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Die Erfindung betrifft eine Form-, Füll- und
Versiegelvorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung, um Tüten aus einer
Materialbahn zu bilden, sie mit einem Produkt zu füllen und um die
Tüten nachfolgend zu versiegeln, wobei das Füllen auf eine
vertikale Weise erfolgt.
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Vorrichtungen dieser Art sind sehr gut bekannt und werden
besonders zum Verpacken von Produkten in Plastiktüten verwendet.
Eine aufgerollte Bahn z.B. aus einem Polyethylen- oder
Polypropylenfilm wird von einer Rolle abgerollt und über eine
Formschulter mit einem Formrohr geführt, um das der Film gewickelt
wird, wodurch ein Schlauch gebildet wird, der sich im Laufe des
weiteren Verfahrens nach unten über das Formrohr und fort von
diesem bewegt. Die Formschulter ist oben offen und bildet dort
den Anfang einer Füllhülse für Produkte, die in die Tüten,
welche sich vertikal durch das Formrohr erstrecken, gelegt werden
sollen. Nachdem die Filmbahn in einen Schlauch geformt worden
ist, wird eine durchgehende Längsnaht an der Stelle der
einander überlappenden Bahnränder ausgebildet, indem eine
Heißsiegelstange dagegen placiert wird. Zwei quer angeordnete Doppel-
Heißsiegelstangen sind auf beiden Seiten des sich nach unten
erstreckenden Rohres unterhalb der Heißsiegelstange angeordnet,
die sich periodisch in Richtung aufeinander zu bewegen, um den
Schlauchfilm zwischen sich zu klemmen und um dann aktiviert zu
werden, um eine Versiegelung auszubilden, wonach eine gewisse
Menge des zu verpackenden Produkts ausgeteilt wird und nach
unten durch die Formschulter und das Formrohr fällt. Gleichzeitig
wird das Rohr über den Ursprung einer Tüte durch die
Heißsiegelstangen heruntergezogen, die den Filmschlauch noch
festklemmen. Dann werden die Doppel-Heißsiegelstangen wieder nach oben
über den Ursprung einer Tüte bewegt und wieder in
Heißsiegeleingriff mit dem Rohr gebracht, um so gleichzeitig die obere
Querversiegelung der gerade gefüllten Tüte und die untere
Siegelnaht der noch zu befüllenden Tüte auszubilden. Gleichzeitig
wird außerdem ein zwischen diesen Stangen angeordnetes
Schneidemittel aktiviert, so daß jedesmal, wenn eine gefüllte Tüte
mit einer Längsnaht versehen wird, eine untere Naht und eine
obere Naht von dem folgenden Schlauch getrennt werden.
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Seit einigen Jahren nun ist klar geworden, daß die Verwendung
von synthetischen Materialien zum Verpacken aus
Umweltgesichtspunkten sehr nachteilig sein kann, insbesondere weil gebrauchte
Verpackungen ein Abfallelement darstellen, das schwer zu
recyceln und wiederzuverwenden ist.
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Aus diesen Gründen hat die Verpackungsindustrie fleißig nach
Alternativen zu synthetischen Materialien gesucht. Papier kann
eine wichtige Alternative darstellen. Jedoch ist Papier ein
Verpackungsmaterial, auf das in der Vergangenheit verzichtet
wurde, da es nicht in der Lage war, die Anforderungen, die
heutzutage an Verpackungsmaterial gestellt werden, zu erfüllen.
Diese Anforderungen betrafen die Prozeßgeschwindigkeit, die
Zuverlässigkeit von Verschlüssen und dergleichen. Ein Form-Füll-
Versiegelaufbau zum Herstellen von gefüllten Papiertüten, wie
er in dem Oberbegriff von Anspruch 1 beschrieben ist, ist aus
der US-A-3,557,525 bekannt. Eine erste Alternative, bei der
Papier verwendet wurde, bestand in der Verwendung von Papier mit
einer Beschichtung aus heißsiegelbarem Material. Obwohl auf
diese Weise der synthetische Anteil in der Verpackung
beträchtlich reduziert wurde, enthielt der Abfall noch eine gewisse
Menge an synthetischem Material, welches durch die Beschichtung
gebildet wurde. Außerdem erhöhten sich dadurch, daß eine
Beschichtung auf die Papierbahn aufgebracht werden mußte, die
Kosten.
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Die Erfindung bezweckt, die oben beschriebenen Tatsachen zu
verbessern, und stellt zu diesem Zweck eine Vorrichtung bereit,
wie sie in Anspruch 1 beschrieben ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können somit Tüten aus
einem nicht-heißsiegelbaren Material, z.B. aus Papier, auf eine
zuverlässige Weise hergestellt werden, ohne daß eine
heißsiegelbare Beschichtung erforderlich ist. Mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung können Tüten aus einem Material hergestellt
werden, das aus der Grundstoff-Industrie, z.B. aus der
Papierindustrie, kommt. Dann ist es nicht erforderlich, andere
Zulieferfirmen hinzuzuziehen.
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Dieser Hot-Melt-Klebstoff hat eine sehr kurze "Öffnungszeit",
mit anderen Worten, er ist verarbeitbar und aktiv bei 180 ºC,
aber bereits gehärtet und deaktiviert bei 160 ºC. Dieser Hot-
Melt-Klebstoff wird daher seine Wirkung verloren haben, wenn
sich die Materialbahn über die Formmittel bewegt, so daß die
Materialbahn, wenn sie sich über die Formschulter bewegt, nicht
durch eine Wechselwirkung zwischen den Klebeflächen und der
Oberfläche der Formschulter behindert werden wird. Die
Verschlußmittel sind hier als Heizstangen verwirklicht, die den
Hot-Melt-Klebstoff auf eine Temperatur heizen, bei der dieser
Klebstoff wieder aktiv ist. Indem ein Hot-Melt-Klebstoff
anstelle der herkömmlicheren Arten von Klebstoffen für Papier
verwendet wird, wird so wenig Zeit wie möglich verloren, wenn
der Klebstoff deaktiviert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind Kühlmittel nach den ersten und zweiten
Klebstoff-Anbringmitteln und vor den Formmitteln angeordnet, um die
gerade angebrachten Hot-Melt-Klebstoffstreifen beschleunigt auf
eine Temperatur zu kühlen, bei der der Hot-Melt-Klebstoff nicht
länger aktiv ist. Auf diese Weise kann die Vorrichtung sehr
kompakt gehalten werden, und das Verfahren kann außerdem
schnell ablaufen. Die Verwendung von Dispersionsklebstoffen
würde bald zu viel Zeit beanspruchen.
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Vorzugsweise umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung einen
Rahmen, an dem der Rollenhalter und die oben erwähnten Teile der
Vorrichtung, die stromabwärts des Rollenhalters arbeiten,
angeordnet sind. Dieser Rahmen ist vorzugsweise bewegbar.
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Es ist beobachtet, daß eine Form-, Füll- und Versiegelmaschine
aus der schweizerischen Patentschrift 248.124 bekannt ist,
wonach (gefüllte) Tüten aus einer Papierbahn hergestellt werden.
Die bekannte Vorrichtung weist jedoch keine
Klebstoff-Anbringmittel auf, so daß angenommen werden kann, daß die gelieferte
Papierbahn-Rolle bereits mit Klebstoffstreifen, die an der
richtigen Stelle angebracht sind, versehen ist, was zu einer
Papierbahn-Rolle führt, die auf der Breite keine gleichmäßige
Dicke hat.
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Es ist weiter beobachtet, daß ein Verfahren und eine ziemlich
komplexe Vorrichtung zum kontinuierlichen Befüllen von
Tampontüten aus der niederländischen Patentanmeldung 75.13157 bekannt
ist, wonach eine Bahn aus flexibler, flüssigkeitsdurchlässiger
Umhüllung, vorzugsweise Zellulosematerial, mit
Klebstoff-Querstreifen versehen wird, nachdem eine Rolle abgerollt und
nachfolgend über eine beheizte Trockentrommel geführt worden ist,
um die Klebstoffstreifen zu trocknen. Dann wird die Bahn in
einen Schlauch gefaltet, und ein Längsstreifen eines Hot-Melt-
Klebstoffs wird nachfolgend angebracht. Der Schlauch wird längs
versiegelt und dann an Ort und Stelle heruntergedrückt und
gekühlt. Abschließend werden die Tüten horizontal gefüllt und
dann durch Heizen quer versiegelt.
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Die Erfindung wird im folgenden auf der Grundlage der
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die in der
Zeichnung gezeigt sind, beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
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Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer
Vorrichtung, auf die sich die Anmeldung auch bezieht;
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Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 1; und
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Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung der Fig. 1.
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Die Form-, Füll und Versiegelmaschine 101 in den Fign. 1, 2
und 3 weist einen Rahmen 102 auf, der auf einer festen Basis
mit Hilfe von verstellbaren Beinen 104 angeordnet werden kann.
Eine elektrische Antriebseinheit 126, ein Gehäuse 127, ein
Steuerschrank 103 und ein Rollenhalter 105 sind auf dem Rahmen
102 angeordnet.
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Der Rollenhalter 105 umfaßt einen Pfosten 128, auf dessen
oberem Ende eine Querwelle 106 drehbar befestigt ist. Diese
Querwelle 106 ist an ihrem anderen Ende frei, so daß eine
Papierrolle 107 leicht daran angeordnet werden kann.
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An der rechten Seite (Fig. 1) des Gehäuses 127 sind Träger 110
schwenkbar und federnd auf beiden Seiten befestigt, zwischen
denen Ausgleichsrollen 109 angeordnet sind. Auf seiner oberen
Oberfläche bildet das Gehäuse 127 einen Führungstisch 129, über
den eine von der Rolle 107 stammende Papierbahn K gestützt und
geführt werden kann. Auf beiden Seiten der Führungsfläche 129
sind Führungsschienen 111 vorgesehen, entlang denen ein quer
angeordneter Stützträger 119 in Transportrichtung J der
Papierbahn K vergestellt werden kann. Der Stützträger 119 stützt
einen Klebstoff-Anbringkopf 117. Der Klebstoff-Anbringkopf 117
ist in Querrichtung L vor und zurück bewegbar, um einen
Klebstoff-Querstreifen mit Hilfe einer Kolben-Zylinder-Anordnung
anzubringen, die in dem Stützträger 119 untergebracht ist, und
ist mit dem Klebstoff-Behälter 116 über eine flexible Leitung
121 verbunden. Dieser Klebstoff-Behälter 116 ist mit einem
Heizmittel, um den Klebstoff verflüssigt zu halten, und mit
Pumpmitteln (nicht dargestellt) versehen, um den
Hot-Melt-Klebstoff durch die Leitung 121 dem Klebstoff-Anbringkopf 117
zuzuführen. Der Klebstoff-Behälter 116 ist in dem Gehäuse 127
untergebracht. Ein zweiter Klebstoff-Anbringkopf 118 ist auf
nicht speziell dargestellte Weise stromaufwärts des Klebstoff-
Anbringkopfes 117 angeordnet. Der Klebstoff-Anbringkopf 118
dient zum Anbringen eines Klebstoff-Längsstreifens an der
Papierbahn K und ist zu diesem Zweck über eine Leitung 122 mit
dem Klebstoff-Behälter 116 verbunden. Über geeignete Pumpmittel
(nicht dargestellt) wird der Hot-Melt-Klebstoff aus dem
Behälter 116 durch die Leitung 122 dem Klebstoff-Anbringkopf 118
zugeführt. Der Klebstoff-Anbringkopf 118 kann in einer
Querrichtung vergestellt werden, um bezüglich der Längskante der
Papierbahn K eingestellt zu werden.
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Weiterhin sind stromaufwärts der Klebstoff-Anbringköpfe 117 und
118 Mitlaufrollen 112 mit ihren Enden in den Führungsschienen
111 gestützt, wobei die Mitlaufrollen 112 oberhalb der
Ausgleichsrollen 109 angeordnet sind.
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An der stromabwärtigen Seite der Klebstoff-Anbringköpfe 117 und
118 befindet sich eine entfernbar angeordnete Kühlstation 130,
die auf das Kühlen des Hot-Melt-Klebstoffs achtet, der gerade
von den Klebstoff-Anbringköpfen 117 und 118 an die Papierbahn K
angebracht worden ist. Die Kühlstation 130 kann auf irgend eine
geeignete Weise verwirklicht sein. Die Kühlstation 130 kann
z.B. ein oder mehrere Luftgebläse aufweisen, die nach unten
gerichtet sind, um die Klebstoffstreifen des an die Papierbahn
stromaufwärts davon angebrachten Hot-Melt-Klebstoffs zu kühlen.
Selbstverständlich sind Mittel vorhanden, um gekühlte Luft zu
den Luftgebläsen zu liefern.
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Stromabwärts der Kühlstation 130 ist ein Paar von Mitlaufrollen
133 angeordnet, die sich zwischen den Schienen 111 erstrecken,
wo sich die Richtung der Bahn K ändert, damit sie sich nach
oben an dem kombinierten Formschulter-Fülltrichter 108 bewegt,
der stromabwärts von dort angeordnet ist. Der kombinierte
Formschulter-Fülltrichter 108 weist einen Fülltrichter 135, eine
Rutschenhülse/Formrohr 138 und eine Formschulter 136 auf. Der
Fülitrichter 135 ist mit Hilfe von Bolzen 139 an einem
Stützrahmen 134 befestigt, der selbst an den Schienen 111 befestigt
ist. Der Fülltrichter 135 geht an seinem unteren Ende in das
Rutschenhülse/Formrohr 138 über, das sich nach unten durch die
Formschulter 136 erstreckt. Die Formschulter 136 ist mit der
Stützplatte 137 versehen, die ihrerseits mit Hilfe von Bolzen
139 an dem Stützrahmen 134 befestigt ist. Die Formschulter 136
hat eine konventionelle Form derart, daß die Bahn K über die
nach oben geneigten Oberflächen innerhalb einer zentralen
Vertikalpassage geführt wird, während beide Seitenkanten in eine
miteinander überlappende Position an der Seite der Formschulter
136 gebracht werden, die fort von der Seite weist, von der sich
die Bahn nähert. Folglich wird ein nach unten gerichteter
Schlauch geformt, der noch nicht mit einer Längssiegelnaht
versiegelt
ist, die sich nach unten in dem Ringraum bewegen kann,
der durch die Innenflächen der Formschulter und die Außenfläche
des Formrohrs 138 gebildet ist. Die Formschulter hat eine
scharfe Oberkante, um die Papierbahn davor zu schützen, sich
lokal zu falten, wenn sie gedreht wird.
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Eine Querstange 131 ist an einem Träger 113 befestigt, um sich
in den N-Richtungen vor und zurück zu bewegen, wobei der Träger
an dem Gehäuse 127 angebracht ist. Eine geheizte Stange 114,
die die Längsnaht ausbildet, ist rechtwinklig zu dieser
Querstange 131 angeordnet, die zu der Oberfläche des Formrohrs 138
und fort von ihr, wieder zusammen mit der Querstange 131,
bewegt werden kann. Die Stange 114 hat eine Länge, die minimal
gleich der Tütenhöhe ist.
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Unterhalb des Formrohres 138 ist ein Träger 132 an dem Gehäuse
127 befestigt, um sich vor und zurück in den O-Richtungen zu
bewegen. Zwei quer angeordnete Stützstangen 125 sind an dem
Träger 132 angebracht, die aufeinanderzu und fort voneinander
in den M-Richtungen bewegbar sind. An ihren einander
zugewandten Oberflächen tragen die Querstangen 125 geheizte
Doppelstangen 115, die eine Quernaht ausbilden. Ein Schneidmittel (nicht
gezeigt) ist zwischen jeder der Doppelstangen 115 angeordnet.
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Der Raum, in dem die Siegelnaht-Formstangen angeordnet sind und
wo sie sich bewegen, ist mit Hilfe einer beweglichen
transparenten Wand 120 abgeschirmt.
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Alle beweglichen Teile der Vorrichtung 101 können pneumatisch
betrieben werden.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung, wie sie in den Fign. 1, 2 und
3 gezeigt ist, ist die folgende. Eine Papierbahn-Rolle 107 wird
auf die Welle 106 des Rollenhalters 105 gelegt. Die Papierbahn
K wird manuell über eine gewisse Länge abgerollt und um die
Ausgleichsrollen 109 und die Mitlaufrollen 112 zugeführt, wie
in Fig. 1 gezeigt ist, und dann über den Führungstisch 129
gelegt, um die Formschulter 108 gelegt und um das Formrohr 112
zugeführt, so daß die Papierbahn eine schlauchförmige Form
erlangt, all dies, bis sich die dann schlauchförmige Papierbahn
nach oben bis unter den Arbeitsbereich der Quernaht-Formstangen
115 erstreckt. Eine Zufuhrvorrichtung für in Tüten zu
verpakkende Produkte, die zum Liefern geeigneter Portionen
eingestellt ist, ist über dem Formschulter/Fülltrichter 108
angeordnet. Die Vorrichtung 101 wird dann in Gang gesetzt, indem sie
für eine Weile arbeiten kann, ohne daß ihr Produkte zugeführt
werden. Zusätzlich werden die Quernaht-Formstangen 115 so
betrieben, daß sie das Rohrpapier K zwischen sich klemmen und es
nach unten über eine Distanz ziehen, die gleich der Höhe der zu
formenden Tüte ist. Während dieses Vorgangs, der im folgenden
als die Hubzeit bezeichnet wird, wird der Klebstoff-Anbringkopf
118 betrieben. Da die Quernaht-Formstangen 115 die Papierbahn
eng klemmen, wird die Papierbahn K gezogen und abgerollt und
bewegt sich entlang der Pfeilrichtung J. Daher gleitet die
Papierbahn K vorüber und unter den Klebstoff-Anbringkopf 118, so
daß, wenn der Klebstoff-Anbringkopf 118 betrieben wird, ein
Klebstoff-Längsstreifen ausgebildet wird. Nur sehr wenig
Klebstoff wird verwendet, wenn der Klebstoff-Längsstreifen
aufgebracht wird. Dies findet statt mit Hilfe eines
Klebstoff-Anbringrohres, welches unter einem Winkel angeordnet ist und sich
um eine Vertikalwelle dreht. Ein Großteil des
Klebstoffstreifens wird aufgrund der Tropfen (auch "Wirbel" genannt) wirklich
frei von Klebstoff sein. Dies ist einerseits ein Vorteil
hinsichtlich der späteren Abfallverarbeitung, während andererseits
der Klebstoff schneller abkühlen kann. Um eine ungefähre
Vorstellung zu geben: Der aufgebrachte Klebstoff-Faden kann eine
Dicke von 0,1 mm haben, und die Fäden können einen
Mittenabstand von 1 mm haben. Von der Klebstoffstreifenfläche ist dann
10 % mit Klebstoff bedeckt. Um die Breite des
Klebstoffstreifens zu ändern, ist der Klebstoff-Anbringkopf 118 auch in der
Höhe bezüglich der Führungsfläche 129 einstellbar angeordnet.
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Wenn die Quernaht-Formstangen 115 an dem unteren Ende eines
vertikalen Hubs ankommen, ist die Hubperiode beendet, und die
Stangen 115 bewegen sich voneinander fort, so daß der
Papieschlauch nicht länger festgeklemmt wird. Die Papierbahn K wird
dann zu einem Stillstand kommen. In der Periode, die vergeht,
bis die Quernaht-Formstangen in ihre höchste Position
zurückkehren und wieder betrieben werden, um den Papierschlauch
zwischen sich festzuklemmen und ihn nach unten zu führen (diese
Periode wird hier die Eingriffsperiode genannt), bewegt sich
die Querstange 131 in Richtung auf das Formrohr 138 in der
N-Richtung, bis die Längsnaht-Formstange 114 den Papierschlauch
gegen das Formrohr 138 preßt. Die Papierbahn K wird derart um
die Formschulter 108 und das Formrohr 138 geführt, daß in dem
Kontaktbereich mit der Längsnaht-Formstange 114 ein
Überlappungsbereich angeordnet ist, wo die Längsränder der Papierbahn
K übereinander angeordnet sind. Wenn die Vorrichtung 101 zum
Betrieb bereit ist, wird der äußere dieser Längsränder mit dem
Klebstoff-Längsstreifen auf seiner Oberfläche, die dem anderen
Längsrand zugewandt ist, versehen.
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In der Eingriffsperiode wird auch der Klebstoff-Anbringkopf 117
betrieben, der Tropfen eines Klebstoff-Fadens auf die
Papierbahn K in gleicher Weise wie der Klebstoff-Anbringkopf 118
ausspritzen kann. Inzwischen bewegt sich der Klebstoff-Anbringkopf
117 in Querrichtung L, indem die in der Stützstange 119
eingebaute Zylinder-Kolben-Anordnung betrieben wird. Um die Breite
des Klebstoff-Querstreifens einzustellen, sind der Klebstoff-
Anbringkopf 117 und die Stützstange 119 in der Höhe
verstellbar. Die Länge des Klebstoff-Querstreifens kann hierdurch auf
etwa eine Hälfte der Bahnbreite beschränkt werden. Folglich
kann mehr Klebstoff eingespart werden.
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Wenn die Vorrichtung 101 so lange in Betrieb gewesen ist, daß
auch auf der Höhe der Quernaht-Formstange 115 die Papierbahn K
mit einem Klebstoff-Querstreifen versehen ist, wird die
Position des Trägers 132 verstellt, bis die Quernaht-Formstangen 115
exakt auf der Höhe des Klebstoff-Querstreifens angeordnet sind.
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Dann werden die Vorrichtung 101 und die
Produktzuliefervorrichtung - nicht gezeigt - in Wirkung gesetzt. Ein Start wird mit
der Hubperiode begonnen, in der sich die Quernaht-Formstangen
115 in Richtung aufeinander zu bewegen, um den Papierschlauch K
an der Stelle des Klebstoff-Querstreifens zu klemmen.
Gleichzeitig werden die Heizelemente in den Quernaht-Formstangen 115
betrieben, so daß der Hot-Melt-Klebstoff in dem
Klebstoff-Querstreifen aktiviert wird. Während sich der Träger 132 nach unten
in der Richtung O und mit ihm die Quernaht-Formstangen und der
Papierschlauch K bewegen, wird ein Befehl über geeignete Mittel
an die Zuliefervorrichtung gegeben, um eine abgemessene
Produktmenge freizugeben. Diese abgemessene Menge fällt in den
Fülltrichter 135 und durch das Formrohr 138 in den
Papierschlauxh B, bis diese Produktmenge an dem unteren Ende des
Papierschlauchs K zurückgehalten wird, welcher durch die
Quernaht-Formstangen verschlossen wird.
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Da die Quernaht-Formstangen 115 jeweils aus zwei übereinander
angeordneten, geheizten Stangen gebildet sind, werden eine
obere Naht der untersten vorhergehenden Tüte und eine untere Naht
der nachfolgenden Tüte gleichzeitig gebildet. Zwischen diesen
geheizten Doppelstangen ist ein Messer (nicht gezeigt)
angeordnet, das arbeitet, wenn die Quernaht-Formstangen 115 an dem
Ende des absteigenden Hubs angekommen sind. An dem Ende jedes
Hubs wird daher eine gefüllte, abgeschnittene Tüte geliefert.
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Wie bereits oben erwähnt, bewegt sich die Papierbahn K nur
während des abfallenden Hubs der Quernaht-Formstangen 115, und
gleichzeitig wird der Klebstoff-Anbringkopf 118 betrieben, um
einen Klebstoff-Längsstreifen an einer Kante der Papierbahn K
auszubilden.
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Während des Betriebs der Maschine kann der Vertikalhub
kontinuierlich über ein Handrad 123 verstellt werden.
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Die Ausgleichs- und Mitlaufrollen 109 und 112 stellen sicher,
daß die Filmbahn K unter Spannung bleibt.
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Während der Eingriffsperiode wird der Klebstoff-Anbringkopf 117
betrieben, um einen Klebstoff-Querstreifen auf der Papierbahn K
auszubilden, und gleichzeitig wird die Längsnaht-Formstange 114
gegen den Überlappungsbereich des Papierschlauchs K gepreßt, so
daß dieser Überlappungsbereich zwischen der geheizten
Längsnaht-Formstange 114 und dem Formrohr 138 gepreßt wird. Der Hot-
Melt-Klebstoff in dem Klebstoff-Längsstreifen wird dann
aktiviert, so daß der Papierschlauch mit einer Längsnaht versehen
wird. Eine durchgehende Längsnaht wird ausgebildet.
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Wenn der Klebstoff-Querstreifen fertig gestellt ist und die
Längsnaht der Papierbahn K ausgebildet ist, wird der Klebstoff-
Anbringkopf 117 zurück in seine Startposition geführt, und die
Querstange 131 und mit ihr die Längsnaht-Formstange 114 bewegen
sich fort von dem Formrohr in der N-Richtung, während sich
gleichzeitig die Quernaht-Formstangen 115 in Richtung
aufeinander zu in der M-Richtung bewegen, damit die Hubperiode erneut
gestartet werden kann.
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Auf diese Weise werden Papiertüten, die mit einer abgemessenen
Produktmenge gefüllt sind, von der Vorrichtung 101 auf ihrer
linken Seite geliefert, wobei die Papiertüten mittels einer
unteren Naht, einer oberen Naht und einer Längsnaht versiegelt
sind, wodurch nur eine minimale Menge an Klebstoff für diese
Nähte verwendet worden ist.
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Indem ein Hot-Melt-Klebstoff mit einer sehr kurzen
"Öffnungszeit" verwendet wird, z.B. ein Hot-Melt-Klebstoff, der bei
einer Temperatur von 180 ºC verarbeitbar und bei 160 ºC härtet,
d.h. deaktiviert ist, ist eine schnelle Produktion möglich.
Eine Produktionsgeschwindigkeit von 60 Tüten pro Minute ist
leicht erreichbar. Um die Klebstoff-Anbringköpfe 117 und 118
sehr nahe an die Formschulter 108 bringen oder die
Produktionsgeschwindigkeit erhöhen zu können, kann ein Anordnen einer
Kühleinheit 130 zwischen den Klebstoff-Anbringköpfen 117 und 118
und der Formschulter 111 erwogen werden. Auf diese Weise kann
der angebracht Hot-Melt-Klebstoff schnell unter die
Härttemperatur gekühlt werden, so daß sogar im Fall einer sehr kompakten
Ausführungsform der Vorrichtung oder einer hohen
Produktionsgeschwindigkeit noch sichergestellt ist, daß der
Hot-Melt-Klebstoff deaktiviert ist, wenn die Papierbahn K an der
Formschulter 111 ankommt.
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Alternativ können Quer- und Längskühlstreifen in der
Führungsfläche 129 eingebaut sein, die die Papierbahn K an ihrer
Unterseite an der Stelle der ausgebildeten Klebstoffstreifen kühlen.
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Der Weg, entlang dem der Schlauch gezogen wird, kann ferner
differieren, z.B. mit Hilfe von Reibungsriemen, die auf beiden
Seiten des vertikal hängenden Schlauchs und unterhalb der
Quernaht-Formstangen angeordnet sind. Auf diese Weise bleiben die
Quernaht-Formstangen an Ort und Stelle in der Vertikalrichtung.
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Es ist klar, daß mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Produkt auf sehr effiziente Weise mit Hilfe von Materialien
verpackt werden kann, die eine so gering wie mögliche Belastung
aus Sicht der Abfallverarbeitung darstellen. Auf diese Weise
ist ein großer Schritt beim Herstellen von umweltfreundlichen
Verpackungen gemacht worden.
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Wenn man jedoch aus irgend einem Grund wunschen sollte, Tüten
aus einem synthetischen Material herzustellen, dann wird das
Herstellen von Tüten aus einem nicht-heißsiegelbaren Material
ebenfalls mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich
gemacht. Materialien wie z.B. Nylon und Polyester können dann
auch zur Herstellung von Tüten verwendet werden, ohne daß eine
Beschichtung eines anderen heißsiegelbaren Materials auf der
Materialbahn aufgebracht werden muß. Dies würde ansonsten das
Recyceln des Tütenmaterials ernsthaft komplizieren.