-
Verfahren zur Herstellung von Küpenfarhstoffen der Fluoranthenreihe
Es wurde gefunden, daß wertvolle Küpenfarbstoffe der Fluoranthenreihe hergestellt
werden können, wenn man Fluoranthene, die mindestens eine Carboxylgruppe enthalten,
gegebenenfalls nach Überführung der Carboxylgruppe in bekannter Weise in ein reaktionsfähiges
Derivat, wie z. B. in ein Halogenid, mit solchen '\Terbindungen umsetzt, die mindestens
ein an ein Stickstoffatom gebundenes reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthalten
und von denen mindestens eine den Rest einer verküpbaren Verbindung der Anthrachinonreihe
enthält.
-
Die dem vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe dienenden Fluoranthencarbonsäuren
können z. B. erhalten werden, wenn man Dibrom- oder Tribromfluoranthene mit Kupfercyanür
umsetzt und die erhaltenen Fluoranthennitrile verseift, beispielsweise mittels alkoholischer
Alkalilauge. Genauere Angaben über die zu verwendende Arbeitsweise können aus der
Patentschrift 729 492 entnommen werden.
-
Diese Fluoranthencarbonsäuren, die noch weitere Kernsubstituenten,
wie Halogen, enthalten können, werden zur Umsetzung, vorzugsweise in Form ihrer
reaktionsfähigen Derivate, z. B. der Säurehalogenide, verwendet.
-
Verbindungen, die mindestens ein an Stickstoff gebundenes Wasserstoffatom
enthalten, sind beispielsweise aliphatische hydroarornatische sowie aromatische
Amine. Verbindungen, die überdies den Rest einer verküpbaren
Verbindung
enthalten, z. B. mindesten: eine ringförmig gebundene Carbonylgruppe, können einfache
Anthrachinonabkömmlinge -sein, oder sie können höher kondensierten Ringsystemen
angehören. Solche Amine sind z. B. das i-Amino-d.-benzoylaminoanthrachinon,*das
i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon, das i-Amino-5-benzoylamino-8-me oxyanthrachinon,
das i-Aminoanthrachinät.;;;
die Aminodibenzanthrone, die Aminobenzan=-throne, die Aminodianthrone, die Ami.noänthanthrone,
die i-Aininoanthrachinon-2-carbonsäure, der i-Aminoanthrachinon-2-carbonsäureäthylester,
die Amino-i, 9-anthrapyrimidine, die Amino-i, 9-anthrapyridone, die Amino-i, 9-pyrazolanthrone,
das ¢-Aininosowie 5-Amino-i, 2-anthrachinonacridon Sowie Substitutionsprodukte dieser
Körper, die z. B. Halogen, Alkyl- oder Sulfogruppen enthalten können.
-
Auf i Mol einer mehrere Carboxylgruppen enthaltenden Fluoranthencarbonsäure
oder auf deren Halogenide, wie Chloride, können mehrere Mole gleicher oder verschiedener
solcher Verbindungen, und zwar gleichzeitig oder nacheinander, zur Einwirkung gelangen.
-
Mit Vorteil können auch solche verküpbaren Verbindungen verwendet
werden, die in o-Stellung zu der reaktionsfähigen primären oder sekundären Aminogruppe
mindestens einen Substituenten enthalten, der zur Bildung eines heterocyclischen
Ringes Veranlassung geben kann. Solche Substituenten sind z. B. die Hydroxyl-, Nitro-,
Merkapto- oder Aminogruppe sowie Halogenatome. je nach den Versuchsbedingungen kann
der Aufbau von Oxazol-, Thiazol- und Imidazolringen unmittelbar anschließend an
die Einwirkung der realztionsfähigenFluorantliencarbonsäurederivate, insbesondere
-lialogenide, mit oder ohne Verwendung besonderer Kondensationsmittel, oder gegebenenfalls
in einem weiteren Arbeitsgange nach an sich bekannten Verfahren vorgenommen werden.
So können Oxazole beispielsweise aus Fluoranthencarbonsäurechloriden und o-Oxyaminoanthrachinonen,
z. B. 2-Oxy- i -aminoänthrachinon unter Halogenwasserstoff- undWasserabspaltung,
aus Fluoranthencarbonsäurechloriden und o-\Titroaminoanthrachinon (z. B. 2-N itro-i-aininoanthracliinon)
unter ` Abspaltung von Halogenwasserstoff und salpetriger Säure, unter Verwendung
von Brornamino- (z. B. i, 2-) antlirachinonen unter Chlor- und Br oniwasserstoftabspaltung
hergestellt werden.
-
Thiazole werden z. E. erhalten, wenn man Fluoranthencarbonsäurechloride
mit o-llerkaptoaminoantlirachinoiten, z. E. i, 2- und 2, z-Merkaptoaminoanthrachinoiien,
umsetzt. Imidazole können schließlich durch Umsetzen derselben reaktionsfähigen
Fluoranthencarbonsätirederivate mit o-Diaminoanthrachinonen oder mit o-Nitroaminoanthrachinonen
unter Reduktion der Nitrogruppe oder mit o-Halogenaminoanthrachinonen, insbesondere
mit einem Halogenatom in a-Stellung nach ,msetzung mit Ammoniak oder primären
deren Abscheidung in vielen Bällen nicht erforderlich ist, mit den Aminen, die mindestens
ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthalten,wird vorteilhaft durch Erhitzen der
Umsetzungsteilnehmer in Lösungs- oder Verdünnungsmitteln, wie Di- oder Trichlorbenzol.
Nitrobenzol, Naphthalin oder Chlornaphthalin, durchgeführt, worauf, wie oben angegeben,
in manchen Fällen noch ein Ringschluß eintreten kann. .
-
Die nach dem Verfahren erhältlichen Verbindungen können mit halogenierenden
Mitteln behandelt werden, wodurch weitere wertvolle Farbstoffe erhalten werden.
-
Die neuen Farbstoffe können durch ein--oder mehrmaliges Kristallisieren
aus Wasser oder organischen Lösungsmitteln oder durch Umwandlung in ihre Salze mit
starken Säuren oder durch Behandlung mit oxydierenden Mitteln, wie Alkalihypochloritlösung,
Natriumnitritlösung in sauren Mitteln oder Perboratlösung, gereinigt werden.
-
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Verbindungen sind
wertvolle Farbstoffe. Sie können zum Färben und Bedrucken von pflanzlichen und tierischen
Fasern, wie Baumwolle und Wolle. verwendet werden. Die mit ihnen erzeugten Färbungen
und Drucke zeigen vorzügliche Wasch-, Chlorsowie Beuchechtheit.
-
Die Färbungen, die mit den Farbstoffen des vorliegenden Verfahrens
erhalten werden, weisen eine bedeutend bessere Wasch- und Beuchechtheit auf als
diejenigen, die mittels Farbstoffen, in denen der Fluoranthendicarbonsäurerest durch
den 3,9-Perylendicarbonsäurerest ersetzt ist, erhältlich sind. Beispiel i
12,3 Teile Fluoranthen-4-carbonsä ure, hergestellt nach Annalen der Chemie,
Bd. 4.g8, S. i i i, werden in 400 Teilen trockenem o-Dichlorbenzol verteilt und
mit i2 Teilen Thionylchlorid i Stunde bei i io bis i2o° gerührt. Hierauf werden
.4o Teile abdestilliert, wobei mit dem Dichlorbenzol sämtliches überschüssiges Thionylchlorid
übergeht. Die Lösung des so erhaltenen Fluoranthen-: -carbonsäurechlorides läßt
man auf i5oa abkühlen, gibt 22,3 Teile i-Aminoanthrachinon zu und rührt
3
Stunden bei 15o bis i6o° weiter. Nach dem Erkalten wird der entstandene Farbstoff
abgesaugt. Er ist ein gelbbraunes Pulver, das bei 295° unter Zersetzung schmilzt,
sich in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe löst und Baumwolle aus schwarzbraunerKüpe
gelb färbt.
-
Ersetzt man das i-Aminoanthrachinon durch i-Amino-5-benzoylaminoänthrachinon,
so erhält man auf dem gleichen Wege einen Farbstoff, der sich inkonzentrierter Schwefelsäure
mit roter Farbe -löst und Baumwolle aus schwarzbrauner Küpe in rötlichgelben Tönen
färbt.
-
Beispie12 16,4 Teile Fluoranthendicarbonsäurechlorid werden mit 34,2
Teilen i-Amino-q.-benzoylaminoanthrachinon in q.8o Teilen trockenem Nitrobenzol
unter Rühren auf 2oo° erhitzt. Der in vorzüglicher Ausbeute erhaltene Farbstoff
wird kalt filtriert, mitAlkohol gewaschen und getrocknet. Er ist ein rotbraunes,
kristallines Pulver, das sich bei etwa 40o° zersetzt, in Schwefelsäure mit roter
Farbe löslich ist und Baumwolle aus schwarzbrauner Küpe echt rot färbt.
-
Das in diesem Beispiel verwendete Fluoranthendicarbonsäurechlorid
wurde wie folgt dargestellt: 2o Teile fein gepulverte Fluoranthendicarbonsäure,
erhalten nach Beispiel :2 des Patents 729 4922, werden mit 28,8 Teilen Phosphorpentachlorid
innig gemischt und so lange auf 9o bis ioo° erhitzt, bis kein Chlorwasserstoffgas
mehr entweicht. Das Umsetzungserzeugnis trägt man auf Eis aus, behandelt mit kalter,
verdünnter Natriumcarbonatlösung, filtriert, wäscht und trocknet. Das in vorzüglicher
Ausbeute erhaltene Fluoranthendicarbonsäurechlorid ist eingelbliches Pulver, das
bei 2oo° unter Zersetzung schmilzt.
-
Durch Einwirkung von Phosphorpentachlorid auf Fluoranthendicarbonsäure
in Trichlorbenzol bei i5o° erhält man das gleiche Chlorid.
-
Beispie13 16,4 Teile Fluoranthendicarbonsäurechlorid werden in gleicher
Weise, wie es in Beispiel :2 beschrieben ist, mit 3q:,2"Teilen i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon
kondensiert. Man erhält in guter Ausbeute ein braunes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit roter Farbe löst, bis q.5o° nicht schmilzt und Baumwolle aus violettbrauner
Küpe in kräftig - e n, gelb-en Tönen sehr echt färbt.
-
Durch Umkristallisieren aus i-Chlornaphthalin oder durch Nachbehandlung
einer feinen wässerigen Aufschlämmung des Farbstoffes mit verdünnter Chlorkalk-
oder Chromsäurelösung in der Wärme erhält man einen reineren Farbstoff. Beispiel.
29 Teile Fluoranthendicarbonsäure werden durch Erhitzen auf i io bis 12o° mit 47,6
Teilen Thionylchlorid in 15oo Teilen trockenem o-Dichlorbenzol in das Säurechlorid
verwandelt. Nach dem Abdestillieren des überschüssigen Thionylchlorids läßt man
bei i5o° eine heiße Lösung von 45 Teilen i-Aminoanthrachinon in i2oo Teilen o-Dichlorbenzol
zufließen. Nach 2stündigem Rühren bei i5o bis i6o° ist die Umsetzung zum Farbstoff
beendet. Man saugt heiß ab, wäscht mit Dichlorbenzol und Alkohol und trocknet: Der
in sehr guter Ausbeute erhaltene Farbstoff ist ein gelbes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit roter Farbe löst, bei q.20° unter Zersetzung schmilzt und Baumwolle
aus rotbrauner Küpe in grünstichggelben Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften
färbt.
-
Durch Halogenieren dieses Farbstoffes in Chlorsulfonsäure mit q. Atomen
Brom in Gegenwart von etwas Jod bei 0 bis 5° erhält man einen Farbstoff, der 2 Atome
Brom enthält und Baumwolle aus rotbrauner Küpe in gelben Tönen färbt.
-
Der in entsprechender Weise aus i Mol Fluoranthendicarbonsäure und
:2 Mol i-Amino-¢-methoxyanthrachinon dargestellte Farbstoff ist ein orangerotes
Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure olivbraun löst und Baumwolle aus
schwarzbrauner Küpe in echten, rotorangen Tönen färbt.
-
Beispiels Zu einer auf 16o° erhitzten Lösung von Fluoranthendicarbonsäurechlorid
in o-Dichlorbenzol (dargestellt durch Kochen von 14,5 Teilen Fluoranthendicarbonsäure
und 15 Teilen Thionylchlorid in 8oo Teilen o-Dichlorbenzol und Abdestillieren des
überschüssigen Thionylchlorids) läßt man eine heiße Lösung von 25,8 Teilen i-Amino-6-chloranthrachinon
in 7oo Teilen o-Dichlorbenzol zufließen. Nach 2stündigem Rühren bei 160 bis 17o°
wird aufgekocht, 'der ausgefallene Farbstoff bei etwa ioo° filtriert, mit o-Dichlorbenzol
und Alkohol gewaschen und getrocknet. Er ist ein gelbes Pulver, löst sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit roter Farbe und färbt . Baumwolle aus brauner Küpe in gelben,
farbstarken Tönen.
-
Die entsprechend dargestellten Farbstoffe aus Fluoranthendicarbonsäure
und i-Aminozr-chloranthrachinori bzw. i-Ainino-5-chloranthrachinon färben Baumwolle
aus schwarzbrauner bzw. brauner Küpe in hellgelben Tönen.
-
Beispiel 6 Zu einer auf 15o' erhitzten Lösung von Fluoranthendicarbonsäurechlorid
in -Dichlorbenzol
(dargestellt durch Kochen von 29 Teilen Fluoranthendicarbonsäure
und 47,6 Teilen Thionvlchlorid in i5oo Teilen Dichlorbenzol und Abdestillieren des
überschüssigen Thionylchlorids) läßt man eine heilte Lösung von 222,3 Teilen
i Aminoanthrachinon und 31 Teilen i-Amino-4-phenylaminoanthracliinon in i5o Teilen
Dichlorbenzol zufließen. Nach :2stündigem Rühren bei i 5o bis 16o° wird aufgekocht
und hierauf vom ausgefallenen Farbstoff abfiltriert. Dieser bildet ein grünlichsch-,varzes
Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit olivbrauner Farbe löst und
Baumwolle aus schwarzbrauner Küpe oliv färbt.
-
Das auf gleichem Wege dargestellte Umsetzungserzeugnis aus i Mol Fluoranthendicarbonsäure
und 2Mol i-Amino-q.-phenylaminoantlirachinon ist ein schwarzblaues Pulver, das sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit grauschwarzer Farbe löst und nur sehr schwer
verküpt.
-
Beispie17 16 Teile Fluoranthendicarbonsäurechlorid werden mit 37 Teilen
i Amiiio-5-ciiinamoylaminoanthrachinon in 4oo Teilen trockenem o-Dichlorbenzol 3
Stunden lang bei i5o bis 16o° gerührt. Hierauf läßt man auf ioo° abkühlen und saugt
den entstandenen Farbstoff ab. Er ist ein braunes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit oliver Farbe löst und Baumwolle aus schwarzbrauner Küpe gelb färbt.
-
Ersetzt inan das i -Amino - 5 - cinnamoy laminoanthrachinondurclii-_Amino-5-(4`-methoxy)-benzovlaminoanthrachinon,
so erhält man ein rotbraunes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit
roter Farbe löst und Baumwolle aus schwarzbrauner Küpe in rötlichgelben Tönen färbt.
-
Mit i - Amino-5-(4'-chlor)-benzoylaminoanthrachinon erhält man einen
gelben, farbschwächeren Farbstoff, der, in konzentrierter Schwefelsäure gelöst,
rote Farbe besitzt. Seine Küpe ist braun.
-
Der Farbstoff aus Fluoranthendicarbonsäurechlorid und 1 Amino-5-(f-pyridoyl)-a,minoanthrachinon
färbt Baumwolle aus brauner Küpe rötlichgelb, derjenige aus i Amino-5-(f-anthrachinonoyl)-aminoanthrachinon
aus schwarzbrauner Küpe gelb.
-
Beispiel 8 In eine auf i V o° erhitzte Lösung von 34 Teilen 4-Aminoanthrachinon-i
(N), 2-benzacridon in 6oo Teilen trockenem Dichlorbenzol werden 16 Teile Fluorantliendicarbonsäurechlorid
langsam eingetragen. Nach 3stündigem Rühren bei i5o bis i55° wird aufgekocht und
vom ausgeschiedenen Farbstoff heiß abfiltriert. Dieser ist ein blaues, kristallines
Pulver, das unterhalb .45o° nicht schmilzt, sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit orangeroter Farbe löst und Baum-«-olle aus oliver Küpe blaugrün färbt.
-
Ersetzt man das 4-Aininoantlirachinonli i-(N), 2-benzacridon durch
5-Aminoanthrachinon-i (N), 2-benzacridon, so erhält man einen Farbstoff, der Baumwolle
aus violetter Küpe in bordofarbigen Tönen färbt.
-
Beispiel g 16 Teile Fluorantliendicarbonsäurechlorid werden, wie in
Beispiel 8 beschrieben, mit q2 Teilen A.minopyrantliron zur Umsetzung gebracht.
Man erhält mit vorzüglicher Ausbeute ein schwarzbraunes Pulver, das unterhalb q.50°
nicht schmilzt, in konzentrierter Schwefelsäure gelöst blaue Farbe besitzt und Baumwolle
aus blauroter Küpe in braunoliven Tönen färbt.
-
Das entsprechende Umsetzungserzeugnis mit Bzl-Aminobenzanthron ist
ein gelbes, unschmelzbares Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit
roter Farbe löst und nur schwer verküpt.
-
Mit :#,minodibenzanthroii erhält man auf dem gleichen Wege ein schwarzes
Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit @ iolettblauer Farbe löst und
Baumwolle aus blauer Kiipe schwärzlichgrün färbt.
-
Das Umsetzungserzeugnis aus i MolFluoranthendicarbonsäurechlorid und
Aminoanthantliron ist ein braunes Pulver, das in konzentrierter Schwefelsäure gelöst
blaugrüne Farbe besitzt und Baumwolle aus violetter Küpe rotstichigbraun färbt.
-
Beispiel io In eine auf i5o° erhitzte Lösung von 22,3 Teilen 2-Aininoanthrachinon
in 6oo Teilen trockenemDichlorbenzol werden 16,4Teile Fluoranthendicarbonsäurechlorideingetragen.
Nach 3stündigem Erhitzen auf T .5o bis 155° wird vom ausgeschiedenen Farbstoff abfiltriert.
Dieser ist ein gelbliches Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit rotbrauner
Farbe löst und Baumwolle aus gelbbrauner Küpe gelb färbt.
-
Mit i-Methylamino-4-bromanthrachinon erhält man einen Farbstoff, der
Baumwolle aus rotbrauner Küpe in gelboliven Tönen färbt. Seine Lösungsfarbe in konzentrierter
Schwefelsäure ist rot. Beispiel ii 16 Teile Fluoranthendicarbonsäurechlorid werden,
wie in Beispiel io beschrieben, mit 28 Teilen 4-Amino- (N)-methyl-i, 9-anthrapyridon
zur Umsetzung gebracht. Man erhält so ein braunes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure
mit roter Farbe löst und nur sehr schwer verküpt.
-
Mit 4-Amino-i, 9-anthrapyrimidin erhält man auf dem gleichen Wege
ein gelbes Pulver, dessen Lösungsfarbe in konzentrierter Schwefelsäure rot ist und
das Baumwolle aus brauner Küpe grünstichiggelb färbt.
-
Mit 5-Amino-i, 9-anthrapyrimidin erzielt man einen Baumwolle aus brauner
Küpe rotstichiggelb färbenden Farbstoff. In konzentrierter Schwefelsäure löst er
sich mit roter Farbe.
-
Das entsprechende Umsetzungserzeugnis mit 4-Amino-i, 9-pyrazolanthron
ist ein gelbbraunes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit gelboliver
Farbe löst und nur sehr schwer verküpt. Beispiel 12 29 Teile Fluoranthendicarbonsäure
werden durch i stündiges Kochen mit 29 Teilen Thionylchlorid in iooo Teilen trockenem
Nitrobenzol in das Säurechlorid verwandelt. Nach dem Abdestillieren des überschüssigen
Thionylchlorids läßt man auf 45 bis 5o1 abkfihlen, gibt 9 Teile - Pyridin und 34,2
Teile fein gepulvertes i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon zu und führt bei 45 bis
55' weiter, bis sich alle Ausgangsverbindungen umgesetzt haben. Nun erhitzt
man auf 15o° und läßt eine heiße Lösung von 3d.,2 Teilen i-Amino-4-benzoylaminoantbrachinon
in der iofachen Menge trockenen Nitrobenzols zufließen. Nach 2stündigem Rühren bei
145 bis i55° ist die Umsetzung zum Farbstoff beendet. Man saugt den ausgefallenen
Farbstoff ab, wäscht mit Nitrobenzol und Alkohol und trocknet. Man erhält ein rotbraunes
Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe löst und Baumwolle
aus brauner Küpe in orangen Tönen färbt.
-
S etzt man an Steile der Lösung von i-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon
in Nitrobenzol io Teile Anilin zu, so erhält man einen Farbstoff, der Baumwolle
aus violettbrauner Küpe in gelben Tönen färbt. Beispiel 13 22,:1 Teile Dibromfluoranthendicarbonsäure,
erhalten durch Bromieren von Fluoranthendicarbonsäure in' Chlorsulfonsäure in Gegenwart
von etwas Jod, werden durch i stündiges Kochen mit 2o Teilen Thionylchlorid in iooo
Teilen o-Dichlorbenzol in das Säurechlorid verwandelt. ?Fach dem Abdestillieren
des überschüssigen Thionylchlorides läßt man bei 15o° eine heiße Lösung von 22,3
Teilen i Aminoanthrachinon in5ooTeilen o-Dichlorbenzol zufließen. Nach 2 stfndigem
Rühren .bei 15o bis 16ö° filtriert man den ausgefallenen Farbstoff bei ioo° ab und
wäscht ihn mit Dichlorbenzol und Alkohol. Der Farbstoff, ein gelbes Pulver, das
sich in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe löst, färbt Baumwolle aus rotbrauner
Küpe in gelben Tönen.
-
Beispiel 14.
-
Zu 19,5 Teilen Fluoranthentricarbonsäure-. chlorid, hergestellt entsprechend
der Darstellung von Fluoranthendicarbonsäurechlorid (s.Beispiel 2 oder 4.) in ioooTeilen
o-Dichlorbenzol läßt man bei 150' eine heiße Lösung von 543 Teilen i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon
in iooo Teilen Dichlorbenzol zufließen. Nach 2 stündigem Kochen bei 15o bis 16o1
filtriert,man den ausgefallenen Farbstoff ab und wäscht ihn mit Dichlorbenzol und
Alkohol. Er stellt ein braunes Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit roter Farbe löst und Baumwolle aus viölettbrauner Küpe gelb färbt.
-
Fluoranthentricarbonsäurekann durchUmsetzen von Tribrornfluoranthen
mit Kupfercyanür in Benzylcyanid und Verseifen des Nitrils mit alkoholischer Kalilauge
nach Beispiel 3 des Patents 729 492 erhalten werden. Beispiel 15 5,8 Teile
Fluoranthendicarbonsäure werden durch 1stündiges Kochgen mit 9,5 TeilenThionylchlorid
in 36o Teilen trockenem Nitrobenzol in das Säurechlorid verwandelt. Nach dem Abdestillieren
des überschüssigen Thionylchlorides läßt man bei 15o° eine heiße Lösung von 9,53
Teilen i, 2-Diaminoanthrachinon in 30o Teilen trockenem Nitrobenzol zufließen. Nun
rührt man 2 Stunden bei 15o bis 16o1 und 2 Stunden bei Siedetemperatur, filtriert,
wäscht mit Nitrobenzol und Alkohol und trocknet. Der erhaltene Farbstoff ist ein
braunes, unterhalb 450' nicht schmelzendes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit roter Farbe löst und Baumwolle aus schwarzbrauner Küpe in farbstarken, örangebraunen
Tönen färbt. Er enthält sehr wahrscheinlich 2 Imidazolringe.
-
Durch Nachbehandlung einer feinen, wässerigen Aufschlemmung des Farbstoffes
mit verdünnter Chlorkalklösung in der Wärme erhält man einen reineren Farbstoff.
Beispiel 16 5,8 Teile Fluoranthendicarbonsäure werden nach dem in Beispiel 4 beschriebenen
Verfahren in das Säurechlorid verwandelt und mit 10,3 Teilen i-Chlor-2-aminoanthrachinon
umgesetzt. Man erhält mit sehr guter Ausbeute ein grünliches Pulver, das sich in
konzentrierter
Schwefelsäure mit dunkelgelber Farbe löst und nur
sehr schwer verküpt.
-
Beispiel 17 3,85 Teile des im Beispiel 16 dargestellten Umsetzungserzeugnisses
aus i Mol Fluoranthendicarbonsäurechloridund 2 Mol i-Chlor-2-amiroanthrachinon,
3 Teile Natriumacetat und o,15 Teile Kupferchlorür werden während 15 Stunden in
5o Teilen Anilin unter Rühren gekocht. Die ausgefallene Verbindung wird heiß abgesaugt,
mit Anilin und Alkohol gewaschen, mit verdünnter Salzsäure ausgekocht, filtriert,
gewaschen und getrocknet. Der erhaltene Farbstoff ist ein gelbes Pulver, das sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Färbe löst und Baumwolle aus rotbrauner
Küpe gelb färbt.
-
Er besitzt sehr wahrscheinlich folgende Zusammensetzung
Beispiel 18 3,85 Teile des im Beispiel 16 dargestellten Umsetzungserzeugnisses aus
i ITol Fluoranthendicarbonsäurechlorid und 2 Mol i-Chlor-2-aininoanthrachinon, 2,23
Teile i-Aminoanthrachinon, 3 Teile Natriumacetat und 0,15 Teile Kupferchlorür
werden 15 Stunden lang in 6o Teilen trockenem Nitrobenzol unter Rühren gekocht.
Der ausgefallene Farbstoff wird heiß filtriert, mit Nitrobenzol und Alkohol gewaschen
und mit verdünnter Salzsäure ausgekocht. Er ist ein olivbraunes Pulver, das sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit braunroter Farbe löst und Baumwolle aus brauner
Küpe gelb färbt. Er enthält sehr wahrscheinlich 2Imidazolringe. Beispiel 19 2,9
Teile Fluoranthendicarbonsäurewerden durch Kochen mit 2,9 Teilen Thionylchlorid
in Zoo Teilen trockenem Nitrobenzol in das Säurechlorid verwandelt. -Nach dem Abdestillieren
des überschüssigen Thionylchlorides gibt man bei 17o bis 18o° 5,54 Teile des Natriumsalzes
von i-Mercapto-z-aminoanthrachinon zu und rührt 8 Stunden lang bei 2oo°. Der erhaltene
Farbstoff wird filtriert, mit Nitrobenzol und Alkohol gewaschen und zur Beendigung
des Ringschlusses kurze Zeit in @thylcarbazol zum Sieden erhitzt.
-
Der Farbstoff ist ein olivbraunes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit roter Farbe löst und Baumwolle aus schwarzbrauner Küpe in gelbbraunen
Tönen färbt. Er besitzt vermutlich die folgende Zusammensetzung:
Beispiel 2,0 14,5 Teile Fluoranthendicarbonsäure werden durch istündiges Kochen
mit 14,5Teilen Thionylchlorid in goo Teilen trockenem Nitrobenzol in das Säurechlorid
verwandelt. Nach dem Abdestillieren des überschüssigen Thionylchlorids läßt man
bei 17o° eine heiße Lösung von 38,1 Teilen 1, 3-Dibrom-2-aminoanthrachinon in goo
Teilen tröckenem Nitrobenzol zufließen. Man kocht bis zur Beendigung der Farbstoffbildung,
filtriert und wäscht mit Nitrobenzol und Alkohol. Der erhaltene Farbstoff ist ein
gelbbraunes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit orangeroter Farbe
löst und Baumwolle aus violettbrauner Küpe gelb färbt.
Nach der
Analyse des Farbstoffes besitzt er wahrscheinlich die folgende Zusammensetzung:
Beispie12i 29 Teile Fluoranthendicarbonsäure werden durch istündiges Kochen mit
29 Teilen Thionylchlorid in iooo Teilen trockenem Nitrobenzol in das Säurechlorid
verwandelt. Nach dem Abdestillieren des überschüssigen Thionylchlorids läßt man
auf q:5 bis 5o° abkühlen, gibt 9 Teile Pyridin und 34,2 Teile fein gepulvertes i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon
zu und rührt bei 45 bis 55° weiter, bis sich alles Ausgangsmaterial umgesetzt hat.
Nun erhitzt man auf 15o° und läßt eine Lösung von 37 Teilen n-Butylamin in
Zoo Teilen Nitrobenzol zufließen. Nach :2stündigem Rühren bei 145 bis i55° ist die
Umsetzung zum Farbstoff beendet. Man saugt den ausgefallenen Farbstoff ab, wäscht
mit Nitrobenzol und Alkohol aus und trocknet. Er stellt ein gelbes Pulver dar, das
sich in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe löst und Baumwolle aus brauner
Küpe in gelben Tönen färbt.
-
Ersetzt man das n-Butylamin durch 5o Teile Cyclohexylamin, so erhält
man einen Farbstoff, der Baumwolle aus brauner Küpe ebenfalls gelb färbt.
-
Beispiel22 29 Teile Fluoranthendicarbonsäure werden gemäß Beispiel
q. in das Säurechlorid verwandelt und bei 15o bis 16o° mit einer Lösung von 59 Teilen
i-Aminoanthrachinon-2-carbonsäureäthylester in iooo Teilen Dichlorbenzol umgesetzt.
Der erhaltene Farbstoff stellt ein helles rotbraunes Pulver dar, das bei 275° unter
Zersetzung -schmilzt. In konzentrierter Schwefelsäure löst es sich mit roter Farbe.
Baumwolle wird aus roter Küpe in gelben Tönen gefärbt.