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Verfahren zur Darstellung von Abkömmlingen der Benzanthronpyrazolanthronreihe
Nach dem Verfahren des Patents 516 698 werden wertvolle Abkömmlinge der Benzanthronpyrazolanthronreihe
erhalten, wenn man Amino-Benzanthronpyrazolanthrone in den Aminogruppen substituiert.
Unter anderem entstehen so auch durch Kondensation dieser Aminokörper mit Derivaten
des Benzanthronpyrazolanthrons, welche austauschbare negative Substituenten im Moleküle
enthalten, neue Produkte, vermutlich Benzanthronpyrazolanthron-Imide.
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Es wurde nun weiter gefunden, daß die Einführung auch anderer substituierter
Aminoreste in das Molekül der Benzanthronpyrazolanthrone leicht gelingt, wenn man
ganz allgemein solche stickstoffhaltige Verbindungen, die noch mindestens ein reaktionsfähigesWasserstoffatom
an Stickstoff gebunden enthalten -die der Benzanthronpyrazolanthronreihe hier ausgenommen-,
auf negativ substituierte Benzanthronpyrazolanthrone zur Einwirkung bringt. Als
letztere kommen hauptsächlich die Halogen-und Nitroderivate des Benzanthronpyrazolanthrons
in Betracht, die beispielsweise durch Halogenierung (vgl. Patent 492 27q.) und durch
Nitrierung (vgl. Patent 492- 275) von Benzanthronpyrazolanthronen oder auch durch
synthetischen Aufbau erhältlich sind. Die Ausführung der Kondensationen erfolgt
nach bekannten Methoden, also im allgemeinen unter Verwendung eines geeigneten hochsiedenden
Lösungsmittels und unter Zusatz säurebindender und reaktionsbeschleunigender Mittel.
In einzelnen Fällen kann natürlich das als Reaktionskomponente zur Anwendung kommende
Amin zugleich auch lösend und säurebindend wirken, und bei Anwesenheit flüchtiger
Stoffe ist das Arbeiten in geschlossenen Gefäßen unter Druck erforderlich.
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Die so gewonnenen Benzanthronpyrazolanthrone mit substituierten Aminoresten
sind als Küpenfarbstoffe oder als Zwischenprodukte zu solchen wertvoll.
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Beispiele i. io5 Gewichtsteile Monobrom-Benzanthronpyrazolanthron
(erhalten durch Kondensation von Pyrazolanthron und Dibrombenzanthron vom Schmelzpunkt
256') werden mit 5o Gewichtsteilen i-Aminoanthrachinon und 5o Gewichtsteilen wasserfreiem
Natriumacetat unter Zusatz von 2o Gewichtsteilen 'Kupfercarbonat in 3ooo Teilen
trockenem Nitrobenzol 12 Stunden lang unter Rühren zum Kochen erhitzt. Die Farbe
des Gemisches schlägt über olivgrün nach blaugrau um, und das Kondensationsprodukt
scheidet
sich aus. Nach dem Erkalten wird filtriert und mit Nitrobenzol, Alkohol und Wasser
gewaschen. Noch vorhandenes Kupfersalz wird -durch - Auskoched mit verdünnter Salzsäure
entfernt, erneut .filtriert und neutral gewaschen. Der so gewonnene Farbstoff bildet
eine rotstichig violette Paste, getrocknet ein dunkles Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit grüner Farbe löst. Wasser fällt aus dieser Lösung blaugraue Flocken.
Aus blaugrauer alkalischer Hydrosulfitküpe liefert der Farbstoff auf Baumwolle blaugraue
Färbungen von vorzüglicher Echtheit.
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2. Wird in obigem Beispiel das 1-Amino- durch das 2-Aminoanthrachinon
ersetzt, so entsteht ein Farbstoff, der aus graublauer Küpe Baumwolle in sehr echten
blauen Tönen anfärbt.
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@. Verwendet man in Beispiel i an Stelle des dort gebrauchten synthetischen
Monobrom-Benzanthronpyrazolanthrons ein solches, das durch Einwirkung von Brom in
Bromnatriumlösung auf die wässerige Paste des Benzanthronpyrazolanthrons erhalten
wurde, so gewinnt man ebenfalls einen aus blauer Küpe auf Baumwolle in echten blaugrauen
Farbtönen aufziehenden Farbstoff. Die Lösung dieses Produktes in konzentrierter
Schwefelsäure ist dunkelgrün gefärbt, beim Verdünnen mitWasser fallen blaugraue
Flocken aus.
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4. 1o5 Gewichtsteile Dichlor-Benzanthronpyrazolanthron (erhalten durch
Chlorierung von Benzanthronpyrazolanthron in Nitrobenzol mittels Sulfurylchlorids
bei 6o bis 70°), foo Gewichtsteile 1-Aminoanthrachinon, foo Gewichtsteile trockenes
Natriumacetat und 2o Gewichtsteile Kupfercarbonat werden in 3ooo Teilen Nitrobenzol
15 Stunden lang bei Siedetempera-@tur verrührt. Nach der Aufarbeitung in der üblichen
Weise erhält man ein dunkelgefärbtes Farbstoffpulver, mit grauvioletter Farbe löslich
in konzentrierter Schwefelsäure. Wasser fällt aus dieser Lösung blaugraue Flocken,
die sich in alkalischer Hydrosulfitlösung mit klarer, blauer Farbe verküpen. Die
Ausfärbung auf Baumwolle liefert ein rotstichiges Blaugrau von vorzüglicher Echtheit.
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5. Äquimolekulare Mengen von Mononitro-Benzanthronpyrazolanthron (foo
Gewichtsteile, erhalten durch Nitrierung von Benzanthronpyrazolanthron) . und 1-Aminoanthrachinon
(5o Gewichtsteile) werden in Gegenwart von wasserfreiem Natriumacetat (foo Gewichtsteile)
und Kupfercarbonat (2o Gewichtsteile) in Nitrobenzol ( 5oo Teile) 7 Stunden lang
bei Kochtemperatur verrührt und das Produkt nach Beispiel 1 isoliert. Aus klarer
grauer Küpe wird Baumwolle gelbstichig grün angefärbt. Die Färbungen besitzen gute
Wasch- und Kochechtheit, werden aber beim Nachbehandeln mit Hypochlorit gelber.
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6. 165 Gewichtsteile Chlor-Benzanthronpyrazolanthron (erhalten durch
Einwirkung von Chlor auf Benzanthronpyrazolanthron in Trichlorbenzol bei 135 bis
145' C, violett löslich in konzentrierter Schwefelsäure, Chlorgehalt etwa 17°,!0)
werden mit 67 Gewichtsteilen 1-Aminoanthrachinon, Zoo Gewichtsteilen trockenem Natriumacetat
und 1o Gewichtsteilen Kupfersalz in - ooo Teilen Nitrobenzol während 7 Stunden unter
Rühren zum Kochen erhitzt und nach dem Erkalten in bekannter Weise aufgearbeitet.
Das Produkt ist ein blaues Farbstoffpulver, das sich in Schwefelsäure mit blaugrauer
Farbe löst. Aus einer blauen alkalischen Hydrosulfitküpe werden auf Baumwolle kräftige
und klare grünstichige Grautöne erhalten, die vorzügliche Echtheitseigenschaften
aufweisen.
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7. 1o Gewichtsteile Chlor-Benzanthronpyrazolanthron (erhalten durch
Einwirkung von Chlor auf Benzanthronpyrazolanthron in Nitrobenzol bei 135 bis 145'
C, grün löslich in konzentrierter Schwefelsäure, Chlorgehalt etwa 16°/0) werden
mit 3o Volumteilen 46prozentiger alkoholischer Dimethylaminlösung unter Zugabe einer
geringen Menge Kupferchlorür 24 Stunden lang in geschlossenem Gefäß auf 16o ° erhitzt.
Nach dem Erkalten wird filtriert, gewaschen und getrocknet. Der entstandene Farbstoff
stellt ein blauviolettes Pulver dar, das sich mit grüner Farbe in konzentrierter
Schwefelsäure löst. Aus blauer Küpe wird Baumwolle in gedeckten Grautönen von sehr
guten Echtheiten angefärbt. Der Chlorgehalt des Produktes deutet auf das Vorliegen
eines ylonochlor-dimethylamino-Benzanthronpyrazolanthrons.