Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen und Füllen von Klotzbodenbeuteln und Maschine zur Durchführung des Verfahrens
Es sind Verfahren bekannt, bei denen aus einer heissiegelbaren Zellgas- oder einer Kunststoff-Folie Beutel hergestellt und mit einem Füllgut gefüllt werden.
Man kennt auch Maschinen für die kontinuierliche Durchführung des Verfahrens. Dabei erfolgt das kontinuierliche automatische Herstellen und Füllen der Beutel mit Hilfe von Formkörpern, Längsnahtfaltern, Längsnahtsieglern, Bodenfaltern und Bodensieglern, Füllvorrichtungen und Verschliessfaltern und -sieglern, die nacheinander mit einem Folienzuschnitt so zur Zusammenwirkung gebracht werden, dass schliesslich der mit dem Inhalt gefüllte Beutel vorliegt. Mit den bisher bekannten Verfahren und Maschinen konnte man jedoch nur solche Beutel vom Folien-Zuschnitt bis zur Beutelfüllung kontinuierlich herstellen, bei denen der Beutel vom Typ der Flachbeutel oder der Seitenfaltenbeutel war, also keinen Standboden aufwies.
Packungen mit einem Standboden, bei denen der Beutel also vom Typ des Klotzbodenbeutels ist, haben aber eine bessere Standfestigkeit; bei ihnen bieten ausserdem alle vier Seitenwände eine gleich gut geeignete Unterlage für einen Aufdruck. Es erschien daher wünschenswert, auch solche Beutelarten bei dem kontinuierlichen Herstellen und Füllen von Beuteln zu erzeugen. Bisher konnte man das Herstellen und Füllen von Beuteln mit Klotzboden nur in voneinander getrennten Vorgängen durchführen, und beim maschinellen Arbeiten wurden eine Beutelmaschine und eine Füllmaschine benötigt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen und Füllen von Klotzbodenbeuteln, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man bei der Beutelherstellung als Form einen Kasten benutzt, nach der Beutelherstellung den Formkastenboden entfernt und danach den Beutel durch den bodenlosen Formkasten füllt und von dem Formkasten abzieht.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Maschine zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens mit Formkörper, Längsnahtfalter und -siegler, Bodenfalter und -siegler und Füllvorrichtung, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie zur kontinuierlichen Herstellung von Beutelpackungen, die einen Klotzboden aufweisen, mit mehreren Formkörpern versehen ist, die offene Kästen sind und in einer in sich geschlossenen Umlaufbahn beweglich angeordnet sind, in welcher sie nacheinander mit den Faltern, Sieglern und der Füllvorrichtung zum Zusammenwirken gebracht und dann wieder an den Ausgangspunkt zurückgeführt werden, wobei weiterhin die Böden der Formkästen derartig hin- und herführbar angebracht sind, dass sie im Innern der Formkästen vom Bodenende der Formkästen bis zu der Öffnung der Formkästen hinaus und umgekehrt bewegt werden können,
und wobei weiterhin die Formkästen derart schwenkbar angeordnet sind, dass sie, in Bezug auf die zu bildenden Packungen, aus einer liegenden in eine geneigte oder aufgerichtete, insbesondere in eine senkrecht stehende, Lage und umgekehrt gebracht werden können.
Die besondere Form und Anordnung der Formgeber der Maschine gemäss der Erfindung ermöglichen die Durchführung von Verfahrensschritten, welche für den kontinuierlichen Ablauf der Herstellung der Verpackungen von Wichtigkeit sind. Diese Verfahrensschritte bestehen in dem Falten und Siegeln des Beutelbodens, während der Formkasten mit dem darum geformten Beutelzuschnitt in Bezug auf den zu bildenden Beutel umgelegt ist und der Formkastenboden sich als Widerlager für die Beutelbodenbildung an dem Bodenende des Formkastens befindet;
sie bestehen ferner in dem Entfernen des zum Schweissen oder Siegeln des Beutelbodens als Gegendruckstempel benötigten Formkastenbodens aus dem Formkasten, in dem Schwenken des Formkastens mit dem darum befindlichen, am Einfüllende offenen Beutel in eine geneigte oder senkrechte Lage, in dem Füllen des Beutels durch den hohlen, bodenlosen Formkasten hindurch, in dem Abziehen des gefüllten Beutels von dem Formkasten, in dem Zurück schwenken des Formkastens in seine Ausgangslage und in dem Einfahren des Formkastenbodens in den Formkasten bis an dessen Bodenende.
Die Maschine gemäss der Erfindung kann in man nigfaltiger Weise ausgestaltet werden. So können die Formkästen auf einer im wesentlichen liegenden oder auf einer im wesentlichen stehenden Umlaufbahn oder in sonst einer beliebig verlaufenden Umlaufbahn herumführbar angeordnet sein. So können ferner die Falt-, Siegelung Füllvorrichtungen mit den Formkästen gemeinsam umlaufen und während ihres Umlaufs in Tätigkeit gesetzt werden; in anderen Fällen können einige oder alle dieser Falt-, Siegel- und Füllvorrichtungen nur stellenweise in die Umlaufbahn der Formkästen eingreifen, und sie können zu diesem Zweck an einem festen Ort angeordnet sein oder sich auf einer gesonderten Umlaufbahn bewegen, die mit der Umlaufbahn der Faltenkästen nur streckenweise zusammenfällt.
Die Maschine gemäss der Erfindung wird anhand der beigefügten Fig. 1 bis 6 näher erläutert. Es handelt sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um eine Maschine, in der die Umlaufbahn der Formkästen im wesentlichen liegend angeordnet ist, die Vorrichtungen zum Bilden der Beutellängsfalte mit den Formkästen umlaufen, die Vorrichtung zum Bilden von Beutelboden und Beutelverschluss ortsfest angeordnet sind und die Füllvorrichtungen auf einer eigenen Umlaufbahn umlaufen und dort nur stellenweise gemeinsam mit dem Formkasten fortbewegt werden.
Von den Figuren zeigt Fig. 1 eine Maschine gemäss der Erfindung in einer schematischen Wiedergabe, in der die an sich endlosen Umlaufbahnen als in der Zeichenebene gerade ausgerichtete Bahnen dargestellt sind.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen eine Einzelheit der Fig. 1 in vergrösserter Darstellung.
Anstelle der in Fig. 1 in schematischer Weise dargestellten linearen Anordnung der aufeinanderfolgenden Verfahrensstationen tritt bei der praktisch ausgeführten Maschine eine Anordnung in einer Umlaufbahn, z.B. in einer im wesentlichen horizontalen kreisförmigen Umlaufbahn, wie es Fig. 6 zeigt.
Die Maschine wird von einem in den Zeichnungen nicht dargestellten Motor über ein stufenlos einstellbares Getriebe angetrieben. Durch ein Übertragungselement, wie z.B. Kette, Gelenkwelle, Schneckenrad-oder Kegelradgetriebe, wird ein drehbarer Stern in Bewegung gesetzt, und in Abhängigkeit von seiner Bewegung werden die Bewegungen aller Vorrichtungen, welche für die Herstellung der gefüllten Beutelpackung dienen, in Bewegung gebracht. Dieser Stern kann zwei, drei, vier oder noch mehr Arme besitzen, die sämtlich in einer Ebene strahlenförmig um eine Mittelsäule angeordnet liegen und fest mit dieser verbunden sind. Die Zahl der Arme ist ausser der Drehzahl des Sterns ein Mass für die Leistung der Maschine.
Zum Beispiel hat eine Maschine mit vier Armen die gleiche Leistung aufzuweisen wie eine mit der halben Drehzahl betätigte Maschine, die mit acht Armen ausgestattet ist.
Beim Gebrauch der dargestellten Maschine wird für die Beutelherstellung eine Folienbahn Eb verwendet, die in einer oder beiden ihrer Oberflächengeschichten oder auch ganz aus mit sich selbst verschweissbarem thermoplastischem Material besteht. Die Folienbahn kann beispielsweise eine Folie aus Cellulosehydrat sein, welche mit verschweissbarer Lackschicht auf einer oder auf beiden Seiten versehen ist, oder eine Folie aus Polyäthy len oder aus einem anderen thermoplastischen I Kunst- stoff. Die Folienbahn Fb wird als Vorratsrolle R auf einem Rollenhalter 1 gehalten.
Die Folie wird von der Rolle abgenommen und läuft über eine Spannwalze 2 und nach Umleitung um zwei Leerlaufrollen 3 und 4 senkrecht nach unten zwischen zwei in an sich bekannter Weise vermittels Spezialgetriebe angetriebene Abzugswalzen 5 und 6 ein, welche die Folienbahn zwischen sich einspannen und beim Drehen in der durch die Pfeile angegebenen Richtung von der Vorratsrolle abziehen. Die Folienbahn durchläuft danach einen Fallschacht 7, der die Aufgabe hat, den Zuschnitt zu führen.
Wenn eine bestimmte Länge der Folienbahn durch die Abzugswalzen abgezogen worden ist, schneiden zwei Messer den für die Beutelbildung dienenden Folienzuschnitt Fz ab. Das eine der beiden Messer ist ein feststehendes Messer 8, das andere ist an einer rotierenden Messerwalze 9 angebracht, die in einem solchen Rhythmus zu dem Messer 8 in Schneidestellung gebraucht wird, dass jedesmal die erforderliche Länge von der Folienbahn abgeschnitten wird. Die Messer sind vorzugsweise mit Einkerbungen versehen, durch welche bewirkt wird, dass die Schnittlinie an einigen sehr kurzen Stellen unterbrochen ist, so dass der Folienabschnitt Fz zunächst noch durch die sehr kleinen Stellen mit der nachfolgenden Folienbahnpartie im Zusammenhang bleibt und erst durch die beim nächsten Verfahrensschritt auftretende Zugspannung von der Folienbahn abgerissen wird.
Es erübrigt sich bei dieser Ausführungsart des Trennschnittes, Vorrichtungen vorzusehen, durch welche der abgetrennte Zuschnitt Fz vorübergehend hängend gehalten wird.
An der Maschine befindet sich am äusseren Ende eines jeden Armes ein Formkasten 10, der mit dem Arm in einer im wesentlichen horizontalen Umlaufbahn herumbewegt wird. Die Formkästen fahren dabei in einen Faltkanal 11 ein, während sie in liegender Position und mit, in Bezug auf die Umlaufbahn, aussen liegenden Kastenboden angeordnet sind. Dabei nehmen sie jeweils einen Folienzuscimitt Fz mit, der infolge der oberen und unteren Begrenzung des Faltkanals 11 sich um die voranliegende, die obenliegende und die untenliegende Seitenfläche des Formkastens 10 legt. Die Geschwindigkeit des Umlaufs der Faltkästen ist etwas schneller als die Geschwindigkeit des Abzuges der Folienbahn Fb, so dass eine Zugspannung entsteht, durch welche der Folienzuschnitt Fz von der Folienbahn an der durch den Einschnitt geschwächten Stelle abgerissen wird.
Mit jedem Formkasten 10 werden zwei Längsnahtfalter auf der Umlaufbahn herumgeführt und dabei durch Steuervorrichtungen so bewegt, dass sie sich aussen auf der rückwärts liegenden Seitenfläche des Formkastens 10 anlegen. Von ihnen wird der Unterfalter 12 zuerst in Tätigkeit gebracht; er bewirkt den Untereinschlag des Folienabschnitts auf die vierte Seite des Formkastens. Danach wird der Oberfalter 13 betätigt; er besorgt die Oberfaltung. Der Oberfalter ist mit einer Heizung versehen und bewirkt ausser der Faltung auch das Verschweissen der gebildeten Naht, welche später die Längsnaht der Beutelpackung darstellt. Der Faltvorgang und der Beginn der Siegelung müssen zur Erzielung eines straff sitzenden Beutels noch im Bereich des Faltkanals 15 erfolgen.
Der Folienzuschnitt wird dem Fcrmkasten in der Weise zugeführt, dass er am Bodenende des Formkastens um das für die Beutelbodenbildung erforderliche Mass übersteht.
Beim weiteren Umlauf der Formkästen erfolgt das Bilden des Beutelbodens durch vier Faltungen, von denen die erste mit Hilfe des Faitdaumens 14 erfolgt, der um eine senkrecht angeordnete Achse schwenkbar angeordnet ist und durch Steuerorgane im geeigneten Augenblick zur Ausführung der Faltbewegung veran lasst wird. Die für die Bodenbildung notwendige zweite, dritte und vierte Faltung erfolgt mit Hilfe der Bodenfaltschablone 15, die zur Steuerung der dritten und vierten Faltung mit einer Faltkurve 15a versehen ist. Der fertig gefaltete Boden wird dann an einer Reihe von mehreren, beispielsweise fünf Bodensieglern 16 vorbeigeführt.
Diese bestehen aus beheizten Metallplaten, die um senkrecht angeordnete Achsen 17 schwenbar angeordnet sind und in Ruhestellung mit dem von der Achse 17 entfernten Teil in die Umlaufbahn der Formkästen 10 hineinragen. Beim Umlaufen des Formkastens 10 drückt der gebildete Boden des darum gefalteten Beutels gegen die Bodensiegler 16, die gegen eine Federkraft um ihre Achsen 17 ein wenig schwenkbar sind, so dass der Durchgang für den Formkasten und den darum liegenden Beutel freigemacht wird. Beim Vorbeigang des Beutelbodens an den Bodensieglern 16 erfolgt das Versiegeln des Beutelbodens. Während des Durchlaufs des Formkastens durch die Bodensiegler und noch eine Umlaufstrecke länger bleibt der Oberfalter 13 auf der Längsfalte des Beutels liegen und besorgt auf dieser verhältnismässig langen Verfahrensstrecke die Zusiegelung der Längsnaht.
Die Bodensiegelung kann beispielsweise durch eine Schweissvorrichtung erfolgen, wie sie im schweizerischen Patent Nr. 404178 beschrieben ist. Geeignet sind auch Siegelvorrichtungen, bei denen ein mit gleicher Geschwindigkeit umlaufendes beheiztes Stahlband für einen genügend langen Siegelweg auf den gefalteten Beutelboden zur Einwirkung gebracht wird. Eine andere brauchbare Ausführungsform für die Siegelvorrichtung sind beheizte Leerlaufrollen, welche sich gegen den vorbeigeführten Beutelboden pressen. Die Schweissvorrichtung kann auch an dem Arm befestigt sein, der den Formkasten 10 trägt, und so mit diesem herumlaufen und durch eine geeignete Steuervorrichtung während des gewünschten Verfahrensabschnitts gegen den Boden gepresst werden.
Die bisher beschriebenen Teile der Maschine und ihr Zusammenwirken miteinander sind an sich bekannt, so dass es sich erübrigt, die einzelnen Maschinenteile näher zu beschreiben und nähere Erklärungen zu geben, wie ihre Bewegungen gesteuert werden.
Eine sehr wesentliche Einrichtung der Maschine gemäss der Erfindung ist die Ausbildung und Anordnung der Formkästen 10. Wie schon oben ausgeführt, sind die Böden der Formkästen 10 in bestimmter Weise beweglich angeordnet. Die Formkastenböden 18 sind bei dem in den Figuren dargestellten Beispiel zu diesem Zweck an einem Bodengestänge 19 angebracht, das seinerseits mit einem Steuerknopf 20 versehen ist. Die Formkästen selbst sind an einem Umlaufgestänge 21 mittels eines Scharniers 22 befestigt, um welches sie aus der horizontalen Lage (Fig. 2) in eine senkrechte Lage (Fig. 5) geklappt werden können. Die Klappbewegung der Faltkasten wird durch das Gestänge 19 bewerkstelligt, das seinerseits durch Einwirkung von Steuerorganen auf den Steuerknopf 20 gesteuert wird.
Die Formkästen 10 befinden sich beim Durchfahren durch den Faltkanal 11 und beim Vorbeifahren an der Faltschablone 15 und den Bodensieglern 16 und noch ein kurzes Stück in der in Fig. 2 dargestellten horizontalen Lage, wobei der Formkastenboden 18 sich am Bodenende des Formkastens, d.h. an dem von dem Scharnier 22 abgelegenen Ende des Formkastens 10 befindet.
Ein kurzes Stück nach dem Vorbeifahren an den Bodensieglern 16 wird durch entsprechende Einwirkung auf den Steuerknopf 20 der Formkastenboden 18 im Innern des Kastens zurückgezogen (Fig. 3), bis er ganz aus dem am Scharnier 22 befindlichen Kopfende des Formkastens herausgezogen ist (Fig. 4). Nachdem der Formkastenboden 18 ganz aus dem Formkasten 10 herausgeführt ist, wird der Formkasten 10 aus der horizon talen Lage um das Scharnier 22 in eine senkrechte Lage geklappt (Fig. 5).
In die Umlaufbahn der Formkästen 10 werden gegen das abwärtsschwenkende Ende der Formkästen Auf fangkästen 22 vorgeschoben, die mit gleicher Winkelgeschwindigkeit wie die Formkästen 10 um die Sternachse umlaufen. Jeder Auffangkasten wird so gesteuert, dass er nach einer kurzen Umlaufstrecke den Formkasten und den darum gebildeten Beutel umfasst. Die Auffangkästen 22 fassen eng um die Formkästen 10 und die darum gebildeten Beutel. Sie dienen dazu, die gefüllten Beutel aufzunehmen und sind vorteilhaft an einer Seite offen, so dass der Formkasten beim Umschwenken in die stehende Lage in einen Auffangkasten 22 einschwenken kann.
Über eine geeignete Dosiervorrichtung erfolgt der Füllgang durch den abwärts geschwenkten Formkasten, wobei sich Beutel, Formkästen und Auffangkästen mit gleicher Umlaufgeschwindigkeit weiterbewegen. Um die Füllung der Beutel zu erleichtern, können die Formkästen an der Füllöffnung eine trichterförmige Erweiterung tragen.
Während des Füllvorganges bewegt sich der Auffangkasten vom Formkasten fort nach abwärts, wobei zugleich der von dem Füllgut jetzt belastete Beutel unter Führung durch den Auffangkasten 22 von dem Formkasten 10 herabgleitet. Bis zur Beendigung des Füllvor- ganges umschliesst zweckmässigerweise das obere Ende des herabgleitenden Beutels noch den Formkasten, und zwar mit soviel Folienmaterial, wie für die spätere Faltung des Beutelverschlusses benötigt wird. Durch diese Massnahme wird gewährleistet, dass bei staubigem Füllen gut die späteren Siegelflächen des Beutelverschlusses mit Sicherheit vor Verschmutzung durch das Füllgut bewahrt bleiben und die Siegelfähigkeit des Beutelverschlusses durch das Füllgut nicht beeinträchtigt wird.
Solche Verfahrensmassnahme ist bei solchen Gütern notwendig, bei denen die Herstellung eines einwandfreien Beutelverschlusses erforderlich ist.
Nach dem Durchlaufen der Füllstation ist der Beutel durch entsprechende Absenkung des Auffangkastens 22 vollkommen von dem Formkasten 10 herabgeglitten Die Bewegungen des Auffangkastens 22 werden durch geeignete Steuerorgane hervorgerufen. Das Absinken der Auffangkästen 22 wird vielfach vorteilhaft in der Weise gesteuert, dass er dabei eine Rüttelstrecke 29 durchläuft. Dadurch wird ein hohes Schüttgewicht beim Füllen des Beutels erreicht.
Die mit der vorstehend beschriebenen einfachen Füllvorrichtung ausgerüsteten Maschinen eignen sich für das Herstellen von Beutelpackungen, die ein schüttfähiges Füllgut enthalten, das von grobstückiger bis pulverförmiger Beschaffenheit ist. Bei Füllung mit Füllgütern, die feinpulvrig sind oder von Natur aus zum Stauben oder zum Haften an dem Beutelmaterial neigen, ist es zweckmässig, eine weitgehend abgekapselte Füllvorrichtung zu verwenden. Die Fallhöhen des Füllgutes sollen dabei nach Möglichkeit klein sein. Dies wird bei der dargestellten Maschine verwirklicht, indem ein auf einer Laufschiene 23s beweglicher Fülltrichter 23 für den Abfüllvorgang vorgesehen ist, dessen Auslauf durch eine Steuervorrichtung geöffnet und geschlossen werden kann.
Dieser Fülltrichter wird über eine an sich bekannte Dosiervorrichtung gefüllt und von einem geeigneten Antriebselement, z.B. von einer Rollenkette, auf der Laufschiene 23s in der Weise bewegt, dass er mit seinem unteren Ende über die Füllöffnung des abgeschwenkten Formkastens zu liegen kommt, der sich in dem Auffangkasten 22 befindet, und mit diesem und dem darum liegenden Beutel sich für den nächsten Verfahrensabschnitt gemeinsam um die Sternachse bewegt.
Durch eine geeignete Steuervorrichtung wird der Fülltrichter 23 bei Durchführung des Füllvorganges abgesenkt, wobei gIeichzeitig sein Auslaufverschluss durch eine Steuervorrichtung geöffnet wird, so dass das in dem Fülltrichter befindliche Füllgut in den Formkasten gleitet. Nach Beendigung des Füllvorganges wird der Fülltrichter 13 auf sein ursprüngliches Niveau zurückgebracht und der Auslaufverschluss geschlossen. Der Fülltrichter bewegt sich von dem umlaufenden Formkasten fort und kehrt auf seiner eigenen Umlaufbahn zu der Dosiervorrichtung zurück.
Die Anzahl der Fülltrichter 13 richtet sich nach der Anzahl der Formkästen und nach dem Verhältnis der Länge der Umlaufbahn der Formkästen zu der Länge der Umlaufbahn der Fülltrichter. Sind die beiden Umlaufbahnen gleich lang, so ist die Anzahl der Fülltrichter gleich der Anzahl der Faltkästen; ist die Umlaufbahn der Formkästen doppelt so lang wie die Umlaufbahn der Fülltrichter, dann ist die Anzahl der Fülltrichter halb so gross wie die Anzahl der Formkästen.
Zur Füllung werden die Fülltrichter 23 an einer Füllvorrichtung vorbeigeführt. Bei ihr ist ein Füllungszuteiler 24 um eine Achse 25 drehbar derart angeordnet, dass er unter einem Vorratstrichter 26 vorbeigeführt wird, der den Vorrat an Füllgut enthält und mittels einer Dosiervorrichtung 27 den Füllungszuteiler 24 mit der jeweils gewünschten Menge des Füllgutes beschickt, wenn er unter der Dosiervorrichtung vorbeigeht. Der Füllungszuteiler 24 entleert seinen Inhalt durch Ausschwenken seines Klappbodens 28 in den Fülltrichter 23.
Nachdem der Auffangkasten 22 so weit abgesenkt ist, dass der Beutel mit Inhalt von dem Formkasten vollständig abgezogen worden ist, erfolgt das Zurückschwenken des Formkastens 10 in seine horizontale Lage und anschliessend das Einfahren des Formkastenbodens 18 in die Ausgangslage, worauf dann der Umlauf des Formkastens 10 in der vorstehend geschilderten Weise von Neuem beginnt.
Nach dem vollständigen Abgleiten von dem Formkasten behält der gefüllte Beutel, der in einem Auffangkasten senkrecht steht, seine kontinuierliche Fortbewegung in der Umlaufbahn bei. Das Füllgut ist in dem Beutel bis zu etwa dem gleichen Niveau eingefüllt, das durch die Oberkante der Seitenwand des Auffangkastens 23 bestimmt ist. Der für die Herstellung des Beutelverschlusses notwendige Beutelanteil ragt über die Höhe des Auffangkastens 22 in eine Verschlussfaltstation ein.
Darin wird ein durch den Auffangkasten 22 gesteuerter Faltdaumen 30 um eine orstfeste Achse geschwenkt, wobei er die hintere Faltung des Beutelverschlusses einstösst. Gleichzeitig tritt das vordere Ende der Beutelöffnung in den Bereich eines Faltkörpers 31 ein, der aus einem feststehenden Faltdaumen besteht, an den sich ein waagerecht frei abstehendes Schwert anschliesst. Zwei Faltweichen 32 und 33 führen in ihrem ersten Teil die nach oben stehenden Seiten des Beutels, während der Ausführung der beiden ersten Verschlussfaltungen nach aussen und späterhin nacheinander nach innen um und pressen sie gegen den Beutel. Das Schwert des Faltkörpers 31 befindet sich dabei über den durch die Daumen eingestossenen Faltungen der voranliegenden und rückliegenden Seiten des Beutels und unterhalb der an den seitwärtigen Seiten des Beutels vorgenommenen Verschlussfaltungen.
Der Faltdaumen des Faltkörpers 31 ist in seinem vorderen Teil nach oben hin an dem Maschinenrahmen befestigt, während das Schwert von dem Daumen gehalten wird. Durch diese Befestigungsart ist gewährleistet, dass das frei ausladende Schwert durch sein Eigengewicht nach unten drückt und so eine federnde Anpressung des Verschlusses gegen den Beutel inhalt erfolgt, so dass ein prall gefüllter Beutel entsteht.
Die Versiegelung des beigefalteten Beutelverschlusses wird durch eine Schweissvorrichtung 34 erreicht, welche die beigelegten seitwärtigen Verschlussfaltungen durch Wärmeleitung miteinander versiegelt, wobei das noch in den Beutelverschluss hineinreichende Schwert als Widerlager für die Siegelung dient. Die Schweissvorrichtung kann ein beheizter, federnd angepasster Gleitschuh oder eine oder mehrere angepresste beheizte Rollen sein. In der abgebildeten Ausführungsform besteht die Schweissvorrichtung aus einem beheizten endlosen Band 35, das um zwei Umlenkwalzen 36 und 37 umläuft. Die Vorrichtung zum Falten und Versiegeln des . Beutelverschlusses kann auch an dem Auffangkasten angeordnet sein und mit diesem in der Produktionsbahn umlaufen.
Falls es notwendig erscheint, kann eine in ähnlicher Weise ausgebildete Kühlzone nachgeschaltet werden.
Nach der Verfestigung der Schweissung oder Siegelung verlässt der Beutel den Bereich des Schwertes. Falls besonders dichter Verschluss gewünscht wird, kann hinter der Schweissstation eine zweite angebracht werden.
Solche bessere Verschlussbildung kann durch weitere Anordnung von Siegelelementen der vorher beschriebenen Form oder durch Aufbringen von Heissiegel- oder Klebeetiketten erfolgen, wobei gleichzeitig mit den Etiketten Informationen wie Preisaufdruck oder Warenangabe an den Packungen angebracht werden können.
Eine solche Versiegelung kann in den mit gleichbleibender Geschwindigkeit ablaufenden Produktionsgang der Maschine mit aufgenommen werden, sie kann sich jedoch auch unabhängig von diesem vollziehen.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Maschine ist vorgesehen, dass der Auffangkasten 22 mit dem darin befindlichen gefüllten Beutel vor der Faltung des Verschlusses an einem Umlenkstift 38 vorbeigeführt wird, der mit einer an dem Auffangkasten 27 befindlichen Umlenkplatte 39 in der Weise zusammenwirkt, dass eine Schwenkung des Auffangkastens um 90" erfolgt, ehe er die Faltstation mit dem Faltdaumen 30 durchläuft. Nach erfolgter Siegelung des Verschlusses besorgt ein weiterer Umlenkstift 40 das Zurückdrehen des Auffangkastens 22 in die vorherige Lage.
Die fertige Beutelpackung P wird aus der offenen Seite des Auffangkastens 22 durch einen Stössel 42, der durch das Vorbeiführen der Ausstosskurve 43 in Tätigkeit gebracht wird, ausgestossen und fällt auf ein endloses umlaufendes Transportband 41, durch welches die Packung P von der Maschine zu einer Sammelstation befördert wird.
Ein sehr wesentlicher Faktor für die Leistungsfähigkeit einer Verpackungsmaschine ist das Fliessverhalten des Füllgutes. Bei Füllgütern mit ungünstigem Fliessverhalten benötigt man eine lange Füllzeit. Die Maschinen gemäss der Erfindung lassen sich ohne Beeinträchtigung ihrer Leistungsfähiggkeit auch an eine lange Füllzeit anpassen, da bei ihnen die Füllstation eine grosse Umlaufstrecke in Anspruch nehmen kann.
Die Maschinen lassen sich in verhältnismässig einfacher Weise von einer Beutelgrösse auf eine andere umstellen. Bei Änderung der Beutelhöhe genügt eine entsprechende Änderung in der Breite der Folienbahn Fb, ein Auswechseln der Auffangkästen 22 und Verstellen der Längsnahtfaltung 12, 13. Eine Anpassung an einen anderen Beutelquerschnitt lässt sich im wesentlichen durch einen Austausch der Formkästen 10 erreichen.
Ein weiterer Vorteil der Maschinen besteht darin, dass bei ihnen die Formkästen in ununterbrochener, gleichmässiger Bewegung umlaufen.