DE1495774C3 - Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PfropfmischpolymerisatenInfo
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Description
A —B —B —A —A —
— A-^B- Α — Α — Α — Β — Β — A — A l· Br2 + /1(CH2 = CHx)
Br Br Br Br
3 | — A | Λ Λ | —B—B—A— | A |
A —B | Br | Br Br | CH2 | Br |
CH2 | CHx | |||
CHx | CH2 | |||
CH2 | CHx | |||
CHx | CH2 | |||
• | CHx | |||
In diesen Gleichungen bedeutet Er das chemische ao halogenhaltigen Monomeren hergestellt, wie beispiels-Element
Brom in dem die benachbarte Estergruppe weise aus a-Bromacrylsäureestern primärer geradenthaltenden
Monomeren A, während B ein halogen- kettiger und verzweigter Alkohole mit 1 bis 8 C-Atofreies
Monomeres oder ein nicht aktiviertes Halogen men, β- und y-Brombuttersäurevinyl- oder -allylestern,
enthaltendes Monomeres mit der Gruppierung p-Brombenzoesäurevinyl- oder -allylestern, AcrylpiT
_ Q^ . as (MethacryO-säure-ß-bromäthylestern, «,/S-Dibrombut-2
"""' tersäurevinyl- oder -allylestern, Bromessigsäurevinyl-
x eine elektrophile Komponente und η eine ganze Zahl
>der -allylestern, sowie Brommaleinsäure- und Bromdarstellt,
fumarsäurediäthylestern. ;; · j
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach Die derart aktivierte Halogenatome enthaltenden
ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß 30 Polymeren können aber auch durch eine Übertragungsman
als halogenhaltige Rumpfpolymerisate solche ver- reaktion von wachsenden Ketten mit halogenhaltigen
wendet, deren Halogenatome durch benachbarte Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Bromoform, Tetra-Estergruppen
aktiviert sind. Dabei kann gegebenen- bromkohlenstoff oder Äthylenbromid hergestellt werfalls
an Stelle von UV-Strahlung eine harte Korpus- den. Beispielsweise wird Acrylsäurebutylester in Gekularstrahlung
zur Einwirkung gebracht werden. 35 genwart von Tetrabromkohlenstoff radikalisch poly-Die
durch benachbarte Estergruppen aktiviertes merisiert. Hierbei bilden sich auf Grund von ÜberHalogen
enthaltenden Polymerisate oder Mischpoly- tragungsreaktion bromhaltige Polymerisate nach dem
merisate werden einmal durch Polymerisation der folgenden Schema 2:
RCO OOCOR
«(CH2 = CHy) + CBr4 RCOO — (CH2 — CHy)^1 — CH2CHyBr -f CBr3-
«(CH2 = CHy) + CBr4 RCOO — (CH2 — CHy)^1 — CH2CHyBr -f CBr3-
wobei y eine Estergruppe, η eine ganze Zahl darstellt. durch benachbarte Estergruppen aktiviert ist, ein
Vorwiegend werden Brom enthaltende Rumpfpoly- 45 Mischpolymerisat eingesetzt, so soll das Mengen-
mere angestrebt, es sind aber auch chlor- oder jod- verhältnis zu dem bzw. zu den die Gruppierung
haltige darzustellen, nur sind die chlorhaltigen weniger CH2 = Cc enthaltenden Comonomeren bevorzugt
aktiv bei der späteren Pfropf reaktion und die jod- 95 : 5 bis 5 : 95 Gewichtsteile betragen,
haltigen technisch weniger zu empfehlen. Je nach den gewählten Pfropfbedingungen wird,
Die aktives Halogen enthaltenden Monomeren 50 wenn ein Mischpolymerisat als Rumpfpolymeres
können nicht nur für sich oder untereinander, sondern dient, dieses Mischpolymerisat zweckmäßig so aufin
einer beliebigen Abmischung mit jedem anderen gebaut, daß die eine Komponente darin mit dem
radikalisch polymerisierenden Monomeren mit einer Pfropfmonomeren identisch ist oder strukturmäßig
oder mehreren Doppelbindungen polymerisiert werden diesem entspricht. Wird also beispielsweise mit Styrol
(Schema 1). Die Zahl der Komponenten kann bis zu 55 gepfropft, so soll auch das Rumpfpolymere Styrol
fünf betragen. bzw. ein Homologes des Styrols enthalten, sofern es
Als zu kombinierende Monomere werden beispiels- ein Mischpolymerisat darstellt.
weise genannt: sämtliche Acryl- und Methacrylsäure- Die Herstellung des durch benachbarte Esterester
mit geradkettigen und verzweigten Alkylresten gruppen aktiviertes Halogen enthaltenden Polymeren
mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, alle Vinylester mit 60 kann im Block, in Lösung, in Emulsion oder in Suspeneinem
geradkettigen oder verzweigten Säurerest bis sion erfolgen. Im allgemeinen hat die Herstellung in
zu 18 Kohlenstoffatomen, sämtliche Vinylaromaten, Emulsion den Vorzug, da die entstehenden Teilchen
wie Styrol oder Vinylnaphthalin, ferner Acrylnitril, mit ihrer größeren Gesamtoberfläche eine größere
Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, Maleinsäureester Wahrscheinlichkeit für die Pfropfreaktion bieten,
mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen in der geradkettigen 65 Das zur Pfropfung dienende Monomere stellt ebenoderverzweigten
Alkylkette, sowie Butadien und seine falls ein Monomeres vom Radikaltyp dar. In erster
Homologen. Linie sind es leicht aktivierbare und polymerisierbare
Wird als halogenhaltige» Rumpfpolymerisat, das Monomere nach dem Radikalmechanismus. Dazu
5 6
gehören: Acrylsäure- und Methacrylsäureester mit eingedrückt. Der Druckbehälter wird auf 500C auf-
1 bis 8 C-Atomen in der Alkylgruppe, die geradkettig geheizt, die UV-Lampe eingeschaltet und bei dieser
oder verzweigt sein können, Styrol und seine Derivate Temperatur bis zu einem Druckabfall auf 3,5 atü
sowie alle Vinylaromaten, wie z. B. Vinylnaphthalin polymerisiert. Man erhält einen 40prozentigen PVC-
oder Vinyltoluol, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, 5 Pfropf-Latex mit einem Plastomerenanteil von 12,2 °/0.
atomen in der geradkettigen oder verzweigten Alkyl- nungsanlage getrocknete Produkt kann auf einem
kette der entsprechenden Säure oder des Alkohols. Kalander oder im Extruder verarbeitet werden.
Die Pfropfung kann in der. Weise vorgenommen Bei einer Kalanderverarbeitung ergibt sich gegenwerden, daß das Rumpfpolymerisat in einer Emulsion, io über Rein-PVC eine Steigerung der Fahrgeschwindig-Suspension, Schmelze oder Lösung vorgelegt wird und keit um 10%, ohne daß die physikalischen Werte der
dann das aufzupfropfende Monomere unter Rühren Folien beeinträchtigt werden. Insbesondere bleibt die
eingebracht und den wählenden Pfropfbedingungen Wärmefestigkeit der Folien, verglichen mit solchen
unterworfen wird. Zu diesen Bedingungen gehört eine aus Rein-PVC, voll erhalten,
erhöhte Temperatur sowie der Einfluß von UV-Licht 15 . .
bzw. harten Korpuskularstrahlen und gegebenenfalls B e 1 s ρ 1 e 1 2
der Zusatz von Aktivatoren bzw. Radikalspendern. 95 kg Vinylchlorid werden zusammen mit 5 kg
Man kann aber auch umgekehrt das zu pfropfende p-Brombenzoesäureallylester in einem 300-1-Rühr-Monomere in Block, Emulsion, Suspension oder autoklav, der mit einer UV-Lampe von 900 Watt aus-Lösung vorpolymerisieren und der im polymerisieren- ao gestattet ist, in 1001 einer wäßrigen Lösung von 2,5 kg
den Stadium befindlichen Masse, Emulsion, Suspen- Cu-Alkylsulfonat, 0,2 kg Kaliumpersulfat und 1 kg
sion oder Lösung bei einem bestimmten Umsatz das Dinatriumphosphat emulgiert und der Kesselinhalt
Rumpfpolymerisat untermischen. In diesem Fall auf 6O0C aufgeheizt. Nach einem Druckabfall auf
erhält man eine definierte Polymerisatmischung, be- 4at, d.h. nach einem Umsatz von 90%, werden
stehend aus dem Polymerisatanteil des zur Pfropfung as 10 kg Methacrylsäuremethylester eingedruckt, die
dienenden Monomeren und dem Pfropfanteil dieses UV-Lampe eingeschaltet und die Polymerisation zur
Monomeren mit dem Rumpfpolymerisat neben un- Pfropf reaktion 5 Stunden fortgesetzt. Man erhält
verändertem Rumpf polymerisat. Der Umsatz des vor- einen 48prozentigen Pfropf latex, der durch Walzengebildeten Polymeren kann bei dieser Arbeitsweise trocknung oder Versprühen aufgearbeitet werden
zwischen 10 und 90% liegen. 30 kann.
Erfolgt die Pfropfung in wäßriger Emulsion, so Das erhaltene Produkt wird auf einem 2-Walzenwird vorzugsweise zunächst das Pfropf monomere trockner bei 1700C in Gegenwart von Hitzestabiliallein bis zu einem Umsatz von wenigstens 60, Vorzugs- satoren zu einer Folie verwalzt. Die nach der Torweise 70 bis 85%, polymerisiert; sodann wird in Poly- sionsschwingungsmethode (K. Schmieder und
merisationsgemisch die Rumpfpolymerisatkomponente 35 K. W ο 1 f, KoIl. Z. 127, S. 65 bis 78,1952) bestimmte
eingeführt und nunmehr unter Einwirkung von UV- Einfrierungstemperatur liegt um 80C höher als bei
Strahlung, gegebenenfalls auch von harter Korpus- einer Rein-PVC-Folie.
kularstellung, bis zu einem Umsatz von wenigstens .
90%auspolymerisiert. Beispiel 3
Die Pfropfpolymerisate dienen in erster Linie zur 40 In einem 3001 fassenden Druckruhrbehälter werden
Verbesserung einer bestimmten physikalischen Eigen- 75 kg Styrol, 19 kg Vinylnaphthalin und 6 kg ac-Bromschaft der Homo- oder Mischpolymerisate. So kann acrylsäureoctylester in 160 kg Wasser, das als Emulbeispielsweise die Wärmestandfestigkeit von PVC gator 3 kg Laurylsulfat, 0,2 kg Kaliumpersulfat und
durch die Aufpfropfung von Methacrylsäuremethyl- 0,1 kg Dinatriumphosphat enthält, bei 8O0C bis zu
ester oder Acrylsäurecyclohexylester auf ein vor- 45 einem Umsatz von 96% polymerisiert. Mit dem ergegebenes, aktivierte Halogenatome enthaltendes VC- haltenen 32%igen Latex wird wie folgt weiterverfah-Mischpolymerisat wesentlich gesteigert werden. Ebenso ren:
läßt sich die Verarbeitbarkeit von PVC durch die Auf- 90 kg Styrol werden zusammen mit 25 kg des
pfropfung von VC-Mischpolymerisaten auf einen aus- obigen Latex in einem mit einer Cobalt-60-Strahlungs-
polymerisierenden PVC-Latex steigern. 50 quelle ausgerüsteten Rührbehälter vorgelegt und
Der Anteil der Pfropfkomponente liegt im all- 1Z2 Stunde kräftig durchmischt. Sodann werden 200 kg
gemeinen zwischen 1 und 40 Gewichtsteilen des Ge- Wasser, das 0,5 kg teilveresterten Polyvinylalkohol
samtpolymerisats, vorzugsweise jedoch zwischen 5 enthält, eingetragen und das Monomeren-Polymeren-
und 10 Teilen. gemisch zu feinsten Tröpfchen suspendiert. Nach Zu- : Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch fol- 55 gäbe von 2 kg Styrol, in dem 0,2 kg Di-tert.-butylgende Beispiele näher erläutert, aber nicht darauf be- peroxid gelöst sind, wird die Co-60-Lampe ausgeschränkt: fahren und der Kesselinhalt auf 8O0C aufgeheizt.
Beispiell Nach 4 Stunden wird die Temperatur auf 1200C er-
höht und nach weiteren 6 Stunden auf 1300C, um das
In einem 10-1-Rührautoklav, der mit einer UV-Lampe 60 restliche Monomere auszupolymerisieren. Nach einer
von 500 Watt ausgestattet ist, werden 5 1 Latex Gesamtreaktionszeit von 16 Stunden ist die Reaktion
(7,5prozentig; pH 9,5) eines Mischpolymerisats, be- beendet. Das angefallene körnige Polymerisat wird in
stehend aus 45 Gewichtsteilen Acrylsäurebutylester, einer Schubschleuder filtriert, gewaschen und an-5 Gewichtsteilen «-Bromacrylsäure-n-butylester und schließend bei 6O0C im Umlufttrockenschrank ge-
50 Gewichtsteilen Vinylidenchlorid, vorgelegt, 6 g Ka- 65 trocknet.· ." ' ''
liumpersulfat sowie 30 g eines Alkylarylsulfonats als Ein im Extruder hergestellter DIN-Prüfstab hat
ν zusätzlicher Emulgator hinzugefügt und anschließend eine Schlagzähigkeit nach Charpy von 66 cm kg/cm2
mit Stickstoff gespült, evakuiert und 3 kg Vinylchlorid und eine Kerbschlagzähigkeit nach Izod von \5,0 cm
kg/cm2. Im Vergleich dazu liegt reines Polystyrol bei 15 cm kg/cm2 bzw. 3,5 cm kg/cm2.
In einem. l,5-m3-Druckrührbehälter, der mit zwei
900-Watt-UV-Lampen ausgestattet war, wurden 960 kg Flotte, enthaltend 9,0 kg eines C12-Alkylarylsulfonats,
0,4 kg Dinatriumphosphat und 0,27 kg Kaliumpersulfat, vorgelegt. Nach dem Evakuieren und Spülen
mit Stickstoff wurden 572 kg Vinylchlorid zugelassen und der Kesselinhalt bei mäßiger Rührung auf eine
Temperatur von 65° C gebracht. Nach einer Reaktionszeit von 8 Stunden war der Druck auf 9,5 atü abgefallen,
was einem Umsatz von etwa 70% entspricht. Nach Erreichen dieses Umsatzes wurden 108 kg eines
37prozentigen Latex, bestehend aus 50 Gewichtsteilen ' Vinylchlorid, 45 Gewichtsteilen Acrylsäurebutylester
und 5,0 Gewichtsteilen a-^-Dibrombuttersäureallyl-
ester eingedrückt, die UV-Lampe eingeschaltet und die Polymerisation des Restvinylchlorids bis zu einem
Umsatz von 92%, d. h. bis zu einem Druckabfall auf 3,5 atü zu Ende geführt.
Der erhaltene 40,5prozentige Pfropflatex wird durch Walzentrocknung aufgearbeitet. Das Produkt enthält
7 % der Modifizierungskomponente, die dem Material eine gegenüber Rein-PVC verbesserte Verarbeitbarkeit
vermittelt. Bei der Verarbeitung zu hochwertigen weichmacherfreien Folien reicht die Vorgelierung auf
einem Mischwalzwerk aus, während mit einem normalen Rohstoff zwei Walzwerke benötigt werden. Die
Folieneigenschaften, wie Oberfläche, Stippigkeit, Tiefziehfähigkeit und HF-Verschweißbarkeit werden bei
dem Produkt gemäß der Erfindung nicht nachteilig beeinflußt, insbesondere bleibt die Wärmestandfestigkeit
gegenüber einer Folie aus Rein-PVC voll erhalten, wie die folgende Gegenüberstellung zeigt:
Produkt | Oberflächen beschaffenheit |
Reißfestigkeit kp/cm2 |
Reißdehnung % |
Schlagzug zähigkeit*) cm · kp/cm2 |
Tiefzieh bereich**) in Sekunden Verhältnis 1:1,75 |
Wärmestand festigkeit 0C |
Pfropfpoly merisat Normal-PVC... |
glatt glatt |
504 512 |
137 104 |
342 285 |
1,3 3,0 |
75 bis 80 75 bis 80 |
*) Geprüft nach der Methode Racki (Materialprüfung 3/3,1961, S. 89).
**) Geprüft nach Gerät Negri-Bossi, wobei die sogenannte Tiefziehtoleranz angegeben wird.
409 610/212
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Pfropfmisch- unter zusätzlicher Einwirkung von Ultraviolett-Strahpolymerisaten
durch Aufpfropfen von Vinyl- oder 5 Ien nach der Fällungs-, Suspensions-,oder Emulsions-Vinylidengruppen
enthaltenden Monomeren auf Methode.
ein halogenhaltiges Polymerisat oder Mischpoly- Es ist bekannt, daß die Beweglichkeit eines Halogen-
merisat, dessen Halogenatome durch benachbarte · atoms durch eine elektronegative Gruppe, insbesondere
elektronegative Gruppen aktiviert shid, in Gegen- eine Carboxylgruppe aktiviert wird. So wird z. B. laut
wart einer wasserlöslichen Perverbindung und unter io C. E. S c h i 1 d k η e c h t (»Vinyl and related polymers«,
der zusätzlichen Einwirkung von ultravioletten John Wiley and Sons, New York, 1952,1S. 309), aus
Strahlen nach der Fällungs-, Suspensions- oder Poly-a-chloracrylsäure beim Kochen in wäßriger
Emulsions - Methode, dadurch gekenn- Lösung das Gel eines chlorfreien vernetzten Polymeri-
zeichnet, daß man als.halogenhaltige Rumpf- sats erhalten. Dieses Produkt wurde als ein vernetztes
polymerisate solche verwendet, deren Halogen- 15 Polyaceton identifiziert.
atome durch benachbarte Estergruppen aktiviert Aus der deutschen Auslegeschrift 1 050 056 ist ein
sind und daß man gegebenenfalls an Stelle von Verfahren bekannt, bei dem Monomere, die die
ultraviolettem Licht harte Korpuskularstrahlen Gruppe CH2 = C=: enthalten, auf Mischpolymerisate
einwirken läßt. mit einem Gehalt von 0,1 bis 5% «-Chloracrylnitril
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennr 20 aufgepfropft werden. Mischpolymerisate, die als Cozeichnet,
daß als Rumpfpolymerisat ein Misch- monomere Acrylnitrilgruppen enthalten, sind durch
polymerisat aus einem durch Estergruppen akti- diese Nitrilgruppen mit. verschiedenen Nachteilen
vierten, Halogen enthaltenden Monomeren und belastet. Einmal sind die Nitrilgruppen gegen Einwireinem
oder mehreren anderen, die Gruppierung kung von UV-Strahlen empfindlich, da sie sich dadurch
CH2 = Cc enthaltenden Monomeren im Mengen- 25 verändern können und störende Chromophore bilden,
verhältnis 95: 5 bis 5: 95 Gewichtsteile eingesetzt wie dies vom Polyacrylnitril her bekannt ist. Ferner
wird. ist bekannt, daß Acrylnitrilgruppen in Kombination
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch mit Einheiten des Vinylchlorids ziemlich schlecht
gekennzeichnet, daß man in wäßriger Emulsion verträglich sind und die Verarbeitbarkeit solcher aus
das Pfropfmonomere bis zu einer Umsetzung von 30 diesen Bausteinen aufgebauten Mischpolymerisaten
wenigstens 60 % polymerisiert, in dieses Polymeri- erschweren. Insbesondere hat Acrylnitril als Comonosationsgemisch
die das durch Estergruppen akti- meres mit Vinylchlorid die Eigenart, den Mischpolyvierte
Halogen enthaltende Rumpfpolymerisat- merisaten ein pngünstiges Fließverhalten zu verleihen,
komponente einführt und dann unter Einwirkung so daß vor allem die Verarbeitung im Tiefziehverfahren
von ultravioletten Strahlen oder harten Korpus- 35 erschwert oder unmöglich gemacht wird,
kularstrahlen das Gesamtgemisch bis zu einer Um- Anlehnend an diesen Befund wurde nun gefunden, setzung von wenigstens 90% auspolymerisiert. daß man die Beweglichkeit von Halogenatomen, die
kularstrahlen das Gesamtgemisch bis zu einer Um- Anlehnend an diesen Befund wurde nun gefunden, setzung von wenigstens 90% auspolymerisiert. daß man die Beweglichkeit von Halogenatomen, die
durch eine benachbarte Estergruppe aktiviert sind, in Polymerisaten oder Mischpolymerisaten dazu aus-
40 nutzen kann, Pfropfpolymerisate herzustellen, die diese
Nachteile nicht aufweisen. In Gegenwart von UV-Licht
oder härteren Strahlen lassen sich Radikalstellen durch
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abspaltung von Halogenatomen erzeugen und auf ein
Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten durch Auf- so aktiviertes Rumpfpolymerisat radikalisch polypfropfen
von Vinyl- oder Vinylidengruppen enthalten- 45 merisierende Vinylmonomere aufpfropfen nach dem
den Monomeren auf ein halogenhaltiges Polymerisat Schema 1 :
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DE1720844A1 (de) | Pfropfpolymere auf Basis von Polyvinylchlorid |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |