DE19714603C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Werkstücken - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Reinigung von Werkstücken.
Aus DE 43 17 862 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
bekannt, die zur Reinigung von Werkstücken in einem Waschtank
dienen. Durch Erzeugen eines Unterdrucks in dem Waschtank wird
Flüssigkeit über Leitungsverbindungen aus einem Tank einge
saugt, wobei die Flüssigkeit die Werkstücke in Form eines
drucklosen Schwalls überspült. Ein Reinigungseffekt soll durch
in das Flüssigkeitsbad eingeblasene Luft erzielt werden.
Eine derartige Vorrichtung zur Reinigung von Werkstücken, bei
der Druckluft in ein Waschflüssigkeitsbad zur Reinigung der
darin befindlichen Werkstücke eingeblasen wird, ist weiterhin
aus DE 92 17 047 U1 bekannt.
Bei einer aus DE 37 02 675 A1 bekannten Vorrichtung erfolgt
eine Reinigung von Werkstücken mittels eines Hochdruckflüssig
keitsstrahls.
Die genannten Verfahren bzw. Vorrichtungen weisen den Nachteil
auf, daß sie lediglich für größere Werkstücke ohne Engspaltge
ometrien bzw. kapillarer Einschlüsse einen ausreichenden Rei
nigungseffekt erzielen. Kleine Werkstücke mit kapillaren Öff
nungen, insbesondere Schüttgüter, sind ohne höher dosierte
chemische Zusätze mit diesem Verfahren bzw. Vorrichtungen
nicht zufriedenstellend zu reinigen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, durch welche Werk
stücke, insbesondere kleine Werkstücke als Schüttgut und/oder
größere Werkstücke mit Engspalt-Geometrien bzw. kapillaren
Einschlüssen mit minimalsten chemischen Reinigungszusätzen von
Schmutzrückständen auf deren Oberfläche gereinigt werden kön
nen. Dieses Problem wird durch ein Verfahren mit folgenden
Verfahrensschritten gelöst:
- - Erzeugen eines Unterdrucks in einem Reinigungsbehälter;
- - Fluten des Reinigungsbehälters bis zu einem vorgegebenen Flüssigkeitspegelstand;
- - Einbringen von Reinigungsflüssigkeit und gegebenenfalls eines gasförmigen Mediums, insbesondere Wasserdampf unter Überdruck, über eine Spritzreinigungs einheit in den Reinigungsbehälter bei Beibehaltung des Flüssigkeitspegelstandes;
- - Drehen der Spritzreinigungseinheit in dem Reinigungs behälter;
- - Drehen eines Werkstückträgers in dem Reinigungsbehälter derart, daß die Werkstücke einen oberhalb und unterhalb des Flüssigkeitspegelstandes befindlichen Bereich passie ren.
Während des Verfahrens gelangt Reinigungsflüssigkeit unter
Druck über die Spritzreinigungseinheit in den Innenraum des
Reinigungsbehälters. Hierbei kommt es im Bereich oberhalb des
Flüssigkeitspegels aufgrund des Unterdrucks in dem Reinigungs
behälter zu Spontanverdampfungen, wobei es aufgrund der großen
Energie der auf die Werkstücke prallenden Gasteilchen zu einem
zusätzlichen Reinigungseffekt der durch den Werkstückträger
gehaltenen Werkstücke kommt. Im Bereich unterhalb des Flüs
sigkeitspegels kommt es bei Austreten der Reinigungsflüssig
keit aus den Auslaßdüsen zu Verwirbelungen und Kavitations
effekten, woraus ein zusätzlicher Reinigungseffekt der Werk
stücke im Bereich unterhalb der Flüssigkeitspegel resultiert.
Die Verwirbelungs- und Kavitationseffekte werden durch Abgabe
eines gasförmigen Mediums aus der Spritzreinigungseinheit
während des Reinigungsprozesses verstärkt.
Wegen der Rotationsbewegung des die Werkstücke aufnehmenden
Werkstückträgers passieren diese immer wieder die Flüssig
keitsoberfläche, die einen besonders reinigungsaktiven Bereich
darstellt. Dort kommt es durch das Auftreffen der Reinigungs
flüssigkeit aus den Auslaßdüsen und durch das durch die Wer
zeugträgerrotation bedingte permanente Aufwühlen der Ober
fläche zu permanenten Spontanverdampfungen und Verwirbelungen.
Der sich dort ausbildende Grenzbereich zwischen Flüssigkeits-
und Gasphase ist besonders reinigungseffektiv.
Vorteilhafterweise weist das Verfahren folgende Verfahrens
schritte zum Trocknen von Werkstücken auf:
- - Entfernen von Reinigungsflüssigkeit über einen Flüssig keitsablauf aus dem Reinigungsbehälter;
- - Einbringen eines gasförmigen Mediums einer vorgebbaren Temperatur unter Unter-, Normal- oder Überdruck über die Spritzreinigungseinheit in den Reinigungsbehälter (1).
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht
folgende Verfahrensschritte zur Trocknung der Werkstücke vor:
- - Entfernen der Reinigungsflüssigkeit aus dem Reinigungs behälter;
- - Aufheizen des Reinigungsbehälters mittels außen ange brachter Heizvorrichtungen;
- - Erzeugen eines Unterdrucks in dem Reinigungsbehälter und Absaugen von Flüssigkeitsdämpfen über eine Absaugöffnung.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Reini
gung von Werkstücken mit folgenden Merkmalen:
- - Einem Reinigungsbehälter mit einem regelbaren Flüssig keitsablauf und einer Absaugöffnung, in welchem ein Un terdruck erzeugbar ist;
- - einem in dem Reinigungsbehälter drehbar angeordneten Werkstückträger;
- - einer in dem Reinigungsbehälter drehbar angeordneten Spritzreinigungseinheit mit Auslaßdüsen für Reinigungs flüssigkeit und/oder ein gasförmiges Medium.
Der Aufbau und die Funktionsweise der Vorrichtung zum Reinigen
von Werkstücken bzw. das erfindungsgemäße Verfahren werden
nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 3 erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung (10) zum Reinigen von Werk
stücken in Längsrichtung im Querschnitt. Die Vorrichtung (10)
weist einen im wesentlichen zylindrischen Reinigungsbehälter
(1) auf, in welchem ein Werkstückträger (2) drehbar um die
Zylinderachse oder eine hierzu parallele Achse angeordnet ist.
Eine Spritzreinigungseinheit (3, 3') besteht im vorliegenden
Fall aus zwei parallel zueinander angeordneten Rohrschleifen,
welche jeweils über in den Reinigungsbehälter (1) hineinfüh
rende Zuleitungen mit Reinigungsflüssigkeit und/oder einem
gasförmigen Medium versorgt werden. Die Zuleitung (7) in Fig.
1 ist lediglich angedeutet, eine notwendige Verbindung zwi
schen der Zuleitung (7) und der Spritzreinigungseinheit (3,
3') ist in Fig. 1 nicht dargestellt.
Die Spritzreinigungseinheit (3, 3') weist eine Vielzahl von
Auslaßdüsen (6) auf, über welche Reinigungsflüssigkeit und/-
oder ein gasförmiges Medium aus der Spritzreinigungseinheit
(3, 3') in den Innenraum des Reinigungsbehälters (1) gelangt.
Die Spritzreinigungseinheit (3, 3') ist ebenfalls um die Achse
des Reinigungsbehälters (1) bzw. um eine dazu parallele Achse
drehbar. Sowohl Spritzreinigungseinheit (3, 3') als auch der
Werkstückträger (2) sind im Uhrzeigersinn und gegen den Uhr
zeigersinn drehbar.
Der Reinigungsbehälter (1) weist einen Flüssigkeitsablauf (4)
auf, der das Abfließen von Reinigungsflüssigkeit aus dem Rei
nigungsbehälter (1) ermöglicht. Das Öffnen und Schließen des
Flüssigkeitsablaufs (4) kann so geregelt werden, daß innerhalb
des Reinigungsbehälters (1) ein vorgegebener Flüssigkeits
pegelstand gehalten wird. In Fig. 1 und 2 sind beispielhaft
die Pegel zweier unterschiedlicher Flüssigkeitsstände (8, 8')
eingezeichnet.
Der Reinigungsbehälter (1) besitzt weiterhin eine Absaugöff
nung (5), an welcher beispielsweise eine Vakuumpumpe ange
schlossen ist. Über die Absaugöffnung (5) können so Wasser
dämpfe und andere gasförmige Medien aus dem Reinigungsbehälter
(1) abgesaugt werden, um einen Unterdruck zu erzeugen.
Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Anordnung in einer
Querschnittsdarstellung entlang einer in Fig. 1 eingezeichne
ten Linie A-A'. Aus Fig. 2 wird die Anordnung der beiden
Rohrschleifen deutlich, welche die Spritzreinigungseinheit (3,
3') bilden. In dem dargestellten Beispiel dient eine der bei
den Rohrschleifen zur Abgabe von Reinigungsflüssigkeit in den
Innenraum des Reinigungsbehälters (1), während die andere zur
Abgabe eines gasförmigen Mediums in den Innenraum des Reini
gungsbehälters (1) dient. Durch diese Kombination besteht die
Möglichkeit, die Werkstücke sowohl zu reinigen als auch zu
trocknen. So kann während des Reinigungsprozesses Reinigungs
flüssigkeit und ein gasförmiges Medium, beispielsweise Luft
oder Wasserdampf, über die Spritzreinigungseinheit (3, 3')
abgegeben werden, während bei einem nachfolgenden Trocknungs
prozeß, bei welchem die Reinigungsflüssigkeit aus dem Reini
gungsbehälter (1) entfernt ist, nur noch ein gasförmiges Medi
um, beispielsweise Luft, über die Spritzreinigungseinheit (3,
3') in den Innenraum des Reinigungsbehälters (1) abgegeben
wird.
Während des Betriebs der Vorrichtung wird Reinigungsflüssig
keit unter Druck (beispielsweise 3 bis 6 bar) durch die Zu
führleitung (7) zugeführt und von der Spritzreinigungseinheit
(3, 3') in den Innenraum des Reinigungsbehälters (1) abge
geben. Hierbei kommt es im Bereich oberhalb des Flüssigkeits
pegels (8, 8') aufgrund des Unterdrucks in dem Reinigungs
behälter (1) zu Spontanverdampfungen, wobei es aufgrund der
großen Energie der auf die Werkstücke prallenden Gasteilchen
zu einem zusätzlichen Reinigungseffekt der Werkstücke kommt.
Im Bereich unterhalb des Flüssigkeitspegels (8, 8') kommt es
bei Austreten der Reinigungsflüssigkeit aus den Auslaßdüsen
(6) zu Verwirbelungen und Kavitationseffekten, woraus ein
zusätzlicher Reinigungseffekt der Werkstücke im Bereich un
terhalb der Flüssigkeitspegel (8, 8') resultiert. Die Verwir
belungs- und Kavitationseffekte lassen sich zusätzlich durch
Abgabe eines gasförmigen Mediums aus der Spritzreinigungs
einheit (3, 3') während des Reinigungsprozesses verstärken.
Zusätzliche Verwirbelungseffekte während des Reinigungsprozes
ses lassen sich dadurch erzeugen, daß die Spritzreinigungsein
heit (3, 3') und der Werkstückträger (2) die Rotationsrichtung
während des Reinigungsprozesses immer wieder ändern.
Nach Beendigung des Reinigungsprozesses besteht die Möglich
keit, die Flüssigkeit bis auf Reste über die Ablauföffnung (4)
aus dem Reinigungsbehälter (1) zu entfernen und nachfolgend
die Werkstücke mittels Luft, welche bei Unter-, Normal- oder
Überdruck und hoher Temperatur (80 bis 150°C) über die
Spritzreinigungseinheit (3, 3') an den Innenraum des Reini
gungsbehälters (1) abgegeben wird, zu trocknen.
Eine weitere Möglichkeit, die gereinigten Werkstücke nach
Beendigung des Reinigungsprozesses zu trocknen, besteht darin,
die Flüssigkeit bis auf Reste über die Ablauföffnung (4) aus
dem Reinigungsbehälter (1) zu entfernen und nachfolgend den
Reinigungsbehälter (1) mittels außen angebrachter Heizvor
richtungen, welche in den Figuren nicht näher dargestellt
sind, aufzuheizen. Über eine an die Absaugöffnung (5) ange
schlossene Vakuumpumpe wird ein Unterdruck in den Reinigungs
behälter (1) erzeugt, wobei weiterhin Flüssigkeitsdämpfe aus
dem Reinigungsbehälter (1) abgesaugt werden.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung
(10), die an einer Vorderseite eine Öffnung (9) zum Einbringen
der Werkstücke aufweist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Reinigen von Werkstücken gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- 1. Erzeugen eines Unterdrucks in einem Reinigungsbehäl ter (1);
- 2. Fluten des Reinigungsbehälters (1) bis zu einem vorgegebenen Flüssigkeitspegelstand (8, 8');
- 3. Einbringen von Reinigungsflüssigkeit und gege benenfalls eines gasförmigen Mediums, insbesondere Wasserdampf unter Überdruck über eine Spritzreinigungseinheit (3, 3') in den Reini gungsbehälter (1) bei Beibehaltung des Flüssigkeits pegelstandes (8, 8');
- 4. Drehen der Spritzreinigungseinheit (3, 3') in dem Reinigungsbehälter (1);
- 5. Drehen des Werkstückträgers (2) in dem Reinigungs behälter (1), derart, daß die Werkstücke einen ober halb und unterhalb des Flüssigkeitspegelstandes (8, 8') befindlichen Bereich passieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte zum Trocknen von Werkstücken:
- 1. Entfernen der Reinigungsflüssigkeit aus dem Reini gungsbehälter (1);
- 2. Einbringen eines gasförmigen Mediums einer vorgebba ren Temperatur unter Unter-, Normal- oder Überdruck über die Spritzreinigungseinheit (3, 3') in den Reinigungsbehälter (1).
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte zum Trocknen von Werkstücken:
- 1. Entfernen der Reinigungsflüssigkeit aus dem Reini gungsbehälter (1);
- 2. Aufheizen des Reinigungsbehälters (1) mittels außen angebrachter Heizvorrichtungen;
- 3. Erzeugen eines Unterdrucks in dem Reinigungsbehälter (1) und Absaugen von Flüssigkeitsdämpfen über eine Absaugöffnung (5).
4. Vorrichtung zur Reinigung von Werkstücken gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- 1. einem Reinigungsbehälter (1) mit einem regelbaren Flüssigkeitsablauf (4) und einer Absaugöffnung (5), in welchem ein Unterdruck erzeugbar ist;
- 2. einem in dem Reinigungsbehälter (1) drehbar angeord neten Werkstückträger (2);
- 3. einer in dem Reinigungsbehälter (1) drehbar angeord neten Spritzreinigungseinheit (3, 3') mit Auslaßdü sen (6) für Reinigungsflüssigkeit und/oder ein gas förmiges Medium.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reinigungsbehälter (1) außen angebrachte Heizvorrich
tungen aufweist.
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