DE4410550C1 - Verfahren zum Trocknen industrieller Teile in einer Trockenkammer sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Trocknen industrieller Teile in einer Trockenkammer sowie Anlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen industri
eller Teile in einer Trockenkammer, die in einem vorange
gangenen Reinigungsverfahren von Öl, Fett und anderen
Rückständen, z. B. Bearbeitungsrückständen, Staub oder Schmutz
gesäubert wurden, wobei in einem ersten Verfahrensschritt die
Teile in einer wäßrigen Reinigungsflüssigkeit gewaschen und
in einem zweiten Verfahrensschritt mit einer wäßrigen
Spülflüssigkeit oder reinem Wasser abgespült wurden, wobei
gebrauchte Reinigungs- und/oder Spülflüssigkeit kontinuier
lich abgeschieden und einem Aufbereitungsverfahren unterzogen
wurde, das eine Verdampfung, Kondensation und Rückspeisung
des Kondensats in die Reinigungs- und/oder Spülflüssigkeit
vorsieht, und daß der dabei entstehende heiße Wasserdampf zum
Erwärmen der Reinigungs- und/oder Spülflüssigkeit verwendet
wird.
Ferner betrifft die Erfindung eine Anlage zur Durchführung
des Verfahrens.
Durch die DE 42 08 665 A1 ist ein Verfahren zum Trocknen von
Gegenständen im Luftstrom einer Trockenkammer bekannt. Bei
diesem Verfahren ist die Trockenkammer als Vakuumkammer
ausgebildet und der Luftstrom wird durch die Vakuumkammer
geführt, wobei der Dampf aus dem Destillationskreislauf im
Luftstrom kondensiert und die dabei entstehende Wärme zum
Erwärmen des Luftstromes benutzt wird.
Bei der DE 42 08 665 A1 wird eine Kombination von Lufttrock
nung und Vakuumtrocknung angewendet. Die Erwärmung des
Luftstromes erfolgt in energiesparender Weise mit Hilfe des
Destillationskreislaufes und erlaubt im nachfolgenden
Vakuumtrockengang eine nicht so weitgehende Druckabsenkung in
der Vakuumkammer, da bereits eine Vortrocknung im Luftstrom
erfolgt ist, also schon ein Teil der Flüssigkeit entfernt
ist.
Das bekannte Verfahren führt zu guten Ergebnissen, erfordert
jedoch einen gewissen technischen Aufwand, um eine Vereisung
der Teile in der Vakuumkammer zu vermeiden. Durch die
Erwärmung der Luft wird die Gefahr einer Vereisung der Teile
verringert, jedoch ist eine mehrmalige Wiederholung der
Abfolge geboten. Es sei bemerkt, daß die max. erreichbare
Lufttemperatur 95 Grad Celsius nicht überschreitet.
Um bei dem bekannten Verfahren eine sehr reine Oberfläche zu
erhalten, muß mit einem weiteren Verfahrensschritt eine
Kondensationsspülung zwischen dem normalen Spülgang und dem
Trocknungsgang durchgeführt werden.
Ziel der Erfindung ist es, das Trocknungsergebnis zu verbes
sern. Hierzu sei folgendes ausgeführt:
In technischen Dampferzeugungsanlagen also auch in Ver damfern wird bei konstantem Druck verdampft (isobare Verdampf ung). Dampferzeugung und -entnahme sind dabei im Gleichge wicht, und Speisewasser muß entsprechend der Dampfentnahme kontinuierlich zugeführt werden. Wird Wasser unter konstantem Druck Wärme zugeführt, so steigt seine Temperatur stetig an bis zur Sättigungstemperatur, bei der die Verdampfung beginnt. Diese Temperatur bleibt solange bestehen, bis alles Wasser in Dampf verwandelt ist. Erst dann steigt bei weiterer wärmezufuhr die Temperatur wieder an.
In technischen Dampferzeugungsanlagen also auch in Ver damfern wird bei konstantem Druck verdampft (isobare Verdampf ung). Dampferzeugung und -entnahme sind dabei im Gleichge wicht, und Speisewasser muß entsprechend der Dampfentnahme kontinuierlich zugeführt werden. Wird Wasser unter konstantem Druck Wärme zugeführt, so steigt seine Temperatur stetig an bis zur Sättigungstemperatur, bei der die Verdampfung beginnt. Diese Temperatur bleibt solange bestehen, bis alles Wasser in Dampf verwandelt ist. Erst dann steigt bei weiterer wärmezufuhr die Temperatur wieder an.
Führt man dem Wasser nicht Wärme zu, sondern ab, so sinkt
seine Temperatur stetig, bis bei der Entstarrungstemperatur
-0 Grad C bei nicht sehr hohen Drücken, die Umwandlung in
den festen Zustand beginnt.
Die Höhe der Sättigungstemperatur ist vom Druck abhängig. Je
höher der Druck, um so höher die Sättigungstemperatur und
umgekehrt, je niedriger der Druck, um so tiefer die Sättigun
gstemperatur. Bei p = 0,1 ata beträgt die Sättigungstempera
tur 45,5 Grad C, bei 0,5 ata 81 Grad C, bei 1,0 ata 99 Grad
C, bei 5 ata 151 Grad C, usw.
Daraus folgt, daß bei entsprechender Druckdifferenz eine
Verdampfung von Wasser, beispielsweise von 150 Grad C bis 100
Grad C bei Normaldruck und weiter bis 0 Grad C erreicht
werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Trocknungsver
fahren anzugeben, bei dem die Teile mit Wasserdampf erhitzt
werden und gleichzeitig eine Kondensationsspülung erfolgt.
Die Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Verfahren durch die
im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Maßnahmen
gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 13
beschrieben. Die Ansprüche 14 bis 23 beziehen sich auf eine
Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Wird Wasserdampf mit Überdruck in die Trockenkammer geleitet,
nehmen die darin befindlichen Teile allmählich die Temperatur
des Dampfes an. Bei einem Überdruck von 5 ata sind das ca.
150 Grad C, bei 2 ata sind es ca. 120 Grad C. Der gesättigte
Dampf benetzt die Teile, und es bilden sich feine Kondens
wassertröpfchen an den Teilen, die von den Teilen abtropfen
und sich am Boden der Trockenkammer als Kondensat sammeln.
Über eine Dampfglocke kann dieses Kondensat abgepumpt und dem
Spülwasser oder der Waschflüssigkeit wieder zugeführt werden.
Die Teile in der Trockenkammer werden auf diese Weise mit
reinem Destillat gespült, was zu einer reinen Oberfläche der
Teile führt. Wenn der Dampf durch Destillation von destil
liertem Wasser oder deionisiertem Wasser erzeugt wird,
erhalten die Teile eine klinisch reine (sterile) Oberfläche
(Anspruch 6).
Nachdem die Teile mit entsprechender Verweildauer in der
Trockenkammer durch dem Dampf erhitzt sind und einer ausrei
chenden Bedampfung unterworfen wurden, was einer entsprechen
den Kondensationsspülung entspricht, wird die Dampfzufuhr
gesperrt und der Druck in der Trockenkammer abgesenkt,
beispielsweise durch Öffnen eines Ventils. Die Druckabsenkung
kann gemäß Anspruch 2 bis auf Normaldruck 1 atm erfolgen. Der
in der Trockenkammer vorhandene Dampf entweicht durch das
Ventil und kann mit einem Kondensator kondensiert werden und
dem Spülwasser oder der Waschlauge wieder zugeführt werden
(Anspruch 7) oder der entspannte Dampf kann direkt in die
Spül- und/oder Waschflüssigkeit geleitet werden (Anspruch 8)
oder gemäß Anspruch 10 kann der entspannte Dampf aus der
Trockenkammer zum Erwärmen der Wasch- und/oder Spülflüssig
keit benutzt werden.
Zum Kühlen des Kondensators kann gemäß Anspruch 9 Wasch- oder
Spülflüssigkeit benutzt werden, die nach Anspruch 15 einen
Dampf/Flüssigkeit Wärmetauscher im Kondensator durchströmt.
Durch die Druckabsenkung in der Trockenkammer erfolgt eine
intensive Verdampfung des an den Teilen haftenden Kondensats,
so daß in sehr kurzer Zeit die Teile trocken entnommen werden
können. Der dabei entstehende Dampf kann abgesaugt oder über
die bereits beschriebene Dampfglocke entfernt werden.
Gemäß Anspruch 3 kann sich an die Dampftrocknung eine
Vakuumtrocknung anschließen, indem nach dem Ablassen des
Überdrucks aus der Trockenkammer der Druck beispielsweise mit
einer Vakuumpumpe weiter abgesenkt wird. Durch die Kombina
tion von Dampftrocknung mit Überdruck und Vakuumtrocknung
durch Unterdruck in der Trockenkammer kann eine Ultratrock
nung der Teile nicht nur bei komplizierten Teilen mit
zerklüfteten spaltenartigen oder porigen Oberflächenbereich
en, sondern auch bei durchnäßten Teilen erreicht werden. In
Verbindung mit der bereits beschriebenen Deionisation des
Speisewassers können beispielsweise medizinische Teile,
Geräte, Instrumente und Apparate für den Labor- und Klinik
bereich für Forschungszwecke und in der Raumfahrttechnik
sowie für Anwendungen in der Industrie auch für Reinstraum
bedingungen behandelt (keimfrei gemacht) werden.
Der Dampf zum Speisen der Trockenkammer kann bauseitig
erzeugt werden, vorzugsweise wird jedoch der zur Aufbereitung
des Spülwassers oder der Waschlauge ohnehin vorhanden
Verdampfer benutzt, der für den Überdruckbetrieb der Trock
enkammer gemäß Anspruch 4 druckdicht ausgeführt ist und
direkt die Trockenkammer bedampft.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl für Mehrkammeran
lagen als auch für Einkammeranlagen bei denen in ein und
derselben Kammer gewaschen, gespült und getrocknet wird
(Anspruch 5).
Da Dampf zum Trocknen nur während des Trocknungsganges
benötigt wird, vom Verdampfer aber ständig eine bestimmte
Menge Dampf erzeugt wird, wird gemäß Anspruch 11 und 14
vorgeschlagen neben der Bedampfung der Trockenkammer noch
eine direkte Erwärmung der Wasch- und/oder Spülflüssigkeit
mit entspanntem Dampf aus dem Verdampfer vorzusehen.
Bisher wurde zum Trocknen der Teile ein Verfahren beschrie
ben, das mit Überdruck arbeitet oder das eine Kombination von
Überdruck und Unterdruck vorsieht. Es ist jedoch auch eine
druckloser Betrieb denkbar, bei dem die Trockenkammer bei
Normaldruck 1 atm bedampft, beispielsweise mit drucklosem
Dampf aus dem Verdampfer gespeist wird. Hierbei erfolgt zwar
die Trocknung nur von max. 100 Grad c ab abwärts, für normale
Teile mit unkomplizierten Oberflächen reicht das aus, um eine
gute Trocknung zu erreichen. Der Vorteil der Kondensations
spülung kann auch hierbei genutzt werden. Das Verfahren ist
vorteilhaft dort anwendbar, wo Teile getrocknet werden
sollen, die Temperaturen über 100 Grad C nicht vertragen. Um
das Trocknungsergebnis zu verbessern, kann sich nach dem
Belüften der Trockenkammer ein Vakuumtrockengang anschließen.
Die übrigen Ansprüche 16 bis 23 beziehen sich auf vorteil
hafte Weiterbildungen einer Anlage, von denen Anspruch 19 die
Verbindung der Trockenkammer mit einer Vakuumerzeugungsanlage
über eine Saugleitung und die Ansprüche 22, 23 eine Ionentau
scheranlage beschreiben.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung an
Hand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung der Anlage
für Überdruckbetrieb,
Fig. 2 die schematische Darstellung der Anlage
für Normaldruckbetrieb.
Die Figuren zeigen sogenannte Einkammeranlagen mit einer
Kammer 3, in der die Teile gewaschen, danach gespült und
danach getrocknet werde.
In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
Die Erfindung ist selbstverständlich auch für eine solche
Anlage anwendbar, die separate Kammern zum Waschen, Spülen
und Trocknen aufweisen und in denen die Teile in mehreren
Wasch-, Spül- und Trockengängen behandelt werden. Es sei
bemerkt, daß in den Figuren der Zeichnungen nur diejenigen
Baugruppen und Komponenten dargestellt sind, die für das
Verständnis der Erfindung unbedingt erforderlich sind. Die
mit 3 bezeichnete Kammer wird nachfolgend stets als Trocken
kammer 3 bezeichnet, obwohl in ihr auch gewaschen und gespült
werden kann. Wasch- und Trockenverfahren sind jedoch nicht
Gegenstand der Erfindung. Entsprechend sind in der Trocken
kammer 3 keine Spritz- und Sprühdüsen eingezeichnet. Da
jedoch das Waschen, Spülen und Trocknen in derselben Anlage
erfolgt, wird die Funktion nachfolgend im Zusammenhang
beschrieben.
Außer der Trockenkammer 3 weist die Anlage noch eine Reini
gungsmittelkammer 4, eine Spülmittelkammer 5 und einen
Verdampfer 6 auf.
Die Reinigungsmittelkammer 4 enthält eine wäßrige Reinigungs
flüssigkeit mit einer waschaktiven Substanz. Dabei kann es
sich um Detergenzien, Tenside, Lösungsmittel, auch organische
Lösungsmittel handeln. Die Spülmittelkammer 5 enthält reines
Wasser, mit dem die Teile nach dem Waschen abgespült werden.
Der Reinigungskreislauf wird aus der Reinigungsmittelkammer 4
gespeist und über die Leitung 7 mit der Pumpe 8 über das
Absperrventil 9 Waschlauge mit hohem Druck in die Trockenkam
mer 3 (Waschkammer 3) gepumpt, wodurch die in einem nicht
dargestellten Behälter befindlichen Teile gereinigt, d. h. von
Öl, Fett und anderen Verunreinigungen abgewaschen werden. Die
gebrauchte Reinigungsflüssigkeit wird in dem Auffangbehälter
10 gesammelt und in Abhängigkeit von einem, den Füllstand
anzeigenden Geber 11 über die Leitung 12, Absperrventil 13,
Pumpe 14, Filter 15 (Schwerkraftölabscheider) und der Leitung
16 zurück in die Reinigungsmittelkammer 4 gefördert.
Nach Beendigung des Waschvorganges wird in derselben Kammer 3
gespült.
Die Spülmittelkammer 5 ist über die Leitung 17 und den
zwischengeschalteten Absperrventil 18 mit der Trockenkammer 3
verbunden. Durch Öffnen des Ventils 18 fließt reines Wasser
durch die nicht dargestellten Sprühdüsen in die Trockenkammer
3 (Spülkammer 3), das die Teile von den noch anhaftenden
Waschmittelresten abspült. Das gebrauchte Spülwasser sammelt
sich im Auffangbehälter 10 und wird in Abhängigkeit vom
Schaltzustand des Gebers 11 über die Leitung 19 mit der Pumpe
20 und ggf. durch das Absperrventil 21 zurück in den Spülmit
telbehälter 5 gefördert.
Zwischen der Reinigungsmittelkammer 4 und der Spülmittelkam
mer 5 ist eine Verbindungsleitung 22 vorhanden, mit der
Spülflüssigkeit aus der Spülmittelkammer 5 in die Reinigungs
mittelkammer 4 geleitet werden kann, um die Reinigungsflüs
sigkeit aufzubessern.
Die Aufbereitung der Reinigungsflüssigkeit oder der Spülflüs
sigkeit geschieht durch Destillation in dem Verdampfer 6. Zur
Speisung des Verdampfers 6 wird über die Leitung 23 mit der
Pumpe 24 und ggf. durch das Absperrventil 25 Spülflüssigkeit
kontinuierlich aus der Spülmittelkammer 5 in den Verdampfer 6
gefördert. Der Dampf aus dem Verdampfer 6 wird zum Erwärmen
der Reinigungs- und Spülflüssigkeit benutzt. Für diesen Zweck
führt eine Leitung 26, 28 mit einem Absperrventil 27 und einem
nicht dargestellten Dampfdruckreduzierventil vom Verdampfer 6
zu einem Dampf/Flüssigkeit-Wärmetauscher 29 in der Spülmit
telkammer 5. Von dort gelangt der Restdampf über die Leitung
30 in den Kondensator 31.
Eine andere Leitung 32 mit einem Absperrventil 33 führt vom
Verdampfer 6 zu dem Dampf/Flüssigkeit-Wärmetauscher 34 in der
Reinigungsmittelkammer 4, und der Restdampf gelangt über die
Leitung 35 in den Kondensator 31. Der Kondensator wird durch
umgepumpte Spülflüssigkeit gekühlt und enthält einen Dampf/Flüs
sigkeit-Wärmetauscher 36, der über die Leitung 37 und
dem Absperrventil 38 an die Pumpe 39 angeschlossen ist, die
über die Leitung 40 Spülflüssigkeit aus der Spülmittelkammer
5 fördert und über die Leitung 41 in die Spülmittelkammer
zurückpumpt. Das sich in dem Kondensator 31 sammelnde
Kondensat wird über eine nicht dargestellte Dampfglocke und
die Leitung 43 in die Spülmittelkammer 5 abgelassen.
Von der Dampfleitung 32 zweigt eine Dampfleitung 44 mit einem
Absperrventil 45 ab und führt in die Trockenkammer 3. Aus der
Trockenkammer 3 führt eine Leitung 46 mit einem Absperrventil
47 sowie einem nicht dargestellten Dampfdrosselventil in den
Kondensator 31. Aus der Trockenkammer 3 führt ferner eine
Leitung 48 mit einem Absperrventil 49 und einem nicht
dargestellten Dampfdrosselventil zu einem Dampf/Flüssigkeit-Wär
metauscher 50 in der Reinigungsmittelkammer 4, der über
die Leitung 51 an den Kondensator 31 angeschlossen ist.
Zur Überdruckbedampfung der Trockenkammer 3 sind die Ventile
9, 13, 18, 21, 27, 32, 47 und 48 geschlossen und Dampf, beispiel
sweise mit 2 ata Überdruck wird aus dem Verdampfer 6 über die
Leitungen 44 durch Öffnen des Absperrventils 45 in die
druckfeste Trockenkammer 3 geleitet. Die in der Trockenkammer
3 befindlichen Teile werden durch den Dampf bei 2 ata
Überdruck und einer Sattdampftemperatur von ca. 120 Grad C
erhitzt und können die Temperatur des Dampfes annehmen.
Allmählich setzt eine Kondensation des Dampfes durch Tröpf
chenbildung an den Teilen ein, was zu einem Kondensations
spüleffekt führt. Am Boden der Trockenkammer 3 wird sich
Kondensat sammeln, daß durch die Dampfglocke 52 kontinuier
lich in die Leitung 19 abgelassen wird, von wo es durch die
Pumpe 20 in die Spülmittelkammer 5 gepumpt wird.
In der Regel wird bei der Bedampfung der Trockenkammer 3
weniger Dampf kondensiert als im Verdampfer erzeugt wird. Von
Zeit zu Zeit können die Ventile 27, 33 geöffnet und dadurch
kann ein konstanter Dampfdruck eingehalten werden.
Nach einer bestimmten Verweildauer der Teile in der bedampf
ten Trockenkammer 3 wird das Ventil 45 geschlossen und das
Ventil 47 oder 48 geöffnet. Dadurch tritt eine verhältnismä
ßig rasche Druckabnahme in der Trockenkammer 3 ein, was zu
einer beschleunigten Verdampfung des an den Teilen anhaften
den Kondensats führt. Im Ergebnis führt das zu einer rück
standslosen Trocknung der Teile in sehr kurzer Zeit. Der aus
dem Kondensat rückgeführte Dampf wird entweder über die
Leitung 46 direkt in den Kondensator 31 geleitet oder über
den Dampf/Flüssigkeit-Wärmetauscher 50 in den Kondensator 31.
Im Anschluß an die beschriebene Dampftrocknung in der
Trockenkammer 3 kann noch eine Vakuumtrocknung in derselben
Kammer durchgeführt werden. Für diesen Zweck ist eine
Vakuumanlage 53 bekannter Bauart vorgesehen, die über die
Saugleitung 54 und das Absperrventil 55 mit der Trockenkammer
3 verbunden ist. Die Vakuumanlage 53 wird angefahren, wenn
der Normaldruck 1 atm in der Trockenkammer 3 erreicht ist.
Während der Dampftrocknungsphase ist das Ventil 55 geschl
ossen und wird mit dem Anfahren der Vakuumanlage 53 geöffnet.
Durch den Unterdruck in der Trockenkammer 3 werden eventuell
noch an den Teilen anhaftende Flüssigkeitsreste verdampft,
abgesaugt und kondensiert. Das Kondensat kann über den
Sammler 56 in die Leitung 19 eingespeist werden. Diese zweite
Trockenstufe ist bei stark benetzten Teilen oder bei schwamm
artigen, porösen oder durchnäßten Teilen, beispielsweise
textilen Stoffen vorteilhaft anwendbar.
Zur Erreichung von sehr reinen, beispielsweise sterilen
Oberflächen der Teile wird der Dampf aus deionisiertem Wasser
erzeugt. Hierfür kann eine von der übrigen Schaltungsanord
nung unabhängige Ionentauscheranlage vorgesehen werden, die
einen separaten Verdampfer speist, und der Dampf über eine
separate Leitung in die Trockenkammer 3 geführt wird. In
diesem Fall entfällt die Leitung 44 und das Ventil 45. Eine
Vereinfachung ergibt sich insofern, wenn die Ionentauscher
anlage 57 mit dem gebrauchten Spülwasser aus dem Spülmittel
behälter 5 betrieben wird.
Die Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Anlage, mit der eine
Bedampfung der Trockenkammer 3 mit drucklosem Dampf erfolgt.
Eine druckdichte Ausführung der Trockenkammer 3 und des
Verdampfers 6 ist nicht erforderlich. Ferner kann die Leitung
46 mit dem Ventil 47 gemäß Fig. 1 entfallen. Ein Ventil 49 in
der Leitung 48 nach Fig. 1 ist ebenfalls entbehrlich. Es wird
darauf verzichtet, Funktion und Wirkung dieser Anlage noch
einmal zu beschreiben, da die Wirkung und Figurenbeschreibung
sinngemäß auch für die Anlage mit drucklosem Betrieb gemäß
Fig. 1 gelten. Durch den drucklosen Betrieb sind Temperaturen
über 100 Grad C nicht möglich, wenn kein überhitzter Dampf
erzeugt wird. Für den Betrieb der Anlage mit den Zusatzaggre
gaten für eine Vakuumtrocknungsstufe oder der Ionentauscher
anlage gilt ebenfalls die vorstehende Beschreibung der Fig 1
sinngemäß, mit der Einschränkung, daß mit Vakuumbetrieb eine
vakuumdichte Trockenkammer 3 erforderlich ist.
Die genannten industriellen Teile können aus Metall oder
Nichtmetall bestehen. In der Regel wird es sich dabei um
Massenteile wie Fertigteile oder Halbteile handeln, die durch
spanlose oder spangebende Methoden wie Pressen, Biegen,
Ziehen, Stanzen, Drehen, Fräsen, Schleifen, Gießen oder
Spritzen hergestellt sind. Als Beispiele für die Teile seien
Schrauben, Muttern, Miete, Stifte, Federn, Keile, Scheiben,
Bolzen genannt. Unter industriellen Teilen fallen selbstver
ständlich auch Geräte und Werkzeuge zum Bearbeiten, Messen
und Handhaben von Gegenständen wie Handwerkzeug oder medizi
nische Geräte aber auch die bereits erwähnten textilen und
plastischen und elastischen Gegenstände.
Claims (23)
1. Verfahren zum Trocknen industrieller Teile in einer
Trockenkammer, die in einem vorangegangenen Reini
gungsverfahren von Öl, Fett und anderen Rückständen
gesäubert wurden, wobei in einem ersten Verfahrens
schritt die Teile in einer wäßrigen Reinigungsflüssig
keit gewaschen und in einem zweiten Verfahrensschritt
mit einer Spülflüssigkeit, beispielsweise Wasser abge
spült wurden, wobei gebrauchte Reinigungs- und/oder
Spülflüssigkeit kontinuierlich abgeschieden und einem
Aufbereitungsverfahren unterzogen wurde, das eine
Verdampfung, Kondensation und Rückspeisung des Konden
sats in die Reinigungs- und/oder Spülflüssigkeit
vorsieht und daß der dabei entstehende heiße Wasserdampf
zum Erwärmen der Reinigungs- und/oder Spülflüssigkeit
verwendet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trockenkammer (3) druckdicht ausgebildet ist und der
Wasserdampf mit Überdruck in die Trockenkammer geleitet
wird und daß die Teile auf eine Temperatur oberhalb des
Normaldrucksiedepunktes erwärmt werden, daß nachdem die
Teile durch den Dampf erwärmt sind, die Dampfzufuhr
gesperrt und anschließend eine zügige Absenkung des
Dampfdruckes in der Trockenkammer (3) herbeigeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dampfdruck in der Trockenkammer (3) bis auf Normal
druck abgesenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dampfdruck in der Trockenkammer (3) unter dem
Normaldruck abgesenkt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdampfer (6) druckdicht
ausgebildet ist und der Dampf aus dem Verdampfer direkt
in die Trockenkammer (3) geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trockenkammer (3) zum Waschen
und Spülen der Teile verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdampfer (6) mit deionisiertem
Wasser gespeist wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß entspannter Dampf aus der Trocken
kammer (3) einem Kondensator (31) zugeführt wird, wo er
kondensiert und das Kondensat der Spülflüssigkeit
zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß entspannter Dampf aus der Trocken
kammer (3) in die Spülflüssigkeit und/oder Waschflüssig
keit geleitet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kondensator (31) durch umge
pumpte Spülflüssigkeit oder Waschflüssigkeit gekühlt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß entspannter Dampf aus der Trock
enkammer (3) zum Erwärmen der Wasch- und/oder Spülflüs
sigkeit benutzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß entspannter Dampf direkt zum
Erwärmen der Wasch- und/oder Spülflüssigkeit verwendet
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trockenkammer (3) für Normal
druck ausgebildet ist und der Dampf mit Normaldruck in
die Trockenkammer geleitet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der in der Trockenkammer (3) zu
Wasser kondensierte Dampf in einem Auffangbehälter (10)
gesammelt und der Wasch- und/oder Spülflüssigkeit
zugeführt wird.
14. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdampfer (6) über eine Dampfleitung (26), (28), (32) mit
einem Absperrventil (27), (33) und ggf. einem vor- oder
nachgeschalteten Reduzierventil mit einem Wärmetauscher
(29), (34) im Spül- oder Spülmittelbehälter (5) und/oder
Wasch- oder Waschmittelbehälter (4) verbunden ist und
der Ausgang des Wärmetauschers (29), (34) über die Leitung
(30), (35) mit dem Kondensator (31) verbunden ist.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kondensator (31) einen Dampf/Flüssigkeit- Wärmetau
scher (36) enthält, und über die Leitung (37), (40) mit
einer zwischengeschalteten Pumpe (39) und ggf. einem
Absperrventil (38) Spül- oder Waschflüssigkeit aus dem
Spül- oder Spülmittelbehälter (5) oder dem Wasch- oder
Waschmittelbehälter (4) durch den Dampf/Flüssigkeit-Wär
metauscher (36) gepumpt wird, die über die Leitung
(41) in den Spül- oder Spülmittelbehälter oder
Wasch- oder Waschmittelbehälter (4), (5) zurückgeleitet wird.
16. Anlage nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß über die Leitung (43) Kondensat aus dem Kondensator
(31) in den Spül- oder Spülmittelbehälter (5) oder
Wasch- oder Waschmittelbehälter (4) geleitet wird.
17. Anlage nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Spül- oder Spülmittelbehälter
(5) oder Wasch- oder Waschmittelbehälter (4) ein
Wärmetauscher (50) vorgesehen ist, der einerseits mit
der Leitung (48) und einem zwischengeschalteten Absperr
ventil (49) mit der Trockenkammer (3) verbunden ist und
andererseits über die Leitung (51) an den Kondensator
(31) angeschlossen ist.
18. Anlage nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Dampfleitung (44) mit einem
Absperrventil (45) aus dem Verdampfer (6) in die
Trockenkammer (3) führt.
19. Anlage nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Saugleitung (54) aus der
Trockenkammer (3) mit einer Vakuumanlage (53) verbunden
ist.
20. Anlage nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Dampfablaßleitung (46) aus der
Trockenkammer (3) in den Kondensator (31) führt.
21. Anlage nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdampfer (6) über die Leitung
(23) mit der Pumpe (24) und ggf. dem Absperrventil (25)
mit Flüssigkeit aus dem Spül- oder Spülmittelbehälter
(5) oder dem Wasch- oder Waschmittelbehälter (4)
gespeist wird.
22. Anlage nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdampfer (6) über die Leitung
(23) mit einer Ionentauscheranlage (57) verbunden ist.
23. Anlage nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ionentauscheranlage (57) mit Spülflüssigkeit gespeist
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410550 DE4410550C1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Verfahren zum Trocknen industrieller Teile in einer Trockenkammer sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=6513935
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944410550 Expired - Lifetime DE4410550C1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Verfahren zum Trocknen industrieller Teile in einer Trockenkammer sowie Anlage zur Durchführung des Verfahrens |
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