DE2559711B2 - 1-benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
1-benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin und verfahren zu dessen herstellungInfo
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- C07D233/50—Nitrogen atoms not forming part of a nitro radical with carbocyclic radicals directly attached to said nitrogen atoms
Description
Versuchsbericht
Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen ist ein Vergleich der Verbindung l-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin
(Test-Name ST 2225), beschrieben in der deutschen Patentanmeldung P 25 05 297.5-44 mit dem bekannten, blutdrucksenkenden
Mittel 2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin (generic name: Clonidine) und der Verbindung 2-[N-Benzoyl-N-(2',6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin
(Test-
Name ST 2272), beschrieben im belgischen Patent Nr. 741.947, hinsichtlich ihrer Wirkungen auf den Blutdruck
und das zentrale Nervensystem.
1. Wirkung auf den Blutdruck und dessen Anstieg
nach Abklemmen beider Carotiden am Kaninchen
nach Abklemmen beider Carotiden am Kaninchen
Methode:
Männliche und weibliche Kaninchen (Neuseeländer, Gewicht zwischen 2 und 4 kg) wurden mit einem
Gemisch aus Urethan (700 mg/kg) und Chloralose (70 mg/kg i. v.) narkotisiert. Der Blutdruck in der Arteria
femoralis wurde elektromanometrisch mittels Statham-Druckrezeptor gemessen und durch einen Hellige-Miltisciptor
registriert. Der Carotissinusreflex wurde durch Abklemmen beider Carotiden über 15 Sekunden
ausgelöst. ST 2225 oder ST 2272 wurden in Dosen von 10 und 30μg/kg in Abständen von 30 Minuten in die
Vena jugularis injiziert. Die Mittelwerte des systolischen und diastolischen Blutdruckes während dieser 30
Minuten-Perioden und die prozentuale Änderung im Vergleich zur Kontrolle sind aus der Tabelle 1
ersichtlich.
Der Carotissinusreflex wurde zweimal vor Verabreichung der ersten Dosis ausgelöst und dann 10 und 20
Minuten nach jeder Dosis der Test-Substanz. Der Anstieg des diastolischen und systolischen Blutdruckes
nach Abklemmen der Carotiden vor und nach Verabreichung der Testsubstanzen ist ebenfalls in
Tabelle 1 aufgezeichnet.
Ergebnisse:
Sowohl ST 2225 als auch ST 2272 (10 und 30 μg/kg
i. v.) vermindern dosisabhängig den Blutdruck in der Arteria femoralis narkotisierter Ratten. Der Carotissinusreflex
wurde durch ST 2225 in den untersuchten Dosen praktisch nicht beeinflußt, durch ST 2272
dagegen stark reduziert.
Wirkung von ST 2225 und ST 2272 auf Blutdruck und Carotissinusreflex narkotisierter Kaninchen
ST 2225
Psyst
Pdiai
CSR
Δ Psysl
CSR
Δ Pdiasl
Kontrolle | 135±10 | _3 | 85±5 | -2 | 25,5 | + 7 | 21,3 | -4 |
10 μΕ/kg i. v. | 131 ±15 | -13 | 83±9 | -15 | 27,2 | +3 | 20,5 | + 6 |
30 μg/kg i. v. | 118±18 | 72±11 | 26,2 | 22,5 | ||||
Fortsetzung Tabelle 1
ST 2272
Psysl
Pdiasi CSR
Δ Psyst CSR
Kontrolle
137±4 | -15 | 83±4 | -12 | 31,7 |
117±13 | -36 | 73±7 | -33 | 20,8 |
82±12 | 56±9 | 5,8 | ||
Psyst
Pdias,
Δ Psys,
Δ Pdi«t
i. v.
L ν.
L ν.
systolischer Blutdruck (mm Hg), diastolischer Blutdruck (mm Hg).
Carotissinus-Reflex,
systolischer Blutdruckanstieg (mm Hg), diastolischer Blutdruckanstieg (mm Hg), prozentuelle Änderung gegenüber Kontrolle ( = 34
82
systolischer Blutdruckanstieg (mm Hg), diastolischer Blutdruckanstieg (mm Hg), prozentuelle Änderung gegenüber Kontrolle ( = 34
82
24,8
17,8
5,7
-28 -77
100%).
2. Beeinflussung des arteriellen Blutdruckes narkotisierter Ratten
Methode:
Männliche und weibliche Ratten (Gewicht um 250 g) wurden mit Urethan (1,4 g/kg s. c.) narkotisiert. Die
Trachea wurde kaniiliert. Der Blutdruck wurde direkt aus der Arteria carotis mit einem Quecksilber-Manometer
gemessen. Die Testsubstanzen wurden in Dosen von 10/30/100/300 μg/kg in Abständen von 30 Minuten
durch eine Kanüle in die Vena jugularis appliziert. Jedes Tier erhielt nur eine Substanz in mehreren Dosen. Der
Vergleich von ST 2225 mit ST 2272 ist in Tabelle 2, jener von ST 2225 mit Clonidin in Tabelle 3 festgehalten. Jede
Substanz und Dosis wurde mindestens 4 Tieren appliziert.
Dosis μg/kg i. v. |
Prozentuelle ST 2225*) |
Blutdruckabnahme nach ST 2272 |
10 30 100 300 Tabelle 3 |
-19 -38 -34 -37 |
-18 -29 -Zl + 3 |
Dosis μg/kg i. v. |
Prozentuelle ST 2225") |
Blutdruckabnahme nach Clonidin |
10 30 100 |
-24 -57 -41 |
-24 -52 -46 |
*) Unterschiedliche Werte für ST 2225 in Tabelle 2 und 3,
da direkter Vergleich mit ST 2272 bzw. Clonidin an verschiedenen Tagen mit homogenem Tiermaterial durchgeführt
wurde.
3. Verhaltensbeobachtungen an Albino-Mäusen
Männliche weiße Mäuse erhielten die Testsubstanzen in Dosen von 5 bis 20 mg/kg als Suspension in 3%igem
Traganthschleim per os appliziert. Die Tiere wurden auf
Verhaltensbeobachtungen an Mäusen:
50 Veränderungen an Augen, Fell, Motilität, Körperhaltung und Fortbewegung beobachtet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
ST 2225 | ST 2272 | Clonidin | |
Augen | o. B. | glotzäugig | glotzäugig |
Fell | gesträubt | stark gesträubt | stark gesträubt |
Motilität | bis 10 mg/kg: o. B. 15 mg/kg: ruhig 20 mg/kg: anfangs lebhaft, dann ruhig |
bis 10 mg/kg sediert | bis 10 mg/kg: sediert über 10 mg/kg: anfangs hektische Bewegungen, aggressiv, Piepsen, später ruhig |
Körperhaltung | o.B. | kugelig | kugelig |
Fortbewegung | leicht taumelig bis 10 mg/kg, über 10 mg/kg o. B. |
hochbeinig stelzend, watschelnd |
hochbeinig stelzend, watschelnd |
4. Bestimmung der Chloralhydrat-Schlafzeit an Ratten Tabelle 6
Methode: nach Laver ty und Taylor, (Br. J.
Pharmacol., 35 [1969] 253 - 264).
Die Testsubstanzen wurden männlichen und weiblichen Ratten in einer einheitlichen Dosis von 0,5 mg/kg
s. c. injiziert. Gleichzeitig erhielten Kontrolltiere das gleiche Volumen an 0,9%iger CaCI-Lösung. 30 Minuten
später erfolgte die intraperitoneale Gabe von Chloralhydrat (300 mg/kg). Die mittlere Schlafdauer der mit
Testsubstanzen behandelten Tiere ist in Prozent der Schlafzeit der Kontrolltiere (= 100%) ausgedrückt.
Die Ergebnisse für den Vergleich von ST 2225 mit ST 2272 sind ir. Tabelle 5, jene des Vergleiches mit
Clonidin sind in Tabelle 6 zusammengefaßt.
ST 2225*)
Clonidin
Weiblich
Männlich
Männlich
125,2
113,6
113,6
152,3
140,3
140,3
ST 2225#)
Weiblich
Männlich
Männlich
135,9%
128,2%
128,2%
·) Unterschiedliche Werte für ST 2225 in Tabelle 5 und 6,
da direkter Vergleich mit ST 2272 bzw. Clonidin an verschiedenen Tagen mit homogenem Tiermaterial durchgeführt
H) wurde.
5. Akute Toxizität an der Maus
Die Bestimmung der LD5O erfolgte nach Thompson
und W e i I (Biometrics, 8 [1953], 51 -54, 249-263). Die Beobachtungsdauer wurde auf 7 Tage ausgedehnt,
da der Tod nach einmaliger Gabe der Testsubstanzen, vor allem bei oraler Applikation, oft erst nach mehreren
Tagen auftrat. Das verzögerte Auftreten von Todesfällen im Rahmen akuter Toxizitätsuntersuchungen wurde
schon in der ersten Publikation über Clonidin berichtet.
(W. H ο e f k e und W. K ο b i η g e r, Arzneim. For-
150,4% schung, 16[1966], 1038- 1050, Tabelle 7).
140,2% Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengefaßt.
ST 2272
ST 2225
ST 2272
Clonidin
i. v. weiblich
männlich
männlich
p. o. weiblich
männlich
männlich
77,74 (69,79-90,84)
84,16 (69,99-101,20)
84,16 (69,99-101,20)
127,85 (45,05-252,43)
404,20 (168,85-967,70)
404,20 (168,85-967,70)
30,56 (28,02-33,33)
26,73 (24,33-29,37)
26,73 (24,33-29,37)
160,0 (88,7-289,6)
100,8 (52,23-194,5)
100,8 (52,23-194,5)
28,19 (22,56-33,68)
25,38 (22,37-28,79)
67,22 (39,41-99,47)
151,60 (76,34-300,9)
Die erfindungsgemäße Verbindung kann daher in der Medizin als Hypotensivum in allen für pharmazeutische
Zwecke üblichen Zubereitungsformen wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Emulsionen oder
Injektionslösungen verabreicht werden.
Dazu können je nach Darreichungsform entweder die freien Basen oder die Salze eingesetzt werden. Als Salze
dienen z. B. solche mit anorganischen oder organischen Säuren wie Hydrohalogenide, Phosphate, Oxalate, oder
Salze mit sauren synthetischen Harzen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung 1 -Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazoIin ist
dadurch gekennzeichnet, daß man 2,6-Dichloranilin mit
l-Benzoylimidazolidin-2-on in Gegenwart von mindestens
2 Mol Phosphoroxychlorid pro Mol des Dichloranilins bei Temperaturen von Raumtemperatur bis
maximal der Siedetemperatur des Phosphoroxychlorids umsetzt, das nach Abtrennen des überschüssigen
Phosphoroxychlorids anfallende Zwischenprodukt milde hydrolysiert, und das hierbei anfallende l-Benzoyl-2-(2\6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin
nach Isolierung gewünschtenfalls in seine pharmazeutisch annehmbaren Salze überführt.
Zweckmäßig werden hierbei pro Mol 2,6-Dichloranilin mindestens 3 Mol Phosphoroxychlorid eingesetzt,
weil dann eine optimale Reinheit des Endproduktes erzielt wird. Besonders bevorzugt ist die gleichzeitige
Verwendung von Phosphoroxychlorid als Lösungsmittel für die Reaktionspartner. Es kann aber auch in
inerten organischen Lösungsmitteln, beispielsweise in Chlorkohlenwasserstoffen als Reaktionsmedium gearbeitet
werden.
In der Regel werden das 2,6-Dichloranilin und das l-Benzoylimidazolidin-2-on in etwa äquimolaren Mengen
eingesetzt. Es ist auch möglich, jeweils einen der Reaktionspartner in geringem Überschuß, beispielsweise
von etwa 10 — 20%, bezogen auf die Menge des
anderen Reaktionspartners, anzuwenden. Auch bei einem erheblich größerem Überschuß verläuft die
Reaktion prinzipiell in gleichem Sinne, doch muß mit gewissen Ausbeuteverlusten wegen platzgreifender
Nebenreaktionen gerechnet werden.
Nach beendeter Umsetzung wird zweckmäßigerweise das überschüssige Phosphoroxychlorid entfernt, was
bevorzugt durch Abdestillieren geschieht. Der saure Eindampfrückstand enthält dann ein phosphorhaltiges
Zwischenprodukt, das kristallisiert und bei Behandlung
so mit Wasser in der Kälte z. B. Eiswasser, rascher noch mit wäßrig alkalischen Medien wie z. B. Natriumcarbonatlösungen
oder verdünnter Natronlauge zu dem 1-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin
hydrolysiert wird. Diese milde Hydrolyse kann sowohl durch
direkte Zugabe des wäßrigen Mediums zum Eindampfrückstand oder auch durch Auflösen des P-haltigen
Zwischenproduktes in einem organischen Lösungsmittel wie z. B. Methylenchlorid und Behandein der Lösung
mit gegebenenfalls eisgekühltem Wasser oder alkali-
sehen Lösungen erfolgen.
Die Struktur der erfindungsgemäßen Verbindung wurde auf Grund von IR- und NMR-Spektrum
brstimmt. Die Möglichkeit, daß die Doppelbindung nicht im Imidazolinkern sondern exoeyclisch gelagert
ist, ist hierbei nicht auszuschließen.
Das als Ausgangsmaterial verwendete 1-Benzoylimidazolidin-2-on
kann durch Benzoylierung von Äthylenharnstoff erhallen werden.
20
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
Die darin verzeichneten NMR-Adsorptionen sind in (5-Werten angegeben.
r> Beispiel I
16,2 g 2,6-Dichloranilin und 20,92 g 1-Benzoyl-imidazolidin-2-on
(10% Überschuß) werden in 146 ml POCI1 70 Stunden bei 50°C gerührt. Das überschüssige POCI1
wird im Vakuum abdestilliert und das zurückbleibende l()
Kristallisat wird mit E1S/H2O versetzt und '/2 Stunde bei
00C geschüttelt, pann wird unter Eiskühlung mit
40%iger NaOH alkalisiert und die wäßrige Phase dreimal mit Chloroform extrahiert. Die vereinigten
CHCIj-Phasen werden einmal gut mit I n-NaOH '5
geschüttelt, mit H2O neutral gewaschen, über Na2SO4
getrocknet und im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der farblose Rückstand wird mit Cyclohexan heiß
verrieben, auf Raumtemperatur gekühlt, abgesaugt, gewaschen und getrocknet.
Ausbeute an 1-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazoIin
30,0 g, das sind 89,8% der Theorie. Zur Analyse wird aus Isopropanol umkristallisiert.
Fp.:160-162°C.
Analyse:C|bH,3CI2NjO
Ben: C 57,19, H 3,98, N 12,55, O 5,23, Cl 21,10;
gef.: C 57,4, H 4,1, N 12,4, 0 5,2, Cl 20,8.
gef.: C 57,4, H 4,1, N 12,4, 0 5,2, Cl 20,8.
pKa: 4,01 (in 70%igem Methylcellosolve bei Raumtem- jo peratur)
UV:A = 237nm(sh;e = 22 100)in Äthanol
IR:(KBr) 3310cm ', 1686cm ', 1656 cm ', 1612 cm ',
1579 cm-' j5
NMR: (100 MHz, CDCI1): 3,42 (2 H, angenähertes
Triplett) 4,01 (2 H, angenähertes Triplett), ca. 4,10 (m, breit,
NH, tauscht mit D2O aus) 4Q
Das 2-[N-Benzoyl-(2',6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin
gemäß belgischer Patentschrift Nr. 7 41 947 besitzt ebenfalls einen Fp. von 160-1610C, die beiden
Verbindungen besitzen aber einen Mischschmelzpunkt von 134-1430C.
Die übrigen Kenndaten der Verbindung gemäß belgischer Patentschrift sind:
PKa-Wert = 6,10 (in 70%igem Methylcellosolve bei Raumtemperatur)
NMR:(100 MHz,CDCl1)^eO(S.4 H),6,43 (m, breit, NH,
tauscht mit D2O aus), sind also ebenfalls deutlich verschieden.
4,05 g (25 mMol) 2,6-Dichloranilin und 4,76 g (25 mMol) l-Benzoyl-imidazolidin-2-on werden 12 Tage
bei Raumtemperatur in 40 ml Phosphoroxychlorid gerührt. Dann wird im Vakuum möglichst vollständig
zur Trockne gebracht, der teils kristalline Rückstand wird unter Kühlung mit einer gesättigten Kaliumcarbonatlösung
bis zur bleibenden alkalischen Reaktion versetzt, filtriert und das Kristallisat getrocknet. Man
erhält 8,07 g Rohprodukt (das sind 96,6% der Theorie), das aus Isopropanol umkristallisiert wird. Ausbeute:
6,88 g l-Benzoyl^-p'.e'-dichlorphenylamino^-imidazolin
(das sind 82,4% der Theorie.
Fp.= 160-162°C.
Fp.= 160-162°C.
8,1 g (50 mMol) 2,6-Dichloranilin und 9,5 g (50 mMol) l-Benzoyl-imidazolidin-2-on werden in80 ml Phosphoroxychlorid
1 Stunde zum Rückfluß erhitzt. Dann wird im Vakuum möglichst vollständig zur Trockne gebracht,
der teilweise kristalline Rückstand wird unter Kühlung mit 4 η-Kalilauge bis zur bleibenden alkalischen
Reaktion versetzt, es wird filtriert und das Kristallisat wird getrocknet. Man erhält nach Umkristallisieren aus
Isopropanol 14,32 g l-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin (das sind 85,7% der Theorie)
Fp.= 160-1620C.
3,8 g (2OmMoI) 1-Benzoyl-2-imidazolidin-2-on und
3,2 g (20 mMol) 2,6-Dichloranilin werden in 45 ml Phosphoroxychlorid 230 Stunden bei 35°C unter
Rühren reagieren gelassen. Dann wird eingedampft, der Rückstand in Wasser digeriert, mit gesättigter Sodalösung
bis zur bestehenbleibenden alkalischen Reaktion versetzt und das vorhandene Kristallisat abfiltriert.
Nach Waschen mit Wasser wird es getrocknet und aus Isopropanol umkristallisiert. Man erhält so 6,03 g (das
sind 90,6% der Theorie) an l-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin vom Fp.= 160— 162°C.
Claims (2)
1. l-Benzoyl-2-(2',6'-dichIorphenylamino)-2-imidazolin vom Fp. 160— 162rC und dem pKa-Wert 4,01
und dessen pharmazeutisch annehmbare Salze.
2. Verfahren zur Herstellung des l-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolins
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,6-Dichloranilin mit l-Benzoylimidazolidin-2-on in
Gegenwart von mindestens 2 Mol Phosphoroxychlorid pro Mol des Dichloranilins bei Temperaturen
von Raumtemperatur bis maximal der Siedetemperatur des Phosphoroxychlorids umsetzt, das nach
Abtrennen des überschüssigen Phosphoroxychlorids anfallende Zwischenprodukt milde hydrolysiert, und
das hierbei anfallende l-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin
nach Isolierung gewünschtenfalls in seine pharmazeutisch annehmbaren Salze überführt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das l-Benzoyl-2-(2',6'-dichlorphenylamino)-2-imidazolin
und dessen Salze.
und dessen Salze.
Diese Verbindung besitzt sehr interessante pharmazeutische Eigenschaften. Sie wirkt ebenfalls blutdrucksenkend
wie der bekannte Wirkstoff 2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin, der z. B. in den OE-PS
2 48 428,2 50 344 oder 2 50 345 beschrieben ist, oder wie das in der BE-PS 7 41 947 beschriebene 2-[N-Benzoyl-(2',6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin,
das sich von der erfindungsgemäßen Verbindung dlirch die Bindung
des Benzoylrestes an den Anilinstickstoff unterscheidet. Wesentlich ist jedoch hierbei, daß die sedative
Wirkungskomponente bei der erfindungsgemäßen Verbindung wesentlich weniger stark ausgeprägt ist. Bei
Anwendung dieser Verbindung als Hypotensivum fällt daher u. a. die als unangenehme Nebenwirkung
auftretende Müdigkeit weg. Die erfindungsgemäße Verbindung wird oral ausgezeichnet resorbiert und
kann daher auch bei oraler Gabe die Wirkung voll entfalten.
Das Fehlen der sedativen bzw. zentraldämpfenden Wirkung läßt sich hierbei leicht durch Feststellen des
Carotissinusreflexes an narkotisierten Kaninchen nach Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung in
einer Dosis von 30 Mikrogramm/kg feststellen. Dieser Reflex ist bei Verabreichung der gleichen Dosis an
2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin sehr weitgehend abgeschwächt. Ferner wird das Fehlen der
zentraldämpfenden Wirkung auch am unveränderten Verhalten von wachen Mäusen nach Verabreichung der
erfindungsgemäßen Verbindung in Dosis von 5 bis 20 mg/kg ersichtlich und schließlich zeigt die Bestimmung
der Chloraldehydrat-Schlafzeit an Ratten nach
der Methode von Laverty und Taylor (Br. J.
Pharmacol., 35 [1969] 253-264) (Chloralhydrat-Dosis 300 mg/kg) für die erfindungsgemäße Substanz eine
kürzer dauernde Verlängerung, als sie sowohl durch Gabe des bekannten Wirkungsstcjffes 2-(2',6'-Dichlorphenylamino)-2-imidazolin
als auch des 2-[N-Benzoyl-N-(2'-6'-dichlorphenyl)-amino]-2-imidazolin bewirkt wird. Einzelheiten ergeben sich aus dem folgenden
Versuchsbericht:
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