DE751598C - Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid - Google Patents
Verfahren zum Nachchlorieren von PolyvinylchloridInfo
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- DE751598C DE751598C DEI65807D DEI0065807D DE751598C DE 751598 C DE751598 C DE 751598C DE I65807 D DEI65807 D DE I65807D DE I0065807 D DEI0065807 D DE I0065807D DE 751598 C DE751598 C DE 751598C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/18—Introducing halogen atoms or halogen-containing groups
- C08F8/20—Halogenation
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Description
AUSGEGEBEN AM 17. NOVEMBER 1952
REIGHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 39^GRUPPE
165807IV c / 39b
Dr. Ernst Hanschke, Schkopau über Merseburg
■_..·. ist als Erfinder genannt worden
I. G. Farbenindustrie A. G., Frankfurt/Main
Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid
Patentiert im Deutschen Reich vom 17. Oktober 1939 an Patenterteilung bekanntgemacht am 15. Juni 1944
Aus der Patentschrift 596 911 igt es bekanntgeworden,
daß durch Nachchlorieren von Polyvinylchlorid, gegebenenfalls unter gleichzeitiger
oder nachgängiger Depolymerisation, Kunststoffe erhalten werden, welche im Gegensatz
zu dem Ausgangsstoff eine gute Löslichkeit in einer Reihe organischer Lösungsmittel
zeigen. Die so erhaltenen Endstoffe haben eine weitgehende Anwendung in der Technik gefunden.
Nach der genannten Patentschrift wird die Chlorierung des Polyvinylchlorids in der
Weise vorgenommen, daß durch eine Suspension bzw. Aufquellung des Ausgangsstoffes
in z. B. Tetrachlorkohlenstoff oder Tetrachloräthan bei gewöhnlichem Druck und bei
Temperaturen, die unter dem Siedepunkt der genannten Löser liegen, Chlor geleitet wird.
Ganz abgesehen davon, daß bei dieser Arbeitsweise die Chlorierung nur innerhalb vieler Stunden verläuft und ein Vielfaches
der theoretisch nötigen Chlormenge unverbraucht entweicht und wiedergewonnen werden
muß, ist auch durch Probeentnahme fortlaufend festzustellen, ob der gewünschte Chlorierungsgrad erreicht ist. Schließlich ist
man auf Einhalten von Temperaturen bis höchstens zum Siedepunkt des Lösungsmittels
beschränkt.
Wie nun gefunden wurde, kann diese Chlorierung des Polyvinylchlorids ganz
wesentlich vereinfacht werden, wenn man sie in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels,
vorzugsweise eines chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffs, im geschlossenen
Gefäß unter Druck vornimmt. Durch Zugabe der für den gewünschten Chlorierungsgrad notwendigen Menge Chlor, Erwärmen
auf Reaktionstemperatur und gegebenenfalls Abkühlen nach Anspringen der Chlorierung
zur Abführung überschüssiger Umsetzungswärme, erreicht man in kurzer Zeit leicht
einen Endstoff von bestimmtem Chlorgehalt und somit bestimmter Eigenschaften, insbesondere
bestimmter Löslichkeit. Darübei hinaus wird es ermöglicht, als Suspendierungsmittel
für den Ausgangsstoff auch niedrigsiedende Chlorkohlenwasserstoffe, wie z. B. Chloroform, zu verwenden, aus welchen sich
der Endstoff, beispielsweise durch Einlaufenlassen der Reaktionsmischung in kochendes
Wasser, restlos abscheidet und wiedergewinnen läßt. Schließlich kommt man dabei mit einer geringeren Menge des Lösungsmittels
aus.
In einem Roll- oder Schaukelautoklav werden 50 Teile Polyvinylchlorid vom Polymerisationsgrad
K-Wert 62,3,800 Teile Tetrachlorkohlenstoff und 50 Teile Chlor auf etwa
80 bis 900 erhitzt, bis die Reaktion einsetzt. Durch Kühlung hält man die Temperatur auf
100 bis iio°. Nach etwa 2 Stunden ist die
Chlorierung beendet, was durch Absinken der Temperatur erkenntlich wird. Der höchste
Druck beträgt etwa 9 bis 10 atü. Das abgeschiedene Umsetzungsprodukt hat einen
Chlorgehalt von 66,8%. Durch entsprechende Abstimmung des verwendeten Chlors läßt
sich der Chlorgehalt in gewünschter Weise variieren. Die so erhaltenen Endstoffe ergeben
bis zu i5%ige Lösungen in Tetrahydrofurfuran.
22 Teile Polyvinylchlorid vom K-Wert 69,8 sowie 300 Teile Chloroform und 14 Teile
Chlor werden im Schüttelautoklav auf 85° erhitzt. Nach Einsetzen der Chlorierung wird
gekühlt, so daß die Temperatur ständig 90 bis ioo° beträgt. Der entstandene Höchstdruck
beträgt etwa 8 atü. Nach etwa 2 Stunden ist die Chlorierung beendet; man scheidet den
Endstoff ab, indem man die Umsetzungsmischung in kochendes Wasser einlaufen läßt.
Der Endstoff hat einen Chlorgehalt von 63,2 % und gibt 25%ige Lösungen in Aceton und
2O%ige in Methylenchlorid.
Eine Mischung von 30 Teilen Polyvinylchlorid vom K-Wert 72,4, von 300 Teilen
Chloroform und 38 Teilen Chlor ergab in 2V2 Stunden bei einer Höchsttemperatur von
120° und einem Höchstdruck von 20 atü einen Endstoff mit 67,3% Chlor. Er ist nach
der Abscheidung in Aceton unlöslich, dagegen kann man 25%ige klare Lösungen in Tetrahydrofurfuran
herstellen.
35 Teile Polyvinylchlorid, 420 Teile Tetra-" chloräthan und 35 Teile Chlor werden im
Autoklav auf 85 ° erhitzt. Die Temperatur steigt in 15 Minuten auf 900; durch Kühlung
wird dafür gesorgt, daß eine Temperatur von 100 bis 1050 nicht überschritten wird. Der
Höchstdruck beträgt 12 atü. Gegen Ende der Umsetzung wird bis auf die genannten Temperaturen
nachgeheizt. Nach 1V2 Stunden ist die Umsetzung beendet. Der Endstoff enthält
63,7% Chlor und gibt 25°/oige Lösungen in Aceton und 20°/oige in Methylenchlorid.
. Die in den vorhergehenden Beispielen angegebenen Drucke wurden erreicht, wenn der
Autoklav etwa zur Hälfte mit dem Umsetzungsgemisch gefüllt war.
Ein Rollautoklav wird zur Hälfte mit einer Mischung aus 1 Teil Polyvinylchlorid vom
K-Wert 65 bis 70 sowie 10 Teilen Chloroform und 0,6 Teilen Chlor gefüllt und auf
etwa 850 erhitzt. Nach dem Anspringen der Reaktion, was durch Druck- und Temperatursteigerung
erkenntlich ist, wird die Heizung abgestellt. Die Temperatur steigt auf etwa ioö°, der Druck auf etwa 10 bis 12 atü. Nach
etwa 20 Minuten beginnen Druck und Temperatur zu fallen. Der Gelierpunkt der erhaltenen
Lösung liegt bei —45 bis —55°. Der wie in den vorhergehenden Beispielen abgeschiedene
Endstoff hat einen Chlorgehalt von 63,2% und ergibt 30%ige Lösungen in Aceton und 20°/oige Lösungen in Methylenchlorid.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Chlorieren von Polyvinylchlorid in Gegenwart eines Suspensions- bzw. Quellungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung im geschlossenen Gefäß unter Druck vornimmt und nach Einsetzen der Reaktion gegebenenfalls überschüssige Umsetzungswärme durch Kühlung abführt.© 5562 11.52
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI65807D DE751598C (de) | 1939-10-16 | 1939-10-17 | Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE216170X | 1939-10-16 | ||
DEI65807D DE751598C (de) | 1939-10-16 | 1939-10-17 | Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE751598C true DE751598C (de) | 1952-11-17 |
Family
ID=25762159
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI65807D Expired DE751598C (de) | 1939-10-16 | 1939-10-17 | Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE751598C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1138547B (de) * | 1958-01-08 | 1962-10-25 | Goodrich Co B F | Verfahren zur Herstellung von nachchloriertem Polyvinylchlorid |
-
1939
- 1939-10-17 DE DEI65807D patent/DE751598C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1138547B (de) * | 1958-01-08 | 1962-10-25 | Goodrich Co B F | Verfahren zur Herstellung von nachchloriertem Polyvinylchlorid |
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