Intensiv-Netz-Verfahren für ganze Körnerfrüchte und
Netzvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Prioritäten: Schweiz Nr. 1757/74 vom 8. Februar 1974
Schweiz Nr.13 240/74 vom 2. Oktober 1974 Schweiz Nr.15 610/74 vom 22.November 1974
Die Erfindung "betrifft ein Intensiv-Netz-Verfahren für ganze
Körnerfrüchte, insbesondere für Getreide.
Frisch geerntete Körnerfrüchte durchlaufen bekanntlich von
der Anlieferung an die Mühle bis zum eigentlichen' Vermahlungsvorgang verschiedene Arbeitsprozesse. Der bedeutenste davon
ist die Reinigung. .' ' - .
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Bis vor einiger Zeit wurden häufig Waschmaschinen für die
Reinigung von Getreide eingesetzt.
Beim Verlassen der Waschmaschine bzw. der jeweils nachgeschalteten
Zentrifugaltrockenkolonne weist das Getreide eine um 2-3% erhöhte Feuchtigkeit auf. Die entsprechende Auffeuchtung
durch eine Nassscheuermaschine liegt bei 1 - 1,5%. In beiden Fällen ist es nicht möglich, den genauen Wert der
Auffeuchtung im voraus festzulegen. Vor der Getreidevermahlung
werden jedoch bestimmte., und in sehr engen Grenzen festgelegte,
Feuchtigkeitswerte voraus gesetzt. Zum Erreichen des gewünschten Feuchtigkeitsgehaltes wird dem Getreide die
fehlende Wassermenge zudosiert. Insbesondere tiei trpcken gereinigtem Getreide muss die Feuchtigkeit vielfach um
5-6% erhöht werden. Die gleichmässige Feuchtigkeitsverteilung
wird bei den bekannten Verfahren dadurch erreicht, dass
der Produktstrom in einem Trog im Durchlauf mit einer langsam laufenden und dadurch äusserst schonenden Netzschnecke bzw.
Palettenwelle mit dem Wasser gleichsam durchmischt wird.
Die Netzung hat in der Mühlenindus tri e eine grosso Dodnutunp;,
weil mit der Netzung der ganzen Getreidekörner die nachfolgenden
Arbeitsvorgänge wie Mahlen, Sichten usw. stark beeinflusst: wnrdnn
Den Netzvorgang stellte man sich bis anhin vielfach etwas
vereinfacht vor. Dass Wasser"wird durch die Netzschnecke mit den
Körnern vermischt. Während einer längeren Abstehzeit in einer
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Abstehzelle soll es sich gleichmässig verteilen und durch die
vom Kornausbau gegebenen Bahnen ins Innere eindringen,-und dadurch
den äusseren Schichten d.es Kornes ein elastisches Verhalten geben»
Es gibt bekanntlich verschiedene Formen unter den einzelnen Getreidesorten
. Weizen z.B. weist- eine ausgeprägte Furche auf, Reis und Hirse dagegen haben keine Furche. Die Partie der Furche kann
im Verhältnis zur Gesamtoberfläche des Weizenkornes, einen beachtlichen
Prozentsatz ausmachen. Bei den früheren Wetzverfahren wurde es als Tatsache hingenommen, dass die Fsüchtigkeiib- während
der Netzung nur in beschränktem Masse in die Furche dringen
konnte, die Bart- und Keimpartie ebenfalls nur mangelhaft be- ,
i-
netzt wurde, was durch anschliessendes Abstehen teilweise nachgeholt
werden konnte. Im Gegensatz zur ganzen Erscheinungsform des.Weizenkornes, sind besonders bei der Furchenausbildung sehr
grosse Formvariationen anzutreffen. '
Es ist bekannt, dass eine unregelmässige Netzwasserverteilung
innerhalb einer und .derselben Weizensortn, vinlmehr aber noch
bei Mischungen von verschiedenen Getreidesorten, für die nachträgliche Verarbeitung nachteilig sein kann.
Ueberraschenderweise ist nun gefunden worden, dass mit dem
erfindungsgemässen Intensivnetzverfahren für die Benetzung von
Körnerfrüchte die Schwierigkeit in der Benetzung, insbesondere
der Furche weitgehend beseitigt werden konnte. Es hat sich
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weiter gezeigt, dass bei Getreidekörnern besonders bei der
Keimpartie oder bei den- sonstigen unregelmässigen Oberflächenpartien
das neue Intensivnetzverfahr.en eine gleichmässige Netzwasserverteilung
bringt.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Körnerfrüchte
in einem, im wesentlichen zylindrischen geschlossenen Gehäuse mit einem Materialeinlass und Materialauslass durch einen Rotor
mit grosser Anzahl Schlagleisten auf mindestens eine derart hohe Umlaufgeschwindigkeit gebracht werden, dass ein ringartiger
kontinuierlich vom Einlauf zum Auslauf bewegten Körnerschleier entsteht, so dass nach Zugabe einer dosierten Wassermenge, die.
ganze Oberfläche aller Körner gleichmässig benetzt und die Körner auf einen vorbestimmten Wert aufgenetzt werden.
Das erfindungsgemässe Netzverfahren erlaubt damit eine bisher
nicht erreichte Gleichmässigkeit der Feucht i gkei tsvnrtp.ilunp;
auf der gesamten Kornoberfläche.
Bei Weizenkörnern hat es sich herausgestellt, dass mit dem neuen Netzverfahren in einem Durchlauf eine um 20 bis 25% grössere
Oberfläche benetzt werden kann gegenüber den mit, den herkömmlichen
Netzschnecken genetzten Weizenkörnern. Es war jedoch selbst für Fachleute eine grosse Ueberraschung, dass ein Teil der
Feuchtigkeit durch die engste Stelle der Furche hindurch in den fast abgeschlossenen Hohlraum des Kornes dringen konnte.
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Durch die in der Getreidechemie üblichen Färbemethoden konnte die Wasserverteilung direkt nach der Netzung sichtbar gemacht
und dadurch das neue den alten Verfahren gegenübergestellt werden. Man hat beim neuen Netzverfahren eine vollkommene Gleichmössigkeit
der Netzung auf der ganzen Kornoberfläche gefunden, besonders
kam dies bei der Bart- und der Keimpartie und bei der Furche zum Ausdruck. Bei einem Korn, das mit den herkömmlichen Netzschnecken
benetzt wird, sind die genannten Partien weniger gleichrnässig benetzt, was durch unterschiedliche Färbung in dieser
Zone zum Ausdruck kam.
Die Probleme der Hehlmüllerei sind zu einem grossen,. Teil Probleme,
die sich aus Furche und Keim ergeben. Dies war grösstenteiIs
dadurch bedingt, dass es bis heute nicht gelang, auch diese Teile
der Kornoberfläche in der gleichen Intensität zu benetzen und
für die Vermahlung und Sichtung vorzubereiten. Der sehr häufig
anzutreffende Wunsch der Flühlenindust rie, ein- Korn ohne Furche
zu züchten, kann nur dadurch verstanden werden, dass es bis heute nicht vorstellbar war, das Wasser direkt bei der Netzung
gezielt in diese schlechter zugänglichen, stark konkaven und
konvexen Teile zu bringen.
Das erfindungsgernässe Verfahren erlaubt weitgehend eine
dosierte und gezielte Netzung, indem das.Wasser gleichmSs-sig
auf alle Körner und gleichmässig auf der Oberfläche eines Kornes,
selbst" in die schlecht zugänglichen Teile, verteilt wird und die
Kornfeuchtigkeit auf einen vorbestimmten Wert gebracht wird.
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Es herrscht in verschiedenen Mühlenfachkreisen die Meinung, dass
der mit den bekannten Wascheinrichtungen gereinigte Weizen gegenüber
den heute mehrheitlich angewendeten Trockenreinigungsverfahren
ein Mehl von besserer Backeigenschaft ergebe, was wenigsten: in einem Fall, in einem industriell durchgeführten Versuch
bestätigt zu sein scheint.
Der Erfindung wurde deshalb auch die Teilaufgabe zugrunde gelegt,
das Trockenreinigungsverfahren derat zu verbessern, dass es in
Bezug auf die Backeigenschaften im Ergebnis dem Nassreinigungsverfahren
gleichkommt.
Es ist gefunden worden, dass in der Art der Befeucfitung dar
Körner ein bis zur Zeit unbekannter Faktor für die Backfähigkeit
des Mehles liegt. Das heisst, es ist nicht allein der genaue Prozentsatz von Feuchtigkeit bestimmend, sondern auch wie diese
Feuchtigkeit den Körnern zugegeben wird. In WeiterFührung der
Erfindung haben sich nun überraschende Vorteile ergeben, indem einem trocken gereinigten Körnerstrom wenigstens 0,1-1% Wasser
oder Wasserdampf eingespritzt, dieser Körnerstrom auf eine hohe
Umlaufgeschwindigkeit in einem rohrförmigen, geschlossenen
Gehäusemantel gebracht und einem intenaivnn Prnll- und Roibvorgang
unterworfen wird.
Der intensive Schlag- resp. Prall- und Reibvorgang erg-ibt eine
"Massierung" und Mürbu'ng der äusseren Kornschichten, ohne Erzeugung
von Kornbruch. Wie bereits mit Versuchen bestätigt werden
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konnte, hat die Prall- und Reibwirkung von trocken gereinigten
Körnern bei gleichzeitiger oder unmittelbar vorheriger Einspritzung einer kleinen Menge Wasser einen sehr günstigen Einfluss auf
die Backeigenschaft des Mehles, so dass nun tatsächlich die
letzte Verfahrens lücke auf Seiten der Trockenreinigung geschlossen
werden konnte. Körnerfrüchte, die mit einem vollständigsn Trockenverfahren
und erfindungsgemäss für die Vermahlung behandelt sind,
ergeben tatsächlich ein Mehl von gleicher Backqualität wie Mehl, das aus nassgereinigten Körnern erzeugt worden ist.
Der neue Verfahrensschritt kann räumlich und zeitlich vollständig
unabhängig von der Reinigung durchgeführt werden«
Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird
der gereinigte Körnerstrom um "einen vorbestimmten Wert zi-tfischen
0,1 und 5% und mehr Wasser zugegeben, schleierartig in einem rohrförmigen, geschlossenen Gehäusemantel ausgebreitet, und in
eine hohe Umlaufgeschwindigkeit von vorzugsweise 5-30 m/see gebracht, und ein mit einer grossen Anzahl Schlagleisten versehener
Rotor relativ zum Schleier im Netzgehäuse bewegt, zum Zwecke," dass die einzelnen Körner im Schleier geschlagen und gegeneinander
gerieben werden, und die Feuchtigkeit sich gleichmnssig einwirkt .
Auf diese Weise ist es gelungen, die Körner mit einer grösseren
Wassermenge und in kürzerer Zeit, resp. auf kürzerem Weg glßichmässig
aufzunetzen.
Es bestehen zwei verschiedene Systeme, die Wasserdosierung zu
steuern.
Bei einem ersten System wird bei einer zu benetzenden
Getreidemenge die Feuchtigkeit durch einzelne Probenahmen
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bestimmt. Die für die gewünschte Endfeuchtigkeit sich ergebende
Fehlwassermenge wird auf eine Gewichtseinheit berechnet
und kann durch entsprechende Einstellung der Durchflussmenge des Getreides sowie der Wassermenge festgelegt
und an den Geräten eingestellt werden.
Gemäss des beschriebenen, besonders vorteilhaften Verfahrens kann
bis zu 5% Netzwasser in einem Durchgang zugegebenen werden. Unter der Voraussetzung, dass die Durchflussmenge des Getreides sowie d
Wassers in der gewünschten Genauigkeit konstant gehalten* wird,
ist es damit möglich, eine genaue Wasserzugabe
von innerhalb einem Zehntel Prozent Abweichung zu erzielen.
Die Feuchtigkeit des Getreides kann in einem Durchgang durch die Maschine um einen beliebigen Wert zwischen
0,1 und 5 Gewichtsprozenten erhöht werden. Auch bei den
grössten Aufnetzungen wird die Wassermenge gleichmässig auf
alle Körner verteilt, und insbesondere ist das Wasser auch gleichmässig auf der ganzen Oberfläche verteilt. Vorzugsweise
wird das Wasser am Einlauf in die Maschine, d.h. des Intensivnetzvorganges zugegeben.
In einem Versuch konnte bewiesen werden, dass die bisher grösste erreichte Wasserzugabe 5 Gewichtsprozente beträgt auf
.einem zwei Meter langen Intensiv-Aggregat zugegeben, was bekanntlich
mit den normalen Netzschnecken nicht oder nur schwer erreicht werden kannn.
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Bei einem zweiten System der Steuerung der Wasserzugabe wird
nun die effektive Feuchtigkeit des Getreides kontinuierlich entweder vor Beginn der Netzung oder allenfalls nach der Netzung
gemessen. Da das neue Netzverfahren die Feuchtigkeit an alle
Körner und an alle Teile derselben gleichmässig verteilt, können die Feuchtigkeitswerte direkt erfasst werden. Das Netzwasser,
das sich an der Oberfläche der Körner befindet, sowie' die Feuchtigkeit, die im Innern des Kornes bereits vorhanden ist,
können nach entsprechender Umrechnung addiert werden. Der sehr schnelle Durchgang durch die Maschine kau.ι auf diese
Weise ausgenützt werden, dass Fluktuationen, sei es, dass die Anfangsfeuchtigkeit des Getreides uneinheitlich ist, sei es,
dass die Durchflussmenge des Getreides nicht konstant ist,
oder andere Einflüsse vorhanden sind, die alle eine Abweichung von der gewünschten Endfeuchtigkeit zur Folge haben, durch
eine Regeleinrichtung die beispielsweise die Wasserdosierung steuert, sofort ausgeglichen werden. Das erfind-ungsgemns.se
Netzverfahren erlaubt damit dem Ziel der absolut gleichmassigen
Befeuchtung über eine ganze Charge näherzukommen.
Die Intensivnetzung kann direkt oberhalb dnr Abs tnfibnh.'il Lor
durchgeführt werden, und wenn es die Disposition zulHnst,
so kann der genetzte Weizen direkt ohne zusätzliche Horiz'ontaltransporte
in die Abstehkästen geführt werden. Durch die vom Verfahren gegebene hohe Geschwindigkeit entleert sich
das Aggregat vollständig. Es bleiben keine Rückstände zurück,
was einen wertvollen Beitrag zur Lösung des Bakterienproblems
darstellt. 509833/0589 . .
Jeder Netzvorgang untersteht den physikalischen Gesetzen
der molekularen Wasseroberflächenspannung, der sogenannten
Tropfenbildung, und der Adhesion des Wassers an der zu benetzenden
Flächen. Nur zu gut kennt der Fachmann aus der täglichen Erfahren, dass ein Wassertropfen nur sehr schwierig
oder überhaupt nicht in eine Vertiefung eindringt. Eine gleichmässige Netzung beispielsweise am Weizenkorn setzt dementsprechend
eine gleichmässige Verteilung und Ausbreitung des Wassers auf die ganze zu benetzende Fläche voraus. Die
gleichmässige Verteilung des Wassers auf das ganze Korn ist nur durch den intensiven Vorgang in einem hohen Geschwindigkeitsbereich,
durch starke Schleuderwirkung von Was"serte.ilchen resp. Wassertröpf chen, durch stark wirksame Zentrifugalkräfte
auf das Korn wie auf die Wassertröpfchen und allenfalls noch durch weitere Einflüsse erklärbar. Dies ist
besonders ausgeprägt bei einem relativ kleinen Durchmesser des Netzgehäuses von ca. 300 mm und einem Rotor mit einer sehr
grossen Anzahl Schlag- resp. Förderleisten der Fall.
Wie bereits beschrieben, wurde hei ni'nmn Ni;h 1 , ιΙππνππ Korn
das neue Netzverfahren durchlief, gupjnnübnr Muhl, ilan von
konventiell genetztem Korn hergestellt wurde, ein besseres Backverhalten festgestellt.
Bei einem Laborversuch wurde eine normale flühlenmischung verwendet:
Manitoba = 15%, harter Inlandweizen 50s, Wüichweizon
30%, Roggen 5%. Die intensiv genetzte Mischung ergab gegenühnr
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der Normalbenetzung bei ungefähr der gleichen Ausbeute ein
besseres Resultat bezüglich Mehl, Asche und Farbe. Die Ausbeute von 63% lag im Schnitt, die Mehlasche um 0,02%
und die Farbe um 0,4 bis 0,8 Punkte günstiger. Die grosse
Bedeutung der Netzung selbst, die an sich in der Mühlenindustrie
unbestritten ist, wird -durch das neue Netzverfahren noch
mehr betont.
Aufgrund des bisher gesagten, ist es auch nicht verwunderlich, dass die Abstehzeit nach der erfindungsgemässen Netzung
in der Abstehzelle wesentlich verkürzt werden konnte.
Es ist denkbar, die Netzung zu mindest bei unbekannten Mischungen durch Färbung einzelner Kornpraben zu üLverwäciben,.
um die optimale Netzintensität feststellen und einhalten zu können.
In den Fällen, in denen nur ausserordentlich tiefe Werte
bezüglich Bakterienbefall zulässig sind, erlaubt das neue Metzverfahren
durch Anwendung von entsprechenden Lösungen, insbesondert
auch die Keim- und Furchenpartien wirksam zu behandeln, was mit
den herkömmlichen Netzschnecken weniger zielgerichtet erreicht werden konnte.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Netzvorrichtung zur Intensivierung
der Befeuchtung von Körnerfrüchten und dergleichen, insbesondere für Getreide, mit einem Netzgehäuse mit Materialeinlass
und Materialauslass und einem mit Radialspiel im Netzgehäuse angeordneten Rotor und einer Wasserdosiervorrichtung.
Eine Netzvorrichtung verwendet man mit geringfügigen Aenderungen
vor der Vermahlung, in der Putzerei sowie für Spezialzwecke,
ygleichmässJK verteilt
wobei die bekannten Netzvorrichtungen die Wassermenge van die
Oberfläche des Kornes bringen sollen.
. aus_ge b 1 ldgjb.
Körnerfrüchte sind von Natur aus derari%-aass
Feuchtigkeit nur in minimalsten Mengen direkt durch die Oberfläche
in den Fruchtkörper eindringen kann;.das Wasser muss vielmehr in den dazu bestimmten Bahnen über den Keim langsam
ins Innere aufgenommen werden. Es ist dies eine Sicherheitsvorrichtung,
die den Sämling von unerwünschten Feuchtigkeitseinwirkungen schützt.Nach der Netzung lagert man das benetzte
Gut in einer Abstehzelle. Erst nach einigen Stunden ist das Wasser ins Innere des Kornes gedrungen.
Die bekannten Netzvorrichtungen weisen ein, oben mit Deckel verschlossenes Gehäuse auf, in dem eine Schneckenwelle drehbar
angeordnet ist. Ein Wasserdosierelement gibt das Wasser entweder in Dampf- oder Nebelform in das Netzgehäuse.
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Die Hauptaufgabe der bekannten Netzvorrichtungen liegt darin, möglichst alle Körner gleichmässig zu benetzen.
Dies scheint an sich eine selbstverständliche Forderung zu. sein,
es steht dem jedoch folgendes entgegen:
- Die ganzen Körner dürfen nicht beschädigt werden,
- Es darf kein unerwünschter Abrieb von Körnern erzeugt
werden.
Gibt man Getreide mit einem grossen Anteil Kornbruch in eine Abstehzelle, kann es in kurzer Zeit in dem darin herrschenden"
"Klima" zu einer starken- Vermehrung der Bakterien und Parasiten
kommen.
Die Netzung der ganzen Körner muss deshalb zwingend auf sehr
schonende Weise durchgeführt werden.
Die bekannten Netzvorrichtungen besitzen normalerweise ganze
oder unterbrochene Netzschnecken, die im wesentlichen auch eine
Ueberhebe- und Mischfunktion haben. Die Netzschneckendrehzahl wird bewusst sehr tief gehalten, in der Regel zwischen
T T
60 /min und 120 /min. Eine weitere Erhöhung der Drehzahl verursacht
Kornbruch und verschlechtert zudem die Gleichmässigkelt
der Befeuchtung.
Bei den bekannten Netzvorrichtungen war die Aufnetzung der
Körner durch die Netzschneckenlänge begrenzt!
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Es besteht eine direkte Proportionalität zwischen Anzahl Prozenten Auffeuchtung und erforderlicher Länge der Netzschnecke,
scjiass in einem Durchgang vielfach noch nicht, genügend
aufgenetzt werden konnte.
Der Erfindung ist nun die Aufgabe zugrunde gelegt worden, die Wirksamkeit der bekannten Netζvorrichtungen zu verbessern
und insbesondere bei kleinen Längenabmessungen eine grosse Auffeuchtung der Körnerfrüchte ohne Abrieb oder Beschädigung
derselben zu erreichen.
Die erfindungsgemässe Netzvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Netzgehäuse einen rohrförmigen,, geschlossenen
Netzmantel, und der Rotor eine grosse Anzahl einzelner, ; vorzugsweise in mehreren Reihen angeordneter Schlagleisten
aufweist, und Antriebsmittel für den Rotor für eine Umfangs-
JDur chme s
Y
Jur ^ej^_ii
geschwindigkeit der äusseren Ende JmYaer Schlagleisten im
Bereich von mindestens 6, jedoch höchstens 30 m/sec vorgesehen sind, und die Wasserdosiervorrichtung im Bereich des
Materialeinlasses einmündet.
Die Erfindung erlaubt, mit überraschend einfachen Mitteln nicht nur die zugrunde gelegte Aufgabe zu lösen, sondern noch viel
mehr der Netzvorrichtung eine grössere Bedeutung als bis
anhin, insbesondere in der Vermahlung von Getreide zu geben.
Die Erfindung ist vom langsamen Netz- und Mischvorgang der bekannten Netzapparate vollständig abgegangen.
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Die erfindungsgemässe Netzvorrichtung verwendet vielmehr einen
schnellen und intensiven Netzvorgang. Es sind insbesondere die drei Merkmale: "-...-■
ein rohrförmiger, geschlossener Netzmantel, eine grosse Anzahl Schlagleisten,
eine Umfangsgeschwindigkeit der Schlagleisten von
6-30 m/sec, .
die mit ihrem Zusammenwirken einen ganz neuartigen Befeuchtungsvorgang
für Körner ergeben. (
Durch die sehr hohe Umfangsgeschwindigkeit der Schlägleisten
von 6 - 30 m/sec und bedingt durch deren grosse Anzahl in ;
einem rohrförmigen Gehäuse,wird ein eigentlicher Produktschleier
in der Nähe der Innenwand des Netzapparates gebildet, und in schnellem Umlauf gehalten. ·
Beim Materialauslass des erfindungsgemässen Netzapparates ist
kein nachteiliger Luftaustritt festgestellt worden. Der Schleier wird durch die mit dem Rotor bewegten
Schlagleisten in eine hohe Umlaufgeschwindigkeit gebracht ·
lAiTch die Aufgliederung in eine grosse
Anzahl Schlagleistenentstehen Zwischenräume zwischen den Leisten
, scjdass die einzelnen Körner nun
die grösstmögliche Bewegungsfreiheit erhalten. -
Das vorzugsweise stillstehende Netzgehäuse bremst, die. Körner
leicht ab, und verursacht so eine Relativgeschwindigkeit
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••16-
zwischen Schleier resp. einem Einzelkorn und den Schlagleisten,
so dass die Körner durch die Schlagleisten mit hoher Frequenz geschlagen werden. Die Körner sind nicht mehr in einer festen
Packung wie bei den herkömmlichen Netzschnecken, sondern bewegen sich frei. Ein Schlag der Schlagleisten auf ein einzelnes Korn
hat keine Mahlwirkung da der Produktschleier in dem mit Wasser "geschmierten", geschlossenen Mantel sich mit einer annähernd
so grossen Geschwindigkeit bewegt wie der Rotor. Die hohe Umlaufgeschwindigkeit des Schleiers gibt Gewähr für die gleichmassige
Wasserverteilung.
Die erfindungsgemässe Lösung hat noch weitere, selbst für Fachleute nicht, erwartete Vorteile.
i-
- Die Feuchtigkeit verteilt sich gleichmässig über das
ganze Einzelkorn, -i-iid«· zum Beispiel -e-
bis in den für Getreidekörner typischen Spalt v-ee-t
■, was in den herkömmlichen Apparaten nicht erreicht worden ist.
Es konnten schon bei einer verhältnismässig kurzen Netzvorrichtung
die Körnerfrüchte um 3 - 5% aufgenetzt werden,indem
genau die entsprechende Wassermenge im Bereich des Materialeinlasses eindosiert wurde.
- Die Getreidekörner, die mit einem erfindungsgemässen Netzapparat behandelt worden sind, ergeben nach der Vermahlung
ein Mehl von besserer Backfähigkeit.
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Die gleichmässige Netzung der gesamten Oberfläche des
Kornes mit Einschluss von Vertiefungen wie des Spaltes des Getreidekornes ist wahrscheinlich auiVSchleuderwirkungen der
Wassertröpfchen resp. der Einzelkörner im geschlossenen Mantel sowie auf die Rotationsbewegung der Körner zurückzuführen, und
trägt zur ' Verbesserung der Backeigenschaft des Mehles bei.
Es werden nun noch weitere Ausgestaltungsgedanken des erfindungsgemässen
Netzapparates gezeigt!
Es hat sich in vielen Fällen als sehr vorteilhaft erwiesen,
die Umlaufgeschwindigkeiten der äussersten Spitzen der Schlagleisten zwischen 12 und 30 m/sec festzulegen, insbesondere bei
der Aufnetzung von Weizen konnte ein ent sprechend e-s Optimum
zwischen 20 und 25 m/sec gefunden werden.
Für ein sicheres Beherrschen der Intensivnetzung ist eine grosse
Anzahl Schlagleisten auf dem Rotor erforderlich.
Die Anzahl Schlagleisten bezogen auf einen m Netzgehäuse-Innenfläche
sollte auf keinen Fall weniger als 20 betragen.
Für die meisten Fälle ergibt eine Anzahl der Schlagleisten
von mehr als 80 jedoch von weniger als 300 pro m Netzgehäuse-Innenfläche
eine gute Netzqualität. Es konnte bis. zur Zeit noch keine obere Grenze für die Anzahl Schlagleisten gefunden werden,
soweit man nur die Arbeitsqualität berücksichtigt. Die Anzahl der Schlagleisten ist vielmehr durch die Herstellkosten begrenzt.
Die Schlagleisten werden zweckmässigerweise auf Längsträgern auf dem Rotor, vorteilhafterweise jedoch in achsialer Richtung
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Da eine sehr grosse Anzahl Schlagleisten verwendet wird, genügt
es vollkommen, die Schlagleisten aus einem flachen Profil herzustellen.
Die Gesamtheit der Schlagleisten führt den Kornschleier. Im Gegensatz dazu werden bei den bekannten Netzapparaten die
Fördorelemente sehr häufig schneckenförmig gebogen, da man jeden
Schlag vermeiden wollte.
Demgegenüber ist ein kontrollierter Schlagvorgang beider er-
findungsgemässen Lösung geradezu typisch. Um eine möglichst
intensive Befeuchtung zu bekommen, sind möglichst viele- Schlagstellen
resp. Schlagleisten angeordnet.
Die versetzte Anordnung der Schlagleisten der einz-elnen Reihen,
.in achsialer Richtung betrachtet, ist der gruppenweisen Anordnung
in-Radialebenen eher vorzuziehen. Bildet man ringförmige Zwischenräume,
so entsteht darin eine weniger kontrollierbare Relativgeschwindigkeit zwischen Schlagleisten und Körnern, was
aber in vielen Fällen nicht von Bedeutung ist.
Die Schlagleisten werden vorzugsweise auf dem Rotor radial
abstehend, jedoch schräg gegenüber der Rotorachse und damit fördernd angeordnet. Es kann auch nur ein Teil schräg und in
Durchlaufrichtung fördern und allenfalls ein Teil möglicherweise im Bereich des Materialauslasses rückstauend angeordnet
werden.
Zweckmässigerweise wird der Rotor als Hohlwelle ausgebildet und der Fusskreisdurchmesseir der Schlagleisten mit 20 - 50;?
des lichten Durchmessers des Netzgehäuses angenommen. Der Netzvorgang findet in einem ringförmigen Querschnitt im Netzgehäuse
statt. Der relativ kleine Ringquerschnitt erleichtert
die Saub,erhaltung des Netzgehäuse-Innenraumes.
Die Innenwand des Netzgehäuses soll in der Regel eine undurchlässige glatte Oberfläche aufweisen, da die intensive
Behandlung durch die Schläger selbst geschehen soll, insbesondere in der bevorzugten Ausführungsform, bei der das Netzgehäuse
still steht, und nur der Rotor in Rotation versetzt wird. Es ist nun weiter gefunden worden, dass wohl ein
Optimum des Netzgehäusedurchmessers für Getreide bei etwa 300 mm, jedoch ohne weiteres im Bereich von 250 - 600 mm liegen
kann. Die Umfangsgeschwindigkeit muss bei grossen Durchmessern nur unwesentlich tiefer gehalten werden, da das Aufsehlagen
der Körner auf die glatte Gehäuseinnenwand weniger Bedeutung
hat. '
Um den Körnerbruch beim Materialeinlass wie beim Materialauslass
möglichst auszusehalten, werden diese ..;..,...
zweckmässigerweise tangential und im selben Drehsinn wie
der Rotor angeordnet.
Die besondere Arbeitsweise des erfindungsgemässen Netzapparates
erlaubt eine fast vollständige Freiheit der Anordnung der Rotorachse. Bevorzugt wird der Rotor horizontal oder leicht schräg
auf- oder abwärts angeordnet. Auf der tieferen .Seite kann man einen Ablauf vorsehen und so das Gehäuseinnere von der Gegenseite her spülen.
Die Wasserdosiervorrichtung mündet zweckmässigerweise in den
Materialeinlass ein. Es kann dazu eine bekannte Vernebeldüse oder eine Tropfvorrichtung und dergleichen verwendet werden.
Wesentlich ist dabei, dass die Wasser- oder allenfalls
50 983 3/0589 . ■
Dumpfzu führung unmittelbar im Bereich des naterlale in lasses
jedenfalls nicht zu weit weg vom wirksamen Arbeitsweg der
Netzvorrichtung angeordnet wird, da sonst im voraus eine derart
ungleichrniiss i ge Wasserverteilung auf don Körnern entstehen kann,
die nacht rüg 1 i r:h . mi t der erf indungsgernässen Netzvorri chtung
nichL inta hi* iiur>gegl ichen werden kann.
Ein Mdtorialdurchflussüberwachgerät schaltet die Wasser- oder
Dampfzuführung ein und aus. Die Menge des Wassers oder des
Dampfes wird jedoch unabhängig davon eingestellt und kann
allenfalls ferngesteuert werden.
Es hat sich ferner gezeigt, dass in besonderen Anwendungsfällen
andere-Ausführungsformen des Rotors vorteilhaft eingesetzt
werden können. ■ ".
Viele Körnerfrüchte und teils auch Sämereien sind äusserst
spröd und bruchempfindlich und dürfen in keiner Weise beschädigt werden, und trotzdem soll eine bestimmte Aufnetzung
aller Körner mit grösster Gleichmässigkeit erreicht werden.
Es können nun im Bereich des Materialeinlasses eine Beschleunigungsschnecke
oder ein Teil der Schlagleisten als Beschleunigungselemente schrägfördernd angeordnet sein.
Eine extrem schonende Behandlung des Produktes kann dadurch
erreicht werden, indem die Schlagleisten einen runden oder ovalen Querschnitt aufweisen. Im Bereich des Materialeinlasses
können Beschleunigungselemente aus flachen, schräggestellten Profilen verwendet werden.
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Diu Ijcijcf) Itiun i^ungsfj lGmonl:^ können forner als ein- oder rnahr-
C""inr, l i'c' -ii'lini:(:ki:nb."intiur· oder Schnacken ^iusp^iii lciet sein.
Ciiirüü!; imih.t vnrt.o i 1 hri F.i.p.n Aur; f'ührun}'·'» form wnrcion alle Schlaglßist'.un
vnrv.ußswuίhg in eimun Winkel von cn. fi0 bis über 85 zur
tnrl.'inpiincifiüo gleichm.'issi^ dngoordnet. Es ist nun auch möglich,
einen Teil dar Schlagleisten senkrecht zur Rotorachse anzuordnen,
mit. .iliwfjchs 1 ungsweise je einer -15-80 schräg zur Rotor-Kingsachsi.:
rmgenrdne ten Schlagleiste.
Im Bereich dur Beschl euni gungsschn.ecke kann der Rotor eine
verjüngte Form aufweisen.
In gnwisRp.n F"illen ist es vorteilhaft, wenn die Wasserzugabevorrichtung
in den ersten Teil des Netzmantels mündet, damit das Wasser auf den bereits beschleunigten Körnerstrom auftrifft;
In einzelnen Füllen soll mindestens eine zweite Wasserzugabevorrichtung im Bereich zwischen Materialeinlass und Platerialauslass
angeordnet werden. Besonders wenn in der zweiten Wasserzugabevorrichtung irgend ein Zusatzmittel eingegeben wird, kann so
mehr Gewähr für eine gleichmässigere Verteilung der Zusatzstoffe
gegeben werden.
Selbst für Fachleute haben sich in der Verwendung der erfindungsgemässen
Netzvorrichtung vor der Vermahlung bzw. dejn Abstehen
bei Weizen, Raggen, Gerste und Hafer die.bekanntlich eine ausgeprägte
Furche bzw. unebene Oberflächen aufweisen, überraschende Vorteile für die Qualität der nachfolgenden Erzeugnisse ergeben.
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Die Erfindung wird nun anhand einiger Ausführungsbeisoielo
näher erläutert:
Die Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht einer Netzvorrichtung
mit aufgeschnittenem Wetzgehäuse.
Die, Fig. 2 zeigt die Ausbildung des Rotors der Fig. 1 im Bereich- des Materialauslasses in grössernm Massstab.
Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt im Bereich des fiaterialein lasses.
Die Fig. 4 gibt ein Beispiel der Verwendung der neuen Netzvorrichtung
in diagrammatischer Darstellung.
Die Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt einer Netzvorrichtung mit
Schlagleisten von rundem Querschnitt.
Die Fig. B zeigt eine weitere Ausführungsform einer. Netzvorrichtung.
Die Fig. 7 ist ein Schnitt entlang der Linie VII-VII der Fig.
Die Fig. 8 ist ein Schnitt entlang der Linie VIlI-VIII der Fig.
Die Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform eines Rotors mit abwechslungsweise
schräg und senkrecht ^estnllten Schlagleisten.
Die Fig. 10 zeigt eine Kombination von Bonohleunigungsschnnckn
und Schlagleisten von trnn Γείπ rörmi^nrn Querschnitt.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform einer Netzvorrichtung
weist ein Netzgehäuse 1, einen rohrfürml jrnn Not/mnn te 1 2, πϊηπη
Rotor 3, sowie Antriebsmittel 4 auf. Lin.kn im HiIcI ist oin
Materialeinlass 5, und rechts im Bild ein Matorialaus lass ü fest
mit dem Netzgehäuse 1 verbunden. Eine Wasserdos iervorri chtune, 7
mündet in das Netzgehäuse 1 im Bereich dos Matnri nlcin lassns ci
ein. Der Materialeinlass 5 ist nach nbnn erweitert,
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wo ein an sich bekanntes Materialdurchfluss-Ueberwachungsgerät
9 ein- resp. angebaut ist. Eine schiefe Stossplatte 10 ist an einem Hebel 11 kippbar befestigt. Die Bewegung des
Hebels 11 gibt über nicht dargestellte pneumatische oder andere Schallmittel Steuerimpulse über Steuerverbindungen 12
an ein Ventil 13. Ein- Dosierhahn 19 regelt den Wasserverbrauch indem der Durchgangs-Querschnitt des Dosierhahns 19 entweder
,eingestellt-
von Hand oder ferngesteueruvwifaT Die momentane Durchflussmenge
ist von einem Durchflussmessgerät 15 ablesbar. Vom Austritt des Durchflussmessgerätes 15 führt eine Wasserleitung 16
bis zum Netzgehäuse 1 bzw. dem Materialeinlass 5. Ein Vertell-
IBj
rohr 17, an dem mehrere Düsen/angeordnet sind, ragt in den ■.-.-.
Materialeinlass 5 hinein. Ueber der Stossplatte 10* ist ein Lenkblech 20 direkt unter einem Einlass-Stutzen 21 angeordnet.
Der Rotor 3 weist eine grosse Anzahl Schlagleisten 30 auf, die von Längsträgern 31 radial abstehen. Der Rotor 3 wird durch
zwei aus dem Gehäuse herausragende Wellenende 32 bzw. 33 auf
Lagern 34 bzw. 35 gehalten. Die Lager ihrerseits sind über einen Ständer 36 mit dem Gehäuse 1 sowie mit dem Boden verbunden. Ein Antriebsmotor 37 ist direkt am Ständer 36 befestigt
und treibt mit einer Riemenscheibe 38 über Riemen 39 eine fest auf dem Wellenende 33 angeordnete Riemenscheibe 40 und damit
den Rotor 3 an.
Die Arbeitsweise der Intensiv-Netz-Vorrichtung ist nun. wie folgt:
Getreide, welches als Beispiel gewählt wurde, speist man durch
den Einlass-Stutzen 21. Direkt unterhalb des Einlass-Stutzens
wird der Getreidestrom durch eine Ablenkplatte 20 auf die
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-2*1-
schwenkbar befestigte Stossplatte 10 gerichtet. Der fallende
Getreidestrom drückt die Stossplatte 10 sofort nach unten und öffnet über nicht dargestellte Schaltmittel das Ventil 13.Am
Dosierhahn wird gleichzeitig oder zuvor die genaue,für die
Aüfnetzung erforderliche Wassermenge eingestellt, welche nun mit kleiner Verzögerung über die Wasserleitung 16 mit den Düsen
18 in den fallenden Getreidestrom eingespritzt wird.
Sobald der Getreidestrom im Netzmantel 2 in den Bereich der
% durch den Rotor,
Schlagleisten 30 gelangt, wird erVauf eine hohe Geschwindigkeit
beschleunigt. Der Netzmantel 2 weist eine geschlossene runde Form auf. *Der Getreidestrom breitet sich deshalb in einem
schleierförmigen Ring in Wandnähe des Netzmantels/aus, und
rotiert mit der annähernd gleichen Geschwindigkeit wie der Rotor 3, Der Rotor 3 gibt mit der grossen Anzahl Schlagleisten
dem Schleier· selbst eine starke Führung. Der Netzmantel 2 steht bei dieser Ausführungsform still und weist eine relativ glatte
innere Oberfläche auf. Der Schleier wird deshalb nur. geringfügig abgebremst. Die einzelnen
Getreidekörner werden mit hoher Frequenz geschlagen, sie können aber nach jedem Aufprall in beliebiger Richtung ausweichen.
Die Schlagwirkung ist durch die Relativgeschwindigkeit zwischen Schlagleiste und Korn sowie der Masse des Kornes gegeben. Das
ständig frisch eintretende Getreide schiebt den Schleier gegen den Materialauslass. Unter Voraussetzung einer konstanten
Speisung von Getreide-im Einlaufstutzen 21 ergibt sich eine
konstante Verweilzeit der Getreidekörner im Netzgehäuse 1.
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Die Körner verschieben sich während des Umlaufs im Netzmantel schnell und ununterbrochen gegeneinander. Dies hat eine maximale
vund Vf.Trnisr.'hun»; ■■
Durchwirbelungv'JeFlCüFner zur Folge. Unterschiede in der Benetzung
der Körner untereinander werden auf diese Weise schon nach einigen Umläufen ausgeglichen. Das ganze spielt sich In
einem hohen Geschwindigkeitsbereich von wenigstens 5 m/sec bis zu 30 m/sec ab. Es ist anzunehmen, dass die Oberflächenteile der
Körner, bedingt durch Eigenrotation der Körner, noch wesentlich höhere momentane absolute Geschwindigkeitswerte erreichen kann.
Das Wasser wird auf diese Weise durch Schleuderwirkungen, sei es in Form winziger Tröpfchen oder als Film, dauf dem
Korn selbst auf der gesamten Oberfläche gleichmässig verteilt. Es wurde deshalb auch im Spalt der Getreidekörner'"
eine bisher nie erreichte gleichmässige Netzung festgestellt.
Die Schlagwirkung auf die Körner trägt weiter sehr stark zur Intensivierung der Netzung bei. Das Korn wird bei der
Schlagstelle leicht verformt. Ein Anteil des Netzwassers wird in die äusseren Schichten "einmassiert", wodurch sehr anschaulich
die intensivere Netzarbeit der neuartigen Netzvorrichtung
erklärbar ist. Die daraus resultierende Mürbung der äusseren Kornschichten wirkt sich vorteilhaft auf die Vermahlung, Sichtung und letztlich auf die Backqualität besonders bei ausschliesslich
trockengereinigten Körnern aus.
Die Netζvorrichtung ist selbstverständlich nicht nur auf die
Aufnetzung von trocken gereinigten Körnerfrüchten beschränkt.
Die Nass- oder Feuchtreinigung hat wohl einen mehr oder weniger grossen Netzeffekt, jedoch kann dabei in der Regel kein genauer
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Wert der Aufnetztmg garantiert werden. Die erfindungsgemässe
Netzvorrichtung ermöglicht dagegen, eine bestimmte Aufnetzung zu
garantieren. Die Verwendung der erfindungsgemässen Netzvorrichtung
ist deshalb bei trocken wie bei nass gereinigten Körnern sinnvoll.
Mit einer Versuchseinrichtung konnte die Wirksamkeit der neuen Intensiv-Netz-Vorrichtung auch dadurch bestätigt werden, dass
nun eine Aufnetzung von Getreide selbst mit relativ kurzem Rotor bis zu 5% möglich ist. Anderseits können aber auch geringste
Wassermengen von einigen Zehntel- Gewichts-Prozenten gleichmässig und wirksam den Körnern zugegeben werden.
Die Erfindung erlaubt verschiedene weitere Ausgestaltungsgedanken. Es ist speziell bei der Netzung von Weizen eine
optimale Umlaufgeschwindigkeit der äussersten Spitzen der Schlagleisten von 20 bis 25 m/sec festgestellt worden. Sehr
wesentlich ist eine grosse Anzahl Bchlagleisten. Da der Schleier
auf der Innenseite des rohrförmigen* Mantels/bcwngt wird, kann
i^Netzdie
Anzahl der mit wenig Radialspiel bis zuiirPMantel' sich er-
30
streckenden Schlagleisten auf die Netzmantelfläche bezogen werden. Nimmt man beim in Fig. 1 dargestellten Rotor/einen
lichten Durchmesser von 250 - 300 mm an und eine Länge von etwa einem Meter, so ergibt sich beim Beispiel eine Anzahl
30y 2
Schlagleisten/von ca. 200 pro m Netzmantel-Innenfläche.
ORIGINAL INSPECTED
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Wie in Fig. 2 deutlich dargestellt ist, werden-die Schlagleisten
30 bei einem weiteren Ausbildungsgedanken vorteilhaft
auf mehreren Längsträgern 40 angebracht. Die Längsträger 40
sind mit Schrauben 41 auf dem Rotor 3 befestigt,
Es hat sich weiter als sehr vorteilhaft erwiesen, die einzelnen längsträger 40 auf dem Rotor 3 um jeweils eine halbe
Teilung von X zu versetzen» Die Schlagleisten kommen auf diese Weise nicht in einzelne Radialebenen mit grossen
Zwischenräumen zur nächsten Radialebene zu liegen. Es kann
durch die versetzte Anordnung mit einer geringeren Anzahl Schläger der Produktschleier noch stärker geführt werden»
Aus hygienischen wie aus preislichen Gründen wird der Rotor 3,
vorteilhafterweise als Hohlwelle 45 ausgebildete Der Arbeitsraum ist so auf den wirksamen Teil beschränkt» Der Pusskreis=·
durchmesser D„ der Schlagleisten 30 wird vorteilliafterweise mit
etwa 20 bis 50$ des lichten Durchmessers des Hetzmantels 2
angenommen. Der Arbeitsraum kann leicht gereinigt werden, und was noch wesentlicher ist} er reinigt·sieh im normalen Betrieb
selbst.
Die Fig. 3 zeigt die tangentiale Anordnung des Materialeinlasses 5. Da der Rotor 3 gleichsinnig dreht, führt dies zu
einer sanften Beschleunigung der Körner» Die Einspeisung ist mit Pfeil 50, der Drehsinn des Rotors mit Pfeil 51 angegeben«
Aus der Fig. 1 ist zu erkennen, dass auch der Materialauslass
im gleichen Sinne tangential angeordnet werden kann. '
B 0 9 8 3 3 / 0 5 8 9
ν γ,ο r t e iJhüXte-'
Die Fig. A zeigt nun noch oirüyVerwendung der erfindungsgemässen
Netzvorrichtung diagrammatisch anschliessend an die Hauptreinigung.
Es sind diagrammatisch nacheinander ein Getreideseparator 100, ein Trockensteinausleser 101, ein Rundkorntrieur 102, eine
Trockenscheuermaschine 103, ein Tarar 104, eine erfindungsgemässe Netzvorrichtung 105 und am Ende eine Abstehzelle 106.
Der Getreideseparator 100 entfernt grosse Verunreinigungen wie Schnüre, Stroh, Steine usw. sowie Kornbruch und Sand.
Der Steinausleser 101 entfernt alle Steine und eventuell andere schwere Teile. Der Rundkorntrieur 102 hat die Aufgabe,"
aus Getreide Raden, Wicken und Querbruch auszulesen. Die Scheuermaschine 103 reinigt das Korn selbst von Schmutz und
losen Schalenteilen. Aus Sicherheitsgründen wird oft der
Scheuermaschine 103 noch ein Tarar nachgeschaltet, der mit Luft Staub und Schalenteile wegnimmt.
In die Netzvorrichtung gelangt der nun vollständig gereinigte Weizen. Die Netzvorrichtung gibt die genaue Wassermenge dem
Getreide zu, netzt es mit dem vorne beschriebenen intensiven Schlag-und Schleudervorgang auf und übergibt das Gut in die
Abstehzelle 106. Nach der Abstehzeit wird das Gut direkt der Vermahlung zugeführt.
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Bai dem nun gezeigten Anwendungsbeispiel handelt es sich
um ninu vollständig trockene Reinigung mit dor neuartigen
i it Liiiiij i vim Ni! L·· um ^ , wuhui Iu (:/. turu h im- .;u uinuni wichtigen
Teil der Wahlvorbereitung geworden ist.
Die Netzvorrichtung kann nun aber überlall dort verwendet
werden, wo Getreidekörner und ähnliches auf schonende Weise mit einer genau dosierten Wassermenge aufgenetzt werden sollen,
und wo allenfalls noch eine teilweise Einwirkung des Wassers in die äusseren Schichten der Körner erwünscht ist.
Die in der Fig. 5 dargestellte Netzvorrichtung weist ein Nebzgühüuse 201, einen geschlossenen Netzmantel 202, sowie
einen Rotor 203 auf. Die Antriebsmittel entsprechen denjenigen
der Fig. 1. AuF dur linken Bildseite ist ein Materialeinlass 204", auf der rechten Bil-dseite ein Materialauslass
dargestellt. Ein Wasserverteilrohr 206 kann eine oder wie
dargestellt mehrere Düsen 207 aufweisen.
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Der Rotor 203 ist schematisch dargestellt und weist an beiden
LIndse i teiv, insbesondere bei Rotorlöngon von mehr als 1 m, einen
LagerstummnI ?0ti resp. einen Antriehsstummel 209 auf.. Der Rotor
ist als hohlo Welle 210 gebaut, damit e inersei ts. das Gewicht
klein gehalten werden kann, und andererseits der freie Raum zwischen Welle 210 und Netzmantel 202 auf den
eigentlichen Arbeitsraum beschränkt ist. Im Bereich des Materialeinlasses 204 sind auf der Welle 210 Beschleunigungspaletten
211 angeordnet. Auf dem übrigen Teil des Rotors 203 bzw. auf der Welle 210 sind aus Rundprofilen gebildete
Schlagleisten 212 in zueinander versetzten Reihen angeordnet.
Die Funktionsweise dieser Ausführungsform entsprichst weitgehend
der Lösung gemäss der Fig. 1,2 und 3. Der Hauptunterschied
liegt darin, dass der Rotor 203 nur im Bereich des Materialeinlasses 204 etwa zu den Schlagleisten 30 der
Figur 1 entsprechende Beschleunigungspaletten 211 aufweist. Auf dem übrigen Teil des Rotors 203 sind die Schlagleisten
jedoch durch runde Schlagleisten 212 ausgebildet, deren abstehendes Ende vorzugsweise abgerundet ist.
Obwohl die Beschleunigungspalette 211 in ihrer Form den Schlagleisten 30 der Figur 1 entsprechen, haben sie in. der
Lösung gemäss Figur 5 vorwiegend eine Beschleunigungsfunktion,
und garantieren gleichzeitig den gewünschten Produktdurchsatz. Der Körnerstrom wird auf eine sehe hohe
Umlaufgeschwindigkeit als ringförmiger Schleier in den
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Nntzrnanlal 2Q2 gegeben, was durch die Aufgliederung in
cine grosso Anzahl einzelner Beschleunigungsöaletten 211
ohne Beschädigung der einzelnen Körner vor sich geht. Bereits
im Bereich das MaterialeinlassRs 204 wird das Wasser gleich-πκΊίίυίκ
ου Γ tli:n Körncrst ram vorteilt. -
Der Hauptgedanke der Lösung gemäss der Figur 5 liegt in
einer noch weiter gehenden Schonung der einzelnen Körner, was bei bestimmten Körnersorten, teils bei Sämereien, unbedingt
gefordert wird. Der im Hauptpatent beschriebene Schlageffekt wird bewusst in den Hintergrund gerückt. Es werden vor- ·
wiegend Schleudereffekte der einzelnen Körner sowie-der
feinen und feinsten Wassertröpfchen ausgenützt. Oie'Arbaitsintensität
der runden Schlagleisten 212 ist geringer gegenüber den Schlagleisten 30 der Figur 1, so dass hier eine
eher grössere Anzahl pro Quadratmeter Oberfläche des NetzgehäusGS
gewühlt werden soll. Die Anzahl runder Schlagleisten'
212 soll nicht unter Hundert, vorzugsweise etwa zwei- bis vierhundert Stück pro Quadratmeter Netzmäntel 202
betragen. Die etwa fingerlangen runden Schlagleisten. 212
werden vorteilhafterweise in versetzten Reihen angeordnet, wie aus der Figur 5 ersichtlich ist. Die Schlagleisten
212 können auch einen, ovalen oder irgend einen anderen
gerundeten Querschnitt aufweisen. '
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Die von dor runden Form abweichenden Ausbildungen,
können schrägfördernd eingestellt sein, allenfalls sogar
hemmund, z.U. im Bereich des Plateri alaus lasses 205.
Bei allen Formvariationen der Schlagleisten ist aber doch
das Entscheidende, dass eine grosse Anzahl gewählt wird
und die üruhzohl des Rotors 203 bezogen auf einen Innendurchmesser
des Netzmantels von etwa 300 mm etwa 400-1Θ00, vorzugsweise 900-1200 T/min, beträgt.
Die Figur 5 zeigt noch eine Besonderheit der Regelung der
Aufnetzung. Da die Intensivnetzung eine besonders gleichmässige
Netzung ergibt, kann die Aufnetzung direkt nach der Netzvorrichtung gemessen und die Wassermenge entsprechend reguliert
werden. Dies gibt Steuer- und regeltechnisch eine sehr einfache Bauweise. Ein Materialdurchfluss-Ueberwachungsgerät 215
ist durch eine Steuerleitung216 mit einem Regelgerät 217 verbunden und wird über eine Speiseleitung 218 mit Strom
versorgt. Das Regelgerät 217 ist über eine Leitung 219 mit einem Ventil 220 verbunden, das seinerseits einen RegelimDuls
zum Oeffnen resp. zum Schliessen des Dosierhahns 221 gibt. Die momentane Durchflussmenge kann bei einem Durchfliessanzeigegerät
222 als Sichtkontrolle abgelesen werden. Das Regelgerät 217 ist ferner mit einem Feuchtemessgerät 223 über
Steuerleitung 224 verbunden. Das Feuchtemessgerät kann irgend eine bekannte Ausführung auf der Basis von Strahlung,
z.B.Mikrowellenabsorbtion sein.Das Regelgerät 217 kann mit
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einer Steuerzentrale über eine Steucrluitung 225 verbunden
sein. L'a kiinn entweder über diese Steuerleitung 225 oder
(iii'iikt. >ini l\i!)',i! 1 }»i:ΐ·.*ΊL '.\\/ uin ^uwiimsoli t.ur Wort: für dit?
Au Fne L::un \\ aingnstellt werden. Die vorgewählten Aufnetzung
wii-iJ iliiiuli lüu K1U^u I (.· i nri t:h tuny uin^ului I Lun urul kann allenfalls
an einem Anzeiger 226 am Regelgerät 217 sichtbar gemacht werden.
Die Figuren 6,7 und θ zeigen eine weitere Ausführungsform der
Netzvorrichtung.
Das Netzgehäuse 301 weist einen Netzmantel 302, indem ein Rotor 303 angeordnet ist, sowie einen Materialeinlass 304
und einen Materialauslas's 305 auf. Die Wasserdos ie.ryorrichtung
ist in eine erste Einspritzeinheit 306 sowie eine
zwischen Materialeinlass 304 und Materialauslass 305 angeordnete
zweiten Einspritzeinheit 307 aufgeteilt, bei welcher die Wassermenge durch einen Einstellhahn 310 reguliert- werden
kann. ■ . .
Im Bereich des Materialeinlasses weist der Rotor 303 eine
'Beschleunigungsschnecke 308 auf. Auf dem übrigen Teil des Rotors 303 sind im wesentlichen senkrecht zur Rotorlängsachse
eingestellte Schlagleisten 309 angebracht.
Diese Ausführungsform eignet sich für die Befeuchtung
solcher Körner oder Korngemische, die weniger bruch- und ab-
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ORIGINAL INSPECTED
riubempFindlich sind.
nrs i ntorrssant ist hni riiesnr Lösung die Aufteilung
der Wasserzugabe in zwei Einspritzeinheiten. Eine erste
Lirujpri l..'.ü i mIm! i I .Uli) inl im proton 1 (M 1 tion Ni: t /man tr; Is
angeordnet, in welchem der Körnerstrom beschleunigt ist. Eine zwoilu Linspritzeinheit 307 ist im Bereich zwischen
Materialeinlass 304 und Materialaus lass 305 platziert. Je nach Eigenart der Körner kann die zweite Einspritzeinheit
z.B. im ersten Drittel oder in der .Mitte des Rotors 303
angeordnet werden. Dies kann die Gleichmässigkeit der Wasserverteilung noch verbessern. Es wäre auch denkbar, in der
zweiten Einspritzeinheit 307 für spezielle Fälle irgendwelche Zusätze zuzugeben und bei der ersten Einspritzeinheit 306
reines Wasser oder umgekehrt zu verwenden. Zusätze lassen sich bei bereits befeuchteten Körnern gleichmässiger verteilen.
Diese Möglichkeiten können selbstverständlich auch bei allen übrigen Lösungen, allenfalls auch in anderen Kombinationen
vorgesehen werden.
In der Figur 9 ist nur der Rotor, jedoch in derselben Lage
wie in den vorangegangenen Lösungen dargestellt. Der Rotor weist abwechslungsweise schrägfördernd angebrachte Schlagleisten
402 und senkrecht angeordnete Schlagleisten 403 auf. Einzelne Schlagleisten könnten sogar leicht rückwärts-,
fördernd angeordnet werden. Der Materialeinlass 404 ist mit Pfeil angedeutet.
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Din Fig. 10 /xi'igt schematisch einen- wei teren Ausges.taltungsgedanke
dos Rotors.
Der Rotor 1JUl weist im Bereich des Produkteinlasses 502.,
der symbolisch mit Pfeil angedeutet ist, eine verjüngte Form auf, indem der Rotor 5Π1 auf den festigkeitsbedingten '
kleinen Durchmesser der Welle 503 beschränkt ist, welche
über ein konisches Teil 504 zum rohrförmigen Teil des" Rotors übergeht. Eine Beschleunigungsschnecke 505 ist aus einem
hochkant spiralförmig gewundenen Profil hergestellt. Zwischen Schneckenprofil 50C und Welle 503 ist ein verhältnismäss,ig
grosser freier Zwischenraum. Schlagleisten 506 sind hier als.
.schräg+'ordernde Halbrundpro f i Ie gebildet. Es. findet bei dieser.
Lösung eine schonende Beschleunigung und Bewegung des
Produktes statt. Die ringförmige Ausbildung der Beschleunigungsschnecke gibt eine entsprechend gedämpfte Krafteinwirkung
auf das Produkt.
Selbstverständlich können bei allen Ausführungen der Materialeinlass
und der Materialauslass abweichend von den dargestellten Lösungen ausgeführt sein, z.B. radial, tangential usw. Es
sind bei allen Ausführungen auch andere z.B. räumlich gekrümte
Schaufeln möglich, die in Sonderfällen Vorteile bieten können.
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