Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Netzen ganzer Körnerfrüchte, insbesondere für Getreidekörner,
in einem rohrförmigen, liegend angeordneten Gehäuse mit glatter, geschlossener Innenwand, wobei
die Körnerfrüchte an einem Gehäuseende unter dosierter Zugabe von Wasser eingspeist, sodann mit
einem um die Gehäuselängsachse umlaufend angetriebenen, mit einer großen Anzahl von radial abstehenden
Flügeln bestückten Rotor bewegt und schließlich am anderen Gehäuseende abgezogen werden. Die Erfindung
bezieht sich weiterhin auf eine Netzvorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens, mit einem
rohrförmigen, liegend angeordneten Netzmantel mit glatter Innenwand und einem Ein- und Auslaß an seinen
Enden, mit einem mit Radialspiel im Netzmaniel angeordneten, eine große Anzahl von radial abstehenden
Rotorflügeln aufweisenden und um die Mantellängsachse umlaufend getriebenen Rotor und mit einer im
Bereich des Einlasses einmündenden Wasserdosiervorrichtung.
Der bedeuiendste der Arbeitsprozesse, die frisch geerntete Körnerfrüchte von der Anlieferung an die
Mühle bis zum eigentlichen Vermahlungsvorgang durchlaufen, ist wohl die Reinigung. Noch bis vor einiger
Zeit wurden häufig Waschmaschinen zur Durchführung der Reinigung von Getreide eingesetzt. Dabei weist das
Getreide allerdings beim Verlassen der Waschmaschine bzw. der jeweils nachgeschalteten Zentrifugaltrockenkolonne
eine um 2 bis 3% erhöhte Feuchtigkeit auf. Wird jedoch eine Naßscheuermaschine eingesetzt, dann
liegt die entsprechende Auffeuchtung durch diese bei 1 bis 1,5%. In beiden Fällen ist es nicht möglich, den
genauen Wert der Auffeuchtung im voraus festzulegen. Allerdings werden vor der Vermahlung des Getreifes
bestimmte und in sehr engen Grenzen festgelegte Feuchtigkeitswerte vorausgesetzt. Um den gewünschten
Feuchtigkeitsgehalt entsprechend zu erreichen, wird dem Getreide die fehlende Wassermenge geeignet
zudosiert. Insbesondere bei trocken gereinigten Getreide muß die Feuchtigkeit vielfach um 5 bis 6% erhöht
werden. Eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung wird bei bekannten Verfahren dadurch ei reicht, daß der
Produktstrom in einem Trog im Durchlauf mit einer langsam laufenden und dadurch äußerst schonenden
Netzschnecke bzw. Palettenwelle mit dem Wasser gleichsam »durchmischt« wird (MIAG-Prospekt
Nr. 1398e).
Aus der Zeitschrift »Die Müllerei«, Nr. 44 vom 29. 10. 1955, S. 63'*, ist ein Netzverfahren für Getreide
bekannt, bei dem ein Dr?htsieb im Hauptauslauf des Nutzgutstromes angeordnet ist, das eine lichte Weite
zwischen den einzelnen Maschen von 2,59 mm aufweist. Durch ein solches Sieb können jedoch höchstens kleine
Körner und allenfalls Sand und Staub durchtreten, während im wesentlichen aber alle guten Körner über
das Sieb hinweglaufen. Die in diesem Artikel beschriebene
und gezeigte Vorrichtung wurde in der Praxis daher auch im wesentlichen nur zum Anfeuchten von
Mehl, Kleie o. ä. vorgesehen.
Aus dem MIAG-Prospekt 1398e ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Netzen ganzer Körnerfrüchte,
insbesondere von Getreidekörnern, bekannt, bei dem die Körnerfrüchte in einem rohrförmigen, liegend
angeordneten Gehäuse mit glatter, geschlossener Innenwand unter dosierter Zugabe von Wasser an
einem Gehäuseende eingespeist, sodann mit einem um die Gehäuselängsachse umlaufend angetriebenen, mit
einer großen Anzahl von radial abstehenden Flügeln bestückten Rotor bewegt und schließlich am anderen
Gehäuseende abgezogen werden. Hierbei wird die Feuchtigkeitsverteilung dadurch erreicht, daß der
Produktstrom in einem Trog im Durchlauf mit einer langsam laufenden und dadurch äußerst schonenden
Netzschnecke bzw. Palettenwelle mit dem Wasser gleichsam durchmischt wird. Die hierbei erzielte
Durchmischung der Körnerfrüchte mit der Feuchtigkeit erfolgt allerdings relativ langsam, wobei die erzielbare
Gleichmäßigkeit der Feuchtigkeitsverteilung auf der gesamten Kornoberfläche insbesondere bei Körnerfrüchten
wie z. B. Weizen mit ausgeprägter Furche nicht voll zufriedenstellend erfolgt.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so
zu verbessern, daß eine noch deutlich verbesserte Gleichmäßigkeit der Feuchtigkeitsverteilung auf der
gesamten Kornoberfläche erzielbar und die Aufnetzung der Körnerfrüchte auf einen vorgegebenen Feuchtigkeitswert
besonders genau möglich ist, sowie weiterhin, eine Netzvorrichtung zu finden, die zur Durchführung
eines solchen Verfahrens besonders geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß der Rotor
mit einer solch hohen Drehzahl angetrieben wird, daß die von den als Schlagelemente ausgebildeten Rotorflügeln
beaufschlagten Körnerfrüchte einen vom Einlaß bis zum Auslaß reichenden ringförmigen Körnerschleier
bilden, dessen Umlaufgeschwindigkeit annähernd so groß ist wie die Umlaufgeschwindigkeit des Rotors.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Netzverfahrens ermöglicht eine überraschende, bislang nicht
erreichte Gleichmäßigkeit der Feuchtigkeitsverteilung auf der gesamten Kornoberfläche, wobei sich zeigte,
daß durch das erfindungsgemäße Netzverfahren in einem Durchlauf eine Oberfläche des Korngutes
benetzt werden kann, die um 20 bis 25% größer ist als bei mit herkömmlichen Netzschnecken genetzten
Weizenkörnern. Es zeigt sich zudem, daß ein Teil der Feuchtigkeit in die Furche und selbst durch die engste
Stelle der Furche hindurch in fast abgeschlossene Hohlräume des Kornes eindringen konnte, was durch in
der Getreidechemie übliche Färbemethoden nachgewiesen werden konnte. Weiterhin erlaubt das erfindungsgemäße
Verfahren auch eine sehr genau dosierte und gezielte Netzung, wodurch sich die Kornfeuchtigkeit
sehr genau auf vorgewählte Werte bringen läßt. Eines der bisherigen Hauptprobleme der Netzung,
nämlich zum einen eine intensive Wasserzuführung an das Korn vornehmen zu können, andererseits jedoch die
■ Getreideaußenschicht nicht zu verletzen oder gar anzumahlen, um bei dem zwischen der Netzung und der
Vermahlung erforderlichen Ablagern in einer Abstehzelle nicht bakterielle Verseuchungen des ganzen Gutes
auszulösen, ist bei Einsatz des erfindungsgemäßen Netzverfahrens so gut wie behoben. Der dabei
eingesetzte intensive Schlag- bzw. Prall- und Reibvorgang führt nämlich zu einer »Massierung« und Mürbung
der äußeren Kornschichten, ohne jedoch gleichzeitig Kornbruch zu erzeugen. Diese Wirkung haben bei
trocken gereinigten Körnern einen sehr günstigen Einfluß auf die Backeigenschaft des später erzeugten
Mehles, so daß durch das erfindungsgemäße Netzverfahren tatsächlich das letzte Problem, das auf Seiten
einer vollständigen Trockenreinigung noch bestand, als behoben angesehen werden kann, denn es hat sich
gezeigt, daß Körnerfrüchte, die mit einem vollständigen
Trockenverfahren gereinigt und erfindungsgemäß für die Vermahlung vorbehandelt sind, ein Mehl von
gleicher Backqualität wie Mehl, das aus naß gereinigten Körner erzeugt worden ist, ergeben. Dabei kann das
erfindungsgemäße Netzverfahren räumlich und zeitlich sogar völlig unabhängig von der Reinigung durchgeführt
werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird einem trocken
gereinigten Körnerstrom wenigstens 0,1 bis 1% Wasser oder Wasserdampf zugegeben, wodurch sich die Körner
mit einer besonders großen Wassermenge und in besonders kurzer Zeit gleichmäßig aufnetzen lassen.
Es ist bei einem erfindungsgemäßen Netzverfahren weiterhin von Vorteil, wenn die Umlaufgeschwindigkeit
des ringförmigen Körnerschleiers 5 bis 30 m/s beträgt, wodurch sich wiederum besonders günstige Netzungsergebnisse
erzielen lassen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine so genaue Wasserzugabe, daß die Abweichungen des
Aufnetzungsgrades von dem vorgegebenen Wert nur innerhalb eines Bereiches von etwa einem zehntel
Prozent auftreten. Das neue Netzverfahren ermöglicht es weiterhin, daß wegen der gleichmäßigen Verteilung
der Feuchtigkeit an den Körnern und deren Teilen die Feuchtigkeitswerte direkt erfaßt werden können. Das
Netzwasser, das sich an der Oberfläche der Körner befindet, sowie die Feuchtigkeit, die im Inneren des
Kornes bereits vorhanden ist, können nach entsprechender Umrechnung addiert werden.
Die erfindungsgemäße Netzvorrichtung peht aus von einer Netzvorrichtung mit einem rohrförmigen, liegend
angeordneten Netzmantel mit glatter Innenwand und einem Ein- und einem Auslaß an seinen Enden, mit
einem mit Radialspiel im Netzmantel angeordneten.
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aufweisenden und um die Mantellängsachse umlaufend angetriebenen Rotor und mit einer im Bereich des
Einlasses einmündenden Wasserdosiervorrichtung. Erfindungsgemäß sind die Rotorflügel als Schlagleisten
ausgebildet, rotieren mit einer an ihren äußeren Enden gemessenen Umlaufgeschwindigkeit von 6 m/s bis
maximal 30 m/s und sind mit einer Dichte von nicht weniger als 20 Schlagleisten pro m2 Oberfläche des
Netzmantels angeordnet. Die erfindungsgemäße Netzeinrichtung ermöglicht einen sehr schnellen Durchgang
des zu benetzenden Korngutes durch die Maschine, und es hat sich gezeigt, daß eine Wasserzugabe von
Gewichtsprozenten auf einer zwei Meter langen erfindungsgemäßen Netzeinrichtung zugegeben werden
kann, was bei bekannten Netzeinrichtungen mit langsam laufenden Netzschnecken kaum erreicht
werden kann. Die erfindungsgemäße Netzeinrichtung kann z. B. direkt oberhalb der Abstehbehälter angeordnet
werden, wodurch das genetzte Gut direkt und ohne zusätzliche Horizontaltransporte in nachstehende Abstehkästen
geführt werden kann. Durch die erfindungsgemäß eingesetzte hohe Geschwindigkeit des Rotors
entleert sich das Aggregat vollständig und ohne Zurückbleiben von Rückständen, was einen wertvollen
to Beitrag zur Lösung des Problems der Gefahr eines Bakterienbefalles in den Abstehbehältern darstellt.
Aufgrund dessen läßt sich die Abstehzeit in der Abstehzelle bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der erfindungsgemäßen Netzvorrichtung gegenüber vorbekannten Netzverfahren bzw. Netzvorrichtungen
wesentlich verkürzen. In Fällen, in denen nur sehr tiefe Aufnetzwerte wegen des Bakterienbefalls
zulässig sind, z. B. beim Nachnetzen vor dem Abstehen, erlaubt es die Erfindung, besonders auch die Keim- und
Furchenpartien der Körnerfrüchte wirksam zu behandeln, was bei vorbekannten Verfahren mit herkömmlichen
Netzschnecken nicht so zufriedenstellend erreicht werden konnte. Die erfindungsgemäße Netzvorrichtung
vermeidet eine unerwünschte Beschädigung der ganzen Körner, wobei gleichzeitig auch ein unerwünschter
Abrieb von Körnern nicht erzeugt wird. Bei Einsatz der erfindungsgei.iäßen Netzvorrichtung ist es möglich,
trotz relativ kleiner Längenabmessungen der Vorrichtung eine sehr große Auffeuchtung der Körnerfrüchte
ohne Abrieb und Beschädigung desselben zu erreichen, was überdies mit überraschend einfachen Mitteln
sichergestellt wird. Durch die sehr hohe Umlaufgeschwindigkeit der Schlagleisten einerseits sowie durch
deren relativ große Anzahl andererseits wird in Verbindung mit dem Umlaufen innerhalb des rohrförmigen
Gehäuses ein Produktschleier in der Nähe der Innenwand des Netzapparates gebildet und im schnellen
Umlauf gehalten, wobei die einzelnen Körner im Hinblick auf die Zwischenräume zwischen den einzelnen
Rotorleisten dennoch eine relativ große Bewegungsfreiheit erhalten. Das stillstehende Netzgehäuse
bremst die Körner leicht ab und verursacht so eine Reiativgeschwindigkeit zwischen Schieier bzw. Einzeikorn
und den Schlagleisten, so daß die Körner durch die
4; Schlagleisten auch laufend mit hoher Frequenz geschlagen
werden. Die Körner befinden sich dabei nicht mehr, wie bei herkömmlichen Netzschnecken, in einer festen
Packung, sondern bewegen sich frei; der Schlag der Schlagleisten auf die einzelnen Körner hat keine
Mahlwirkung mehr, da der Produktschleier mit dem mit Wasser »geschmierten« geschlossenen Mantel sich mit
einer annähernd so großen Geschwindigkeit bewegt wis der Roter. Die hohe Um!auf<reschwindicrkeit des
Schleiers gibt dabei Gewähr für die erzielte gleichmäßige Wasserverteilung.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn bei einer erfindungsgemäßen Netzvorrichtung die
Umlaufgeschwindigkeit der äußeren Enden der Schlagleisten in einem Bereich von 12 bis 30 m/s, insbesondere
in einem Bereich von 20 bis 25 m/s liegt, wobei für letzteren Bereich sich eine nahezu optimale Aufnetzung
von Weizen zeigte.
Eine besonders gute Aufnetzung läßt sich mit erfindungsgemäßen Netzvorrichtungen erreichen, bei
denen 80 bis 300 Schlagleisten pro m2 Oberfläche des Netzmantels in 6 bis 20 Reihen auf dem Umfang des
Rotors angeordnet sind. Vorteilhafterweise beträgt der lichte Durchmesser des Netzmantels wenigstens
250 mm, er sollte jedoch 600 mm nicht wesentlich übersteigen.
Zweckmäßigerweise wird der Rotor als Hohlwelle ausgebildet und der Fußkreis-Durchmesser der Schlagleisten
auf 20 bis 50% des lichten Durchmessers des Netzmantels ausgelegt. Der in einem ringförmigen
Querschnitt im Netzgehäuse stattfindende Netzvorgang führt hier dazu, daß der relativ kleine verbleibende
Ringquerschnitt die Sauberhaltung des Netzgehäuse-Innenraumes erleichtert.
Zweckmäßigerweise werden die Schlagleisten längs dem Rotor auf Längsträgern angeordnet und die
einzelnen Schlagleisten aus flachen Profilen ausgebildet.
In weiterer, vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Netzvorrichtung sind die Schlagleisten eines Längsträgers gegenüber den Schlagleisten des
nächsten Längsträgers versetzt, so daß auf dem Rotorumfang schraubenförmige Reihen von Schlagleisten
entstehen.
Es ist weiterhin bei einer erfindungsgemäßen Netzvorrichtung von Vorteil, wenn zur Erzielung einer
Förder- oder Stauwirkung alle oder wenigstens ein Teil der Schlagleisten, bezogen auf die Rotordrehachse,
schräg gestellt sind.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Netzmantel aus einem Rohr gebildet ist, wodurch ein einfacher aber
zweckmäßiger Aufbau erreicht ist.
Im Hinblick auf die Möglichkeit des Entstehens von Körnerbruch bei Materialeinlaß wie bei Materialauslaß
empfiehlt es sich weiterhin, daß der Materialeinlaß und der Materialauslaß tangential angeordnet sind, und daß
der Drehsinn des Rotors gleichsinnig wie Materialeinlaß und Materialauslaß ist.
Bevorzugt ist die Drehachse des Rotors einer erfindungsgemäßen Netzvorrichtung horizontal angeordnet.
Eine besonders schonende Behandlung des Produktes kann dadurch erreicht werden, daß die Schlagleisten
einen runden oder ovalen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise ist im Bereich des Materialeinlasses
weiterhin eine Beschleunigungsschnecke oder ein Teil der Schlagleisten als Beschleunigungselemente schrägfördernd
angeordnet, wobei, wiederum vorzugsweise, die Beschleunigungsschnecke als ein- oder mehrgängige
Schnecke ausgebildet ist.
Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Schlagleisten aus Flachprofilen
gebildet und im Bereich des Materialeinlasses schrägfördernd und auf dem übrigen Teil des Rotors
senkrecht zur Rotordrehachse angeordnet. In gewissen Fällen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, wenn
stattdessen die Schlagleisten abwechselnd senkrecht zur Rotordrehachse bzw. schrägfördernd ausgebildet sind.
In weiterer, vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Schlagleisten auch im Bereich des
Materialeinlasses aus schrägfördernd angeordneten Flachprofilen bestehen und auf dem übrigen Teil des
Rotors einen runden oder ovalen Querschnitt aufweisen.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn der Rotor im Bereich des Materialeinlasses einen verjüngten Innendurchmesser
aufweist und die Beschleunigungsschnecke mit radialem Abstand zum Rotor angeordnet ist.
Ebenfalls vorzugsweise wird eine zweite Wasserzugabevorrichtung zwischen Materialeinlaß und Materialauslaß
in den Netzmantel mündend angeordnet, die, wiederum vorzugsweise, in den ersten Teil des
Netzmantels mündet, um das Wasser in den bereits beschleunigten Körnerstrom zuzugeben. Letzteres ist
besonders für den Fall, daß in dieser zweiten Wasserzugabevorrichtung irgendein Zusatzmittel eingegeben
wird, besonders günstig im Hinblick auf eine gleichmäßigere Verteilung der Zusatzstoffe.
Bevorzugt empfiehlt sich eine Verwendung der erfindungsgemäßen Netzvorrichtung bei der Intensivnetzung
von Körnerfrüchten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer usw., die eine ausgeprägte Furche bzw.
unebene Oberflächenteile aufweisen, vor deren Vermahlungbzw. vordem Abstehen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Netzvorrichtung mit aufgeschnittenem Netzgehäuse;
F i g. 2 die Ausbildung des Rotors der Netzvorrichtung aus F i g. 1 im Bereich des Materialauslasses in
vergrößertem Maßstab;
F i g. 3 einen Querschnitt im Bereich des Materialeinlasses;
F i g. 4 ein Beispiel für den Einsatz der erfindungsgemäßen Netzvorrichtung in schematischer Darstellung;
F i g. 5 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Netzvorrichtung mit Schlagleisten von rundem
Querschnitt;
F i g. 6 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Netzvorrichtung;
F i g. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII in F i g. 6; Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII in
Fig. 6;
F i g. ä eine Ausführungsform eines Rotors mit abwechselnd schräg und senkrecht gestellten Schlagleisten;
und
Fig. 10 eine Kombination von Beschleunigungsschnecke
und Schlagleisten von tropfenförmigem Querschnitt.
Die in F i g. 1 dargestellte Ausführungsform einer Netzvorrichtung weist ein Gehäuse 1, einen rohrförmigen
Netzmantel 2, einen Rotor 3 sowie Antriebsmittel 4 auf. In F i g. 1 ist links ein Materialeinlaß 5 und rechts ein
Materialauslaß 6 dargestellt, die fest mit dem Netzgehäuse 1 verbunden sind. Eine Wasserzugabevorrichtung
7 mittels derer das einzuspritzende Wasser dosierbar ist, mündet in das Gehäuse 1 im Bereich des Materialtinlasses
5 ein. Der Materialeinlaß 5 ist nach oben erweitert, wo ein an sich bekanntes Materialdurchfluß-Überwachungsgerät
9 angebaut ist. Eine schräge Stoßplatte 10 ist an einem Hebel 11 kippbar befestigt. Die Bewegung
des Hebels 11 gibt über (nicht dargestellte) pneumatisehe oder andere Schaltmittel Steuerimpulse über
Steuerverbindungen 12 an ein Ventil 13. Ein Dosierhahn 19 regelt den Wasserverbrauch, indem der Durchgangs-Querschnitt
des Dosierhahns 19 entweder von Hand oder ferngesteuert eingestellt wird. Die momentane
Durchflußmenge ist von einem Durchflußmeßgerät 15 ablesbar, von dessen Austritt eine Wasserleitung 16 bis
zum Gehäuse 1 bzw. dem Materialeinlaß 5 führt Ein Verteilrohr 17, an dem mehrere Düsen 18 angeordnet
sind, ragt in den Materialeinlaß 5 hinein. Über der Stoßplatte 10 ist ein Lenkblech 20 direkt unter einem
Einlaßstutzen 21 angeordnet
Der Rotor 3 weist eine große Anzahl von Schlagleisten 30 auf, die von Längsträgern 31 radial
abstehen. Der Rotor 3 wird durch zwei aus dem Gehäuse 1 herausragende Wellenenden 32 bzw. 33 auf
Lagern 34 bzw. 35 gehalten, die ihrerseits über einen Ständer 36 mit dem Gehäuse 1 sowie mit dem Boden
verbunden sind. Ein Antriebsmotor 37 ist direkt am
Ständer 36 befestigt und treibt mit einer Riemenscheibe
38 über Riemen 39 eine fest auf dem Wellenende 33 angeordnete Riemenscheibe 40 und damit den Rotor 3
an.
Die Arbeitsweise der gezeigten Intensiv-Netz-Vorrichtung
ist wie folgt:
Die zu behandelnden Körnerfrüchte, z. B. Getreide, speist man durch den Einlaßstutzen 21 ein. Direkt
unterhalb desselben wird der Getreidestrorn durch das Lenkblech 20 auf die schwenkbar befestigte Stoßplatte
10 gerichtet, die durch den fallenden Getreidestrom sofort nach unten gedrückt wird und über (nicht
dargestellte) Schaltmittel das Ventil 13 öffnet. Am Dosierhahn 19 der Wasserzugabevorrichtung 7 wird
gleichzeitig (oder zuvor) die genaue, für die Aufnetzung erforderliche Wassermenge eingestellt, die nun, mit
kleiner Verzögerung, über die Wasserleitung 16 mit den Düsen 18 in den fallenden Getreidestrom eingespritzt
wird.
Sobald der Getreidestrom im Netzmantel 2 in den Bereich der Schlagleisten 30 gelangt, wird er durch den
Rotor 3 auf hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Der Netzmantel 2 weist eine geschlossene, runde Form auf.
Der Getreidestrom breitet sich deshalb in einem schleierförmigen Ring in Wandnähe des Netzmantels 2
aus, der mit annähernd der gleichen Geschwindigkeit wie der Rotor 3 rotiert und somit im schnellen Umlauf
gehalten wird. Der Netzmantel 2 steht bei dieser Ausführungsform still und weist eine relativ glatte
Innenwand auf, weshalb der Schleier nur geringfügig abgebremst wird. Durch die Relativgeschwindigkeit
zwischen Schleier bzw. Einzelkorn und den Schlagleisten wird bewirkt, daß die Körner bei Aufprall auf die
Schlagleisten mit hoher Frequenz geschlagen werden, wobei die Körner aber nach jedem Aufprall in
beliebiger Richtung ausweichen können. Das ständig frisch nachgeführte Getreide schiebt den Schleier gegen
den Materialauslaß hin. Unter der Voraussetzung einer konstanten Einspeisung von Getreide in den Einlaufstutzen
21 ergibt sich auch eine konstante Verweilzeit der Getreidekörner im Gehäuse 1. Die Körner
verschieben sich während des Umlaufs im Netzmantel schnell und ununterbrochen gegeneinander, was eine
maximale Durchwirbelung und Vermischung der Körner zur Folge hat. Unterschiede in der Benetzung der
Körner untereinander werden auf diese Weise schon nach wenigen Umläufen ausgeglichen. Der ganze
Vorgang spielt sich dabei in einem hohen Geschwindigkeitsbereich von etwa 6 m/s bis zu 30 m/s (Umlaufgeschwindigkeit
gemessen an den äußeren Enden der Schlagleisten) ab. Es ist anzunehmen, daß an den
Oberflächen der Körner, bedingt durch deren Eigenrotation, noch wesentlich höhere lokale und momentane
absolute Geschwindigkeitswerte erreicht werden können. Das Wasser wird auf diese Weise durch
Schleuderwirkung, sei es in Form winziger Tröpfchen oder als Film, auf dem Korn selbst auf dessen gesamter
Oberfläche, selbst im Spalt der Getreidekörner gleichmäßig verteilt.
Die Schlagwirkung auf die Körner trägt ebenfalls sehr stark zur Intensivierung der Netzung bei: Das Korn
wird bei der Schlagstelle leicht verformt und ein gewisser Teil des Netzwassers durch die äußeren
Schichten »einmassiert«, woraus eine für die Vermahlung, Sichtung und letzlich für die Backqualität
besonders vorteilhafte Mürbung der äußeren Kornschichten resultiert.
Mit einer Versuchseinrichtung konnte eine Aufnetzung von Getreide, selbst bei Vorhandensein eines nur
relativ kurzen Rotors, bis zu einem Anteil von 5 Gewichtsprozent Wasser ermöglicht werden. Aber
auch geringste Wassermengen, die nur im Bereich von einigen zehntel Gewichtsprozenten liegen, konnten
gleichmäßig und wirksam dem Körnerstrom zugegeben werden. Bei einem Laborversuch wurde eine übliche
Mühlenmischung behandelt, die aus 15% Manitoba, 50% hartem Inlandsweizen, 30% Weichweizen und 5%
Roggen bestand. Die mit einer Netzvorrichtung der gezeigten Art intensiv genetzte Mischung ergab
gegenüber einer gleichen Mischung, die in üblicher Weise benetzt wurde, bei ungefähr gleicher Ausbeute
(63%) bessere Resultate bezüglich Mehl, Asche und Farbe (Mehl, Asche um 0,02% verbessert, Farbe: um 0,4
bis 0,8 Punkte günstiger).
Es hat sich speziell für die Netzung von Weizen gezeigt, daß als besonders günstige Umlaufgeschwindigkeit,
gemessen an den äußersten Enden der Schlagleisten, ein Bereich von 20 bis 25 m/s empfehlenswert
ist. Nimmt man bei dem in F i g. 1 dargestellten Rotor 3, der ca. 170 Schlagleisten 30 trägt, einen lichten
Durchmesser des Netzmantels von 250 mm bis 300 mm sowie eine Länge von etwa 1 m an, so ergibt sich eine
Anzahl von ca. 200 Schlagleisten 30 pro m2 Oberfläche des Netzmantels (wobei die Schlagleisten 30 nur wenig
Radialspiel bis zum Netzmantel 3 aufweisen sollen).
Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform sind die Schlagleisten 30 auf mehreren Längsträgern 40
angebracht, die mit Schrauben 41 am Rotor 3 befestigt sind. Dabei sind vorteilhafterweise die einzelnen
Längsträger 40 auf dem Rotor 3 um jeweils eine halbe Teilung (X/2) versetzt. Auf diese Weise kommen die
Schlagleisten 30 nicht in einzelnen Radialebenen mit großen Zwischenräumen zur nächsten Radialebene der
Folgeleisten zu liegen. Durch die gezeigte versetzte Anordnung kann mit einer geringeren Anzahl von
Schlagleisten der Produktschleier noch stärker geführt werden.
Aus hygienischen wie preislichen Gründen wird der Rotor 3 als Hohlwelle ausgebildet, wobei der Fußkreisdurchmesser
Dp der Schlagleisten 30 mit etwa 20 bis 50% des lichten Durchmessers des Netzmantels 2
angenommen wird. Der somit ausgebildete Arbeitsraum kann leicht gereinigt werden und, was besonders
wesentlich ist, er reinigt sich im normalen Betrieb der Vorrichtung von selbst.
In Fig.3 ist eine tangentiale Anordnung des Materialeinlasses 5 gezeigt. Der Rotor 3 dreht
entsprechend gleichsinnig, was zu einer sanften Beschleunigung der Körner bei deren Einleitung führt.
Die Einspeisung der Körner ist durch einen Pfeil 50, der Drehsinn des Rotors durch den Pfeil 51 angegeben.
Auch der Materialauslaß 6 ist in gleichem Sinne tangential angeordnet.
In F i g. 4 ist das Aufbauschema eines Reinigungsvorgangs
gezeigt: Hier ist ein Getreideseparator 100 vorgesehen, dem ein Trockensieinausleser 101, ein
Rundkorntrieur 102, eine Trockenscheuermaschine 103, ein Tarar 104, eine Netzvorrichtung 105 und am Ende
eine Abstehzelle 106 nachgeschaltet sind, Im Getreideseparator 100 werden große Verunreinigungen (wie
Schnüre, Stroh, Steine usw. sowie Kornbruch und Sand) entfernt. Der Steinausleser 101 entfernt nochmals
Steine und eventuell noch vorhandene andere schwere Teile. Der Rundkorntrieur 102 hat die Aufgabe, aus
Getreide Raden, Wicken und Querbruch auszulesen, wonach die Scheuermaschine 103 das Korn von
Schmutz und losen Schalenteilen reinigt. Aus Sicherheitsgründen
ist hier, wie oft, der Scheuermaschine 103 noch ein Tarar nachgeschaltet, der mit Luft Schalenteile
und Staub wegnimmt.
Der nun vollständig gereinigte Weizen gelangt in die Netzvorrichtung 105, in der die genaue Wassermenge
dem Getreide zugegeben wird. Das genetzte Gut wird sodann in die Abstehzelle 106 weitergegeben, aus der es,
nach Durchlaufen der Abstehzeit, direkt der Vermahlung zugeführt wird.
Die Netzeinrichtung kann überall dort eingesetzt werden, wo Getreidekörner o. ä. auf schonende Weise
mit einer genau dosierten Wassermenge aufgenetzt werden sollen und wo allenfalls noch eine teilweise
Einwirkung des Wassers in die äußeren Schichten der Körner erwünscht ist.
Bei der in F i g. 5 dargestellten Netzvorrichtung ist ein Gehäuse 201 mit einem geschlossenen Netzmantel 202
und einem Rotor 203 vorgesehen. Die Antriebsmittel entsprechen denjenigen der Vorrichtung aus Fig. 1.
Links in F i g. 5 ist ein Materialeinlaß 204, rechts ein Materialauslaß 205 dargestellt. Ein Wasserverteilrohr
206 kann eine oder (wie dargestellt) mehrere Düsen 207 aufweisen.
Der schematisch dargestellte Rotor 203 weist an beiden Endseiten, insbesondere bei Rotorlängen von
mehr als 1 m, einen Lagerstummel 208 bzw. einen Antriebsstummel 209 auf. Er ist als hohle Welle 210
gebaut, um einerseits das Gewicht kleinzuhalten und andererseits den freien Raum zwischen der Welle 201
und dem Netzmantel 202 auf den eigentlichen Arbeitsraum zu beschränken. Im Bereich des Materialeinlasses
204 sind auf der Welle 210 Beschleunigungselemente 211 auf dem übrigen Teil des Rotors 203 bzw. auf
der Welle 210 aus Rundprofilen gebildete Schlagleisten 212 in zueinander versetzten Reihen angeordnet.
Die Funktionsweise dieser Vorrichtung entspricht weitgehend der der Vorrichtung gemäß den F i g. 1 bis 3.
Unterschiedlich ist hingegen, daß der Rotor 203 nur im Bereich des Materialeinlasses 204 Beschleunigungselemente
211 (die den Schlagleisten 30 aus Fig. 1 entsprechen) aufweist. Auf dem übrigen Teil des Rotors
203 sind die Schlagleisten jedoch nur als runde Schlagleisten 212 ausgebildet, deren abstehendes Ende
abgerundet ist.
Obwohl die Beschleunigungselemente 211 in ihrer Form den Schlagleisten 30 aus F i g. 1 entsprechen,
haben sie bei der Vorrichtung nach F i g. 5 vorwiegend eine Beschleunigungsfunktion und stellen gleichzeitig
den gewünschten Produktdurchsatz sicher. Der Körnerschleier bildet sich hier ebenfalls nahe dem runden
Netzmantel 202 aus, wobei bereits im Bereich des Materialeinlasses 204 das Wasser gleichmäßig auf den
Körnerstrom verteilt zugegeben wird.
Bei Einsatz der Vorrichtung nach F i g. 5 ist eine noch weitergehende Schonung der einzelnen Körner (als bei
den Vorrichtungen der F i g. 1 bis 3) möglich, was bei bestimmten Körnersorten, teils bei Sämereien gefordert
wird. Bei dieser Lösung werden vorwiegend Schleudereffekte der einzelnen Körner sowie der feinen und
feinsten Wassertröpfchen ausgenutzt Die Arbeitsintensität der eingesetzten runden Schlagleisten 212 ist etwas
geringer als die der Schlagleisten 30 der Vorrichtung nach Fig. 1, so daß bei Einsatz der Vorrichtung nach
F i g. 5 eine eher größere Anzahl von Schlagleisten pro m2 Oberfläche des Gehäuses gewählt werden sollte. Die
Anzahl runder Schlagleisten 212 sollte hier nicht unter 100, vorzugsweise etwa 200 bis 400 Schlagleisten pro m2
Oberfläche des Netzmantels 202 betragen. Die etwa fingerlangen runden Schlagleisten 212 sind wiederum in
versetzten Reihen angeordnet, wie dies aus F i g. 5 ersichtlich ist, und sie können einen ovalen oder irgend
einen anderen gerundeten Querschnitt aufweisen. Die von einer runden Form abweichenden Ausbildungen
können schrägfördernd eingestellt sein, ggf. sogar hemmend, etwa im Bereich des Materialauslasses 205.
Bei einem Innendurchmesser des Netzmantels von etwa
ίο 300 mm sollte die Drehzahl des Rotors 203 etwa 400 bis
1800 U/min, vorzugsweise 900 bis 1200 U/min betragen.
Direkt hinter der Netzvorrichtung nach Fig.5 wird
die Aufnetzung gemessen und die Wassermenge kann dann entsprechend einreguliert werden, was Steuer- und
regeltechnisch zu einer sehr einfachen Bauweise führt: Ein Materialdurchfluß-Überwachungsgerät 215 ist über
eine Steuerleitung 216 mit einem Regelgerät 217 verbunden und wird über eine Speiseleitung 218 mit
Strom versorgt. Das Regelgerät 217 ist seinerseits über eine Leitung 219 mit einem Ventil 220 verbunden, das
einen Regelimpuls zum öffnen bzw. Schließen eines Dosierhahnes 221 gibt. Die augenblickliche Durchflußmenge
kann bei einem Durchfließ-Anzeigegerät 222 als Sichtkontrolle abgelesen werden. Das Regelgerät 217
ist weiterhin mit einem Feuchtemeßgerät 223 über eine Steuerleitung 224 verbunden und kann als übliches
Gerät auf der Basis von Strahlung, z. B. Mikrowellenabsorption, arbeiten. Das Regelgerät 217 kann über eine
Steuerleitung 225 mit einer Steuerzentrale verbunden sein, wobei entweder über diese oder an ihm selbst der
gewünschte Wert der Aufnetzung eingestellt werden kann. Die Aufnetzung kann an einem Anzeiger 226 am
Regelgerät 217 sichtbar gemacht werden.
In den F i g. 6 bis 8 sind weitere Ausführungsformen von Netzvorrichtungen gezeigt:
Das Gehäuse 301 weist wiederum einen Mantel 302 mit innenliegenden Rotor 303 sowie einen Materialeinlaß
304 und einen Materialauslaß 305 auf. Die Wasserzugabevorrichtung ist in eine erste Einspritzeinheit
306 sowie in eine zweite, zwischen Materialeinlaß 304 und Materialauslaß 305 angebrachte Einspritzeinheit
307 aufgeteilt; bei letzterer kann die Wassermenge über einen Einstellhahn 310 reguliert werden.
Im Bereich des Materialeinlasses 304 ist der Rotor 303 mit einer Beschleunigungsschnecke 308 versehen,
während auf dem restlichen Teil des Rotors 303 im wesentlichen senkrecht zur Rotorlängsachse eingestellte
Schlagleisten 309 angebracht sind.
Die gezeigte Ausführungsform einer Netzvorrichtung eignet sich für die Befeuchtung solcher Körner oder
Korngemische, die weniger bruchs- und abriebsempfindlich sind.
Die Anordnung der ersten Einspritzeinheit 306 ist in dem Teil des Netzmantels vorgenommen, in welchem
der Körnerstrom beschleunigt wird, während die zweite Einspritzeinheit 307 erst im Bereich zwischen Materialeinlaß
304 und Materialauslaß 305, z. B. im ersten Drittel oder in der Mitte des Rotors 303, vorgesehen ist.
Die zweite Einspritzeinheit 307 kann aber auch, bei bestimmten Einsatzfällen, zur Zugabe spezieller Zusätze
vorgesehen sein, wobei hier die erste Einspritzeinheit 306 nur reines Wasser einspritzt (oder umgekehrt).
Solche Möglichkeiten sind natürlich auch bei den Vorrichtungen nach den anderen gezeigten Fig.
vorsehbar.
Der in F i g. 9 gezeigte Rotor 401 ist abwechselnd mit schrägfördernd angebrachten Schlagleisten 402 und mit
senkrecht angeordnetes Schiagleisten 403 versehen.
Einzelne Schlagleisten können sogar leicht rückwärtsfördernd angeordnet sein. Die Lage des Materialeinlasses
404 ist hier mit einem Pfeil angedeutet
Der in Fig. 10 gezeigte Rotor 501 weist im Bereich
des Produkteinlasses 502 (Pfeil) eine verjüngte Form auf und ist hier nur auf den festigkeitsbedingten kleinen
Durchmesser der Weile 503 beschränkt, die anschließend über ein konisches Zwischenteil 504 in den
rohrförmigen Teil des Rotors 501 übergeht. Eine im Bereich des Produkteinlasses vorgesehene Beschleunigungsschnecke
505 ist aus einem hochkant-spiralförmig gewundenen Profil hergestellt. Zwischen Schneckenprofil
505 und Welle 503 ist ein verhältnismäßig großer Zwischenraum ausgebildet.
Die Schlagleisten 506 sind bei der gezeigten Ausführung als schräg fördernde Halbrundprofile
ausgebildet. Bei der gezeigten Lösung für den Rotor findet eine besonders schonende Beschleunigung und
Bewegung des Produktes statt, weil die ringförmige Ausbildung der Beschleunigungsschnecke eine entsprechend
gedämpfte Krafteinwirkung auf das eingeführte Produkt ausübt.
Für spezielle Einsatzfälle können sich auch andere Anordnungen von Materialeinlaß und Materialauslaß,
abweichend von den dargestellten Lösungen empfehlen,
ίο etwa radial o. ä., gleiches gilt auch für andere z. B.
räumlich gekrümmte, Schaufelformen, die in Sonderfällen Vorteile bieten können. Wichtig ist jedoch stets die
rohrförmig geschlossene Ausbildung des Netzmantels, der Einsatz einer großen Anzahl von Schlagleisten
sowie die hohe Umfangsgeschwindigkeit der Schlagleisten.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen