DE19714245A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen (Füllen) von Beutelpackungen für Tabak - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen (Füllen) von Beutelpackungen für TabakInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Beutel
packungen mit jeweils einer Portion faserigen Materials, insbe
sondere (Schnitt-)Tabak, wobei eine nach Gewicht oder Menge do
sierte Portion zusammengepreßt, in einen oben offenen Behälter
eingefüllt und dieser danach geschlossen wird. Weiterhin be
trifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens.
Beutelpacker für faseriges Verpackungsgut, insbesondere für
Portionen von Schnittabak, sind bekannt (DE 34 09 263). Exakt
dosierte Portionen des Tabaks werden in eine Preßkammer einge
führt und nach dem Verpressen in einen oben offenen Beutel ein
gefüllt. Dieser wird sodann im Bereich einer Einfüllöffnung
durch eine quergerichtete Naht verschlossen.
Die Anforderungen der Praxis gehen dahin, solche Beutelpacker
hinsichtlich der Leistungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Der Er
findung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Beutelpacker bzw.
deren Arbeitsweise dahingehend zu verbessern, daß eine höhere
Leistung und ein breiteres Anwendungsspektrum gegeben sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen bzw. Füllen von Beutelpackungen dadurch gekenn
zeichnet, daß für (Tabak-)Portionen unterschiedlicher Größe
Beutel einheitlicher Größe verwendet und die Portion derart zu
sammengepreßt wird, daß diese unabhängig von der Größe der Por
tion den Beutel füllt.
Damit wird einem wichtigen Anliegen der Praxis entsprochen,
nämlich der Forderung, auf ein und derselben Maschine Beutel
packungen zu fertigen, die - je nach Anforderung des Marktes -
hinsichtlich der Menge/Größe unterschiedlichen Inhalt haben.
Die erfindungsgemäße Lösung schafft eine Vereinfachung in dop
pelter Hinsicht: Zum einen können die Beutelpackungen unter
schiedlichen Inhalts auf ein und derselben Maschine gefertigt
bzw. gefüllt werden. Zum anderen können trotz hinsichtlich der
Portionsgröße unterschiedlicher Inhalte in Größe und Form ein
heitliche Beutel verwendet werden. Bei größeren Mengen wird
demnach eine stärkere Verpressung, bei kleineren Portionen eine
weniger starke Verpressung vorgesehen.
Eine weitere Besonderheit der Erfindung besteht in Maßnahmen
beim Verschließen des gefüllten Beutels. Der (flache) Beutel
wird im Bereich oberhalb des Inhalts zusammengedrückt. Danach
wird oberhalb des zusammengedrückten Bereichs die Verschlußnaht
angebracht, und zwar aufgrund des Zusammendrückens völlig stö
rungsfrei.
In besonderer Weise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ausge
bildet, nämlich insbesondere hinsichtlich Preßkammern zur Auf
nahme von Portionen. Des weiteren ist eine Besonderheit vorge
sehen bei der Handhabung einer Folienbahn zur Fertigung der
Beutel. Die Besonderheit besteht darin, daß zur exakten Anbrin
gung von Siegelnähten und/oder Trennschnitten die Folienbahn
exakt gesteuert und Längendifferenzen infolge Dehnung der Folie
selbsttätig ausgeglichen werden. Zu diesem Zweck wird im Be
reich einer Beutelstation der Vorrichtung die tatsächlich ge
förderte Länge der Folienbahn gemessen und danach ein Siegel-
bzw. Schneidaggregat gesteuert.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen nä
her erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Einzelheit der Vorrichtung, nämlich eine Füll
station, im Vertikalschnitt,
Fig. 2 die Aggregate der Füllstation gemäß Fig. 1 in Preß
stellung,
Fig. 3 eine Stellung der Aggregate gemäß Fig. 1 und 2 beim
Befüllen eines Beutels,
Fig. 4 die Füllstation gemäß Fig. 1 bis Fig. 3 in Drauf
sicht,
Fig. 5 eine Einzelheit der Vorrichtung im Vertikalschnitt,
nämlich die Vorbereitung eines Beutels zum Ver
schließen,
Fig. 6 die Einzelheit gemäß Fig. 5 in einer weiteren Phase
des Verschließens,
Fig. 7 die Einzelheit gemäß Fig. 5 und Fig. 6 beim
Schließen des Beutels,
Fig. 8 eine Gesamtansicht (Draufsicht) einer Vorrichtung
zum Herstellen und Füllen von Beuteln in stark ver
einfachter Darstellung,
Fig. 9 eine Einzelheit der Vorrichtung gemäß Fig. 8, näm
lich einen Ausschnitt, in stark vergrößertem Maß
stab.
Bei den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
zeigen Fig. 1 bis Fig. 4 Einzelheiten eines Aggregats bzw.
einer Füllstation zum Vorbereiten von Portionen 10 aus faseri
gem Material, insbesondere geschnittenem Tabak und zum Einfüh
ren dieser Portion 10 in eine Verpackung, nämlich in einen Beu
tel 11.
Die anderweitig vorbereitete, nämlich nach Gewicht exakt do
sierte Portion 10, wird in eine von mehreren (drei) Zellen 12
eines Zellenrads 13 eingeführt, beispielsweise nach Maßgabe der
DE 34 09 263. Durch Teildrehung des Zellenrads 13 wird die Por
tion 10 in eine nach oben offene Preßkammer 14 eingeführt. In
der Preßkammer 14 wird die Portion 10 zusammengedrückt und zu
gleich in eine bestimmte geometrische Form gebracht (Fig. 2).
Die Portion 10 hat aufgrund dieser Verpressung bzw. Formgebung
eine im wesentlichen quaderförmige Gestalt mit zwei einander
gegenüberliegenden großen Seitenflächen 15, 16 und einer schma
len, langgestreckten Oberseite 17. Eine Besonderheit besteht
darin, daß zur Oberseite 17 gegenüberliegend, also unten, die
Portion 10 ein spitz bzw. scharfkantig zulaufendes Profil 18
aufweist. Die sich so ergebende Kontur entspricht dem (vertika
len) Querschnittsprofil des Beutels (Fig. 5 bis Fig. 7).
Der Preßkammer 14 sind geeignete Preßorgane zugeordnet. Die
Preßkammer 14 wird auf der einen Seite, im Bereich der Seiten
fläche 15, durch eine (aufrechte) Festwand 19 begrenzt. Gegen
überliegend ist eine bewegliche Preßwand 20 angeordnet. Diese
ist als Segment ausgebildet und um ein unteres Gelenk bzw. eine
untere Achse 21 schwenkbar. In der Öffnungsstellung (Fig. 1)
ergibt sich eine trichterförmige Stellung der Preßwand 20 und
damit eine große Einfüllöffnung nach oben. Die Preßwand 20 ist
durch eine Schubstange 22 in schwenkendem Sinne bewegbar aus
der Stellung gemäß Fig. 1 in die Stellung gemäß Fig. 2/Fig. 3
parallel zur Festwand 19.
Unten ist die Preßkammer 14 durch ein bewegbares Organ ver
schließbar, nämlich durch eine Klappe 23, die um eine mit der
Festwand 19 verbundene Achse 24 schwenkbar ist. In der Schließ
stellung (Fig. 1, Fig. 2) ragt die Klappe 23 in einer nach un
ten gerichteten Schrägstellung in die Preßkammer 14. Diese ist
damit unten durch eine schräg verlaufende Fläche geschlossen.
Wenn die Portion 10 durch die Preßwand 20 mit Druck beauf
schlagt wird, ergibt sich eine Formgebung entsprechend des In
nenraums der Preßkammer 14, nämlich mit dem nach unten spitz
zulaufenden Profil 18. Die entsprechende Formgebung wird durch
die Klappe 23 in der Schließstellung bewirkt.
Die Klappe 23 ist in Richtung auf die Schließstellung (Fig. 1,
Fig. 2) elastisch vorgespannt, und zwar durch eine Druckfeder
25. Diese liegt mit einem (oberen) Ende an einer Stützwand 26
an. Das andere Ende stützt sich auf einem Vorsprung bzw. Bund
27 einer Betätigungsstange 28 für die Klappe 23 ab. Durch Auf
wärtsbewegen, also Hochziehen der Betätigungsstange 28 wird die
Klappe 23 gegen den Druck der Feder 25 aus der Schließstellung
(Fig. 1) in die Öffnungsstellung (Fig. 3) bewegt. Die Betäti
gungsstange 28 ist zu diesem Zweck mit einem Hebel 29 verbun
den, der seinerseits an der Klappe 23 bzw. an dessen Achse 24
angebracht ist. Eine Schwenkbewegung des Hebels 29 - ausgelöst
durch die Betätigungsstange 28 - führt zu einem Verschwenken
der Klappe 23 in der einen oder anderen Richtung.
Die Betätigungsstange 28 ist, wie in Fig. 4 gezeigt, nach oben
verlängert und wird durch ein Kurvensegment 30 betätigt. An
dessen Außenkurve 31 liegt eine Tastrolle 32 eines doppelarmi
gen Kipphebels 33 an. Das andere Ende des ortsfest gelagerten
Kipphebels 33 ist gelenkig mit dem oberen Ende der Betätigungs
stange 28 verbunden. Durch Schwenkbewegung des Kurvensegments
30 und durch die Gestalt der Außenkurve werden demnach die Be
wegungen der Klappe 23 vollzogen, und zwar synchron mit den Be
wegungen anderer Organe.
Die Portion 10 wird in der Preßkammer 14 in mindestens zwei un
terschiedlichen Richtungen verpreßt. Zusätzlich zu der Preßwand
20 wird ein Preßstößel 34 wirksam, der von oben her in die
Preßkammer 14 eintritt. Der Preßstößel 34 hat die Abmessungen
(Länge, Breite) der Preßkammer 14 in der Preßstellung der Preß
wand 20. Der Preßstößel 34 wirkt auf die Oberseite 17 der Por
tion 10 und drückt diese zusammen gegen die Stützwirkung der
Klappe 23. Der Preßstößel 34 wird zu diesem Zweck aus einer
oberen Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 bei geschlossener Preßkam
mer 14 abwärts bewegt unter Zusammendrücken der Portion 10 auf
die dem Inhalt des Beutels 11 entsprechende Größe, die in Fig.
2 dargestellt ist. Diese Preßstellung des Preßstößels 34 ist
konstant, und zwar unabhängig von der Menge (Gewicht) der Por
tion 10, so daß stets eine konstante Abmessung der verpackungs
fähigen Portion 10 geschaffen wird, unabhängig von der Menge.
Der Preßstößel 34 hat eine weitere Funktion. Nach Beendigung
des Preßvorgangs und Öffnen der Preßkammer 14 nach unten durch
Zurückschwenken der Klappe 23 wird die verpreßte Portion 10 von
dem Preßstößel 34 durch fortgesetzte Bewegung nach unten ausge
schoben in den nach oben offenen Beutel 11. Dieser wird unter
halb der Preßkammer 14 durch einen Beutelrevolver 35 bereitge
halten, der für jeden Beutel 11 ein nach unten gerichtetes
Füllmundstück 36 aufweist. Dieses ist oben und unten offen und
tritt über eine Beutelöffnung 37 in diesen ein. Die (verpreßte)
Portion 10 wird durch den Preßstößel 34 durch das Füllmundstück
36 hindurch in den Beutel 11 eingeschoben (Fig. 3). Danach
kehrt der Preßstößel 34 in die (obere) Ausgangsstellung gemäß
Fig. 1 zurück. Der Beutelrevolver 35 kann um eine Station wei
terbewegt werden.
Der um eine vertikale Achse taktweise drehbare Beutelrevolver
35 ist für eine zweibahnige Betriebsweise ausgelegt (Fig. 8).
Es werden demnach dem Beutelrevolver 35 jeweils zwei Beutel 11
zugeführt, die an dem Beutelrevolver 35 zur Aufnahme je einer
Portion 10 positioniert werden, nämlich jeweils an einem Füll
mundstück 36. Je zwei Aufnahmen bzw. Halterungen mit Füllmund
stück 36 liegen am Beutelrevolver 35 nebeneinander.
Entsprechend ist auch die beschriebene Einrichtung zum Formen
der Portionen 10 und Einfüllen derselben in die Beutel 11 als
ortsfestes Portionsaggregat 38 für die gleichzeitige Verarbei
tung von zwei Portionen eingerichtet. Zwei neben einanderlie
gende Preßkammern 14 sind an einem gemeinsamen Traggestell 39
im Bereich einer ortsfesten Füllstation angebracht. Die Preß
kammern 14 sind in einem dem Abstand der Beutel 11 bzw. Füll
mundstücke 36 am Beutelrevolver 35 entsprechenden Abstand von
einander angeordnet. Jeder Preßkammer 14 ist eine Preßwand 20
zugeordnet. Auch ist jede Preßkammer 14 mit einer Klappe 23
versehen. Die bei den Klappen 23 des Portionsaggregats 38 werden
aber durch eine gemeinsame, mittig liegende Betätigungsstange
28 bewegt.
Die den beiden Preßkammern 14 zugeordneten plattenförmigen
Preßstößel 34 sind mit ihrem oberen Ende an einer gemeinsamen
Traverse 40 angebracht. Diese wiederum ist seitlich mit Gleit
stücken 41, 42 an aufrechten Führungsstangen 43, 44 verfahrbar.
Als Antrieb für die (zwei) Preßstößel 34 ist ein Kurbeltrieb
vorgesehen. Dieser besteht aus einer Koppelstange 45, die mit
dem drehbar gelagerten Kurvensegment 30 gelenkig verbunden ist.
Durch Teildrehung des Kurvensegments 30 wird demnach über die
Koppelstange 45 eine Auf- und Abbewegung der Traverse 40 und
damit der Preßstößel 34 bewirkt.
Der Hub der Preßstößel 34 ist einstellbar, also auch die Preß
stellung gemäß Fig. 2. Zu diesem Zweck ist die wirksame Länge
der Koppelstange 45 veränderbar. Die Koppelstange 45 ist über
einen von Hand betätigbaren Kipphebel 46 lösbar an der Traverse
40 verankert. Nach Lösen des Kipphebels 46 kann die erwünschte
wirksame Länge der Koppelstange 45 eingestellt werden und damit
der Hub.
Nach dem Einfüllen der Portion 10 in den Beutel 11 wird der
Beutelrevolver 35 eine Station weitergedreht in eine Schließ
station. Organe derselben sind vereinfacht in Fig. 5 bis Fig. 7
gezeigt.
Der gefüllte, jedoch oben offene Beutel 11 wird im Bereich der
Schließstation in einer nach oben offenen Tasche 47 gehalten.
Diese besteht aus einer festen, aufrechten Seitenwand 48, einer
in eine trichterförmige Öffnungsstellung (Fig. 4) bewegbaren
Gegenwand 49 und einer dem Profil des Beutels 11 entsprechen
den, im vorliegenden Fall V-förmig ausgebildeten Bodenwand 50,
die mit der feststehenden Seitenwand 48 verbunden ist.
Der Beutel wird in die geöffnete Tasche 47 (Fig. 5) von oben
her eingeführt. Über die Beutelöffnung 37 wird von oben her ein
Druckorgan, nämlich eine Druckplatte 51 in die Tasche 47 einge
führt, um die (verpreßte) Portion 10 formgenau innerhalb des
Beutels 11 zu positionieren. Die Abmessungen sind dabei so ge
troffen, daß oberhalb der Portion 10 ein Überstand von zwei
einander gegenüberliegenden seitlichen Beutelwänden 52, 53 ge
schaffen wird. Unten liegt der Beutel 11 formschlüssig an der
Bodenwand 50 an.
Nach Einführen des Beutels 11 wird die Tasche 47 geschlossen
durch Bewegen der Gegenwand 49 in eine Position parallel zur
Seitenwand 48. Nunmehr werden oberhalb von Seitenwand 48 und
Gegenwand 49 angeordnete und vorzugsweise mit diesen Wänden
verbundene Druckelemente wirksam. Es handelt sich dabei um pro
filierte Druckleisten 54, 55, die oberhalb der Portion 10 von
außen gegen die Beutelwände 52, 53 bewegbar sind, derart, daß
obere Druckkanten 56, 57 an den Beutelwänden 52, 53 anliegen
und diese zusammendrücken. Das Profil der Druckleisten 54, 55
ist so gewählt, daß ein unterer Querschnittsbereich formgebend,
nämlich unter Freilassung einer keilförmigen Ausnehmung, an den
Beutelwänden 52, 53 anliegt.
Die Beutelwände 52, 53 liegen in einem Bereich oberhalb der
Portion 10 unmittelbar aneinander. Hier werden nun Siegelorgane
wirksam, nämlich Siegelleisten 58, 59. Diese erzeugen eine
quergerichtete Verschlußnaht im Bereich der Beutelöffnung. Die
kann durch die Wirkung der Druckleisten 54, 55 druckfrei und
ohne Beeinträchtigung durch Teile der Portion 10 angebracht
werden.
Die nunmehr fertiggestellten und gefüllten Beutel 11 werden zur
weiteren Verarbeitung, nämlich zur Komplettierung, anderen Sta
tionen zugeführt.
Eine weitere Besonderheit der Vorrichtung ergibt sich aus Fig.
8 und Fig. 9. Es geht um die Fertigung der Beutel 11. Diese
werden von einer fortlaufenden Materialbahn 60 gefertigt. Dabei
handelt es sich vorzugsweise um thermisch schweißbares Mate
rial , so daß Seitennähte der Beutel 11 durch Siegeln herge
stellt werden können. Soweit nicht nachfolgend abweichend be
schrieben, kann diese Einrichtung im Sinne von US 4 680 024
ausgebildet sein.
Die Materialbahn 60 ist für die Fertigung von Beuteln 11 zur
Aufnahme einer Tabak-Portion V-förmig vorgefaltet, und zwar mit
ungleich langen Schenkeln zur Bildung des Beutels 11 und eines
einseitigen längeren Schließlappens 61. Die so vorgefaltete Ma
terialbahn 60 wird durch Vorzugswalzen 62 von einer Bobine
(nicht gezeigt) abgezogen und einem Bahnpendel 63 zugeführt.
Dieses steuert durch entsprechende Bewegung die Spannung in der
Materialbahn 60.
Die Materialbahn 60 wird über Umlenkrollen 64, 65 einem Behand
lungsaggregat zugeführt, nämlich einer Schweißstation 66. Im
Bereich derselben werden während einer Stillstandsphase der Ma
terialbahn 60 Schweiß- bzw. Siegelnähte an derselben ange
bracht, nämlich insbesondere quergerichtete Seitennähte der
herzustellenden Beutel 11. Die Schweißstation 66 ist dabei so
ausgelegt, daß während eines Arbeitstaktes Siegelungen für vier
innerhalb der Materialbahn 60 aufeinanderfolgende Beutel 11
hergestellt werden. Danach wird die Schweißstation 66 geöffnet
und die Materialbahn um einen entsprechenden Abschnitt vorgezo
gen.
Die mit den Seitennähten für die Beutel 11 versehene Material
bahn wird über eine an die Schweißstation 66 anschließende Um
lenkwalze 67 sowie über weitere Umlenkwalzen 68 und 69 einer
Schneidstation 70 zugeführt. Im Bereich derselben werden die
einzelnen Beutel 11 nacheinander von der Materialbahn 60 durch
quergerichtete Trennschnitte abgeteilt. Die Trennschnitte wer
den im Bereich der Quer- bzw. Seitennähte der Materialbahn 60
durchgeführt. Die abgetrennten Beutel 11 werden durch einen
Beutelförderer 71, nämlich einem (Saug-)Band, den jeweils be
reitgehaltenen Aufnahmen für die Beutel am Beutelrevolver 35
zugeführt.
Eine Besonderheit der Einrichtung besteht darin, daß ein Bewe
gungsausgleich im Bereich vor und nach der Schweißstation 66
ausgeführt wird. Während die Materialbahn 60 vor dieser Bear
beitungsstation um einen beispielsweise vier Beuteln 11 ent
sprechenden Abschnitt taktweise gefördert wird, beträgt der
(abschnittsweise) Vorzug der Materialbahn 60 im Bereich der
Schneidstation 70 und davor nur der Länge eines einzelnen Beu
tels 11.
Diese unterschiedlichen Bewegungsabschnitte der Materialbahn 60
werden durch ein Ausgleichsorgan kompensiert. Dieses besteht
aus einem hin- und herbewegbaren Schlitten 72. Über diesen
Schlitten laufen Bereiche der Materialbahn 60 vor und nach der
Schweißstation 66, und zwar jeweils über die Umlenkrolle 64
einerseits und die Umlenkwalze 69 andererseits. Die Material
bahn 60 verläuft zu beiden Seiten dieser Umlenkwalzen 64 und 69
längs eines Abschnitts in parallelen Trumen.
Der Schlitten 72 ist mit den Umlenkwalzen 64 und 69 hin- und
herbewegbar, und zwar aus der in der Fig. 8 gezeigten rechten
Position in eine gegenüberliegende Endposition benachbart zur
Umlenkwalze 68. In der in Fig. 8 gezeigten Position, in der der
Schlitten 72 von der Austrittsseite der Materialbahn 60 aus der
Schweißstation 66 entfernt positioniert ist, beginnt ein takt
weises Abziehen eines gebildeten Bahnvorrats 73 durch Zuführen
(kurzer) Bahnabschnitte zur Schneidstation 70. Bei dem geschil
derten Beispiel handelt es sich dabei um vier Fördertakte der
Materialbahn 60 zum Abtrennen der vier Beutel 11. Dabei wird
der Schlitten 72 in die andere Endstellung bewegt, benachbart
zur Umlenkwalze 68.
Während dieser Zeit ist die Behandlung in der Schweißstation 66
durchgeführt worden, nämlich das Siegeln der Materialbahn 60.
Ein entsprechender Abschnitt der Materialbahn 60 wird nun von
der Schweißstation 66 freigegeben, wobei gleichzeitig ein neuer
Abschnitt der Materialbahn 60 in die Schweißstation eingeför
dert wird. Dabei wandert der Schlitten 72 aus der (nicht ge
zeigten) Position benachbart zur Umlenkwalze 68 zu der in Fig.
8 gezeigten Stellung.
Der Vorzug der Bahn wird durch (berührungslose) Tastorgane
überwacht, nämlich durch eine Fotozelle 74. Diese ist im vor
liegenden Falle an der Eintrittsseite vor der Schweißstation 66
positioniert. Die Fotozelle 74 reagiert auf positionsgerecht
angeordnete Druckmarken 76 an der Materialbahn 60. Eine weitere
Fotozelle 75 ist der Schneidstation 70 vorgeordnet, um die Vor
schublängen für diese Schneidstation 70 zu steuern.
Eine Besonderheit der Einrichtung besteht darin, daß diese Län
genänderungen der Materialbahn 60 durch Dehnung oder Schrump
fung erkennt und kompensiert. Insbesondere bei Folien aus
Kunststoff können solche Längenänderungen durch Dehnungen der
Materialbahn 60 auftreten.
Zu diesem Zweck wird bei der Vorrichtung die tatsächlich geför
derte Länge der Materialbahn 60 (zusätzlich) festgestellt. Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist mindestens eine der
Umlenkwalzen, nämlich die am Ausgang der Schweißstation 66 po
sitionierte Umlenkwalze 67, mit einem Überwachungsorgan zum
Feststellen der tatsächlich geförderten Länge der Materialbahn
60 versehen. Es handelt sich dabei vorzugsweise um einen be
kannten, üblichen Resolver 77, also um einen Winkelschrittge
ber. Dieser mißt exakt die geförderte Bahnlänge anhand der Um
drehungen der Umlenkwalze 67. Etwaige Differenzen infolge Deh
nung der Materialbahn 60 führen zu einem Versatz der Druckmarke
76 (Fig. 9). Diese Differenz wird beim Vorschub des nächstfol
genden Abschnitts der Materialbahn 60 ausgeglichen, und zwar am
besten durch entsprechende verminderte Vorschublänge. Dies
führt auch zu einer versetzten Relativstellung des Schlittens
72 in der einen oder anderen Endstellung (Fig. 9).
Der Bewegungsausgleich der unterschiedlich geförderten Bereiche
der Materialbahn 60 und die Einrichtung zum Ausgleich von Län
genänderungen in der Materialbahn 60 können auch in einem ande
ren Zusammenhang bei Verpackungsmaschinen zum Einsatz kommen.
10
Portion
11
Beutel
12
Zelle
13
Zellenrad
14
Preßkammer
15
Seitenfläche
16
Seitenfläche
17
Oberseite
18
Profil
19
Festwand
20
Preßwand
21
Achse
22
Schubstange
23
Klappe
24
Achse
25
Druckfeder
26
Stützwand
27
Bund
28
Betätigungsstange
29
Hebel
30
Kurvensegment
31
Außenkurve
32
Tastrolle
33
Kipphebel
34
Preßstößel
35
Beutelrevolver
36
Füllmundstück
37
Beutelöffnung
38
Portionsaggregat
39
Traggestell
40
Traverse
41
Gleitstück
42
Gleitstück
43
Führungsstange
44
Führungsstange
45
Koppelstange
46
Kipphebel
47
Tasche
48
Seitenwand
49
Gegenwand
50
Bodenwand
51
Druckplatte
52
Beutelwand
53
Beutelwand
54
Druckleiste
55
Druckleiste
56
Druckkante
57
Druckkante
58
Siegelleiste
59
Siegelleiste
60
Materialbahn
61
Schließlappen
62
Vorzugswalze
63
Bahnpendel
64
Umlenkrolle
65
Umlenkrolle
66
Schweißstation
67
Umlenkwalze
68
Umlenkwalze
69
Umlenkwalze
70
Schneidstation
71
Beutelförderer
72
Schlitten
73
Bahnvorrat
74
Fotozelle
75
Fotozelle
76
Druckmarke
77
Resolver
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen von Beutelpackungen mit jeweils
einer Portion (10) faserigen Materials, insbesondere (Schnitt-)Tabak,
wobei eine nach Gewicht oder Menge dosierte Portion (10)
zusammengepreßt, in einen oben offenen Beutel (11) eingefüllt
und dieser danach verschlossen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung von Beutelpackungen mit Portionen unter
schiedlicher Größe (Gewicht) Beutel (11) einheitlicher Größe
verwendet und die jeweils einzufüllende Portion (10) derart zu
sammengepreßt wird, daß unabhängig vom Gewicht der Portion (10)
der Beutel (11) durch die Portion (10) gefüllt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Portion (10) in einer Preßkammer (14) in zwei quer zueinander
weisenden Richtungen verpreßt wird, insbesondere derart, daß
bei einer flachen, etwa quaderförmig geformten Portion (10)
diese zuerst flach zusammengedrückt und sodann durch Druck auf
eine obere, schmale Oberseite (17) in Querrichtung verpreßt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Portion (10) beim Verpressen in der Preßkammer (14) in
eine nach unten konvergierende Form, insbesondere mit einem un
teren konvergierenden Profil (18) verformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (11) nach Einfüllen
der Portion (10) in einem Bereich oberhalb derselben und unter
halb einer Beutelöffnung (37) zusammengedrückt und daß sodann
oberhalb des zusammengedrückten Bereichs ein Beutelverschluß
angebracht wird, insbesondere eine Beutelwände (52, 53) mitein
ander verbindende Verschlußnaht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß Zuschnitte bzw. die Beutel
(11) von einer fortlaufenden Materialbahn (60) nacheinander ab
getrennt werden und daß die Materialbahn in einer Behandlungs
station, insbesondere in einer Schweißstation (66) vorbereitet,
insbesondere verschweißt wird, wobei unterschiedliche För
dercharakteristika im Bereich vor und nach der Behandlungssta
tion, insbesondere unterschiedliche taktweise Förderabschnitte,
durch ein bewegbares Umlenkorgan, insbesondere einen Schlitten
(72) mit Umlenkwalzen (64 und 69), ausgeglichen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (60) mit
Hilfe von (Druck-)Marken abgetastet wird und daß etwaige Ände
rungen der Länge der Materialbahn (60), insbesondere durch Deh
nung oder Schrumpfung, durch zusätzliche Messung der tatsäch
lich geförderten Länge der Materialbahn (60) festgestellt und
danach die Relativstellung bzw. die aktuell geförderte Länge
der Materialbahn (60) eingestellt wird.
7. Vorrichtung zum Füllen von Beutelpackungen mit Portionen
(10) faserigen Materials, insbesondere Portionen (10) von
Schnittabak, wobei hinsichtlich Menge und/oder Gewicht dosierte
Portionen (10) über eine Preßkammer (14) in einen oben offenen
Beutel (11) einfüllbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßkammer zum Zusammenpressen der Portion (10) mindestens zwei
bewegbare Kammerbegrenzungen aufweist, nämlich insbesondere
eine bewegbare Preßwand (20) und einen hierzu in Querrichtung
bewegbaren Preßstößel (34), der nach Bewegen der Preßwand in
die Preßstellung bis auf eine festgelegte (untere) Preßstellung
absenkbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine untere (schlitzförmige) Austrittsöffnung der Preßkammer
(14) durch ein bewegbares Verschlußorgan absperrbar ist, insbe
sondere durch eine schwenkbare Klappe (23), die zum Ausschub
der Portion (10) aus dem Bereich der Preßkammer (14) herausbe
wegbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Portion (10) in der Preßkammer (14) hinsichtlich der Quer
schnittsgestalt formierbar ist, insbesondere mit einem unteren
durch die Klappe (23) geformten Profil (18).
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der weiteren An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einander gegenüberliegende
Beutelwände (52, 53) nach dem Einführen einer Portion (10) un
terhalb einer Beutelöffnung (37), jedoch oberhalb der Portion
(10) zusammendrückbar sind, insbesondere durch Druckleisten
(54, 55) und daß oberhalb derselben eine Verschlußnaht her
stellbar ist, insbesondere durch Siegelleisten (58, 59).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beutel (11) zur Herstellung der Verschlußnaht in gesonder
ten Taschen (47) einsetzbar ist, die dem Profil des Beutels
(11) im unteren Bereich entsprechen und daß eine Druckplatte
(51) über die offene Beutelöffnung (37) die Formgebung der Por
tion (10) innerhalb des Beutels (11) aufrechterhält.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der weiteren An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine fortlaufende Ma
terialbahn (60) zum Fertigen der Beutel (11) oder dergleichen
mit unterschiedlichen Bewegungscharakteristika vor und nach
einer Behandlungsstation, insbesondere einer Schweißstation
(66) transportierbar ist, insbesondere mit unterschiedlichen
taktweisen Vorzugslängen und daß die Bewegungsdifferenzen durch
ein bewegbares Ausgleichsorgan, insbesondere einen hin- und
herbewegbaren Schlitten (72), ausgeglichen werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Materialbahn (60) mit einem Bereich vor der Behandlungssta
tion bzw. Schweißstation (66) einerseits und mit einem Bereich
im Anschluß an die Behandlungsstation jeweils über Umlenkrollen
(64, 69) des Schlittens (72) läuft.
14. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der weiteren An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Materialbahn (60) zum
Herstellen der Beutel (11) oder dergleichen mit Hilfe von
Druckmarken (76) und Abtastorganen, insbesondere Fotozellen
(74, 75), hinsichtlich der Förderbewegung steuerbar ist und daß
zusätzlich die effektiv geförderte Länge der Materialbahn (60)
meßbar ist, insbesondere durch einen im Bereich einer Umlenk
walze (67) für die Materialbahn (60) angeordneten Resolver
(77).
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