DE4324432A1 - Verfahren zur Reinigung verschmutzter Teile - Google Patents
Verfahren zur Reinigung verschmutzter TeileInfo
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- C23G5/024—Cleaning or de-greasing metallic material by other methods; Apparatus for cleaning or de-greasing metallic material with organic solvents using organic solvents containing hydrocarbons
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung ver
schmutzter Teile (Waschgut), insbesondere zur Entfettung von
Metallteilen, mit Lösemittelkaltreiniger auf Basis aliphati
scher Kohlenwasserstoffe, wobei das in einer Behandlungskam
mer befindliche Waschgut während des Reinigungsvorganges ge
genüber der Außenatmosphäre hermetisch abgeschlossen, mit dem
Lösemittel beaufschlagt und nach Beendigung der Waschphase
unter Aufrechterhaltung des hermetischen Abschlusses durch
Aufblasen erwärmter Luft getrocknet wird (Trocknungsphase),
die in einem geschlossenen Kreislauf geführt, zum Auskonden
sieren des Lösemittels abgekühlt und anschließend wieder er
wärmt wird.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der DE 41 25 891 A1
beschrieben. Hier erfolgt der Waschvorgang nacheinan
der in mehreren Waschstufen, wobei für jede Waschstufe eine
separate Lösemittelmenge verwendet und in jeweils einem ge
schlossenen Kreislauf geführt wird. Verwendet wird ein Löse
mittel mit einem Flammpunkt < 40°C. Der Reinigungsvorgang
erfolgt durch Fluten der Behandlungskammer mit dem Lösemittel
aus einem Tank, wobei die Reinigung durch Ultraschall und/oder
Schwall- oder Sprühdüsen für das Lösemittel unterstützt
werden kann. In einer Kältefalle wird die mit Lösemitteln
beladene Luft auf etwa -20°C abgekühlt; das Lösemittel wird
dadurch auskondensiert und kann wieder in den Kreislauf zu
rückgeführt werden.
Zur Vermeidung eines explosionsfähigen Gemisches wird bei dem
vorstehend zum Stand der Technik beschriebenen Verfahren eine
Tiefkühlung der Trocknungsluft vorgenommen. Um eine möglichst
hohe Erwärmungstemperatur der Trocknungsluft wählen zu kön
nen, wurde ferner vorgeschlagen, die Lösemittelkonzentration
ständig meßtechnisch zu überwachen und bei Erreichen eines
einen Bruchteil der unteren Explosionsgrenze entsprechenden
Meßwertes die Anlage abzuschalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs be
schriebene Verfahren insbesondere in wirtschaftlicher Hin
sicht zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch folgende Merkma
le gelöst:
- a) Zumindest ein Abschnitt der Waschphase wird unter Vakuum durchgeführt;
- b) während der unter Vakuum durchgeführten Waschphase wird das Waschgut mit Lösemittel-Dampf beaufschlagt;
- c) die sich anschließende Trocknungsphase erfolgt in einem ersten Abschnitt ebenfalls unter Vakuum;
- d) der sich anschließende zweite Abschnitt der Trock nungsphase wird unter Umgebungsdruck durchgeführt, wobei die Restkonzentration des Lösemittels in der Luft durch den Umluftkreislauf weiter reduziert wird.
Die erfindungsgemäße Dampfentfettung führt insbesondere zu
zwei Vorteilen: Der Lösemittel-Dampf erreicht auch solche
Stellen des Waschgutes, die bei dem an sich bekannten reinen
Tauchprozeß von dem Lösemittel nicht erreicht würden. So wer
den von dem Lösemittel-Dampf auch feinste Teile und Bohrungen
des Waschgutes gereinigt. Der zweite Vorteil ist darin zu
sehen, daß durch die Dampfentfettung bereits eine Aufheizung
des Waschgutes erfolgt, wodurch die nachgeschaltete Trock
nungsphase verkürzt werden kann. Während bei dem bekannten
Verfahren dem Waschgut lediglich im Rahmen der Umlufttrock
nung Wärme zugeführt wird, weist das Waschgut bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren bereits nach Abschluß der Waschphase
eine für die Trocknung günstige Temperatur auf.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt
sich unter sicherheitstechnischen Aspekten: Durch die Bear
beitung des Waschgutes unter Vakuum erhält man einen ausrei
chenden Explosionsschutz. Insbesondere im Zusammenhang hier
mit ist es ferner von Vorteil, daß die für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigte Lösemittelmenge
kleiner ist als bei den herkömmlichen Verfahren.
Schließlich läßt sich noch feststellen, daß die Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine kompaktere
Bauform aufweist und einen geringeren Energiebedarf im Ver
gleich zu bekannten Anlagen hat.
Aus Sicherheitsgründen ist es zweckmäßig, ein Kohlenwasser
stoff-Lösemittel der Klasse AIII (Flammpunkt < 55°C) zu ver
wenden. Jedoch läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch
mit Lösemitteln der Klasse AII noch mit ausreichender Sicher
heit durchführen. Zusätzliche Sicherheit läßt sich dadurch
erzielen, daß die Bearbeitungsphasen bei Umgebungsdruck unter
Inertgas, insbesondere Stickstoff durchgeführt werden.
Der Vakuumreinigung mit Hilfe von Lösemittel-Dampf kann ein
erster, bei Umgebungsdruck durchgeführter Abschnitt der
Waschphase vorgeschaltet werden, bei dem das Waschgut von
flüssigem Lösemittel umspült wird. Dies kann in Form eines
Tauchprozesses durchgeführt werden. Dabei wird das Lösemittel
nach dem Einbringen des Waschgutes in die Behandlungskammer
aus einem Lösemittel-Tank in die Behandlungskammer zum Fluten
abgelassen. Während einer einstellbaren Zeit kann eine Durch
flutung der Behandlungskammer vorgesehen werden; anschließend
wird das Lösemittel in den Lösemittel-Tank zurückgepumpt.
Während dieses ersten Waschphasenabschnitts kann erfindungs
gemäß bereits Lösemittel destilliert werden. Dies erfolgt
vorzugsweise in einer Destillier-Anlage bei etwa 130°C und
etwa 300 mbar.
Während der unter Vakuum durchgeführten Waschphase beträgt
der Druck in der Behandlungskammer vorzugsweise etwa
200 mbar. Ist dieser Unterdruck in der Behandlungskammer er
reicht, kann erfindungsgemäß die Behandlungskammer automa
tisch mit der vorstehend genannten Lösemittel-Destillation
verbunden werden. Hierzu öffnet ein in einer Verbindungslei
tung vorgesehenes Ventil. Dadurch wird zusätzlicher Dampf in
der Destillation produziert und direkt auf das Waschgut in
der Behandlungskammer gegeben.
Nach Abschluß dieser Vakuum-Waschphase wird nach dem Schlie
ßen des vorstehend genannten Ventils in der Verbindungslei
tung zur Destillation der Druck in der Behandlungskammer er
findungsgemäß auf etwa 60 bis 70 mbar reduziert, um dadurch
das Waschgut durch die herbeigeführte Verdampfung des Löse
mittels vollständig von Lösemittel trocknen zu können. Dieser
Vakuumtrocknung schließt sich eine Trocknungsphase bei Umge
bungsdruck an. Nachdem die Behandlungskammer auf Umge
bungsdruck gebracht wurde, wird das Waschgut in einem Umluft
kreislauf weitergetrocknet und dabei abgekühlt. Dabei ist es
zweckmäßig, wenn die Abkühlung der im Kreislauf geführten
Luft zum Auskondensieren von Rest-Lösemittel zunächst mit ei
ner Wasserkühlung und anschließend mit einer Kälteanlage er
folgt.
Oberhalb von der Behandlungskammer kann ein Lösemittel-Vor
ratstank angeordnet sein, der erfindungsgemäß über eine Warm
wasserversorgung auf einer konstanten Temperatur gehalten
wird. Das hierzu eingesetzte Wasser kann anschließend in der
Destillation genutzt werden.
Aus sicherheitstechnischen Gesichtspunkten wird der Lösemit
tel-Dampf erfindungsgemäß vorzugsweise durch Dampfbeheizung
erzeugt.
Zur Erzeugung des Vakuum kann eine an sich übliche Flüssig
keits-Ringpumpe eingesetzt werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Reinigung verschmutzter Teile (Waschgut),
insbesondere zur Entfettung von Metallteilen, mit Löse
mittelkaltreiniger auf Basis aliphatischer Kohlenwasser
stoffe, wobei das in einer Behandlungskammer befindliche
Waschgut während des Reinigungsvorganges gegenüber der
Außenatmosphäre hermetisch abgeschlossen, mit dem Löse
mittel beaufschlagt und nach Beendigung der Waschphase
unter Aufrechterhaltung des hermetischen Abschlusses
durch Aufblasen erwärmter Luft getrocknet wird (Trock
nungsphase), die in einem geschlossenen Kreislauf ge
führt, zum Auskondensieren des Lösemittels abgekühlt und
anschließend wieder erwärmt wird, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) Zumindest ein Abschnitt der Waschphase wird unter Vakuum durchgeführt;
- b) während der unter Vakuum durchgeführten Waschphase wird das Waschgut mit Lösemittel-Dampf beaufschlagt;
- c) die sich anschließende Trocknungsphase erfolgt in einem ersten Abschnitt ebenfalls unter Vakuum;
- d) der sich anschließende zweite Abschnitt der Trock nungsphase wird unter Umgebungsdruck durchgeführt, wobei die Restkonzentration des Lösemittels in der Luft durch den Umluftkreislauf weiter reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten, bei Umgebungsdruck durchgeführten Ab
schnitt der Waschphase das Waschgut von flüssigem Löse
mittel umspült wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
während des ersten Abschnitts der Waschphase bereits Lö
semittel destilliert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Kohlenwasserstoff-Lösemittel der Klas
se AIII verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Destillation bei etwa 130°C und etwa 300 mbar
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Druck in der Behandlungs
kammer während der unter Vakuum durchgeführten Waschpha
se etwa 200 mbar beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Druck in der Behandlungs
kammer während der unter Vakuum durchgeführten Trock
nungsphase etwa 60 bis 70 mbar beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der im Kreislauf
geführten Luft zum Auskondensieren des Lösemittels zu
nächst mit einer Wasserkühlung und anschließend mit ei
ner Kälteanlage erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsphasen bei Um
gebungsdruck unter Inertgas, insbesondere Stickstoff
durchgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Lösemittel im ersten Abschnitt der
Waschphase im Kreislauf geführt und jeweils zum Ende des
ersten Abschnitts in einen Lösemittel-Tank zurückgepumpt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlungskammer bei Erreichen
des für die Waschphase vorgegebenen Unterdrucks automa
tisch mit der Lösemittel-Destillation verbunden wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Lösemittel-Tank über eine Warmwasserversor
gung auf einer konstanten Temperatur gehalten und dieses
Wasser anschließend in der Lösemittel-Destillation ver
wendet wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Lösemittel-Dampf durch
Dampfbeheizung erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934324432 DE4324432C2 (de) | 1993-07-21 | 1993-07-21 | Verfahren zur Reinigung verschmutzter Teile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934324432 DE4324432C2 (de) | 1993-07-21 | 1993-07-21 | Verfahren zur Reinigung verschmutzter Teile |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4324432A1 true DE4324432A1 (de) | 1995-01-26 |
DE4324432C2 DE4324432C2 (de) | 1996-04-25 |
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ID=6493336
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DE19934324432 Expired - Fee Related DE4324432C2 (de) | 1993-07-21 | 1993-07-21 | Verfahren zur Reinigung verschmutzter Teile |
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Country | Link |
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- 1993-07-21 DE DE19934324432 patent/DE4324432C2/de not_active Expired - Fee Related
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