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Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Küpenfarbstoffe In dem
Hauptpatent 533 5oo wird ein Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Küpenfarbstoffe
beschrieben, das darin besteht, daß man Bz-i-Benzanthronyl-i-aminoarylaminoanthrachinone
mit alkalischen Kondensationsmitteln behandelt.
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Es wurde nun gefunden, daß man zu Farbstoffen der gleichen Art gelangt,
wenn man die gemäß dem Verfahren der Patentschrift 212 471 durch alkalische Behandlung
von Bz-i-Benzanthronyl-i-amino-¢- bzw. 5- bzw. 8-aminoanthrachinonen erhaltenen
Kondensationsprodukte oder deren im Benzanthronkern halogenierte Derivate mit solchen
aromatischen Verbindungen umsetzt, die einen oder mehrere austauschbare Reste, wie
Halogen oder Nitrogruppen, im Molekül enthalten.
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Der die wertvolle Nuance bestimmende Arylrest wird also nach vorliegendem
Verfahren erst nach der alkalischen Kondensation eingeführt, was gegenüber dem Verfahren
des Hauptpatents insofern einen Vorteil bedeutet, als auch solche Arylreste in das
Farbstoffmolekül eingeführt werden können, die gegen die Einwirkung der Alkalischmelze
nicht unempfindlich -sind. Die Kondensation wird zweckmäßig durch Erhitzen der Komponenten
in einem höher siedenden Lösungsmittel bei Gegenwart eines säurebindenden Mittels
und eines geeigneten Katalysators, wie z. B. einer Kupferverbindung, vorgenommen.
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Die erhaltenen Farbstoffe sind praktisch identisch mit den nach dem
Verfahren des Hauptpatents erhaltenen; sie besitzen demnach auch die Eigenschaft,
unter dem Einfluß von sauren Kondensationsmitteln in neue Produkte überführbar zu
sein.
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Als besonders wertvoll, sowohl was den Farbton als auch die Echtheitseigenschaften
betrifft, haben sich die Farbstoffe erwiesen, die durch Kondensation mit solchen
aromatischen Verbindungen erhalten werden, die einen verküpbaren Arylrest, insbesondere
einen Anthrachinonylrest, enthalten.
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Beispiel i 5o kg des Kondensationsproduktes, erhalten durch Behandeln
von Bz-i-Benzanthronyli-amino-5-aminoanthrachinon mit alkoholischem Kali, werden
bei Gegenwart von 30 kg
wasserfreiem Natriumacetatund
0,5 kgKupferchlorür mit 70 kg Tetrabrombenzol in 6oo kg Nitrobenzol
rückfließend etwa 8 Stunden gekocht. Der gebildete Farbstoff wird abgesaugt und
gewaschen. Nach Umlösen aus konzentrierter Schwefelsäure, worin er sich mit grüner
Farbe löst, bildet er mit Hydrosulfit und Lauge eine violettblaue Küpe, aus der
Baumwolle in sehr echten graublauen Tönen angefärbt wird.
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Beispiel e 5o kg des im Beispiel i verwendeten Ausgangsstoffes werden
entsprechend den Angaben dieses Beispiels mit 70 kg Dinitrochlorbenzol kondensiert.
Der so erhaltene Farbstoff färbt aus blauvioletter Küpe Baumwolle in echten olivgrauen
Tönen an.
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Beispiel 3 Ein Gemisch von 5o kg des Ausgangsmaterials von Beispiel
i und 3o kg i-Chloranthrachinon wird bei Anwesenheit von 25 kg wasserfreier Pottasche
und 2 kg Kupferchlorür in 700 kg Naphthalin etwa 8 Stunden rückfließend unter
Rühren gekocht. Nach dem Verdünnen mit qoo kg Chlorbenzol saugt man die noch warme
Schmelze ab und wäscht mit Alkohol und Wasser nach. Das Kondensationsprodukt ist
praktisch identisch mit dem in dem Hauptpatent, Beispiel q., beschriebenen Farbstoff.
Bei der Weiterbehandlung mit sauren Mitteln entsprechend den Angaben der Beispiele
5 und 6 des Hauptpatents werden die dort angegebenen neuen Produkte erhalten.
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Beispiel q: Wird die im Beispiel 3 beschriebene Kondensation an Stelle
von i-Chloranthrachinon mit der gleichen Menge 2-Chloranthrachinon ausgeführt, so
erhält man den im Beispiel 7 des Hauptpatents beschriebenen Farbstoff mit praktisch
den gleichen Eigenschaften.
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Beispiel s 5o kg des durch Behandlung von Bz-i-Benzanthronyl- i -amino-q.-aminoanthrachinon
mit alkoholischem Kali erhaltenen Kondensationsproduktes werden mit 3o kg 1-Chloranthrachinon
entsprechend den Angaben des Beispiels 3 kondensiert. Der erhaltene Farbstoff zieht
aus dunkelbraunschwarzer Küpe auf Baumwolle in echten grauoliven Tönen auf. Die
Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure ist oliv.
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Zu einem Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften gelangt man, wenn man
zur Kondensation 2-Chloranthrachinon verwendet. Die Farbstoffe sind praktisch identisch
mit den Kondensationsprodukten, die man entsprechend dem Verfahren des Hauptpatents
durch Behandlung von Bz-i-Benzanthronyl-4.-amino-i, i'- bzw. i, 2'-dianthrimid mit
alkoholischem Kali erhält.
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Beispiel 6 5o kg des Kondensationsproduktes, hergestellt durch Einwirkung
von alkoholischem Kali auf Bz -i-Benzanthronyl-i-amino-8-amino-anthrachinon, werden
nach Angaben des Beispiels 3 mit i-Chloranthrachinon behandelt. Das erhaltene Kondensationsprodukt
löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe und zieht auf Baumwolle
aus violettschwarzer Küpe in grauen Tönen auf, die ausgezeichnete Echtheitseigenschaften
aufweisen.
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Der entsprechend mit 2-Chloranthrachinon dargestellte Farbstoff färbt
Baumwolle aus dunkelblauschwarzer Küpe in grauen Tönen an und zeichnet sich ebenfalls
durch wertvolle Eigenschaften aus.
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Werden die Kondensationsprodukte bei mäßiger Temperatur mit sauren
Mitteln nachbehandelt, so werden ähnlich grau färbende Farbstoffe mit verbesserter
Chlorechtheit und besserem Egalisierungsvermögen erhalten.
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Beispiel ? 5o kg des im Beispiel 1 beschriebenen Ausgangsmaterials
und 37 kg Bz-q.-Brom-(i, 2-)benzanthrachinon werden zusammen mit 3 kg Kupferacetat
und 27 kg wasserfreiem Natriumacetat in 22o kg Nitrobenzol etwa 3 Stunden unter
Rückfluß gekocht. Nach dem Erkalten wird die Schmelze abgesaugt und das Nutschgut
durch Behandeln mit Wasserdampf vom Verdünnungsmittel befreit. Das Reaktionsprodukt
löst sich mit gelblichgrüner Farbe in konzentrierter Schwefelsäure und scheidet
sich beim Verdünnen mit Wasser in grünschwarzen Flocken wieder ab. Baumwolle wird
aus rötlichbrauner Küpe in grauen Tönen gefärbt.
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Beispiel 8 5o kg des im Beispiel 1 verwendeten Ausgangsmaterials und
5o kg des nach Beispiel q. der Patentschrift 258 561 erhältlichen Halogenanthraehinonacridons
werden mit 1q. kg, wasserfreiem Natriumacetat und q. kg Kupferacetat in 26o kg Nitrobenzol
etwa 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach der üblichen Aufarbeitung erhält man
ein schwarzes Pulver; es löst sich in konzentrierter Schwefel- i säure mit grüner
Farbe, die sich auf Zusatz von etwas Paraformaldehyd nach Oliv verändert.
Der
Farbstoff gibt eine trübviolette Küpe; aus ihr wird Baumwolle in echten grauen bis
schwarzgrauen Tönen gefärbt.
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Beispiel 9 Führt man die im Beispiel 8 beschriebene Kondensationsreaktion
anstatt mit dem Halogenanthrachinonacridon mit 15 kg 1, 5-Dichloranthrachinon durch,
so erhält man einen Farbstoff, der sich mit grüner Farbe in konzentrierter Schwefelsäure
löst. Auf Zusatz. von wenig Paraformaldehyd schlägt die grüne Farbe der schwefelsauren
Lösung nach Blaugrün um. Der Farbstoff gibt eine trübviolette Küpe; Baumwolle wird
aus der Küpe in echten grauen bis schwarzen Tönen gefärbt.