DE1495867A1 - Verfahren zur Nachchlorisierung von Polyvinylchlorid - Google Patents
Verfahren zur Nachchlorisierung von PolyvinylchloridInfo
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- DE1495867A1 DE1495867A1 DE19621495867 DE1495867A DE1495867A1 DE 1495867 A1 DE1495867 A1 DE 1495867A1 DE 19621495867 DE19621495867 DE 19621495867 DE 1495867 A DE1495867 A DE 1495867A DE 1495867 A1 DE1495867 A1 DE 1495867A1
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Description
DR.-ING.VON KREISLER DR.-ING. SCHONWALD
RBIIiIII PR.-INO. TH. MEYER DR. FUES Q
Köln, den 4.4.1962
Eg/AX
lerung τοη Polyvinylchlorid
Die Erfindung betrifft ein Terbeesertee Verfahren sur Nachhalogenierung
Ton Yinylhalogenldpolymeren, und zwar zur Naohohlorlerung τοη hochpolymeren Vinylchloriden.
Neu« nachohlorierte Vlnylchloridpolymere sind bereite Gegenstand
dee Patent« ..(Patentanmeldung G 26 106 IVb/39c),
Hauptgegenetand der Erfindung iet ein neues Verfahren sur
Herstellung τοη Vinylpolyneren τοη erhöhter Wärmebeetandigkeit
sowie erheblich erhöhten Erweichungs- und Fließpunkten.
Vlnylchloridpolymere werden sowohl in harter, starrer« nicht plaetiflsierter form als auch in weicher, elastieeher« plastifisierter
form hergestellt. Beide Typen haben den Hauptnachteil« dafi sie bei mäßig erhöhten Temperaturen nicht vsrwendbar
sind· Sie plastiflslsrten Vinylchloridpolymeren
werden bei Temperaturen oberhalb τοη etwa 75° unbrauchbar.
Selbst bei mäßig erhöhten Temperaturen erweichen einige der Polymeren sehr stark« während andere stark abgebaut werden.
Polyrlnylchlorid in nioht plastifisierter Form 1st ein
stabiles« fest··,, starres Material« das den weiteren Vorteil
hat« daß es die Verbrennung nicht fördert. Jedoch wird dieses starrs Material bei Temperaturen über 60 oder 70° gswOhnlioh
nicht als lonstruktlonamaterial gebraucht. PolyTinylidenohlorid hat ähnliche ügenschaften wie Polyrinylchlorid,
darüber himams eine sehr niedrige »infriertemperatur Tom etwa
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-20°, und 1st weniger stabil als Polyvinylchlorid. Hischpolymere
dieser beiden Monomeren haben sehr niedrige Erweichungspunkte und außerdem eine aehr schlechte Stabilität.
Gemische Ton nicht plastifiziertem Polyvinylchlorid mit
einem oder mehreren festen Weichmachern oder harzartigen Verarbeitungehilfen, s.B. einem Styrol-Aerylnitril-Misohpolymeren,
lassen sich leichter verarbeiten, sind aber nicht stabil genug und werden bei niedrigeren Temperaturen weich,
als für viele Anwendungezwecke erwUnecht.
Di· starren und halbstarren Massen der genannten Art werden
in sunehmendem Maße sum Strangpressen von Rohren, Schläuchen und Kabelummantelungen verwendet. Wegen der niedrigen Erweichungstemperaturen
werden Polyvinylchloridrohre jedoch hauptsächlich dort verwendet, wo andere harte Kunststoff·
aufgrund der erforderlichen Korrosions-, fetter-, Licht-
und ?lammenb«ständigksit usw. ungeeignet sind. Es besteht
somit Bedarf für eine Masse, die neben allen oben genannten ausgezeichneten Eigenschaften des nicht plastifizieren
Polyvinylchlorids erhöhte Beständigkeit gegen hohe Temperaturen, nämlich hervorragend« Beständigkeit gegen Abbau durch
Wärme, höher· Maßhaltigkeit bzw. Formbeständigkeit und wesentlich
erhöhte Erweichungstemperaturen aufweist.
Das Verfahren gemäfi der Erfindung ermöglicht es, Polyvinylchlorid
einfach und schnell in Üblichen Reaktoren su chlorieren, wobei Produkt· von ausgezeichneter Beständigkeit
gegen üblich· Lösungsmittel und korrodierend wirkend«
Chemikalien, ausgezeichneter Wärmebeständigkeit und ungewöhnlich hoher Erweichungstemperatur erhalten werden.
Di« Hachohlorierung von Polyvinylchlorid erfolgte bisher
durch Chlorierung von wäßrigen Suspensionen des Polymeren, durch Chlorierung einer Lösung des Polymeren in einem
chlorierten Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff oder T«trachloräthan, durch Chlorierung des trockenen, feinvert«ilteh
Polymeren mit nassem Chlor und nach verschiedenen anderen Modifikationen dieser Verfahren, wie si· im Buch
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"Vinyl and Belated Polymers" τοη C.E. Schildknecht (John
Y1 iley ft Sons, Inc·, lew York 1952), S. 412-413, beschrieben
Bind. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist eine Verbesserung
des Verfahrene des deutschen Patents ·· ··,(Patentanmeldung
0 26 106 ITb/59c)t bei den eine wäßrige Suspension τοη
porösem, körnige« Polyvinylchlorid in Gegenwart eines Quellmittels, unter Bestrahlung und unter praktischem Ausschluß
τοη Sauerstoff bei einer unter 65° liegenden Temperatur und
bei etwa Normaldruck chloriert wird·
der Erfindung wird poröses, körniges Polyrinylehlorid
nachchloriert, indes Chlor in eine wäßrige Suspension des
Polyvinylchloride in Gegenwart τοη Chlorierungsprodukten des
Methans als Quellmittel unter praktischem Ausschluß τοη
Sauerstoff ohne Bestrahlung durch chemisch wirksames Licht bei einer Temperatur τοη etwa 60 bis" 100° und einem Druck
τοη etwa 2,4 bim 6,6 kg/cm2 eingeleitet wird·
Die VinylChloridpolymeren, die nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung behandelt werden können, sind thermoplastische Polymere, die durch Polymerisation τοη Monomergemieohen mit
einem Vinylchloridgehalt τοη wenigstens etwa 70 Ctew·-^,
vorzugsweise τοη 90 Gew.-jC, hergestellt werden· Beispielsweise
können Mischpolymere τοη Vinylchlorid mit geringen Mengen an 1-monoolefinischen Monomeren bsw· Viny!monomeren
(d.h. solchen, die eine einseine CH2-C <T-Gruppe pro Molekül
enthalten) Terwendet werden· Geeignet als Mischmonomere sind
beispielsweise Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Methylacrylat,
Styrol, Acrylnitril, Methylmetheorylet, Äthylen, Propylen
und andere. BoTorsugt wird jedoch das reine Polyvinylchlorid,
d.h. das Homopolymer«·
Für das Verfahren geaäfl der Erfindung wird Torsugsweise eine
körnige und etwas porös· form τοη Vinylchloridpolymeren Terwendet· Grobkörnige Polymere sind erforderlich, um die für
wirksame Rührung notwendige niedrige Viskosität der Suspension und eine niedrige Viskosität bei hohen Ρ«βtetoffgehalten %u
erzielen. Das Heaktionemedium, in dem die Chlorierung durch-
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geführt wird, muß kräftig gerührt werden, um die Auflösung
des Chlore su erleichtern und das gelöste Chlor bis au jeden suspendierten Polymerteilchen su Torteilen. Die gemäß der
Erfindung Torsugswelse verwendeten grobkörnigen Polymeren
haben eine Teilchengröße von mehr als 10 ii, wobei vorzugsweise
ein überwiegender Teil der Teilchen eine UrUSe Ton
»ehr als etwa 50 a. hat. Sie durch Suspensionspolymerisation
hergestellten grobkörnigen "Allzweck"-Typen des Polymeren
nit einem Teilchendurohmesser bis su 200 u. oder »ehr sind
ohne weiteres geeignet. Ks hat sich gezeigt, daß poröse Harse den Wirkungsgrad der Chlorierung erhöhen und su stabileren Produkten führen. Die Verwendung τοη porösen Polymeren
erleichtert die Diffusion des Chlors in die Teilchen, so daß gleiohmäßig chlorierte Produkte erhalten werden. Feste,
nicht poröse Polymere Bussen stark angequollen sein, und auch dann werden ungleichmäßige Produkte erhalten, wenn sie naoh
dem erflndungsgeaäßen Verfahren ohloriert werden. Aus diesen
und anderen Gründen werden Vinylchloridpolymere stark bevorzugt,
die einen Porenraum von etwa 5 bis 50 YoI.-^C haben·
Die hler gebrauchten Ausdrücke "spesifIsche Viskosität" und
•örentviskosität" sind berechnete Werte, dis von den Viskos!-
tateme«eungen abgeleitet werden. Di· Lösungen für die
YlmkosltsVt«m««sun£en werten hergestellt, indem 0,35 f A··
chlorierten Polymeren unter leichtem Srhltsen und Bewegen
In 15 mr Tetrahydrofuran gelöst werden. Dl· Lösungen werden
«•β» Ia «in geeignetes Ubbelohde-Viskosimeter filtriert,
4mm v*rm*r amf Aas reim« Lösmn«satlttel geelefct wax*«· Ms ./ Λ
ftftr dl· I*ö«*j^«m 1* tofcmndsm werften ImI rU* '? "
VerdBrnnrnfm »mit WIt, mm dl· IlltiwrU Ni
einer Bein· won Konsentrationen su erhalten. Ha fell *·*
ursprun«liehee filtrierten Lösung wird bsi 130° bis sm
d«wleb.tekonstanx getrocknet, um einen wahren Konsentratlonswert
su erhalten· Das Verhältnis a.mr riießseit der Polymerlösung
xur ^ließeeit des reinen Lösungsmittels ist der Wert
der sog· "reduzierten Viskosität". Wird die Zahl 1 von der
"reduzierten Viskosität" subtrahiert, erhält man die sog«
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"sp#*ifIsche viskosität". Wird dl· "spesifische Viskosität"
durch dl· Konsentration dividiert, und werden die erhaltenen Werte in Abhängigkeit Ton der Konsentration graphlach dar-
gestellt» ergibt dl· Extrapolation der erhaltenen Oeraden
auf die Konsentration lull den als "Orensviakosltät" bekannten
Wert. Um für das Terfahren gemäfl der Erfindung geeignet su
•ein, BnB das Polyrinylchlorid eine «pesiflache Viskosität
Ton venigsten· 0,40, Torsugsweise Ton wenlgeten· etwa 0,45
und nooh besser Von aehr als etwa 0,50 haben.
Ua die Stabilität de· Produkte stark su verbessern, 1st ··
notwendig, al· Quellmittel ein Chloxaethan su Terwenden,
d.h. einen chlorierten Kohlenwasserstoff, der wenigsten· 1 Chlorate*, wenig·ten· 1 Wasserstoffatom und nur 1 Kohlenstoffatom
enthält· Hiersu gehören Monochlornethan, Dlchlor-Bethan
und Chloroform. Zur Herstellung τοη chlorierte·)
Polyvinylchlorid τοη höchster Stabilität und höchster Krwelchungstestperatur
(bei gegebene») Anteil an angelagertem Chlor) let es am Tortellhafteaten, Chloroform als Quellmittel su
Terwenden. Chlorofom 1st insofern einzigartig, al· ea se
Polymeren τοη aehr hoher Stabilität führt und außerdem einen
ausgesprochen lenkenden BlnfluB auf die Chlorlerungsreaktien
su haben sohelnt. Is wirkt als milder Katalysator, der eins
echnelle Umsetsung «wischen dem Chlor «Ad dem Polymeren
suetand· bringt. Der tteohanlsmua der Wirkmngswelse de· Chloroforms
1st nsah nloht geklärt. Produkte, die unter Terwendaag
τοη Chlerofem als Quallmittel behandelt werden, haben
erensTlakesltät«n, dl· ebene· heeh oder höher sind als di·
des ursprttngllehen PolTTlnylohlorlds. Di·· bedeutet, dal
während dar Chlorierungsreaktlon praktisch keine Spaltung
der Polymerketten stattfindet. Xwar sind die Produkte in übllohen Lacklösungsmltteln, wi· Aeeton, Eetern und aromatischen
Kohlenwaeeerstoffen, praktisch unlöslich, jedoch sind
sie in helBem Tetrahydrofuran, helBem Cyclohexanon oder
heißem Chlorbenaol Tollständlg löslich, «in Beweis, daJ dl·
Zunahm· des Molekulargewichts ( und der GrenxTiskosltät) mieJüt
auf Ternetsuag; Burüeksufuhren ist.
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Di« Konsentration an Polyvinylchlorid in der der Reaktion
unterworfenen Suspension kann innerhalb weiter Grenzen liegen und bis zu etwa 35-40 Gew.-jC betragen. An eich gibt es
keine untere Grease für den Featstoffgehalt der Suspension,
jedoch erfordern wirtschaftliche Erwägungen eine Mindestkonzentration
von etwa 1 - 10£. Bei Verwendung von grobkörnigen
Polymeren sind hohe Feststoffgehalte Möglich, während
bei extrem feinteiligen Polymeren die Viskosität bereits bei Peststoff gehalten Ton 10?i oder weniger su hoch sein ka~i.
Die bevorzugte Arbeitswelse hat den Vorteil einer hohen Produktleistung pro Yoluaeneinheit des Keaktorraums.
Gemäß der Erfindung wird das als Auegangsmaterial verwendete
Polyvinylchlorid din einem wäßrigen Medium suspendiert, das, bezogen auf den gesamten Flüssigkeitsgehalt des Mediums,
2-25 Vol.-* Chlormethan als Quellmittel enthält. Die Reaktions-temperatur
wird zwischen etwa 60 und 90° gehalten. Hierdurch werden stabile Produkte mit hoher Erweichungstemperatur
sowie eine ausreichende Chlorierungegeschwindigkeit eichergestellt. Der Druck wird vorzugsweise in Bereich von etwa
1,4 bis 5t6 atü gehalten. Sauerstoff wird aus dem Reaktor
praktisch ausgeschlossen. Ein Katalysator, z.B. Bestrahlung mit Lieht, ist unter diesen verbesserten Bedingungen nicht
erforderlich« dies bedeutet einen entschiedenen Torteil bei der großtechnischen Herstellung von stabilem, naohchlorlertezt
Polyvinylchlorid. Schlechtere Produkts werden unter den vorstehend genannten Reaktionsbedingungen erhalten, wenn
das als Quellmittel dienende Chlormethan aus dem Reaktlonagemiach weggelassen wird.
lach Abschluß der Chlorierungsreaktion wird die Polymersuspension
filtriert oder zentrifugiert, um sie von der FlUselgphase zu befreien. Der Filterkuchen wird durch Zusatz
einer wasserlöslichen Base, z.B. von Natrium-, Kalium- oder Ammoniumhydroxyd, -earbonat, -phosphat usw., neutralisiert.
Das neutralisierte Polymere wird dann mit reinem Wasser neutra gewaschen, um den restlichen Elektrolyten zu entfernen. Der
gewaschene Kuchen kann in Luft- oder Yakuumöfen, Sehwebe-
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trocknern u.dgl.· getrocknet werden« wobei vorzugsweise
Temperaturen unter etwa 75° angewendet werden. Der mit Wasser benetzte Filterkuchen kann zur Verdrängung des absorbierten
Wassers mit Alkohol oder Aceton gewaschen und das mit Alkohol bzw. Aceton befreuchtete Polymere in einem
noner net werden. Sollen das Chlormethan und seine/chlorierten
Produkte zurückgewonnen werden, kann das fieaktionsgemisch
mit Wasserdampf destilliert und dann auf die beschriebene #eise aufgearbeitet werden.
Gemäß der Erfindung chlorierte Produkte einer Dichte von
mehr als 1,40 g/cm"* bis zu 1,70 g/cm , insbesondere von
etwa 1,43 bis 1,69 g/car, nüssen i& allgemeinen stabilisiert
werden, um Abbau während des Einarbeitens weiterer Zusatzstoffe auf dem Walzenmischer zu verhindern. Im allgemeinen
genügen etwa 1 bis 10 (»ew.-96 eines Stabilisators, um weiter«
Zusatzstoffe ohne Beachtung besonderer Vorsichtsmaßregeln einarbeiten zu können. Viele der bekannten organischen oder
metallorganischen Stabilisatoren wirken als Gleitmittel, so dafi eine stabilisierte Masse auf einem Walzenmischer
leiohter ein zusammenhängendes Fell bzw. in einer Strangpresse oder einem Banbury-Mlecher leichter ein· gut verschmolzene
Mae·· bildet. Dlbntylzlnnlaurat, Barium-, Cadmium-, Caloium-, Bleilaurat und -stearat, Sinnaaleate,
Spoxyester und -polymere u.dgl. wirken in dieser Weise.
Zahlreiche andere Stabilisatoren, z.B. die in "British Plastics-, Vol. 27, 8. 176-179 (1954), eowie in der ü,S.-Patentschrift
2 OTS 543 genannten sind für die ««ami t»r
Erfindung erhaltenen Frodokte geeignet· Auch Feststoffe*
wie baeieches Blelcarbonat, können dem Fertigprodukt zugesetzt
werden, das auf dies· feie« leiohter zu verarbeiten ist. SIo stabilisierten Polymeren dieser Art sind technisch
wesentlich wertvoller als die Rohprodukt·. Wie bereite erwähnt, weisen Produkte dieser Art den einzigartigen Vorteil
auf, daß sie einen um wenigstens 20°C höheren Srweichungspunkt
haben ale nicht plastifiziertes Polyvinylchlorid und
an der Luft wenigstens 10 Hinuten, vorzugsweise wenigstens
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20 Hinuten, einer Temperatur von 205° widerstehen.
Die gemäß der Erfindung erhaltenen Produkte können in wesentlichen
in der gleichen Weise plastifiziert werden wie all« anderen Vinylchloridpolymeren, obwohl die üblichen Weichmacher
für Polyvinylchlorid in den nachchlorierten Polymeren etwas weniger wirksam sind. Ss ist jedoch überraschend, daß
die nachchlorierten Produkte nach Zugabe τοη Weichmachern
jeder Art die verbesserten Eigenschaften in so hohem Maße beibehalten. Auch Füllstoffe, Stabilisatoren, Streckmittel,
Farbstoffe und Pigmente, Entformungemittel, Gleitmittel
und andere übliche Zusätse können in üblicher Weise verwendet
werden.
Im folgenden Beispiel beziehen sich die Mengenangaben auf
das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Polyvinylchlorid wurde wie folgt nachchloriertι
In ά ie Reaktion wurden 7 Teile eines grobkörnigen Polyvinylchlorids ("Geon 101 SP", ein leicht zu verarbeitendes
Allsweck- Polymeres der B.Ϊ. Goodrich Chemical Company,
Cleveland, Ohio, mit einer spesifischen Viskosität von etwa
0,54) und 59t5 Teile destilliertes Wasser eingesetzt. Bas
Polymere ist ein ziemlich grobkörniges Produkt, das durch ein Sieb einer Maschenweit« von 390 ii geht und zu 100^ auf
einem Sieb einer Haachenweite von 74 Ii zurückgehalten wird«
Der überwiegende Teil der Teilchen hat einen Durchmesser von 25 *i, und das Produkt ist porös. Messung des Porenraums
ergibt etwa 15-20 YoI.-Jt. Bestimmungen der Gesamtoberfläche
nach der Stickstoffadsorptionsmsthode ergeben, daß die
Gesamtoberfläohe der Teilchen etwa derjenigen eines Polyvinylchlorids
mit Teilchen von nur 1 bis 3 α Durchmesser entspricht.
Die Suspension wurde einige Stunden stehen gelassen, um vollständige Benetzung aller Teilchen durch das Wasser sicherzustellen.
Die Aufschlemmung wurde dann bewegt, wobei ein
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Stickstoffstrom durchgebissen wurde, ua dl· Luft au» dem
Reaktorsystem su verdrängen· Dl· Spülung mit Stickstoff wurde nooh 10 Minuten fortgesetet, worauf der Reaktor evakuiert
wurde, ua den Stieketoff und restlich· Sauerstoffspuren au
entfernen· lach etwa 30 Minuten wurde das Vakuum aufgehoben» worauf 3»5 Teile Chloroform In den Reaktor gegeben wurden·
Die Bewegung wurde dann verstärkt und der Reaktorinhalt auf
die Reaktionstemperatur gebraeht. Die Reaktion wurde nun ausgelöst,
indes »an Chlor aus einer Flasche in den Reaktor strömen ließ, bis das System den Betriebsdruck erreioht hatte«
Die Ohioreufuhr und die Kühlung des Reaktors wurden dann so reguliert, das der Betriebsdruck und die Temperatur während
der gansen Reaktionsseit konstant blieben« Die Reaktion wurde abgebrochen, nachdem soviel Chlor angelagert worden war, daS
das Polyvinylchlorid den gewünschten Chlorierungsgrad hatte. Die verbrauchte Chlormenge wurde durch Messen des Gewichtsverlustes
der Chlorflasche ermittelt.
Unmittelbar nach dem Abschluß der Chloranlagerung wurden der
Reaktor mit Inhalt schnell auf etwa 25 - 35° gekühlt. Dann
wurde Stickstoff durch die Aufsohlemmung geblasen, um überaohüsslges
Chlor su entfernen. Das Produkt wurde isoliert. Bei der ohne Chloroform durchgeführten Chlorierung beetand
der Reaktlonaansats aus 7 Teilen Polyvinylchlorid und 63 Teilen destilliertem Wasser· Das Chlorierungsprodukt wurde
durch Filtration abgetrennt und der Peststoff gut mit Wasser
gewaschen und erneut filtriert. Der Feststoff wurde dann mit 10bigem wäßrigem Natriumcarbonat auf einen Pg-Wert von 8 bis
10 neutralisiert. Das Produkt wurde nochmals mit Wasser gewaschen, filtriert und abschließend in Methanol aufgesohlemmt,
30 Minuten gerührt, filtriert und 16 Stunden bei 50° im Vakuum getrocknet·
Das naohohlerlerte Produkt wurde wie folgt bewertetι Bin·
2 g-Probe des Polymeren wurde su elftem Knopf gepresst, der sei 25° auf sein· Dichte geprüft ward·· Anschließend wurden
in St&ndard-Teete die dynamischen Flieieigensohaften (T1 und
T2) an t g-Proben des Polymeren ermittelt. Außerdem wurde
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eine Probe des Polymeren au einem Standard-Aneate gemischt,
der 100 Teile Polymere·, 3 Teile Ferro 1827 (ein gemischtes Barium-Cadmium-Sals einer höheren Fettsäure al· Stabilisator)
und 0,75 Teile Caloiumetearat enthielt. Die Mischung wurde bei 204° auf einem WalBenmiacher geknetet. Die Proben bildeten
naoh etwa 2 oder 3 Minuten ein Fell auf einer Wall« und
wurden noch 2 bis 3 weitere Hinuten geknetet, bevor ale rom Mischwaiswerk genommen wurden·
Au· jedem der "vorstehend genannten Produkte wurden swei
Platten τοη 127 mm χ 51 mm χ 3.2 mn für die Wärmefeatigkeit·-
prüfungen (ASTM D648) geschnitten, während daa restlich· Material auf eine Dicke τοη etwa 0,76 mn gewalzt wurde, so
dafl Streifen τοη 15 cm χ 1,3 cm für die Wärmebeetändigkeit·-
Tersuohe geschnitten werden konnten. Die Platten wurden in eine Presse gegeben, etwa 5 Minuten Torgewärmt und etwa
3 Minuten bei 215° gepresst. Aus den Platten wurden Prüfstäbe
τοη 127 mm χ 12,7 mm χ 3»2 mm zur Ermittlung der Formbeständigkeit
in der lärme geschnitten und «Μ$ν#ββ4 bei einer Biegespannung
τοη 18,5 kg/cm auf 10 cm-ünterlagen bei einer
Temperatursteigerung um 2°C/Minute geprüft. Die Probe gilt als formbeständig bis su der Temperatur, bei der die Durchbiegung
0,25 mm beträgt.
Die Streifen τοη 127 mm χ 12,7 mm wurden in etwa 6 Teile
geschnitten und in einem Umluftofen bei 205° gealtert. Die Proben wurden jeweils nach 10, 20, 30, 40, 50 und 60 Minuten
herausgenommen. Al· lärmebeständigkeitswert für eine bestimmte
Probe gilt die Zeit, die eine Probe der Temperatur τοη 205° ausgesetzt werden kann, bevor sie schwarz wird.
Die dynamischen Flle8eigenschaften werden in einem Test
untersueht, in dem dl· "Yerfestigungstemperatur" (T1) und
dl· "Fließtemperatur11 (T2) ermittelt werden. In diesem Test
wird ein· Probe de· Produkts in eine Stempelpresse mit einem
Looh Im Boden gebracht. Mit dem Stempel wird ein bestimmter
Druck auegeübt. Die Form wird dann allmählich aufgeheist,
bi· 1) iaa Pulver sieh su einer festen Masse vereinigt oder
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verfestigt (T1) und 2) die verfestigte Masse aus der Öffnung
eu fließen beginnt (Tg) · Der T-j-rfert liegt gewöhnlich um
etwa 150C Über der sog. "Einfriertemperatur".
Für jedes Polymere wurde die tteachwindigkcit der Chlorierung
(die sich als Reaktion erster Ordnung erwies) ermittelt. Die Ergebnisse der vorstehend beschriebenen Heretellungsvereuche
und Prüfungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Sie Chlorierungsreaktion wurde bei Temperaturen von
50, 60, 80 und 95 C und Drucken von 2,4, 3,3 und 6,6 kg/cm
durchgeführt. Bei niedrigeren Temperaturen und Drucken
und ohne Bestrahlung mit Ultraviolettlicht wurden schlechte Produkte bei übermäßig langen Reaktionszeiten erhalten.
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Reaktion·temperatur, 0O | 50 | B | C | 109 | 60 | E | P | 109 | 107,5 | α | 111 111,5 |
110,5 110 |
112 113 |
108 109 |
108,5 ^ | |
Reaktionedruck, kg/em | 3,8 | 60 | 60 | 20 | 3,8 | 60 | 60 | 20 | 30 | 80 | 20 | 20 | 30 | 20 | 20 er OO |
|
Diohte de· Produkt·, g/o«r | 1,56 | 2,4 | 3,8 | J | 1,585 | 3,8 | 6,6 | JL· | JL | 3,8 | CD | |||||
Reaktion·geschwindigkeit χ ΙΟ3 (Minute"1) |
4,76 | 1,57 | 1,57 | 60 | 10,47 | 1,57 | 1,565 | 80 | 95 | 1,57 | ||||||
Dyaamieohe fließtigen- tohaftea (S1A2, 0O) |
135/170,5 | 5,35 | 9,04 | 3,8 | 9,04 | 41,0 | 3,8 | 3,8 | 17,51 | |||||||
Forabeatandifktit in der Wärme naeh !STM D6-V8, 9O |
105,8 | 137/172 137/175 | 1,585 | ί 138/173 137/175 126/174 | 1,565 | 1,565 | l· 131,5/166 | |||||||||
co O co |
Wärmt beetändijüttit bei 205°« Min· | 112 | 111,5 111 |
108 108,5 |
||||||||||||
OO 00 |
JL | 10,79 | 20 | 12,44 | 2,55 | 30 | ||||||||||
er | Reaktionetemperatur, 0O | 80 | JL | JL | ||||||||||||
cn ei |
Reaktionedruttk, kg/ea | 6,6 | 95 | 60 | 95 | |||||||||||
*- | Prodttktdiohte, g/eir | 1,585 | 3,8 | 6,6 | 6,6 | |||||||||||
K#iJrt^oB*g#"oh»1 «4igkelt | 1,575 | 1,58 | 1,575 | |||||||||||||
ζ 10* (Minute*') | 58,6 | |||||||||||||||
132/169 | 2,62 | 19,95 | 50,6 | |||||||||||||
PormbeatändiÄkeit in der firm· naeh A8«M S648, 0C |
114 111 |
132,5/181 138/173 133/170 134,5/171 137/174 123/165 | ||||||||||||||
Wärmebeetändigktit D.205°, Min. | 20 | 109 108,5 |
||||||||||||||
20 | ||||||||||||||||
al* Auoga agswatorlal verwendet· Polyvinylchlorid
101B»· hatte folgend« Bigcasohafteni
1,40 g/cB3
ABM 0Ϊ48 800O
bei ao5*e.
Ub T#reuen, 41· Chlorierung in der beeohrlebenen fei·· ohne
Bestrahlung eel 65° und etwa lormaldruok vorsunehBon,
erforderte e#hr lang· Keaktlonsselten aufgrund der äußeret
niedrigen BsaktlonsgssohWindlgkoit.
Bin Produkt» dme auf die beschriebene Weise la weecntliehen
wie Produkt B hergeetellt wurde, wobei jedooh die Chlorierung
unter Bestrahlung alt Ultraviolettlicht durchgeführt wurde«
hatte eine fomheetändigkelt in der Wäme naeh ASW von
weniger ala 105°· Bbeneo hatten Produkte, die Ib wesentllohen
in der gleichen Welee wie dl· Produkt· L und M, jedoeh unter
Bestrahlung alt TJT-Lioht hergestellt wurden, eine Pombeständigkelt
in der Wärme ron 105»5° bmw. 96,3°.
Chlorierungereaktionen, die auf dl· beschriebene Weiae ohn·
Beetrahlung Bit ÜT-Lioht und in Aeweeenhelt τοη Chlorofom
durehgeftthrt wurden» ergabeneXatlleh sohleohte Produkte. Me
auf dleae Weise wie die Produkte 0» ■ und I naohehlorl«rten
foljaeren hatten eine PombestAndigkeit in der Wärae von
96, 101 bsw. 99#C und eine WÄreebeetÄndigkeit τοη 5. 10
bsw. 10 Minuten.
Mlsohpolyattr· von Tlnjlohlorid Bit eine« oder Mehreren anderen
Monomeren, wi· Yioyleetern, Aoryleäureeetern und Vin/1-äthern,
eel eines Anteil dee flnylehlorldBO noaeren τοη 70)ί
oder »ehr laeeen sieh nach des Terfehren gemäfi der Brfindttng
leicht naohohlorieren, wobei Produkte alt hohes Brweiehang··*
punkt und hoher Warnebeetttndlgkelt erhalten werden.
909885/1504 ΒΑΛ Λ
. u. U9B867
■•ag· ab, 41· während der Reaktion in das Produkt ein^eftlnrt
«1x4· Auageselchn·*· Produkte, der·» Bloht· swivohen etwa
1,43 und 1,65 g/emr Iac» wurden auf dl· beeohriebtne felee
atw Polymeren το« Typ "Geon 1O1BF" hergeeteilt.
909885/1504
Claims (6)
- PatentansprücheVerfahren sur Machchlorierung Ton Polyvinylchlorid duroh Einleiten von Chlor In eine wäßrige Suspeneion dea Polymeren· dadurch gekennzeichnet, defl man ein poröseβ, körnigeβ Polyvinylchlorid in Gegenwart von. ^ /insbesondere von Chloroform Chlorlerungsprdukten dea Uethana* ttaev in Abwesenheit von Sauerstoff und ohne Bestrahlung nit ohemiaoh wirksamen Licht bei Temperaturen von 60 bis 100° und eine« Druck von etwa 2,4 bis 6,6 kg/om sit Chlor behandelt«
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das poröae, körnige Polyvinylchlorid eine apezifisohe Viskosität über 0,4, insbesondere über 0,5 besitzt.
- 3· Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeiohnet, daß das poröse, körnige Polyvinylchlorid einen Porenrau* von 5 bis 50 Vol.-Jt hat.
- 4· Verfahren nach Ansprüchen 1 bia 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße des porösen, körnigen Polymeren mehr ala 10 λ, vorzugsweise mehr al· 50μ beträgt·
- 5· Verfahren nach Ansprüchen 1 bia 4» dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Chlorierungaprodukten dea Methan·, insbesondere an Chloroform 2 bis 25» vorzugsweise 5 bis 15 Vol.-Ji, bezogen auf die flüssige Phase, beträgt.
- 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß das nachchlorierte Polymer· «us der Suspension abgetrennt, neutralisiert« gewaschen und getrocknet wird*909885/15 04
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