulfonylfluond
enthielt, wurde in 2,5 n-NaOH/50% Methanol verseift, wodurch die Kationenaustauschgruppen in Sulfonsäuregruppen
umgewandelt wurden. Bei der Durchführung der Elektrolyse unter den in Beispiel 1 genannten
Bedingungen wurde eine Stromausbeute von 60% bei einer Spannung von 3,4 V gefunden. Nachdem 300
Stunden kontinuierlich Strom durchgeleitet worden war, wurde nichts Ungewöhnliches an der Membran
festgestellt.
Wenn die Elektrolyse unter den vorstehend genannten Bedingungen durchgeführt, jedoch die Protonenkonzentration
im Anolyt auf 0,10 η geändert wurde, wurden ähnliche Ergebnisse erhalten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Elektrolyse von Natriumchloridlösungen in einer Elektrolyse-Zelle, in der die Anode und die Kathode durch eine Kationenaustauschermembran getrennt sind, die die Zelle in Anoden- und Kathodenräumen unterteilt, die Membran aus einem Fluorkohlenstoffpolymerisat besteht, das Kationenaustauschgruppen enthält, die aus Sulfonsäuregruppen und wenigstens einer schwächeren Katiomenaustauschgruppe mit schwächerer Acidität als die Sulfonsäuregruppen bestehen, wobei die Kationenaustauschgruppen in der kathodenseitigen Oberflächenschicht der Membran reicher an den schwächeren Kationenaustauschgruppen als die gesamte Membran sind, dadurch gekennzeichnet, daß man alt Protonenkonzentration im Anolyt bei einem Wer· hält, der nicht über der kritischen Protonenkonzei.tration Ch+ liegt, die durch die Formeldefiniert ist, worin /die Stromdichte (A/dm2), Fdie Faradaysche Konstante von 96 500 Coulomb/eq, d die Dicke der entsalzten Schicht (cm), y die Oberführungszahl der Natriumionen durch die Membran, D„+der Diffusionskoeffizient der Protonen im Anolyt (cm2 · s-1)undt^+dieOberführungszahl der Protonen im Anolyt mit der FormelH-i(DHist, worin Dn, + der Diffusionskoeffizient der Natriumionen und Da- der Diffusionskoeffizient der Chlorionen im Anolyt und Cn.+dieKonzentration (n) der Natriumionen im Anolyt istDie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Elektrolyse von Natriumchloridlösungen in einer Elektrolyse-Zelle, in der die Anode und die Kathode durch eine Kationenaustauschermembran getrennt sind, die aus einem Fluorkohlenstoffpolymerisat besteht, das Sulfonsäuregruppen und wenigstens eine Kationenaustauschergruppe mit schwächerer Acidität als die Sulfonsäuregruppe enthältAls Diaphragmen für die Elektrolyse von wäßrigen Alkalihalogenidlösungen sind Kationenaustauschermembrane aus einem Perfluorkohlenstoffpolymerisat mit seitenständigen Sulfonsäuregruppen, nämlich Kationenaustauschermembranen vom Perfluorkohlenstoff-'yp, die nur Sulfonsäuregruppen enthalten, bekannt, die jedoch den Nachteil haben, daß sie für aus dem Kathodenraum zurückwandernde Hydroxylionen wegen der stark hydrophilen Eigenschaft der Sulfonsäuregruppen durchlässig sind, so daß die Stromausbeutc während der Elektrolyse gering ist Dies ist ein besonderes Problem, wenn wäßrige Natriumhydroxydlösungen mit Konzentrationen von mehr als 20% durch die Elektrolyse hergestellt werden sollen, da hierbei die Stromausbeute so niedrig ist, daß das Verfahren im Vergleich zur Elektrolyse von wäßrigen Kochsalzlösungen mit üblichen Quecksilberzellen oder Diaphragma zellen wirtschaftlich nachteilig ist Der Nachteil einer solchen geringen Stromausbeute kann zwar durch Senkung des Austauschvermögens der Sulfonsäuregruppe auf weniger als 0,7 Milliäqurvalent pro Grammdes trockenen Harzes in der Η-Form gemildert werden, doch hat dies eine Verringerung des Wassergehalts in der Membran zur Folge, wodurch die Konzentration von fixierten Ionen in der Membran relativ höher ist als in der Membran mit höherem Austauschvermögen und die Stromausbeute während der Elektrolyse weniger gesenkt wird. Die Verbesserung der Stromausbeute durch Verringerung des Ionenaustauschvermögens der Membran hat jedoch eine starke Senkung der elektrischen Leitfähigkeit der Membran zur Folge, sois daß eine wirtschaftliche Elektrolyse nicht möglich ist Ferner ist es äußerst schwierig, eine technisch brauchbare Kationenaustauschennembran vom Typ der Perfluorsulfonsäure herzustellen, bei der die Stromausbeutc durch Erhöhen des Widerstandes der Membran auf etwa 90% verbessert werden kann.Inzwischen sind durch die US-PS 37 84 399,24 37 395 und 39 69 285, die japanischen Patentanmeldungen 84 111/1975 und 84 112/1975 und die DE-OS 24 37 395 und 2510071 Kationenaustauschermembranen aus Fluorkohlenstoffpcfiymerisaten mit Kationenaustauschgruppen mit schwächerer Acidität als Sulfonsäure auf einer Seite der Kationenaustauschermembran vom Sulfonsäuretyp bekanntgeworden, durch deren Verwendung bei der Elektrolyse eine hohe Stromausbeute durch Senkung des Wassergehalts auf der Seite der Austauschgruppen mit schwächerer Acidität erzielt werden kann. Die Dicke der Schicht, in der diese Gruppen vorhanden sind, kann 10 nm oder mehr betragen, was im Vergleich zur Gesamtdicke derMembran äußerst gering ist und eine sehr starke Erniedrigung des elektrischen Widerstandes und damit die Einstellung einer niedrigeren Zellenspannung ermöglicht Leider ist jedoch auch bei Verwendung dieser Kationenaustauschermembrane eine Verschlech terung der Stromausbeute mit steigender Spannung festzustellen, wenn die Protonenkonzentration im Anolyt einen bestimmten kritischen Wert übersteigt In gewissen Fällen kann Abspaltung oder Loslösung auf einem Teil der Membran erfolgen. Dieser kritische Wert hängt von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Stromdichte, Stromausbeute, Anolytkonzentration, Dikke der kathodenseitigen Schicht, auf der die Austauschgruppen mit schwächerer Acidität vorhanden sind, Dicke der entsalzten Schicht usw. ab. Es hat sich gezeigt,so daß diese Nachteile und Störungen zwangsläufig bei höherer Temperatur, höherer Stromdichte und höherer Stromausbeute auftreten, d. h. unter Bedingungen, die für die großtechnische Praxis des Verfahrens vom Standpunkt verringerter Festkosten und proportionalerKosten günstig sindDer Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Elektrolyse von wäßrigen Alkalimetallhalogenidlösungen ein Verfahren verfügbar zu machen, das die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist. Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Elektrolyse von Natriumchloridlösungen in einer Elektrolyse-Zelle, in der die Anode und die Kathode durch eine Kationenaustauschermembran getrennt sind, die die Zelle in Anoden- und Kathodenräumen unterteilt, die Membran aus einem Fluorkohlenstoffpolymerisat besteht, das Kationenaustauschgruppen enthält, die aus Sulfonsäuregruppen und wenigstens einer schwächeren Kationenaustauschgruppe mit schwächerer Acidität als
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