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Verfahren zur Herstellung von chlorhaltigen Küpenfarbstoffen Es wurde
gefunden, daß man neue, besonders wertvolle chlorhaltige Küpenfarbst3ffe erhält,
wenn man Verbindungen, die im Schrifttum als N-Alkylindanthrene bezeichnet werden
und eine braune Küpe liefern, mit Chlor oder chlorabgebenden Mitteln behandelt.
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Beispielsweise kann man die nach der Patentschrift 234 294 erhältlichen
braun küpenden Verbindungen mit Chlor oder chlorabgebenden Mitteln, Sulfurylchlorid,
Chlorschwefel, Antimonpentachlorid, Benzoylchlorid oder Chlorwasserstoffsäure (in
Gegenwart von Oxydationsmitteln), behandeln. Die Chlorierung wird zweckmäßig in
Gegenwart von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln, wie Nitro-Benzol, Halogenbenzolen,
Eisessig, Chlorsulfonsäure, Alkylschwefelsäuren, Schwelsäure oder Wasser, durchgeführt.
Außerdem. ist es vorteilhaft, dabei Chlorüberträger, wie Jod, Eisenchlorid oder
Schwefel, zu verwenden.
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Wenn man von bromhaltigen Ausgangsstoffen ausgeht, kann man in der
angegebenen Weise auch Chlor und Brom enthaltende Küpenfarbstoffe der erwähnten
Art herstellen.
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Die neuen Küpenfarbstoffe unterscheiden sich im allgemeinen sehr vorteilhaft
von den chlorfreien Ausgangsstoffen durch ihre größere Ausgiebigkeit, den beträchtlich
klareren Farbton und vor allem durch die wesentlich bessere Chlorechtheit ihrer
Färbungen. So kann man beispielsweise aus der nach Beispiel i der genannten Patentschrift
erhältlichen Verbindung durch Behandeln mit Sulfurylchlorid in Nitrobenzol eine
Chlorverbindung erhalten, die wesentlich kräftigere, klarere und grünstichigere
Färbungen liefert als der Ausgangsstoff. Diese Färbungen sind in der Sodakochechtbeit
und vor allem in der Chlorechtheit den mit dem chlorfreien Ausgangsstoff erhältlichen
Färbungen bedeutend überlegen.
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Die neuen Küpenfarbstoffe werden im allgemeinen in sehr guten Ausbeuten
und in kristallinischer Form erhalten. Erforderlichenfalls können sie nach den gebräuchlichen'Verfahren,
z. B. über ihre Salze mit Schwefel; säure .oder anderen starken Säuren, gereinigt
und von etwa entstandenen Isomeren getrennt werden.- Sie lösen sich in konzentrierter
Schwefelsäure meist mit rotstichiggelber Farbe und liefern blaue oder grünblaue
Küpen, während die Küpen der Ausgangsstoffe braun sind. Aus den Chlorverbindungen
lassen sich in üblicher Weise die Leukoabkömmlinge, i. B. die Leukoester, herstellen.
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. Beispiel i , Eine Mischung von 23 Teilen der sehr fein verteilten
Verbindung, die man nach Beispiel i der Patentschrift 234294 erhalten kann, 23o
Teilen Nitrobenzol, 2 Teilen Jod und 3 5 Teilen Sülfurylchlorid wird unter
Rühren
3 Stunden lang auf 7 50 und dann
-noch 2 Stunden lang, auf -10o0 erhitzt.
Nach -Beendigung, der Umsetzung läßt man erkalten und saugt die gebildete-Verbindung
ab oder befreit sie vom Lösungsmittel mittels Wässer= dampf. Man erhält so ein blaues,.
kristallinisches Pulver, das sich in konzentrierter-Schwefelsäure mit rotstichiggelber
- Farbe. löst und eine blaugrüne Küpe liefert, aus- derpflanzliche Fasern in kräftigen,
grünstichigblauen Tönen von hervorragender Sodakochechtheit und Chlorechtheit gefärbt
werden.
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Einen Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man die
Chlorierung mit Chlor in Gegenwart: von Trichlorbenzol durchführt. -Läßt man die
im ersten Absatz angegebene Umsetzung bei q.o° 6 -bis iö-- Stuncleri lang vor sich-gehen,
- so erhält--man - eine Chlor= verbindung; die etwas rotstichigere Färbungen als
der nach Elbsatz r --erhältliche Farbstoff liefert und vollkommen chlorecht ist.
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B-e i-s p i-e 1 -,2 i oTeile der aus i3-Dibrom-2=methylamino-* änthrächinon
durch .Behandeln mit Natriumacetät in Nitrobenzol. in Gegenwart von ,etwäsl;7"upfbxäoetat_eihältlichen-braunküpenden
bromhaltigen Verbindung (vgl: z. B. Patentschrift 158 287) werden in ioo
Teilen Nitrobenzöl nach Zugabe von i Teil Jod und 15 Teilen Sulfurylchlorid 3 Stunden
lang auf etvaj 750 und weitere 2 Stunden lang auf etwa .95° erhitzt. Darauf läßt
man erkalten und arbeitet in der- üblichen Weise auf. Die erhaltene -Chlorverbindung
ist ein, grünblaues Pulver, das aus blauer- Küpe auf pflanzlichen -Fasern kräftige
blaue -Färbungen von ausgezeichneter Echtheit liefert.
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Einen Küpenfarbstoff mit ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn
man die aus i, 3-Dibrom-2-äthylanvnoanthrachinon durch Behandeln riit: Natriumacetat
in Nitrobenzol iri - Gegenwart von etwas Kupferacetat erhältliche braun küpende
Verbindung in.der -oben angegebenen Weise Chloriert.