DE293556C - - Google Patents

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DE293556C
DE293556C DENDAT293556D DE293556DA DE293556C DE 293556 C DE293556 C DE 293556C DE NDAT293556 D DENDAT293556 D DE NDAT293556D DE 293556D A DE293556D A DE 293556DA DE 293556 C DE293556 C DE 293556C
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gallocyanine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B19/00Oxazine dyes
    • C09B19/005Gallocyanine dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Developing Agents For Electrophotography (AREA)

Description

KAISERLICHES Λ
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Jk 293556 KLASSE 22 c. GRUPPE
in BASEL, Schweiz.
Über die direkte Halogenierung von Gallocyaninfarbstoffen ist bisher nichts bekannt geworden, mit Ausnahme der Darstellung des Bromanilidooxazins als Zwischenprodukt bei der Darstellung der Nitro- und Dinitrobromanilidooxazinsulfosäure nach der Patentschrift 92016, Beispiel i. Es hat sich nun bei näherer Untersuchung gezeigt, daß das in genannter Patentschrift zur Darstellung des
ίο Bromanilidooxazins beschriebene Halogenierungsverfahren (Behandlung mit Brom in Alkohol) wie überhaupt, so auch für Gallocyaninfarbstoffe durchaus ungeeignet ist, indem es nach demselben nicht gelingt, in die technisch wichtigen Gallocyaninderivate, wie Gallocyanin, Gallaminblau, Cölestinblau usw. nennenswerte Mengen Halogen einzuführen, die genügen würden, die Eigenschaften der Grundfarbstoffe wesentlich zu modifizieren.
Demgegenüber wurde nun die neue und technisch wertvolle Beobachtung gemacht, daß sich die meisten Gallocyaninfarbstoffe durch Behandlung mit geeigneten Halogenierungsmitteln, z. B, mit Bromnatrium bzw. Brom in konzentrierter Schwefelsäure, in neue Halogenderivate überführen lassen, die sich als wertvolle, von den Ausgangsstoffen sich wesentlich und vorteilhaft unterscheidende Chromfarbstoffe erwiesen haben. Die neuen HaIogenderivate oder noch besser ihre nach bekannten Methoden dargestellten, leicht löslichen Leukoverbindungen liefern nämlich nach den für Gallocyaninfarbstoffe üblichen Methoden im Druck und in der Färberei viel blaustichigere und echtere Nuancen, als die zu ihrer Herstellung verwendeten Ausgangsstoffe. Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel 1.
20 g Gallaminblau (Kondensationsprodukt von Nitrosodimethylanilin und Gallaminsäure) werden mit 40 g kalziniertem Bromnatrium innig gemischt und die Mischung im Verlaufe von ι bis 2 Stunden unterhalb o° unter gutem Rühren in 400 g Schwefelsäure von 97 Prozent eingetragen, hierauf während etwa 12 bis 15 Stunden im schmelzenden Eis weitergerührt, im Verlaufe von weiteren 3 Stunden auf 50 ° erwärmt und bei dieser Temperatur noch etwa 6x/2 Stunden unter Rühren belassen. Die Reaktionsmasse wird abgekühlt, in 2 1 kaltes Wasser eingerührt und das gelöste Bromgallaminblau durch Aussalzen oder durch Neutralisieren mit Natronlauge unter Kühlung ausgefällt und durch Filtrieren und Waschen mit Kochsalzlösung und Wasser und Trocknen isoliert. Das Bromgallaminblau wird auf diese Weise in sehr guten Ausbeuten in Form eines dunkelbraunvioletten, bronzeglänzenden Pulvers erhalten, dessen Reaktionen gegenüber dem Ausgangsmaterial in folgender Tabelle zusammengestellt sind:
Kon
zentrierte
Salzsäure
Kon
zentrierte
Schwefel
säure
Oleum
24 Prozent
Alkohol Nitrobenzol Toluol
5
Bromgallaminblau
nach Beispiel ι
braunrot braun-
violett
schmutzig
gelbbraun
violett blauviolett violettrot
Gallaminblau
IO
bordeaux
rot
reinblau braunrot blau grün-
stichigblau
graublau
Die Überführung des neuen Bromderivates in seine Leukoverbindung kann z. B. folgender maßen geschehen:
10 Teile Bromgallaminblau werden unter Rühren in 300 Teile Wasser und 20 Teile konzentrierte Salzsäure eingetragen, einige Stunden bei gewöhnlicher Temperatur weitergerührt, im Verlaufe von einer halben Stunde auf 50° erwärmt, hierauf 5 Teile Zinkstaub im Verlaufe von 1 Stunde unter gutem Rühren eingetragen, noch etwa eine halbe Stunde bei 50 bis 55 ° weitergerührt, filtriert, mit etwas Wasser nachgewaschen, das Filtrat abgekühlt und die Leukoverbindung des Halogenderivates durch Zusatz von 100 Teile Kochsalz in Form grüngelber Kristallenen ausgefällt, welche filtriert, mit wenig Kochsalzlösung oder Wasser gewaschen und getrocknet werden. Hierbei wird die neue Leukoverbindung in nahezu quantitativer Ausbeute in Form eines grünlichgelben Pulvers erhalten, welches in organischen Säuren sehr leicht löslich ist
Als solches oder als Leukoverbindung gedruckt, liefert das neue Bromcölestinblau sehr reine blaue Töne, die viel grüner sind als diejenigen von Cölestinblau selbst und sich außerdem von letzterem durch verbesserte Echtheit, namentlich Lichtechtheit unterscheiden.
Beispiel 3.
10 Teile Gallaminblau werden in eine Mischung von 200 Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure und 15 Gewichtsteilen Brom unter Rühren im Laufe von 2 Stunden bei ■— 5 ° eingetragen, 12 bis 15 Stunden im schmelzenden Eis weitergerührt, im Laufe von 1 Stunde
und alle Anforderungen, die man an einen Chromdruckfarbstoff in bezug auf leichte Anwendbarkeit stellen kann, erfüllt. Mit Chromacetat gedruckt, liefert die Leukoverbindung ähnliche, aber bedeutend tiefere Töne als das Bromgallaminblau selbst, nämlich ein tiefes Blau, das neben der völlig verschiedenen Nuance auch erheblich bessere Echtheitseigenschäften, namentlich Lichtechtheit aufweist, wie das als Ausgangsmaterial verwendete Gallaminblau, das seinerseits in analoger Weise gedruckt, ausgesprochen violette Töne liefert.
Beispiel 2.
Kon
zentrierte
Schwefel
säure
Oleum
24 Prozent
Alkohol Nitrobenzol Toluol
Bromcölestinblau
nach Beispiel 2
graublau schmutzig
gelbolive
violettblau reinblau violettrot
Cölestinblau violettblau braunrot blau violettbjau violettblau
Wird Cölestinblau (Kondensationsprodukt von Nitrosodiäthylanilin und Gallaminsäure) nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren bromiert, so wird in sehr guten Ausbeuten ein Bromcölestinblau erhalten, das sich von Cölestinblau selbst in seinen Reaktionen folgendermaßen unterscheidet:
auf 50 ° erwärmt und noch etwa 3 bis 6 Stunden unter Rühren bei etwa 50 ° belassen; nach dem Erkalten wird in Wasser ausgegossen, ausgesalzen oder mit Lauge neutralisiert, filtriert, gewaschen und getrocknet und dabei in sehr guten Ausbeuten ein Bromderivat in Form eines grünschwarzen Pulvers erhalten, das als solches oder nach Überführung in die Leukoverbindung bedeutend blauere Drucke liefert als Gallaminblau selbst.
In folgender Tabelle sind die Reaktionen einiger weiteren Bromierungsprodukte gegenüber den als Ausgangsmaterialien verwendeten Gallocyaninen angegeben:
_ 3
Konzentrierte
Schwefelsäure
Oleum
24 Prozent
Nuance
der Drucke und
Färbungen
5
Bromgallocyanin
nach Verfahren Beispiel ι
grünstichigblau schmutzig
braunrot
tiefblau
Gallocyanin (aus Nitrosodimethylanilin
ίο und Gallussäure)
violettblau braun blauviolett
Bromderivat des Gallocyanins
aus Nitrosodiäthylphenetidin
und Gallaminsäure
graublau schmutzig
gelbbraun
reinblau
Gallocyanin aus Nitrosodiäthylphenetidin
und Gallaminsäure
violettblau braunrot violett
An Stelle der in vorstehenden Beispielen ge-20 nannten Ausgangsprodukte können mit ähnlichem Erfolg auch die Leukoverbindungen der genannten Farbstoffe, sowie die verschiedensten anderen Gallocyaninderivate bzw. Leuko-
gallocyaninderivate der Halogenierung unter worfen werden. An Stelle von Brom können in vielen Fällen mit ähnlichem Erfolg auch 55 Chlor oder andere Chlorierungsmittel verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Halogenderivaten der Gallocyaninreihe, darin bestehend, daß man Gallocyaninfarbstoffe (mit Ausnahme der Anilidoverbindung des Kondensationsproduktes von Nitrosodimethylanilinchlorhydrat undTanninanilid) oder deren Leukoverbindungen, zweckmäßig in
    Gegenwart geeigneter Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel, mit Halogenen oder halogenabgebenden Substanzen behandelt und eventuell die erhaltenen Halogenderivate durch Reduktion in Leukoverbindungen überführt.
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