DE110769C - - Google Patents

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DE110769C
DE110769C DENDAT110769D DE110769DA DE110769C DE 110769 C DE110769 C DE 110769C DE NDAT110769 D DENDAT110769 D DE NDAT110769D DE 110769D A DE110769D A DE 110769DA DE 110769 C DE110769 C DE 110769C
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sulfuric acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/50Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof
    • C09B1/503Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof unsubstituted amino-hydroxy anthraquinone

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
anthrachinone.
In dem Patent 1 10768 ist gezeigt, dafs man durch Behandlung der in dem Patent 104901 beschriebenen Halogendiamidoanthrachinone mit rauchender Schwefelsäure schöne, wasserlösliche, blaue Farbstoffe erhält.
Es wurde nun gefunden, dafs die Einwirkung der rauchenden Schwefelsäure auf die Halogendiamidoanthrachinone einen wesentlich anderen Verlauf nimmt, wenn man bei Gegenwart von Borsäure arbeitet. In diesem Falle entstehen nämlich grünblaue bis blauviolette Farbstoffe, die im Gegensatz zu den im Patent . ι 10768 beschriebenen Producten in Wasser schwer löslich sind. Dieselben erwiesen sich als sehr farbkräftige, schöne Beizenfarbstoffe und zeichnen sich vor den ohne Borsäurezusatz gewonnenen Producten durch noch gröfsere Walkechtheit aus.
Die Darstellung dieser Farbstoffe geschieht im Allgemeinen in der Weise, dafs die Halogenderivate der Diamidoanthrachinone in rauchende Schwefelsäure eingetragen werden, welche die nöthige Menge Borsäure gelöst enthält und die so entstandene Lösung auf 120 bis 2500 erhitzt wird.
Die Arbeitsweise wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel I.
50 kg Borsäure werden in 1000 kg 40 proc. Oleum gelöst und in diese Lösung unter Kühlung 50 kg ι · 5 - Diamidoanthrachinonchlörid eingetragen. Die schmutziggelbe Schmelze wird beim Erhitzen auf 110 bis 1200 rein blau und zeigt dann, in Schwefelsäure gegossen, das in dem Patent 104901 erwähnte charakteristische Absorptionsspectrum. Man erhöht nun die Temperatur auf 180 bis 1900 und erhitzt so lange, bis das Spectrum der schwefelsauren Lösung die genügende Reinheit zeigt. Sodann kühlt man ab, giefst die Schmelze in Eiswasser, kocht auf und filtrirt ab.
Die mit Wasser neutral gewaschene Paste ist direct zum Färben verwendbar. Sie löst sich nur spurenweise mit violetter Farbe in heifsem Wasser; die Lösung in Alkali ist blau und wird durch einen Ueberschufs von Alkali gefällt. Der trockene Farbstoff löst sich in cone. Schwefelsäure mit rothgelber Farbe. Durch Borsäure wird letztere Lösung blauviolett gefärbt und zeigt sodann ein Spectrum, das aus zwei Linien in Gelb und Orange besteht. Auf ungeheizter Wolle erhält man violettrothe, auf chromirter Wolle rein blaue Töne.
Beispiel II.
50 kg ι · 8-Diamidoanthrachinonbromid werden in 1000 kg 35 proc. Oleum, das 50 kg Borsäure gelöst enthält, unter Kühlung eingetragen und die Schmelze 2 bis 3 Stunden auf 170 bis i8o° erhitzt. Die Aufarbeitung des Reactionsproductes geschieht wie in Beispiel I angegeben.
Die erhaltene Paste löst sich in heifsem
Wasser sehr wenig mit violetter Farbe, in sehr verdünntem Alkali grünblau. Der auf Wolle erzeugte Chromlack ist schön blau. Die Lösung in cone. Schwefelsäure ist gelb und wird mit Borsäure rothviolett. Letztere Lösung zeigt vor dem Spectroskop ein schwaches Band in Orange und eine völlige Auslöschung, von Blau und Violett. ' ■·
Die Farbstoffe lassen sich auch in der Weise erzeugen, dafs man von den Diamidoanthrachinonen direct ausgeht. Man löst diese in borsäurehaltiger rauchender Schwefelsäure und führt sie durch Einwirkung von Chlor oder Brom bei gelinder Wärme in die Halogenderivate über. Sodann erhitzt man direct auf höhere Temperaturen und erhält so die entsprechenden Farbstoffe. Man kommt auf diesem technisch vorteilhaften Wege also direct, ohne vorherige Isolirung der Halogendiamidoanthrachinone, zu den neuen Farb-.stoffen. Dies - Verfahren sei durch folgendes Beispiel erläutert.
Beispiel III.
30 kg 1 · 5-Diamidoanthrachinon werden in 1000 kg 4oproc. Oleum, gemischt mit 50 kg Borsäure, eingetragen und nun unter Kühlung und lebhaftem Rühren mit 80 kg Brom behandelt, wobei die Temperatur der Schmelze zwischen 45 bis 50 ° gehalten wird. Sobald die Bromirung vollendet ist, wird die Temperatur der Schmelze auf i8o° gesteigert und im Uebrigen wie in den vorigen Beispielen verfahren.
Der so erhaltene Farbstoff ist identisch mit dem Product, das man durch Behandeln von ι ■ 5-Diamidoanthrachinonbromid mit Oleum und Borsäure erhält.
In seinem Aussehen und seinen Reactionen verhält sich der bromhaltige Farbstoff ganz wie sein chlorhaltiges in Beispiel I beschriebenes Analogon.
Die Eigenschaften der nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Farbstoffe sind in folgender Tabelle übersichtlich zusammengestellt.
Farbstoff aus Lös
in
Wasser
ung
in Natron
lauge
Cone. Sch
allein
wefelsäure
+
Borsäure
Spectrum
der letzteren
Lösung
Färb
auf
ungeheizt.
Wolle
ung
auf
chromirt.
Wolle
ι · 5 - Diamido-
anthrachinonchlorid
+ 4opCt. Oleum
+ Borsäure
. spuren
weise
violett
blau rothgelb blau
violett
zwei Linien
in Gelb und
Orange
violett-
roth
,blau
ι · 5 -Diamido
anthrachinonbromid
+ 4OpCt. Oleum
4- Borsäure
spuren
weise
violett
blau rothgelb blau
violett
zwei Linien
in Orange
und Gelbgrün
blauroth blau
ι · 8-Diamido-
anthrachinonchlorid
+ 4OpCt. Oleum
. 4- Borsäure
violett grünblau röthlich
gelb
blauroth blauer Theil
des Spectrums
verdunkelt
roth
violett
blau
ι · 8-Diamido
anthrachinonbromid
+ 40 pCt. Oleum
+ Borsaure
violett grünblau gelb roth
violett
blauer Theil
des Spectrums
verdunkelt
blau blau.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Verfahren zur Darstellung von blauen Farbstoffen der Anthracenreihe, darin bestehend, dafs man die nach dem Patent 104901 erhältlichen halogenisirten Diamidoanthrachinone mit rauchender Schwefelsäure und Borsäure erhitzt.
    Besondere Ausführungsform des unter 1. beanspruchten Verfahrens, darin bestehend, dafs man die Darstellung der Halogendiamidoanthrachinone und die Umwandlung der letzteren in Farbstoffe in einer Operation vereinigt und demgemäfs die Diamidoanthrachinone, in rauchender borsäurehaltiger Schwefelsäure gelöst, mit Halogen behandelt und die so gebildeten Halogenisirungsproducte durch weiteres Erhitzen in Farbstoffe überführt.
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DE (1) DE110769C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1220064B (de) * 1959-07-22 1966-06-30 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-farbstoffen, die frei von wasserloeslichmachenden Gruppen sind
DE1257315B (de) * 1960-06-04 1967-12-28 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Dispersionsfarbstoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1220064B (de) * 1959-07-22 1966-06-30 Ciba Geigy Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon-farbstoffen, die frei von wasserloeslichmachenden Gruppen sind
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