DE1061074B - Verfahren zur Chlorierung von Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zur Chlorierung von PolyolefinenInfo
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Description
DEUTSCHES
Es sind vielerlei Verfahren zum Chlorieren von Polyäthylen und anderen Polyolefinen bekannt. Man hat
z. B. Polyolefine chloriert, die hergestellt wurden durch Polymerisieren des monomeren Olefins in Gegenwart
polymerisationsbegünstigender Mengen an Sauerstoff und Wasser mit einem pH-Wert von über 7 bei einem Druck
von mindestens 500 Atm., vorzugsweise von 1000 Atm., und bei Temperaturen von 150 bis 275° C. Nach dieser
oder einer ähnlichen Methode werden im allgemeinen stark verzweigte oder Seitenkettenvernetzungen ent- ίο
haltende Polyolefine gewonnen, deren Molekulargewichte selten über 40 000 liegen. Die Chlorierung dieser Polymerisate
kann durch Licht oder chemische Mittel, wie Azoverbindungen, beschleunigt werden. Das zu chlorierende
Polymerisat wird in Lösung oder Suspension chloriert. Häufig wird eine solche Chlorierung bei überatmosphärischen
Drücken durchgeführt.
Es können aber auch Polyäthylen, Polypropylen, PoIybutylen
und andere Polyolefine, die im wesentlichen lineare und unverzweigte Molekularstrukturen haben und
relativ unvernetzt sind, auf diese Weise chloriert werden. Solche Polyolefine haben, wie z. B. aus der Schmelzviskosität
hervorgeht, Molekulargewichte von über 5000, gewöhnlich von mindestens 40 000 bis zu 500 000 und
3 000 000 und noch höher. Sie können z. B. nach der belgischen Patentschrift 533 362 aus Äthylen oder
anderen Olefinen nach einem zuerst von Ziegler und Mitarbeitern in Deutschland vorgeschlagenen Verfahren
dadurch hergestellt werden, daß man die Polymerisation unter dem Einfluß von Katalysatorsystemen durchführt,
die aus Gemischen von stark reduzierenden Mitteln, wie Aluminiumalkylen, und Verbindungen der Metalle der
IV., V. und VI. Nebengruppe des Periodensystems, besonders Titan und Zirkon, bestehen. Dabei können
niedrige Drücke von 1 bis 100 Atm. angewendet werden. Bei anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von
hochmolekularen Polyolefinen solcher Art, besonders von Polyäthylen, verwendet man Chromoxyd auf Kieselsäure—Tonerde,
Verbindungen des sechswertigen Molybdäns oder auf Holzkohle verteiltes Nickel und Kobalt
(vgl. z. B. belgische Patentschrift 530 617).
Die herkömmlichen Verfahren zur Chlorierung der bekannten nichtlinearen und verzweigten Polyolefine mit
relativ niedrigem Molekulargewicht, besonders Polyäthylen, sind nicht besonders gut geeignet für die ChIo-
rierung von im wesentlichen linearen Polyolefinen mit relativ hohem Molekulargewicht, besonders Polyäthylen,
die praktisch keine seitenkettenhaltigen Verzweigungen aufweisen.
Die chlorierten linearen Polyolefine, die nach einem
älteren Vorschlag in Lösung hergestellt werden, insbesondere chlorierte Polyäthylene, weisen gewöhnlich
eine regelmäßige Verteilung der Chloratome entlang dem Polymerisatmolekül auf.
Verfahren zur Chlorierung
von Polyolefinen
von Polyolefinen
Anmelder:
The Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg,
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
München 27, Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 22. Oktober 1956
V. St. v. Amerika vom 22. Oktober 1956
Fred Donald Hoerger, Midland, Mich.,
und Harry William Smeal, Wallingford, Conn.
und Harry William Smeal, Wallingford, Conn.
(V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Solche Produkte, bei denen eine gleichmäßige Verteilung von gebundenem Chlor vorliegt, zeigen größere
Dehnungs- und Elastizitätswerte, als dies bei Erzeugnissen der Fall ist, die nach dem älteren Vorschlag durch
Chlorierung in Suspension hergestellt werden.
Die in Suspension chlorierten, im wesentlichen linearen Polymerisate weisen gewöhnlich eine unregelmäßigere
nichtstatistische Verteilung von der Art auf, daß die Chloratome in blockähnlichen Anhäufungen oder Gruppierungen
entlang dem Polymerisatmolekül vorliegen, die durch im wesentlichen nichtsubstituierte Gruppen in der
Polymerisatkette getrennt sind. Die blockähnlichen Chlorgruppierungen treten in größeren Abständen auf,
als nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit vorauszusehen ist. Derartige Produkte, die eine unregelmäßige
blockähnliche Verteilung des gebundenen Chlors aufweisen, neigen zu höheren Zugfestigkeiten und Steifigkeiten,
als dies bei solchen Produkten der Fall ist, die nach anderen Verfahren erhalten werden.
Die Erfindung schlägt ein Verfahren zur Herstellung chlorierter Polyolefine, besonders von im wesentlichen
linearem, unverzweigtem Polyäthylen, vor, die sowohl die einheitliche wie auch die unregelmäßige, blockähnliche
Verteilung des substituierten Chlors in dem Polymerisat-
Γ: Ι'- ■■ ■.-...:· 3 4 ' *
molekül als gemeinschaftliches Charakteristikum auf- zweigten, chlorierten Polyäthylen wie folgt dargestellt
weisen, was strukturell z. B. bei einem linearen und unvef- werden kann:
—C—C—C—C—C cccccccccccccrcrrccrrccccc
"■,' ι ' ι ι · ι ■ Ί ' V Ί ι ι ι ι ι ι Γ ill Ii
'.-.'■ Cl Cl Cl Cl Cl ' Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl Cl
Die erfindungsgemäß chlorierten Polyolefine, besonders besonders im wesentlichen lineares und unverzweigtes
chloriertes Polyäthylen,- weisen erwünschte Eigenschaften Polyäthylen, häufig direkt nach ihrer Polymerisation in
auf, die zwischen denjenigen liegen, die durch Chlorierung io feinverteilter, großvolumiger Pulverform zu erhalten sind,
in Lösung und Suspension erhalten werden können. So die sich durch hervorragende Teilchengrößeneigenschaften
behalten die erfindungsgemäß hergestellten Polymerisate für die Suspensionschlorierungsstufe besonders eignen,
die guten elastomeren: und Dehnungseigenschaften der Eine bevorzugte Temperatur für die Chlorierung in
in Lösung chlorierten Erzeugnisse und auch in hohem Lösung ist eine solche, bei der etwa S Gewichtsprozent
Maße die ausgezeichneten Zugfestigkeitseigenschaften der 15 des Polyolefins durch die lösende Flüssigkeit aufgelöst
in Suspension chlorierten Produkte bei. werden. So kann z. B. Polyäthylen, das eine im wesent-
Diese erwünschten Produkte können nach dem er- liehen lineare und unverzweigte Molekularstruktur, eine
findungsgemäßen Zweistufenverfahren zur Chlorierung Dichte von mindestens etwa 0,94 g/cm3 und ein relativ
von Polyolefinen, besonders von im wesentlichen linearen, hohes Molekulargewicht aufweist, erfindungsgemäß daunverzweigten
Polyolefinen, dadurch hergestellt werden, 20 durch partiell in Lösung chloriert werden, daß man Chlor
daß man das Polyolefin zunächst in Lösung teilweise und durch eine Lösung, die etwa .5 Gewichtsprozent des
dann in Suspension fertig chloriert. Man kann aber auch Polymerisates in Tetrachlorkohlenstoff oder Perchlorin
umgekehrter Reihenfolge verfahren. äthylen enthält, bei einer Temperatur zwischen etwa 110
Die erfindungsgemäß chlorierten Produkte weisen und 1300C und in Gegenwart eines geeigneten, freie
gutes elastomeres Verhalten, allgemein zufriedenstellende 25 Radikale bildenden Katalysators leitet.
Dehnungswerte und ausgezeichnete Zugfestigkeiten auf. Manchmal ist es für die Durchführung der Lösungs-Obgleich die Eigenschaften der verschiedenen, nach dem chlorierungsstufe erwünscht, Druck anzuwenden, um erfindungsgemäßen Zweistufen-Chlorierungsverfahren er- Verluste an Lösungsflüssigkeit auf ein Mindestmaß herhaltenen Produkte vom Chlorierungsgrad abhängen, abzudrücken oder ganz auszuschalten. Andererseits kann werden sie doch nicht ausschließlich vom Gehalt an 30 eine Druckanwendung notwendig sein, um eine vorteilgebundenem Chlor bedingt. Dies wird noch in den Bei- hafte Konzentration des zu chlorierenden Polyolefins zu spielen erörtert. Wenn der überwiegende Anteil des erhalten. Dies ist der Fall, wenn zwecks Erhöhung der gesamten gebundenen Chlors durch die die Blockver- Löslichkeit des Polymerisats Temperaturen vorliegen teilung begünstigenden Suspensionsmethoden eingeführt müssen, die über dem Siedepunkt des Lösungsmittels wurde, weisen die Produkte hohe Zugfestigkeiten und 35 liegen. Damit ergeben sich auch größere Umsetzungseinen hohen Grad an Dehnungs-oder Streckfähigkeit auf. geschwindigkeiten.
Dehnungswerte und ausgezeichnete Zugfestigkeiten auf. Manchmal ist es für die Durchführung der Lösungs-Obgleich die Eigenschaften der verschiedenen, nach dem chlorierungsstufe erwünscht, Druck anzuwenden, um erfindungsgemäßen Zweistufen-Chlorierungsverfahren er- Verluste an Lösungsflüssigkeit auf ein Mindestmaß herhaltenen Produkte vom Chlorierungsgrad abhängen, abzudrücken oder ganz auszuschalten. Andererseits kann werden sie doch nicht ausschließlich vom Gehalt an 30 eine Druckanwendung notwendig sein, um eine vorteilgebundenem Chlor bedingt. Dies wird noch in den Bei- hafte Konzentration des zu chlorierenden Polyolefins zu spielen erörtert. Wenn der überwiegende Anteil des erhalten. Dies ist der Fall, wenn zwecks Erhöhung der gesamten gebundenen Chlors durch die die Blockver- Löslichkeit des Polymerisats Temperaturen vorliegen teilung begünstigenden Suspensionsmethoden eingeführt müssen, die über dem Siedepunkt des Lösungsmittels wurde, weisen die Produkte hohe Zugfestigkeiten und 35 liegen. Damit ergeben sich auch größere Umsetzungseinen hohen Grad an Dehnungs-oder Streckfähigkeit auf. geschwindigkeiten.
Ferner zeigen sie außerordentlich hohe Erweichungs- Als inerte Lösungsflüssigkeiten zum Auflösen von
punkte. Nach der Erfindung lassen sich die Verträglichkeit Polyolefinen, besonders von solchen mit hohem Molekularder
Chlorierungsprodukte mit Weichmachern, die Festig- gewicht, die gegen das Chlorierungsmittel praktisch widerkeits-und
Härteeigenschaften und auch die Erweichungs- 4° standsfähig oder beständig sind, kommen z.B. Flüssigpunkte
viel weitgehender variieren, als es durch eine keiten, wie Tetrachlorkohlenstoff, Perchloräthylen, Tetraeinzeln durchgeführte Suspensions- oder Lösungschlo- chloräthan, Pentachloräthan, Perfiuorkohlenstoff und
rierung möglich ist. Fluorchlorkohlenstoffe, mit Erfolg zur Anwendung. Auch
Es kann jeder beliebige Gehalt an gebundenem Chlor kann man einige Lösungsmittel, die mit Chlor nur gering-
von 10 oder auch weniger Gewichtsprozent bis hinauf zu 45 fügig zu reagieren vermögen, wie Orthodichlorbenzol oder
80 Gewichtsprozent oder darüber mit Erfolg durch das Chloroform, in bestimmten Fällen anwenden, obgleich
erfindungsgemäße Verfahren erzielt werden. Es wurde ihre Benutzung weniger erwünscht ist.
festgestellt, daß Polyolefine, besonders Polyäthylen, die Das anteilige Verhältnis von Polymerisat zu dem in der
zwischen 20 und 50 Gewichtsprozent an gebundenem Lösungschlorierungsstufe benutzten Lösungsmittel ist
Chlor enthalten, besonders nützlich sind. 50 vorteilhaft so groß, wie es die Löslichkeiten des zu
Die Aufeinanderfolge der Chlorierungsstufen in dem chlorierenden Polyolefins und des halogenierten Produktes
erfindungsgemäßen Kombinationsverfahren ist von unter- zulassen. Unnötig große Volumina an Lösungsmittel
geordneter Bedeutung. So kann also entweder die können vermieden werden. Sollen Polyolefine mit hohem
Suspensions- oder die Lösungschlorierung zuerst durch- Molekulargewicht angewendet werden, dann ist es
geführt werden. Ist das zu chlorierende Polymerisat nicht 55 gelegentlich notwendig, verdünntere Lösungen zu beleicht
in einer feinverteilten oder feinzerteilten Form nutzen, um die beim Hantieren der viskosen Materialien,
verfügbar, dann wird am besten mit der Chlorierung in die sich bei höheren Konzentrationen bilden können,
Lösung begonnen. Das teilweise chlorierte Zwischen- auftretenden Schwierigkeiten zu vermeiden. Wie bereits
produkt wird dann in einer zweckmäßig feinverteilten angegeben, soll die Konzentration des in dem Lösungs-Form
für die weitere anschließende Suspensionschlorierung 60 mittel gelösten Polymerisates mindestens etwa 1 Gewichtsisoliert.
Ein teilweise in Lösung, besonders in Tetrachlor- prozent, vorteilhafter mindestens etwa 5 Gewichtskohlenstoff chloriertes Polyolefin kann bequem dadurch prozent, betragen. Die vollständige Auflösung des PoIyals
ein feinverteiltes Zwischenprodukt isoliert werden, daß merisates in dem Lösungsmittel ist von großer Bedeutung,
man seine Lösung in eine turbulent gerührte wäßrige um während des Lösungschlorierungsvorganges optimale
Lösung von Methylcelluloseäther hineinspritzt und dann 65 Ergebnisse zu erreichen.
;das ,Lösungsmittel durch Wasserdampfdestillation ent- Für die Lösungschlorierungsstufe des erfindungs-
feriit. Sollen lineare hochmolekulare Polyolefine chloriert gemäßen Verfahrens können die meisten 'Katalysatoren
werden, darin ist es angebracht, die Suspensionchlorie- vom freie Radikale bildenden Typ benutzt werden. Die
rüngsstufe als ersten Gang des Verfahrens durchzuführen. - Geschwindigkeit der Umsetzung hängt von der Konzen-
-Dies hat seinen Grund darin, daß solche Polymerisate, 70 tration des Katalysators, Temperatur der Lösungsmedien
und von dem pH-Wert der Lösung ab. Verschiedene Verbindungen
von Azotyp und Peroxyde können vorteilhaft als Katalysatoren benutzt werden. Zu ihnen gehören:
di-tert.-Butyldiperphthalat, tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylperphthalat,
Dicumylperoxyd, di-tert.-Butylperoxyd, Lauroylperoxyd, Benzoylperoxyd, Acetylperoxyd,
Cumolhydroperoxyd, Peressigsäure, Wasserstoffsuperoxyd, Diazodiisobuttersäurenitril, 2,4-Dichlorbenzoylperoxyd,
Methyläthylketonperoxyd. Besonders vorteilhaft für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind Lauroylperoxyd, Cumolhydroperoxyd, di-tert.-Butylperoxyd und Diazodiisobuttersäurenitril. Vorzugsweise
soll der Katalysator so ausgewählt werden, daß er bei der voraussichtlichen Umsetzungstemperatur eine wirksame
Zersetzungsgeschwindigkeit hat.
In Tabelle I sind die bevorzugten Temperaturbereiche angegeben, in denen die genannten freie Radikale bildenden
Katalysatoren für die Lösungschlorierungsstufe hinreichende und wirksame Zerfallsgeschwindigkeiten aufweisen,
wenn sie in Tetrachlorkohlenstoff oder in Perchloräthylen gelöst sind.
Temperaturbereiche für wirksamen Zerfall für in CCl4 oder
in C2Cl4 gelöste, freie Radikale bildende Katalysatoren
Katalysator
di-tert.-Butyldiperphthalat
tert.-Butylperbenzoat ....
tert.-Butylperphthalat
tert.-Butylperbenzoat ....
tert.-Butylperphthalat
Dicumylperoxyd
di-tert.-Butylperoxyd ....
Lauroylperoxyd
Benzoylperoxyd
Acetylperoxyd
Cumolhydroperoxyd
Peressigsäure
Wasserstoffsuperoxyd ....
Diazodiisobuttersäurenitril
2,4-Dichlorbenzoylperoxyd
Methyläthylketonperoxyd .
Diazodiisobuttersäurenitril
2,4-Dichlorbenzoylperoxyd
Methyläthylketonperoxyd .
Temperaturbereich
100
100
100
105
110
60
70
65
95
80
80
55
55
70
bis 110
bis 110
bis 110
bis 115
bis 125
bis 75
bis 85
bis 80
bis 105
bis 95
bis
bis
bis
bis
bis
bis
bis
Die in der Lösungschlorierungsstufe benutzte Katalyratormenge
hängt von der gewünschten Reaktionsgeschwindigkeit ab. Ihre Anwendungsweise hängt von
der Temperatur von ihrer wirksamen Zerfallsgeschwindigkeit ab. Wenn der Katalysator sich bei etwa der erwarteten
Reaktionstemperatur zersetzt oder zerfällt, dann muß von ihm eine hinreichende Menge direkt in der Reaktionsmasse
angewendet werden. Werden aber Katalysatoren benutzt, die unter der erwarteten Umsetzungstemperatur zerfallen,
dann ist zu empfehlen, sie in die Reaktionsmasse während
des gesamten Ablaufes der Umsetzung stufenweise in kleinen Gaben einzuführen. Diese Arbeitsweise fördert die
wirksame Funktion solcher Katalysatoren bei der Umsetzungstemperatur. Da die Reaktionsgeschwindigkeit
während der Lösungschlorierungsstufe gewöhnlich im Verhältnis zu der Konzentration des benutzten Katalysators
zunimmt, soll man nur diejenige Katalysatormenge anwenden, die für den vollständigen Ablauf der Lösungschlorierung innerhalb einer zweckmäßigen und gewünschten
Zeitgrenze erforderlich ist. Übermäßige Katalysatormengen sollen vermieden werden, besonders
gegen Ende der Lösungschlorierung. Aus diesem Lösungschlorierungsprodukf
gestaltet sich die Entfernung der nicht verbrauchten Katalysatoren häufig sehr schwierig;
aus diesem Grunde ist es erwünscht, daß am Ende der Umsetzung praktisch der gesamte benutzte Katalysator
thermisch zersetzt ist. Allgemein beträgt die Katalysatorkonzentration in der Lösung etwa 0,05 bis 1,0 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des gelösten, zu halogenierenden Polymerisates. Indessen können in bestimmten
Fällen höhere Katalysatorkonzentrationen vorzugsweise dann angewendet werden, wenn das zu halogenierende
Polyolefin eine relativ geringe Reaktionsfähigkeit aufweist oder wenn das benutzte Lösungsmittel einen
ίο kettenabbrechenden Effekt ausübt. Außerdem können
gewisse Katalysatorarten Abweichungen von ihrer erwarteten Reaktionsfähigkeit bringen; dies bedingt eine
Anwendung größerer oder geringerer Mengen, als vorauszusehen war.
Auch mit Hilfe von aktinischem Licht kann die Lösungschlorierung aktiviert werden.
Die optimale Reaktionszeit für die Lösungschlorierung variiert entsprechend dem gewünschten Ausmaß der
Halogenierung wie auch mit der angewendeten Tempera-
tür, dem Druck und der Katalysatorkonzentration. Es können praktisch quantitative Ausbeuten, bezogen auf
das Gewicht des zu chlorierenden Polymerisates, leicht erhalten werden. Indessen ist aber, wie angegeben, die
Umwandlung des Chlorierungsmittels in das gewünschte
halogenierte Produkt nicht ganz quantitativ, wenn Lösungsmittel benutzt werden, die mit dem Chlorierungsmittel geringfügig zu reagieren vermögen. Die Erzielung
quantitativer Ausbeuten in der Lösungschlorierungsstufe kann oft dadurch begünstigt werden, daß man den nicht
umgesetzten Teil des Chlorierungsmittels in den Reaktionsraum zurückführt und .die Umsetzung "bei mäßigen
Geschwindigkeiten durchführt. . ■ : ■ . .
Nach der Chlorierung des gelösten Polyolefins bis zu dem gewünschten Grad kann es auf verschiedenem Wege
isoliert werden. Man kann z. B. Fällungsmittel anwenden, um das halogenierte Polymerisat aus der Lösung abzuscheiden,
und das Chlorierungsprodukt dann auswaschen und trocknen, um es für die anschließende Benutzung
vorzubereiten. Auch flüchtige Fällungsmittel, wieMethyl-
alkohol, können, besonders wenn sie mit dem Lösungsmittel mischbar sind, benutzt werden. Es sind aber auch
nicht mischbare Fällungsmittel geeignet. So kann man Wasser bei einer Temperatur von 80 bis 100° C anwenden,
um das chlorierte Polyäthylen aus der Tetrachlorkohlenstoff lösung zu isolieren. Dies kann man dadurch bewerkstelligen,
daß man die Lösung in das heiße Wasser einstrahlt, um den Tetrachlorkohlenstoff abzutreiben, so
daß das isolierte Polymerisat in dem Wasser suspendiert zurückbleibt und sich aus diesem abfiltern läßt. Die
Lösung des halogenierten Polyolefins kann auch als Film auf einen Trommeltrockner gegossen werden, dessen
Temperatur genügend hoch ist, um das Lösungsmittel
abzudampfen.
Die Suspensionschlorierungsstufe des erfindungsge-
mäßen Zweistufenverfahrens kann mit Hilfe von freie Radikale bildenden Katalysatoren, die in der Reaktionsmasse dispergiert sind, oder durch mäßigen Überdruck
beschleunigt werden. Zur Herstellung der Suspension können auch Netzmittel benutzt werden.
Vorzugsweise wird, wie angegeben, das in der Suspensionsstufe zu chlorierende Polyolefin in feinverteilter
Form angewendet. Am besten benutzt man ein Material mit einer Teilchengröße zwischen 22 und 22500 Maschen
je cm2, wenn auch Polymerisate mit größeren oder
kleineren Teilchen brauchbar sind. Materialien geringerer Teilchengröße lassen sich schneller umsetzen. Ein Material,
das in solche Partikeln fein zerteilt ist, die eine Größenverteilung
oder Siebanalyse ähnlich den in Tabelle II angegebenen Werten aufweisen, kann für die Zwecke der
Erfindung mit Erfolg angewendet werden. ' ■
Siebanalyse eines für die Suspension zweckmäßig gepulverten Polyäthylens
Maschen je cm3. |
Mikron | Auf dem 5 Poly |
Sieb zurückgeh Poly |
altene °/0 Poly |
meres »A« | meres »Β« | meres »C« | ||
144 | 500 | 9,0 | 41,6 | 9,0 |
308 | 350 | 9,4 | 13,9 | 3,6 |
576 | 250 | 24,1 | 10,9 | 2,9 |
1225 | 177 | 27,8 | 9,3 | 2,8 |
1600 | 149 | 9,4 | 4,9 | 1,9 |
3 470 | 105 | 10,9 | 7,9 | 9,5 |
6 560 | 74 | 3,8 | 6,0 | 18,8 |
11500 | 53 | 1,9 | 3,0 | 22,3 |
15 600 | 44 | 1,5 | 1,4 | 19,0 |
22.500 | 37 | 1,5 | 0,8 | 8,1 |
Rest | 0,8 | 0,2 | 1,9 |
υ·. Die für die Suspendierung des feinverteilten Polymerisats
benutzte Flüssigkeit kann irgendeine sein, die dem Polymerisat gegenüber inert ist und durch Chlor
in nicht erheblichem Ausmaße beeinflußt oder angegriffen wird oder die beim Benetzen des Polymerisats auf dieses
keinen erheblichen Lösungseffekt ausübt. Praktisch inerte Flüssigkeiten, die auf das Polymerisat einen geringeren
quellenden Einfluß haben, können die Einheitlichkeit und Gleichmäßigkeit der Chlorverteilung in dem Produkt
durch Begünstigung der Diffusion des Halogens in das Polymerisat hinein verbessern. Während Wasserbesonders
vorteilhaft als inerte Suspendierungsflüssigkeit für zu chlorierende Polyolefine benutzt werden kann, sind auch
andere inerte Flüssigkeiten geeignet.
Es können mannigfaltige Netzmittel einschließlich der Sulfonate, Sulfate, Polyphosphate und anderer Arten von
oberflächenaktiven Stoffen mit Erfolg benutzt werden, um, besonders bei Anwendung von Wasser, die Benetzung
des Polymerisats zu unterstützen. Hierzu gehören Natriumlaurylsulfat und Alkylarylpolyätheralkohole. In
vielen Fällen muß man aber kaum Netzmittel benutzen, besonders im Falle der Anwendung eines frisch in Suspension
hergestellten Polymerisats, das nach seiner Isolierung nicht getrocknet ist, und wenn für die Erzeugung
der Polymerisatsuspension eine wirksame Rührung erfolgt.
Eine Reaktionstemperatur von etwa 75 bis 95° C für die
Suspensionschlorierungsstufe von linearem, hochmolekularem Polyäthylen mit einem Schmelzpunkt von etwa
125 bis 1350C ist günstig. Sie kann aber auch je nach Erweichungstemperatur des zu halogenierenden Polyolefins
und in Abhängigkeit von anderen Faktoren variieren. Die günstigste Temperatur für eine hohe
Reaktionsgeschwindigkeit ist diejenigeHöchsttemperatur,
bei der keine Gefahr einer Sintierung des zu chlorierenden Polymerisats besteht. Gewöhnlich liegt die günstigste
Temperatur für die Suspensionschlorierungsstufe zwischen
etwa 5 und 20 Celsiusgraden unter der Sinterungstemperatur des jeweils benutzten Polyolefins. Höhere Temperaturen,
bei denen das Polymerisat in Suspension zum Sintern oder Erweichen kommt, sind zu vermeiden, da
die Umsetzung eines gesinterten Polymerisats in der Suspensionschlorierungsstufe sehr erschwert und das
Polymerisat nicht einheitlich chloriert wird.
Die günstigste Temperatur für die Suspensionschlorierungsstufe kann auch beim Ablauf einer Chlorierung
: schwanken; dies ist auf Schwankungen im Erweichungspunkt des zu chlorierenden Polymerisats zurückzuführen,
das mit verschiedenem Gehalt an gebundenem Chlor chloriert wird. Die Erweichungspunkte vieler chlorierter
Polyolefine, besonders des linearen Polyäthylens mit hohem Molekulargewicht, neigen beispielsweise zuerst
dazu, abzusinken und dann wieder anzusteigen, wenn in dem Polymerisat größere Mengen an Chlor gebunden
sind. In solchem Falle ist es angebracht, die Reaktionstemperatur zu ändern, um ein Angleichen an die wechselnden
Bedingungen während der Suspensionschlorierungsstufe zu bewirken.
Soll die Chlorierungsgeschwindigkeit während der
ίο Suspensionschlorierungsstufe beschleunigt werden, dann
kann man die Umsetzung durch Einführung geringer Katalysatormengen unterstützen. Die Benutzung eines
Katalysators ermöglicht die Anwendung etwas niedrigerer Temperaturen, ohne die Reaktionsgeschwindigkeit unzulässig
abzubremsen. Für die erfindungsgemäße Suspensionschlorierungsstufe können die meisten freie Radikale
bildenden Katalysatoren benutzt werden. Wird solch ein freie Radikale bildender Katalysator in diesem Abschnitt
des Verfahrens angewendet, dann hängt die Reaktionsgeschwindigkeit von Katalysatorkonzentration, Temperatur
der den Katalysator gelöst enthaltenden Suspensionsmedien und dem pH-Wert der Lösung ab. Zu den verschiedenen
Azoverbindungen und Peroxyden, die mit Erfolg benutzt werden können, gehören: Diacetylperoxyd,
Peressigsäure, Wasserstoffsuperoxyd, Kaliumpersulfat, Diazodiisobuttersäurenitril, Methyläthylketonperoxyd.
Werden Katalysatoren während der Suspensionschlorierungsstufe angewendet, dann muß die Reaktionstemperatur
in einem Bereich gehalten werden, in dem diese Katalysatoren in den Suspensionsmedien, in denen sie
gelöst sind, eine wirksame Zerfallsgeschwindigkeit aufweisen. In Tabelle III sind diejenigen Temperaturbereiche
aufgeführt, in denen die genannten, freie Radikale bildenden Katalysatoren, in Wasser gelöst, wirksame
Zerfallsgeschwindigkeiten aufweisen.
Temperaturen des hinreichendenZerf alls von freieRadikale
bildenden Katalysatoren in Wasser
40 Katalysator |
Temperatur °C |
Diacetylperoxyd .. Peressigsäure Wasserstoffsuperoxyd Kaliumpersulfat Diazodiisobuttersäurenitril Methyläthylketonperoxyd |
60 bis 75 75 bis 90 70 bis 85 50 bis 70 50 bis 70 65 bis 80 |
Die in der Suspensionschlorierungsstufe angewendete Katalysatormenge hängt von der gewünschten Reaktionsgeschwindigkeit
ab. Da diese in dieser Verfahrensstufe gewöhnlich proportional zur Katalysatorkonzentration
zunimmt, ist es zu empfehlen, nur so viel von ihm einzuführen, wie es für die Umsetzung innerhalb eines
zweckmäßigen und gewünschten Zeitbereiches notwendig ist. Überschüssige Katalysatormengen müssen in der
Suspensionschlorierungsstufe gleichfallsvermieden werden, besonders gegen Ende der Umsetzung, und zwar aus
denselben Gründen, wie sie im Zusammenhang mit der Lösungschlorierungsstufe angegeben worden sind. Allgemein
soll die Konzentration des Katalysators, der in den inerten Suspensionsmedien zweckmäßig in Lösung
gehalten wird, zwischen etwa 0,05 und 1,0 Gewichtsprozent liegen, bezogen auf das Gewicht des suspendierten
Polymerisats. Es können aber in bestimmten Fällen aus denselben Gründen, die im Zusammenhang mit der
Lösungschlorierung erörtert wurden, für die Suspensions-
- chlorierungsstufe mit Erfolg höhere Katalysatorkonzentrationen
angewendet werden.
Die Suspensionschlorierungsstufe kann entweder bei Atmosphärendruck oder Überdrücken, die die Reaktionsgeschwindigkeit
erhöhen sollen, durchgeführt werden. Das anteilige Verhältnis der benutzten Reaktionsteilnehmer
ist in der Suspensionschlorierungsstufe nicht entscheidend, obgleich bessere Ergebnisse erzielt werden können, wenn
die Umsetzung bei Atmosphärendruck unter Benutzung von Chlor im Überschuß gegenüber den stöchiometrischen
Erfordernissen durchgeführt wird. Erfolgt die Umsetzung bei Überatmosphärendruck, dann wird häufig ein größerer
Chlorierungseffekt ermöglicht.
Wurde ein Polyolefin bis zu einem gewünschten Grad in Suspension chloriert, dann kann es aus der Suspension
abfiltriert, gewaschen und getrocknet werden, um es zur Weiterverwendung, z. B. zur Auflösung für die zusätzliche
Chlorierung in Lösung, vorzubereiten.
Das gesamte Chlorierungsverfahren oder jede Stufe kann ansatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Bei ansatzweisen Verfahren ist es zweckmäßig, für die Durchführung der Umsetzung herkömmliche Autoklaven,
Kessel od. dgl. zu benutzen. Das Verfahren kann aber auch bequem durch irgendwelche geeignete Methoden
kontinuierlich durchgeführt werden. Dies kann z. B. durch gegenläufige Fortbewegung der Reaktionsteilnehmer
durch horizontal oder vertikal angeordnete Reaktionsbehälter erfolgen, die die Form von Rohren und Türmen
haben können. Es ist aber auch möglich, unter Benutzung eines Kaskadenverfahrens mit einer Reihe von untereinander
in Verbindung stehenden Kammern das erfindungsgemäße C hlorierungs verfahr en durchzuführen.
Bezogen auf das Gewicht des zu chlorierenden Polymerisats kann man nach der Erfindung praktisch
quantitative Ausbeuten erhalten. Wie bereits ausgeführt, kann die Erzielung solcher Ausbeuten bei beiden Verfahrensstufen
durch Rückführung nicht umgesetzter Anteile an Chlor und durch Durchführung der Umsetzungen
bei mäßigen Geschwindigkeiten begünstigt werden. ·
Eine 6,5°/oige wäßrige Suspension eines Polyäthylens'
mit hohem Molekulargewicht, das nach der vorgenannten Zieglermethode hergestellt war, wurde in einen Autoklav
mit einem Fassungsvermögen von etwa 23,65 1 eingebracht und bei einem Chlordruck von etwa 3,50 kg/cm2 etwa
11 Stunden lang bei etwa 9O0C chloriert, bis ein chloriertes
Zwischenprodukt mit etwa 29 Gewichtsprozent an gebundenem Chlor resultierte. Das benutzte Polyäthylen
ίο wies ein Molekulargewicht von etwa 69000, einen Schmelzpunkt
von etwa 130° C und eine Dichte von etwa 0,96 g/cm3
auf. Es hatte auch eine im wesentlichen lineare und unverzweigte Molekularstruktur und enthielt weniger als
etwa 3 Methylgruppen pro 100 Methyleneinheiten in seinem Molekül. Nach der Suspensionschlorierung wurde
das ■ chlorierte Zwischeripolymerisat durch Filtrieren isoliert und dann getrocknet. Etwa 236 g des so hergestellten
Produktes wurden in 3500 ml Perchloräthylen gelöst und lx/2 Stunden lang bei HO0C unter Benutzung:
von Benzoylperoxyd als Katalysator bei Atmosphärendruck chloriert. Das chlorierte Polyäthylen wurde durch
Ausfällen mit Methanol isoliert. Dann wurde es mehrere Male mit Methanol gewaschen und in einem Vakuumofen'
getrocknet. Dieses chlorierte Polyäthylen enthielt etwa', 36 Gewichtsprozent an gebundenem Chlor. Es wies eine
ausgezeichnete Zugfestigkeit oder Reißfestigkeit auf, war elastomerartig und konnte in mäßigem Außmaße gedehnt1
werden. ■■■■·.·■
Beispiel 2 .,··...
Das Beispiel 1 wurde in mehreren Versuchen wiederholt,
bei denen das gleiche Polyäthylen benutzt wurde. In
Tabelle IV sind die Versuchsbedingungen und die physikalischen Eigenschaften angegeben, die bei jedem
der erhaltenen Produkte erzielt wurden. Für Vergleichszwecke wurde das nur in Lösung chlorierte. Polyäthylen
im Versuch »]«, das nur' in Suspension chlorierte1
Polyäthylen in den Versuchen »K« und »L«· eingeschlossen.'
Stufe I | . Chlordruck | . Chlor im | Tabelle IV | End-Chlor | Stufe II (a) | Dehnung (b). | Fließ; · | |
kg/cm2 | Zwischenprodukt' | Gewichts | Vo | ".'.■ Viskosität ■":- sec/cm |
||||
3,50 | Gewichtsprozent | prozent | über 1860 | bei 180° C | ||||
Wasser-Suspensionschlorierung | 3,50 | 13 | 31 | Lösungschlorierung | (c) | (C) | ||
.Versuch | 3,50 | 13 | Temperatur | 36 | 770 | (C) | ||
Nr. | "Temperatur | 3,50 | 22 | °.C | 34 | Zugfestigkeit (b) | 660 | 7,09 |
»Ό« | 0C | 3,50 | 22 | 116 | 30 | kg/cm2 | 660 | 8,27 |
»¥« | 85 | — | 29 | 114 | 36 | 93,5 | 1300 | 10,63 |
»F« | 85 | atmo | 0 | 114 | 24 | (C) | 86 | 5,91 |
»G« | 85 | sphärisch | 35 | 114 | — | 183 | (a) | |
85 | 3,50 | 110 | 160 | 190 | ||||
»]« | 85 | 25 | 117 | — | 228 | 18,13 | ||
»K« | — | — | 42,2 | |||||
80 | 221 | |||||||
»Ltf | — | |||||||
90 | 151 | |||||||
(a) Lösungschlorierungen in Perchloräthylen bei Atmosphärendruck.
(b) Bestimmt auf einem »Scott-IP-4-Incline-Plane«- Prüfapparat an druckgeformten Probestücken von annähernd 0,2540 mm Dicke
(ASTM D-882-54T).
(c) Werte nicht beobachtet.
Es wurde ein Polymerisat von Propylen, das ein Molekulargewicht über etwa 40000 hatte und zu etwa
51 °/0 kristallin war, anfänglich in einer wäßrigen Suspension
dadurch chloriert, daß man zunächst einen Brei aus etwa 14 Gewichtgteilen des Polymerisats in 460 Gewichtsteilen
Wasser, das zwecks Stabilisierung der Sus-
f.- .S C pension eine Spur eines Polyglycolamin-Netzmittels
enthielt, herstellte und dann etwa 2 Stunden lang bei etwa 820C bei Atmosphärendruck Chlorgas durch den
Brei perlen ließ. Das chlorierte Polypropylen-Zwischenprodukt enthielt etwa 23,2 Gewichtsprozent an gebundenem
Chlor. Es war ein hochkristallines Produkt mit einer Kristallität von etwa 47°/0. Es ließ sich zu Gegenständen
verformen, die bei Dehnungen von weniger als 5°/0 Zug-
:»,·,·,.,„. -,, . ■ ■ ' 909 560/439
festigkeiten von etwa 378 kg/cm2 aufwiesen. Dann wurden etwa 6 Gewichtsteile des in Suspension chlorierten
Polypropylen-Zwischenproduktes in etwa 200 Gewichtsteilen Perchloräthylen bei etwa HO0C aufgelöst. Durch
die entstandene Lösung wurde bei etwa Atmosphärendruck etwa 20 Minuten lang Chlorgas eingeleitet. Während
dieses Zeitraumes wurde die Lösung unter gleichen Wärmebedingungen gehalten. Das chlorierte Polypropylen-Endprodukt,
das aus seiner Lösung in Perchloräthylen durch Ausfällen in Methanol isoliert wurde, wies
einen Gesamtgehalt von etwa 45 Gewichtsprozent an gebundenem Chlor auf. Das am Ende erhaltene halogenierte
Polymerisat wurde zu Platten verformt, deren Zerreißfestigkeiten etwa 182 kg/cm2 und deren Dehnungen
etwa 70 % betrugen. Das schließlich gewonnene chlorierte Polypropylen war biegsamer und weniger kristallin als die
chlorierten Polypropylene, die den gleichen Gehalt an gebundenem Chlor hatten, aber ausschließlich durch
Chlorierung in Suspension erhalten wurden. Zum Vergleich wurden aus einem chlorierten Polypropylen, das ausschließlich
durch Lösungschlorierung aus dem gleichen Polypropylen entstanden ist und das etwa 47 Gewichtsprozent
an gebundenem Chlor enthielt, Formlinge hergestellt, die Reißfestigkeiten von etwa 176 kg/cm2 und
Dehnungen von weniger als etwa 5 °/0 aufwiesen.
Analoge Ergebnisse können erzielt werden, wenn andere Gesamtgehalte an gebundenem Chlor vorliegen
und wenn die einzelnen Stufen in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. Gleiche Ergebnisse erhält man
auch mit herkömmlichen Polyäthylenarten mehr verzweigter Struktur.
Die erfindungsgemäß hergestellten chlorierten Produkte, besonders chloriertes Polyäthylen, das aus im wesentlichen
linearem und unverzweigtem Polyäthylen, entstanden ist, sind für die Benutzung auf mannigfachen
Anwendungsgebieten brauchbar. Selbsverständlich hängt die günstigste Verwendungsmöglichkeit von der Natur
des benutzten Polymerisats, seinem Gehalt an Chlor und seiner Verteilung in dem Endprodukt ab. So kann man
die Chlorierungsprodukte z. B. zwecks Verwendung in der Textilindustrie zu Fäden und Garnen verspinnen oder
zu Filmen oder anderen Gebilden für Verpackungszwecke und andere Schutz- oder Dekorationsanwendungen verformen.
Zu besonderem Vorteil gereichen ihre Nichtentzündlichkeit und Feuerbeständigkeit. Man kann sie aber
auch in bekannter Weise zu Schaumstoffen verarbeiten. Außerdem kann man sie vielfach mit Erfolg mit anderen
Arten von polymeren Materialien homogen vermischen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Chlorierung von Polyolefinen, besonders von hochmolekularen, im wesentlichen
linearen Polyolefinen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyolefin in einem Zweistufenverfahren
zunächst in Lösung teilweise und anschließend in Suspension fertig chloriert, oder umgekehrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überwiegende Menge des gewünschten
Gesamtgehaltes an gebundenem Chlor in der Suspensionschlorierungsstufe in das Polymerisat eingeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Suspensionschlorierungsstufe
so durchführt, daß man eine feinzerteilte Masse des Polyolefins, besonders mit einer zwischen
etwa 22 und 22500 Maschen je cm2 liegenden Teilchengröße,
in einer inerten Flüssigkeit, besonders Wasser, suspendiert und bei einer Temperatur zwischen etwa
Raumtemperatur und etwa 50C unter der Sintertemperatur
des Polymerisats unter Bewegung der Suspension chloriert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspensionschlorierungsstufe bei Überatmosphärendruck durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösungschlorierungsstufe in
Perchloräthylen oder Tetrachlorkohlenstoff so durchführt, daß man das Polyolefin der Einwirkung von
Chlor bei einer Temperatur unterwirft, die mindestens der entspricht, die es der lösenden Flüssigkeit ermöglicht,
etwa 1 Gewichtsprozent, vorteilhaft etwa 5 Gewichtsprozent, des Polyolefins aufzulösen, und die
nicht über derjenigen Temperatur liegt, bei der eine wesentliche, schädliche Halogenwasserstoffabspaltung
aus dem Polymerisat erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyolefin in der Lösungs- und
bzw. oder in der Suspensionschlorierungsstufe in Gegenwart eines Katalysators, vorzugsweise eines
freie Radikale bildenden Katalysators, chloriert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US843209XA | 1956-10-22 | 1956-10-22 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1061074B true DE1061074B (de) | 1959-07-09 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DED26251A Pending DE1061074B (de) | 1956-10-22 | 1957-08-20 | Verfahren zur Chlorierung von Polyolefinen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1061074B (de) |
FR (1) | FR1187031A (de) |
GB (1) | GB843209A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3180856A (en) * | 1960-12-08 | 1965-04-27 | Phillips Petroleum Co | Halogenation of olefin polymers |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3282910A (en) * | 1962-07-25 | 1966-11-01 | Hoechst Ag | Manufacture of chlorinated high-pressure polyethylenes |
US4751147A (en) * | 1986-05-05 | 1988-06-14 | The Dow Chemical Company | Low viscosity, semicrystalline chlorinated polyethylene resins and articles formed therefrom |
US4707522A (en) * | 1986-05-05 | 1987-11-17 | The Dow Chemical Company | Low viscosity, semicrystalline chlorinated polyethylene resins and articles formed therefrom |
-
1957
- 1957-08-20 DE DED26251A patent/DE1061074B/de active Pending
- 1957-08-22 FR FR1187031D patent/FR1187031A/fr not_active Expired
- 1957-09-25 GB GB30145/57A patent/GB843209A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3180856A (en) * | 1960-12-08 | 1965-04-27 | Phillips Petroleum Co | Halogenation of olefin polymers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB843209A (en) | 1960-08-04 |
FR1187031A (fr) | 1959-09-04 |
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