DE402643C - Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen

Info

Publication number
DE402643C
DE402643C DED41777D DED0041777D DE402643C DE 402643 C DE402643 C DE 402643C DE D41777 D DED41777 D DE D41777D DE D0041777 D DED0041777 D DE D0041777D DE 402643 C DE402643 C DE 402643C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
sulfuric acid
blue
solution
concentrated sulfuric
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED41777D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Durand and Huguenin AG
Original Assignee
Durand and Huguenin AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Durand and Huguenin AG filed Critical Durand and Huguenin AG
Priority to DED41777D priority Critical patent/DE402643C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE402643C publication Critical patent/DE402643C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B19/00Oxazine dyes
    • C09B19/02Bisoxazines prepared from aminoquinones

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen. In der Patentschrift 1i9863 werden beizenfärbende Farbstoffe beschrieben, die durch Kondensation von Aminooxykarbonsäuren der Benzol- und Naphthalinreihe mit Chinonen (Benzochinon, Chloranil, ,ß-Naphthochinon) entstehen. Nach den angegebenen Mengenverhältnissen zu schließen, handelt es sich um Monoanilidokörper, entstanden durch Kondensation von x Mol. Aminooxykarbonsäure mit x Mol. Chinon. Diese Farbstoffe färben die chromgebeizte Faser in braunen Tönen an, sie scheinen jedoch ohne besondere technische Bedeutung geblieben zu sein.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß solche Kondensationsprodukte, wie sie durch Reaktion von 2 Mol. Aminooxykarbonsäure mit i Mol. Chloranil entstehen, durch Behandlung in konzentrierter Schwefelsäure bei höherer Temperatur in neue wertvolle Farbstoffe übergehen. Diese unterscheiden sich scharf von den Dianilidokörpern, die als Ausgangsmaterial dienen, sowie von den Farbstoffen der genannten Patentschrift 119683. Während das direkte Kondensationsprodukt der Aminooxykarbonsäure mit Chloranil die chromierte Faser in braunen, wenig wertvollen Tönen anfärbt, gibt der neue Farbstoff, der aus dem vorerwähnten, durch Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure in der Wärme entsteht, sehr echte dunkle violettblaue Färbungen. Die Einführung von Nitrogruppen in diese neuen Farbstoffe bewirkt eine Verstärkung der Färbekraft.
  • Die neuen Produkte dürften im Kattundruck und in der Färberei Verwendung finden.
  • Die neue Reaktion scheint keineswegs allgemein zu sein in der Körperklasse; sie beschränkt sich auf einzelne Fälle. Diese Umwandlung von Dianilidodichlorchinonen in neue Körper kann nicht verglichen werden mit dem Verfahren des Patents 253091 und seinen Zusätzen. Dort werden allgemein Dianilido- oder Dinaphthylaminobenzochinone für sich oder in hochsiedenden Lösungsmitteln erhitzt. Es werden dabei unverküpbare Körper erhalten, die für den Gebrauch als Farbstoff sulfoniert werden müssen. Das vorliegende Verfahren liefert bei niedriger Temperatur direkt brauchbare, als Alkalisalz wasserlösliche Beizenfarbstoffe; es beschränkt sich auf Körper, die sich von einem chlorierten Benzochinon einerseits und von p-Aminosalicylsäure, ihren Analogen und Derivaten anderseits ableiten.
  • Die Kondensation der Aminooxykarbonsäure mit Chloranil geschieht in sehr einfacher Weise in wässeriger Suspension unter Erwärmen bei Gegenwart von Natriumacetat als säurebindendes Mittel. So wird beispielsweise p-Aminosalicylsäure mit Chloranil kondensiert wie folgt: In x 1 Wasser werden 49 g Chloranil (zuvor mit wenig Alkohol befeuchtet) und 65 g p-Aminosalicylsäure suspendiert und außerdem 55 g Natriumacetat krystallisiert zugegeben. Unter Rühren wird das Ganze während 4 bis 5 Stunden zum Sieden erhitzt. Es werden 25 bis 3o ccm konzentrierte Salzsäure zugefügt und heiß filtriert, mit 1o Prozent Salzsäure bei 4o bis 50' gewaschen. Zuletzt wird mit Wasser gewaschen, gepreßt und getrocknet. Ausbeute 85 bis 88 g.
  • An Stelle von p-Aminosalicylsäure kann mit einem ähnlichen Ergebnis p-Amino-o-kresotinsäure, Nitroaminosalicylsäure OH : COOH : N02 : NH2 1:2:4:6 verwendet werden. Das Verfahren wird erläutert durch folgende Beispiele Beispiel i.
  • 2o g des Kondensationsproduktes aus p-Aminosalicylsäure und Chloranil gemäß der vorstehenden Darstellungsweise werden in Zoo g konzentrierter Schwefelsäure von 98 Prozent eingerührt. Die Lösung wird während 3 bis q. Stunden auf ioo bis io5° erhitzt. Die Lösungsfarbe, zu Anfang blauviolett, wird allmählich reinblau. Eine Probe mit Wasser verdünnt soll einen Niederschlag von violetten Flocken ergeben. Dieser abfiltriert gibt mit Natriumkarbonatlösung eine rotviolette, mit einem Überschuß davon eine reinblaue Lösung.
  • Nach beendigter Reaktion wird erkalten gelassen und in i 1 Eiswasser gegossen. Es wird filtriert, gepreßt, mit Wasser angerührt und die letzten Säuremengen neutralisiert, nochmals filtriert, gepreßt und getrocknet. Der Farbstoff gibt im Druck auf Baumwolle mit Chrombeize violettblaue Nuancen von guten Echtheiten, auf Chromwolle walkechte, ebenfalls violettblaue Töne.
  • Folgende Gegenüberstellung verdeutlicht den Unterschied zwischen dem als Ausgangsprodukt dienenden Dianililodochinon und dem neuen daraus dargestellten Farbstoff.
    Beispiel Il.
  • Mit einem ganz ähnlichen Ergebnis kann der Dianilidokörper aus 2 Mol. p-Amino-okresotinsäure und i Mol. Chloranil verwendet werden.
  • Der daraus dargestellte Farbstoff liefert blauere Töne als der nach Beispiel I.
    Produkt aus
    Amino-o-kresotinsäure Produkt nach der Behandlung
    und Chloranil vor der reit konzentrierter Schwefelsäure
    Behandlung mit konzen-
    trierter Schwefelsäure
    Lösungsfarbe in konzentrierter blauschwarz grün
    H2S04
    Beim Verdünnen mit H20 brauner Niederschlag blauer Niederschlag
    Lösungsfarbe in ioprozentiger rotbraun rot, nachher blau
    Sodalösung
    Lösungsfarbe in Natron 36°B6 rotviolett violett, beim Verdünnen blau
    Färbung auf chromgebeizter Faser braun marineblau
    An Stelle des Chinondianilides aus p-Aminosalicylsäure kann der analoge Körper aus Nitroaminosalicylsäure OH : COOH : NO, : NH2 1:2:6:4 verwendet werden. Der in diesem Falle entstehende Farbstoff liefert gegenüber demjenigen von Beispiel I eine tiefere Nuance. Es ist bemerkenswert, daß der nämliche oder ein sehr ähnlicher Körper erhalten wird, wenn der Ausgangsstoff für Beispiel I (Kondensationsprodukt von 2 Mol. Aminosalicylsäure mit i Mol. Cbloranil) in konzentrierter Schwefelsäure gelöst bei niedriger Temperatur nitriert wird. Dabei verläuft die Umwandlung unter dem Einfluß der konzentrierten Schwefelsäure (die Gegenstand der vorliegendeu Erfindung ist) bei niederer Temperatur als ohne die Nitrierung, so daß also durch gleichzeitige Nitrierung und Kondensation auf sehr einfache Weise der neue Farbstoff erhalten wird. Beispiel III.
  • 24 g des nämlichen Ausgangsproduktes wie in Beispiel I werden in 24.o g konzentrierter Schwefelsäure eingerührt. Diese Lösung wird auf o' abgekühlt und allmählich 4z g Mischsäure, enthaltend 15 Prozent HNO3 unter Rühren zutropfen gelassen. Dabei soll die Temperatur nicht über + io° steigen. Sobald alle Mischsäure zugefügt ist, entfernt man das Kältebad und läßt das Reaktionsgemisch auf gewöhnliche Temperatur sich erwärmen. Es wird dann im Laufe von zwei Stunden auf 8o° gebracht und während weiteren zwei Stunden auf 8o bis go° gehalten. Eine Probe soll schließlich in verdünnter Natronlauge mit reinblauer Farbe sich lösen. Es wird erkalten gelassen, auf Eiswasser gegossen und aufgearbeitet wie in Beispiel I angegeben.
    Eigenschaften des neuen Produktes:
    Lösungsfarbe in konzentrierter
    Schwefelsäure . . . . . . . . . . . . . . . grünlichblau
    Beim Verdünnen mit Wasser .... rotvioletter Niederschlag
    Lösungsfarbe in ioprozentiger So- I
    dalösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . j rot, mit überschüssiger Soda, blau
    Lösungsfarbe in Natronlauge 36'B6 violett, beim Verdünnen mit Wasser,
    blau
    Färbung auf chromgebeizter Faser. I rotstichigblau.
    In diesem Beispiel kann auch das Ausgangsprodukt von Beispiel II Kondensationsprodukt aus Chloranil und p-Amino-o-kresotinsäure verwendet werden.
  • Mit ganz ähnlichem Ergebnis kann die Nitrierung auch an letzterer Stelle erfolgen, d. h. es wird gearbeitet nach Beispiel I oder II und in der konzentrierten schwefelsauren Lösung nach der Kondensation nitriert. Beispiel IV. 24 g des nämlichen Ausgangsproduktes wie in Beispiel I werden in 240 g konzentrierter Schwefelsäure eingerührt. Die Lösung wird während 3 bis 4. Stunden auf ioo bis io5 ° erhitzt. Es wird abgekühlt und wie in Beispiel III mit 42 g i5 prozentiger Mischsäure nitriert, schließlich i Stunde auf 3o bis q.0° erwärmt, erkalten gelassen und aufgearbeitet.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zur Darstellung von beizenziehenden Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chinondianilidokörper aus i Mol. Chloranil und 2 Mol. p-Aminosalicylsäure oder ihrer Derivate, wie p-Amino-o-kresotinsäure,Nitro-p-aminosalicylsäure mit konzentrierter Schwefelsäure erwärmt. z. Besondere Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Chinondianilidokörper aus Cloranil und p-Amino-o-oxybenzoesäure in konzentrierter Schwefelsäure bei niedrigeren Temperaturen mit nitrierenden Mitteln behandelt. 3. Abänderung des nach Anspruch 2 gekennzeichneten Verfahrens, darin bestehend, daB man die Nitrierung nach der Kondensation in konzentrierter Schwefelsäure ausführt.
DED41777D 1922-05-21 1922-05-21 Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen Expired DE402643C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED41777D DE402643C (de) 1922-05-21 1922-05-21 Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED41777D DE402643C (de) 1922-05-21 1922-05-21 Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE402643C true DE402643C (de) 1924-09-18

Family

ID=7046315

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED41777D Expired DE402643C (de) 1922-05-21 1922-05-21 Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE402643C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742448C (de) * 1938-10-29 1943-12-03 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Farbstoffen der Dioxazinreihe
DE912247C (de) * 1939-07-13 1954-06-08 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Farbstoffcarbonsaeuren der Dioxazinreihe

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742448C (de) * 1938-10-29 1943-12-03 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Farbstoffen der Dioxazinreihe
DE912247C (de) * 1939-07-13 1954-06-08 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Farbstoffcarbonsaeuren der Dioxazinreihe

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE402643C (de) Verfahren zur Herstellung von beizenziehenden Farbstoffen
DE693025C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymethinfarbstoffen
DE588607C (de) Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen
DE940311C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen
DE624115C (de) Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen
DE190292C (de)
DE287615C (de)
DE243491C (de)
DE654573C (de) Verfahren zur Herstellung von Triarylmethanfarbstoffen
DE498066C (de) Verfahren zur Darstellung von Kuepenfarbstoffen
DE190293C (de)
DE658364C (de) Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen Azofarbstoffen
DE502815C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen
DE210828C (de)
DE154337C (de)
DE108873C (de)
DE1030302B (de) Verfahren zum Faerben oder Bedrucken von Polymerisaten bzw. Mischpolymerisaten des Acrylnitrils bzw. Dicyanaethylens
DE622846C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen
DE601719C (de) Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen der Gallocyaninreihe
DE565341C (de) Verfahren zur Darstellung von Halogen-3, 4, 8, 9-dibenzpyren-5, 10-chinonen
DE189938C (de)
DE538315C (de) Verfahren zur Darstellung von Kuepenfarbstoffen
DE741591C (de) Verfahren zur Herstellung von Dioxazinfarbstoffen
DE496338C (de) Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen
DE495370C (de) Verfahren zur Darstellung von stickstoffhaltigen Kuepenfarbstoffen