DE493352C - Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen

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DE493352C DEG68150D DEG0068150D DE493352C DE 493352 C DE493352 C DE 493352C DE G68150 D DEG68150 D DE G68150D DE G0068150 D DEG0068150 D DE G0068150D DE 493352 C DE493352 C DE 493352C
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GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
BASF Schweiz AG
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Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
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  • Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen In der Patentschrift 483 519 bzw. in der französischen Patentschrift 588 283 ist ein Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen beschrieben worden, das u. a. darin besteht, daß man auf z, 5 - Diarylidobenzochinone SchwefeLdihalogenid einwirken läßt.
  • In weiterer Ausbildung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß weitere wertvolle Farbstoffe entstehen, wenn man statt Schwefeldihalogenid Mischungen von Schwefeldihalogenid mit Halogen, wie z. B. Lösungen von Chlor oder Brom in Schwefeldichlorid, auf a, 5 - Diarylidabenzochinone einwirken lä.ßt.
  • Die hierbei entstehenden Produkte bilden braune bis schwarze Pulver und sind in Wasser und Alkohol unlöslich, sie lösen sich dagegen in Schwefelsäure mit rotvioletter bis grauer, schm.utzigoliver und grüner Farbe. Sie sind mit Hydrosulfit und Natronlauge leicht verküpbar unter Bildung von hellgelben bis bräunlichen und grünlichen Küpen, aus welchen die Faser, vorzugsweise die Wolle, in echten, gelben bis rotorangen, violetten, braunen, blauen, grauen und schwarzen Farbtönen gefärbt wird.
  • Die Reaktion wird zweckmäßig in einem Lösungs- bzw. Verteilungsmittel durchgeführt. Als solche kommen hauptsächlich in Betracht Nitrobenzole, Chlorbenzole, Tetrachlorkohlenstoff, Chloräthane usw. oder auch solche, die gleichzeitig eine kondensierende Wirkung ausüben können, wie Schwefelsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Essigsäureanhydrid usw.
  • Die Mengen der aufeinander zur Reaktion gelangenden Substanzen sowie das Verhältnis des Halogens zum Schwefeldihalogeni,d können innerhalb weiter Grenzen variiert werden; dies gilt ebenfalls für die Temperatur -und die Dauer, und man kann mit denselben Ausgangsstoffen durch Wahl der Reaktionsbedingungen verschiedene Farbtöne erreichen. Ganz allgemein wird man beobachten, daß bei niederer Temperatur lebhafte Farbtöne erhalten werden, während höhere Temperatur Bildung von dunkelfärbenden Produkten begünstigt. Der Farbton kann auch durch. gewisse 75usätze, wie säurebindende Mittel oder Kondensationsmittel oder Überträger, wie Chlorzink oder Jod, beeinflußt werden.
  • Die 2, 5-Diarylido@bienzochinone können. auch in den Stellungen 3 und 6 ein oder zwei Substituenten tragen. Ferner können die 2, 5-Diarylidogruppen sich von zwei gleichen oder verschiedenen aromatischen Aminen ableiten, die sowohl am Stickstoff einmal als im Kern an beliebigen Stellen ein oder mehrere :Male substituiert sein können. Als Substituenten kommen hauptsächlich in Betracht: Halogen, Alkyl-, Alkoxv-, Phenyloxy-, Nitro-, Amino-, Alkylamino-, Aralkylamino-, Arylamino-, Hydroxyl-, Carboxy lgruppen üsw.
  • Gegenüber den vergleichbaren Farbstoffen des Hauptpatents bzw. der französischen Patentschrift 588 283 zeichnen sich diese Produkte durch Messere färberische Eigenschaften aus. So ist z. B. das Einwirkungsprodukt von i Mol. Schwefeldichlorid auf i Mol. 2, 5-Dianilidobenzochinon (bei ioo°) ein Olive, bei sonst gleichen Bedingungen unter Verwendung von 3 Mol. Schwefeldichlorid ein. stumpfes Braun, währenddem die entsprechenden Farbstoffe des vorliegenden Verfahrens auf Wolle ein wertvolles Schokolaclebraun bzw. ein lebhaftes Rotbraun ergeben. Beispiel i 5,8 Teile Dianilidobenzochinon werden in etwa die 2ofache Menge Nitrobenzol eingetragen und bei + 5° mit 2,8 Teilen einer Lösung von Chlor in Schwefeldichlorid in einem der Zusammensetzung SCI3 entsprechenden Verhältnis versetzt. (Verhältnis Dianilidobenzochinon zu SCI, - I Mol. zu I Mol.) Nach einiger Zeit wird filtriert, mit Alkohol nachgewaschen und getrocknet. Man erhält ein gelbbraunes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe löst und Wolle aus einer hellgelben Hydrosulfitküpe gelboliv färbt.
  • Erwärmt man nach dem Zusatz des Chlor-Schwefeldichiori,d-Gemisches die Reaktionsmasse auf ioo° und hält sie einige Zeit auf dieser Temperatur, so erhält man einen Farbstoff in Form eines schwärzlichen Pulvers, das sich in Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe löst und Wolle schwärzlicholiv färbt.
  • Steigert man die Temperatur bis zum Siedepunkt des Nitrobenzols, so erhält man ein Produkt, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe löst und Wolle -schwarzbraun färbt. Beispiel e Verfährt man wie im Beispiel i, indem 5,6 Teile SCI3 verwendet werden (Verhältnis: i Mol. Arylidochinon zu 2 Mol. SC13), so erhält man beim Arbeiten bei gewöhnlicher Temperatur ein rötlichbraunes Pulver, das sich in Schwefelsäure mit schmutzigvioletter Farbe löst und Wolle braun färbt, bei ioo° ein dunkelbraunes Pulver, das. sich in Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe löst und Wolle oliv färbt, und bei der Siedetemperatur ,des Nitrobenzols ein blaugraues Pulver, das sich in Schwefelsäure mit schmutziggrünblauer Farbe löst und Wolle blaugrau färbt.
  • In ;ähnlicher Weise erhält man aus 2, 5-Dio-toluidinobenzochinon bei ioo° einen Farbstoff, der sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe löst und Wolle blauoliv färbt. Aus 2, 5-Dimonamethylanilidob:enzochinon erhält man bei Siedetemperatur ein Produkt, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blaugrüner Farbe löst und Wolle grünstichiggrau färbt. Aus Dianilidobenzochinon und einer Mischung von i Mol. SCI, und i Mol. Brom entsteht ferner bei ioo bis i--,o' ein Farbstoff, der sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe löst und Wolle schwarzgrün färbt. Beispiel 3 11,6 Teile 2, 5-Dianilidobenzochinon und o,2 Teile Jod werden in etwa m6 Teile Nitrobenzol eingetragen und bei + 5° auf einmal mit 16,8 Teilen eines Chlor-Schwefeldichlorid-Gemisches entsprechendUer Zusammensietzung SCI, versetzt (Verhältnis: i Mol. -Diarylidochinon zu 3 M61. S.C13) . Man rührt einige Zeit unter Beibehaltung der Tenperatur. Hierauf wird unter Vermeidung von erheblicher Temperaturerhöhung die Reaktionsmusse mit ioprozentiger Sololösung neutralisiert, dann noch 3,6 Teile Sada (gelöst in 2o Teilen Wasser) zugegeben und über Nacht gerührt. Das Nitrobenzol wird nun mit Was= serdampf abgetrieben, der Rückstand filtriert, gewaschen und getrocknet. Der so erhaltene Farbstoff bildet ein braunes Pulver, löst sich in Schwefelsäure mit violetter Farbe und färbt Walle echt braun.
  • Steigert man nach dem Zusatz des Chlor-Schwefeldichlori!d-Gemisches die Temperatur bis auf ioo°, so erhält man ein ähnliches Produkt, das Wolle rotbraun färbt, steigert man die Temperatur bis zum Siedepunkt des Nitrobenzols, so erhält man ein Produkt, das Wolle blaugrau färbt und sich in Schwefelsäure mit schmutzigoliver Farbe löst.
  • Wird in diesem Beispiel das 2, 5-Dianfdobenzochinon durch das q', q."-Dichlor-2, 5-diänilidobenzochinon ersetzt, so erhält man beim Arbeiten in der Kälte einen Farbstoff, der sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rötlichblauer Farbe löst und aus Maßgelber Küpe gelbbraune Farbtöne gibt. Bei ioo° erhält man ein Produkt, das sich ebenfalls in Schwefelsäure mit rötlichblauer Farbe löst und Wolle rotbraun färbt.
  • Beispiel q.
  • 5,8 Teile Dianilidobenzochinon werden in ein Gemisch von 78 Teilen o-Nitrotoluol und 39 Teilen Nitrobenzol eingetragen und bei -15' mit ii,i Teilen -(;entsprechend drei Äquivalenten) einer Chlor-Schwefeldichlorid-Mischung von der Zusammensetzung S C13 versetzt. Man rührt einige Zeit bei derselben Temperatur, verdünnt mit Alkohol, filtriert und trocknet. Man erhält ein gelbbraunes Pulver, das sich in Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe löst und Wolle aus der Hv-(Irosiulfitküpe braungelb färbt.
  • Erwärmt man das Reaktionsgemisch auf ioo' und beläßt einige Zeitbei dieser Temperatur, so erhält man ein rotbraunes Pulver, (las sich in Schwefelsäure mit stumpfrotvioletter Farbe löst und Wolle dunkelviolettbraun färbt.
  • Wird in diesen vier Beispielen die Chlor-Schwefeldichlorid-Misehung der Zusammenset.zung S,Cl, durch eine -.Mischung der Zusamfnieuset7-ung SCI, ersetzt, so erhält man im allgemeinen ähnliche Ergebnisse. Als Ausnahme sei hervorgehoben, daß die E4mvirkung von 2 Niol. SCI, auf i Mol. Dianilidobenzochinon bei ioo° zu einem Rotbraun statt zu einem Oliv führt.
  • Nimmt man ferner mehr Halogen-Schwefel,dihalogenid, z. B. ein Verhältnis von .I. Mol. oder noch mehr auf i Mol. A.rvlidochinon, so beobachtet man ähnliche Erscheinungen, doch kann dabei die Farbstoffäüsbeute bzw. die Farbstoffintensität zurückgehen.
  • Es seien ferner noch die Farbstoffe erwähnt, welche aus 2, 5-Di-p-ansidinobenzochinon bzw. 2, 5-Di-p-phen:etidinobenzochinon erhalten werden. In der Kälte werden vio@lettbraüne, bei loo° grauviolett färbende Farbstoffe erhalten. Beide Produkte lösen sich in konzentrierter Schwefelsäure rnit grünblauer Farbe.
  • Bei Verwendung des 2, 5-Dianilido,-6-methyl-i, ¢-benzochinons an Stelle des Dia.nilzdobeii7ochinons wer(ien meist vollere, blumigere Farbstoffe erhalten.
  • "Zur Herstellung von besonders ausgiebigen und rein färbenden Farbstoffen kann auch ein Zusatz eines säurebindenden Mittels etnpfelilenswert sein. Die Produkte, welche z. B. aus Dianilidobenzochinon und d. Mol. einer Chlor-Dichlorschwefel-Mischung entsprechend der Zusammensetzung SCI, bei gewöhnlicher Temperatur oder bei ioo° in Gegenwart von Kreide oller Magnesia erhalten werden, färben die Wolle in vollen, lebhaften, braunen Tön,-n. Sie lösen sich in konzentrierter Schwefelsäure mit reinvioletter Farbe. Eine Mischung der Zusammensetzung SCI, führt zu etwas röteren Produkten. Wertvolle Erzeugnisse werden auch erhalten. wenn man mit '.#lischungen arbeitet, welche weniger Halegen enthalten als der Zusammensetzung SCI3 entspricht, z. B. mit einer Mischung entsprechend der Zusammensetzung S_Ch. Beispiel 35 Teil,- 6- Chlor-2, 5-dianilidobenzochinon werden in iooo Teile Nitrobenzol eingetragen und unter Rühren bei -f-5° und mit 1.4 Teilen einer Chlor-Schwefeldichlorid-Mischung von der Zusajm;mensetzung SCI, versetzt (Verhältnis: i Mol. Arvlidochinon zu i M.ol. SC13). Man verfährt wie im Beispiel i und erhält ein braunes Pulver, das sich in Schwefelsäure mit schmutzigvioletter Farbe löst und Wolle hellbraun färbt.
  • Steigert man die Temperatur der Reaktionsmasse bis ioo°, so bildet sich ein gleichaussehendes Produkt, welches aber auf Wolle orange Töne erzeugt. Arbeitet man bei Sie(letemperatur des Nitrobenzols, erhält man ein schwärzliches Pulver, das sich in Schwefelsäure stumpfgraugrün löst und Wolle reingrau färbt.
  • Steigert man die Menge der Chlor-Schwefeldichlorid-Mischung auf ein Verhältnis von i Mol. Arvlidochinon zu 2 Mol. SCI3, so erhält man in der Kälte ein Produkt, das Wolle bräunl.ichorange färbt, bei ioo° ein Produkt, das Wolle braunstichigrot färbt. Ausgesprochen rotstichi,ge Produkte erhält man ferner bei Anwendung von 3 '1l01, der SC13-Misch:ung oder bei 1 oder 2 1I01_ cler SC1,- @Vlischung bei ioo'.
  • Durch Auswählen von anderen 2, 5-Diarylidobenzochinonen kann man zu ganz anders färbenden Produkten gelangen. So erhält man z. B. aus i Mol. 2, 5-Di-a-naphthyla.minobenzochinon und 2 -'\10l. einer Chlor-Schwefeldichlorid-Mischung der Zusammensetzung SCI, in der Kälte einen Farbstoff, der sich in Schwefelsäure mit grüner Farbe löst und auf Wolle ein gedecktes Blau gibt. Die Verwendung des 2, 5-Di-3-naphthyla.minobenzochinons unter den gleichen Bedingungen führt hingegen wieder zu einem gelbbraunen Farbstoff.
  • In allen diesen Beispielen sind Nitrobenzol bzw. N itrotoluol als Verdünnungsmittel angewendet worden. In gewissen Fällen kann man andere Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthan, Chlorbenzole, Ameisensäure, Essigsäureanhydrid usw., mit Vorteil verwenden. Ein intensives Braun wird auch erhalten durch Einwirkung von 4Mol. einer Mischung aus SCI: und Chlor, entsprechend der Zusammensetzung SCI3 in der Kälte auf Dianilidobenzochinon in Gegenwart von Tetrachloräthan. Der Farbstoff löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit violetter Farbe.

Claims (1)

  1. PATVNTANSPRLICH: Weitere Ausbildung des Verfahrens gemäß Patent 483 5i9, dadurch gekennzeichnet, daß man auf a,.5-Diaryldobenzochinone und ihre Substitutionsprodukte Mischungen von Schwefeldihalogenid mit Halogen einwirken läßt.
DEG68150D 1925-09-16 1926-09-07 Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen Expired DE493352C (de)

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