DE246837C - - Google Patents

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DE246837C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B7/00Indigoid dyes
    • C09B7/02Bis-indole indigos
    • C09B7/04Halogenation thereof

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Hk 246837 KLASSE 22 e. GRUPPE
in BASEL.
In der französischen Patentschrift 434828 ist die Darstellung neuer Kondensationsprodukte aus Indigo, seinen Homologen und Substitutionsprodukten beschrieben worden, welche die wertvolle Eigenschaft besitzen, nach Art der Küpenfarbstoffe bei der Behandlung mit Reduktionsmitteln alkalilösliche Leukoverbindungen zu liefern, und aus alkalischer Küpe vegetabilische und animalische Fasern in schönen gelben Nuancen von vorzüglichen Echtheitseigenschaften anzufärben. Es wurde nun weiter gefunden, daß sich diese Kondensationsprödukte durch Behandlung mit Halogenen oder Halogen abgebenden Substanzen in neue Halogenderivate überführen lassen, welche ebenso wie die Ausgangsmaterialien wertvolle Küpenfarbstoffe darstellen, sich aber vor letzteren im allgemeinen durch reinere und zum Teil erheblich rotstichigere Nuance sowie gesteigerte Affinität insbesondere zur vegetabilischen Faser unterscheiden. Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel 1.
10 Teile des gemäß Beispiel 1 der französischen Patentschrift 434828 durch Einwirkung von Benzoylchlorid auf Indigo erhaltenen Farbstoffs werden" mit 50 Teilen Nitrobenzol gemischt, 15 bis 20 Teile Brom hinzugefügt und zunächst während etwa 4 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur durchgerührt. Hierauf wird im Ölbad während 3 bis 5 Stunden auf 170 bis 1750 C. erhitzt. Nach Erkalten der Reaktionsmasse wird das ausgeschiedene Bromierungsprodukt abfiltriert, behufs Entfernung des anhängenden Nitrobenzols mit Alkohol gewaschen bzw. mit Wasserdampf behandelt und getrocknet. Der neue Farbstoff bildet ein gelbes Kristallpulyer, das einen Bromgehalt von 33 Prozent aufweist. In konzentrierter Schwefelsäure löst er sich mit braunroter Farbe; beim Verdünnen der schwefelsauren Lösung mit Wasser fällt der unveränderte Farbstoff in Form gelber Flocken wieder aus. Oleum mit 24 Prozent SO3 löst mit intensiv blaustichig roter Farbe. Mit alkalischen Re- : duktionsmitteln liefert der Farbstoff eine weinrote Küpe, aus welcher vegetabilische und animalische Fasern in reinen gelben Nuancen von vorzüglicher Echtheit angefärbt werden. Gegenüber den mittels des Ausgangsfarbstoffs hergestellten Färbungen erweisen sie sich als erheblich rotstichiger.
Beispiel 2.
In eine Mischung von 125 Teilen konzentrierter Schwefelsäure und 10 Teilen Brom werden unter gutem Rühren 5 Teile des nach Beispiel 1 der französischen Patentschrift 434828 erhältlichen Farbstoffs eingetragen und die Mischung während 15 bis 20 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur (15 bis 200 C.) weitergerührt. Dann gießt man die Reaktionsmasse in Wasser, nitriert und wäscht neutral. Die resultierende Farbstoffpaste kann entweder getrocknet oder direkt als solche zum
Färben und Drucken Verwendung finden. Der so hergestellte bromierte Farbstoff löst- sich in rauchender Schwefelsäure mit braunroter Farbe und erzeugt auf der Textilfaser gelbe Töne, die etwas grünstichiger sind als die mittels des nach Beispiel ι erhaltenen Brom derivates erzielten Färbungen.
Beispiel 3.
20 Teile des nach Beispiel 1 der französischen Patentschrift 434828 erhältlichen Produkts werden unter Rühren und schwacher Kühlung nach und nach in 150 bis 200 Teile Brom eingetragen. Die Mischung wird zunächst einige Zeit bei gewöhnlicher Temperatur durchgerührt, hierauf im Verlauf von 2 bis 3 Stunden am Rückflußkühler zum gelinden Sieden erhitzt und während 10 bis 15 Stunden bei Siedetemperatur des Broms gehalten.
Sodann wird das^ überschüssige Brom abdestilliert, der Rückstand mit verdünnter Bisulfitlösung behandelt, hierauf filtriert und mit heißem Wasser ausgewaschen. Der so erhaltene bromhaltige Farbstoff zeigt ähnliche Eigenschäften wie das nach Beispiel 1 dargestellte Bromierungsprodukt.
Beispiel 4.
20 Teile des aus Indigo und Benzoylchlorid gemäß Verfahren der französischen Patentschrift 434828 dargestellten Kondensationsproduktes werden in 100 Teilen Nitrobenzol suspendiert, worauf unter stetem Rühren und unter Eiskühlung während etwa 15 Minuten ein mäßig starker Chlorstrom eingeleitet wird, bis eine Gewichtszunahme von etwa 12 Teilen konstatiert werden kann. Sodann wird das Einleiten des Chlors unterbrochen und die Mischung zunächst noch einige Zeit unter äußerer Kühlung, hierauf während 10 bis 15 Stunden ohne Kühlung bei gewöhnlicher Temperatur durchgerührt. Das ausgeschiedene Reaktionsprodukt wird abfiltriert und in üblicher Weise aufgearbeitet. Es bildet ein hellgelbes kristallinisches Pulver, besitzt einen Chlorgehalt von 14 bis 16 Prozent und färbt Baumwolle und Wolle aus alkalischer Küpe in gelben Tönen, welche rotstichiger sind als die mittels des Ausgangsfarbstoffs erhältlichen Küpenfärbungen.
Arbeitet man in vorstehenden Beispielen mit größeren Mengen Brom bzw. Chlor oder bei höheren Temperaturen ev. unter Druck und unter Mitverwendung von Halogenüberträgern, so können auch höher bromierte bzw. chlorierte Produkte erhalten werden.
An Stelle der in den Beispielen angewendeten Verdünnungsmittel können selbstverr ständlich auch andere zu Halogenierungszwecken geeignete Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel Verwendung finden, wie z. B. Eisessig, Schwefelkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff, Pentachloraethan, Dichlorbenzol, Sulfurylchlorid, Chlorsulfonsäure, rauchende Schwefelsäure. Beim Arbeiten in Schwefelsäure bzw. Chlorsulfonsäure oder rauchender Schwefelsäure kann man auch Bromwasserstoff als Bromierungsmittel verwenden, welchen man zweckmäßig in der Reaktionsmasse selbst durch Eintragen eines Bromids, wie z. B. Bromnatrium, erzeugt.
In analoger Weise werden auch die übrigen, gemäß Verfahren der französischen Patentschrift 434828 aus Indigo oder seinen Derivaten erhältlichen Kondensationsprodukte in Halogenderivate übergeführt.
Auch können nach vorliegendem Verfahren gemischt halogenierte Produkte hergestellt werden, indem man von niedrig chlorierten bzw. bromierten Produkten ausgeht und diese der weiteren Bromierung bzw. Chlorierung unterwirft. Die Chlorbromderivate zeigen ähnliche Eigenschaften wie die Brom- bzw. Chlorderivate von entsprechendem Halogengehalt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung halogensubstituierter Küpenfarbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man die gemäß französischer Patentschrift 434828 durch Einwirkung von aromatischen Säurehalogeniden oder ähnlich wirkenden Substanzen auf Indigo, dessen Homologen 'oder Substitutionsprodukte erhältlichen Kondensationsprodukte mit Halogen oder halogenabgebenden Substanzen behandelt.
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